12/2023
Die Titelthemen im Dezember: Happy X-Mas - Warum sich die Festtage für Praxisinhaber:innen lohnen // Bilanz und Ausblick mit der ZVK-Generalsekretärin // Elektronischer Fortschritt: Wie es mit dem E-Rezept weitergeht Die Titelthemen im Dezember: Happy X-Mas - Warum sich die Festtage für Praxisinhaber:innen lohnen // Bilanz und Ausblick mit der ZVK-Generalsekretärin // Elektronischer Fortschritt: Wie es mit dem E-Rezept weitergeht
№ 12/2023 Was Therapeut:innen jetzt bewegt Jetzt auch per App HAPPY X-MAS Warum sich die Festtage für Praxisinhaber:innen lohnen
- Seite 2 und 3: Liebe Leserin, lieber Leser, vermut
- Seite 4 und 5: THERAPIE IN ZAHLEN THERAPIE IN ZAHL
- Seite 6 und 7: 70.332 HEILMITTELERBRINGER:INNEN WA
- Seite 8 und 9: Kurz & Knapp Die Preise für Behand
- Seite 10 und 11: EVIDENZ Einmaleins der Statistik Wa
- Seite 12 und 13: „ONE-STOP-SHOP“ EIN STARKES NET
- Seite 14 und 15: Fifty-Fifty Design: Partner für Pr
- Seite 16 und 17: Zell38 Health Group: Nahrungsergän
- Seite 18 und 19: Retention Management. Organisationa
- Seite 20 und 21: Die Feier bewusst vorverlegt „Wir
- Seite 22 und 23: INTERVIEW „Gute Gelegenheit, Dank
- Seite 24 und 25: te jetzt nachschauen, wieviel das g
- Seite 26 und 27: „WIR WERDEN NICHT LOCKER LASSEN
- Seite 28 und 29: Jetzt soll aber die Teilakademisier
- Seite 30 und 31: erkennen und hier Geld in die Hand
- Seite 32 und 33: Der Praxisalltag hält allerlei Hü
- Seite 34 und 35: XMAS2 In der Praxis von LISA HAUSER
- Seite 36 und 37: Inwiefern? Zum Beispiel, indem sie
- Seite 38 und 39: IN EIGENER SACHE ZUKUNFT PRAXIS IM
- Seite 40 und 41: IN KOOPERATION MIT Nach einer inten
- Seite 42 und 43: BG/DGUV-Verordnungsvordrucke: Über
№ <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />
Was Therapeut:innen jetzt bewegt<br />
Jetzt auch<br />
per App<br />
HAPPY X-MAS<br />
Warum sich die Festtage für Praxisinhaber:innen lohnen
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
vermutlich liegt die diesjährige Weihnachtsfeier Ihrer Praxis schon hinter<br />
Ihnen – oder halten Sie vielleicht gar nicht so viel von solchen Gemeinschaftsaktivitäten?<br />
Zugegeben: Der anspruchsvolle Arbeitsalltag muss<br />
einem erst mal Raum für die Planung von Feierlichkeiten lassen. Für unsere<br />
aktuelle Titelgeschichte haben wir Praxisinhaber:innen getroffen, die<br />
die Weihnachtszeit nutzen, um ihren Mitarbeiter:innen etwas Gutes zu tun<br />
und den Zusammenhalt des Teams zu stärken. Warum sich das lohnt,<br />
veranschaulicht auch Ralf Jentzen, erfahrener Berater von Praxen, im Interview.<br />
Dabei wird zudem deutlich, wie wichtig Aspekte sind, etwa in finanzieller<br />
Hinsicht, die nicht unbedingt auf der Hand liegen. Entnehmen<br />
Sie auch dieser Ausgabe der ZUKUNFT PRAXIS Wissenswertes und Anregendes<br />
– vor allem aber wünschen wir Ihnen frohe Festtage und alles<br />
Gute für den Jahreswechsel!<br />
Ihr<br />
Dr. Jochen Pfänder<br />
Optica-Geschäftsführer
Therapie<br />
in Zahlen<br />
Neue Daten zu Therapie und<br />
Gesundheitswesen<br />
Kurz und<br />
kompakt<br />
Aktuelle Infos und Ratgeber<br />
Recht zu Gemeinschaftspraxen<br />
Ein starkes<br />
Netzwerk<br />
Der Theracampus® bündelt Angebote<br />
für Praxisinhaber:innen<br />
Happy X-mas,<br />
happy Praxis<br />
Was die Festtage mit Mitarbeiterbindung<br />
zu tun haben<br />
„Wir werden nicht<br />
lockerlassen“<br />
Bilanz und Ausblick: Interview<br />
mit der ZVK-Generalsekretärin<br />
Schritt für Schritt,<br />
Bit für Bit<br />
Elektronischer Fortschritt: Wie<br />
es mit dem E-Rezept weitergeht<br />
Tierische Helfer<br />
PRAXISnah mit Atem-, Sprech-<br />
und Stimmlehrerin Lisa Hauser<br />
Wieder aufstehen<br />
Über die Therapie nach intensivmedizinischer<br />
Behandlung<br />
Optica informiert<br />
Vordrucke, neue Webinare und<br />
die ZUKUNFT PRAXIS-App
THERAPIE<br />
IN ZAHLEN<br />
THERAPIE<br />
IN ZAHLEN<br />
26,2 Mio.<br />
ODER 31,4 PROZENT DER MENSCHEN IN<br />
DEUTSCHLAND WAREN 2021 VON ÄRZTLICH<br />
DOKUMENTIERTEN RÜCKENSCHMERZEN<br />
BETROFFEN, was 11,6 Milliarden Euro oder 2,8<br />
Prozent aller Krankheitskosten verursachte.<br />
Das geht aus dem kürzlich erschienenen<br />
„Gesundheitsatlas Deutschland –<br />
Rückenschmerzen“ hervor.<br />
Weitere Infos finden Sie hier:
190<br />
AUSSTELLER:INNEN, DIE IHRE PRODUKTE<br />
UND DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE BEREICHE<br />
THERAPIE, REHABILITATION UND PRÄVENTION<br />
PRÄSENTIEREN, erwartet die Messe Stuttgart zur<br />
TheraPro 2024 vom 26. bis 28. Januar 2024 in<br />
Stuttgart.<br />
1.000 Euro<br />
Created by Good Father<br />
from the Noun Project<br />
PAUSCHALE STEHEN DENJENIGEN JÄHRLICH ALS<br />
FÖRDERUNG ZU, die mindestens eine Videotherapie<br />
im Jahr erbringen und einen zertifizierten Videodienst<br />
nutzen. Der Antrag für <strong>2023</strong> kann noch bis Ende des<br />
Jahres gestellt werden.<br />
Weitere Infos finden Sie hier:
70.332<br />
HEILMITTELERBRINGER:INNEN<br />
WAREN LAUT ARGE-ZULASSUNGSPORTAL<br />
IM 1. QUARTAL <strong>2023</strong> ZUGELASSEN. Davon waren<br />
42.695 Physiotherapeut:innen, 10.522 Ergotherapeut:innen,<br />
6.336 Podolog:innen und 10.763 Stimm-, Sprech-,<br />
Sprach- und Schlucktherapeut:innen.<br />
⅓<br />
ODER MEHR ÄRZT:INNEN UND PSYCHO-<br />
THERAPEUT:INNEN STEHEN LAUT DER KASSEN-<br />
ÄRZTLICHEN BUNDESVEREINIGUNG KURZ VOR<br />
DEM RENTENEINTRITT. Bei den Hausärzt:innen<br />
sind es 36,6 Prozent, bei den ärztlichen Psychotherapeut:innen<br />
sogar 56 Prozent.
