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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

alphabetischen Zeichen und typografischen Formen von Zeitdekaden. Stets wurde<br />

an <strong>der</strong> Harmonie, Form und Proportion gefeilt.<br />

Seit 1945 benutzte das Blatt die serifenbetonte Buchdruckschrift<br />

„Excelsior“ (Abb. 14, links). Die sehr offene Schrift besaß einen<br />

starken Duktus. Diese wurde als Grundschrift sowie für<br />

Überschriften genutzt – dann allerdings in unterschiedlichen<br />

Variationen (Schnitten), nämlich mager, halbfett und fett.<br />

Ab Mitte Juni 1958 erhielt <strong>der</strong> Sportteil zwei neue Titel-<br />

Schriftarten. Die Eine gehört <strong>zur</strong> Gruppe <strong>der</strong> Schreibschriften<br />

(Abb. 15, rechts) und ist spielerisch,<br />

experimentell angehaucht und sollte<br />

durch einen üppigen Duktus die<br />

Bewegung <strong>des</strong> Sports assoziieren und unterstützen. Aus heutiger Sicht wirkt dieser<br />

Schrifttyp geradezu naiv, da heutzutage schlanke, serifenbetonte 364 Schriften<br />

bevorzugt werden.<br />

Die zweite Titelschrift ist die „Akzidenz-<br />

Grotesk“ (Abb. 16, links), ein Vorläufer <strong>der</strong><br />

heutigen „Helvetica“. Die serifenlose, statische Schrift entspringt mit seinen geraden<br />

und statischen Formen aus dem Bauhaus-Stil. Nachteil <strong>der</strong> Titelschrift: Sie nimmt<br />

sehr viel Raum auf <strong>der</strong> Seite ein.<br />

Während zwar zu Beginn <strong>der</strong> 60er Jahre die Spaltenlinien entfielen, än<strong>der</strong>te sich an<br />

den Überschriften nur wenig. Die „Reporter“-ähnliche Schreibschrift wurde nun<br />

hauptsächlich für Aufmacher genutzt. Die weiteren Überschriften zählten zu <strong>der</strong><br />

serifenlosen „Grotesk“-Gruppe an, während die Grundschrift weiterhin die „Excelsior“<br />

(Antiqua-Schriftengruppe) blieb.<br />

Auf <strong>der</strong> technischen Seite hingegen gab es mit <strong>der</strong><br />

Umstellung von Bleisatz zu Fotosatz die größte<br />

Verän<strong>der</strong>ung. Der Bleisatz hatte um 1960/70 einen Stand<br />

erreicht, <strong>der</strong> nicht mehr beschleunigbar war. „Es gab die<br />

tollsten Setzmaschinen, lochbandgesteuert, weitgehend<br />

automatisch. Aber: es wurde dabei immer noch eine<br />

Bleilegierung in einzelne<br />

Matzritzen (Buchstaben)<br />

gegossen, mechanisch<br />

bewegt.“ 365 (Abb. 17, rechts).<br />

Es setzte sich das Prinzip durch,<br />

mit Licht Buchstaben zu erzeugen<br />

o<strong>der</strong> zu fotografieren – <strong>der</strong><br />

Fotosatz (Abb. 18, links). 1973 kam<br />

364 Serifen: kleine, abschließende Querstriche am oberen o<strong>der</strong> unteren Ende von Buchstaben.<br />

365 HEINL 1995, S.26. Reinhard HEINL ist Leiter <strong>der</strong> Druckerei Konstanz GmbH.<br />

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