Winterwind_2023 - Wintermagazin Vinschgau

Winterwind 2023 - Wintermagazin Vinschgau Skigebiete Langlaufen Tipps Winterwind 2023 - Wintermagazin Vinschgau Skigebiete Langlaufen Tipps

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IPWINTERWINDVINSCHGAU 2023/2024Poste Italiane SpA - Spedizione in Abbonamento Postale - periodicitá quattordicinale - D.L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 n° 46) art.1, comma1, NE BOLZANOPoste Italiane SpA - Versand in Postabonnement - erscheint 14-tägig - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, NE BOZENSKIGEBIETE | LANGLAUFEN | TIPPSITINFORMAZIONI ITALIANEPER I NOSTRI OSPITIFÜR UNSERE GÄSTE

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WINTERWIND

VINSCHGAU 2023/2024

Poste Italiane SpA - Spedizione in Abbonamento Postale - periodicitá quattordicinale - D.L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 n° 46) art.1, comma1, NE BOLZANO

Poste Italiane SpA - Versand in Postabonnement - erscheint 14-tägig - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, NE BOZEN

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INHALT

Inhalt

WINTERWIND 2023/24

18 40

STORIES

12

18

26

Im Dienst der "Skihasen"

Alle Entwicklungen miterlebt

Skispaß für die Kleinen

Strahlende Kinderaugen

50 Jahre Watles

Ein bisschen Skinostalgie gefällig?

30 Langlaufen

Rundumpaket für Körper und Geist

40 Sulden

Theodor Christomannos

53 Latsch-Martell

Raus in die Natur

54 Nationalpark

Stilfserjoch

Von Riesen und Zwergen - dem

Bergwald als Erosions- und Lawinenschutz

kommt immer größere

Bedeutung zu

SKIGEBIETE

8

Ortler Skiarena

viele Skigebiete - kleiner Preis

10 Schöneben-Haideralm

Mein alpines Abenteuer

24 Watles

360° Bergpanorama

34 Minschuns

Klein und fein

INFOS

4 Willkommen

im Vinschgau

22

Scheibenschlagen: il lancio dei dischi infuocati

si ripete ogni anno verso la fine di Febbraio in

alcuni paesi della Val Venosta.

44 Sulden

Perfekte Hänge

48

Trafoi

Paradies

WINTERWIND 2023/24 3


VIEL TEE UND VIEL VERGNÜGEN

IT

Benvenuti in

Val Venosta

Benvenuti nelle

aree per gli sport

invernali in Val

Venosta e nei sentieri

escursionistici

innevati nelle valli

più remote. I gestori

degli impianti di

risalita, coloro che

preparano le piste

da sci di fondo, i

proprietari dei rifugi

sono preparati

per ogni evenienza.

Dallo scricchiolio al

sussurro della neve,

dallo scricchiolio

del ghiaccio al

gorgoglio nelle

vasche - l'inverno in

Val Venosta rimane

un'esperienza e una

ricreazione.

Schneibs die Pisten ein,

wir kommen

Willkommen im Vinschgau

Schneibs die Pisten ein, wir kommen! Wir Wintersportler

sind gerüstet und freuen uns, wieder auf die Pisten

zu gehen, die Carver zu entrosten, die Langlaufskier zu

wachsen und auf geht’s zum Gleiten. Die Wintersportgebiete

sind ebenfalls gerüstet, haben gewienert und

gebohnert und eröffnen Lifte, Pisten und Skihütten. Die

Depots sind aufgefüllt, die Schankanlagen in Schuss.

Der Wintersport in all seinen Facetten boomt und uns

soll’s recht sein. Hotels, Garnis, Zimmer mit Frühstück

- auch die Gäste aus aller Herren Länder sollen kommen,

sich wohlfühlen, sich erholen, schöne Erlebnisse

mit nach Hause nehmen. In den Küchen der Gasthäuser

schmurgelt’s und es riecht nach Deftigem, nach

Feinem, nach Gewürzen. Die Wirte sagen Willkommen.

Die Wintersportarten sind immer etwas Geselliges:

Skifahren mit Freunden, Langlaufen mit der Familie,

Schneeschuhwandern mit der Verwandtschaft, Schlittschuhlaufen

mit den Kindern. Oder einfach Winterwandern

mit der Partnerin oder mit dem Partner. Schnee

mögen wir. Er beruhigt und inspiriert. Und gegen die

Kälte im Winter stemmen wir uns mit wohlig geheizten

Wohnzimmern, mit Kerzen, Punsch und Keksen.

Viel Schnee, viel Bewegung, viel Tee

und viel Vergnügen wünscht

das Vinschgerwind-Team

Schlinig

Taufers

Reschen

Graun

St. Valentin

Glurns

Stilfs

Langtaufers

Mals

Schluderns

Prad

Sulden

Schlanders

Laas

Martell

Karthaus

Kastelbell

Latsch

Partschins

Rabland

Naturns

Vinschgerwind Impressum

Dantestraße 4,

39028 Schlanders,

Tel. 0473 732196,

Fax 0473 732451

Meran

Winterwind 2023/24 - Sonderbeilage zum Vinschgerwind 24/2023

Chefredakteur: Erwin Bernhart (erwin@vinschgerwind.it)

Grafik&Layout: Hartwig Spechtenhauser, Elena Kaserer

Mitarbeit: Magdalenea Dietl Sapelza, Ludwig Fabi, Anna Alber, Wolfgang

Platter, Cornelia Knoll, Karin Heinisch

Titelbild: Gianni Bodini

Fotos: Gianni Bodini, Ortler Skiarena, Magdalena Dietl Sapelza, Skigebiete

- Schöneben-Haideralm, Watles, Minschuns, Trafoi, Sulden, Stephan

Gander, Alex Filz, Frieder Blickle, Enno Kapiza, Andrea Badrutt, Claudio

Daguatti, Benjamin Pfitscher;

Werbung: Walter Morelli; Edwina Oberthaler,

Druck: Fotolito Varesco, Auer, Nationalstraße 57;

Eigentümer und Herausgeber: Info-Media GmbH. Ermächtigung des

Landesgerichtes Bozen Nr. 6/2005; Eingetragen in ROC:Nr.12485

www.vinschgerwind.it

Bozen

Brenner

Brixen

Tipp 1: Auf den Spuren der Geschichte in

Sulden: Theodor Christomannos geboren 1854

als Sohn einer griechischen Kaufmannsfamilie,

besuchte das Franziskanergymnasium

in Bozen, studierte Rechtswissenschaft

in Innsbruck und war schließlich in Meran

als Richter und Anwalt tätig. Als schillernden Salonlöwen,

großen Bergfreund und kreativen Geist wurde Christomannos

von seinen Weggefährten beschrieben.

Tipp 2: Für Sportbegeisterte, die es gerne etwas

ruhiger mögen, sich aber trotzdem in der freien Natur

bewegen wollen, ist Langlaufen im Schliniger Hochtal

genau das Richtige. Die wunderbaren Eindrücke

der verschneiten Natur können auf den bestens präparierten

Langlauf Loipen erlebt werden. Effektiver als mit

Bewegung in der kalten Jahreszeit kann man Kalorien kaum

verbrennen und deshalb ist Langlaufen „DER“ Ganzkörpersport.

4 WINTERWIND 2023/24



Winter 2023/24 Event's & Veranstaltungen



ORTLER SKIARENA

GENUSSGIPFEL

„Ortler Skiarena“

In der Ortler Skiarena erwarten Dich 15 schneesichere Skigebiete, die von November bis Mai

abwechslungsreiches Wintervergnügen garantieren. Freu Dich auf 400 km erstklassige Pisten bis

hinauf über 3.000 m und traumhafte Naturlandschaften. Unbegrenzter Winterspaß in Südtirol für die

ganze Familie im Dreiländereck Südtirol - Schweiz - Nordtirol.

15 Skigebiete 400 Pistenkilometer = 1 Skipass

Nauders (A) am Reschen bis zum Rosskopf/Sterzing

und Ladurns/Gossensass.

Das ist die Ortler-Skiarena. Auch heuer bietet das

Skikarussell besonders für Familien viel Abwechslung.

Aufgrund der exzellenten Infrastruktur

kommt es zudem zu keinen langen Wartezeiten

an den Liften, dafür aber warten prämierte

Skikindergärten, Skischulen und zahlreiche

Hütten mit großzügigen Sonnenterrassen.

Der höchste Berg Südtirols ist der Ortler mit 3.905

Metern Meereshöhe. Um diesen Berg herum haben

sich die anderen Berge zu verneigen. Und um

diesen Berg herum gruppieren sich die Skigebiete

im Westen Südtirols. Nicht umsonst schmückt

sich eine Gruppe von 15 Skigebieten mit dem

majestätischen Namen „Ortler Skiarena“. Es sind

die kleinen und feinen Skigebiete, die sich in eine

einzigartige Bergwelt schmiegen, die Erholung

und Entspannung abseits von Hektik bieten.

Gastfreundschaft und Gemütlichkeit werden in

diesen Skigebieten großgeschrieben, vor allem

Familien und Kindern gegenüber. Die Skigebiete

der „Ortler Skiarena“ sind Ideen- und Impulsgeber

in einer großen Ferienregion Südtirols.

Ortler Skiarena

IT

Anche quest’anno il carosello sciistico offre una

grande varietà soprattutto per le famiglie. Grazie

alle eccellenti infrastrutture non ci sono lunghi

tempi di attesa agli impianti di risalita, mentre ci

sono premiati asili sciistici, scuole di sci e numerose

baite con ampie terrazze soleggiate.

SAISONÖFFNUNGSZEITEN

DER SKIGEBIETE WINTER 2023/24

Gültigkeit der OSA SAISONSKIPÄSSE

vom 01.11.2023 bis 01.05.2024

SAISON

Beginn

SKIGEBIETE

SAISON

Ende

06.11.2023 Sulden 01.05.2024

25.11.2023 Schnalstaler Gletscherbahnen 07.04.2024

02.12.2023 Bergbahnen Meran 2000 01.04.2024

07.12.2023 Rosskopf Sterzing 01.04.2024

08.12.2023 Reinswald Sarntal 01.04.2024

08.12.2023 Schwemmalm Ulten 02.04.2024

08.12.2023 Pfelders Passeiertal 07.04.2024

08.12.2023 Schöneben-Haideralm 06.04.2024

08.12.2023 Nauders (A) 05.04.2024

08.12.2023 Ladurns Gossensass 07.04.2024

16.12.2023 Rittnerhorn Ritten 10.03.2024

16.12.2023 Watles Mals/Burgeis 01.04.2024

22.12.2023 Minschuns Münstertal/Schweiz 17.03.2024

24.12.2023 Trafoi 01.04.2024

25.12.2023 Vigiljoch Lana 10.03.2024

8 WINTERWIND 2023/24



Dein Sprung

ins Winterglück

am Reschensee

Von Genussabfahrten im sonnenverwöhnten Familienskigebiet

Schöneben-Haideralm, über

Langlaufen auf Panoramaloipen oder Winterwandern

abseits ausgetretener Pfade: Die Ferienregion

rund um den Reschensee ist im Winter ein

ideales Erholungsgebiet für aktive Winterurlauber.

Skitouren, Schneeschuhwanderungen und vieles mehr lässt

sich in den Seitentälern Langtaufers und Rojen erleben. Der

Reschensee mit seinem versunkenen Turm und der kleinere

Haidersee gehören hingegen zu den Top-Spots für Action

Sportarten wie Snowkiten, Eissegeln und Eislaufen.

Auch der 3D Bogenparcour im Talaiwald in St. Valentin

ist ein einmaliges Erlebnis im Winter für die ganze Familie.


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Wahres Winterparadies mit Panoramablick:

das Skigebiet Schöneben-Haideralm wartet

für Besucher mit Schneesicherheit bis Ostern

und bestens präparierten Pisten auf.

In den Pausen im Skigebiet bietet das

moderne Bedienrestaurant der Bergstation

Schöneben auf der Sonnenterrasse

Entspannung, und ab Februar gibt es

sonntags sogar Live-Musik. Die neue

Pizzeria ist ebenfalls einen Besuch wert.

Die Schöneben-Haideralm Skisaison erstreckt

sich von 8. Dezember 2023 bis

zum 6. April 2024 und hält zahlreiche

spannende Veranstaltungen bereit:

Ein besonderes Highlight

steht für den 17. März 2024

auf dem Programm, wenn das

SCHNEEFESTival mit Auftritten

von ALEXANDER EDER

& BAND und ELISALEEN auf

der Haideralm gefeiert wird.

Am Ostermontag findet das 73. Int.

Dreiländerrennen statt, ein Event,

das Skifans nicht verpassen sollten.

Jeden Dienstagabend ab 17:00 Uhr

lädt die Haideralm zum Hüttenabend

ein, bei dem man in gemütlicher Atmosphäre

den Tag ausklingen lassen kann.

Vieles neu im Skigebiet

Schöneben-Haideralm

Die kommende Skisaison verspricht

einige aufregende Neuerungen. An

der Talstation der Haideralm wurde

das brandneue Après-Ski-Lokal

Level 1463 gebaut, das den Besuchern

unvergessliche Abende

bescheren wird. Gleichzeitig wurde

die Talabfahrt Haideralm erweitert

und noch attraktiver gestaltet.


LIFTMANN

12 WINTERWIND 2023/24


LIFTMANN

Im Dienst der

"Skihasen"

auf Schöneben

Der 70-jährige Toni Federspiel aus Reschen ist im Winter seit 48 Jahren als

Liftmann am Fraitenlift in Schöneben tätig. Im Sommer kümmert er sich um

seine kleine Landwirtschaft unterstützt von seiner Frau Christine und den

Kindern. Toni hat die Entwicklungen des Skigebiets von den 1970er Jahren bis

heute miterlebt. In der Schönebenhütte kellnert seine Tochter Stefani.

von Magdalena Dietl Sapelza

Wenn sich der Fraitenlift, ein

Sechsersessellift auf Schöneben, um 9.00

Uhr morgens in Bewegung setzt, haben

Toni Federspiel und seine zwei Arbeitskollegen

bereits ihre Positionen bezogen.

