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Pfötchen_Dezember_23_Ausgabe-klein

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UNSER<br />

PFÖTCHEN<br />

Das Online-Magazin<br />

RASSEPORTRÄT:<br />

DER BERGAMASKER<br />

INTERVIEW:<br />

DER NOTDIENST KRÄNKELT<br />

TOLLE TRENDS:<br />

WAS HUNDE MÖGEN<br />

AUSGABE DEZEMBER 20<strong>23</strong>


Inhalt<br />

Hundeschwimmen<br />

Gut für die Muskulatur und die<br />

Beweglichkeit von Vierbeinern<br />

03<br />

Erholung<br />

Urlaub mit dem Hund im Schwarzwald:<br />

Hier sind Vierbeiner willkommen<br />

18<br />

Wohlfühl-Oase<br />

Pfotengerecht in Lautertal mit großem<br />

Angebot und kompetenter Beratung<br />

04<br />

Coole Tipps<br />

Mäntelchen und Co. helfen über<br />

kalte Winter hinweg<br />

19<br />

Interview<br />

Der Notdienst kränkelt im Gespräch mit<br />

Dr. Martin Kessler<br />

06<br />

Versicherung<br />

Auf der sicheren Seite: Reiserücktrittversicherung<br />

auch für den Hund<br />

19<br />

Erziehung<br />

Wenn es beim Rückruf hapert - Tipps<br />

von der Hundetrainerin Nadine Bihn<br />

08<br />

Abschied<br />

Neues Projekt „Leben geht, Leben<br />

entsteht“<br />

20<br />

Rasseportät<br />

Vom Aussterben bedroht: Der<br />

Bergamasker<br />

10<br />

Service<br />

Wichtige Notrufnummern und<br />

interessante Termine<br />

22<br />

Trends<br />

Tolle Pieces von Hereingedagglt<br />

aus Mannheim<br />

15<br />

Grüße<br />

Unser <strong>Pfötchen</strong> wünscht eine schöne<br />

Weihnachtszeit<br />

24<br />

Hundesport<br />

Bei Obedience steht die Teambildung<br />

im Mittelpunkt<br />

16<br />

Impressum<br />

Redaktion, Layout, Anzeigen: Swenja Knüttel, Wildentenweg 22, 67346 Speyer,<br />

Tel. 06<strong>23</strong>2 601937, E-Mail: info@unser-pfoetchen.de, www.unser-pfoetchten.de<br />

S E I T E 0 2


Schwimmen ist gesund – das gilt nicht nur für Menschen,<br />

sondern natürlich auch für Hunde. Denn der Auftrieb im<br />

Wasser sorgt dafür, dass nicht das ganze Körpergewicht auf<br />

den Gelenken lastet.<br />

Doch während Menschen im Winter einfach ins Schwimmbad<br />

gehen, wissen viele Hundehalter nicht, wo sie ihren<br />

Vierbeiner schwimmen lassen sollen. Draußen im See ist es<br />

jetzt viel zu kalt. Die Lösung für dieses Dilemma bietet<br />

„fitterdog“ in Edingen-Neckarhausen. Dort hat<br />

Hundephysiotherapeutin Ute Knobloch ein Zentrum für<br />

Hundephysiotherapie und Hundeschwimmen gegründet,<br />

das ganz auf Gesundheit und Wohlbefinden von Vierbeinern<br />

ausgerichtet ist. Heiß begehrt ist ihr 3,50 Meter mal 5 Meter<br />

großes Schwimmbecken.<br />

„Schwimmen leistet einen sehr wichtigen Beitrag zur<br />

Prävention bei chronischen Erkrankungen, zur<br />

Rehabilitation nach einer Operation am Bewegungsapparat<br />

und zur Mobilisation unserer Hundesenioren. Auch für<br />

Hunde mit Gelenkkrankheiten ist Schwimmen sehr gut<br />

geeignet, sie können Muskeln aufbauen und ihre Gelenke<br />

dabei schonen. Zudem ist Schwimmen eine hervorragende<br />

Möglichkeit, das Herz-Kreislaufsystem und die allgemeine<br />

Kondition zu trainieren“, so Ute Knobloch. Doch damit nicht<br />

genug: Welpen und Junghunde können in dem 1,5 Meter<br />

tiefen und angenehm temperierten Becken (27 bis 30 Grad)<br />

gefahrlos schwimmen lernen oder Hunde mit zu viel<br />

Gewicht auf den Rippen schwimmen sich schlank. Aber<br />

auch, wer einfach „Just for Fun“ das Nass erobern will, ist<br />

bei „fitterdog“ genau richtig. Lust bekommen? Dann einfach<br />

auf nach Edingen-Neckarhausen.<br />

Mehr Infos unter www.fitter-dog.de<br />

Hundeschwimmen<br />

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Gesund und fit<br />

durchs temperierte<br />

Nass<br />

Fotos: privat<br />

Seite 03


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Wohlfühl-Oase für Hundehalter<br />

Pfotengerecht in Lautertal<br />

Ein <strong>klein</strong>er Plausch in der gemütlichen Kaffee-Ecke und sich dabei in dieser entspannten Atmosphäre<br />

fachkundig beraten lassen – Pfotengerecht in Lautertal macht das möglich. Hier erleben Frauchen, Herrchen<br />

und ihre Vierbeiner im wahrsten Sinne des Wortes Glücksmomente.<br />

„Wir haben mit unserem neuen Laden einen Ort geschaffen, der viel mehr als nur ein Laden ist. Hier kommen<br />

Hundehalter gerne hin, um sich auch mit Gleichgesinnten zu unterhalten, sich von uns beraten zu lassen und<br />

sich wohlzufühlen“, sagt Inhaberin Simone Kaffenberger. Wer das Besondere sucht, wird bei Simone<br />

Kaffenberger garantiert fündig. Die Hundeliebhaberin hat sich auf ausgefallenes und dennoch praktisches<br />

Zubehör zu fairen Preisen spezialisiert. Doch es geht noch mehr in der Wohlfühloase in Lautertal.<br />

Sortiment erweitert<br />

„Wir haben in letzter Zeit unser Sortiment auch für Hundemenschen ausgeweitet. Diese finden bei uns jetzt<br />

auch tolle Geschenkideen und Bekleidung für Hundeliebhaber“, verrät Simone Kaffenberger. Das fängt bei<br />

