Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH
lautete: „Der SÜDKURIER muss mit Bezirksausgaben herauskommen, jede Ausgabe
mit einem eigenen lokalen Teil in Text und Anzeigen, bei einem einheitlichen
Zeitungsmantel der allgemeinen Sparten.“ 337
Wegen des Papiermangels in der direkten Nachkriegszeit, erschien die Zeitung
zunächst nur zweimal in der Woche mit lediglich vier Seiten. Anzeigenkunden
mussten oft vier und mehr Wochen warten, bis deren Inserate erscheinen konnten.
Nur allmählich wurde die Papierproduktion angekurbelt. Auf Grund der steigenden
Nachfrage stieg die Auflagenzahl von anfänglich 100.000 Exemplaren auf 180.000 338
Stück bis zum Ende des selben Jahres. Ab September 1948 erschien der
SÜDKURIER an drei Tagen, ab 3. Oktober 1950 an vieren und schließlich ab 31.
Oktober 1952 fünfmal wöchentlich mit einer Auflage von 80.000 Exemplaren in zehn
Bezirksausgaben. 339 Seine heutige Erscheinungsweise, jeden Werktag, erreichte er
am 3. November 1953. Rund ein Jahr zuvor, am 5. April 1952, einige Tage bevor das
Land Südbaden im Südweststaat aufging, wurde der Druckereikomplex 340 vom
SÜDKURIER gekauft. 1959 wird eine neue Hochdruck-Rotationsmaschine 341 am
Fischmarkt aufgebaut. Erste Versuche im Vierfarbdruck wurden möglich 342 . 1965,
zwanzig Jahre nach dem Start, zählt die Zeitung 100.000 Abonnenten. 1973 kommt
der Alb-Bote zum SÜDKURIER. Die Umstellung von Blei auf Fotosatz erfolgte
zwischen 1972 und 1979. In den folgenden Jahren wurden kontinuierlich neue
Ausgaben gegründet, bis der SÜDKURIER die heutige Ausdehnung erreichte. Das
Zeitungsformat ist eine Zwischentyp aus Rheinischem- und Berliner-Format. 343
Und so schrieb Nikolas BENCKISER (FAZ) in seinem Buch: „Zeitungen in
Deutschland – Sechsundfünfzig Porträts von deutschen Tageszeitungen“ über den
SÜDKURIER:
„Wohl kaum eine Zeitung dieses Landes residiert in einem älteren Gebäude als der
`Südkurier´ in Konstanz. Der Ursprung des einstigen Spitals zum Heiligen Geist
reicht bis auf das Jahr 1000 zurück. Täglich versammeln sich Redakteure in einem
hohen Raum, in dem steil aufstrebende gotische Bogen und ein als Gnadenstuhl
bezeichnetes, bis zur Decke reichendes Fresko aus dem Jahre 1460 darauf
hindeutet, dass hier einst die Messe zelebriert wurde. (...)“
337
SCHWARZWÄLDER/ENGELSING 1995, S.180.
338
Vgl. DIX 1995, S.45.
339
Die Bezirksausgaben: Konstanz, Radolfzell, Hegau, Überlingen, Oberschwaben-Allgäu, Stockach,
Donaueschingen, Villingen, Waldshut und (Bad) Säckingen.
340
Vgl. DIX 1995, S.116.
341
Die Rotationsmaschine wurde 1965 erweitert.
342
Seit dem 6. Februar 1990 wird der SÜDKURIER auf einer 500 Tonnen schweren Offset-
Rotationsmaschine mit dem Namen „Express“ von der Firma Koenig & Bauer gedruckt.
343
Aus einem Gespräch mit Chefredakteur Werner SCHWARZWÄLDER am 01.10.2004. Das
Zeitungsformat beschreibt die Größe (Höhe x Breite) einer Zeitung, wenn sie nicht aufgeschlagen ist.
Rheinisches Format (510 x 350mm), Berliner Format (470 x 315mm). SÜDKURIER (450 x 325mm),
vgl. http://lexikon.freenet.de/Zeitungsformat.
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