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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

In den 90er Jahren arbeiteten die meisten Sportjournalisten in Printmedien – 58,3<br />

Prozent bei Tageszeitungen und 11,3 Prozent bei Zeitschriften – 14,3 Prozent waren<br />

in TV-Redaktionen beschäftigt, 11,7 Prozent waren im Radiobereich und 4,4 Prozent<br />

bei Presseagenturen tätig. Das Verhältnis von Festangestellten zu freien Mitarbeitern<br />

betrug in jener Zeit zwei Drittel zu ein Drittel. Im Durchschnitt lag das Alter <strong>der</strong><br />

Sportjournalisten bei 38 Jahren. Rund 60 Prozent dieser Journalisten verdiente<br />

zwischen 3000 und 6000 Mark netto im Monat. Je<strong>der</strong> Fünfte <strong>der</strong> Befragten gab an<br />

sogar mehr als 6000 Mark zu verdienen. 238 Top-Verdiener <strong>der</strong> Branche erhalten<br />

sogar Honorare in Millionenhöhe.<br />

Zu aktuellen Tendenzen beschreibt SCHAFFRATH (2002, S.13):<br />

„Enger werdende Redaktionsetats einerseits und die wachsende Anzahl an<br />

Sportjournalisten mit <strong>der</strong> Tendenz zum Überangebot auf dem Arbeitsmarkt führt <strong>zur</strong><br />

Deckelung <strong>der</strong> Gehälter“.<br />

Mit <strong>der</strong> wirtschaftlichen Flaute in Deutschland in den vergangenen Jahre haben sich<br />

die Auswirkungen <strong>der</strong> Tageszeitungskrise deutlicher als erwartet auf den Sportteil<br />

nie<strong>der</strong>geschlagen: 1) Der Stellenmarkt brach rapide ein, 2) wurden je nach<br />

Zeitungstyp Umfänge reduziert und 3) konnten journalistische Standards vor<br />

an<strong>der</strong>em durch Budgetkürzungen kaum gehalten werden. 239<br />

5.2.2 Das System „Sportjournalismus“<br />

Das System „Sportjournalismus“ war nie selbständig und unabhängig. In seiner<br />

naturgeborenen Abhängigkeit zum Sport unterliegt es jedoch immer stärker <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen Bestimmtheit. 240 Das Seh,- Hör- und Leseverhalten <strong>des</strong> Publikums,<br />

regelmäßig gemessen von Medienforschern und Demoskopen, ist zu einer<br />

wesentlichen Einflussgröße gewachsen. Nicht nur bei den privatrechtlichen TV-<br />

Sen<strong>der</strong>n diktieren Marktanteile, Einschaltquoten und Reichweiten Inhalte und<br />

Formate <strong>der</strong> Sportberichterstattung, auch bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten ist<br />

das so. Ähnlich entscheiden die Auflagezahlen bei den Tageszeitungen und<br />

Zeitschriften über eine Veröffentlichung o<strong>der</strong> Nicht-Veröffentlichung. Darüber hinaus<br />

steuert das Publikum die Investitionen <strong>der</strong> Wirtschaft in den Sport und somit darüber,<br />

welcher Sport existent ist o<strong>der</strong> welche Veranstaltung entfällt. Es könnte nachdenklich<br />

stimmen, wie fest <strong>der</strong> Sportjournalismus nicht nur mit dem Sport son<strong>der</strong>n auch mit<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft verwoben ist, den sie zum Teil mediengerecht inszenieren. Der<br />

Kommunikationswissenschafter Michael SCHAFFRATH äußerte:<br />

238 Vgl. GÖRNER 1995, S.133ff.<br />

239 Vgl. KRAUß 2002, S.30ff., vgl. dazu Kap. 4.4.1.<br />

240 Vgl. WEISCHENBERG 1994, S.431.<br />

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