Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH
Die Zeitung übernimmt die Funktion eines Kontrollorgans. Sie kontrolliert das gesetzund
rechtmäßige Handeln von Regierungen, Parlament, Rechtsprechung und
Institutionen im öffentlichen Raum. Damit übernimmt sie als sogenanntes „Organ“
eine „öffentliche Aufgabe“ (auch als Funktion bezeichnet), wie es auch in einigen
Landespressegesetzen 166 zu lesen ist. 167
Paragraf (§) 3 des Berliner Pressegesetzes lautet:
(1) Die Presse erfüllt eine öffentliche Aufgabe
(2) Die Presse hat alle Nachrichten vor ihrer Verbreitung mit der nach Umständen
gebotenen Sorgfalt auf Inhalt, Wahrheit und Herkunft zu prüfen
(3) Die Presse nimmt berechtigtes Interesse laut §193 im Strafgesetzbuch wahr,
wenn sie in Angelegenheiten von öffentlichem Interesse Nachrichten
beschafft, verbreitet, Stellung nimmt, Kritik übt oder in anderer Weise an der
Meinungsbildung mitwirkt
Zu differenzieren wäre vor diesem Hintergrund die Funktion der Bildung. Sie besteht
darin, „dass sie frei, also nicht im öffentlichem Auftrag, wohl aber in öffentlichem
Interesse, zur Vermittlung von aktuellem und latentem Wissen und von
gesellschaftlichen Normen zur Jugend- und Erwachsenenbildung beiträgt.“ 168
Der Schreiber muss in seiner Sprache und Wortwahl einen Weg finden, dass der
Leser das Gemeinte auch versteht. „Es ist schwer, über etwas zu schreiben, was
man nicht versteht – die Leute aber, die es verstehen, können nicht so darüber
schreiben, dass man das Geschriebene versteht.“ 169
Weitere Probleme tauchen auf, wenn es um die Wirtschaftlichkeit einer Nachricht
geht. Objektivität bedeutet für viele Zeitungen Unergiebigkeit, aufgeblasene
Sensationsmeldungen indes finanziellen Erfolg. Auf Grund der Tatsache, dass die
Mehrheit der Blätter privatwirtschaftlich arbeiteten, sind die Aufgaben und Funktionen
einer Tageszeitung eher als Postulate zu verstehen.
166
siehe auch Artikel 5 des Grundgesetzes von 1949, der die freiheitliche Verfassung des
Pressewesens festlegt.
167
Vgl. BRAND/SCHULZE 1993, S.8 und BINNEWIES 1974, S.72.
168
Vgl. BRAND/SCHULZE 1993, S.9, SCHULER 1997, S.17.
169 BINNEWIES 1974, S.66.
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