DIGITALE DATEN<br />
Entscheidend ist<br />
die Souveränität<br />
Neben dem Digital-Gesetz (DigiG) wurde jüngst ein weiteres, eng verwandtes<br />
Thema in einer öffentlichen Anhörung im Bundestag diskutiert:<br />
das Gesundheitsdatennutzungsgesetz, kurz GDNG. Und wie so oft<br />
gibt es ein Einerseits und ein Andererseits. Einerseits begrüßten die<br />
geladenen Expert:innen das Vorhaben, die Gesundheitsdaten zum<br />
Wohl von Forschung und Versorgung systematisch für „gemeinwohlorientierte<br />
Zwecke“ auszuwerten. Andererseits warnen sie, die sensiblen<br />
Daten müssten geschützt werden. Dafür gibt es tatsächlich eine<br />
Reihe von guten Gründen, zum Beispiel könnten Gesundheitsdaten in<br />
den falschen Händen für Diskriminierung von Arbeitgebern oder Versicherungen<br />
genutzt werden. Deshalb ist es zum Beispiel nach Ansicht<br />
des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) entscheidend, dass<br />
die Verbraucher:innen immer souverän selbst über die Verwendung<br />
ihrer Daten entscheiden können.<br />
Weitere Infos finden Sie hier:
Kurz &<br />
Knapp<br />
Die Preise für Behandlungen von gesetzlich unfallversicherten Patient:innen<br />
steigen bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV) und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und<br />
Gartenbau (SVLFG) zum 1. Januar 2024 im gewichteten Durchschnitt<br />
um 4,9 Prozent. Künftig sollen sie automatisch angepasst werden.<br />
Der Weltverband World Physiotherapy (WPT) hat seinen Jahresbericht<br />
2022 veröffentlicht. Basis für den Report ist die jährliche Erhebung<br />
unter den Mitgliedern, die 2022 an <strong>12</strong>5 Mitgliedsorganisationen<br />
verschickt und von 116 (93 Prozent) beantwortet wurde. Der WPT<br />
wurde 1951 gegründet und repräsentiert mehr als 600.000 Physiotherapeut:innen<br />
weltweit.<br />
Die S2k-Leitlinie für Diagnostik und Therapie der Parkinson-Krankheit<br />
ist komplett überarbeitet worden. Betont wird darin auch die Bedeutung<br />
einer multidisziplinären, teambasierten Versorgung für die Verbesserung<br />
der Lebensqualität.
BÜROKRATIEABBAU<br />
„BMG-Empfehlungen<br />
unvollständig“<br />
Der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) beklagt, dass die<br />
Vorschläge der Verbände für eine Entbürokratisierung vom Bundesgesundheitsministerium<br />
(BMG) nicht berücksichtigt wurden. Die Forderungen<br />
bezogen sich auf die vier Bereiche Patient:innenzuzahlungen,<br />
Verordnungen, eVerordnung und Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />
der Ärzt:innen. Das BMG hatte Anfang November <strong>2023</strong> seine Eckpunkte<br />
vorgelegt. Mehr Infos zu den SHV-Empfehlungen und den BMG-Eckpunkten<br />
finden Sie hier:<br />
AKADEMISIERUNG<br />
Modellstudiengänge entfristet<br />
Der Bundesrat hat am 24. November dem Pflegestudiumstärkungsgesetz<br />
zugestimmt und damit laut Bündnis Therapieberufe die Modellstudiengänge<br />
in den Therapieberufen ab 1. Januar 2025 entfristet.<br />
Zukünftig erhalten demnach Studierende in der Pflege für die<br />
Dauer ihres Studiums eine angemessene Vergütung. Ende Oktober<br />
habe sich der Wissenschaftsrat klar für eine Stärkung der Wissenschaft<br />
in den Therapieberufen ausgesprochen. Auch beim TherapieGipfel<br />
<strong>2023</strong> Mitte November gab es „Ansätze, die uns motivieren,<br />
nicht locker zu lassen und die Vollakademisierung für alle drei Therapieberufe<br />
weiterhin zu fordern“, sagte Professor Bernhard Borgetto,<br />
Sprecher des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen.
EVIDENZ<br />
Einmaleins<br />
der Statistik<br />
Was wirkt und was nicht, ist eine der zentralen Fragen der Gesundheitsversorgung,<br />
und die Cochrane Deutschland Stiftung ist seit 30<br />
Jahren dafür eine der ersten Adressen. In der Serie „Einmaleins der<br />
Statistik“ widmet sich Cochrane den statistischen Feinheiten medizinischer<br />
Studienergebnisse – und wie sie zu deuten sind. Zur Illustration<br />
dient ein nicht-medizinisches Beispiel: Wenn es heißt, dass die<br />
tödlichen Haiangriffe innerhalb eines Jahres weltweit um 43 Prozent<br />
zugenommen haben, ist das beängstigend. Wenn man aber weiß, dass<br />
die absolute Zahl bei 7 lag und im nächsten Jahr bei 10 – weltweit –,<br />
klingt es schon weit weniger dramatisch.
RATGEBER RECHT<br />
Der Gemeinschaft<br />
gerecht werden<br />
Die Vor- und Nachteile einer Gemeinschaftspraxis fasst<br />
Rechtsanwalt Dr. Dr. Thomas Ruppel für Sie zusammen<br />
und diskutiert als Alternative die Praxisgemeinschaft.<br />
Eine Gemeinschaftspraxis bringt viele Vorteile mit sich, zum Beispiel ein<br />
breiteres Therapieangebot, ein größerer und damit professionellerer Eindruck<br />
bei Patient:innen, eine gesicherte Urlaubs- und Krankheitsvertretung<br />
und eine deutlich bessere Auslastung der vorhandenen Ressourcen.<br />
Sie hat aber auch Nachteile: Man muss Kompromisse eingehen, sich mit<br />
dem oder der Praxispartner:in abstimmen und auch zurückstecken können.<br />
Vor Abschluss eines Gesellschaftsvertrages müssen daher alle wesentlichen<br />
Punkte der Kooperation intensiv besprochen werden.<br />
Ebenso wichtig sind klare Regeln zur Beteiligung am Gesellschaftsvermögen<br />
(Anteile), zu den Stimmrechten und zur Gewinn- und Verlustverteilung.<br />
Ein Gesellschafter, der ständig überstimmt wird, sorgt genauso<br />
für Unzufriedenheit wie eine ungerechte Gewinn- und Verlustverteilung.<br />
Als Alternative zur Gemeinschaftspraxis bietet sich in manchen<br />
Fällen die Praxisgemeinschaft an. Auch sie wird in der Rechtsform der<br />
Gesellschaft bürgerlichen Rechts geführt, allerdings mit anderen Vertragsinhalten<br />
und Zielen. Denn bei dieser wird nicht die gemeinsame<br />
Berufsausübung vergesellschaftet, sondern nur bestimmte Ressourcen<br />
werden gemeinsam genutzt. Behandlung und Abrechnung erfolgen<br />
rechtlich getrennt, Vertragspartner der Behandlungsverträge wird der<br />
oder die einzelne Therapeut:in, nicht die Gesellschaft.
„ONE-STOP-SHOP“<br />
EIN STARKES<br />
NETZWERK<br />
Auf der TheraPro vom 26. bis 28. Januar 2024<br />
ist Optica Teil des Theracampus®.<br />
In ZUKUNFT PRAXIS stellen sich die<br />
verschiedenen Partner vor.
