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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

7 DER SÜDKURIER<br />

„Der SÜDKURIER beginnt in bescheidener Form, aber mit <strong>der</strong><br />

festen Absicht, diese Form zu entwickeln. Er wird Schritt für<br />

Schritt weitergehen, getragen von <strong>der</strong> Hoffnung, dass seine Arbeit<br />

Nutzen tragen und dass sein Segen beschieden sein werde.“<br />

(Aus dem Leitartikel von Johannes WEYL – Erste Ausgabe <strong>des</strong><br />

SÜDKURIER am 8. September 1945) Abb. 07, Quelle: SK<br />

7.1 Die Geschichte <strong>des</strong> SÜDKURIER<br />

Johannes WEYL 327 gründete 1945 den SÜDKURIER 328 . Die Grundidee entwickelte<br />

er im Mai 1945 in einer Dachkammer <strong>der</strong> Konstanzer Wessenbergstraße. Anfang<br />

August 1945 erhielt er von Georg FERBER, abgeordneter Informations- und<br />

Kulturoffizier <strong>des</strong> Gouvernement Militaire, die mündliche Zusage für eine Lizenz. Am<br />

29. August bekam FERBER von Militärgouverneur General SCHWARZ aus Freiburg<br />

das mündliche Ja zum SÜDKURIER. Einen Tag darauf hält Zeitungsgrün<strong>der</strong><br />

Johannes WEYL die Lizenz in den Händen, die ihm erlaubt, den SÜDKURIER zu<br />

drucken. Sein Auftrag lautete, eine Zeitung für das Lan<strong>des</strong>kommissariat Konstanz zu<br />

produzieren, welche die Landkreise Konstanz, Stockach, Überlingen,<br />

Donaueschingen, Villingen, Waldshut und Säckingen umfasste. Am Freitag, 7.<br />

September 1945, lief die erste Ausgabe mit dem Datum 8. September über die<br />

Rotation am Konstanzer Fischmarkt 329 .<br />

Die erste Ausgabe trug gleichzeitig den Untertitel: „Tagblatt für Bodensee,<br />

Schwarzwald und das obere Donaugebiet“ und umfasste sechs Seiten bei einer<br />

Auflage von 100.000 Exemplaren. Der SÜDKURIER war damit eine <strong>der</strong> ersten<br />

Zeitungen, die im Nachkriegsdeutschland erscheinen konnte, ausgestattet mit einer<br />

Lizenz <strong>der</strong> französischen Besatzungsmacht und von dieser auch vorerst kontrolliert.<br />

Am 17. September wurde <strong>der</strong> neuen Zeitung ein Zensuroffizier zugewiesen. 330<br />

Glückliche Umstände führten also in den ersten Nachkriegsmonaten <strong>zur</strong> Gründung<br />

dieser Tageszeitung.<br />

327 Johannes WEYL, Kieler Professorensohn, war von 1926 bis 1944 im Verlag Ullstein, Berlin (seit<br />

1934 Deutscher Verlag), als Redakteur und Chefredakteur im Bereich Frauen- und<br />

Familienzeitschriften tätig, dann stellvertreten<strong>der</strong> Leiter <strong>des</strong> Zeitschriftenverlags und Prokurist. 1944<br />

und 1945 war er Sanitätssoldat und kam so samt seiner Frau Barbara nach Konstanz und wurde<br />

Verleger <strong>des</strong> SÜDKURIER. Er war zudem Präsidiumsmitglied im Bundsverband Deutscher<br />

Zeitungsverleger, im Hauptausschuss <strong>des</strong> Vereins Südwestdeutscher Zeitungsverleger, in <strong>der</strong><br />

Deutschen Unesco-Kommission, Mitglied <strong>der</strong> Vollversammlung <strong>der</strong> IHK sowie 1976 Ehrensenator <strong>der</strong><br />

Universität Konstanz. Vgl. SCHWARZWÄLDER/ENGELSING 1995, S.174ff.<br />

328 SÜDKURIER von „Kurier aus dem Süden“, ein vom Namen her örtlich ungebundener Titel.<br />

329 Weil in <strong>der</strong> Druckerei als größte vorhandene Schrift nur „Sebaldusgotisch“ vorlag, entstand aus<br />

<strong>der</strong>en Buchstaben <strong>der</strong> erste Schriftzug SÜDKURIER. Erst später än<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Stuttgarter Grafiker<br />

Gottlieb Guth diesen Titel durch die noch heute verwendete Antiqua-Typografie.<br />

330 Vgl. DIX 1995, S.39.<br />

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