Toni nimmt an der Bergstation die ersten

Gäste in Empfang und achtet darauf, dass

sich der Sicherheitsbügel öffnet und die

Skifahrerinnen und Skifahrer sicher vom

Sessel absteigen und den Ausstieg verlassen.

Wenn es irgendein Problem gibt,

drückt er sofort den Sicherheitsknopf und

stoppt den Lift. Das kommt in der Regel

recht selten vor, weil die moderne Anlage

besucherfreundlich und den Sicherheitsstandards

entsprechend konzipiert ist,

und es sich bei den Besucherinnen und

Besuchern meist um geübte Skifahrerinnen

und Skifahrer handelt. Das war nicht

immer so.

Um einiges schwieriger war Tonis Einsatz

am Lifteinstieg, als die Gäste noch mit

dem Teller- und später mit dem Doppelankerlift

nach oben gezogen wurden. Da kam

es regelmäßig vor, dass er den Sicherheits-

knopf betätigen und den hingefallenen

Skifahrerinnen und Skifahrern wieder auf

die Beine helfen musste. „Vor allem die

Anfänger haben sich schwergetan“, erklärt

Toni. Hie und da kam es zu kleineren

Unfällen, um die er sich sofort kümmerte.

Dann übernahm ein Kollege seine Arbeit

am Lifteinstieg. Denn es wechselten sich

immer drei Liftmänner ab. Ihr Arbeitstag

endet nachdem auch die Liftanlagen um

16.00 Uhr wieder still stehen. „Wer den

ganzen Tag Bügel betätigt und Skifahrern

auf die Beine hilft, ist am Abend schon

ganz schön müde“, meint er. „Heute mit

den hochmodernen Anlagen ist vieles

einfacher.“

Liftmänner waren einst

„Burschen für alles“

Seinen Dienst im Skigebiet Schöneben trat

Toni Federspiel nach seinem Militärdienst

im Jahre 1972 an, die er als Carabinieri in

Kastelruth und Mölten absolviert hatte.

Er erinnert sich noch gut an seine ersten

Einsätze beim Bau des Rojenliftes, wo er

mithalf, Sockel zu betonieren.

»Wer den

ganzen Tag

Bügel betätigt

und Skifahrern

auf die Beine

hilft, ist am

Abend schon

ganz schön

müde.«

WINTERWIND 2023/24 13


ENTWICKLUNGEN

»Im Skihaus auf Schöneben

hat die Köchin Maria Prieth

besonders gut gekocht, und

der Wirt Oswald Folie (Glaser)

behandelte uns Liftmänner

immer sehr gut«

Damals gab es noch keine Zufahrtsstraße

ins Skigebiet Schöneben. Toni

und seine Kollegen wurden tagtäglich in

abenteuerlicher Fahrt mit einem VW-Bus

über den Weiler Kaschon ins Skigebiet

gebracht. Dort verteilten sie sich und

begannen ihre Arbeit an den Teller- und

später Doppelankerliften. Toni und seine

Kollegen waren „Burschen für alles“. Sie

halfen überall mit, wo sie gebraucht wurden,

bei Bauarbeiten, bei der Pistenpräparierung,

und sie transportierten verletzte

Skifahrer mit der Akia ab. Gesellige Stunden

verbrachten die Männer oft nach Feierabend

im Skihaus auf Schöneben. „Dort

hat die Köchin Maria Prieth besonders

gut gekocht, und der Wirt Oswald Folie

(Glaser) behandelte uns Liftmänner immer

sehr gut“, erzählt er. Das Skihaus hatte

damals noch keine Telefonverbindung

einer Telefongesellschaft. Lediglich eine

alte Militärtelefonschnur konnte genutzt

werden. Diese war eine Hinterlassenschaft

von einem Manöver der italienischen

Alpini und war vom Skihaus zum Reschnerhof

gespannt. Hatte ein Skifahrer eine

Verletzung erlitten, zum Beispiel einen

Beinbruch, was wegen der sehr einfachen

Ausrüstung damals sehr oft vorkam,

wurde diese Verbindung genutzt, um die

dortigen Wirtleute zu bitten einen Rettungswagen

zu rufen. Die Sanitäter vom

Weißen Kreuz fuhren dann ebenfalls über

Kaschon ins Skigebiet, und holten den

Verletzten ab. Toni erinnert sich auch an

schneearme Winter, in denen die Liftmänner

den Schnee für die Auffahrtspur oft

mit viel Handarbeit zusammen schaufeln

mussten. Denn die ersten Schneekanonen

kamen erst in den 1990er Jahren zum

Einsatz.

Toni

IT

Toni Federspiel, 70 anni, di

Resia, lavora da 48 anni come

ascensorista sul Fraitenlift

di Schöneben in inverno. In

estate si occupa della sua piccola

fattoria con l'aiuto della

moglie Christine e dei figli.

Toni ha assistito allo sviluppo

del comprensorio sciistico

dagli anni '70 a oggi.

Toni e i suoi colleghi erano

"ragazzi per tutto". Aiutavano

ovunque ci fosse bisogno di

loro, nei lavori di costruzione,

nella preparazione delle piste

e nel trasporto degli sciatori

infortunati sull'Akia. Spesso,

dopo il lavoro, gli uomini trascorrevano

ore in compagnia

nella baita di Schöneben.

14 WINTERWIND 2023/24


ENTWICKLUNGEN

Von einfachen Anfängen zum

modernen Skigebiet

Mittlerweile hat sich vieles geändert.

Das Skigebiet Schöneben wurde Jahr für

Jahr aufgerüstet und zählt heute zu den

attraktivsten Skisportdestinationen in

den Alpen. Die einfachen Schlepplifte von

einst wurden alle durch moderne Sessellifte

beziehungsweise Umlaufbahnen

ersetzt. Eine Beschneiungsanlage sorgt für

perfekte Pistenunterlagen. Und regelmäßig

fällt auch der Schnee vom Himmel.

Neben dem Skihaus steht die moderne

Schönebenhütte mit großzügigem Restaurant

für große und kleine Gäste bereit.

Diese kommen mit der Umlaufbahn von

Piz bei Reschen ins Skigebiet, über den

Lift in Rojen oder über die neue Umlaufbahn

von St. Valentin aus. Diese Kabinenbahn

verbindet die Skigebiete Haideralm

und Schöneben. Beide Skigebiete sind seit

2017 zusammengeschlossen. Die Umlaufbahn

führt über die Mittelstation und die

10er Gondelbahn Höllental nach oben.

An der Talstation in St. Valentin wurde

kürzlich das neue Aprés-Ski „Level 1463”

eröffnet.

In der Schönebenhütte kellnert seit

neun Jahren auch Tonis Tochter Stefani

Federspiel. Nach mehreren Jahren in der

Schweizer Gastronomie, wo sie beispielsweise

in St. Moritz und Chur internationales

Publikum bedient hatte, war sie

wieder ins Vinschger Oberland zurückgekehrt.

„Das Kellnern auf Schöneben

macht mir große Freude. Es ist für mich

wie Urlaub”, betont sie. Denn Stefani liebt

ihren Beruf. Sie freut sich Stammgäste

wiederzusehen und neue Menschen aus

aller Welt kennenzulernen.

„Auch meine drei anderen Töchter

Nadja, Marion und Jasmin haben bereits

für die Schöneben AG gekellnert“, sagt

Toni. Er selbst wird auch in diesem Winter

wiederum die großen und kleinen Skihasen

am Fraitenlift, begrüßen, wie er es seit

48 Jahren getan hat.

»Auch meine

drei anderen

Töchter Nadja,

Marion und

Jasmin haben

bereits für die

Schöneben AG

gekellnert«

HART

IM NEHMEN

Harte Bedingungen kennt der Laaser Marmor seit seiner

Entstehungsgeschichte: vor 400 Mio. Jahren waren es extreme

Temperatur- und Druckverhältnisse, die zu seiner feinkristallinen

Struktur und Härte geführt haben. Abgebaut wird er in der

Steilwand, tief im Berginneren im Nationalpark Stilfserjoch. Auch

jetzt im Winter. Laaser Marmor hat die Frostbeständigkeit quasi

in den Genen und grade jetzt im Winter strahlt er mit dem Schnee

um die Wette. Laaser Marmor hat kein Problem damit, wenn Sie

ihn im frostigen Außenbereich oder am/im Pool haben wollen.

www.lasamarmo.it/referenzen

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WINTERWIND 2023/24 15


LANGTAUFERS - MASEBEN

BERGHÜTTE MASEBEN

Paradiesisch

Eine Oase der Ruhe, ein Ziel für Wanderungen, ein beliebter Treffpunkt für Genießer,

auch zum Feiern, Ausgangspunkt für Skitouren, eingebettet in einer wunderbaren

Bergkulisse: das ist die Berghütte Maseben.

Die Berghütte Maseben hat sich längst

einen klingenden Namen erarbeitet. Als

Ziel für die Wanderung vom hinteren

Langtauferertal hinauf zur Berghütte, als

willkommene Zwischenstation für Skitourengeher

und Schneeschuhwanderer, als

Ort für Jahrgangstreffen, zum Feiern, sogar

für Hochzeiten. Zu Fuß ist die Hütte von

der Talstation des stillgelegten Masebenliftes

bequem über einen romantischen

Forstweg in 1,5 Stunden zu erreichen. Bereits

diese Wanderung ist für sich lohnend.

Noch mehr, wenn auf der Hütte mit viel

Liebe zubereitete regionale Köstlichkeiten

warten. Auch wird ein besonderer Shuttledienst

angeboten: Ein „Hägglund“, ein in

Südtirol einzigartiges Militär-Schneeraupenfahrzeug,

steht für eine unvergessliche

und vergnügliche Anfahrt zur Verfügung.

Bis zu 18 Leute können befördert werden,

für Gruppen grad recht.

An der Berghütte Maseben startet ein

Schlepplift, der für Gäste zur Verfügung

steht und der auch gern von Familien genutzt

wird. Abgefahren werden kann über

eine mit der Schneekatze präparierte Piste.

Die Berghütte Maseben erweist sich als

exklusives Refugium, fernab von Hektik,

Lärm und Stress. In der romantischen Stube

im Feuerschein ist es urgemütlich.

Mit 22 Betten, mehrere Doppelbettzimmer

mit Dusche und WC können Gäste nahe

dem Sternenhimmel übernachten. Der

Hüttenwirt, der auch Selbstgebrannten

serviert, und sein Team heißen Skitourengeher,

Skifahrer, Schneeschuhwanderer,

einfach alle Sportbegeisterten und all jene,

die Erholung suchen, willkommen.

Infos &

Reservierung:

Berghütte Maseben

Langtaufers

Tel. 0473 63 31 06

info@maseben.it

www.maseben.it

16 WINTERWIND 2023/24



STRAHLENDE KINDERAUGEN

Skispaß

für die

Kleinen

Strahlende Kinderaugen, unvergessliche Winterabenteuer und

erste Schwünge im Pulverschnee. So schön kann Skifahren mit

Kindern sein. Doch manchmal kommt es anders als geplant

von Anna Alber

Strahlende Kinderaugen, unvergessliche

Winterabenteuer und erste Schwünge

im Pulverschnee. So schön kann Skifahren

mit Kindern sein. Doch manchmal

kommt es anders als geplant – die Kleinen

weinen, die Eltern sind genervt und das

Skivergnügen endet schmerzlich. Wert-

volle, praxisnahe Tipps, damit die ersten

Versuche auf Skiern gelingen.

Das richtige Alter:

Wann ist es zu früh?

Grundsätzlich können Kinder schon ab

drei Jahren die ersten Fahrversuche auf

Skiern starten, wobei laut Joachim Ritsch,

Leiter der Skischule Sulden, vor allem

bei den ganz kleinen Wintersportlern der

spielerische Zugang von Bedeutung sei.

Mehrere Gründe sprechen dafür, dass

es sich lohnt, die Kids in professionelle

Hände zu geben: Skilehrer*innen achten

18 WINTERWIND 2023/24


STRAHLENDE KINDERAUGEN

Die Kinderskischulen

sorgen für ein pädagogisch

wertvolles

und abwechslungsreiches

Kinderprogramm.

»Zunächst einen

Schnupperkurstag absolvieren,

um herauszufinden,

ob für das

Kind ein Gruppenkurs

oder Einzelunterricht

idealer ist.«

gleich zu Beginn auf die richtige Technik,

punkten mit abwechslungsreichen und

bewährten Übungen und sorgen mit Spiel

und Spaß für beste Unterhaltung. Die fünf

Skischulen im Vinschgau – Skischule Reschenpass,

Schnalstal, Sulden, Trafoi und

Watles - verfügen über gut ausgebildete

Skilehrer*innen, die sich laufend über die

neuesten Lehrtechniken weiterbilden. Aber

ganz ehrlich: manche Kinder wollen nicht

Skifahren, sind untröstlich oder noch zu

sehr auf die Eltern fixiert. Hier ist es besser

abzuwarten, denn meistens sind die

Kleinen schon nächstes Jahr für die ersten

Fahrversuche bereit.

Gruppenskikurs vs.

privater Skikurs

Ob Gruppenskikurs oder privater Skikurs,

beide haben ihre Vor- und Nachteile.

Stefano Zerpelloni, Direktor der Skischule

Schnalstal, stellt erfahrungsgemäß fest,

dass es Kindern meist leichter fällt, sich

in der Gruppe zurechtzufinden und auch

einige Stunden getrennt von den Eltern

zu verbringen, wenn sie bereits eine Kita

oder einen Kindergarten besucht haben.

Der Tipp des Experten: „Zunächst einen

Schnupperkurstag absolvieren,

um herauszufinden, ob für das

Kind ein Gruppenkurs oder

Einzelunterricht idealer ist.“ In

Privatstunden kann gezielt auf

die Bedürfnisse

und

Fähigkeiten

des Kindes

eingegangen werden

und dieses erhält

die ungeteilte Aufmerksamkeit

des Skilehrers. Doch auch der

Gruppenunterricht hat neben dem günstigeren

Preis seine Vorzüge. Zusammen mit

Gleichaltrigen macht das Skifahren lernen

gleich doppelt Spaß und der unmittelbare

Vergleich ist Ansporn zugleich. Ein Fünf-

Tages-Skikurs ist ideal und reicht zumeist

aus, damit die jungen Wintersportler das

Flitzen, den Pflug, Kurven und das Liftfahren

erlernen können.

