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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

Im urtechnischen Bereich war es die Umstellung von Blei- auf Papiersatz – auch<br />

Fotosatz genannt. Im weiteren Hightech-Bereich war es die Umstellung von<br />

Papier/Schere auf Computer.<br />

Hat die Boulevardisierung im Lauf <strong>der</strong> vergangenen Dekaden in <strong>der</strong> Sportberichterstattung<br />

zugenommen? Wenn ja, warum?<br />

Ja, sie hat dort extrem zugenommen, was damit zusammenhängt, da <strong>der</strong> Sport<br />

immer beliebter, bedeuten<strong>der</strong> wurde und sich immer mehr Menschen dafür<br />

interessiert haben, aber vom Sport nichts verstanden haben. Daraufhin haben sich<br />

immer stärker die Nebenthemen heraus kristallisiert. Nebenthemen sind ja auch<br />

Themen <strong>des</strong> Boulevard-Journalismus.<br />

Sehen Sie sich mit dafür verantwortlich?<br />

[überlegt] ... Natürlich sitzen wir alle in einem Boot und in irgendeiner Weise haben<br />

wir uns alle bemüht mit <strong>der</strong> Zeit zu gehen, und somit die Sportberichterstattung auf<br />

die Bedürfnisse <strong>der</strong> Zeit einzustellen. Und so wurden unsere Interviews eben auch<br />

aggressiver o<strong>der</strong> die Features wurden prägnanter und haben sich nicht - wie früher -<br />

mit den Farben eines Eiskunstlauf-Kostümes aufgehalten, son<strong>der</strong>n da ging es dann<br />

schon mehr in die Psychologie <strong>der</strong> Sportler o<strong>der</strong> <strong>des</strong> Dramas rein. Diese Art <strong>der</strong><br />

Schreibe hat sich dann kontinuierlich ausgeweitet und das haben wir in unserem<br />

Journalismus in einer gewissen Weise mitgemacht, was ich für sehr wichtig finde.<br />

Wie würden Sie die Arbeitsbedingungen während Ihrer Zeit in <strong>der</strong> Sportredaktion<br />

beschreiben? War es stressig, war es ruhig o<strong>der</strong> saisonal unterschiedlich?<br />

Je<strong>der</strong> Tag war einfach wun<strong>der</strong>bar stressig. Einerseits hat man wirklich viel zu tun<br />

gehabt, an<strong>der</strong>erseits hat es eine Menge Spaß gemacht. Ich würde nie sagen, dass<br />

ich diesen Beruf verflucht hätte o<strong>der</strong> gesagt hätte, jetzt höre ich auf. Jede Stunde die<br />

ich in diesem Beruf hatte, sehe ich als Geschenk. Den Job würde ich immer wie<strong>der</strong><br />

wählen.<br />

Haben Sie einmal den Personalmangel innerhalb <strong>der</strong> Redaktion beklagt?<br />

Na klar, das gehört zum Handwerk. Das haben wir immer beklagt, denn es wurde ja<br />

auch immer mehr. Und wir hatten immer zu wenig Leute im Allgemeinen Sport. Im<br />

Vergleich beispielsweise <strong>zur</strong> Schwäbischen Zeitung und <strong>zur</strong> Badischen Zeitung<br />

hatten wir im Schnitt immer zwei bis drei Redakteure bei gleichem Arbeitsaufwand<br />

weniger. Das war für uns schon eine riesige Belastung. Wir haben genau die<br />

gleichen Reisen, die gleichen Umfänge gemacht, aber immer mit gleichbleibend<br />

wenig Personal. Und als Ressortleiter kam für mich hinzu, dass ich mich intensiv um<br />

meine Außenredaktionen [Regionalsportredaktionen] kümmern musste. Ich war ja<br />

verantwortlich für die Entwicklung <strong>des</strong> Regionalsports. Inzwischen hatten wir in<br />

Villingen zwei Leute, den Herrn Hermann Hummler [Bodensee Ost, Friedrichshafen],<br />

dann Gerd Welte und Matthias Scheibengruber am Hochrhein [Bad Säckingen] und<br />

zwei Leute in Konstanz – also sieben Regionalsportredakteure. Mit einem haben wir<br />

angefangen.<br />

Auf welche Agenturmaterial haben Sie bevorzugt zugegriffen: dpa o<strong>der</strong> sid? Ich gebe<br />

Ihnen Stichworte vor und Sie wählen zwischen beiden Agenturen.<br />

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