Kleinigkeiten wie beispielsweise Taschentücher, beschrifteten Schildern oder Tassen an, das Angebot<br />

erstreckt sich bis hin zu größeren Artikeln, wie Taschen, Rucksäcke, Jacken oder Gummistiefeln. „Seit<br />

kurzem bedrucken wir auch Textilien individuell nach Wunsch für Hundemamas und Hundepapas. Natürlich<br />

kann man bei uns auch Gutscheine erwerben“, so die Hundeexpertin. Doch damit ist die Angebotspalette noch<br />

lange nicht erschöpft. Auch artgerechtes Hundefutter inklusive kompetenter Ernährungsberatung sowie<br />

weiteres Gesundes und Schönes findet sich im Shop. Und last but not least – ist da auch noch Katja Marquardt.<br />

Die erfahrende Fellness-Hundefriseurin bietet bei Pfotengerecht neben der fachkundigen Pflege für Hunde<br />

auch umfangreiche Beratung rund um das Thema Fellpflege- und -gesundheit an. Mehr zu den Angeboten und<br />

Services unter www.pfotengerecht.de<br />

S E I T E 0 4


Der Notdienst kränkelt<br />

Der Notdienst – ein Bereitschaftsservice für tierische<br />

Notfälle außerhalb der Sprechzeiten – ist inzwischen<br />

selbst zum Patienten geworden. Immer häufiger stellen<br />

Kliniken und Praxen diese, für Tierbesitzer enorm<br />

wichtige Dienstleistung, ein oder kürzen die<br />

Notdienstzeiten. Die Gründe dafür sind vielfältig. „Unser<br />

<strong>Pfötchen</strong>“ hat sich mit Dr. Martin Kessler auf<br />

Spurensuche nach den Gründen begeben. Dr. Kessler ist<br />

Mitbegründer einer der größten Tierkliniken<br />

Deutschlands, der Tierklinik Hofheim.<br />

???: Pauschale Frage, woran liegt das?<br />

Dr. Kessler: Das Problem mit dem Notdienst ist die Summe<br />

vielfacher Probleme, die einerseits im Beruf der Tiermedizin<br />

liegt, zum anderen aber auch gesellschaftlich, ökonomische<br />

und andere Gründe hat. In der Tiermedizin haben sich die<br />

Aufgabenstellungen für Tierärzte in den letzten 20 bis 30<br />

Jahren erheblich ausgeweitet, deutlich weniger als die Hälfte<br />

der Tierärzte arbeiten heute noch in der klinischen Praxis.<br />

Die Aufgabenfelder außerhalb der Klinik sind mannigfaltig<br />

und reichen über die Industrie, Forschung,<br />

staatliche/behördliche Aufgaben, Labor und zudem viele<br />

andere Teilbereiche. Überall ist die Nachfrage nach<br />

Tierärzten gestiegen, die Anzahl der Studienplätze ist jedoch<br />

nicht entsprechend dem Bedarf gestiegen, so dass die Anzahl<br />

der Studienabgänger bei weitem nicht die Nachfrage nach<br />

qualifizierten Tierärzten deckt. Das Tiermedizinstudium ist<br />

für ‚Vater Staat‘ übrigens mit eines der teuersten<br />

Studiengänge und da im föderalen Deutschland Bildung<br />

Ländersache ist, wird sich auch kein Bundesland finanziell<br />

damit belasten wollen, eine zusätzliche tiermedizinischen<br />

Fakultät ins Leben zu rufen (mal davon abgesehen, dass es<br />

auch an fehlendem Lehrpersonal mangeln oder gar scheitern<br />

würde). So sind wir auf unsere fünf veterinärmedizinischen<br />

Fakultäten in Deutschland angewiesen, diese sind bereits bis<br />

zum letzten möglichen Platz vollgestopft mit Studenten, eine<br />

Ausweitung der Kapazitäten ist unter den gegebenen<br />

Bedingungen weder räumlich noch vom Lehrpersonal her<br />

machbar. Hinzu kommt eine ausgeprägte ‚Feminisierung‘<br />

unseres Berufstandes, was zunächst einmal sehr<br />

begrüßenswert ist. Man muss aber auch klar sagen, dass das<br />

seine Schattenseiten hat. Inzwischen sind über 90 Prozent<br />

der Studienabgänger(innen) weiblich und die Realität ist<br />

statistisch gesehen einfach so, dass fünf Jahre nach dem<br />

Studium nur noch ein Drittel in Vollzeit, ein weiteres Drittel<br />

nur noch in Teilzeit und das übrige Drittel sogar gar nicht<br />

mehr tiermedizinisch arbeitet. Da kann man dann die große<br />

Diskussion über Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

beginnen… Es ist aber einfach ein Fakt, dass die<br />

Arbeitsbelastung und auch die oft ungünstigen Arbeitszeiten<br />

sowie die schlechte Bezahlung ihr Übriges zu diesem<br />

Dilemma beitragen. Dies ist ja auch mit ein Grund, weshalb<br />

viele Kolleg(innen) tiermedizinisch außerhalb der Praxis tätig<br />

werden, weil hier ein weit planbarer Tagesablauf möglich ist.<br />

Diese Kolleginnen sind oft zwar immer noch im weitesten<br />

Sinn tiermedizinisch tätig, aber sie stehen eben der Praxis<br />

nicht (mehr) zur Verfügung.<br />

Dr. Martin Kessler<br />

Dramatischer Fachkräftemangel<br />

Somit haben wir einen dramatischen Fachkräftemangel in der<br />