Zwiebelprinzip und

passgenaue Ausrüstung

Bevor es zum ersten Mal auf die Piste

geht, sollten die Kleinen auch im Hinblick

auf die Outdoorbekleidung und

Ausrüstung gut vorbereitet sein.

Mehrere Schichten übereinander

schützen vor der Kälte.

Die feuchtigkeitsabweisende

Basisschicht besteht idealerweise

aus enganliegenden

Kleidungsstücken,

wie

eine Funktionsunterwäsche

oder

T-Shirt und Leggins

aus Merinowolle.

WINTERWIND 2023/24 19


STRAHLENDE KINDERAUGEN

Pausen, Spiele und Spaß dürfen

nicht zu kurz kommen.

Murmeltier-Maskottchen „Schöni“

verbreitet Freude bei Groß und Klein.

Per i bambini IT

In linea di principio, i bambini

possono iniziare i primi

tentativi di sci a partire dai

tre anni, anche se secondo

Joachim Ritsch, direttore

della scuola di sci di Solda, un

approccio ludico è particolarmente

importante per i

giovanissimi appassionati

di sport invernali. Ci sono

diversi motivi per cui vale la

pena affidare i bambini a dei

professionisti: i maestri di

sci prestano attenzione alla

tecnica giusta fin dall'inizio,

fanno punti con esercizi vari

e collaudati e assicurano il

miglior intrattenimento con

giochi e divertimento.

»Ausrüstung für Kinder

bei Skiverleihen

ausleihen, die zudem

Beratung auf hohem

Niveau bieten.«

Fleece-Pullover oder Isolationsjacken

eignen sich ideal als wärmeisolierende

Mittelschicht. Die dritte Lage schützt den

Körper vor Witterung wie Regen, Wind

oder Schnee. Als Wetterschutzschicht

bewähren sich ein wasserdichter Skianzug

und Handschuhe bestens. Zur Standardausrüstung

gehören Ski, Skischuhe,

Stöcke (für Fortgeschrittene) und ein

Helm mit Skibrille. „Selten passt die

Skiausrüstung für mehrere Jahre. Mein

Tipp daher: die Ausrüstung für Kinder

bei Skiverleihen ausleihen, die zudem

Beratung auf hohem Niveau bieten.“, rät

Joachim Ritsch.

Je bunter desto besser:

Skizwerge im Zauberland

Kleine Skifahrer finden im Vinschgau

schneesichere Skigebiete mit farbenfrohen

Skikinderparks und abenteuerliche

Erlebnis- und Snowparks. Die vielseitigen

Übungsstrecken, Skikarusselle, Parcours

mit bunten Figuren und die freundlichen

Maskottchen sorgen für viel Abwechslung

und Spaß – strahlende Kinderaugen

garantiert! Skigebiete, Skischulen und die

Tourismusverbände geben sich viel Mühe,

neue Attraktionen und spezielle Kinderprogramme

anzubieten. Das Skigebiet

Schöneben-Haideralm wartet heuer zum

ersten Mal mit einem Speed-Check auf,

das heißt, auf einem bestimmten Abschnitt

kann die maximale Geschwindigkeit

getestet werden.

Zwei Kinderskiwochen,

jeweils Montag bis Freitag,

vom 08.01. – 12.01.2024

und vom 08.04. – 12.04.2024,

werden im Skigebiet Sulden

stattfinden.

„Den Kindern wird ein Skikurs, eine

Fackelfahrt, Rodeln, Kinderschminken,

Kinderdisco und ein Abschlussrennen mit

Siegerehrung geboten“, ergänzt Miriam

Pichler von der Ferienregion Ortler. Die

Skischule Sulden startet zudem im Januar

- in Zusammenarbeit mit dem Blindenverein

- ein neues Projekt. Geschulte

Skilehrer*innen bringen sehbeeinträchtigten

und blinden Kindern das Skifahren

bei. Somit auf ins grenzenlose Skivergnügen!

Übung macht den Meister! Bis Kinder

ihre eigenen Schwünge gekonnt auf die

Pisten setzen, dauert es seine Zeit.

20 WINTERWIND 2023/24



RITI

Riti invernali

Scheibenschlagen: il lancio dei dischi infuocati

si ripete ogni anno verso la fine di Febbraio in

alcuni paesi della Val Venosta.

Testo e Foto: Gianni Bodini

In molti paesi della Val Venosta d’inverno vengono

celebrate diverse tradizioni popolari per la maggior

parte ancora genuine. Sono riti che spesso dietro la

facciata colorata e rumorosa celano significati ancestrali,

legati a pratiche agricole, a credenze pagane

in parte cristianizzate. Ma sono anche tradizioni che

contribuivano, e in parte ancora contribuiscono, a rafforzare

quel senso di comunità che, una volta, quando

il mondo era più piccolo e si limitava al villaggio o

alla vallata, era alla base di quella solidarietà senza la

quale per il singolo sarebbe stato difficile sopravvivere

nel duro mondo alpino.

Infatti molte di queste tradizioni si possono celebrare

a scadenze regolari solo se una gran parte della

comunità partecipa attivamente alla loro realizzazione.

Gli abitanti di una comunità sono quindi al

contempo attori e spettatori. In tempi ove ormai la

fiction prevale sempre più sulla realtà, ove gli algoritmi

cercano di sostituire i ritmi naturali e l’intelligenza

artificiale spaventa più di una maschera del diavolo,

poter assistere a certe manifestazioni vive e vere sta

diventando un privilegio!

Per informazioni precise sulle date consiglio di

rivolgersi alle locali Aziende Turistiche.

5

4

22 WINTERWIND 2023/24


RITI

»Kloasn a Stelvio, un rito di iniziazione

rumoroso e variopinto, ancora geniuno«

1 2

1

3 La notte di capodanno,

lontano da fuochi artificiali e

party, a Planol i cantori girano per

il paesino cantando suggestive

litanie.

4 5 Nicolò e il diavolo portano

regali; I tre re magi raccolgono

offerte per i piú bisognosi.

3

6 7 L’aratro viene trascinato simbolicamente

nei cortei di Stelvio

e Prato allo Stelvio: forse un richiamo

alla natura di risvegliarsi.

2

6 7

WINTERWIND 2023/24 23


FERIENREGION OBERVINSCHGAU - WATLES

Der Obervinschgau

im Winterkleid

Skivergnügen, Schneewandern und kulinarische

Höhepunkte mit viel Sonnenschein!

Man nehme warme Winterklamotten, Mütze, Schal,

Handschuhe, deine Liebsten an die Hand und schon

kann es losgehen in Dein Winterabenteuer im Obervinschgau!

Skitouren durch verschneite Lärchenwälder hoch zu

den Gipfelkreuzen in den ruhigen Seitentälern von

Schlinig und Matsch. Zu den schönsten 360° Bergpanoramen

um herrliche Aus- und Weitblicke zu genießen,

mit den Schneeschuhen hoch und rasant auf der

Rodel wieder zurück.

Über präparierte Forstwege gemeinsam mit der

ganzen Familie zu unseren Almen und Schutzhütten,

wo Südtiroler Gastfreundschaft gelebt wird, und Sie

mit herrlichen regionalen Köstlichkeiten verwöhnt

werden. Heuer im Winter geöffnet die Matscher Alm,

Schliniger Alm und Sesvennahütte, sowie die Höfer

Alm und Plantapatschhütte am Skiund

Erlebnisberg Watles. Alle Infos

zu den Öffnungszeiten und Wanderungen

der Hütten und Almen QR

Code scannen.

Rauf auf die Langlaufskier und rein ins Schneevergnügen

– auf rund 22 Loipenkilometern im Nordischen

Skizentrum in Schlinig und bei guten Schneeverhältnissen

auch in Taufers im Münstertal und Rifair.

TIPP: Saisonskarte Venosta Nordic für 85 € - Langlaufen

in drei Ländern – Vinschgau, Nauders und Val

Müstair - mit insgesamt 135 Loipenkilometern.

Mehr Infos unter:

www.venosta-nordic.com

Ski- und Erlebnisberg Watles

das Sonnenparadies für die ganze Familie

Der Watles ist als eines der sonnigsten Skigebiete im

ganzen Land bekannt und trumpft mit einem einzigartigen

360° Bergpanorama. Skifahren auf weitläufigen

Pisten, mit den Schneeschuhen oder Tourenskiern

unterwegs auf markierten Aufstiegsspuren bis hoch

hinauf zum Watleskreuz auf 2.555 m. Familienwanderungen

auf traumhaft verschneiten Wanderwegen und

abenteuerliches Rodelvergnügen auf der vier Kilometer

langen Naturrodelbahn. Die sonnigen Terrassen

der Höfer Alm und der Plantapatschhütte laden zum

Verweilen und Genießen regionaler Köstlichkeiten ein.

Der Abschluss eines tollen Winterabenteuers werden

im Watles Imbiss und Iglu gefeiert!

Mehr Infos unter:

www.watles.net

24 WINTERWIND 2023/24


FERIENREGION OBERVINSCHGAU - WATLES

Hier geht’s direkt zum

Veranstaltungskalender

BESONDERE

VERANSTALTUNGSHIGHLIGHTS

16. Dezember

Eröffnung Skigebiet Watles

12. – 14. Januar

Italienmeisterschaft der Junioren im Langlaufen

jeweils donnerstags, 28.12.2023;

25.01.; 22.02.; 28.03.2024

Vollmond-Langlauf in Schlinig

11. Februar

Gaudirennen am Erlebnisberg Watles

10. März

Nostalgierennen am Erlebnisberg Watles

das

Skigebiet

für die

ganze

Familie!

Opening

16.12.2023

Wintersaison

vom 16.12.2023 bis 01.04.2024

TIPP: Abenteuerfreitag im Jänner und Februar – beleuchtete Rodelbahn

& geöffnete Plantapatschhütte oder Höferalm

INFO: Mit der Linie 277 kommen Sie stündlich direkt ins Skigebiet!

www.watles.net

WINTERWIND 2023/24 25


SKI- & ERLEBNISBERG WATLES

50 Jahre

Ski- & Erlebnisberg

Watles

Ein bisschen Ski-Nostalgie gefällig?

Ich denke an eng anliegende Keilhosen, quietschbunte

Einteilerskianzüge, stundenlanges Sonnenbaden zwischen

Skipaaren, Carreraskibrillen, gestrickte Stirnbänder und

die obligatorische Williamsbirne mit Fähnchen. Und Sie?

von Karin Heinisch

Der Watles ist ein

Erholungsberg für

alle Jahreszeiten

und wartet mit einem

unwiderstehlichen

Blick über die Vinschger

Talsohle auf.

Der Watles hat heuer 50 Jahre Bestand und

viele Erinnerungen sind damit verknüpft, nicht nur

modische. Der Watles ist auch Wirtschaftsfaktor,

Arbeitgeber, Wegbereiter, sozialer Treffpunkt und

manchmal auch Sorgenkind.

Ein kurzer geschichtlicher Abriss.

Die Pioniere

Die Zeiten waren andere- damals- als man der Idee mit

Nachdruck hinterherjagte, am Watles ein Skigebiet zu

errichten. Es brauchte nicht viel, die landschaftlichen

Gegebenheiten waren da und doch war es viel Arbeit

für die damaligen Pioniere aus Burgeis und Mals:

Fahrten in andere Skigebiete, Gesellschaftsgründung,

Grundankäufe, technische Berichte, Ansuchen, Planungen,

Diskussionen und noch so viel mehr.

„Lugg lossn“ konnte man dann nicht mehr, man

musste und wollte dran bleiben am Projekt Skigebiet

Watles. Tatkraft und Pioniergeist, Organisationsfähigkeit

und Überzeugungskraft sind wohl die Eigenschaften,

die in den ersten Jahren am meisten gefordert

waren.

26 WINTERWIND 2023/24


SKI- & ERLEBNISBERG WATLES

Die Skipisten des Watles liegen alpensüdseitig,

aber Fachmänner versicherten den Idealisten aus der

Gemeinde Mals, dass der Vorteil hier den Nachteil

überwiegt.

„Von Hundert Skiläufern suchen siebzig mehr die

Sonne als den Skilauf, sie wollen ein paar Mal herunterrutschen

und sich im Übrigen sonnen, sonnen,

sonnen.“

Schon damals hegte man ähnliche Träume wie

heute wieder: eine Seilbahn statt einer Straße sollte

die Gäste zur Talstation bringen. Verwirklicht wurde

dann die Straße. Auch eine skitechnische Verbindung

mit St. Valentin war schon damals im Gespräch.

» die ersten Jahre waren oft

„zaach“ und man musste sich

„holt z`helfn wissn“. «

Die Eröffnung

Im Winter 1972/73 konnte es dann endlich los gehen:

die Jungfernfahrt am Watlesskilift stand an. Das Bauen

damals, das sieht man auf alten Filmaufnahmen, war

freilich ein Anderes: unkonventionell, einfach, aber

mit viel Einsatz und Herzblut. Einige Jahre der Behördengänge

waren bis dahin ins Land gegangen, doch

man war überzeugt, Großes zu schaffen:

„Ich kann“- sagt Sepp Theiner- „eines nicht verstehen,

dass wir bisher noch nicht imstande waren, hier etwas

Großes aufzubauen. Wir liegen 12 Kilometer von der

Schweizer Grenze und 12 Kilometer von der Österreichischen

Grenze entfernt, wir sind also doch internationales

Pflaster! An einem Tag kann ich in den drei

Ländern skilaufen und von drei Ländern aus Ansichtskarten

verschicken- das müsste doch herrlich sein...“

Ein 2er Sessellift, ein kleiner Schlepplift und eine

einfache Blockhütte- das waren die Neuheiten, die

die ersten Skifahrer auf dem Watles erwarteten. Doch

damals war dies alles noch etwas sehr Spezielles.

Vorbei die Zeiten, als man noch sonntags zu Fuß von

Mals aufbrach, um mit einfacher Ausrüstung und

lodener Kleidung Richtung Watlesspitze aufzusteigen.

Um die sechs Stunden dauerte diese Tour meist.

Gemeinsam freute man sich auf die Abfahrt, die, bei

guten Verhältnissen, direkt bis auf den Malser Dorfplatz

führte.

