Robotik und Künstliche Intelligenz
Robotik und Künstliche Intelligenz
Robotik und Künstliche Intelligenz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Robotik</strong><br />
B. Weber, Naurod, 2008
�Definitionen<br />
�Roboterklassen<br />
Inhalt<br />
�Kurze Geschichte der <strong>Robotik</strong><br />
�Einsatzgebiete<br />
�Die (künstliche) <strong>Intelligenz</strong><br />
�Einige Gr<strong>und</strong>begriffe der neuen KI<br />
�Menschengleiche Maschinen?
Roboter: Zum Begriff
Roboter:<br />
Der Begriff Roboter (tschechich: robota)<br />
wurde von Josef <strong>und</strong> Karel Čapek<br />
anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts durch die<br />
Science-Fiction-Literatur geprägt. Sein<br />
Ursprung liegt im Slawischen. robota kann<br />
mit Arbeit, Fronarbeit oder Zwangsarbeit<br />
(Maloche) übersetzt werden. 1921<br />
beschrieb Karel Čapek in seinem<br />
Theaterstück R.U.R. in Tanks gezüchtete<br />
menschenähnliche künstliche Arbeiter.
Roboter: Einige Definitionen
Definitionen<br />
� Roboter sind stationäre oder mobile Maschinen, die nach einem<br />
bestimmten Programm festgelegte Aufgaben erfüllen. (Wikipedia,2006)<br />
� Bez. für eine elektr. selbstgesteuerte Maschine, die bestimmte<br />
mechanische menschliche Tätigkeiten nachahmen kann.(Fischer<br />
Lexikon,1995)<br />
� Ein Roboter ist ein programmierbares Mehrzweck-Handhabungsgerät<br />
für das Bewegen von Material, Werkstücken, Werkzeugen oder<br />
Spezialgeräten. Der frei programmierbare Bewegungsablauf macht ihn<br />
für verschiedenste Aufgaben einsetzbar. (RIA,1979)<br />
� Ein Roboter ist ein frei <strong>und</strong> wieder programmierbarer,<br />
multifunktionaler Manipulator mit mindestens drei unabhängigen<br />
Achsen, um Materialien, Teile, Werkzeuge oder spezielle Geräte auf<br />
programmierten, variablen Bahnen zu bewegen zur Erfüllung der<br />
verschiedensten Aufgaben." (VDI, 1990)<br />
� Roboter sind sensumotorische Maschinen zur Erweiterung der<br />
menschlichen Handlungsfähigkeit. Sie bestehen aus mechatronischen<br />
Komponenten, Sensoren <strong>und</strong> rechnerbasierten Kontroll- <strong>und</strong><br />
Steuerelementen. Die Komplexität eines Roboters unterscheidet sich<br />
deutlich von anderen Maschinen durch die größere Anzahl von<br />
Freiheitsgraden <strong>und</strong> die Vielfalt <strong>und</strong> den Umfang seiner<br />
Verhaltensformen (Th. Christaller, 2001)
Roboterklassen
Roboterklassen<br />
� Manual Manipulator: Handhabungsgerät, das kein Programm hat,<br />
sondern direkt vom Bediener geführt wird.<br />
� Fixed Sequence Robot: Handhabungsgerät, das wiederholt nach<br />
einem konstanten Bewegungsmuster arbeitet. Das Ändern des<br />
Bewegungsmusters ist relativ aufwendig.<br />
� Variable Sequence Robot: Handhabungsgerät, wie vorher<br />
beschrieben, jedoch mit der Möglichkeit, den Bewegungsablauf<br />
schnell <strong>und</strong> problemlos zu ändern.<br />
� Playback Robot: Der Bewegungsablauf wird diesem Gerät einmal<br />
durch den Bediener vorgeführt <strong>und</strong> dabei im Programmspeicher<br />
gespeichert. Mit der im Speicher enthaltenen Information kann der<br />
Bewegungsablauf beliebig wiederholt werden.<br />
� Numerical Control Robot: Dieses Handhabungsgerät arbeitet ähnlich<br />
wie ein NC-gesteuerte Maschine. Die Information über den<br />
Bewegungsablauf wird dem Gerät über Taster, Schalter oder<br />
Datenträger zahlenmäßig eingegeben.<br />
� Intelligent Robot: Diese höchste Roboterklasse ist für Gerät gedacht,<br />
die über verschiedene Sensoren verfügen <strong>und</strong> damit in der Lage sind,<br />
den Programmablauf selbsttätig den Veränderungen des Werkstücks<br />
<strong>und</strong> der Umwelt anzupassen.