klinischen Praxis, dies betrifft nicht nur die Kleintiermedizin,<br />

sondern noch deutlicher auch die landwirtschaftliche<br />

Nutztierpraxis, die nicht nur körperlich sehr fordernd ist,<br />

sondern auch häufig Arbeit zu sehr ungünstigen Tageszeiten<br />

erforderlich macht (fahren Sie mal mit einem Rinderpraktiker<br />

eine Woche mit und begleiten Sie ihn jede Nacht zur<br />

Schwergeburt raus in den Stall und versuchen Sie das mal mit<br />

einer Familie zu koordinieren…)<br />

Auf der anderen Seite hat sich die Tiermedizin in den letzten<br />

30 Jahren unglaublich weiterentwickelt. Es kam zu einer<br />

zunehmenden Spezialisierung und auch Hightech Medizin ist<br />

vor allem bei Kleintieren und Pferden prinzipiell möglich und<br />

vor allem auch seitens der Besitzer nachgefragt. Denn der<br />

Stellenwert von Hunden und Katzen (um mal bei der<br />

Kleintiermedizin zu bleiben) in unserer Gesellschaft hat sich<br />

stark gewandelt, diese Tiere sind heute Familienmitglieder<br />

und das ist ja auch erst einmal gut so. Folglich ist natürlich die<br />

Nachfrage nach bestmöglicher medizinischer Versorgung<br />

gestiegen, was die Entwicklung von großen Kliniken mit<br />

teuren Geräten in den letzten 20 bis 25 Jahren ja überhaupt<br />

erst ermöglicht hat.<br />

Früher (vor ca. 25 bis 30 Jahren) war Kleintiermedizin so<br />

strukturiert, dass ein einzelner selbstständiger Tierarzt mit<br />

einer <strong>klein</strong>en Kleintierpraxis irgendwo in der Stadt, ohne<br />

großen apparativen Aufwand in überschaubaren<br />

Räumlichkeiten gearbeitet hat.<br />

Da die meisten Tierärzte selbstständig waren, haben sie in der<br />

Regel rund 60 Stunden pro Woche gearbeitet, regelmäßig<br />

Wochenende mit einbezogen. Und wenn nachts ein Hund in<br />

Geburt kam und einen Kaiserschnitt brauchte, ist man halt<br />

ausgerückt, hat das Ganze mit minimalem Aufwand<br />

durchgezogen (oft unter Mithilfe der Besitzer!) und alle waren<br />

froh, wenn es Hündin und Welpen überlebt haben. Zumindest<br />

im städtischen Umfeld hat sich das drastisch gewandelt. Als<br />

wir 1997 die Tierklinik Hofheim gründeten, waren wir die erste<br />

Kleintierpraxis mit einem eigenen CT für Hunde und Katzen,<br />

inzwischen gibt es mehrere 100 CTs für Kleintiere in<br />

Deutschland.<br />

S E I T E 0 6


Der Notdienst<br />

kränkelt<br />

.Dies ist natürlich nur ein apperatives Beispiel, aber daraus<br />

können Sie ein wenig erahnen, was die Nachfrage nach<br />

hochwertiger Tiermedizin an Angebot hervorgerufen hat<br />

(und auch andersherum).<br />

Klare Vorgaben der der Tierärztekammern<br />

Nach den Vorgaben der Tierärztekammern gibt es in<br />

Deutschland zwei Arten von Praxen, nämlich die<br />

Tierarztpraxis und die tierärztliche Klinik. Während die<br />

„Tierarztpraxis“ seitens der Kammern weder Vorgaben<br />

hinsichtlich der Anzahl der Tierärzte noch hinsichtlich<br />

Niveau der Ausstattung oder die Sprechstundenzeiten hat, ist<br />

für Kliniken klar festgelegt, welche räumlichen, apparativen<br />

und vor allem personelle Voraussetzungen gegeben sein<br />

müssen, bevor man sich „Klinik“ nennen darf. Eine<br />

Voraussetzung für den klinischen Status ist auch die 24/7<br />

Verfügbarkeit, was außerhalb üblicher Sprechzeiten und am<br />

Wochenende in aller Regel eine Präsenz (mindestens) eines<br />

Tierarztes und natürlich supportiven Personals vor Ort<br />

erforderlich macht. Für Tierärzte gelten (im Gegensatz zur<br />

Humanmedizin!) die allgemeinen Arbeitszeitgesetze, das<br />

heißt maximale tägliche Arbeitszeit von zehn Stunden. Da<br />

der Tag normalerweise 24 Stunden hat, ist eine 24/7<br />

Abdeckung somit realistisch nur im Dreischichtsystem<br />

durchführbar (Humanmedizin dürfen 12-Stunden-Schichten<br />

arbeiten, Tiermediziner nicht). Natürlich müssen für die<br />

Arbeit in den Diensten entsprechende Ausgleichszeiten und<br />

Freistellung gewährleistet sein, damit die wöchentliche<br />

Arbeitszeit nicht überschritten wird. Da in einer Klinik ja<br />

prinzipiell auch zum Beispiel Notoperationen zu jeder Tagesund<br />

Nachtzeit möglich sein müssen, können Sie sich<br />

vorstellen, dass man in einer Klinik auch nicht mit einem<br />

einzigen Arzt auskommt, sondern eben mehrere Ärzte auch<br />

durchaus unterschiedlicher Fachrichtung und<br />

Qualifikationsstufen 24/7 vor Ort oder zumindest rufbereit<br />

haben muss.<br />

Jetzt bedarf es nur wenig Mathematik, um sich<br />

