Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH
Hypothese 8:
Nachrichtlich-inhaltlich geschriebene Aufmacher-Überschriften mussten im
Lauf der Jahre hyperbolisch-metaphorisch sowie fremdsprachlichen Titeln
weichen!
Nachrichtlich-inhaltlich geschriebene Aufmacher-Überschriften (64,1% Erst-/22,5%
Zweitnennung) dominieren im SÜDKURIER-Hauptsport. Metaphorik (13,9%/5,2%
und Hyperbolik (5,9%/3,3%) erreichen – neben unvollständigen Sätzen (6,1%/10,8%)
– den zweithöchten Wert. Fremdwörter (1,6%/0,8%) machen einen nur
unwesentlichen Anteil aus (vgl. Abb. 83). Seit den 50er Jahren manifestieren sich
Übertreibungen (Hyperbolik) in Aufmacher-Überschriften, die seit den 90er Jahren
auch weitere Artikel-Überschriften und Textinhalte befallen. Metaphern sind seit den
50er Jahren ebenso in Aufmacher-Überschriften präsent. In den 70er Jahren sind
damit auch weitere Überschriften behaftet. Zwei Dekaden später sind diese auch
innerhalb der Artikel stark verbreitet. Die Tendenz ist auf allen Ebenen steigend (vgl.
Kap. 10.4.2/10.4.3). Kriegsmetaphern waren hingegen in den 60er und 80er Jahren
populär und sind heute „out“. Umgangssprachliche- und besonders fremdsprachliche
Tendenzen haben sich seit den 90er Jahren eher auf weitere Überschriften bzw.
Textinhalte verschoben. Die Hypothese nur teilweise zu falsifizieren, da 1) inhaltliche
Aufmacher-Überschriften weiterhin dominieren und 2) weil Metaphern und
Übertreibungen stets Bestandteil von Aufmacher-Überschriften waren. Allerdings
nimmt letztere Ausprägung auf allen Ebenen ((Aufmacher)-Überschriften, Textinhalt)
zu und verdrängt damit zunehmend nachrichtlich-inhaltliche Titel.
Hypothese 9:
Bild und Grafikanteil sind im Untersuchungszeitraum um das Doppelte
gestiegen!
Klammert man die Jahre 1946/48 aus, in denen weder Bilder noch Grafiken in den
begrenzten Sportspalten des SÜDKURIER vorkamen und den Untersuchungszeitraum
mit den 50er Jahren beginnt, so hat sich der durchschnittliche jährliche
Grafikanteil seither um das 87,5-fache erhöht, der Bildanteil stieg um das 8,8-fache
an (vgl. Tab. 57). Der Ansteig der Grafiken war allerdings nicht kontinuierlich
steigend. In den 90er Jahren wurde ein starker Einbruch festgestellt, der in
2000/2002 durch einen noch stärkeren Aufschwung wettgemacht wurde. Der
Bildanteil stieg von Dekade zu Dekade kontinuierlich – ausgelöst durch neue Layouts
sowie höhere Farbanteile auf Sportseiten seit den 90er Jahren. Eindrucksvoll lässt
sich diese Hypothese verifizieren.
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