Der Theracampus® ist das Ergebnis einer innovativen Vision der<br />
Schupp GmbH & Co. KG: die Schaffung eines starken Netzwerks von<br />
Partnern, die sämtliche Ressourcen bereitstellen, die für die erfolgreiche<br />
Praxisgründung und den reibungslosen Betrieb erforderlich sind.<br />
Unter dem Namen Theracampus® vereinen sich Expert:innen, um ein<br />
umfassendes Leistungsspektrum zu bieten – alles unter einem Dach,<br />
Ihrem „One-Stop-Shop“ für den optimalen Start und die erfolgreiche<br />
Weiterentwicklung Ihrer Praxis.<br />
Das Netzwerk umfasst renommierte Partner, die sich auf verschiedene<br />
Fachgebiete spezialisiert haben. Von Abrechnung, Praxisausstattung<br />
oder Verbrauchsmaterialien über Trainings- und Analysegeräte, Innenausstattung<br />
und Architektur bis hin zu Trainingskonzepten, Unternehmensberatung,<br />
Fortbildung, Softwarelösungen, Marketingberatung<br />
und Finanzierung – der Theracampus® ist die Anlaufstelle, die alles<br />
bietet, was Sie benötigen, um Ihre Praxis zum Erfolg zu führen.<br />
Ein großer Vorteil für Besucher auf der TheraPro und anderen Messen<br />
liegt in der Flexibilität: Es besteht keine Verpflichtung zur Abnahme<br />
aller Leistungen. Jede:r kann die Leistungen auswählen, die am besten<br />
zu den jeweiligen individuellen Anforderungen passen.<br />
Consularis: Professionelle Beratung<br />
Ob bei Existenzaufbau, Unternehmensoptimierung<br />
oder Onlinepräsentation: Das Team von<br />
Consularis hilft Ihnen dabei, sich professionell<br />
und sicher aufzustellen und berät insbesondere<br />
zu Daten- und Arbeitsschutz sowie Hygienezertifizierung.<br />
consularis.de
Fifty-Fifty Design:<br />
Partner für Praxisgestaltung<br />
Innenarchitekt Dustin Kuhl und sein Team sind<br />
spezialisiert auf die Gestaltung von Praxen und<br />
Fitnesstudios. Modern, stylish, innovativ und zugleich<br />
praktisch: Fifty-Fifty Design entwirft Raumlösungen,<br />
die auf die jeweiligen Kund:innen zugeschnitten<br />
sind. fiftyfiftydesign.de<br />
Fitundgesund.coach:<br />
Plattform für Präventionskurse<br />
Fitundgesund.coach bietet Praxen ein umfangreiches<br />
Portfolio an Präventionskursen aus den<br />
Feldern Bewegung, Entspannung und Ernährung.<br />
Praxisinhaber:innen können die Kurse<br />
übernehmen, um den Rest – einschließlich Zuschüsse<br />
der Krankenkassen – kümmert sich<br />
Fitundgesund.coach.<br />
Fortbildungsakademie Markus Pschick:<br />
Vielfältig lernen<br />
Von der Atem- bis zur Wirbelsäulentherapie: Das<br />
Kursangebot der Fortbildungsakademie Markus<br />
Pschick ist vielfältig und an über 50 Standorten<br />
in Deutschland und im Ausland zugänglich. Wer<br />
für die Kurse nicht verreisen möchte, kann von<br />
den ebenfalls zahlreichen Inhouse-Seminaren<br />
profitieren. fobi-akademie.de<br />
MEDIsecur: Finanzen im Fokus<br />
Als auf das Heilwesen spezialisierter Finanzdienstleister<br />
berät Sie die MEDIsecur zu Vorsorgethemen<br />
und Benefits wie betrieblicher Altersversorgung<br />
und Krankenversicherung und bietet<br />
zum Beispiel speziellen Versicherungsschutz für<br />
logopädische und physiotherapeutische Praxen.<br />
medisecur.de
mister bk!: Passgenaue Kommunikation<br />
Ihre Designschmiede für Kommunikation und<br />
Strategie: Mit Leidenschaft und Expertise gestalten<br />
wir Marketing, Kommunikation, Print- und<br />
Webdesign. Partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
steht bei uns im Mittelpunkt. Wir leben Design!<br />
mister-bk.de<br />
Optica: Einfach. Begeisternd.<br />
Optica zählt seit 50 Jahren zu den führenden<br />
Abrechnungs- und Finanzdienstleistern für Heilund<br />
Hilfsmittelberufe. Als einer der Wegbereiter<br />
der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen<br />
unterstützen wir Heilmittelerbringer:innen<br />
mit zukunftsorientierten Softwarelösungen und<br />
bei der Anbindung an die TI. optica.de<br />
POSITION Consulting:<br />
Praxen begleiten<br />
POSITION Consulting bietet praxiserprobte<br />
Lösungen für den unternehmerischen Erfolg in<br />
der Physiotherapie. Mitarbeitergewinnung und<br />
-zufriedenheit sowie starke Arbeitgeberpositionierung<br />
stehen dabei ebenso im Fokus wie<br />
Praxis organisation und Steigerung der Umsatzrentabilität.<br />
position-consulting.de<br />
S&U Medizintechnik:<br />
Produkte für Therapien<br />
Die S&U Medizintechnik GmbH verfügt über<br />
langjährige Erfahrung in diversen medizinischen<br />
Fachbereichen und hat sich zudem zu einem der<br />
führenden Dienstleister und Anbieter von Produkten<br />
im Bereich der CPM-Therapie und Elektrotherapie<br />
entwickelt. su-medizintechnik.de
Zell38 Health Group:<br />
Nahrungsergänzungen nutzen<br />
Kernprodukt der Zell38 Health Group sind hochwertige,<br />
orthomolekulare Nahrungsergänzungen,<br />
die den Genesungsprozess unterstützen und die<br />
Patientenzufriedenheit steigern. Dabei ist die<br />
jahrzehntelange Forschung von Dr. Dirk Kuhlmann<br />
Grundlage der Zell38-Formeln. zell38health.com<br />
SCHUPP:<br />
Angebote für den Praxisalltag<br />
Die Schupp GmbH und Co. KG steht für eine<br />
Vielfalt hochwertiger Produkte für den Praxisalltag:<br />
von Massagemitteln über Therapieliegen,<br />
Kleingeräte und Lehrmaterial bis hin zu MTT-Geräten.<br />
Aber auch Wellness-Angebote, Beratung<br />
zu Existenzgründung und Einrichtung sowie<br />
Wartung und Service zählen zum Portfolio.<br />
schupp.shop
XMAS<br />
MITARBEITERBINDUNG<br />
HAPPY<br />
X-MAS,<br />
HAPPY<br />
PRAXIS<br />
Weihnachten steht vor der Tür.<br />
Und damit nicht nur das Fest der<br />
Liebe, sondern auch das Fest der<br />
Mitarbeiterbindung. ZUKUNFT PRAXIS<br />
hat sich einmal umgehört.<br />
TEXT:<br />
MARTIN SCHMITZ-KUHL
Retention Management. Organisational Commitment. Employer<br />
Branding. Es gibt viele Fachbegriffe, die das umschreiben,<br />
was die meisten Praxisinhaber:innen ohnehin<br />
das ganze Jahr über machen – nämlich einen guten Job<br />
als Arbeitgeber:in. Ziel ist immer, dass sich die Mitarbeiter:innen<br />
in der Praxis wohlfühlen, sie gerne dort arbeiten<br />
und das Team auch als Ganzes funktioniert. Doch Weihnachten<br />
ist natürlich nicht ein Datum wie jedes andere, sondern ein besonders<br />
emotionales Fest, an dem die Wertschätzung gegenüber dem<br />
Team noch einmal besonders gut zum Ausdruck gebracht werden<br />
kann. Durch entsprechende Maßnahmen – wie ein Weihnachtsfest,<br />
ein Weihnachtsgeschenk oder das gute alte Weihnachtsgeld – wird<br />
nicht nur die Arbeitsmotivation gesteigert, sondern auch ein positives<br />
Arbeitsklima gefördert. Praxisinhaber:innen haben in dieser Zeit die<br />
Möglichkeit, ihre Anerkennung und Fürsorge für die Mitarbeiter:innen<br />
auf eine persönliche und emotionale Weise zu zeigen, was nicht zuletzt<br />
auch das Gefühl der Zugehörigkeit und Identifikation mit der Praxis<br />
stärkt. Das trägt dazu bei, das Engagement der Mitarbeiter:innen<br />
zu festigen und deren Zufriedenheit zu erhöhen, was wiederum einen<br />
positiven Einfluss auf die Leistungsbereitschaft und die langfristige<br />
Bindung an die Praxis hat. In diesem Sinne stellen wir Ihnen drei Beispiele<br />
vor und wünschen frohe Weihnachten!
