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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

1 EINLEITUNG IN DAS THEMA<br />

1.1 Einführung<br />

Erst im Laufe <strong>des</strong> 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts ist <strong>der</strong> Sport zu einem soziologischen Phänomen,<br />

zu einem bedeutenden und ernst zu nehmenden Bestandteil <strong>des</strong> gesellschaftlichen<br />

sowie <strong>des</strong> politischen Lebens geworden. Immer mehr Menschen wurden sportlich<br />

aktiv. Von den 50ern bis in die 70er Jahre <strong>des</strong> vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ts galt Sport<br />

noch als die schönste Nebensache <strong>der</strong> Welt. Neben dem Fußball verzeichneten<br />

klassische Sportarten und Leichtathletik regen Zulauf. Die Bedeutung von Spiel und<br />

Gymnastik <strong>zur</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und <strong>zur</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Freizeit nahm zu. In<br />

den 80er und 90er Jahren erlebte <strong>der</strong> Sport einen Boom, indem seine individuelle<br />

und gesellschaftliche Bedeutung explosionsartig wuchs. Wirtschaft und Medien<br />

entdeckten seine ökonomischen und medialen Möglichkeiten. Die<br />

Kommerzialisierung entwickelte sich bis heute zu einer alles überlagernden Größe.<br />

Der Sport in den Massenmedien erkannte schnell seinen Marktwert und gehört<br />

sowohl zu den industriellen Wachstumsbranchen als auch zu den einflussreichsten<br />

kulturellen Kräften. In dem filigranen Dreieck „Medien-Sport-Wirtschaft“ spiegelt sich<br />

ein interessantes Geflecht symbiotischer (Wechsel)-Beziehungen wi<strong>der</strong>. Wer wann<br />

Wirt ist und wer Parasit, lässt sich im Entwicklungszyklus eines Sportprodukts nicht<br />

so eindeutig festlegen. Bis einzelne Sportarten o<strong>der</strong> Athleten kommerzielle<br />

Selbstläufer sind, schweben alle drei Größen in gegenseitiger Abhängigkeit.<br />

Es bleibt zu berücksichtigen, dass sowohl Zeitungen und Zeitschriften als auch Radio<br />

und Fernsehen o<strong>der</strong> die Neuen Medien – wie das Internet – die Welt <strong>des</strong> Sports nicht<br />

einfach abbilden, son<strong>der</strong>n maßgeblich zu <strong>der</strong>en Formung, Wandlung und<br />

Globalisierung beitragen. Im Rahmen dieses fortlaufenden Prozesses sind<br />

Großereignisse wie Olympische Spiele, Fußball-Weltmeisterschaften, Formel-Eins-<br />

Rennen o<strong>der</strong> Skispringen zu internationalen Ereignissen und zu Bestsellern <strong>des</strong><br />

Medienzeitalters geworden. Es ist eine Sportmedienlandschaft entstanden, die von<br />

Professionalisierungs-, Kommerzialisierungs- und Spezialisierungstendenzen<br />

gekennzeichnet ist und <strong>der</strong>zeit mit einem überdimensionalen 1 finanziellen und<br />

personellen Aufwand betrieben wird. Dabei lässt sich die für den Sport<br />

charakteristische Evolution und Präsentation körperlicher Leistungen in Spiel und<br />

Wettkampf mit <strong>der</strong> medialen Produktion von Symbolen so massenwirksam<br />

verbinden, dass <strong>der</strong> „Mediensport“ 2 nahezu ein weltweites Publikum erreicht. 3<br />

1 Bsp: Kostenexplosion bei den Fernsehübertragungsrechten von Olympischen Spielen: 1972<br />

München (7,5 Mio), 2000 Sydney (1318 Mio. Dollar); www.dpa.de; Grafik 5601, 2002.<br />

2 HACKFORTH 1988<br />

3 Vgl. SCHWIER/SCHAUERTE 2002, S.1.<br />

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