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OCG Journal 4/23 Zukunftsmusik - Der Einfluss der Künstlichen Intelligenz in der Musik

Wie verändert KI die Musikindustrie? Wie viel Gewicht geben wir künstlicher Kreativität? Welche Möglichkeiten entstehen durch KI in der Kunst und mit welchen technischen Anwendungen beschäftigen sich österreichische Musikwissenschaftler*innen? Die Mitgliederzeitschrift der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) widmet sich stets einem Schwerpunktthema, diesmal: KI und Musik.

Wie verändert KI die Musikindustrie? Wie viel Gewicht geben wir künstlicher Kreativität? Welche Möglichkeiten entstehen durch KI in der Kunst und mit welchen technischen Anwendungen beschäftigen sich österreichische Musikwissenschaftler*innen? Die Mitgliederzeitschrift der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) widmet sich stets einem Schwerpunktthema, diesmal: KI und Musik.

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Frage die Community. Vor allem geht<br />

es auch um die rechtliche Frage, <strong>in</strong>wieweit<br />

KI-generierte Ergebnisse selbst geschützt<br />

werden können. Ich glaube es<br />

ist wichtig zu erklären, wie die KI funktioniert<br />

und woher die Kreativität am Ende<br />

des Tages kommt, um hier Antworten zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

Wie kann <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> Künstler*<strong>in</strong>nen<br />

gemessen werden?<br />

Es geht hauptsächlich um den Beitrag<br />

des Menschen. Ich kenne Künstler*<strong>in</strong>nen,<br />

die genauso lange brauchen mit<br />

<strong>der</strong> KI e<strong>in</strong> Werk zu erschaffen wie ohne<br />

die KI. Es geht also nicht immer darum,<br />

mit KI schneller und produktiver zu se<strong>in</strong>.<br />

Sie müssen mit <strong>der</strong> KI fast „verhandeln“,<br />

um sie Schritt für Schritt anzuleiten, damit<br />

am Ende das künstlerische Ergebnis<br />

herauskommt, das sie sich vorgestellt<br />

haben. Es stimmt also auch nicht unbed<strong>in</strong>gt,<br />

dass die künstlerische Arbeit mit KI<br />

e<strong>in</strong>facher wäre. Es hängt davon ab, was<br />

man vorhat. Natürlich ist es für mich e<strong>in</strong><br />

unvorstellbarer Gedanke, dass diese Werke,<br />

wo Künstler*<strong>in</strong>nen so <strong>in</strong>tensiv mit <strong>der</strong><br />

KI kooperiert und gearbeitet haben, nicht<br />

vollständig geschützt werden sollen, weil<br />

die Daten, die das Werk repräsentieren,<br />

teilweise von e<strong>in</strong>er KI generiert s<strong>in</strong>d.<br />

Im rechtlichen Bereich s<strong>in</strong>d also noch<br />

viele Fragen offen.<br />

Ja, deshalb möchte ich auch betonen, ich<br />

b<strong>in</strong> we<strong>der</strong> pro noch kontra. Ich versuche<br />

nur, e<strong>in</strong>ige Fragen, die beantwortet werden<br />

müssen, zu beschreiben.<br />

Welche konkreten Anwendungen von<br />

Künstlicher <strong>Intelligenz</strong> sehen Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Musik</strong><strong>in</strong>dustrie?<br />

KI ist so etwas wie e<strong>in</strong> Instrument, ähnlich<br />

wie das Klavier. Man kann damit sehr<br />

schnell e<strong>in</strong>en ersten Zugang zu etwas wie<br />

<strong>Musik</strong> haben und die ersten Melodien damit<br />

spielen. Es gibt aber auch Leute, die<br />

sich e<strong>in</strong> Leben lang damit beschäftigen.<br />

Die Komposition ist nur e<strong>in</strong>e Möglichkeit,<br />

wie man KI e<strong>in</strong>setzen kann. Was ich persönlich<br />

<strong>in</strong>teressant f<strong>in</strong>de, ist die die Tatsache,<br />

dass die KI-Systeme nicht nur mit<br />

den Menschen, son<strong>der</strong>n auch untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

kommunizieren können. Das eröffnet<br />

ganz neue Formate für die künstlerischen<br />

Prozesse, wo man beispielsweise<br />

verschiedene Systeme aus verschiedenen<br />

Datenbereichen wie Bild, <strong>Musik</strong>, Text,<br />

virtuelle Welten, Gesten, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er künstlerischen<br />

Umgebung <strong>in</strong>teragieren lässt.<br />

KI ist so etwas wie e<strong>in</strong> Instrument.<br />

Das eröffnet ganz neue<br />

Formate für die künstlerischen<br />

Prozesse.<br />

Wie wird das die <strong>Musik</strong>, die wir hören,<br />

verän<strong>der</strong>n?<br />

Heute denken wir beispielsweise an e<strong>in</strong>e<br />

Komposition als e<strong>in</strong> <strong>in</strong> sich abgeschlossenes<br />

Stück, das e<strong>in</strong>en festgesetzten Verlauf<br />

hat. Mit <strong>der</strong> KI könnten diese Grenzen<br />

aufbrechen. Man wird verschiedene Elemente<br />

e<strong>in</strong>er Komposition, also z. B. den<br />

Inside Futurelab: Ali Nikrang beleuchtet das kreative Potenzial von Algorithmen auf. „ What A Ghost Dreams Of“ ist e<strong>in</strong>e KI, die aus Bil<strong>der</strong>n von Museumsbesuchern<br />

tiefe Fälschungen erzeugt, die von echten Porträts nicht zu unterscheiden s<strong>in</strong>d. (c) Denise Hirtenfel<strong>der</strong><br />

14 <strong>OCG</strong> <strong>Journal</strong> | 04 • 20<strong>23</strong>

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