Auf christliche Motive wird verzichtet<br />
„Das Team muss gehegt und gepflegt werden. Gerade in Zeiten des<br />
Fachkräftemangels bei gleichzeitig steigender Nachfrage ist das sehr<br />
wichtig“, sagt Praxisinhaberin Stefanie Muñoz-Valenzuela. „Ohne ein<br />
gutes, motiviertes und loyales Team ist eine Praxis nichts wert.“ Deshalb<br />
spielt auch Weihnachten für die Logopädin eine wichtige Rolle.<br />
Weil das Team in diesem Jahr sehr viel geleistet habe, buchte sie<br />
diesmal einen Tisch für das Weihnachtsessen nicht in einem normalen<br />
Restaurant, sondern in Harald Wohlfahrts Palazzo, inklusive Gourmet-<br />
Menü und Entertainment. Weihnachtlich geht es auch in ihrer Praxis<br />
zu, mit Lichtern und winterlicher Dekoration. Auf christliche Motive<br />
wird dagegen verzichtet, „um jeder Religion gerecht werden zu können“.<br />
Letztes Jahr gab es zudem für alle Kolleg:innen einen Adventskalender<br />
sowie ein Geschenk zu Weihnachten. Und in diesem Jahr?<br />
„Ich plane eine Bonizahlung und noch etwas. Was genau, verrate ich<br />
aber nicht. Das ist noch geheim.“
Die Feier bewusst vorverlegt<br />
„Wir glauben fest daran, dass glückliche und zufriedene Mitarbeiter:innen<br />
das Herzstück eines erfolgreichen Unternehmens sind“, sagt<br />
Joscha Trommler, Leiter der Daniel Philipp Physiotherapie mit mehreren<br />
Standorten zwischen Bonn und Oberhausen. Zur Weihnachtsfeier<br />
sind alle Mitarbeiter:innen eingeladen, um gemeinsam in festlicher<br />
Atmosphäre zu feiern. „Nicht dabei fehlen dürfen kulinarische<br />
Köstlichkeiten, festliche Dekorationen und weihnachtliche Musik“, so<br />
Trommler – selbst wenn schon im November gefeiert wurde, um den<br />
Stress in der Adventszeit zu umgehen. Eine weitere Tradition ist die<br />
Weihnachtsüberraschung für jede:n Mitarbeiter:in. Die Auswahl des<br />
Geschenks ist sorgfältig durchdacht, um sicherzustellen, dass es etwas<br />
Besonderes ist. „Ob personalisierte Geschenke, Gutscheine oder<br />
nützliche Artikel, wir möchten, dass sich unsere Mitarbeitenden geschätzt<br />
fühlen und wissen, dass ihre harte Arbeit und ihr Engagement<br />
für uns von unschätzbarem Wert sind.“
Größtes Happening des Jahres<br />
Angebote für die Mitarbeiter:innen prägen das ganze Jahr bei der<br />
Praxis Physio Family in Koblenz. Fast könnte man meinen, der Arbeitsalltag<br />
würde nur aus Teamevents bestehen. Von daher ist es kein<br />
Wunder, dass auch Weihnachten „als größtes Happening des Jahres“<br />
gebührend zelebriert wird, so Inhaberin Elisa Kroth. Statt „Ho Ho Ho“<br />
und „Ihr Kinderlein kommet“ wird jedes Jahr ein eher unweihnachtliches<br />
Motto ausgerufen. 2022 war das „Back to the 80s“ und in diesem<br />
Jahr ist es „Geschlechtertausch“. Darauf freue sich das ganze<br />
Team bereits Tage vorher, erzählt Kroth. Doch in Koblenz wird eben<br />
nicht nur gefeiert, sondern auch hart gearbeitet. Deshalb macht die<br />
Praxis zwischen den Jahren in diesem Jahr zum ersten Mal zu – zu<br />
Lasten des Arbeitgebers. „Teambuilding und Employer Branding sind<br />
langfristige Investitionen – man zahlt erstmal lange Zeit jede Menge<br />
ein, bekommt dann aber eine wahnsinnige Rendite in Form von dankbaren<br />
und motivierten Arbeitnehmer:innen“, ist Kroth überzeugt.
INTERVIEW<br />
„Gute Gelegenheit,<br />
Danke zu sagen“<br />
Unternehmensberater RALF JENTZEN<br />
über das Fest der Liebe – und die<br />
Möglichkeiten, steueroptimiert und doch<br />
ganz weihnachtlich Anerkennung und<br />
Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen.
Herr Jentzen, sollte man aus Ihrer Sicht zu Weihnachten etwas für die<br />
Mitarbeiterbindung tun?<br />
Natürlich! Weihnachten ist die Zeit, in der Sie das Jahr noch einmal<br />
Revue passieren lassen und eine gute Gelegenheit, einfach noch<br />
einmal Danke für die geleistete Arbeit zu sagen. Dafür gibt es jede<br />
Menge Möglichkeiten, von der Weihnachtsfeier bis zum Weihnachtsgeld.<br />
Und viele der Möglichkeiten sind steueroptimiert, kosten beide<br />
Seiten also noch nicht einmal so arg viel Geld.<br />
Weihnachten ist die Zeit, in der<br />
Sie das Jahr noch einmal Revue<br />
passieren lassen und eine gute<br />
Gelegenheit, einfach nochmal Danke<br />
für die geleistete Arbeit zu sagen.<br />
Dann gehen wir mal die Möglichkeiten durch: Wie sieht es aus mit<br />
einem Weihnachtsgeschenk?<br />
Ein Weihnachtsgeschenk können Sie über den sogenannten Sachbezug<br />
machen, der ist bis 50 Euro steuerfrei. Allerdings geht das nur,<br />
wenn Sie Ihren Mitarbeiter:innen nicht schon solche Sachbezüge generell<br />
jeden Monat zukommen lassen. Sie können nämlich zwölfmal<br />
im Jahr beispielsweise eine Tankkarte oder einen Gutschein für den<br />
Supermarkt oder das Fitnessstudio verschenken, nicht nur einmal zu<br />
Weihnachten. Allerdings erlebe ich immer wieder, dass diese Möglichkeiten<br />
zur Mitarbeiterbindung nicht genutzt werden, weil sie einfach<br />
nicht bekannt sind.<br />
Beliebt sind auch Weihnachtsfeiern. Empfehlenswert?<br />
Unbedingt! Für eine solche betriebliche Feier gibt es einen steuerlichen<br />
Freibetrag von ungefähr 110 Euro pro Mitarbeiter:in. Ich könn-
te jetzt nachschauen, wieviel das genau ist, allerdings bin ich kein<br />
Steuerberater und darf deshalb solche Tipps ohnehin nicht rechtsverbindlich<br />
geben.<br />
Gibt es noch weitere Möglichkeiten von steuerfreien Geldzuwendungen?<br />
Sie können auch einen Zuschuss zu einem Weihnachtsurlaub geben.<br />
Das muss auch kein richtiger Urlaub sein, sondern kann auch den<br />
Besuch einer Wellnesstherme oder eines Freizeitparks betreffen. Das<br />
läuft dann unter „Erholungsbeihilfe“ – 156 Euro pro Mitarbeiter:in plus<br />
104 Euro für den oder die Ehepartner:in und 52 Euro pro Kind. Der<br />
Verwendungszweck muss dann nur mit einer Quittung nachgewiesen<br />
werden. Aber auch hier empfehle ich, das Prozedere mit dem oder<br />
der Steuerberater:in abzusprechen, die das eigentlich wissen sollten,<br />
aber viel zu oft ihren Kund:innen davon nichts erzählen.<br />
In diesem und im nächsten Jahr<br />
haben Sie die Möglichkeit, Ihren<br />
Mitarbeiter:innen eine besondere<br />
Zuwendung zukommen zu lassen,<br />
die um die Zeit des Weihnachtsfestes<br />
genutzt werden kann.<br />
Wie sieht es mit Sonderurlaub zwischen den Jahren aus?<br />
Da bin ich skeptisch, ob sich dieser Umsatzausfall tatsächlich rechnen<br />
würde – ganz abgesehen davon, dass Ihre Patient:innen dann ziemlich<br />
lange nicht versorgt wären. Aber die Praxis an Heiligabend oder<br />
an Silvester zu schließen und nicht halbtags zu öffnen, könnte durchaus<br />
von den Mitarbeitenden goutiert werden und sich deshalb positiv
auf die Zufriedenheit und die Bindung ans Unternehmen auswirken<br />
– allerdings nicht in diesem Jahr, da fallen diese beiden Tage nämlich<br />
auf einen Sonntag (lacht).<br />
Bleibt noch das Weihnachtsgeld.<br />
In diesem und im nächsten Jahr haben Sie die Möglichkeit, Ihren<br />
Mitarbeiter:innen eine besondere Zuwendung zukommen zu lassen,<br />
die um die Zeit des Weihnachtsfestes genutzt werden kann. Diese<br />
Zuwendung ist nicht als klassisches Weihnachtsgeld zu verstehen,<br />