Spricht man mit den Mitgliedern des Verwaltungsrats

und den Angestellen dann waren die ersten Jahre

oft „zaach“ und man musste sich „holt z`helfn wissn“.

Aber es gab auch viel Zusammenhalt und gefeiert

wurde auch ab und an.

Oben: Sonnen, sonnen, sonnen: die 90er waren bunt und

laut. Das Skifahren wird zum Volkssport.

Unten: Alles neu! Parkplätze, WC Anlagen, Skidepot und

vieles mehr bringen die 1990er Jahre.

Watles IT

Quest'anno

Watles compie

50 anni e ad essa

sono associati

molti ricordi, non

solo di moda.

Watles è anche

un fattore economico,

un datore

di lavoro, un pioniere,

un luogo di

incontro sociale e

talvolta anche un

bambino problematico.

WINTERWIND 2023/24 27


SKI- & ERLEBNISBERG WATLES

Ein häufig geknipstes Fotomotiv:

das Watleskreuz auf 2557 m

Die Skicrossrennen war ein

Spektakel der Sonderklasse.

Die 80iger Jahre: die Ansprüche steigen

Familien tummelten sich auf den Pisten und im

kleinen, einfachen Bergrestaurant, unzählige Kinder

erlernten am Watles das Skifahren. Man genoss die

spektakuläre Aussicht über den Vinschgau und verbrachte

seine Wochenenden auf dem Skiberg.

Doch die Ansprüche wuchsen auch am Watles: Ausbau

der Skihütte, ein neuer Doppelbügellift, begradigte

und verbreiterte Pisten folgten.

Es war auch das Jahrzehnt, in dem sich die Zuständigen

an ein kühnes und auch heikles Projekt

herantrauten: die künstliche Beschneiung der Pisten.

Kunstschnee war etwas ganz Neues und Schneekanonen

vielen suspekt. Umgesetzt wurde es trotzdem und

half über einige schneearme Winter.

Die 90iger: Skifahren ist trendy

Richtig hip wird Ski fahren dann in den 1990er

Jahren: die Jungen standen auf dem Snowboard, die

Älteren stellten auf die neuen Carvingski um. In der

Gastronomie ging der Trend hin zum Self Service

Restaurant. Besonders die Bergstation hatte ihr Gesicht

in den letzten Jahren deutlich verändert: mehr

Parkplätze, Garagen, ein neuer Aufstiegslift, ein Iglu

fürs Apres Ski.

Skifahren war jetzt Breitensport und von Klein bis

Groß, von Einheimisch bis Gast, verbrachten alle die

Wintertage auf dem Watles. Skikurse, Skirennen- die

Sonntage waren gefüllt.

Als dann in den 2000er Jahren nichts wird mit

dem geplanten Lift und der Piste ins nahe Zerzertal,

ist man im Verwaltungsrat am Boden zerstört. Der

damalige Präsident Fritz Raffeiner glaubt, diese nordseitig

gelegene Piste wäre wohl die Rettung für den

Watles auf lange Zeit gewesen. Die Landesregierung

und auch die verschiedenen Umweltschutzgruppen

sprachen sich dagegen aus. Schon gedruckte Werbeprospekte

landeten im Müll. Die Motivation allerdings

fand der Verwaltungsrat wieder für`s Weitermachen

am Watles.

Vom Skiberg zum Erlebnisberg

Es folgten in den nächsten Jahren einige verwaltungstechnische

und politische Umstellungen. Der Watles

entwickelte sich, von Österreich inspiriert, vom

Skiberg hin zum Erlebnisberg: Spielesee, Bogenschießen,

Rodelbahn, Snowpark. Der Trend zum Skitouren

gehen verstärkt sich immer mehr, das Watleskreuz

wird ein beliebtes Tourenziel.

Die Aufgabe des jetzigen Verwaltungsrates ist es,

den Watles in die Zukunft zu führen und den Bogen

weiterzuspannen- über das heurige Jubiläumsjahr

hinaus.

Anerkennung und Dank gilt allen, die die letzten

50 Jahre Skigeschichte möglich gemacht haben.

Spielesee, Mountaincarts

und Bogenschießen

- neue

Sommerangebote

am Erlebnisberg und

auch ein neues Logo

darf nicht fehlen.

28 WINTERWIND 2023/24


ORTLES

WINTERWIND 2023/24 45


SCHLINIG

Langlaufen

in Schlinig

Langlaufen in Schlinig ist ein Rundumpaket

für Körper und Geist.

von Ludwig Fabi

30 WINTERWIND 2023/24


SCHLINIG

Beim Langlaufen werden Körper, Geist

und Seele positiv angeregt. Der Skilanglauf

erfährt aktuell einen Boom, und das

zu Recht: Immer mehr gesundheits- und

sportbewusste Menschen erkennen,

welch einmaliges ganzheitliches Erlebnis

dieser Sport liefert.

Für Sportbegeisterte, die es gerne

etwas ruhiger mögen, sich aber trotzdem

in der freien Natur bewegen wollen, ist

Langlaufen im Schliniger Hochtal genau

das Richtige. Die wunderbaren Eindrücke

der verschneiten Natur können auf den

bestens präparierten Langlauf Loipen

erlebt werden. Effektiver als mit Bewegung

in der kalten Jahreszeit kann man

Kalorien kaum verbrennen und deshalb

ist Langlaufen „DER“ Ganzkörpersport.

Langlaufen gilt daher unter den Wintersportarten

als Jungbrunnen schlechthin:

Muskeln und Gelenke durch ein und

dieselbe Sportart derart zu stärken und

derart zu schonen, ist einzigartig!

» Langlaufen ist

schwerer, als es

aussieht, aber leicht

genug, um es schnell

zu lernen «

Nicht weniger als 600 Muskeln sind an

der Fortbewegung beteiligt und der ganze

Körper ist bei diesem Ausdauertraining

der Extraklasse gefordert. Mäßig beansprucht

werden Bauch- und Rückenmuskeln,

stark beansprucht Arm-, Gesäß- und

Beinmuskeln. Über den flüssigen Bewegungsablauf

freuen sich obendrein die

Gelenke und das Herz pumpt sich gesund

und gesünder. Ein weiterer Vorteil ist das

geringe Verletzungsrisiko. Mit frischer

Luft in der Lunge wohlig warm durch die

verschneite Landschaft gleiten und dabei

nur Atem und Herzschlag spüren. Diese

Kombination ist Balsam für die gestresste

Seele. Langlaufen hat nicht nur einen körperlichen

Aspekt, sondern auch einen geistigen:

Es ist wie Meditation auf Skiern.

Wer meint, Langlaufen sei „fad“, der hat

es nicht wirklich probiert. Auf und ab,

steil und flach, die bestens präparierten

Loipen in Schlinig fordern einen steten

Wechsel im Bewegungsablauf. Auch technisch

ist der Langlauf spannend. Wer vom

klassischen Stil zum Skating wechselt,

wird das bezeugen.

» Schnell

im Glückshormon-

Bereich «

Zeit ist Geld, und weil eine Langlaufeinheit

schnell und leicht abwickelbar

ist, spart man beides. Kaum eine Stunde

braucht man, um bereits ein optimales

Kreislauf- und Muskeltraining zu absolvieren.

Der Mehrwert dabei: ein Zuwachs

an Fitness und jede Menge Endorphine.

Tipps für Einsteiger*innen

Wer sich nun diesen Winter zum ersten

Mal im Langlaufen versuchen will,

sollte vor dem Start auf der Loipe einige

grundlegende Punkte beachten: Größe

und Gewicht bestimmen die Wahl der

Ski, das Können deren Breite. Schmale

Ski sind leichter und schneller, allerdings

ist es schwieriger, auf ihnen die Balance

zu halten. Die Länge der Stöcke wird

entsprechend der Körpergröße eingestellt.

Die richtige Höhe der Stöcke ist zentral,

beeinflussen doch zu kurze oder zu hohe

Stöcke maßgeblich das Fahrverhalten

und -vergnügen. Bevor eine unpassende

Ausrüstung die Freude am Wintersport

trübt, bieten sich deshalb eine Beratung

im Sportgeschäft sowie ein Einsteigerkurs

an.

Nordisches Skizentrum Schlinig

Die sonnigste und begehrteste Langlaufloipe

der Region Obervinschgau ist das

Nordische Skizentrum in Schlinig. Dort

werden nicht nur nationale und internationale

Wettbewerbe ausgetragen,

neben klassischem Langlauf ist auf der 22

Kilometer langen Loipe, die von Schlinig

(1726 m) bis zur Schliniger Alm führt, auch

Skating zugelassen. Dabei ist auf der mittelschweren

Strecke ein Höhenunterschied

von 150 m zu überwinden. Das Skizentrum

verfügt über Umkleidekabinen, Toiletten,

eine eigene Langlauf-Skischule sowie

über einen eigenen Wachsservice. Zudem

können Einsteiger und Langläufer ohne

Equipment die gesamte Ausrüstung bei

Sport Ziernheld in Schlinig ausleihen.

WINTERWIND 2023/24 31


SCHLINIG

Walter Eberhöfer, Verantwortlicher für den

Langlaufsport in Südtirol im Interview!

Walter Eberhöfer ist im Italienischen

Wintersportverband/Landeskomitee

Südtirol für den Langlauf- und nordischen

Skisport verantwortlich. Er ist Kampfrichter

und Funktionär im ASC Sesvenna, dem

Langlaufsportverein aus Schlinig für den

gesamten Vinschgau

Warum eigentlich Langlauf?

Langlauf ist einer der gesündesten

Sportarten, weil dabei der ganze Körper

einbezogen wird, die allgemeine Fitness

gestärkt, für Jung und Alt geeignet ist und

eine geringe Verletzungsgefahr besteht.

Was macht für Sie den speziellen Reiz

im Vergleich zu anderen Ausdauersportarten

aus?

Die Bewegung im Freien, die Ruhe in der

Natur und der überschaubare finanzielle

Aufwand.

Sie arbeiten für den Südtiroler Langlaufsport,

was sind die Schwerpunkte

für die kommende Wettkampfsaison?

In Südtirol nehmen jeweils über 300 LangläuferInnen

an den landesweit organisierten

Langlaufrennen/Volksläufe teil. Die

Kinder und Jugendlichen werden von den

jeweiligen Dorfvereinen aktiv betreut, die

Anwärter und Junioren-Kategorien meist

über dem Landesverband. Zudem haben

wir mit der Sportoberschule in Mals das

Glück, die Langlauf-Talente beim Sport

und in der Schule optimal zu fördern.

Ziel für die kommende Saison ist es, wie

in der Vergangenheit auch schon, einige

AthletInnen die Aufnahme in die Nationalmannschaft

zu ermöglichen.

Was sind die Vorzüge des Nordic Center

Schlinig als Langlaufdestination?

Durch die Sportoberschule in Mals und

dem ASC Sesvenna werden die Loipen in

Schlinig und in den restlichen Langlauf-

Destinationen im Vinschgau sehr früh

präpariert und so finden auch Hobbyläufer

und Touristen täglich gut präparierte

Loipen vor, welche bereits ab November

genützt werden können.

Welche Entwicklungen beobachten

Sie im Breitensport auf den Loipen?

Von Reschenpass bis Martelltal wird

Langlauf hauptsächlich von Kindern und

Jugendlichen aktiv betrieben. Im Erwachsenenbereich

hat der Skitourenboom der

vergangenen Jahre dem Langlaufsport

etwas den Rang abgelaufen. Ich bin aber

überzeugt, dass durch die großen Vorzüge

des Langlaufsports, besonders die Witterungsunabhängigkeit,

die Ganzheitlichkeit

und die ökonomischen Vorteile der

Langlaufsport sehr wohl Zukunft hat.

32 WINTERWIND 2023/24


SCHLINIG

Sci di fondo

IT

"Dal Passo Resia al Val Martello,

lo sci di fondo è praticato soprattutto da

bambini e giovani. Nel settore degli adulti,

il boom dello sci alpinismo degli ultimi

anni ha un po' superato lo sci di fondo.

Tuttavia, sono convinto che i grandi

vantaggi dello sci di fondo, in particolare

la sua indipendenza dalle condizioni atmosferiche,

la sua natura olistica e i suoi

vantaggi economici, fanno sì che lo sci di

fondo abbia un futuro.

Non bisogna sottovalutare il fatto che

tutto il corpo è costantemente in azione

quando si pratica lo sci di fondo. Per

questo motivo consiglio ai principianti di

iniziare lentamente, di esercitarsi in piano

e di fare delle pause per non esagerare."

Walter Eberhöfer

Tipp vom Experten

» Langsam beginnen

und auf seinen Körper

hören «

Man sollte nicht unterschätzen, dass beim

Langlaufen der ganze Körper permanent

im Einsatz ist. Daher rate ich Anfängern,

langsam zu beginnen, im Flachen zu

üben, Pausen zu machen, um sich nicht

zu viel zuzumuten. Aber wenn man außer

Atem kommt und der Puls steigt, spürt

man das in der Regel eh!

WINTERWIND 2023/24 33


WINTERSPORTGEBIET MINSCHUNS

FÜR GENIESSER

Klein und fein

Das Winterportgebiet Minschuns im Val Müstair zählt

zu den „kleinen & feinen“ Orten. Das hochgelegene

Skigebiet (1.700 – 2.700 m) erschliesst mit drei Bügelliften

abwechslungsreiche Abfahrten oberhalb der

Baumgrenze.

Text: Annelise Albertin

Skifahren statt Schlangestehen! So lautet das

Motto im Skigebiet Minschuns im Val Müstair.

Angrenzend an den Schweizerischen Nationalpark

liegt Minschuns eingebettet in eine

einzigartige intakte Naturlandschaft. Wer Weile

hat, das Auge schweifen zu lassen, kann mit

etwas Glück fast vom Pistenrand aus Steinböcke

und Gämsen in ihren Winterquartieren beobachten.

Das Skigebiet ist sowohl für Skifahrer wie

für Snowboarder ein Paradies. Die Talabfahrt

nach Tschierv oder die Abfahrt über die Alp

Champatsch nach Lü und weiter nach Tschierv

runden das Skivergnügen am Ende des Tages ab.

