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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

Dieser Konzentration liegen mehrere Ursachen zugrunde:<br />

• Zusammenschlüsse ermöglichen Kosteneinsparungen bei Herstellung und<br />

Vertrieb <strong>der</strong> Publikationen<br />

• Investitionen in mo<strong>der</strong>ne Satz- und Drucktechniken können von kleinen<br />

Verlagen oft nicht geleistet werden<br />

• Zeitungen in nachrangiger Marktposition (zweit- o<strong>der</strong> dritthöchste Auflage)<br />

erhalten weniger Anzeigen 123 als das auflagenstärkste Blatt, das in <strong>der</strong> Region<br />

die günstigeren Anzeigen bietet<br />

Zur Bekämpfung <strong>der</strong> Pressekonzentration wurden zahlreiche Maßnahmen<br />

vorgeschlagen (z.B. Marktanteilsbegrenzung, Auflagenbeschränkung, steuerliche<br />

Entlastung o<strong>der</strong> Subventionen für kleinere Verlage). 1976 wurde die<br />

Pressefusionskontrolle 124 eingeführt.<br />

Auf die Jahre <strong>der</strong> Konzentration im deutschen Pressewesen folgte die Phase <strong>der</strong><br />

Konsolidierung. Sie war gekennzeichnet durch einen leichten Wie<strong>der</strong>anstieg <strong>der</strong><br />

Zeitungseinheiten und -ausgaben wie auch <strong>der</strong> Gesamtauflage aller Tageszeitungen.<br />

Während dieser Zeit festigte sich die Stellung <strong>der</strong> Regionalzeitungen. Auch die<br />

führenden Zeitungsverlage konnten ihre Position am Markt zum Teil ausbauen.<br />

Lediglich die Anzahl <strong>der</strong> Verlage als Herausgeber sank weiter. In dieser Zeit<br />

beteiligten sich viele Verlagshäuser an dem 1984 zugelassenen privaten Rundfunk,<br />

die Zeitungselektronik wurde entwickelt, die für die Produktion <strong>der</strong> Blätter nicht ohne<br />

Auswirkungen blieb. 125 Somit wurden beispielsweise in <strong>der</strong> elektronischen<br />

Zeitungsherstellung gegenüber dem aufwendigeren früheren Bleisatzverfahren nur<br />

noch sechs von zehn Arbeitsschritten benötigt, was <strong>zur</strong> Entstehung neuer beruflicher<br />

Tätigkeitsfel<strong>der</strong> führte. Folge die Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten stieg mit Einführung <strong>der</strong><br />

elektronischen Systeme von 1985 (95.000) bis 1990 auf 110.000 Beschäftigten in<br />

bun<strong>des</strong>deutschen Pressebetrieben. 126<br />

Nach 1985 nahm die Konzentration im bun<strong>des</strong>deutschen Pressewesen wie<strong>der</strong> leicht<br />

zu. SCHÜTZ belegt, dass die Zahl <strong>der</strong> Publizistischen Einheiten (PE) bis 1989 – kurz<br />

vor <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung – von 126 auf 119 <strong>zur</strong>ückging. 127 Nach <strong>der</strong> Wende stieg<br />

die Zahl <strong>der</strong> PE nur kurzfristig an. Insgesamt 53 vor allem kleinere und mittlere<br />

123 Presseverlage sind vom Anzeigenaufkommen abhängig. So finanzierten sich Zeitungen in den<br />

80er und 90er Jahren durchschnittlich zu zirka 30 Prozent aus dem Verkaufspreis und etwa zu 70<br />

Prozent aus Anzeigen, vgl. AKUTUELL 1984, S.410. Seit einigen Jahren näheren sich die<br />

Prozentzahlen immer mehr an mit Tendenz <strong>zur</strong> Umkehrung (Quelle: Große SÜDKURIER-<br />

Betriebsratssitzung am 31.01.2004, Geschäftsführer Rainer WIESNER).<br />

124 Danach kann das Bun<strong>des</strong>kartellamt Zusammenschlüsse von Presseunternehmen, die gemeinsam<br />

mehr als 25 Millionen DM pro Jahr umsetzen, untersagen o<strong>der</strong> mit bestimmten Auflagen verbinden<br />

/z.B. Fortbestand zweier Lokalredaktionen), wenn durch die Fusion eine marktbeherrschende Stellung<br />

eines Verlags entsteht o<strong>der</strong> ausgebaut wird (vgl. AKTUELL 1984, S.503f.)<br />

125 Vgl. PÜRER/RAABE 1996, S.147f.<br />

126 Vgl. ebd. S.157.<br />

127 SCHÜTZ 1989, S.754.<br />

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