sondern als eine „Inflationsausgleichspauschale zur Weihnachtszeit“.<br />
Denn Sie dürfen <strong>2023</strong> und 2024 einen Inflationsausgleich von<br />
maximal je 3.000 Euro bezahlen. Wenn Sie das nicht schon sukzessive<br />
unter dem Jahr ausgezahlt haben, ist Weihnachten natürlich<br />
eine hervorragende Gelegenheit, die Mitarbeiter:innen am Ende<br />
des Jahres mit diesem Geldsegen zu überraschen und sich erkenntlich<br />
zu zeigen.<br />
Das heißt, ab 2025 kann man dieses „Weihnachtsgeld“ nicht mehr<br />
auszahlen?<br />
Nicht mehr als Inflationsausgleich, aber Sie können natürlich trotzdem<br />
das gute alte Weihnachtsgeld bezahlen – selbst wenn es dann Lohnbestandteil<br />
ist und versteuert werden muss. Ich empfehle Praxisinhaber:innen<br />
immer, auch mal über diese eben besprochenen steueroptimierten<br />
Dinge hinauszugehen, um zu zeigen, wie wertvoll der<br />
oder die Mitarbeiter:in für Sie im vergangenen Jahr war – als Anerkennung,<br />
Wertschätzung und vielleicht auch Motivationsschub für das<br />
kommende Jahr.<br />
Ralf Jentzen, Sportwissenschaftler und Gründer von Coactiv Consulting, hat mehr als 20 Jahre<br />
Erfahrung in der Beratung von Physiotherapiepraxen. Coactiv Consulting hat sich darauf<br />
spezialisiert, Praxisinhaber:innen auf dem Weg zum unternehmerischen Erfolg zu begleiten und<br />
zu stärken.
„WIR<br />
WERDEN<br />
NICHT<br />
LOCKER<br />
LASSEN“<br />
Dr. MINETTCHEN<br />
HERCHENRÖDER ist seit<br />
Anfang des Jahres neue<br />
Generalsekretärin des<br />
Deutschen Verbands für<br />
Physiotherapie (ZVK). Zeit für<br />
eine erste Bilanz – und einen<br />
Blick auf den 5. TherapieGipfel,<br />
der letztlich in einer Absage an<br />
die Vollakademisierung für die<br />
Physiotherapie gipfelte.<br />
INTERVIEW:<br />
MARTIN SCHMITZ-KUHL
Frau Dr. Herchenröder, was macht eigentlich eine Generalsekretärin?<br />
Als Generalsekretärin bin ich das fachliche Bindeglied zwischen Vorstand,<br />
Geschäftsführung und den Landesverbänden. Ich bin dafür<br />
zuständig, den Verband weiterzuentwickeln, neue Ideen hineinzubringen<br />
und ihn auch international weiter zu vernetzen. Und daneben<br />
muss ich natürlich auch berufspolitisch aktiv sein – da ist ja momentan<br />
sehr viel in Bewegung.<br />
Sie haben in Praxen und Kliniken gearbeitet, nach Ihrer Promotion<br />
auch wissenschaftlich. Was hat Sie denn gereizt, vor einem Jahr in<br />
die Berufspolitik zu gehen?<br />
Die Berufspolitik hat mich schon immer interessiert. Bereits in meiner<br />
Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität zu Lübeck<br />
habe ich mich da engagiert. Allerdings musste ich dann feststellen,<br />
dass die Möglichkeiten, aus dieser Position Einfluss auszuüben, doch<br />
sehr begrenzt sind. Von daher war es nur konsequent, mich auf diese<br />
Stelle zu bewerben, weil ich wirklich etwas verändern und bewegen<br />
möchte. Und gerade das Thema Vollakademisierung ist mir eine Herzensangelegenheit.<br />
Ich finde es regelrecht peinlich, dass ausgerechnet<br />
Deutschland hier so hinterherhinkt; in allen anderen Ländern ist<br />
die Physiotherapie ein Studium und kein Ausbildungsberuf!<br />
Und dabei wird es wohl auch bleiben. Auf dem TherapieGipfel Mitte<br />
November erklärte Markus Algermissen vom Bundesgesundheitsministerium,<br />
dass weiterhin auch der schulische Ausbildungsweg möglich<br />
sein soll.<br />
Ja, die Logopädie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit vollakademisiert,<br />
bei der Ergotherapie wird eine Teilakademisierung noch geprüft und<br />
bei der Physiotherapie wird es vorerst bei einem Nebeneinander von<br />
schulischer und hochschulischer Ausbildung bleiben. Das ist natürlich<br />
eine herbe Enttäuschung, ein Schlag vor den Bug der ganzen Physiowelt<br />
in Deutschland. Aber klar ist auch, dass wir den Kampf für die<br />
Vollakademisierung nicht aufgeben werden. Das kann nicht das Ende<br />
gewesen sein!
Jetzt soll aber die Teilakademisierung erst einmal in der Novelle des<br />
Berufsgesetzes festgeschrieben werden. Und ein Berufsgesetz ändert<br />
sich nicht alle paar Jahre. Ist der Zug damit nicht abgefahren?<br />
Nein, wir werden uns damit nicht abfinden und den Kopf nicht in den<br />
Sand stecken! Jetzt müssen wir ohnehin erst einmal den Referentenentwurf<br />
des Gesetzes abwarten und dann werden wir sehen, wie die<br />
konkrete Regelung aussehen soll. Erst dann beginnt der Gesetzgebungsprozess<br />
richtig und wir werden nicht lockerlassen, das Bestmögliche<br />
für die Physiotherapie zu erwirken. Denn: Vieles scheint<br />
auch noch nicht konkret durchdacht zu sein. So soll die Diagnostik<br />
von hochschulischen Therapeut:innen erbracht werden. Aber eine<br />
Therapie ohne vorherige Befundung ist gar nicht möglich.<br />
Sie befürworten aber prinzipiell auch, dass der Direktzugang – der<br />
laut Versorgungsgesetz 2 ja kommen soll – nur bei Therapeut:innen<br />
mit Masterabschluss oder entsprechender Zusatzqualifikation möglich<br />
ist?<br />
Ja, das ist richtig. Aber deshalb ist es aus unserer Sicht auch so wichtig,<br />
dass wir langfristig – natürlich ist das ein Prozess – nur noch<br />
Therapeut:innen haben, die eine hochschulische Qualifikation mitbringen.<br />
Anderenfalls haben wir Therapeut:innen mit völlig unterschiedlicher<br />
Qualifikation, was nicht zuletzt auch für die Patient:innen sehr<br />
verwirrend sein wird.<br />
Kann es nicht aber auch dazu führen, dass sich künftig mehr junge<br />
Leute für ein Studium und gegen eine Ausbildung entscheiden – einfach<br />
weil die Berufsaussichten damit besser sind?<br />
Ich vermute mal, dass sich in der Tat der Trend nicht aufhalten lässt<br />
und es weiter in Richtung Akademisierung gehen wird. Auf der anderen<br />
Seite hängt auch viel davon ab, welchen Stellenwert die einzelnen<br />
Bundesländer dem Studium geben und ob sie an ihren Universitäten<br />
entsprechende Studiengänge weiter aufbauen. Nach dem<br />
Wegfall der Modellklausel in diesem Jahr ist hier alles offen, der Ball<br />
liegt bei den Ländern. Leider! Denn in Zeiten knapper Kassen kann<br />
man nicht einfach davon ausgehen, dass sie alle die Notwendigkeit
Keine Vollakademisierung<br />
Auf dem 5. TherapieGipfel des Spitzenverbands der Heilmittelverbände<br />
(SHV) sprach sich Markus Algermissen, Unterabteilungsleiter<br />
im Bundesgesundheitsministerium, gegen eine<br />
Vollakademisierung der Physiotherapie aus. Algermissen<br />
wörtlich: „Stand heute wird es eine Teilakademisierung geben.“<br />
Und da er es auch ist, der gerade das neue Berufsgesetz<br />
für die Physiotherapie schreibt, wird es wohl genau so<br />
kommen. Denn dieses soll als Referentenentwurf – so sagte es<br />
zumindest Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zuvor<br />
in einer Videobotschaft – noch in diesem Jahr veröffentlicht<br />
werden. Ob dies allerdings tatsächlich der Fall sein wird, stand<br />
zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Zweifel sind berechtigt.<br />
Denn Lauterbach hatte schon einmal einen Entwurf angekündigt<br />
(„keine Frage von Monaten, eher eine Frage von Wochen“)<br />
– das war auf dem letzten TherapieGipfel vor einem Jahr.
