Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH
6,5. Seit 2000/2002 stieg dieser allerdings wieder leicht an (6,8; Tab. 36). Im
Gegensatz dazu ist die durchschnittliche Seitenzahl pro Dekade anhand an
Montagen 553 seit 1946/48 (1) nahezu stetig gestiegen und lag 2000/2002 bei 7,1
(Tab. 37). Das bedeutet im übertragenen Sinne der Volumen-/Umfanganalyse:
Weniger Artikel pro Seite aber mehr Seiten pro Dekade. Die Hypothese ist daher zu
verifizieren.
Hypothese 4:
Die Berichterstattung ist hauptsächlich ereignisorientiert!
Die thematische Ausrichtung der SÜDKURIER-Artikel ist hauptsächlich ereignis- und
ergebnisorientiert. Die Fixierung auf Ereignisse macht 57,1 Prozent aller Artikel aus.
Subsummiert man Wettkampfanalysen (1,9%) und Vorschauen (4,7%) auf ein
Ereignis hinzu, beträgt der Wert 63,7 Prozent. Weitere 18,5 Prozent der Artikel
beziehen sich auf Ergebnisse. Somit ist die Themenstruktur des SÜDKURIER
konvergent zu der des Fernsehens (vgl. WERNECKEN 1999, S.297). Abseits dieser
überdimensionalen Ausrichtung übersteigen nur noch Personalia/Portraits (6,3%) die
Fünf-Prozent-Hürde aus dem Pool weiterer Themen und Aspekte der Berichterstattung
(vgl. Abb.56). Die Hypothese ist somit klar zu verifizieren.
Hypothese 5:
Der Personalisierungsgrad der Berichterstattung in Wort und Bild ist im
Untersuchungszeitraum gestiegen!
Zunächst muss beachtet werden, dass bereits die zufällig ausgewählten Chronik-
Ereignisse selbst einen Personalisierungsgrad aufweisen, da sich rund 30 Prozent
aller analysierten Artikel auf Chronik-Ereignisse – und damit auf Personen beziehen
(vgl. Tab 41/42/74). Die Explikation erfolgt daher über weitere Ergebnisse der Studie:
Als Indiz gelten u.a. die Textinhalte, welche männliche (64,8%) vor weiblichen (6,0%)
Sportler präferieren (indifferent 13,4%, übergreifend 15,9%; vgl. Abb. 57). Über die
Dekaden stieg der Anteil an „männlicher“ Berichterstattung stetig an (vgl. Abb. 58).
Zudem machen Sportler (männlich/weiblich/Team/aktiv/passiv) mit 81,2 Prozent den
Hauptinhalt auf Bildern aus (vgl. Tab. 58). Dabei ist im Dekadenverlauf besonders
der Bildanteil an männlichen Sportlern (passiv) sowie mehreren Sportlern/-innen
(passiv) gestiegen (vgl. Abb. 64/65). Ebenso der Trophäenanteil auf Bildern, welcher
zudem Rückschlüsse auf den Elitefaktor zulässt (vgl. Abb. 72-75). Des weiteren ist
eine Zunahme der Fußball-WM-Berichterstattung (vgl Tab. 44) existent. Daran knüpft
sich eine Ausweitung der WM-Berichterstattung, die sich darüber hinaus auf andere
Ressorts (z.B. Weltspiegel, Seite Drei) ausweitet. Und schließlich lassen sich
Personalisierungs- und Elitebezug-Tendenzen auch anhand der
553
Die durchschnittliche Seitenzahl pro Dekade wurde zwar ebenso analysiert, besitzt jedoch nur
einen begrenzten Aussagewert, da hier der Montags-Faktor das Ergebnis verfälscht. Deshalb wird er
isoliert betrachtet und bietet somit – bezogen auf Montage – ein valideres Ergebnis.
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