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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

Weitere Eckpunkte <strong>der</strong> redaktionellen Arbeit:<br />

• Anzeigen spielen im sportredaktionellen Alltag eine Rolle, da sie bestimmen,<br />

wie viel redaktioneller Platz <strong>zur</strong> Verfügung steht.<br />

• Wirtschaftliche Interessen <strong>der</strong> Zeitung nehmen auf die Nachrichtenauswahl<br />

<strong>der</strong> Journalisten kaum Einfluss. Nur etwa je<strong>der</strong> zweite Journalist ist an<br />

schriftliche o<strong>der</strong> mündliche „Leitlinien“ gebunden.<br />

• Redakteure an Zeitungen mit Konkurrenzblättern nehmen auf die Wünsche<br />

ihrer Anzeigenkunden eher Rücksicht, als Kollegen von Monopolzeitungen.<br />

• Sportjournalisten betrachten die technische Ausrüstung, die ihnen seitens <strong>des</strong><br />

Verlages /Redaktion <strong>zur</strong> Verfügung gestellt wird als un<strong>zur</strong>eichend.<br />

• Der Stellenwert eines Ereignisses spielt bei <strong>der</strong> Themenauswahl eine<br />

entscheidende Rolle. 267<br />

5.3 Zusammenfassung<br />

Der gesellschaftliche Wert <strong>des</strong> Sports und seine publizistische Bedeutsamkeit ist in<br />

den vergangenen Jahren gestiegen. Die Statistik belegt eine Zunahme an<br />

Vereinssportlern um das Neunfache in einem Zeitraum zwischen 1950 und 2001.<br />

Eine Allensbach-Analyse ergab 2001, dass 41 Prozent <strong>der</strong> Befragten mehrmals<br />

monatlich Sport treiben und dass 28 Sportarten ein hohe Bedeutung haben. Die Top-<br />

Fünf-Sportarten sind Schwimmen, Turnen/Gymnastik, Joggen/Waldlauf, Rennrad<br />

fahren und Tischtennis. Hinzu kommt, dass sich Trendsportarten rasch etablieren.<br />

Aber nicht nur <strong>der</strong> hohe Grad an Sportaktivität ist entscheidend, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong><br />

steigende passive Sportkonsum. Denn empirische Untersuchungen belegen, dass<br />

14- bis 19-Jährige in ihrer Freizeit am liebsten Fernsehen, Ausschlafen, Faulenzen<br />

und Nichtstun, bevor sie regelmäßig Sport treiben.<br />

DIGEL sieht die sportliche zunehmende sportliche Passivität unter an<strong>der</strong>em in <strong>der</strong><br />

Routinisierung, Bürokratisierung, Langeweile im Arbeitsleben und dem<br />

Gemeinschaftsverlust begründet. Im Sport-TV-Konsum erfährt <strong>der</strong> Rezipient eine<br />

Bedürfnisbefriedigung nach Spannung, ohne sich selber anstrengen zu müssen.<br />

Die Massenmedien haben die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Menschen auf den Sport<br />

gerichtet. Somit gehört <strong>der</strong> Sport und die Massenmedien laut HACKFORTH<br />

gegenwärtig zu den ökonomischen Wachstumsbranchen und zu den<br />

einflussreichsten, kulturellen Kräften unserer Zeit. Vermarktungsrechte,<br />

Werbekosten, Sportsponsoring sind Schlagwörter, die neben <strong>der</strong><br />

Professionalisierung und Kommerzialisierung <strong>des</strong> Sports auch <strong>des</strong>sen<br />

Zusammenhang mit Geld, Profit und Macht erahnen lassen. Das System<br />

Sportjournalismus, ein „magisches Dreieck“ aus Sport, Medien und Wirtschaft,<br />

267 Vgl. ebd. S.30.<br />

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