Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH
Fazit: Gut recherchierte Eigenbeiträge müssen gefördert und in ihrer Zeilenzahl
entsprechen angepasst dem Leser präsentiert werden. Nur so kann die eigene
Handschrift der Sportredaktion gegenüber den audio-visuellen Medien gefestigt
werden. Agenturberichte können niemals den regionalen Bezug zum Blatt herstellen,
wie der eigene Berichterstatter vor Ort es kann. Daher sollte die Restriktion der
Seitenbegrenzung gelockert werden, damit in Absprache (Werbeabteilung/
Disposition/ Geschäftsführung) bei verstärktem Werbe- und Ereignisaufkommen
zusätzliche Sportseiten ermöglicht werden können.
Das hier evaluierte SÜDKURIER-Profil kann durch mehr Platz im Sportteil in den
folgendes positiv beeinflusst werden:
a) eine größere Sportartenvielfalt, sofern neuer Platz nicht für noch mehr Fußball
investiert wird (Kap. 10.5.2, Tab. 52).
b) eine größere Vielfalt an Stilformen, sofern der neuer Platz nicht ausschließlich
für weitere Nachrichten/Meldungen genutzt wird (Kap. 10.2.2, Tab. 47).
c) die Möglichkeit, alle Texte, Bilder/Grafiken ausreichend mit Quellen zu
kennzeichnen, sofern eine Form (Shape) gefunden wird, halbspaltige Bilder mit
Quellen zu versehen (z.B. innerhalb des Bildes!), (Kap. 10.2.1, 10.3.7).
d) Die Geschlechter-Verteilung auszugleichen, sofern nicht nur Männer
thematisiert werden (Kap. 10.2.7, Abb. 57).
e) Die Chance einer konvergenten TV-Berichterstattung entgegenzuwirken, u.a.
mit Vor- u. Hintergrundberichten, Portraits und Meinungsbeiträgen (Kap. 10.2.2)
sowie in Form von selbst recherchierten Eigenbeiträgen (Kap. 10.2.1, Abb. 35).
Eine Antwort darauf, ob sich die Vorschläge und Ideen mit der gleichen
Personalstärke realisieren lassen, kann die Studie nicht geben. Doch liefern die
meist zwei Mann starken Regionalsportredaktionen einen adäquaten Vergleich
(Benchmark), wenn es um die Frage der leistbaren Seitenzahlproduktion an
ereignisreichen Wochenenden geht.
5) Der Hauptsport bleibt auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des SÜDKURIER.
Doch die Zukunft wird Umwälzungen auf dem deutschen Medienmarkt verursachen,
die sich auch weiterhin auf den Sportteil auswirken. Die Sportredaktion wird nach der
Layoutreform von 2002 noch stärker gezwungen werden, über ihre Inhalte
nachzudenken. Denn der Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Medien wird
sich weiter verschärfen. Konnte bislang die Presse immer auf ihren Vorteil bauen,
dass eine Tageszeitung oder eine Zeitschrift leicht zu handhaben ist und überall zur
Lektüre mitgenommen werden kann, ist zukünftig davon auszugehen, dass die
neuen Medien weiter auf dem Vormarsch bleiben und sich die Entwicklung auf dem
Elektronikmarkt rapide fortsetzt. Nicht nur Fernseher, sondern auch andere
Kommunikationsmittel wie PC, Laptop, MP3-Player und Display-Handys werden
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