klarzumachen, wie viele Tierärzte sie für die<br />

Arbeitszeitgesetz-konforme Besetzung 24/7 einer Tierklinik<br />

benötigen. Und in Zeiten von Fachkräftemangel besitzen<br />

viele Kliniken aus oben genannten Gründen schlichtweg<br />

nicht mehr die Anzahl an Personal, um diesem Anspruch<br />

gerecht zu werden. Hinzu kommt, dass die Bereitschaft der<br />

‚jüngeren Generation‘ auch außerhalb üblicher Arbeitszeiten<br />

zum Beispiel nachts und wochenends/feiertags zu arbeiten<br />

deutlich nachgelassen hat. Die Tierärzte, die hierzu noch<br />

bereit sind, muss man natürlich gut bezahlen, denn die Arbeit<br />

im Notdienst ist hart und belastend. Die wenigen Kliniken,<br />

die überhaupt noch einen echten Notdienst anbieten<br />

(können), werden natürlich gnadenlos überrannt.<br />

Die Mitarbeiter fühlen sich überfordert (bzw. sind es auch).<br />

Es ist einfach zu viel Arbeit, mehr Mitarbeiter sind aber nicht<br />

verfügbar, also kündigen die Mitarbeiter, weil sie es<br />

körperlich oder psychisch nicht mehr schaffen. Daraus<br />

resultieren Klinikschließungen im Dominoeffekt. Der<br />

tiermedizinische Beruf hat in der öffentlichen Wahrnehmung<br />

sowas von romantischem „James Harriot“, hat aber in der<br />

Realität eine der höchsten Selbstmordraten von allen<br />

Berufen! Schon mal darüber nachgedacht, warum?<br />

Anfeindungen und schlechte Entlohnung<br />

Nach wie vor ist die tierärztliche Tätigkeit in Deutschland im<br />

Vergleich zu anderen europäischen oder gar<br />

außereuropäischen Ländern recht schlecht entlohnt. Dies gilt<br />

nicht nur für Tierärzte, sondern in mindestens gleichem Maße<br />

auch für supportives Personal (Tierarzthelfer, heute<br />

„tiermedizinische Fachangestellte“ genannt). Um<br />

kompetitivere Gehälter zu bezahlen, muss die<br />

tiermedizinische Arbeit deutlich teurer werden, folglich auch<br />

die Behandlung von Tieren deutlich teurer werden. Die<br />

Auswirkungen für die Nutztierpraxis und damit schlussendlich<br />

auf die Lebensmittelpreise möchte ich hier nicht diskutieren.<br />

In der Kleintiermedizin führen die tierärztlichen Kosten zu<br />

viel Tierschutzdiskussion, gerade im Notdienst (wo ja schon<br />

nach den Vorgaben der Gebührenordnung ein höherer Satz<br />

abgerechnet werden muss). Im Notdienst sehen sich die<br />

Mitarbeiter regelmäßig mit verbalen und zum Teil physischen<br />

Anfeindungen konfrontiert, weil sich nicht wenige Besitzer<br />

zwar Tiere anschaffen, sich aber nie darüber Gedanken<br />

gemacht haben, ob sie sich im Falle einer Erkrankung auch die<br />

tiermedizinischen Versorgung leisten können. Wenn dann aus<br />

Kostengründen eine Behandlung abgelehnt werden muss,<br />

führt das dann oft zu sehr emotionalen Szenen bis hin zu<br />

persönlichen Anfeindungen der Tierärzte. Dabei trifft es die<br />

Falschen, nämlich genau die, die überhaupt noch gewillt sind,<br />

sich selber als Tierärzte in den Notdienst zu stellen. Wir haben<br />

inzwischen nachts und Wochenenddienst einen<br />

Sicherheitsdienst vor Ort (kostet 6000 Euro im Monat), um im<br />

Bedarfsfall die (ja meist weiblichen) Mitarbeiter zu schützen.<br />

Ist ein Ende dieser Situation abzusehen?<br />

Dr. Kessler: Das würden uns wünschen, die Realität wird das<br />

aber nicht sein. Vielmehr lassen die Anzeichen befürchten,<br />

dass sich die Situation noch deutlich weiter zuspitzen wird.<br />

Wir werden lernen, kreativ nach <strong>klein</strong>en Lösungen zu suchen.<br />

Wir werden viel mehr mit ausländischen Fachkräften arbeiten<br />

müssen (schon heute zahlen wir ausländischen Bewerbern in<br />

unserer Klinik Deutschkurse, Umzugskosten usw.), die<br />

Entlohnung muss verbessert werden (dafür müssen aber die<br />

Kostensätze deutlich angehoben werden, flächendeckende<br />

Tierversicherung könnten hier helfen), wünschenswert wäre<br />

die Anpassung der möglichen Arbeitszeiten an die<br />

Humanmedizin (hierzu bräuchte es überhaupt ersteinmal<br />

„Tarifpartner“). Mehr tiermedizinischen Studienabgänger? Aus<br />

oben genannten Gründen unrealistisch.<br />

S E I T E 0 7<br />

Fotos: privat, Tierklinik Hofheim


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S O K L A P P T D E R<br />

Rückruf<br />

Komm heerrr!!“ Welche Hundebesitzer kennt das nicht? Der Hund hat sich beim Gassi gehen<br />

entfernt und alles rufen verhallt im Nirwana. Der sonst so nette Vierbeiner schaltet die Ohren<br />

auf Durchzug und geht seiner eigenen Wege, während Frauchen oder Herrchen immer lauter<br />