Familien mit kleinen und großen Kindern lieben

Minschuns besonders wegen seiner Überschaubarkeit.

Während sich die Kleinen am neuen

Tellerlift im flach abfallenden Gelände vor der

Sonnenterrasse im Schnee tummeln, genießen

die Größeren das Schneevergnügen auf dem

übersichtlichen Pistennetz.

Das Val Müstair im Winter

Ob Sie das Tal auf einem der vielen Winterwanderwege

erkunden, als Schneeschuhwanderer

Ihre Spuren im Schnee hinterlassen oder auf den

Langlaufloipen die Natur genießen – Sie werden

unvergessliche Erinnerungen mit nach Hause

nehmen. Der Schneeschuh-Erlebnispfad „senda

da l’uors“ führt auf einer Marschdistanz von

9.7 km von Fuldera nach Sta. Maria und ist besonders

für Schneeschuhtouren-Einsteiger ideal.

Am Wintersport-Abend (jeden Mittwochabend)

können Skitourengeher und Schneeschuhwanderer

von 17:00 – 21:30 Uhr über die Talabfahrt

Tschierv-Minschuns zum Bergrestaurant Alp da

Munt und weiter bis zur Spitze aufsteigen und

abfahren.

Weitere Informationen zum

Schneesport-Abend:

- Piste 10 (Talabfahrt Tschierv - Minschuns) ab

17:00 Uhr geöffnet

- Pisten 1, 2 oder 3 (Bergrestaurant Alp da Munt -

Spitze Minschuns) ab 18:00 Uhr geöffnet

- Die Pisten sind nicht beleuchtet

(Stirnlampe obligatorisch)

- Pistenrettung vor Ort bis 21.30 Uhr.

Um 21:30 Uhr letze Pistenkontrolle.

- Versicherung ist Sache der Teilnehmer

- Das Restaurant Alp da Munt ist bis

21:30 Uhr geöffnet

Unbekümmerte Stunden verbringen Sie auf dem

Schlittelweg Lü – Tschierv oder auf einem der

Natureisplätze in Müstair und Tschierv (beide

nachts beleuchtet), wo Sie den Winterzauber bei

Spiel und Spass erleben. Beim Eisplatz Tschierv

gibt es einen Curlingplatz mit drei Rinks.

Information & Reservation:

Hotel Al Rom, Tel. +41 81 858 55 51

Val

IT

Müstair

Se avete tempo di

lasciar vagare gli

occhi, con un po‘

di fortuna quasi

dal bordo della

pista potrete

osservare stambecchi

e camosci

nei loro quartieri

invernali.

34 WINTERWIND 2023/24


WINTERSPORTGEBIET MINSCHUNS

Weitere Informationen:

www.val-muestair.ch

www.minschuns.ch

Preise Minschuns

(für Nichtinhaber der Saisonkarte der Ortler Skiarena)

Erwachsene

Kinder

Jugendl. u.

Senioren

Halbtageskarte (ab 13 Uhr) CHF 34.00 CHF 24.00 CHF 30.00

1 Tag CHF 42.00 CHF 30.00 CHF 37.00

2 Tage CHF 81.00 CHF 58.00 CHF 72.00

3 Tage CHF 117.00 CHF 84.00 CHF 103.00

4 Tage CHF 150.00 CHF 107.00 CHF 132.00

5 Tage CHF 179.00 CHF 128.00 CHF 157.00

6 Tage CHF 202.00 CHF 144.00 CHF 178.00

7 Tage CHF 218.00 CHF 155.00 CHF 192.00

WINTERWIND 2023/24 35


WINTERSPORTGEBIET MINSCHUNS

SCOULA DA SKIS

VAL MÜSTAIR

Vormittags- und/oder Nachmittagsprogramm:

Das Vormittags- und/oder Nachmittagsprogramm

findet wöchentlich von

Montag bis Freitag statt (in der Weihnachtszeit

auch am Wochenende). Der

Kurs am Vormittag dauert drei Stunden.

Der Kurs am Nachmittag dauert zwei

Stunden.

Privatunterricht:

Der Privatunterricht kann täglich am

Nachmittag stundenweise gebucht werden.

Nach Vereinbarung bieten wir den

Privatunterricht auch am Wochenende an.

Schreiben Sie uns dafür am Besten eine

Nachricht.

Auskünfte und Anmeldung:

Skischule Val Müstair

+41 79 349 17 31

www.skischule-valmuestair.ch

info@skischule-valmuestair.ch

Sportbus Val Müstair

Mit dem Sportbus gelangen Sie ab der

Schweizer Grenze in Müstair bis ins Skigebiet

Minschuns mit Halt in allen Dörfern.

Bergfahrt Müstair Grenze ab 8.45, 10.45,

12.55.

Rückfahrt Minschuns ab 11.30 und 16.15

VERGNÜGENIM SCHNEE

Schlittelspass für die Familie, entspannende

Momente auf der Sonnenterrasse

oder in der Berghütte, stiebende Abfahrten,

sonnige Winterwanderungen und

gut präparierte Langlaufloipen: Im kleinen

und feinen Skigebiet Minschuns sowie im

ganzen Val Müstair finden Sie ein abwechslungreiches

Angebot.

SKITOUREN MINSCHUNS

Mit dem Sportbus bequem ins Skigebiet

Minschuns. Von dort erreicht man den

Ausgangspunkt für die spektakuläre Skitour

zum Piz Vallatscha.

LANGLAUF-ERLEBNIS

Geniessen Sie den Langlaufsport im Val

Müstair. Es steht Ihnen ein Loipennetz von

28 km zur Verfügung. Höhenloipe Minschuns

(5 km), Panoramaloipe Lü (3 km),

Talloipe Valchava-Fuldera-Tschierv (20 km)

mit Einstieg beim Center da passlung

Furom Fuldera sowie die Tour de Ski Loipe

(700 m) in Tschierv. Die Loipe „la artificiala“

kann auch als Nachtloipe benutzt

werden (Stirnlampe erforderlich).

Center da passlung

Der Treffpunkt für Langläufer:

Langlaufshop, Miete von Wintersportartikeln,

Testskis, Wachs- und Skiservice,

Fachberatung, Verkauf von Loipenpässen

sowie Bistro mit Sonnenterrasse. (Garderobe,

Dusche und Toilette).

Tel. +41 81 858 55 77

Saisoneröffnung am 9. Dezember 2023

Langlaufunterricht:

Info und Kontakt:

Aventüras Berg- & Talsport

Tel. +41 81 858 55 77

info@aventueras.ch

Loipenpass:

Bitte beachten Sie, dass Sie für die Loipen

im Val Müstair einen gültigen Loipenpass

Val Müstair oder die Venosta Nordic Card

benötigen. Diese erhalten Sie im Informationsbüro

in Tschierv, im Center da

passlung Furom oder online unter langlauf.ch.

Preise: Tageskarte Val Müstair CHF

10.00, Wochenkarte Venosta Nordic CHF

40.00, Saisonkarte Val Müstair CHF 80.00,

Saisonkarte Venosta Nordic CHF 85.00,

Loipenpass Schweiz CHF 160.00.

Mehr Infos unter

val-muestair.ch/langlauf

EVENTS

Skitouren Minschuns

im Wintersportgebiet

Minschuns

Mit dem Sportbus bequem und kostenlos

ins Skigebiet Minschuns. Von

dort erreicht man den Ausgangspunkt

für die spektakuläre Skitour zum Piz

22.12.2023

Vallatscha:

val-muestair.ch/skitouren Saisoneröffnung

28.12.2023

Spaghetti ab 17.00 Uhr

im Restaurant Alp da Munt

(Schneesport-Abend für jedermann)

06.01.2024

Das Dreikönigsrennen

18.02.2024

Metzgete ab Mittag

im Restaurant Alp da Munt

03.01. – 13.03.2024

jeden Mittwoch Schneesport-

Abend für jedermann

(kein Skiliftbetrieb) Skitouren- +

Schneeschuh-Training

Piste ab 17.00 Uhr * + Restaurant

offen bis 21.30 Uhr (Fondue auf

Vorbestellung) *

- ab 17.00 Uhr Piste Nr. 10

von Tschierv bis Alp da Munt,

Pistenrettung vor Ort bis 21.30 Uhr.

Um 21:30 Uhr Pistenkontrolle.

- ab 18.00 bis 21.00 Uhr Piste Nr.

1, 2 und 3 von Alp da Munt bis

Minschuns begehbar.

vom 26.12.2023 –

05.03.2024

Avalanche Training

Jeden Dienstagmorgen findet im

Avalanche Training Center ein

Übungskurs des Rettungsteams

Minschuns für Suchtechniken, das

Sondieren und Ausgraben statt.

Anmeldung bis am Vortag 17.00 Uhr

bei der Gäste-Information Val

Müstair,

Tel. +41 81 861 88 40

17.03.2024

Saisonschluss mit Veranstaltung

der UMG (Gastro- und Gewerbeverband

Val Müstair)

36 WINTERWIND 2023/24


WOHLFÜHLEN

wie daheim

Dorfgasthaus, Traditionshaus - gibts das

noch? Wenn ein Gasthaus diese Namen

verdient, dann das Gasthaus Lamm in

Laatsch. Beim „Mala Ossi“, beim Oswald

Wallnöfer und seiner Frau Brigitte und

bei Mutter Rosa, kehrt man gerne ein, auf

einen Kaffee, auf ein Bier und besonders

wegen der weitum beliebten Küche. Oswald

Wallnöfer ist Gastwirt in der vierten

Generation und das Gasthaus Lamm ist

seit Generationen wichtiger Treffpunkt

nicht nur der Laatscher. Im „Lamm“

wurden und werden Hochzeiten gefeiert,

Familienfeiern, Firmenfeiern. Für Oswald

Wallnöfer und seinem Team ist es eine

Selbstverständlichkeit, dass seinen Gästen

nur Gutes aus Keller und Küche serviert

wird. Tradition verpflichtet und die Familie

Wallnöfer legt Wert darauf, den Charakter

des traditionellen Dorfgasthauses zu

Bewahren. Im Hotel des Gasthof Lamm

herrscht moderner Komfort. Die Zimmer

des Hotels sind selbstverständlich mit

Satelliten-TV ausgestattet und mit Breitband

ebenso, sodass auch im Urlaub auf

ein schnelles Internet zugegriffen werden

kann. Helles Holz sorgt in den Hotelzimmern

für ein behagliches Urlaubsklima.

Dazu bietet das Hotel eine gemütliche Sauna

zum Entspannen nach ausgedehnten

Winterwanderungen, die sich gerade im

„Magischen Rhätischen Dreieck“ anbieten.

Der Gasthof Lamm ist also Ausgangspunkt

für Winteraktivitäten aller Art - in die nahe

gelegenen Wintersportorte - und auch für

Ausflüge in die nahe gelegenen Kulturstätten

wie Marienberg, die Churburg oder die

Stadt Glurns.

Die Familie Wallnöfer freut sich

auf Ihren Besuch.

Familie Wallnöfer • Laatsch 72 • 39024 Mals • Tel. +39 0473 831336

info@hotel-lamm.net • www.hotel-lamm.net


ORTLES

Il ghiacciaio

dell’Ortles

L’evoluzione del turismo a Solda è facilmente

consultabile leggendo documenti, pubblicazioni e

libri sull’argomento che raccontano in modo esaustivo

questo fenomeno presente da ormai oltre 150 anni.

Testo e Foto: Gianni Bodini

38 WINTERWIND 2023/24


ORTLES

»Il rifugio

Payer (3.029 m)

che sovrasta

Solda è la base

ideale per salire

con una guida

sul ghiacciaio

dell’Ortles.«

Le cordate di alpinisti sembrano

delle formichine in marcia. La loro presenza

evidenzia lo spessore degli strati di

ghiaccio accumulati nel corso dei millenni.

Dopo la costruzione della strada dello Stelvio

nel 1825 gruppi sempre più numerosi di viaggiatori

iniziarono a risalire queste valli “selvagge”. I primi

turisti che raggiungevano Solda erano prevalentemente

alpinisti che d’estate salivano in quota per

vivere l’esperienza di muoversi in un mondo arcaico,

privo di tracce umane. Poi anche il turismo invernale

è diventato di moda e Solda è una meta molto apprezzata…

Invece cercare di ricostruire la storia dei ghiacciai,

che incoronano questo paese aumentandone il

fascino, è meno molto più difficile e le pubblicazioni

disponibili sono riservate agli addetti ai lavori. Qui si

parla di: isotopi, di trizio, o di anidride solforosa e di

ceneri e pollini. Da alcuni anni un team internazionale

di specialisti sta studiando in modo particolare

la vedretta Alta dell’Ortles, quella che scende proprio

dalla cima di questo monte che con i suoi 3905 m era

il più alto dell’impero austro-ungarico. A partire dal

2009 sono stati effettuati dei carotaggi che si sono

spinti fino a 75 m di profondità per fermarsi dove

il ghiaccio poggia sulla roccia. Più si scende e più

aumenta l’antichità del ghiaccio e gli strati inferiori,

sottoposti a una pressione sempre maggiore, sono

sempre più sottili: proprio come gli anelli di crescita

degli alberi. Alcune particelle inglobate nel ghiacciaio

hanno permesso di datare intorno ai 40 m di profondità

le tracce degli esperimenti nucleari degli anni ’60.

Più in basso si trovano magari le tracce delle ceneri

del vulcano Krakatoa (in Indonesia) che nel 1883, a

seguito di una gigantesca eruzione, oscurò il sole su

tutto il pianeta con un conseguente calo delle temperature

medie. Intorno ai 70 m di profondità alcune

particelle organiche, come aghi di larice, hanno permesso

di datare il ghiaccio a 6800 anni fa! Insomma

i ghiacciai sono una sorta di archivio del tempo! Le

ricerche sono ancora in corso, ma già questi risultati

sono sorprendenti. A questo punto sono forse riuscito

a stuzzicare la vostra curiosità e potrebbe venirvi voglia

di compiere una escursione estiva, con guida, su

di un ghiacciaio. Ma allora potreste chiedervi perché

la propongo ora? La risposta è semplice: se avete letto

queste righe molto probabilmente state trascorrendo

delle vacanze invernali in val Venosta e questo

potrebbe essere un motivo per tornare d’estate!

