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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

unterscheidet. Er arbeitet zu unkonventionellen Arbeitszeiten – häufig an den<br />

gesamten Wochenenden. Die Ausdehnung an Sportereignissen haben zudem das<br />

Berufsbild verän<strong>der</strong>t. Verleger und Chefredakteure verlangen von Sportjournalisten<br />

höchst mögliche Flexibilität, Belastbarkeit und Aktualität. Der qualifizierende Bericht<br />

vom Bun<strong>des</strong>liga-Spiel am Abend, selbstverständlich mit Analysen und Pointen, wird<br />

somit nicht nur vom Leser vorausgesetzt. Sportredakteure arbeiten live, aktuell und<br />

vor allem täglich. Dadurch lässt sich die ständig gewachsene Arbeitsbelastung<br />

beschreiben. Ob Champions-League-, Handball-, Tennis-, Eishockey-Spiele o<strong>der</strong><br />

Formel Eins (Qualifikation) – sie finden auch an Wochentagen statt und durch <strong>der</strong>en<br />

z.T. internationalen Charakter (z.B. wegen Zeitverschiebungen) auch rund um die<br />

Uhr. Nicht zu vergessen, die periodisch wie<strong>der</strong>kehrenden Ereignisse wie Olympische<br />

Spiele, Europa- und Weltmeisterschaften in zahlreichen Sportarten, die fast immer<br />

eine Vergrößerung <strong>der</strong> zu produzierenden Seitenzahl (z.B. Son<strong>der</strong>seiten) einer<br />

Zeitung <strong>zur</strong> Folge hat – mit demselben Personalschlüssel. 262<br />

Den größte Anteil ihrer Zeit verbringen Sportjournalisten am Schreibtisch, ihr<br />

Hauptarbeitstag ist <strong>der</strong> Sonntag und die Hauptinformationsquellen sind:<br />

1) Agenturmaterial (meist an das Computersystem einer Tageszeitung<br />

angeschlossen)<br />

2) Informationen von Kollegen<br />

3) Beziehungen zu Vereinen/Verbänden/Sportlern 263 (Telefonrecherche)<br />

4) Internetrecherche<br />

5) Informationsmaterial aus Special Interest-Zeitschriften<br />

6) Erfahrung 264<br />

Die Haupttätigkeit <strong>der</strong> Redakteure liegt im Redigieren von Texten 265 , gefolgt vom<br />

Besuch von Sportveranstaltungen und dem Organisieren – z. B. <strong>der</strong> Seitenplanung.<br />

Themen können selbständig vorgeschlagen und bearbeitet werden, zudem sind die<br />

Sportredakteure an Aufmachung und Platzierung <strong>der</strong> Artikel beteiligt. Redaktionelle<br />

Aufgaben und Pflichten sind meist in Arbeitsverträgen geregelt. HARTMANN (1994,<br />

S.158) eruiert in seiner Studie 266 , dass die schnelle, passive Informationsbeschaffung<br />

überwiegt und nur wenig eigene Artikel verfasst werden, da die Redakteure stets mit<br />

Zeitknappheit zu kämpfen haben. Wie in Kap. 5.2.3 beschrieben, belegt<br />

SCHAFFRATH 2000 diese Aussagen.<br />

262<br />

Vgl. ELLER/BERG/LEROI/JENTZSCH 1993, S.36f.<br />

263<br />

Sportjournalisten sind von ihnen abhängig (Insi<strong>der</strong>-Informationen). Aus Angst vor<br />

Informationssperren arrangieren sich viele Journalisten. Mögliche Folge: Hofberichterstattung (vgl. u.a.<br />

BINNEWIES 1983a, FREUDENREICH 1983, S.47.<br />

264<br />

Vgl. dazu u.a. HARTMANN 1994, S.50.<br />

265<br />

Vgl. LOOSEN 1998 (siehe auch Kap. 10.7.3/10.7.4)<br />

266<br />

HARTMANN (1994, S.158) befragte 142 Sportredakteure von regionalen und überregionalen<br />

Tageszeitungen mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens.<br />

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