und hektischer nach ihm rufen.<br />

„Der Rückruf ist eines der wichtigsten Kommandos in der<br />

Hundeerziehung. Es liegt in meinem Ranking sogar noch vor<br />

Sitz und Platz. Denn es ist extrem wichtig, dass der Hund folgt,<br />

wenn er gerufen wird. Es kann seine Lebensversicherung sein“,<br />

betont Nadine Bihn und verdeutlicht dabei, dass sich Hunde in<br />

gefährliche Situationen bringen können, wenn das Rufen<br />

ignorieren. Die Inhaberin der Hundeschule „Chico rockt“ weiß<br />

jedoch aus langjähriger Erfahrung, wie häufig es Hundebesitzer<br />

versäumen, den Rückruf zu festigen. „Viele Halter trainieren<br />

das nicht ausreichend und wundern sich dann, wenn der Hund<br />

nicht folgt. Rückruftraining ist reine Fleißarbeit und gehört<br />

regelmäßig, quasi ein ganzes Hundeleben lang trainiert“, sagt<br />

die Hundetrainerin.<br />

In ihrer Hundeschule bietet sie regelmäßig Workshops zum<br />

Thema Rückruf an. „Vor allem Junghundebesitzer sind oft nicht<br />

mit der nötigen Sorgfalt bei der Sache. Irgendwann fällt ihnen<br />

dann auf, dass er Hund nicht hört, wenn man ihn ruft“, so die<br />

Ilvesheimerin. Oft hört sie dann: Dabei hatte es doch beim<br />

Welpen so gut geklappt. „Genau da liegt das Missverständnis,<br />

ein Welpe folgt so gut wie immer und deshalb lässt bei vielen<br />

Besitzern das Engagement nach. Ein Junghund dagegen<br />

entdeckt die Welt und wird immer selbständiger. Dadurch hört<br />

er dann immer weniger auf seinen Besitzer und ignoriert ihn<br />

gerne“, erzählt Nadine Bihn. Natürlich muss der junge Hund<br />

Erkundungsverhalten ausleben können und dürfen, aber eben<br />

vom Menschen kontrolliert.<br />

Und kontrollierter Freilauf bedeutet für den jungen Hund in<br />

erster Linie ein Laufen an der Schleppleine. So hat man den<br />

Hund auch auf Distanz unter Kontrolle. Geschieht dies nicht,<br />

wird der Spaziergang ohne Leine für Besitzer und Vierbeiner<br />

schnell eine Belastung. Denn nur, wer seinen Hund aus allen<br />

Situationen entspannt zurückrufen kann, ist klar im Vorteil.<br />

„Dann kann er das Tier freilaufen lassen. Das bringt Vorteile für<br />

den Hund und der Mensch kann entspannter spazieren gehen“,<br />

sagt die Hundeexpertin. Häufig wird laut der Hundetrainerin<br />

auch die Komplexität eines Rückrufes unterschätzt.<br />

Denn hinter dem Rückruf stecke eine ganze Kette an Befehlen,<br />

die der Hund befolgen muss. „Er muss stoppen, das was er<br />

gerade getan hat beenden, umdrehen und zu Frauchen oder<br />

Herrchen zurücklaufen.<br />

Das ist doch einiges, was der Vierbeiner da leisten muss“,<br />

verdeutlicht die Bihn. Am besten ist es ihrer Erfahrung nach,<br />

wenn Halter erst einmal intensiv ohne Ablenkungen üben.<br />

Klappt das, dann kann man in Situationen mit Ablenkungen<br />

üben. „Dabei sollten die Besitzer nicht vergessen, dass jede<br />

neue Ablenkung auch eine neue Situation für den Hund ist. Und<br />

da ist man wieder bei der Fleißarbeit“, erklärt die<br />

Hundeexpertin.<br />

S E I T E 0 8<br />

Fotos: Canva / privat


S O K L A P P T D E R<br />

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Rückruf<br />

Doch wenn das wichtigste Kommando zuverlässig klappt: Ein<br />

Ruf, ein Pfiff – und sie sind da! „Dann ist es nicht nur eine<br />

schöne Belohnung für die Besitzer, sondern damit gestaltet sich<br />

das Leben mit ihren Hunden sehr viel angenehmer und<br />

erweitert seinen Bewegungsradius um ein vielfaches“, betont<br />

Nadine Bihn.<br />

Fehlerquellen beim Rückruf:<br />

Viele Hunde werden nur bei Ablenkung zurückgerufen und<br />

dann angeleint. Sie nehmen deshalb automatisch an, das<br />

irgendwo etwas sein muss, wenn sie gerufen werden. Statt zu<br />

kommen, überprüfen sie daher erst die Lage und halten nach<br />

Ablenkungen Ausschau! Besser: Trainieren ohne Ablenkungen,<br />

dann sitzt der Rückruf, wenn der Ernstfall eintritt.<br />

Die nicht passende Belohnung. Ein Hund, der gerufen wird,<br />

wenn ein anderer Hund auftaucht, sollte ausreichend belohnt<br />

werden. Beispielsweise dadurch, dass er das nächste Mal mit<br />

dem Hund spielen darf. Wer immer „nur einen Keks“ erhält,<br />

denkt, den Keks bekomme ich auch noch später. Daher<br />

abwechslungsreich mit den Belohnungen sein.<br />

Wenn ein Hund zurückgerufen wird, dann aber erst verspätet<br />

dem Rückruf folgt und dann dafür beschimpft wird, belegt das<br />

den Rückruf negativ. Deshalb lieber wortlos anleinen und<br />

seinen Unmut runterschlucken.<br />

Hier klicken<br />

Nadine Bihn, Gründerin<br />

der Hundeschule “Chico rockt”<br />

S E I T E 0 9


Gefährdete Rasse<br />

DER BERGAMASKER<br />

S E I T E 1 0


Gefährdete Rasse<br />

DER BERGAMASKER<br />

Der Bergamasker ist in seinem Bestand bedroht und steht daher auf der Roten Liste der gefährdeten Haustierarten der<br />

Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. GEH.<br />

Daher wollen wir Ihn euch heute vorstellen.<br />

Beim Bergamasker Hirtenhund (früher pastore delle alpi, Alpenhund genannt) handelt es sich um eine alte italienische Rasse von<br />

Hirtenhunden, welche über die gesamte südöstliche Alpenregion verbreitet war. Besonders groß war der Bestand dieser Hunde in<br />

den italienischen Tälern rund um Bergamo, wo Schafzucht betrieben wurde. Heute noch trägt der Bergamasker Hirtenhund das<br />

Erbgut seiner Vorfahren in sich. In Italien verrichten noch viele Hunde ihre Arbeit an der Herde.<br />

Bei uns wird der Bergamasker heute vorwiegend als Familienhund gehalten.<br />

Seine Fähigkeit zu lernen zeichnet ihn für verschiedenste Aufgaben aus. Die folgenden Eigenschaften sind typisch:<br />

Temperament, Wachsamkeit, selbständiges Handeln, Konzentrationsfähigkeit, Geduld, Gelassenheit, ausgeglichenes Wesen,<br />

innige Bindung an den Menschen<br />

Bei liebevoller, konsequenter Führung, arbeitet der Bergamasker erfolgreich in allen Bereichen des Hundesportes (Agility,<br />

Sanitätshund, Lawinenhund, Begleithund, Therapie & Assistenzhund).<br />

Daten und Fakten<br />

Schulterhöhe: Rüden 58 – 62 cm; Hündin 54 – 58 cm<br />

Gewicht: Rüden: 32 – 38 kg; Hündin: 26 – 32 kg<br />

Das Fell ist auf der vorderen Körperhälfte von harscher Textur (ähnlich dem Ziegenhaar) mit welligen Flocken während es von der<br />

Mitte des Brustbereichs nachhinten hin wollig ist und breite Zotten unterschiedlicher Länge je nach Alter des Hundes bildet. Das<br />

wollige Fell unterliegt nicht dem Haarwechsel und verfängt sich mit der Unterwolle, die ziemlich lang und weich eine Art<br />

Filzhaarmatten formt, die als sehr nützlicher Schutzmantel dienen. Wer sich mit den Zotteln letztlich nicht anfreunden kann, aber<br />

dennoch nicht auf den einmaligen Charakter dieser Hunde verzichten möchte, hat natürlich auch die Möglichkeit, seinen<br />

Bergamasker zu kämmen oder das Fell durch Schneiden/Scheren kürzer zu halten.<br />

Fellfarben : Merle & Schwarz<br />

Lebenserwartung / Gesundheit<br />

Der Bergamasker Hirtenhund besticht durch Robustheit, Vitalität und eine lange Lebenserwartung. Er kann ohne weiteres ein<br />

Alter von über 15 Jahren erreichen.<br />

Charakter des Bergamasker Hirtenhundes<br />

Als ausgesprochene Persönlichkeit keinesfalls unterwürfig - manchmal etwas stur - will er als lebhafter Hund täglich spielerisch<br />

gefordert werden. Wird er mit Gewalt zu etwas gezwungen, kann er „bockig“ bis „starrsinnig“ werden und den Gehorsam<br />

verweigern. Der Bergamasker ist nur dann ganz glücklich, wenn er voll im Familienleben integriert ist:<br />

Dabei sein ist alles!<br />

Im Garten alleine gelassen – ohne Kontakt zu seinen Menschen, verkümmert sein wunderbares Wesen. Niemals soll ein<br />

Bergamasker deswegen im Zwinger gehalten werden.<br />

Die Bergamasker werden in Deutschland unterm Dach des Klubs für ungarische Hirtenhunde (KfuH) gezüchtet.<br />