erkennen und hier Geld in die Hand nehmen. Dass derzeit die Privatschulen<br />
wie Pilze aus dem Boden schießen, seitdem bekannt ist, dass<br />
es bei der Teilakademisierung bleiben wird, werte ich zumindest als<br />
kein gutes Zeichen.<br />
Hier ist offenbar viel Lobbyarbeit vonnöten – die allerdings schon auf<br />
Bundesebene nicht zum Ziel geführt hat. Warum eigentlich? Karl Lauterbach<br />
hatte sich noch auf dem TherapieGipfel vor einem Jahr offen<br />
gegenüber einer Vollakademisierung gezeigt.<br />
Es ist zugegebenermaßen frustrierend, dass wir im letzten Jahr hier<br />
kein Gehör fanden und der Bundesgesundheitsminister – aus welchen<br />
Gründen auch immer – scheinbar dem Drängen der CDU/CSU<br />
und dem Druck des Verbands der Privatschulen nachgab.<br />
Welche Rolle spielte, dass die Verbände der Physiotherapie nicht mit<br />
einer Stimme sprachen?<br />
Das gemeinsame Ziel wurde nie aus den Augen verloren. Der Weg<br />
dorthin wurde unterschiedlich gesehen, das war nicht hilfreich! Es<br />
wäre sicherlich besser gewesen, wenn wir hier alle an einem Strang<br />
gezogen hätten. Das ist bei mehreren Verbänden nicht immer einfach.<br />
Aber so ist es auch bei den unterschiedlichen Parteien der Fall.<br />
Kommen wir zum Schluss noch einmal zu Ihrer persönlichen Bilanz.<br />
Wie zufrieden sind Sie nach einem Jahr?<br />
Politik im Allgemeinen und Verbandsarbeit im Besonderen erfordert<br />
Geduld und sehr viel Detailarbeit. Das ist mir auf jeden Fall klar geworden.<br />
Aber wie damals bei den Vergütungsverhandlungen, die wir<br />
letztendlich zu einem guten Ergebnis geführt haben, muss man eben<br />
dranbleiben und nicht aufgeben. Steter Tropfen höhlt den Stein!
SCHAUFENSTER GEMATIK<br />
BIT FÜR BIT<br />
Beharrlichkeit zahlt sich bei der Digitalisierung<br />
des Gesundheitswesens aus. Beispiel: Das<br />
E-Rezept. Nach und nach setzt es sich durch.<br />
10 Millionen wurden bisher eingelöst, fast alle<br />
Apotheken sind bereit.<br />
TEXT:<br />
MICHAEL HASENPUSCH
Der Praxisalltag hält allerlei Hürden und Zeiträuber bereit,<br />
aber die Digitalisierung bietet dafür smarte Lösungen. Wo<br />
war doch gleich das Röntgenbild, das kürzlich angefertigt<br />
wurde, fragt sich der Patient? Ach ja, in der elektronischen<br />
Patientenakte, kurz ePA. Und der Arztbrief? Auch der ist dort. Und<br />
die Mitarbeiterin am Schreibtisch seufzt, „schon wieder ein Fehler in<br />
einer ärztlichen Verordnung“. Aber halb so wild: Früher musste sie der<br />
Praxis zur Korrektur gefaxt werden. Mit der eVerordnung geht das in<br />
Sekundenschnelle über Kommunikation im Medizinwesen, kurz KIM.<br />
Das digitale Gesundheitswesen, so wie es die gematik derzeit aufbaut,<br />
bringt eine Reihe von Vorteilen – für Arztpraxen, Krankenhäuser,<br />
Apotheken und auch Heilmittelerbringer:innen. Die genannten Bei-
spiele ePA und KIM gehören zu den Werkzeugen, die von der gematik<br />
erstellt wurden und betrieben werden. Die eVerordnung ist noch in<br />
Arbeit und soll 2027 an den Start gehen. Es sind die sogenannten digitalen<br />
Fachanwendungen, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind<br />
schneller und sicherer als die bisherige Art, Dinge im Gesundheitswesen<br />
zu erledigen.<br />
Natürlich sind dafür Veränderungen notwendig, sowohl in der technischen<br />
Ausstattung als auch in der täglichen Arbeit. Aber das ist bei<br />
technischen Entwicklungen immer so gewesen. Beispiel Smartphone:<br />
Als Apple 2007 sein iPhone auf den Markt brachte, meinten viele,<br />
das brauche keiner, auch der damalige Handy-Marktführer Nokia. Der<br />
Rest ist Geschichte. Smartphones haben sich durchgesetzt, aber auch<br />
nicht am ersten Tag. Fünf Jahre nach der Markteinführung, also vor<br />
zehn Jahren, nutzte nur etwa ein Drittel der Deutschen über 14 Jahre<br />
ein Smartphone. Heute sind es mehr als 80 Prozent, und ein Leben<br />
ohne ist für die meisten kaum noch vorstellbar.<br />
So wird es mit dem E-Rezept, der ePA, der eVerordnung und KIM sein.<br />
Dazu passt eine aktuelle Meldung der gematik zur Nutzung des E-Rezepts.<br />
Ende November <strong>2023</strong> wurden erstmals mehr als eine Million E-<br />
Rezepte innerhalb einer Woche eingelöst. Insgesamt lag die Zahl der<br />
E-Rezepte am 4. Dezember <strong>2023</strong> bei zehn Millionen, Tendenz stark<br />
steigend. „Viele Praxisteams haben in den vergangenen Wochen die<br />
Arbeit mit dem E-Rezept intensiviert und stellen häufig nach den ersten<br />
Erfahrungen komplett um“, meint Hannes Neumann, Produktmanager<br />
E-Rezept bei der gematik. Und die Apotheken? Etwas mehr als<br />
18.000 gab es 2022 in Deutschland. Mehr als 17.000 Apotheken lösen<br />
laut der gematik heute bereits E-Rezepte ein, das sind fast 95 Prozent.<br />
Mit jeder Anwendung, die sich durchsetzt, mit jedem Bit, das<br />
durch die Leitungen fließt, wird das deutsche Gesundheitswesen ein<br />
bisschen digitaler.<br />
Weitere Infos finden Sie hier:
XMAS2<br />
In der Praxis von LISA HAUSER<br />
in Minden werden Atem-, Sprech- und<br />
Stimmstörungen therapiert – unterstützt<br />
wird sie dabei von Helfern auf vier Pfoten.
