Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH
Imperative: „Los Beine – tretet, tretet, tretet“ (29.8.66), „Na bitte – wenigstens etwas“
(20.02.84) oder „Steh´ auf, wenn Du Ulmer bist“ (20.3.2000).
Außerhalb des Analysebereiches gab es folgende Überschriften von Artikeln:
Beispiele: Titel „Schlappe Vorstellung“, Untertitel: „Ohne DEG und Köln?“, (20.01.96);
Titel: „Danke Franz!“ (07.07.2000), Titel: „Bauer, wo ist Bauer?“, Untertitel: „Auf 5“
(16.02.2002). Obwohl keine konkreten Frequenz-Aussagen zu Ausrufen, Fragen und
Imperativen gemacht werden können, lässt sich die Tendenz einer Zunahme seit
Beginn der 90er Jahre vermuten.
Der Gebrauch von Namen bekannter Athleten, Trainern oder Funktionären erweisen
sich als so genannter „Eye-catcher“, wenn sie gerade im Mittelpunkt des Interesses
stehen. Spitz- und Kosenamen, Kurzformen oder das vertraute Nennen des
Vornamens lassen den Aufmacher anschaulicher wirken oder vermitteln den
Eindruck, dass Eingeweihte sofort wissen, um was es geht. Diese vorgetäuschte
Intimität durch den Gebrauch von Vornamen könnte gleichfalls unter der Kategorie
Distanzlosigkeit laufen.
In Aufmacher-Überschriften: „Kaum zu fassen: Thomas überspringt 2,22m!“
(04.07.60), „Christine und Marielle in Gold und Silber gefaßt“ (03.02.64), „Helga war
blendend vorbereitet“ (16.10.68), „Der dumpfe Schmerz in Willis Wade“ (10.06.70),
„Irina war am Ende ihrer Kräfte“ (10.3.72), „Der Bann ist gebrochen: Erstes Gold
durch Heide“, „Neues Selbstvertrauen im Adam-Achter“ (beide 01.09.72), „Watkins
Glen bringt `Fitti´ Glück“ (Fittipaldi) (11.10.74), „Eric der Goldhamster“ (22.02.80),
„Hannika ließ den Kopf hängen“ (27.05.82), „Anja ist der neue Turnstar“ (15.06.82),
„Slalom-Hoffnung `Kinsi´“ (Kinshofer) (22.06.88), „Steffi, Ivan und ein Junge namens
Dirk“ (29.01.90), (...), „Des `Kaisers´ schöner Lohn“ (Beckenbauer) (07.07.00), „Boll-
Werk der besonderen Art“ (Boll) (08.04.2002), „Tante Käthe ist der Beste“ (Völler)
(01.07.2002).
In sonstigen Überschriften: „Spießrutenlauf für Andy“ (22.06.88) (Möller), „Waldis
Husarenritt“ (02.09.96) (Waldmann), „Ingrids Pech, Inkens Glück“ (13.07.98)
(Johannsen/Militaryreiten).
Fakt ist, dass immer nur Vornamen sowie Kosenamen und Kurzformen in der
Überschrift vorkommen, wenn es sich um populäre, bekannte und häufig erwähnte
Sportler, Trainer, etc. handelt. Seit Anfang der 60er Jahre lassen sich Namen in
Aufmacher Überschriften finden. Das meiste Vorkommen lässt sich tendenziell in den
70er und 80er Jahren finden. Weitere Textbeispiele für Spitznamen sind „der Kaiser“
(26.09.88) für Franz Beckenbauer oder „der Kanzler“ (21.11.94) für den Fußballer
Ralf Kohl.
Zahlen können ebenso den Leser fesseln, wenn beispielsweise das Resultat oder
die Zuschauerzahl als Maßstab für ein Ereignis steht. In Aufmacher-Überschriften:
„Schweiz gegen Spanien 3:3“ (22.06 48), „Die sensationellen 10 Sekunden von
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