WINTERWIND 2023/24 39


CHRISTOMANNOS

Ein Grieche

in Sulden

Ein Denkmal in Sulden ist Theodor

Christomannos gewidmet.

Eine Inspiration für eine Zeitreise.

von Cornelia Knoll

Am Talende von Sulden, genau dort

wo vor 150 Jahren noch eine hundert Meter

hohe Gletscherzunge Sulden bedrohte,

steht eine kleine Bank und davor ein

hölzernes Fernrohr.

Dort sitze ich oft an warmen Sommerabenden

und auch heute an einem kalten

Wintertag. Schaue mir die schroffe,

nun gletscherfreie Legerwand an,

genieße den freien Blick auf die

Suldenspitze und schmökere im

Tourismusbuch von einem gewissen

Christomannos. Es ist kein Zufall,

dass mich dieses 1895 verfasste

Buch genau auf diese Panoramabank

begleitet Zwei Meter daneben

steht nämlich das Denkmal samt

Bildnis des Bergpioniers Theodor

Christomannos, welcher mir augenzwinkernd

dabei zuschaut,

wie ich seiner blumig-schönen

und ausschweifend geschriebenen

Erzählung folge.

Ein kleiner Auszug davon:

„…schon kleine Spaziergänge

von dem Grand-Hotel

aus ,gestatten selbst dem

„Laien“,Einblicke in die

erhabensten Scenarien der

Hochgebirgswelt zu nehmen…

hoch zu Pferd bis

mitten in die Märchen-

40 WINTERWIND 2023/24


CHRISTOMANNOS

welt der Gletscher ,wo am Grunde der blauen

Gletscherspalten die Eisnixen hausen

und der alte Berggeist die armen Sterblichen

durch donnernde Lawienenstürze

schreckt. Arme Bemitleidenswerthe ,die in

Folge vernachlässigter Erziehung, die Berge

lieber von unten als von oben ansehen und

als verweichlichte ,verwöhnte Stadtmenschen

sich nicht aufraffen können ,den

liebgewonnenen Comfort auch nicht auf

kurze Zeit zu entbehren ,sollen so auf diese

Weise in die erfrischende Hochgebirgsluft

geführt werden. ..Tröste Dich, beleidigtes

Hochtouristenherz ,vergönne auch diesen

Unwürdigen den seltenen Genuss ….“

(dass er selbst nach einer Wette mit

Graf Trapp den Ortler im Smoking und 4

Paar Lackschuhen bestiegen hatte, verheimlicht

der bergerfahrene Schreiberling

wohlweislich…)

Fasziniert von seiner wundervollen

Art des geschriebenen Wortes lese ich

seine Geschichten über die touristische

Erschließung der Vinschger Bergdörfer

„Sulden-Trafoi“…. Folge interessiert

seinen Erzählungen, welche mich durchs

früher karge Vinschgau hinab ins vornehm-florierende

Meran mitnehmen und

zurück über den Reschenpass bis nach

Landeck führen.

Der Schreiber dieses Buches legt seine

Seele in diese Zeilen; man spürt seine

Liebe für die Berge, für die Natur und ahnt

in jedem Wort die Bewunderung für das

Land Tirol, welches sich 1895 immer mehr

für die touristische Welt öffnete.

Doch kein einziges Mal erwähnt der

bescheidene Schriftsteller Christommanos

in seinem Werk, dass gerade er selbst die

Triebfeder der Alpenerschließung für den

Fremdenverkehr im heutigen Südtirol

war. Dass er als politisch Engagierter und

Freund der königlichen Familie seine

Talente für die Erschließung der Alpenpässe

nutzte und maßgeblich am Bau der

Dolomitenstraße Bozen-Cortina, sowie

der Bahnverbindung Meran–Mals beteiligt

war.

Theodor Christomannus geboren 1854

als Sohn einer griechischen Kaufmannsfamilie,

besuchte das Franziskanergymnasium

in Bozen bevor er in Innsbruck

Rechtswissenschaft studierte und schließlich

in Meran als Richter und Anwalt tätig

war.

Als schillernden Salonlöwen, großen

Bergfreund und großherzig kreativen

Geist wurde Christomannos von seinen

Weggefährten beschrieben. Als amüsanten

Gesellschafter der mit vollen

Händen und großem Herzen, seine Kraft

und sein Geld nach allen Seiten ausgab,

um auch weniger begüterten Menschen

zu helfen.

»... schon kleine Spaziergänge von dem

Grand-Hotel aus ,gestatten selbst dem

„Laien“,Einblicke in die erhabensten Scenarien

der Hochgebirgswelt zu nehmen ...«

WINTERWIND 2023/24 41


CHRISTOMANNOS

…weitere Pensionen und Herbergen

wurden von den Suldnern errichtet und

die ehemals bettelarmen Einheimischen

konnten als Bergführer, Angestellte oder

Gastwirte vom Tourismus leben.

Die Freude an der Gebirgswelt und der

Drang, deren Schönheit auch den Mitmenschen

zu erschließen, brachte ihn schließlich

auf holprigem Saumpfad und hoch zu

Ross ins Bergbauerndorf Sulden. Dort traf

er auf den Architekten Otto Schmid, mit

welchem er im Jahre 1893 den Bau des ersten

hochalpinen Berghotels „Grand Hotel

Sulden“ plante und fertigstellte. Ein einzigartiges

Luxushotel mit Strom, Warmwasser,

Telegrafenamt, einer vorzüglichen Küche

plus Weinkeller, das nun zahlungskräftige

Menschen aus der ganzen Welt anlockte.

Daraufhin gründete er den „Verein für

Alpenhotels“ und setzte sich zusammen

mit Kurat Eller (der Erbauer des Hotel Eller

1865) für den Bau einer Straße nach Sulden

ein. Bei einem pompösen Promenadenfest

in Meran sammelte er unzählige Spenden

und sorgte in kürzester Zeit dafür, dass nun

Gäste mit Kutschen aus Meran, von Bormio

und Landeck nach Sulden fahren konnten.

Somit waren die Tage der Armut in Sulden

gezählt, …weitere Pensionen und Herbergen

wurden von den Suldnern errichtet

und die ehemals bettelarmen Einheimischen

konnten als Bergführer, Angestellte

oder Gastwirte vom Tourismus leben.

So war der mutige, vorausdenkende

und großzügige Grieche Theodor Christomannos

bereits zu Lebzeiten in Sulden

sehr beliebt geworden und wurde auch in

ganz Südtirol für seinen Pioniergeist und

sein freundliches Wesen sehr geschätzt. In

Trafoi errichtete das Duo "Architekt Otto

Schmid und Theodor Christomannos“ im

Jahre 1896 das nächste hochalpine Luxushotel,

sowie das Hotel Karersee in den

Dolomiten. Alle genauso prachtvoll wie

das Suldenhotel und in dieser typischen

Architektur der damaligen hochalpinen

Luxushotels gebaut.

Leider hat man heutzutage in Südtirol

den griechischen Pionier mit seinen

Taten für den Südtiroler Tourismus etwas

vergessen. Seine einzigartig ästhetischen

Berghotels wurden dem langsamen Verfall

preisgegeben oder sind im Krieg abgebrannt.

Theodor Christomannos hatte einen

Traum und hat ihn verwirklicht. Er wollte

die Hochtäler Tirols touristisch erschließen

und der dortigen Bevölkerung somit zu

einer Lebensgrundlage verhelfen. Er lebte

in einer Zeit, welche von Aufbruch und

Erneuerung zeugt und hat seine Talente

zum Wohle der Bergmenschen eingesetzt.

Es war eine damalige Zeit, welche uns

heute etwas nostalgisch werden lässt und

uns zeigt, welch enormer unternehmerischer

Einsatz notwendig wäre, um auch

in unserer Zeit das wichtige Unternehmertum

mit dem ästhetisch sozialen Geist zu

verbinden.

Theodor

IT

Christomannos

Affascinata dal suo splendido

modo di scrivere, leggo i

suoi racconti sullo sviluppo

turistico dei villaggi montani

di Solda-Trafoi in Val Venosta

..... Seguo con interesse le

sue storie, che mi portano

attraverso la Val Venosta, un

tempo brulla, fino all'elegante

e fiorita Merano e di nuovo

attraverso il Passo Resia fino

a Landeck.

42 WINTERWIND 2023/24


Familie Wallnöfer

I-39029 Sulden am Ortler - Hauptstraße 22 - Tel. 0039 0473 613024 - Fax 0039 0473 613224 - info@hotelpost.it

www.hotelpost.it

Es ist ein ganz besonderes Flair – hier

auf 1.900 m Höhe - das die Post Sulden

unverwechselbar macht. Schwer zu greifen

und doch deutlich zu spüren ... Manche

behaupten, es sei die herbe Schönheit der

umliegenden Berge, die durch die Panoramafenster

nach drinnen fällt. Die kristallklare

Bergluft im Reinluftgebiet auf 1.900 m

und der Ausblick auf das imposante Gipfelmassiv

des höchsten Berg Südtirols – dem

König Ortler. Oder die familiäre Atmosphäre,

mit der Gastgeber & Team die Räume

füllen. Andere behaupten, es läge an der

spannenden Geschichte Suldens und den

Geschichten, die das Haus davon erzählt.

Und wieder andere sind sich sicher, es sei

das Wohlfühl- das Wellnessprogramm:

2 Stockwerke alpine Spa- und Saunalandschaft

mit riesigen Panoramafenstern und

freiem Blick auf über 3.000 m hohe Berggipfel

– braucht es der Worte noch mehr?

In den Bergen Zuhause, das fühlen sich

Gäste im Hotel Post. Eine Traumkulisse –

umgeben von einem Gebirgsmassiv der

Superlative allen voran der Ortler – bietet

das Hotel Post in Sulden. Der Gast? Der

Gast ist hier König. Und das Hotel Post

liegt Ihnen zu Füßen...

Gaumenzauber.

Authentisch. Außergewöhnlich. Alpin. Für

Feinschmecker ist die Küche im Hotel

Post schlicht eine

Institution. Ambitioniert

stellt

das Küchenteam

das Produkt in den

Mittelpunkt, weiß wie

man den Bogen zwischen

Mit

Gutscheinen

Freude

schenken

Tradition und Moderne spannt und adelt

das, was die Natur gerade auftischt oder

im eigenen Biogarten wächst. Die Küche

ehrt die regionalen Zutaten und zelebriert

sie förmlich. Dazu gesellen sich

moderne Interpretationen der traditionellen

italienischen und Südtiroler Küche.

Authentisch statt austauschbar lautet das

Motto.


SKIGEBIET SULDEN

UNVERGESSLICHE PISTENERLEBNISSE

Sulden

perfekte Schneehänge

Am Fuße des Ortlers erwarten jeden Wintersportbegeisterten rund 44 km

bestens präparierte Pisten und ein atemberaubendes Panorama.

Das Skigebiet in Sulden ist kein Geheimtipp, Sulden

ist höchstes Niveau, Sulden ist „First Class“: Eine

der weltweit größten Luftseilbahnen, die in normalen

Zeiten pro Fahrt mit ihren 4 Kabinen bis zu 440

Personen transportieren kann, steht für einen unbeschwerten

Aufstieg zur Verfügung. Hinzu kommt die

neue 10-er Umlaufbahn Kanzel. Die neue Umlaufbahn

ist in Design und Funktionalität die neueste Generation

von Seilbahnen des Spezialisten Doppelmayr. Der

Personentransport hinauf auf die Pisten ist in Sulden

also kein Problem - keine Wartezeiten - auch bei regem

Ansturm von Wintersportlern. Denn mit der großen

Luftseilbahn, mit der 10-er Umlaufbahn Kanzel und

mit der 10-er Umlaufbahn Rosim stehen drei Aufstiegsmöglichkeiten

in der Talsohle zur Verfügung - „first

class“ eben.

Die Seilbahnen in Sulden sind ist seit 12. November

in Betrieb. Das Skigebiet, das sich in einer Höhenlage

von 1.900 bis 3.250 Metern befindet, ist aufgrund

seiner bemerkenswerten Geografie schneesicher. Die

44 km Pisten sind aufgeteilt auf drei Hänge – Langenstein,

Kanzel und Madritsch. Die Hänge Kanzel und

Langenstein sind über einen Skiweg miteinander verbunden.

Die Auswahl der Pisten ist fundamental: Es

gibt Pisten, die sind sanft für Anfänger, cool für Fortgeschrittene

und herausfordernd für Edeltechniker.

Das Panorama ist in Sulden naturgegeben, aber auch

„first class“ und königlich: Ortler, Königsspitze, Zebrú

- atemberaubend.

Nach dem Skifahren und mit Hunger im Bauch ist der

Genuss auf der Madritschhütte (2.820 m), auf der feinen

K-2-Hütte doppelt: mit Panoramablick schmecken

herzhafte Gerichte und Getränke hervorragend.

Solda

IT

Solda è circondata da numerose cime di tremila

metri, tra cui la Königsspitze, lo Zebru e naturalmente

l‘Ortles, una vista indimenticabile.

44 WINTERWIND 2023/24


SKIGEBIET SULDEN

» Sulden hat eine

der weltweit größten

Luftseilbahnen, die

pro Fahrt, mit ihren

4 Kabinen bis zu

440 Personen

transportieren kann. «

WINTERWIND 2023/24 45


SKIGEBIET SULDEN

LANGLAUF

8 Kilometer bestens präparierte Loipen, quer durch

die landschaftlich wunderschöne Talsohle am Fuße

des Ortlers, sind ein Muss für jeden Langlaufbegeisterten.

Auf der abwechslungsreichen Höhenloipe

auf 1.900 Metern macht Langlaufen Spaß. Die Höhenloipe

ist von November bis Anfang April geöffnet.

WINTERWANDERN

Die Landschaft und die Ruhe genießen, den Stress

hinter sich lassen und Energie tanken. Die Natur auf

sich wirken lassen, auch das ist in Sulden möglich.

Rund um den Talboden hat man die Möglichkeit,

einen 12 Kilometer langen und gut ausgeschilderten

Rundweg zu bewältigen.

