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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

10.8 Wortlaut-Interview mit dem ehemaligen SÜDKURIER-Sportchef Peter<br />

Kleiner<br />

Das mündliche Leitfaden-Interview vom 16. September 2004 ist in fünf Frageabschnitte<br />

unterteilt:<br />

1) Die Redaktion damals<br />

2) Der Regionalsport<br />

3) Fragen <strong>der</strong> Journalistenbefragung<br />

4) Verän<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Sportjournalismus<br />

5) Zukunft <strong>des</strong> SÜDKURIER-Sportteils<br />

Gestiken und Bemerkungen wurden in Klammern „[...]“ gesetzt.<br />

DIE REDAKTION DAMALS<br />

Herr Kleiner, 1960 beendeten Sie ihr Volontariat im Haus und arbeiteten fortan in <strong>der</strong><br />

Sportredaktion unter Alfred Strobel. Wie viele freie und festangestellte hatte die<br />

Redaktion damals?<br />

[überlegt] ... Strobel, Lehmann, Kräher, Kleiner – vier. Davon waren drei<br />

festangestellt, Anton Kräher war freier Mitarbeiter.<br />

Zum Tagesablauf: Wie war die Redaktion früher organisiert? Wer war für welche<br />

Aufgabe verantwortlich?<br />

Es hat sich im Grunde nicht Vieles verän<strong>der</strong>t zu heute. Herr Strobel war <strong>der</strong><br />

Ressortleiter, Herr Lehmann und ich haben uns um bei<strong>des</strong> gekümmert – um den<br />

Allgemeinen Sport und den Regionalsport, weil alles ja noch viel, viel kleiner war, als<br />

es heute ist.<br />

Wie kam die Nachricht in die Redaktion, wie wurde sie redigiert und wie kam sie<br />

letztendlich ins Blatt?<br />

Die Nachricht kam schon damals über Fernschreiber von <strong>der</strong> Deutschen<br />

Presseagentur, denn das war die einzige Quelle. Und per Telefon – mit Stenografieaufnahme<br />

im Sekretariat – kamen Fußballberichte von regionalen Mitarbeitern<br />

herein. Die Telefongespräche wurden auf so genannte Platten 551 aufgenommen. In<br />

<strong>der</strong> großen Abteilung <strong>der</strong> Sekretärinnen wurden die Aufnahmen von <strong>der</strong> Platte auf<br />

Papier abgetippt und an uns weitergereicht.<br />

Ich habe sogar noch aus dem Olympiastadion in Rom 1960 meine Texte telefonisch<br />

nach Konstanz durchgegeben. Das war oft sehr mühsam, da die Anschlüsse häufig<br />

nicht funktionierten o<strong>der</strong> weil man mich nicht verstanden hat, bei entsprechend<br />

schlechten Leitungen. Aber es war immer ein Diktat auf Platten. Und diese hatten so<br />

ihre Tücken, weil sie zum Teil alt waren, verkratzt waren o<strong>der</strong> gar versagt haben. So<br />

kam dann schon einmal gar nichts an o<strong>der</strong> nur stückhaft. Dann musste man wie<strong>der</strong><br />

mühevoll eine Leitung zum Redakteur aufbauen.<br />

Wir haben dann die abgetippten Texte redigiert, mit Schere und Leim bearbeitet, also<br />

alles auseinan<strong>der</strong> geschnitten, die Absätze entsprechend verstellt o<strong>der</strong> etwas aus<br />

551 Anm.: Diese Schallplatten waren ein Vorgänger <strong>des</strong> Tonbandgerätes. Die Platten löschten sich<br />

automatisch mit dem Abhören und standen für neue Aufnahmen bereit.<br />

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