Kurze Geschichte der<br />
Automaten
Homunkuli
Golem
Vaucanson<br />
1709-1782
Jaquet-Droz<br />
1721-1790
Von Kempelen<br />
1734-1804
Televox<br />
R.J. Wensley, 1930
Shakey<br />
Stanford Research Institut, 1969
Kismet<br />
Rodney Brooks, 1995
Asimo<br />
Honda, 2000
Robocup<br />
2006
Einige Einsatzgebiete
Einsatzgebiete<br />
�Industrieroboter � Werkzeugmaschinen,<br />
Automobilindustrie<br />
�Forschungsroboter � Kerntechnologie,<br />
Chemie<br />
�Medizin � Chirurgie, Prothesen<br />
�Erk<strong>und</strong>ungsroboter � Planeten, Tiefsee<br />
�Tiefseeforschung � Tauchroboter<br />
�Militär � Kampfroboter, Minenräumung<br />
�Service � Krankenhaus, Haushalt, Altenpflege
<strong>Künstliche</strong> <strong>Intelligenz</strong>
<strong>Künstliche</strong> <strong>Intelligenz</strong><br />
Starke KI Schwache KI<br />
Maschinen werden in Zukunft<br />
mindestens so komplex<br />
<strong>und</strong> intelligent sein<br />
wie Menschen<br />
(Moravec)<br />
Es wird niemals möglich sein<br />
Maschinen zu konstruieren,<br />
die die gleichen kognitiven<br />
Fähigkeiten besitzen<br />
wie Menschen<br />
(Penrose)
<strong>Künstliche</strong> <strong>Intelligenz</strong><br />
Konnektionismus Symbolismus<br />
Systeme werden als Wechselwirkung<br />
vieler vernetzter,<br />
einfacher Einheiten verstanden<br />
Algorithmisches Abarbeiten<br />
von Symbollisten<br />
erzeugt Kognition
Was ist <strong>Intelligenz</strong>?<br />
�<strong>Intelligenz</strong> (lat.: intelligentia „Einsicht,<br />
Erkenntnisvermögen“, intellegere „verstehen“)<br />
bezeichnet im weitesten Sinne die Fähigkeit zum<br />
Erkennen von Zusammenhängen <strong>und</strong> zum<br />
Finden optimaler Problemlösungen. (Wikipedia)<br />
�<strong>Intelligenz</strong> ist das, was der <strong>Intelligenz</strong>-Test misst.<br />
(Assimov)<br />
�<strong>Intelligenz</strong> ist adaptive Verhalten des Einzelnen,<br />
gewöhnlich charakterisiert durch ein bestimmtes<br />
Problemlösungselement <strong>und</strong> gesteuert von<br />
kognitives Prozessen <strong>und</strong> Operationen“. (Estes)
Der Turing-Test<br />
Alan Turing, 1950
Eliza<br />
J. Weizenbaum, 1966
Das Chinesische Zimmer<br />
John Searle, 1980
<strong>Künstliche</strong> <strong>Intelligenz</strong>:<br />
1. The exciting new effort to make computers think… machines with minds, in<br />
the full and literal sense (Haugeland, 1985)<br />
2. The automation of activities that we associate with human thinking,<br />
activities such as decision-making, problem solving, learning…<br />
(Bellman1978)<br />
3. The study of mental faculties through the use of computational<br />
models(Charniak and McDermott, 1985)<br />
4. The study of the computations that make it possible to perceive, reason and<br />
act (Winston, 1992)<br />
5. The art of creating machines that perform functions that require intelligence<br />
when performed by people (Kurzweil, 1990)<br />
6. The study of how to make computers do things at which, at the moment,<br />
people are better (Rich and Knight, 1991)<br />
7. A field of study that seeks to explain and emulate intelligent behavior in<br />
terms of computational processes (Schalkoff, 1990)<br />
8. The branch of computer science that is concerned with the automation of<br />
