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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

4) „Wenn die Ansprüche <strong>der</strong> Leser wachsen, müssen wir (...) mitgehen und uns<br />

schnell und flexibel den Markterfor<strong>der</strong>nissen anpassen“ (WIESNER).<br />

5) „Bei sinkenden Umsätzen in den Kernbereichen wird es immer schwieriger,<br />

die alten Strukturen zu bezahlen“ (HAUSER). 157<br />

Im „kressreport“ Nr.2/2004 äußert sich Verleger Stefan von HOLTZBRINCK dennoch<br />

positiv, indem er betont, dass mit Ausnahme <strong>des</strong> Berliner Tagesspiegels alle übrigen<br />

Regionalzeitungen gut da stehen. „Alle Häuser, die äußerst dezentral geführt<br />

werden, sind profitabel. (...) Zweistellige Renditen sind [...] nicht möglich, aber<br />

einstellige(...)“ 158 . Das gehe seiner Meinung nach aber nicht ohne Personalkosten-<br />

Einsparungen sowie Ausglie<strong>der</strong>ung von Redaktionen in unabhängige Firmen. An<br />

diesem vorgegebenen Kurs orientiert sich somit auch <strong>der</strong> SÜDKURIER.<br />

4.5 Die Funktion <strong>der</strong> Tageszeitung<br />

Mehr als dreiviertel <strong>der</strong> volljährigen Bevölkerung in Deutschland liest laut dem<br />

Statistischen Bun<strong>des</strong>amt 159 in Wiesbaden regelmäßig eine o<strong>der</strong> mehrere <strong>der</strong> in<br />

großer Vielfalt angebotenen Tageszeitungen. Dabei lässt sich ein Großteil, bewusst<br />

o<strong>der</strong> unbewusst im Prozess seiner persönlichen Meinungsbildung beeinflussen. Die<br />

Tageszeitung als Bestandteil <strong>der</strong> Massenmedien besitzt eine nicht zu<br />

unterschätzende Macht: Nicht nur, dass zunächst redaktionell entschieden wird, was<br />

am nächsten Tag aus <strong>der</strong> einlaufenden Nachrichtenflut ausgewählt wird, son<strong>der</strong>n<br />

auch wie und wo <strong>der</strong> Text nun tatsächlich im Blatt positioniert wird. Ebenso kann <strong>der</strong><br />

Ermessensspielraum bei <strong>der</strong> Interpretation und Kommentierung eines Ereignisses<br />

immens sein. 160<br />

„Soll <strong>der</strong> Bürger politische Entscheidungen treffen, so muß er umfassend informiert<br />

sein, aber auch Meinungen kennen und gegeneinan<strong>der</strong> abwägen, die an<strong>der</strong>e sich<br />

gebildet haben. Die Presse hält diese Diskussion im Gange, sie beschafft die<br />

Informationen, nimmt selbst dazu Stellung und wirkt damit als orientierende Kraft in<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Auseinan<strong>der</strong>setzung. (...) In <strong>der</strong> repräsentativen Demokratie steht die<br />

Presse zugleich als ständiges Verbindungs- und Kontrollorgan zwischen dem Volk<br />

und seinen gewählten Vertretern in Parlament und Regierung ...“ 161 .<br />

Den Zeitung kommt eine verantwortungsvolle Aufgabe zu. Der ehemalige<br />

Bun<strong>des</strong>präsident Roman Herzog bezeichnete die Tageszeitungen anlässlich <strong>des</strong> 50-<br />

157<br />

Vgl. MEDIENHAUS NACHRICHTEN 2003, S.3ff.<br />

158<br />

MEIER 2004, S.6f.<br />

159<br />

Das Statistische Bun<strong>des</strong>amt im Internet: www.statis.de .<br />

160<br />

„Gate keeper“-Funktion (engl.: Schleusenwärter) <strong>des</strong> Journalisten. EMIG (1987, S.29) vergleicht<br />

diese Entscheidungsinstanz mit einem Relais <strong>zur</strong> Weiterleitung von Informationen, vgl. Kap. 7.5.2.<br />

161<br />

Auszug aus Spiegel-Urteil in JONSCHER 1992, S.50.<br />

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