Mehr dazu und eine Auswahl an Züchtern unter www.kfuh.de<br />

Fotos: privat / Canva<br />

S E I T E 1 1


Wir kamen durch die Empfehlung meiner<br />

Assistenzhundetrainerin zu unserem Bergi. Ein<br />

Assistenzhund muss sich voll und ganz auf seinen<br />

Menschen einlassen können, um ihm optimal behilflich<br />

zu sein. Genau das verkörpert ein Bergamasker<br />

Hirtenhund. Er schließt sich eng an seinen Menschen<br />

an, ahnt dessen Befindlichkeit und seine<br />

Vorgehensweise voraus und handelt oft ohne Befehle<br />

und intuitiv angemessen. Unsere Fidelia ist ein<br />

typischer Bergamasker: Sie lernt sehr schnell, denkt<br />

kreativ, ist ausgeglichen und trotzdem wachsam. Mit<br />

Ausbildung und Erziehung hatten wir keinerlei<br />

Probleme. Wir können sie fast überallhin mitnehmen.<br />

Fidelia ist unerschrocken, fröhlich, Fremden gegenüber<br />

zunächst zurückhaltend, dann jedoch freundlich ohne<br />

aufdringlich zu sein. Wir können uns keinen besseren<br />

Hund vorstellen.<br />

Caissa Engelke mit Bergisch Bergamasker Fidelia<br />

Ich hatte einige, wunderbare Wegbegleiter. Immer im<br />

Doppelpack, weil die 8-10Stundentage auf Arbeit zwar<br />

noch Zeit für ausreichend gemeinsame Bewegung<br />

ließen, aber die Zeiten dazwischen nicht ein endloses<br />

Warten sein sollten. Nun, erzwungen durch Krankheit,<br />

habe ich deutlich mehr Zeit. Und was in Traurigkeit<br />

hätte münden können, wurde ein neuer Anfang. Der<br />

<strong>klein</strong>e Bergamasker Aaren trat in mein Leben ein und<br />

erfüllt es täglich mit tiefer Freude. Sein unkomplizierte,<br />

offene und friedliche Art hat mir viel von dem Druck<br />

genommen, welcher mich nieder drückte. Aaren lässt<br />

uns stundenlang spazieren gehen, ohne dass ich<br />

fortwährend alle möglichen Situationen in dem<br />

stressend, vorausschauenden Blick sehen muss. Von<br />

der ersten Stunde an nahm er interessierte Notiz von<br />

meinen Hoftieren - Hühner, Katzen, Schafe und<br />

Schweine- ohne jemals für jemanden eine Gefahr<br />

darzustellen. Hatte ich geglaubt, dass eine<br />

„Charakteristische Zuschreibung“ über eine<br />

Hunderasse so zutreffend wäre? Nein. Aber das sie es<br />

ist, ist unser gemeinsames großes Glück.<br />

Maik Pistiak mit Bergi Aaren von den Keksdieben<br />

S E I T E 1 2


Als wir uns vor ca. 12 Jahren entschlossen, einen Hund in unsere Familie aufzunehmen und durch Recherchen<br />

zufällig auf den Bergamasker Hirtenhund stießen, war uns nicht bewusst, welch wundervolle Wendung unser<br />

Leben nehmen würde. Mittlerweile haben wir drei Bergis, Foppolo 11 Jahre, Anthony 8 Jahre und Giulia 2 Jahre<br />

(die Tochter von Foppolo) Alle drei haben die typischen Eigenschaften inne: innige Bindung zum Menschen,<br />

intelligent, ausgeglichen, wachsam und selbstständiges Handeln, der Bergi möchte einen Sinn darin sehen,<br />

sonst kann er auch stur sein. Trotzdem haben natürlich alle Drei ihre eigene Persönlichkeit und auch ihren<br />

eigenen Charakter: Foppolo sehr aufmerksam, kann auch manchmal ungeduldig sein, Anthony sehr gemütlich,<br />

kann auch manchmal eifersüchtig sein, Giulia sehr verschmust, kann auch mal übermütig sein.<br />

Dagmar & Lars Metzner mit den Bergis Foppolo, Anthony und Giulia<br />

Ich habe den Bergamasker das erste Mal auf einer<br />

Hundeausstellung gesehen. Die Gelassenheit dieser Hunde<br />

war es,was mich zuerst fasziniert hat und der Wunsch einen<br />

Hund dieser Rasse zu haben wurde immer stärker. Ich hatte<br />

dann vor ein paar Jahren das Glück Frau Thiel von den<br />

Keksdieben kennenzulernen, die mir die Möglichkeit gab,<br />

diese wundervolle Rasse auch im Alltag beobachten zu<br />

können. Nach dem gemeinsamen Spaziergang stand die<br />

Entscheidung endgültig fest: Ein Bergi muss es sein. Ich<br />

musste mich noch ein wenig gedulden, aber schließlich bekam<br />

ich meine Hündin Amra aus einem Wurf von Frau Thiel.<br />

Seitdem zaubert mir diese wundervolle Fellnase jeden Tag<br />

mehr als nur ein Lächeln ins Gesicht. Für mich bleibt es dabei:<br />

Bergis sind Hunde für die ganze Familie. Ich hoffe sehr, dass<br />

sie noch ganz viele Menschen so überzeugen wie mich<br />

Manuela Müller mit Bergi Amra von den Keksdieben<br />

S E I T E 1 3


Hunde haben mich schon immer begleitet. Bis zu dem Zeitpunkt als unser Fjell bei uns einzog, hatten wir noch<br />

nichts vom Bergamasker Hirtenhund gehört. Dieser Mischlingshund aus dem Tierheim, mit seinem ganz<br />

besonderem Wesen, sollte das ändern. Ein DNA Test verriet uns seinen Ursprung. Die Rassebeschreibungen<br />

bestätigte vollends das Gemüt unseres Fjells. Von nun an wussten wir, dass irgendwann in Zukunft ein<br />

reinrassiger Bergamasker bei uns einziehen sollte. Inzwischen lebt seit über 2 Jahren unsere Fjara bei uns.<br />

Mit dieser fröhlichen und gesunden Bergamasker Hündin hat sich unser Wunsch nun erfüllt. Ihre verspielte,<br />

lustige Art bringt uns immer wieder zum lachen. Mit anderen Hunden ist unser Fräulein Zottelkopf sehr<br />

verträglich und sozial. Streitereien unter anderen Hunden geht sie ruhig und gelassen aus dem Weg.<br />

Ihr Eigensinn und ihre Charakterstärke lässt uns ab und an schmunzelnd überlegen: "wer erzieht wen?"<br />

Durch Fjell aufmerksam geworden, durch Fjara restlos vom Bergamasker begeistert, ist in uns der Wunsch<br />

gewachsen die Rasse bekannter zu machen, dafür besuchen wir Ausstellungen und Messen mit ihr. Für die<br />