intelligent behavior (Luger and Stubblefield, 1993)<br />
Diese acht Definitionen geben uns also vier verschiedene mögliche Auffassungen<br />
der <strong>Künstliche</strong>n <strong>Intelligenz</strong>:<br />
� Systeme, die menschlich denken:<br />
� Systeme, die rational denken:
Paradigmenwechsel der KI
Die neue KI<br />
�Computational Intelligence<br />
�Intelligent Agent<br />
�Artificial Life<br />
�Embodiment <strong>und</strong> Enaction
Die neue KI<br />
�Computational Intelligence<br />
�Intelligent Agent<br />
�Artificial Life<br />
�Embodiment <strong>und</strong> Enaction
Computational Intelligence<br />
Methoden für komplexe Systeme der KI<br />
( im Bereich menschlicher Fähigkeiten ):<br />
�Fuzzy-Logik<br />
�Neuronale Netze<br />
�Genetische Algorithmen
Die neue KI<br />
�Computational Intelligence<br />
�Intelligent Agent<br />
�Artificial Life<br />
�Embodiment <strong>und</strong> Enaction
Intelligent Agents<br />
�Eine biomorphe Denkfigur, die wahrnimmt<br />
<strong>und</strong> handelt.<br />
�Befindet sich in seiner Umwelt in einer<br />
definierten Situationen <strong>und</strong> reagiert.
Die neue KI<br />
�Computational Intelligence<br />
�Intelligent Agent<br />
�Artificial Life<br />
�Embodiment <strong>und</strong> Enaction
Artificial Life<br />
�Lebende Organismen als Vorbild der KI<br />
�Einblick in Aspekte intelligenten Verhaltens<br />
�Hinweise auf die Organisation sensorischer<br />
<strong>und</strong> motorischer Systeme<br />
�Neurobiologische Ansätze
Die neue KI<br />
�Intelligent Agent<br />
�Artificial Life<br />
�Computational Intelligence<br />
�Embodiment <strong>und</strong> Enaction
Embodiment <strong>und</strong> Enaction<br />
�<strong>Intelligenz</strong> nur durch reale Maschinen<br />
möglich<br />
�Kognition von der Erfahrung abhängig, die<br />
durch Sensoren geliefert werden<br />
�Handlungen durch Wahrnehmungen leiten<br />
�Wahrnehmung als sensomotorischen Akt
Problematik <strong>und</strong> Perspektiven
Menschengleiche Maschinen?<br />
Philosophische Probleme:<br />
� Das Leib-Geist-Seele-Problem<br />
� Das Freier-Wille-Problem<br />
� Das Kreativitäts-Problem<br />
� Das Emotions-Problem
Menschengleiche Maschinen?<br />
Psychologische Probleme:<br />
Bewußtsein:<br />
Empirismus (Locke/Hume)<br />
� Gestaltungstheorie (Ehrenfels)<br />
� Vitalismus (Leibnitz/Goethe)<br />
� Assimilation (Piaget)
Menschengleiche Maschinen?<br />
Technische Probleme:<br />
� Das Komplexitäts-Problem<br />
� Das Speicher-Problem<br />
� Das Software-Problem
Menschengleiche Maschinen?<br />
Hypothetische Lösungsansätze:<br />
� Mooresches Gesetz<br />
� Quantencomputer<br />
� DNA-Computing<br />
� Wired Brain<br />
� Affective Computing
Erlöst von der schleppenden Gangart der<br />
Evolution werden die Kinder unseres Geistes<br />
frei sein, um zu wachsen <strong>und</strong> um immensen<br />
<strong>und</strong> f<strong>und</strong>amentalen Änderungen im großen<br />
Universum entgegenzusehen. Wir Menschen<br />
werden eine Zeit lang von ihrer Emsigkeit<br />
profitieren, aber früher oder später werden<br />
sie […] ihr Glück suchen, während wir, ihre<br />
betagten Eltern, still dahinschwinden. Sehr<br />
wenig wird bei dieser Staffetten-übergabe<br />
verlorengehen […]<br />
(Moravec, Mind Children, 1988)
Ende