Schwalmtal Die CDU Schwalmtal wünscht frohe Weihnachten und einen guten Rutsch. 26 Ose Mont
EINS-EINS-ZWEI – SEI DABEI! (bigi) Als erste Wehr im Kreis Viersen unterstützt die Freiwillige Feuerwehr in Schwalmtal die Kampagne des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV) und des Verbands der Feuerwehren in NRW (VdF), mehr Frauen in die Feuerwehr zu bekommen, mit einer eigenen Kampagne. Feuerwehrfrauen stellen bis heute eine deutliche Minderheit in nahezu allen Feuerwehren dar. Der Fachbereich Frauen im DFV hat sich zum Ziel gesetzt, Frauen in der Feuerwehr aktiv zu fördern und den Frauenanteil deutlich zu erhöhen. Mit Projektarbeiten, Fachempfehlungen und spezifischen Fortbildungsangeboten werden neben der allgemeinen Gremienarbeit konkrete Schritte zur Frauenförderung realisiert. Die Kampagne „Frauen machen Feuerwehr“ des VdF möchte die von Männer dominierten Strukturen in den Feuerwehren aufbrechen und Frauen aktiv in allen Bereichen der Feuerwehr fördern. Als die Schwalmtaler Pressesprecherin Fiona Schultze und der Pressesprecher der hiesigen Feuerwehr Timo Smets davon erfuhren, waren sie sofort begeistert. „Wir waren uns direkt einig: Auch wir möchten gerne Frauen stärken und uns aktiv an der Kampagne beteiligen. Auch vor dem Hintergrund, dass wir dringend Nachwuchskräfte für unsere Feuerwehr brauchen“, teilen sie mit. „In einem ersten Schritt haben wir mit den Frauen, die aktuell bereits in der Feuerwehr aktiv sind, Fotos gemacht und Interviewgespräche geführt. Aus den Fotos erstellen wir Plakate und Flyer, die überall im Gemeindegebiet aufgehängt und verteilt werden. Auf den Plakaten wird ein QR-Code platziert, der zu einem Kontaktformular führt. Dort kann problemlos Interesse an dem Ehrenamt bekundet werden kann. Außerdem entstehen mehrere kurze Videos, in denen die Feuerwehrfrauen etwas über ihr Aufgabenfeld und ihre Leidenschaft erzählen“, beschreibt Fiona Schultze. Timo Smets und Fiona Schultze entwickelten den Slogan „Eins-Eins-Zwei – Sei dabei!“ zusätzlich zum Logo „Frauen machen Feuerwehr“ des VdF. Jede Woche entsteht nun ein Video, insgesamt werden es acht Videos mit einer kurzen Vorstellung der Frauen, die in der Wehr schon aktiv sind. Über die Homepage der Gemeinde Schwalmtal und über die Facebookseite der Freiwilligen Feuerwehr Schwalmtal sind diese zu finden. „Wir brauchen die Frauen in der Feuerwehr“, betont auch Bürgermeister Andreas Gisbertz. Darum werde die Gemeindeverwaltung dafür sorgen, dass auch die Infrastruktur der Gerätehäuser dafür fit gemacht werde, um ein attraktives Ehrenamt bieten zu können. „In 2024 werden wir den einen oder anderen Meilenstein setzen können“, verrät Gisbertz. Er hoffe auch einen Spatenstich für ein modernes neues Gerätehaus in Amern im Jahr 2025. Dort herrscht akuter Platzmangel. Aktuell gibt es in der Schwalmtaler Jugendfeuerwehr fünf Mädchen von 25 Mitgliedern. In der Einsatzabteilung sind von 126 Mitgliedern neun Freuen. „Frauen dürfen alles machen. Und etwa im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung (PSN) sind sie besser als Männer. Fast alle sind atemschutztauglich. Auch werden Mädels als Betreuer in der Jugendfeuerwehr benötigt“, beschreibt der Leiter der Schwalmtaler Wehr Dirk Neikes. „Die Frauen bei uns waren zuerst Einzelkämpfer. Sie haben sich behauptet und alle stehen hinter dem anderen. Der Spruch der Musketiere gilt auch für die Feuerwehr“, so Neikes. Caro Jansen (43) ist mit Pausen seit 1995 in der Wehr. „Es gibt kein anderes Ehrenamt, in dem man so ausgebildet und gefördert wird“, sagt sie. Kameradschaft und das Miteinander spielen für sie eine große Rolle. Nicole Tillmanns (52) ist seit 34 Jahren ehrenamtliche Feuerwehrfrau und war die erste aktive Frau hier in der Wehr. „Ich bin gut aufgenommen worden. Es war nie ein Problem und jetzt freue ich mich über jede Frau, die mit uns diesen Weg geht“, betont sie. Lorena Sommer (18) ist erst seit einem halben Jahr dabei und wechselte von der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr. „In der kurzen Zeit habe ich eine super Gemeinschaft erfahren. Man bekommt so viel Hilfe und wird von allen Seiten unterstützt“, schwärmt sie. Melina Gawlick (19) bestätigt: „Alle Fragen, die man hat, werden beantwortet. Ich finde es gut – egal ob man neu dabei ist oder eine Frau ist – dass man überall einbezogen wird.“ Man brauche auch keine Angst haben, Fehler zu machen. Dafür werde gelernt und geübt und Schritte werden oft wiederholt, damit im Einsatz nichts schief geht. KASTEN: „Feuerwehr ist wie eine zweite Familie. Es entstehen auch private Freundschaften. Familien werden mit einbezogen und bei Feiern sind auch Kinder willkommen“, beschreibt Melissa Nelißen (27) die Gemeinschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Schwalmtal. Als junge Mutter habe sie eine Pause eingelegt, aber es sei kein Problem, dann wieder in die aktive Wehr einzusteigen. Ose Mont 27