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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

Tab. 17: Vor und Nachteile <strong>der</strong> Tageszeitung zu den AV Medien<br />

PRO KONTRA<br />

Zeitungen und Zeitschriften binden den Nutzer<br />

räumlich und zeitlich weniger als Fernsehen,<br />

Hörfunk o<strong>der</strong> Internet. Die klassischen Medien<br />

Zeitung, Zeitschrift, Buch sind ohne technische<br />

Zusatzgeräte ortsunabhängig nutzbar. Das<br />

Merkmal <strong>der</strong> Disponibilität, <strong>der</strong> allzeitigen und<br />

individuellen Verfügbarkeit ist eine klarer Vorteil<br />

<strong>der</strong> Printmedien, von denen die Tageszeitung als<br />

stabilste und zuverlässigste zu bezeichnen ist.<br />

Viele Nachrichten stehen, immer noch, nur in <strong>der</strong><br />

Zeitung: die lokalen und regionalen (Sport-)<br />

Ereignisse. Die Zeitung „erdet“ ihre Leser in<br />

ihrer physischen und psychischen Heimat.<br />

Print- und AV-Medien können gegenseitig<br />

ergänzend verpackt die Stärken von Cross-<br />

Media-Produkten nutzen. Prominentes Beispiel:<br />

Die Zeitschrift Spiegel und sein Fernsehableger<br />

Spiegel-TV.<br />

Gedruckte Nachrichten bedrängen den<br />

Menschen weniger als die emotionalen Bild-<br />

Sequenzen <strong>des</strong> Fernsehens: Sie sind in <strong>der</strong><br />

Regel nüchtern erzählt und helfen den<br />

Menschen, einen klaren Kopf zu behalten.<br />

Die Lektüre <strong>der</strong> Zeitung genießen die Leser meist<br />

in einem Schonraum, in dem sie sich für einige<br />

Minuten von <strong>der</strong> unruhigen Außenwelt<br />

abschotten.<br />

Die Zeitung informiert unparteiisch und<br />

umfassend. In Umfragen wird gerade die hohe<br />

Glaubwürdigkeit <strong>der</strong> Tagespresse hervorgehoben<br />

Bindungsstärke.<br />

Die Zeitung garantiert Beständigkeit: Sie hat<br />

schon den Großeltern gedient, sie erscheint bei<br />

Abonnenten immer noch regelmäßig morgens im<br />

Briefkasten Alltagsritual.<br />

Quelle: z.T. SCHNEIDER/RAUE 1996, S.258; Eigene Darstellung<br />

Gedruckte Presseerzeugnisse gestatten nur ein<br />

Nacherleben, während man beim Radio o<strong>der</strong> TV<br />

auf Grund <strong>der</strong> Live-Übertragungen das<br />

Geschehen miterleben kann.<br />

Wettbewerb entsteht ausschließlich bei <strong>der</strong><br />

Verbreitung aktueller Information sowie bei <strong>der</strong><br />

hintergründigen Aufarbeitung <strong>der</strong> Themen.<br />

Das Rezipieren von AV-Medien kann passiv<br />

geschehen. Tageszeitung muss man stets aktiv<br />

lesen.<br />

Auch die AV-Medien haben eine Vor- und<br />

Nachberichterstattung auf ein Ereignis.<br />

Eine TV-Kamera o<strong>der</strong> ein Mikrofon vor Ort wirkt<br />

häufig „prominenter“ als ein Journalist mit Blatt,<br />

Bleistift und Fotokamera.<br />

Wer ein TV/Radio besitzt, muss an die GEZ<br />

monatliche Gebühren zahlen, ob er nun nur<br />

privatrechtliche Sen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> gar nicht schaut<br />

o<strong>der</strong> hört.<br />

Trotz all dieser Vorteile ist seit den 90er Jahren das „Fernsehen“ Massenmedium<br />

Nummer Eins. Seine Bindung an den Rezipienten steigt, während vor allem beim<br />

jungen Publikum eine „Zeitungsabstinenz“ 195 festzustellen ist. Parallel dazu wurden<br />

sogar zunehmend Tendenzen einer Verzichtbarkeit von Hörfunk und Tageszeitung<br />

195 Vgl. BERG/KIEFER 1996, S.62ff.<br />

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