Frau Hauser, was ist das Besondere an Ihrer Praxis?<br />
Das Besondere an unserer Praxis ist, dass wir tiergestützt arbeiten.<br />
Bei uns arbeiten nicht nur insgesamt fünf Therapeut:innen, sondern<br />
auch drei aktive Therapiebegleithunde. Davon sind zwei schon fertig<br />
ausgebildet und der dritte ist gerade noch in Ausbildung. Unsere<br />
Hunde unterstützen uns in der Sprachtherapie mit Kindern, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen, die wegen ihrer verschiedenen Störungsbilder<br />
zu uns kommen.<br />
Wie kann ein Hund ausgerechnet bei einer Sprechstörung helfen?<br />
In erster Linie sind unsere Hunde einfach da. Allein die Anwesenheit<br />
macht ganz oft schon eine angenehme Stimmung. Das heißt, es hilft<br />
manchmal schon, dass unsere Hunde nur in ihren Körbchen schlafen<br />
und schnarchen.<br />
Dafür müssten sie aber nicht ausgebildet werden, oder?<br />
Doch, denn sie arbeiten ja trotzdem. Das darf man auf keinen Fall<br />
unterschätzen. Natürlich werden unsere Hunde auch aktiv eingesetzt.<br />
Dafür lernen sie unterschiedliche Tricks. Zum Beispiel können sie würfeln,<br />
sodass sie in Würfelspiele integriert werden können. Sie können<br />
Gegenstände bringen, die wir für die Therapie brauchen, und dann<br />
haben wir unseren Hunden auch beigebracht, bei Affenalarm mitzuspielen<br />
– das ist ein Spiele-Klassiker der Sprachtherapie. Dabei müssen<br />
die Hunde Stäbchen aus einem Spiel ziehen, ohne dass die Affen<br />
herunterfallen.<br />
Aber wieso braucht man dafür Tiere, das können Menschen doch<br />
besser?<br />
In erster Linie sind unsere Hunde Türöffner, mit denen wir Therapeut:innen<br />
oft viel schneller an unsere Ziele kommen, weil sie einfach<br />
ganz tolle Motivatoren und Aktivatoren sind. Manchmal sind sie aber<br />
auch Seelentröster, Spielpartner oder Teammitglieder. Und dann gibt<br />
es Fälle, wie zum Beispiel bei Schlaganfallpatient:innen, da helfen sie<br />
auch, bei feinmotorischen Übungen zurück in die Bewegung und<br />
Selbstständigkeit zu kommen.
Inwiefern?<br />
Zum Beispiel, indem sie dem Hund ein Leckerli geben – greifen, hinhalten,<br />
loslassen. Das ist schon eine gute Übung. Ich erinnere mich,<br />
als ich damals ganz frisch angefangen und meinen ersten Welpen<br />
hatte. Da war eine Patientin bei mir, die rechtsseitig gelähmt war. Ich<br />
setzte ihr Bruno auf den Schoß und er schlief ein. Und was dann<br />
passierte, war einfach unglaublich: Denn die Patientin fing an, Bruno<br />
mit ihrer gelähmten Hand zu streicheln, ohne, dass sie es selbst merkte.<br />
In dem Moment wusste ich, dass ich alles richtig gemacht habe.<br />
In erster Linie sind unsere Hunde<br />
Türöffner, mit denen wir<br />
Therapeut:innen oft viel schneller<br />
an unsere Ziele kommen, weil<br />
sie einfach ganz tolle Motivatoren<br />
und Aktivatoren sind.<br />
Das ist sehr beeindruckend, aber Sie sind doch eigentlich Sprachund<br />
keine Ergotherapeutin?<br />
Man kann Körper und Geist nicht trennen. Das gehört alles zusammen.<br />
Deshalb betrachten wir den Menschen in seiner ganzen Komplexität<br />
und arbeiten mit allen Sinnen und in allen Bereichen – also im<br />
besten Sinne des Wortes: ganzheitlich.<br />
Inwiefern profitieren Sie als Praxisinhaberin von den Tieren? Denn<br />
die Krankenkassen bezahlen den Mehraufwand nicht, oder?<br />
Richtig. Wir müssen alles selbst zahlen und haben dadurch finanziell<br />
überhaupt keine Vorteile. Wir können den Hund lediglich als Betriebskosten<br />
absetzen, also sowohl die Ausbildung als auch den Lebensunterhalt<br />
wie Futter- und Tierarztkosten. Trotzdem bin ich davon überzeugt,<br />
dass sich der Mehraufwand lohnt!
Wahrscheinlich auch, weil die Patient:innen genau wegen dieser Art<br />
von Therapie kommen?<br />
Ich glaube, das ist so ein bisschen fifty-fifty. Wir haben Patient:innen,<br />
die kommen, weil wir sehr zentral gelegen sind. Wir haben aber auch<br />
wirklich viele Anfragen von Personen, die sich gezielt bei uns melden,<br />
weil sie wissen, dass wir tiergestützt arbeiten.<br />
Normalerweise fragen wir in den PRAXISnah-Interviews immer nach<br />
der jeweiligen Mitarbeiterführung. Welche Tipps haben Sie bei Ihren<br />
tierischen Mitarbeitern?<br />
Das Wichtigste ist eine gute, fundierte Ausbildung mit dem Hund! Dabei<br />
wird natürlich nicht nur der Hund, sondern vor allem auch ich, als<br />
Begleithundeführerin ausgebildet, damit ich weiß, worauf ich zu achten<br />
habe und wie ich die Körpersprache und die Signale des Tieres<br />
lesen kann. Denn eines muss klar sein: Neben dem Wohl der Patient:innen<br />
steht das der Tiere ebenso im Fokus. Das heißt, ich würde<br />
niemals über die Grenzen meines Hundes hinausgehen, und der<br />
Hund soll Spaß an seiner Arbeit haben. Beide – Mensch und Tier –<br />
sollen von der Zusammenarbeit profitieren!<br />
Wie lange geht so eine Ausbildung?<br />
Das ist unterschiedlich. Ich habe mich für die Ausbildung bei der<br />
SATTT entschieden, der Steinfurter Akademie für Tiergestützte Therapie<br />
und Training. Sie versucht, eine standardisierte und zertifizierte<br />
Ausbildung zu etablieren. Leider gibt es so etwas nämlich noch nicht:<br />
Man darf seinen Hund einfach Therapiehund nennen, egal wo man<br />
ihn ausbildet oder ob man ihn überhaupt ausgebildet hat.<br />
Weitere Infos finden Sie hier:
IN EIGENER SACHE<br />
ZUKUNFT<br />
PRAXIS<br />
IM WANDEL<br />
Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, im neuen Jahr die erste Nummer<br />
der ZUKUNFT PRAXIS 2024 aufschlagen, wird es eine geradezu<br />
historische Ausgabe sein: Zum letzten Mal erscheint das Magazin im<br />
klassischen Print-Format – und vor allem feiern wir 50 Jahre Optica.<br />
Das besondere Jubiläum nehmen wir zum Anlass für eine Standortbestimmung:<br />
Welche Themen beschäftigen das Gesundheitswesen<br />
und damit Sie als Heilmittelerbringer:innen besonders intensiv? Was<br />
bringt die Zukunft? Und wie kann Optica Sie auch weiterhin mit Service<br />
und Angeboten unterstützen?<br />
Digitale Angebote und Softwarelösungen sind aus unserer Sicht für<br />
den Weg in die Zukunft entscheidend. Ausschließlich digital erscheint<br />
zudem im Anschluss an die Jubiläumsausgabe die ZUKUNFT PRAXIS.<br />
Wir werden künftig alle Inhalte des Magazins im PDF-Format bündeln<br />
und mit vielfältigen Verlinkungen anreichern. Und wir freuen uns darauf,<br />
Sie auch in den kommenden Jahren mit spannenden Themen aus<br />
der Heilmittelbranche zu begleiten.<br />
Ihr Team der ZUKUNFT PRAXIS
IN KOOPERATION MIT<br />
XMAS2<br />
Mit Therapie<br />
wieder auf<br />
die Beine kommen<br />
Wer dank intensivmedizinischer Behandlung<br />
eine schwere Krankheit überlebt, hat oft noch<br />
lange nach dem Krankenhausaufenthalt an den<br />
Folgen zu tragen. Bei den Strategien, die<br />
nötig sind, dies zu vermeiden, spielt die<br />
Physiotherapie eine wichtige Rolle.
