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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

mit dem Printbereich. Denn Fakt ist: Häufig greift das Fernsehen Themen auf, die<br />

vorher von <strong>der</strong> Presse bearbeitet worden sind. Ziel: Mut zu frischen, divergenten<br />

Themen, die sich vom Einheitsbrei <strong>des</strong> Fernsehens abheben. Das for<strong>der</strong>n zudem<br />

rund zwei Drittel <strong>der</strong> Leser (SÜDKURIER 2003, S.39).<br />

2) Die Sportpresse ist mit dem Aufkommen <strong>der</strong> privatrechtlichen TV- und<br />

Radiosen<strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre enorm unter Druck geraten. Zwar versucht <strong>der</strong><br />

SÜDKURIER-Sport immer häufiger seine Themen auch in an<strong>der</strong>en Ressorts<br />

unterzubringen und die Fragestellungen o<strong>der</strong> Blickwinkel seiner Artikel neu zu<br />

beleuchten – sein Spielraum bleibt jedoch begrenzt (Kap. 10.1, Abb. 33). Die<br />

Redakteure sind zwar heute nicht mehr die „Außenseiter <strong>der</strong> Redaktion“<br />

(WEISCHENBERG 1976, Kap. 5.2), statt <strong>des</strong>sen stehen sie jetzt aber am<br />

Austragungsort hinter dem Fernsehen und Radio in <strong>der</strong> dritten Reihe. Beim<br />

Aktualitätsvorsprung <strong>der</strong> Konkurrenz sind die Möglichkeiten rar, den Lesern wirkliche<br />

Neuigkeiten zu vermitteln. Und so wird die aktuelle Jagd nach immer neuen<br />

Nachrichten den Agenturen überlassen und sich weiterhin auf „Geschichten hinter<br />

<strong>der</strong> Geschichte“ (vgl. MITTMANN, Kap. 7.6.2) und das Blattmachen konzentriert.<br />

Positiv: Der Versuch, dem Leser komplette Themenpakete (Hauptartikel, Bild o<strong>der</strong><br />

Grafik, Bildtext, Infokasten, Kommentar und Fußgeschichte) zu liefern, um dem<br />

Informationsbedürfnis <strong>des</strong> Lesers gerecht zu werden.<br />

Manko: Zu häufig wird <strong>der</strong> Konkurrent Fernsehen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Autor selbst zum<br />

Berichterstattungsgegenstand (Kap. 10.2.6, Abb. 56, Kap.10.2.8, Abb. 59) erhoben.<br />

3) In <strong>der</strong> Literatur wird die zunehmende Boulevardisierung <strong>der</strong> Sportberichterstattung<br />

angeprangert. Denn die Trennung zwischen Boulevardjournalismus und seriösem<br />

Journalismus, die es früher viel deutlicher gab, ist heute in <strong>der</strong> Form nicht mehr<br />

existent. Die Grenzen sind fließen<strong>der</strong> geworden, weil auch Tageszeitungen<br />

feststellen, dass sich ihre Leser durchaus für das Privatleben o<strong>der</strong> die Affären von<br />

Sportstars interessieren. Dies bedeutet, dass <strong>der</strong> Sportjournalist eine klare<br />

Abgrenzung zwischen seriösem Sport- und Boulevardjournalismus finden muss.<br />

Die Frage lautet nun: Warum sollte eine offene, unabhängige Tageszeitung, wie <strong>der</strong><br />

SÜDKURIER, nicht auch über die bunten Seiten <strong>des</strong> Sports berichten? Schließlich<br />

werden Klatsch-Magazine und Bild-Zeitung von deutschen Lesern verschlungen. Wie<br />

lässt sich das im Tageszeitungssektor mit seriöser Berichterstattung vereinen? Hier<br />

eilt das Medienhaus den Sportjournalisten <strong>zur</strong> Hilfe. Der „Weltspiegel“ o<strong>der</strong> die<br />

„Leute“-Seite sind mo<strong>der</strong>ne Alternativen, boulevardhafte Sportthemen für den Leser<br />

aufzubereiten und unterzubringen. Auch auf „Seite Drei“ wäre Platz für Sportthemen.<br />

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