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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

Weiterhin wird eruiert, dass 89,1 Prozent aller untersuchten Artikel lediglich eine<br />

Sportart thematisieren. Nur 6,7 Prozent beschäftigen sich mit zwei bis zehn<br />

Sportarten. Die thematische Ausrichtung <strong>der</strong> Artikel ist – konvergent <strong>zur</strong><br />

Themenstruktur <strong>des</strong> Fernsehens – ereignis- bzw. ergebnisorientiert (rund 80%).<br />

Subsummiert man „alle weiteren Themen“, „Personalia/Portraits“ sowie „Sport und<br />

Medien“ als Beiträge, die abseits <strong>der</strong> Ereignisfixierung berichten, macht dieser Anteil<br />

13 Prozent aus. Diese Zahl muss als essentielle „Würze“ <strong>der</strong> SÜDKURIER-<br />

Sportberichterstattung dargestellt werden. Die Gefahr besteht, dass dieser Wert in<br />

Zukunft weiter sinkt und das die „bunte Vielfalt“ und <strong>der</strong> „Pepp“ im Blatt verloren geht.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Geschlechteraufteilung zeigt sich ein ähnliches Bild, wie es in Studien<br />

(u.a. SCHAUERTE 2002a, RULOFS 2002, KRAUSE 2004) beschrieben wird: Die<br />

SÜDKURIER-Sportberichterstattung thematisiert hauptsächlich Männer (64,8 %) und<br />

nur sechs Prozent Frauen. Weitere 15,9 Prozent beinhalten beide Geschlechter,<br />

weitere 13,4 Prozent sind indifferent. Anhand <strong>der</strong> Dekadenuntersuchung wird<br />

deutlich: Den höchsten prozentualen Anteil an Männerartikeln gab es in den 70er<br />

und 90er Jahren (67,4 bzw. 68,8%). In 2000/2002 sank <strong>der</strong> „männliche Wert“ auf<br />

66,8 Prozent, <strong>der</strong> „weibliche Wert“ von 7,0 in den 90ern auf 5,7 Prozent. Eine<br />

kontinuierliche Zunahme hingegen verzeichnet die übergreifenden<br />

(männlich/weiblich) Anzahl <strong>der</strong> Artikel (13,6% bis 18,9%). Dieser Art <strong>der</strong> Verknüpfung<br />

scheint als Trend weiter an Popularität zu gewinnen, wenn beispielsweise bei <strong>der</strong><br />

Wimbledon-Berichterstattung beide Geschlechter im Text vorkommen.<br />

Haupthandlungsträger <strong>der</strong> untersuchten Artikel sind hauptsächlich Sportler/Aktive<br />

(57,5%), Mannschaften (19,9%), Mannschaften/Teams (7,4%), Funktionäre/Manager<br />

(4,2%) und Trainer (3,1%). Nur rund acht Prozent entfallen auf weitere Kategorien.<br />

Auch als Nebenhandlungsträger dominieren Sportler/Aktive (35,9%) und<br />

Mannschaften (16,3%) diese Gruppe. Auffällig ist, dass sich<br />

Journalisten/Presse/Medienvertreter im Lauf <strong>der</strong> Dekaden immer häufiger selbst zum<br />

Haupt- bzw- Nebenhandlungsträger machen. Ebenso kommen vermehrt<br />

Traineraussagen vor.<br />

Weitere Erkenntnisse: Die untersuchten Artikel bewerten die Handlungsträger zu<br />

42,4 Prozent positiv und nur zu 8,4 Prozent negativ. 23,4 Prozent <strong>der</strong> Artikel vereinen<br />

positive und negative Aspekte, während bei weiteren 25,8 Prozent keine Bewertung<br />

festzustellen ist. Die Dekadenauswertung zeigt: Bis in die 90er Jahre steigt <strong>der</strong> Wert<br />

an negativen Bewertungen parallel <strong>zur</strong> „Positiv-Kurve“ an. Eine Dekade später sinkt<br />

dieser wie<strong>der</strong> ab, während positive Artikel weiter ansteigen. Betrachtet man dazu,<br />

dass die ambivalent Bewertung <strong>der</strong> Handlungsträger ebenfalls abnimmt und <strong>der</strong><br />

Anteil an „nicht feststellbaren“ Artikeln erneut steigt, liegt <strong>der</strong> Verdacht <strong>der</strong><br />

Kritiklosigkeit und Verflachung <strong>der</strong> Berichterstattung nah. Mehr Helden glorifizieren<br />

als das Schicksal <strong>der</strong> Opfer zeigen, weniger Schattenseiten beleuchten als Kritik am<br />

Sportsystem zu äußern – so könnte ein zukünftiger Trend aussehen.<br />

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