IN KOOPERATION MIT<br />
Nach einer intensivmedizinischen Behandlung kann es zu langanhaltenden<br />
Beeinträchtigungen kommen, die die Lebensqualität<br />
weit über den Krankenhausaufenthalt hinaus oder sogar<br />
dauerhaft einschränken. Diese Konstellation aus körperlichen, psychischen<br />
und kognitiven Symptomen wird seit 20<strong>12</strong> als Post-Intensivpflege-Syndrom<br />
(engl. Post-Intensive Care Syndrome (PICS) beschrieben.<br />
Das häufigste Symptom, welches allein oder innerhalb des Symptomkomplexes<br />
eines PICS auftreten kann, ist die neuromuskuläre Schwäche<br />
der Extremitäten- und Atmungsmuskulatur.<br />
Mittlere Krankheitshäufigkeit liegt bei 43 Prozent<br />
Diese sekundäre Krankheitsfolge wird als das auf der Intensivstation<br />
(ITS) erworbene Schwächesyndrom (engl. Intensive Care Unit-Acquired<br />
Weakness) bezeichnet. Einer Übersichtsarbeit von 31 Studien<br />
zufolge beläuft sich die mittlere Krankheitshäufigkeit des auf der ITS<br />
erworbenen Schwächesyndroms auf 43 Prozent bei einem Interquartilsabstand<br />
(IQA) von 25-75 Prozent. Von den Covid-19-Patient*innen<br />
sind etwa 27-72 Prozent betroffen.<br />
Begünstigt werden kann es durch eine schwere Sepsis, Hyperglykämie,<br />
akutes Lungenversagen, Multiorganversagen, eine prolongierte<br />
Beatmung oder ein erschwertes Weaning (Entwöhnung) von<br />
maschineller Beatmung. Auch nicht modifizierbare Faktoren wie das<br />
weibliche Geschlecht, eine höhere Krankheitslast oder fortgeschrittenes<br />
Alter und prämorbide Adipositas sind mit einem erhöhten Risiko für<br />
die Entwicklung eines auf der ITS erworbenen Schwächesyndroms<br />
assoziiert.<br />
Frühzeitige Mobilisierung kann vorbeugend wirken<br />
Die Kontrolle der Risikofaktoren wie Hyperglykämie, parenterale Ernährung<br />
und Sedierung ist die derzeit effektivste Möglichkeit, der
IN KOOPERATION MIT<br />
Entwicklung eines auf der ITS erworbenen Schwächesyndroms vorzubeugen.<br />
Da auch Immobilität zu den Risikofaktoren zählt, scheint<br />
frühzeitige Mobilisierung ein probates Mittel zu sein, um diese zu<br />
adressieren. Studien weisen darauf hin, dass Frührehabilitation das<br />
Risiko für die Entwicklung eines auf der ITS erworbenen Schwächesyndroms<br />
um 29–37 Prozent reduzieren, kurzfristig körperliche Funktionen<br />
verbessern und den Krankenhausaufenthalt verkürzen kann.<br />
Den kompletten Artikel von Bettina Scheffler inklusive Literaturhinweisen<br />
lesen Sie in physiopraxis, Ausgabe 10/2002.<br />
Weitere Infos finden Sie hier:
BG/DGUV-Verordnungsvordrucke:<br />
Übergangsfrist bis Jahresende verlängert<br />
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat die Übergangsfrist<br />
für die neuen Verordnungsvordrucke bis zum 31. Dezember<br />
<strong>2023</strong> verlängert. Die alten Verordnungsvordrucke können bis zum<br />
Ende der Übergangsfrist weiterhin verwendet werden. Ab dem 1. Januar<br />
2024 dürfen physio- und ergotherapeutische Leistungen nur noch<br />
auf den neuen Vordrucken verordnet werden. Sie waren mit Inkrafttreten<br />
des neuen Rahmenvertrags am 1. April <strong>2023</strong> überarbeitet worden.<br />
Nutzen Sie schon die Zukunft Praxis-App?<br />
Zukunft Praxis können Sie auch ganz bequem auf Ihrem Smartphone<br />
oder Tablet lesen. Mit einem kostenlosen Abo der Zukunft Praxis digital<br />
erhalten Sie die neueste Ausgabe immer direkt auf Ihr Endgerät.<br />
Und das Beste daran: Die digitale Zukunft Praxis ist mit aktiven Verlinkungen<br />
und Videoinhalten gespickt. Sie können nicht nur lesen,<br />
wann und wo Sie wollen, sondern erhalten dabei noch mehr (Hintergrund-)Informationen.<br />
Jetzt im App Store herunterladen — für iOS<br />
oder Android:<br />
Webinare zu Abrechnungsgrundlagen<br />
Gibt es in der Physiotherapie einen Trend weg von der Einzelpraxis<br />
hin zu Filialketten? Und was bedeutet das für die physiotherapeutische<br />
Patientenversorgung in Deutschland? Genau darüber haben wir mit<br />
Markus Norys, 1. Vorsitzender des ZVK im Landesverband Bayern e. V.<br />
und Sprecher der Verhandlungskommission bei Physio Deutschland,<br />
gesprochen. Das gesamte Interview lesen Sie hier:
Impressum<br />
IMPRESSUM<br />
Zukunft Praxis,<br />
Digitalausgabe <strong>12</strong>/<strong>2023</strong><br />
(Erscheinungsweise: monatlich)<br />
Herausgeber:<br />
Optica Abrechnungszentrum<br />
Dr. Güldener GmbH<br />
Marienstraße 10, 70178 Stuttgart<br />
Vertreten durch die Geschäftsführer<br />
Konrad Bommas, Markus Kinkel<br />
und Dr. Jochen Pfänder<br />
Telefon: 0711 99373-2000<br />
Telefax: 0711 99373-2025<br />
E-Mail: info@optica.de<br />
Optica-Redaktion:<br />
Fabian Maier (V.i.S.d.P.)<br />
Verlag:<br />
Fazit Communication GmbH,<br />
Pariser Straße 1,<br />
60486 Frankfurt am Main<br />
Art Direktion:<br />
Oliver Hick-Schulz<br />
Produktion:<br />
Anabell Krebs<br />
Text:<br />
Martin Schmitz-Kuhl, Michael<br />
Hasenpusch, Johannes Göbel<br />
Credits:<br />
Titel 1: PeopleImages/iStock,<br />
S. 3/<strong>12</strong>: engel.ac/AdobeStock,<br />
S. 3/18 Povareshka/iStock,<br />
S. 3/26: Optica, S. 3/31: Rethea Boer/<br />
peopleimages.com/AdobeStock,<br />
S. 3/34: privat, S. 3/39: Paolo Cordoni/iStock,<br />
S. 6/7: TCmake_photo/iStock,<br />
S. 8/9: Volodymyr Kryshtal/iStock,<br />
S. 9/10: Technixus/iStock,<br />
S. 17: AlexRaths/iStock, S. 19/20/21: privat,<br />
S. 29: axentis.de, S. 32: metamorworks/<br />
iStock, S. 37/38: grivina/iStock<br />
Konzept:<br />
Jan Philipp Rost, Martin Schmitz-Kuhl,<br />
Michael Hasenpusch, Johannes Göbel