TOURENSKI

Ob leichte oder etwas schwierigere Touren, entlang

der Pisten oder im Hochgebirge, für jeden begeisterten

Tourenskigeher hat Sulden die perfekte Möglichkeit,

seine Vorstellungen zu verwirklichen. Zudem

gibt es für jeden die Möglichkeit, bei der Alpinschule

Ortler eine geführte Tour zu buchen.

www.alpinschule-ortler.com

PISTENTIPPS

in Sulden

Gran Zebru

Die schwierigste Abfahrt im Skigebiet mit einer Länge von

1.800 m ist die Gran Zebru. Links von der Sesselbahn

Schöntauf zweigt die schwarze Panoramaabfahrt von der

gleichnamigen roten Abfahrt ab.

Rosim

Die Rosimpiste ist eine anspruchsvolle Panoramapiste und

ein Erlebnis für jeden passionierten Skifahrer. Sie führt entlang

der Rosimbahn von der Kanzel direkt zur Talstation der Seilbahn

Sulden, dabei hat man immer den Anblick der

Königsspitze vor Augen.

Schöntaufspitze

Zwischen den beiden Schöntaufliften I und II liegt die rote

Abfahrt Schöntauf. Sie schlängelt sich zwischen großen

Felsen hindurch über weite Hänge zurück zu den Liftstationen.

Eine tolle Abfahrt und die perfekte Möglichkeit, auch einmal

die Aussicht zu genießen.

Des Alpes

Eine 1.400 m lange und abwechslungsreiche blaue Abfahrt,

die als einfach eingestuft wird. Von der gleichnamigen

Sesselbahn am Langenstein aus führt die Abfahrt vorbei an der

Bergstation, wo sie in die Talabfahrt übergeht. Diese Abfahrt

sollte kein Wintersportbegeisterter verpassen.

46 WINTERWIND 2023/24


Fotocredit: Shutterstock

CityClinic Bozen

Neue medizinische Angebote und Behandlungen

unter einem Dach

„We care“ Gemäß dieses Leitgedankens

entwickelt sich die chirurgische Privatklinik

zum multidisziplinären Kompetenzzentrum.

Neben einem Ärztezentrum mit

Angeboten in den Bereichen Sportmedizin,

inneren Medizin, Schmerztherapie,

Neurophysiologie und Migränebehandlungen,

Neurochirurgie, Ernährungstherapie

und Psychotherapie, ist dort auch das

Haltungs-Bewegungs- und Rehazentrum

„ProMotus“ untergebracht.

Das Haltungs- Bewegungsund

Rehazentrum „ProMotus“

Der fachübergreifende Austausch und

die fachübergreifende Zusammenarbeit

gewinnen zunehmend an Bedeutung für

den Menschen. Vor allem in der Medizin

ist dies häufig die Basis für eine optimal

abgestimmte Therapie. Wesentliche

Behandlungsschwerpunkte der CityClinic,

bei denen dieses Grundprinzip künftig

angewendet wird, sind die Bereiche

Orthopädie, Traumatologie und Neurochirurgie.

Um den Patienten bei gesundheitlichen

Problemen in diesem Bereich über

den chirurgischen Eingriff hinaus ein breit

gefächertes Behandlungs- und Therapie-

spektrum anbieten zu können, stehen im

Haltungs-Bewegungs- und Rehazentrum

„ProMotus“ der Klinik, neben traditionellen

Reha-Programmen spezielle diagnostische

und therapeutische Angebote

zur Verfügung.

Messung von Fehlbelastungen und

Fehlhaltungen im Sport

Einseitige Belastungen und Fehlhaltungen

nehmen sowohl im Berufsleben

als auch im Amateur- und Spitzensport

eine zunehmend starke Rolle ein. Durch

funktionale Leistungsbeurteilung werden

Fehlhaltungen und Fehlbelastungen

diagnostiziert. Im Labor der „ProMotus“

werden biomechanische Testungen zur

Analyse von Bewegungsabläufen, der Körperhaltung

und Stoffwechseltestungen

durchgeführt. Einsatz finden die Ergebnisse

in der Prävention, der Rehabilitation

und der Leistungsverbesserung. Im Breiten-

Leistungs- und Spitzensport kann

durch das Ausmerzen von Fehlhaltungen

die Leistung optimiert und gesteigert

werden. Durch gezieltes Training können

die Risiken für gesundheitliche Spätfolgen

minimiert werden.

Training und Aufbau

Im Trainingsbereich der „ProMotus“

werden die Trainingsprogramme unter

Anleitung und Betreuung von Sportwissenschaftlern

und Trainern individuell auf

die Personen, das Problem, die Diagnose

und auf die damit verbundene Zielsetzung

angepasst: in der Reha nach einem

Unfall, beim Ausmerzen von Fehlhaltungen

und Fehlbelastungen, im Ausdauertraining,

beim gezielten Kraftaufbau,

oder beim Training zu einem besseren

Wohlbefinden.

Physiotherapie- Osteopathie-

Ergotherapie

Neben den professionellen physiotherapeutischen

Anwendungen und einer

hohen Kompetenz im Bereich der osteopathischen

Behandlung wird in der „Pro-

Motus“ Ergotherapie durchgeführt, deren

Schwerpunkte in der Handtherapie, der

Nervenmobilisation und der Behandlung

von Weichteiltraumen liegen.

Ein Netzwerk von Experten

rund um den Menschen

Durch den fachübergreifenden Austausch

und die fachübergreifende Zusammenarbeit

zwischen Ärzten, Physiotherapeuten,

Ergotherapeuten und Trainern, ermöglicht

das Netzwerk an Experten eine

optimale Betreuung sowohl für Amateuroder

Spitzensportler als auch für Patienten

mit akuten und chronischen Problemen

oder für Interessierte Menschen,

die Beschwerden vorbeugen möchten.

Alberto Rigato

Verantwortlicher

Biomechanisches Labor

Stefano Camin

Verantwortlicher Trainer

Turnhalle

Manuel Bergamo

Verantwortlicher Physiotherapie

und Osteopathie

Einheitliche Terminvergabe:

Tel. +39 0471 155 10 10


SKIGEBIET TRAFOI

UNVERGESSLICHE PISTENERLEBNISSE

Trafoi: Paradies für

Familien und Kinder

Schließen Sie die Augen und träumen Sie vom perfekten

Winterurlaub mit der Familie …

Text: Stephan Gander

Fotos: Lucas Pitsch / Sebastian Stip

In Trafoi, mitten im Nationalpark Stilfserjoch

erlebt man eine Schneelandschaft wie

im Bilderbuch – hier ist es möglich, den

Winter mit allen Sinnen zu genießen. Vor

allem für Familien mit Kindern ist Trafoi

perfekt, denn jeder kommt auf seine Kosten.

Neues im Kinderland Trafoi

Unten … am Kirchenhang von Trafoi, dort,

wo Gustav Thöni als kleiner Knirps das

Skifahren gelernt hat, da üben heute am

Fuße des Riesen-Ortler die kleinen Ski-

Zwerge. Die Seilbahnen Sulden haben im

Kinderland einen neuen und längeren Zauberteppich

aufgestellt: So haben Anfänger

und Ski-Einsteiger Übungsmöglichkeiten,

um ihr unterschiedliches Fahrkönnen zu

verbessern. Die Skischule Trafoi „Gustav

Thöni“ hat sich auf Ski-Anfänger spezialisiert,

die erfahrenen Skilehrer, wissen, was

Kinder motiviert und mit kleinen Tricks

kommt der Ski-Nachwuchs schnell auf

Erfolgskurs.

Genuss-Skifahrer

Oben … im Skigebiet Trafoi genießen die

Genuss-Skifahrer die herrliche Aussicht und

freuen sich über die Abfahrten auf leicht

bis anspruchsvollen Panorama-Pisten.

Nach ein paar intensiven Abfahrten finden

Genießer auf der urigen Furkel-Hütte genau

das Richtige, um Einkehr zu machen: Bei

strahlendem Sonnenschein lockt die große

Terrasse mit grandioser Aussicht auf das

Gipfel-Kino des 3.905 m hohen Ortler und

auf seine Gipfel-Kollegen. Wenn es schneit

und stürmisch ist, finden Wintersportler in

der getäfelten Stube ein gemütliches Plätzchen

zum Pausieren.

Tourenskifahrer

Hoch hinaus … auch abseits der Piste

kommen Schneeschuhwanderer und Tourengeher

voll auf ihre Kosten: Mit Fellen

unter den Skiern verläuft der Aufstieg

48 WINTERWIND 2023/24


SKIGEBIET TRAFOI

durch perfektes Terrain. Zuerst durch den

verschneiten Wald, vorbei an knorrigen

alten Lärchen. Mit jedem Atemzug wird die

würzige und reine Bergluft in die Lungen

gepumpt. Jetzt ist die Baumgrenze überschritten,

dann geht’s weiter zum Schafsegg.

Noch ist das Ziel nicht erreicht, es

sind noch 400 Höhenmeter bis zum Schafberg

(2.935 m). Mit jedem Schritt wächst

das Panorama, mit jedem Schritt wächst

die Vorfreude, auf eine herrliche Abfahrt

durch unberührten Pulverschnee. Oben

angekommen, belohnt uns ein grandioser

360 ° PanoramaBlick über verschneite

Bergspitzen.

Trafoi - con tutti i sensi IT

A Trafoi, nel cuore del Parco Nazionale

dello Stelvio, si vive un paesaggio innevato

come in un libro illustrato - qui si può

godere l‘inverno con tutti i sensi. Soprattutto

per le famiglie con bambini Trafoi è

perfetto, perché ognuno ha il suo valore.

Hotels

und Pensionen:

www.trafoi.com

Skischule Trafoi:

www.skischule-trafoi.com

NEU:

Nachdem die Stilserjochstraße

ab Trafoi geschlossen bleibt,

wird die Strecke zu

einem wunderschönen

Winterwanderweg.

Einkehrmöglichkeit am Ende der

Wanderung: im Berg-Gasthof

„Zum Weissen Knott“.

VORMERKUNGEN BEI GABY:

+39 371 309 0717

WINTERWIND 2023/24 49


APFELGARTEN VINSCHGAU

Apfelgenuss zur Winterzeit

Als gesunder Snack für zwischendurch oder zu leckeren Süßspeisen verarbeitet:

Vinschger Äpfel schmecken das ganze Jahr hindurch. Doch wussten Sie, dass jede Jahreszeit

ihre spezifischen Apfelsorten bereit hält?

Ein selbstgemachter Apfelstrudel zum heißen Tee. Der

Duft von Bratäpfeln, der durch die Wohnung zieht.

Ein knackiger Apfel als Energiespender während des

Skifahrens oder beim Winterwandern. Vinschger

Äpfel schenken im Winter gesunde Genussmomente.

Doch Apfel ist nicht gleich Apfel: Auch Apfelsorten

haben ihre ideale Jahreszeit, in der sie am intensivsten

schmecken.

Der Apfel als saisonale Spezialität

Während der Golden Delicious, die Vinschger Hauptsorte,

das ganze Jahr über mit vollem Geschmack

erhältlich ist, ist bei anderen Sorten durchaus der

Zeitpunkt entscheidend. Manche Äpfel entfalten im

Frühjahr ihr volles Aroma, andere im Herbst. Als

Winteräpfel werden jene Apfelsorten bezeichnet, die

nach der Ernte noch zirka zwei Monate lagern sollten,

um dann ab Dezember ihren vollen Geschmack zu

entfalten. Bei manchen Sorten passt auch ihr charakteristisches

Aroma gut in die kalte Jahreszeit. Für die

tropisch-fruchtigen Sorte eignen sich hingegen die

heißen Tage besser zum Genießen.

Jede Zeit hat ihren Apfel

Welcher Apfel eignet sich nun besonders für den Winter?

Der sehr süße Ambrosia duftet und schmeckt

intensiv nach Honig und Nektar. So versüßt dieser

Schneewittchen-Apfel mit seinen wärmenden Aromen

besonders die kälteren Wintertage. Auch der envy

überzeugt im Winter. Außergewöhnlich süß, sehr knackig

und besonders saftig. Der saftig-süße Golden und

Red Delicious oder der sehr süße Fuji wärmen ebenso

im Winter Herz und Seele – um nur einige Apfelsorten

für die Wintermonate zu nennen. Im SweeTango®

steckt hingegen der ganze Sommer in einem Apfel.

»Als Winteräpfel

werden

jene Apfelsorten

bezeichnet,

die nach der

Ernte noch

zirka zwei

Monate lagern

sollten.«

Mit seinen erfrischenden tropisch-fruchtigen Noten

verlängert der Apfel im Herbst das Sommergefühl.

Apfelvielfalt in den Vinschger

Detailgeschäften

Die ganze Vielfalt an Äpfeln aus dem Vinschgau finden

Sie in den Detailgeschäften der Vinschger Genossenschaften

in Eyrs, Schlanders, Latsch, Kastelbell und

Naturns. Die erfahrenen Mitarbeiterinnen informieren

Sie gerne über die Aromen der einzelnen Apfelsorten

und haben so manchen Tipp zur perfekten Lagerung

oder Verarbeitung der Äpfel parat.

Vinschger Äpfel und veredelte

Apfelprodukte kaufen

Welche Apfelsorte gerade aktuell zur Saison passt und

besonders gut schmeckt, können Sie in den Vinschger

Detailgeschäften entdecken. Hier finden Sie auch

veredelte Apfelprodukte wie Apfelsaft, Apfelessig oder

Apfelmus der Marke „Leni´s“ von VOG Products, in

denen auch Vinschger Äpfel stecken.

Holen Sie sich jetzt Ihre leckere Extraportion an Vitaminen

und Geschmack: Die Vinschger Detailgeschäfte

freuen sich über Ihren Besuch!

50 WINTERWIND 2023/24


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persönlich kennen.

Verkauf in den Detailgeschäften:

TEXEL

Naturns, Tel. 0473 671100

JUVAL

Kastelbell, Tel. 0473 727519

MIVOR

Latsch, Tel. 0473 749964

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Schlanders, Tel. 0473 737100

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Eyrs, Tel. 0473 617581

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absolvieren, um herauszufinden, ob

für das Kind ein Gruppenkurs oder

Einzelunterricht idealer ist.«


FERIENREGION LATSCH-MARTELLTAL

© TV Latsch-Martell | cinemepic

LATSCH-MARTELLTAL

RAUS.ABER RICHTIG.

