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Dissertation zur Erlangung des Grades des Doktors der ...

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SÜDKURIER-Hauptsport (1945 bis 2002) Patrick EICH<br />

Überschriften, die Spannung erzeugen sollen, müssen vom Rezipienten verstanden<br />

werden. 325<br />

Einen Vergleich zwischen <strong>der</strong> Sprache in klassischen Tageszeitungen und<br />

Boulevardblättern stellte BURGER (1990) auf: Die direkte Rede in Tageszeitungen<br />

wird zwar gezielt eingesetzt, ist aber dennoch begrenzt. In <strong>der</strong> Boulevardpresse<br />

hingegen ist die „zu einem integralen textkonstruierenden Mittel“ geworden, das weit<br />

über die Zitierfunktion hinaus angewandt wird. Demnach ähnelt die Sprache dort<br />

wesentlich mehr dem gesprochenen als dem geschriebenen Wort.<br />

Eine weitere Eigenschaft <strong>der</strong> Sportsprache: die zunehmende Verwendung von<br />

Anglizismen. Häufig weiß <strong>der</strong> Rezipient gar nichts mit den Wörtern („Rafting“, „Hydro<br />

Speeding“ etc.) anzufangen. Aufhalten lässt sich dieser Sprachtrend nicht, da<br />

Englisch als Weltsprache betrachtet wird und da Amerika die Vorherrschaft in<br />

Wissenschaft und Technik übernommen hat. 326<br />

6.6 Zusammenfassung<br />

Deutschland ist das Ursprungsland <strong>der</strong> Zeitung, England hatte dafür die erste<br />

Sportzeitschrift, die 1792 erschien. In Deutschland galt <strong>der</strong> Arzt Michael RICHTER<br />

als Zeitungs-Pionier, da er 1842 in Erlangen erstmals die Allgemeine Turn-Zeitung<br />

heraus brachte. Den ersten Sportteil in einer Tageszeitung gab es 1904 (Berliner<br />

Zeitung). Fußball etablierte sich schnell <strong>zur</strong> beliebtesten Sportart über die berichtet<br />

wurde. Nach <strong>der</strong> Einstellung <strong>des</strong> gesamten Sportbetriebs während <strong>des</strong> Ersten<br />

Weltkrieges, gründete Walter BENSEMANN in Konstanz „Der Kicker“. Bis 1933<br />

etablierten sich 300 Sportzeitschriften-Titel. Bis Ende <strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges<br />

propagierten die Nationalsozialisten einen Sportjournalismus <strong>der</strong> ideologischen<br />

Gleichstellung. 1944 gab es keine Sportzeitschriften mehr. Nach dem Krieg richtet<br />

sich das Interesse zunächst auf Großereignisse, die via neuer<br />

Übertragungstechniken direkt in die Wohnstuben <strong>des</strong> Rezipienten gelangten, bevor<br />

die Sportpresse einen neuen Aufschwung erfuhr. Die Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

Drucktechnik – von <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Rotationsmaschine über die elektronischen<br />

Datenverarbeitung bis hin zum Digitaldruck – waren ein entscheiden<strong>des</strong> Kriterium.<br />

Betrachtet man den Tageszeitungssport als Markt, so sticht ins Auge, dass die<br />

Vielzahl und Vielfalt sportjournalistischer Berufsfel<strong>der</strong> nie größer war als in den<br />

vergangenen Jahren. Es gibt mehr als 380 Tageszeitungen mit rund 1570<br />

Lokalausgaben, sieben Sonntagszeitungen, mehr als 20 Wochenzeitungen, einige<br />

Nachrichtenagenturen und rund 20.000 verschiedene Zeitschriftentitel, von denen<br />

rund 60 Sportinhalte liefern. Des weiteren gibt es zahlreiche öffentlich-rechtliche<br />

325 Vgl. DIGEL 1983, S.20.<br />

326 vgl. CÖHRING 1991, S.20 und JABLONSKI 1990, S.147.<br />

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