Zukunft möchten wir gern zum Erhalt dieser noch sehr seltenen, unbekannten Rasse beitragen und sind dabei<br />

selbst eine Zuchtstätte zu gründen.<br />

Constanze Strzysch mit Bergi Fjara<br />

Warum haben wir uns für einen Bergamasker entschieden? Es fing alles mit<br />

unserem Schäferhund Pit an, der sehr wählerisch war, was seine Freunde<br />

angeht. Und irgendwann sollte für ihn ein Kumpel einziehen. Da war nur die<br />

Frage, wer es denn werden soll. Freunde hatten einen Bergamasker und der<br />

war schon der beste Kumpel von Pit. Über diese Freunde wurden wir zu<br />

einem Treffen bei uns in der Gegend eingeladen. Und hier war es das erste<br />

Mal, dass es überhaupt keine Probleme mit einem von den anderen Hunden<br />

kam. So war klar, dass der Zweithund ein Bergie wird. Bei dem Treffen<br />

wurden auch gleich Kontakte geknüpft und so zog 2017 der <strong>klein</strong>e Elwood bei<br />

uns ein. Die beiden wurden ein tolles Team, wo jeder auf den anderen<br />

aufpasste, auch wenn der alte Pit ab und zu etwas brummelig war. Mit der<br />

Rasse verbinden wir ein unglaublich tolles Sozialverhalten, eine große<br />

Familienverbundenheit, Ruhe und Gelassenheit und überschwengliche<br />

Freude. Elwood ist unser Sonnenschein, der einfach jeden um den Finger<br />

wickelt. Ich habe noch nie so einen freundlichen Hund gehabt. Und nun ist<br />

seinem Jahr sein Sohn Blues Jake aus unserer Wunsch-Verpaarung<br />

eingezogen. Die beiden sind jetzt schon zu einem Dreamteam<br />

zusammengewachsen und nun ist Elwood ab und zu der Brummelige… (und<br />

ganz nebenbei sind es meine liebsten Fotomodelle)!<br />

Alexander Seitz, mit Bergi Elwood (Foto) und Blue Jake<br />

S E I T E 1 4


Anzeige<br />

3 trendige Pieces von<br />

Hereingedagglt<br />

1<br />

Der Kuschelknoten<br />

ist “geplatzt”<br />

Dieses trendige Hundebett<br />

sieht nicht nur cool aus, es ist<br />

auch traumhaft gemütlich.<br />

Dort ruht jeder Hund gerne...<br />

Fotos: hereingedagglt<br />

2<br />

Gewappnet<br />

fürs Mistwetter<br />

Ob Mäntel, Jacken, Pulis oder Fleece - in<br />

trendigen Knallfarben, aber auch ganz<br />

dezent - bei Hereingedagglt in Mannheim<br />

findet jeder Hund den passenden<br />

Wetterschutz.<br />

3<br />

Immer schick auf Vorrat<br />

Eine moderne Alternative, um das<br />

Hundefutter zu verstauen. Aus stabilen<br />

Metall und mit integrierter Schaufel<br />

lässt sich das Futter portionsgenau<br />

servieren. Das schöne Design "WOOF"<br />

ist sehr zeitlos und doch modern.<br />

S E I T E 1 5


Teambildung<br />

steht im Mittelpunkt<br />

O B E D I E N C E - H U N D E S P O R T<br />

Es ist der Traum vieler Hundebesitzer: Einen Hund zu haben,<br />

der auf ganz viele Kommandos hört. Grundgehorsam auf<br />

höchstem Niveau - also einiges über das typische „Sitz, Platz,<br />

Fuß“ hinaus - können Vierbeiner spielerisch beim Obedience<br />

(englisch für Gehorsam) erlernen. Bei dieser Sportart stehen<br />

vor allem die Freude am gemeinsamen Trainieren und die<br />

Teambildung im Vordergrund.<br />

Was genau ist Obedience?<br />

Obedience besteht aus abwechselnden Übungen wie<br />

Fußarbeit mit und ohne Leine in allen Gangarten mit<br />

Richtungswechseln daneben werden die verschiedenen<br />

Positionen Steh, Sitz und Platz aus der Bewegung und auf<br />

Entfernung (Distanzkontrolle) erlernt.<br />

Und so funktioniert das Training:<br />

Zunächst trainieren Halter mit ihrem Hund die<br />

Grundkommandos und sobald die Fellnase diese korrekt<br />

ausführt, kann das Mensch-Hund-Gespann mit dem Training<br />

auf Distanz starten. Die große Herausforderung ist es<br />

schließlich, den Vierbeiner nur mithilfe von Hör- und<br />

Sichtzeichen lenken. Trainiert wird ein- bis zweimal die<br />

Woche auf dem Hundeplatz und es gibt zusätzlich<br />

Hausaufgaben. Doch vor allem sollten Hund und Halter Spaß<br />

an gemeinsamen Trainingseinheiten haben. Der Hund sollte<br />

bewegungsfreudig und verspielt sowie für jedes Leckerli zu<br />

haben sein. Um Prüfungen laufen zu können – und in einigen<br />

Hundevereinen auch für das Training – ist eine bestandene<br />

Begleithundeprüfung Voraussetzung.<br />

Wichtig: Obedience ist für alle Hunderassen geeignet. Sie<br />

sollten aber körperlich fit und sozialverträglich sein. S E I T E 1 6<br />

Fotos: Canva


S E I T E 1 7


꧁<br />

Einmal hin und alles drin –<br />

herzlich willkommen im<br />

⊱ Schwarzwald ⊰ ✿<br />

Petru ✿s<br />

Ferienhaus<br />

am Bächle<br />

꧂<br />


Coole Tipps für kalte Winter<br />

Eisige Temperaturen, Schnee, Regen oder Matsch - der Winter<br />

stellt seine eigenen Herausforderungen an Hundehalter und<br />

ihre haarigen Vierbeiner. „Mäntelchen an“ heißt es dann vor<br />

allem bei Besitzern von Kurzhaarrassen wie Windhunde oder<br />

Dalmatiner. Denn um bei Hunden ohne Unterwolle eine<br />

Erkältung zu vermeiden,haben sich wärmende Pullover oder<br />

Jacken schon oft bewährt. Experten raten bei diesen Rassen<br />

bereits ab 0 Grad zu Bekleidung beim Spaziergang. Auch ältere<br />

Hunde kommt wärmende Bekleidung im Winter sehr entgegen.<br />

Denn ihr Immunsystem funktioniert häufig nicht mehr so, wie<br />

es sollte. Aber auch die Knochen und Gelenke machen<br />

Schwierigkeiten und sollten warmgehalten werden. Darum ist<br />

es sinnvoll Senioren beim Winterspaziergang dick einzupacken.<br />

Thema Pfoten: Diese müssen im Winter ganz besonders<br />

geschützt werden. Schnee und Salz machen den Pfoten schon<br />

arg zu schaffen. Um die strapazierten und rissigen Ballen zu<br />

pflegen, kann Vaseline, Hirschtalg, Melkfett oder Olivenöl<br />

