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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

• Die Informationsüberlastung bringt Folgen für die Wissensverteilung innerhalb<br />

einer Gesellschaft mit sich. Personen mit einem höheren sozialen Status/o<strong>der</strong><br />

höherer formaler Bildung nehmen Informationen rascher auf als Personen, die<br />

über eine niedrige, allgemeine Schulbildung verfügen und/o<strong>der</strong> den unteren<br />

Bildungsschichten angehören. Die bereits vorhandene Wissenskluft zwischen<br />

Wissenseliten und den Unwissenden wird größer<br />

• Die Quotenorientierung führt zum „Massen“-Medium. Masse bedeutet jedoch<br />

immer Orientierung am Mittelmaß, dies bedeutet wie<strong>der</strong>um vorrangig<br />

Quantität und nur selten Qualität 255<br />

Als Fazit for<strong>der</strong>n DIGEL/BURK eine Kooperation <strong>der</strong> Konkurrenten in beiden<br />

System Sport und Medien, um die oben beschriebene lukrative Beziehung<br />

(Medien, Sportler, Politik, Wirtschaft) 256 durch neue Qualität zu bereichern.<br />

5.2.3 Funktion und Aufgabe <strong>der</strong> Sportjournalisten<br />

Betrachtet man GÖRNERs „Kölner Studie“ 257 , so sehen Sportjournalisten als oberste<br />

Pflicht, neutral und sachlich zu informieren (99,2%). Dem entgegen steht die<br />

Unterhaltungsfunktion mit 71,1 Prozent an dritter Stelle. An zweiter Stelle möchten<br />

sie Missstände kritisieren (83%), sehen sich als Vermittler (66,1%) und wollen den<br />

Sport in allen Facetten (65,3) darstellen. 49 Prozent <strong>der</strong> Befragten erachten es für<br />

wichtig Trends aufzuzeigen, 29,5 Prozent wollen ihre eigenen Ansichten äußern<br />

dürfen. 25,8 Prozent sehen sich als Anwalt für Benachteiligte, während 23,4 Prozent<br />

Ideale vermitteln und 20,7 Prozent den Sport kontrollieren wollen.<br />

Dieses Funktionsverständnis ist allerdings medienbedingt und altersspezifisch zu<br />

betrachten. Bei jüngeren Kollegen hat beispielsweise die Unterhaltungsfunktion eine<br />

höhere Akzeptanz. Während sich Sportjournalisten von privatrechtlichen Sen<strong>der</strong>n als<br />

Entertainer verpflichtet sehen (88,3%), sind es bei den Printkollegen nur 68,7<br />

Prozent. Das belegt eine Verän<strong>der</strong>ung mit <strong>der</strong> Einführung <strong>des</strong> Dualen<br />

Rundfunksystems im Jahr 1984. Der Weg ging von <strong>der</strong> Information über das<br />

Infotainment direkt in Richtung Entertainment.<br />

SCHAFFRATH (2002, S.20) beschreibt, dass <strong>der</strong> inter- wie intramediäre Zeitdruck<br />

dafür sorgt, dass die Qualität o<strong>der</strong> Verlässlichkeit einer Information hinter <strong>der</strong><br />

Aktualitätsfor<strong>der</strong>ung <strong>zur</strong>ückbleibt. Interne Sparzwänge, gekürzte Redaktionsetats<br />

255<br />

DIGEL/BURK 2000, S.30.<br />

256<br />

Die Sportberichterstattung fungiert mitunter als Vehikel für Themen an<strong>der</strong>er Systeme (vgl.<br />

LUHMANN 1996, S.124f.).<br />

257<br />

Eine weitere repräsentative Studie, die Journalisten als Untersuchungsgegenstand betrachtete<br />

wurde 1993 von WEISCHENBERG Siegfried/LÖFFELHOLZ, Martin/SCHOLL, Armin durchgeführt.<br />

Befragt wurden 1498 Journalisten und Journalistinnen nach Ausbildungsweg, Einkommen, Arbeitszeit,<br />

Arbeitszufriedenheit, Rollenverständnis, Beeinflussung und Publikumsbil<strong>der</strong>n.<br />

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