verwendet werden. Wenn man diese Cremes vor dem Schnee-<br />

Spaziergang aufträgt, kann sich durch das Fett weniger Schnee,<br />

Eis oder Salz zwischen die Zehen setzen. So geschützt, kommen<br />

Hundehalter relaxed durch diesen Winter.<br />

S E I T E 1 9


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Tolles Projekt:<br />

„Leben geht, Leben entsteht“<br />

Engagement gegen das Waldsterben und für das Aufforsten in<br />

Deutschland. Anubis Tierbestattungen Wiesloch-Ludwigshafen<br />

unterstützen gemeinsam mit den Tierhaltern diese Aktion.<br />

Die veränderte Stellung der Haustiere in der Gesellschaft als<br />

wirklich vollwertiges Familienmitglied, verändert auch die<br />

Einstellung zum Umgang mit dem Tier nach dem Tod. Es gibt<br />

verschieden Möglichkeiten, von der leiblichen Bestattung auf<br />

dem Tierfriedhof, Einzelkremierung oder Sammelkremierung.<br />

Bei der Einzelkremierung kann der Tierhalter die Asche wieder<br />

zurückbekommen und entweder eine Urne für den<br />

Wohnbereich, Außenbereich oder auch für die<br />

Urnenbestattung auswählen.<br />

Für Naturliebhaber bietet es sich an eine Baumbestattung im<br />

eigenen Garten zu machen. Bei dieser Art der Bestattung wird<br />

die Asche des verstorbenen Tieres in eine biologisch abbaubare<br />

Urne lose eingebracht. Diese lösen sich nach einiger Zeit in der<br />

Erde auf, somit sind sie umweltfreundlich.<br />

Bei dieser Baumbestattung wird die Urne gemeinsam mit einem<br />

Baum (hier kann jeder Fachhandel gut beraten) oder z. Bsp.<br />

Erlensamen die schon mit bei der Urne sind, in die Erde<br />

gepflanzt. So entsteht eine bleibende, lebendige Erinnerung an<br />

das verstorbene Tier.<br />

Die Anubis Tierbestattung in Wiesloch-Ludwigshafen möchte<br />

mit dem neuen Projekt „Leben geht, Leben entsteht“ als Partner<br />

von Planet Tree diesen Gedanken aufnehmen, und in den<br />

nächsten Monaten mit den Tierhaltern Bäume als Erinnerung<br />

an den verstorbenen Liebling in Deutschland pflanzen. Für die<br />

Bäume erhält der Tierhalter bei der Rückgabe von seinem<br />

verstorbenen Freund ein Zertifikat mit einer einmaligen<br />

Nummer als Nachweis. Mit dieser Baumpflanz Aktion<br />

unterstützt die Anubis Tierbestattung Wiesloch- Ludwigshafen,<br />

das Bemühen dem Waldsterben in Deutschland,<br />

aufgrund des Klimawandels, entgegenzuwirken.<br />

Bisher konnten wir gemeinsam mit den Tierhaltern 200 Bäume<br />

bis November 20<strong>23</strong> pflanzen.<br />

Anhand der GPS-Koordinaten können die Zertifikat Empfänger<br />

die Pflanzstelle auf einer Karte ermitteln (z.B. auf Ihrer<br />

Partnerseite https://planet-tree.de/pages/anubistierbestattungen<br />

oder auf unserer Seite unter dem Punkt<br />

"Pflanzorte"). Die Pflanzstellen liegen üblicherweise an<br />

Spazierwegen. Wenn der/die Empfänger/in die Stelle<br />

besuchen, hat er/sie die Gewissheit, dass ein Baum in<br />

seinem/ihrem Namen (oder dem des Haustiers) gepflanzt<br />

wurde.<br />

Achtung neue Öffnungszeiten bei Anubis Tierbestattungen<br />

Wiesloch-Ludwigshafen!<br />

Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr<br />

Bereitschaft: Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 8 bis 18<br />

Uhr<br />

Fotos: Anubis / Canva<br />

Zu Anubis<br />

S E I T E 2 0


Wichtige Rufnummern<br />

Tierkliniken I Notdienste I Spezialisten<br />

Tierklinik Frankenthal<br />

Beindersheimer Str. 77, 67227 Frankenthal<br />

Telefon 06<strong>23</strong>3 770820<br />

www.tierarzt-frankenthal.de/<br />

Tierklinik Germersheim<br />

An der Hexenbrücke 2, 76726 Germersheiml<br />

Telefon: 0 72 74 8280<br />

www.tierklinik-ger.de/<br />

Fachtierarztpraxis am Sandpfad<br />

Ludwig-Wagner-Strasse 31, 69168 Wieslochl<br />

Telefon 06222 38920<br />

www.fachtierarztpraxis-sandpfad.de/<br />

Kleintierklinik Ettlingen<br />

Hertzstraße 25, 76275 Ettlingen<br />

Telefon 07243 77977<br />

www.<strong>klein</strong>tierklinik-ettlingen.de<br />

Notdienstring Suedpfalz<br />

www.tierarztnotdienst-suedpfalz.de/notdienste/<br />

Berufstierrettung Rhein-Neckar<br />

Hauptstraße 119, 67126 Hochdorf-Assenheim<br />

Telefon 01516 1400840<br />

www.tierrettung-rhein-neckar.de/<br />

Tierklinik Hofheim<br />

Katharina-Kemmler-Straße 7, 65719 Hofheim am Taunusl<br />

Telefon 06192 290290<br />

www.tierklinik-hofheim.de<br />

NOTDIENSTBEREITSCHAFT DER TIERÄRZTE SPEYER UND UMGEBUNG<br />

www.<strong>klein</strong>tierpraxis-himmelsbach.de/tiernotdienst/<br />

Termine<br />

10. Januar 2024<br />

Spiel, Spass, Spannung<br />

Crossdogging -Einsteiger-Kurs<br />

Trainingsgelaende Rot<br />

www.martinruetter.com/walldorf-bruchsal/angebot/termine/<br />

1. bis 3. März 2024<br />

Workshop<br />

Trainer-Seminar „Minddog Training“ mit Nadia Winter<br />

Mannheim<br />

www.chico-rockt.de/<br />

11. Februar 2024<br />

Dummy-Training<br />

Workshop<br />

Trainingsgelaende Rot<br />

www.martinruetter.com/walldorf-bruchsal/angebot/termine/<br />

9. bis 10 März 2024<br />

Internationale Rassehunde-Ausstellung<br />

35. Ortenau-Schau<br />

Messegelände Offenburg<br />

www.vdh-bw.de<br />

S E I T E 2 2


Termine<br />

15. bis 22. April 2024<br />

Trainingswoche in Zeeland<br />

Chico rockt am Meer<br />

Zeeland<br />

www.chico-rockt.de/<br />

27. April 2024<br />

Kind und Hund - Umgang mit dem vierbeinigen Freund<br />

Seminar<br />

Trainingsgelaende Rot<br />

www.martinruetter.com/walldorf-bruchsal/angebot/termine/<br />

Foto: Canva<br />

S E I T E 2 3


Unser <strong>Pfötchen</strong> wünscht allen Lesern<br />

frohe Weihnachten und<br />

einen guten Rutsch!<br />

Foto: Alex Seitz

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