Herzlich willkommen in Ihrem Feriengebiet der Gegensätze.

Zwischen kristallklaren Bergseen, dem ursprünglichen Martelltal, dem kargen Sonnenberg und dem

sattgrünen Nörderberg liegt das Feriengebiet Latsch-Martell - unterschiedlicher könnte es nicht sein.

Als wahres Skitouren Eldorado ist das

Martelltal bei Skitourengeher bekannt.

Hier finden Sie unzählige Möglichkeiten

für ansprechende Touren auf

die umliegenden 3000er inmitten der

verschneiten Naturkulisse - wie wäre es

mit einer Tour?

Klein und groß kommen bei uns auf

seine Kosten sei es bei einer unbekümmerten

Schlittenfahrt, beim Snowtuben

oder beim Tanz auf dem Eis. Wer wollte

nicht schon immer wie eine Eisprinzessin

die Pirouetten drehen oder wie

ein Profi Hockeyspieler über das Eis

flitzen? Im IceForum in Latsch werden

all diese Wünsche erfüllt. Die 60 mal

30 Meter große Eisfläche ist überdacht

und somit auch bei schlechtem Wetter

ein beliebter Ort. Auch Wasserratten

kommen auf Ihre Kosten. Das AquaForum

bietet mit seinen verschiedenen

Bädern und der Sauna Ruhesuchenden,

Sportlern und Familien jede Menge an

Abwechslung.

Beliebt und im In- und Ausland bekannt

ist das Biathlonzentrum inmitten des

Stilfserjoch Nationalparks im Martelltal.

Neben dem hochmodernen

Schießstand, welcher mit 30 vollautomatischen

Schießständen ausgestattet

ist, bietet das Biathlonzentrum auf

einer Meereshöhe von 1.700m ein

gut bestehendes 12 Kilometer langes

Loipennetz. Bestens präparierte und

schneereiche Loipen inmitten einer

atemberaubenden Winterlandschaft

bieten für jeden Langlauftypen genau

das Richtige. Jährlich finden über die

© TV Latsch-Martell | cinemepic

© Vinschgau Marketing | Patrick Schwienbacher

© Vinschgau Marketing | Patrick Schwienbacher

Wintermonate Langlaufkurse statt, wo

sich Anfänger aber auch Fortgeschrittene

Tipps und Tricks rund ums Langlaufen

holen können.

Der Frühling bei uns ist einzigartig

abwechslungsreich, unten im Tal

beginnt die Natur aus dem Winterschlaf

zu erwachen, in den Höhen verzaubern

die verschneiten Berggipfel und im

Martelltal können Winterliebhaber die

verschiedensten Aktivitäten voll und

ganz genießen und ausnutzen. Während

Sie im Martelltal die umliegende

Bergwelt ausforschen, treffen Sie in

Latsch bereits die ersten Wanderer und

Biker welche die Wege und Trails am

Sonnenberg genießen.

Dein Frühling im Vinschgau – erleben

Sie bei geführten Wanderungen, Verkostungen

und vielem mehr die Schätze

des Vinschgaus. Bei uns im Feriengebiet

erwartet Sie zum Frühlingserwachen,

das Frühlingserwachen entlang der

Burgen und Schlösser, die geführte

Wanderung lässt Sie die Kulturschätze

gepaart mit dem Erwachen der Natur

erleben. Beim Streifzug „mit der

Bäuerin durch die blühende Obstwiese“

erfahren Sie Wissenswertes über den

Apfelanbau und die Arbeit des Bauern.

Am besten Sie erleben das Feriengebiet

Latsch-Martelltal selbst und

können sich davon überzeugen, wir

freuen uns auf Sie!

WINTERWIND 2023/24 53


NATIONALPARK STILFSERJOCH

Von Riesen

und Zwergen

Foto Tananhäher : Michelangelo Pedergnana

Eine arboretische Höhenwanderung

an und über der Waldgrenze

In Zeiten des Klimawandels, in denen

sich meteorologische Extremereignisse

häufen, kommt dem Bergwald als

Erosions- und Lawinenschutz immer

größere Bedeutung zu.

Text: Wolfgang Platter, Direktor des Nationalparks

Stilfserjoch in Ruhe


NATIONALPARK STILFSERJOCH

In der Borealregion der nördlichen

Hemisphäre und in den hohen Bergen der

Erde ist der Winter die auslesende Jahreszeit,

welche über Vorkommen oder Fehlen

der verschiedenen Pflanzen- und Tierarten

entscheidet. Nur wer sich im Laufe der

Evolution angepasst hat, kann dem Winter

in den Extremlebensräumen an der Waldund

Baumgrenze trotzen.

Die Waldgrenze ist eine weithin sichtbare

Geländemarke. Hier oben kommt

der aufrechte Baumwuchs mit Stammbildung

als Holzschaft zum Erliegen.

Es gibt in der Botanik eine Faustregel,

welche besagt, dass der Holzwuchs an

seine Grenze kommt, wenn die frostfreie

Vegetationsperiode nicht mindestens 100

Tage im Jahr anhält. Bei einer kürzeren

und durch Frosteinbrüche unterbrochenen

Wachstumsperiode kann der Holzfaserstoff

Lignin in den Gebirgspflanzen nicht mehr

gebildet werden. Wie drastisch sich das

Klima und die Lebensbedingungen entlang

eines Höhengradienten auswirken, besagt

eine andere ökologische Faustregel: Jede

100 Höhenmeter nach oben nimmt die

mittlere Jahrestemperatur um etwa 0,6°C

ab, die jährliche Niederschlagsmenge aber

um etwa 100 mm zu.

Neben den aufrecht wachsenden Lärchen

(Larix decidua) und Zirben (Pinus

cembra) als waldgrenzbildende Bäume gibt

es unter den Bäumen in unseren Alpen

noch eine Reihe von Überlebenskünstlern,

die sich durch verschiedene Strategien

an die Hochgebirgsstandorte angepasst

haben. Dort wo aufrechte Stämme von

Lawinen geknickt werden, erobern sich

andere Holzarten die Standorte: Legföhren

oder Latschen und Grün-Erlen.

Krummholz und Wurzelknöllchen

Anstelle eines einzelnen Stammes bildet

die Legföhre (Pinus mugo) vielverzweigte,

verholzte Triebe, die ihr in ihrem Habitus

ein strauchiges Aussehen verleihen. Die

Hauptäste wachsen niederliegend und

bodenstreichend und schützen sich durch

diese Wuchsform vor Schneebruch auch

in steilen Lawinenrunsen, durch welche in

schneereichen Wintern regelmäßig große

Schneemassen als zerstörerische Lawinen

abgehen. Die Legföhre trotzt der Lawinenlast

durch den sogenannten Säbelwuchs:

Durch den stärkeren Wuchs an der Unterseite

können sich die Triebe der Legföhre

nach Überschüttungen durch Schneelawinen

im Frühjahr nach der Ausaperung

immer wieder aufrichten. Und wenn einige

Triebe geknickt und gebrochen werden, ist

durch die Vielästigkeit und reiche Verzweigung

das Überleben der Art immer noch

gesichert.

Die Grün-Erle (Alnus viridis) ist ebenfalls

ein in den Bergen hochaufsteigender

Spezialist mit einer großen Höhenamplitude

von der Talsohle bis an die Baum-

Die Lärche ist ein sommergrüner

Nadelbaum. Durch den herbstlichen

Blattwurf schützt sie sich vor Frostschäden.

Kleines Bild oben: Weibliche Blüte im

Frühjahr.

Unten: Verholzte Samenzapfen im

Herbst.

grenze. Im Gegensatz zur Nadelbaumart

Legföhre ist die Grün-Erle, auch Alpen-

Erle genannt, eine Laubbaumart. Auch sie

wächst im steilen, rutschgefährdeten Gelände,

bevorzugt auf nassen und feuchten

Böden in Lawinenrutschbahnen. Durch

den anhaltenden Wasserabfluss sind diese

Böden nährstoffarm und der wachstumsfördernde

Stickstoff ist an diesen Standorten

Mangelware. Die Grün-Erle hat aber

wie andere Pflanzenarten im Laufe der

Evolution einen Selbstversorgermechanismus

entwickelt: Ihre Wurzelknöllchen

mit Bakterien sind eine pflanzeneigene

Stickstofffabrik.

Die Legföhre oder Latsche ist

immergrün und vielästig und

schmiegt sich an den Boden an. Mit

dieser Wuchsform trotzt sie dem

Schneedruck und Schneebruch. Mit

ihrem Säbelwuchs richtet sich die

Latsche nach Überschüttung durch

Lawinen wieder auf.

WINTERWIND 2023/24 55


NATIONALPARK STILFSERJOCH

Die in den Wurzeln enthaltenen

Knöllchenbakterien können den in der

Luft enthaltenen atomaren Stickstoff in

pflanzentaugliches und -verwertbares

Nitrat verwandeln. So kompensieren diese

speziellen Wurzelbakterien das Manko an

Stickstoff auf dem durch das Dauerwasser

ausgelaugten Standort.

Kriechsprosse

Oberhalb der Baumgrenze gibt es mit den

Zwergweiden (Salix spec.) noch weitere

Spezialisten unter den Bäumen. Aufs

erste sieht man diesen Spaliersträuchern

nicht an, dass sie holzbildende und damit

ausdauernd wachsende Pflanzen sind.

Laubwerfend und damit winterkahl, wachsen

sie oftmals engstens an den Boden

angeschmiegt in gestauchten Kurztrieben

und bilden in den Blattachseln nach unten

viele Senkwurzeln, um sich auf den instabilen

Böden stark und abrutschsicher zu

verankern. Aus den abgeworfenen Blättern

bilden sie sich ihren eigenen Humus

zur Bodenverbesserung und die dunkle

Farbe dieser Humusschicht wirkt wie eine

wärmende Bettflasche. Dunkle Farben

absorbieren das einfallende Sonnenlicht

viel stärker als helle. Die durch Absorption

erhöhte Bodentemperatur ist wachstumsfördernd.

Auch die Schneeschmelze

wird auf dem sich stärker erwärmenden

Boden beschleunigt. Und damit wird die

Vegetationsperiode als Wachstumsphase

ausgeweitet. Gewissermaßen bestimmen

die Zwergweiden an ihren Standorten

das Mikroklima selbst mit. „Minima inter

arbores“ – die kleinsten unter den Bäumen

- nannte sie der große schwedische Taxonom

und Systematiker Carl von Linnè.

(1707 – 1778). Heute spielen diese alpinen

Die Zwergweiden der Gattung Salix bilden

niederliegende Spaliersträucher als Wuchsform:

Eng an den Boden angeschmiegt,

treiben sie zur festen Verankerung viele

Senkwurzeln in den Boden und wirken so

auf Rutschhängen bodenstabilisierend.

Zwergweiden in der Ingenieurbiologie als

Bodenfestiger eine bedeutende Rolle bei der

Stabilisierung von rutschgefährdeten und

erodierenden Böden in gebirgigen Hochlagen.

Mit ihren vielen Adventivwurzeln,

ihrem reich verzweigten System der bis zu

Dutzende Meter langen Kriechsprosse sind

sie als Stabilisatoren technischen Verbauungen

mindestens gleichwertig, wenn

nicht überlegen, und dabei ökologisch und

landschaftskompatibel. Unter den mehr als

dreißig einheimischen Weiden-Arten (Salix

spec.) kommen etwa fünf Arten als „Gletscherweidenspalier“

bis in Höhen an den

frisch auseisenden Gletschervorfeldern vor.

Alle Weiden-Arten sind zweihäusig, d.h.

ihre Blüten sind eingeschlechtig: Die Männchen

als auffällig gefärbte Pollenkätzchen

und die Weibchen mit ihren unauffälligeren

grünen Blütenständen bilden je eigene

Sträucher, die beiden Geschlechter wohnen

also in verschiedenen Häusern.

Sterberisiko Frosttrocknis

Nadelbäume oder Koniferen gibt es weltweit.

Dominierend im Waldbild werden die

Koniferen im borealen Nadelwaldgürtel,

der sich von Nordamerika über Nordeuropa

bis Sibirien erstreckt. Aus diesen borealen

Wäldern stammen ursprünglich die Lärche

und die Zirbe als die beiden Baumarten, die

in den Alpen die obere Waldgrenze bilden.

Die Lärche ist sommergrün, die Zirbe ist immergrün.

Wenn jetzt im Herbst die Lärchen

ihr flammendes Gelb in die Bergwälder

zaubern, kann man aus den verschiedenen

Farben der beiden Baumarten ihren jeweiligen

Anteil am Waldaufbau erkennen.

Der Abwurf der Nadeln bei der Lärche

ist ein für Nadelbäume fast einmaliger

Überlebenstrick und sichert der Lärche

ihre Höhentauglichkeit. Die Lärche zieht

im Herbst das Blattgrün aus den zartgrünen

Nadeln zurück und prangt für

einige Wochen im Orange und Goldgelb

der Xanthophylle und Carotinoide. Dann

wirft sie die Nadeln ab, die ja den Blättern

eines Laubbaumes entsprechen. Der

Nadelabwurf ist die Vorbeugung gegen

Winterschäden. Dabei riskieren die Bäume

nicht so sehr durch Frost zu erfrieren, als

vielmehr durch Dürre zu vertrocknen. Das

klingt angesichts der Schneefeuchte in den

Bergen seltsam, wird aber verständlich,

wenn man um das Phänomen der Frosttrocknis

weiß: Der Boden friert im Winter

für mehrere Monat steinhart zusammen.

Das im Boden enthaltene Wasser wird zu

Eis. Und Eis ist jener Aggregatzustand des

Wassers, den die Pflanzenwurzeln nicht

verwerten können. Die Wasserzufuhr aus

dem gefrorenen Boden unterbleibt über die

gesamte Bodenfrostperiode. Gleichzeitig

sind aber alle Pflanzenteile, welche die

Schneedecke überragen, einer intensiven

Sonnenstrahlung ausgesetzt, die in den

Bergen noch dazu einen hohen Anteil an

gefährlicher Ultraviolettstrahlung aufweist.

Die Sonneneinstrahlung entzieht den Pflanzenblättern

Wasser durch Verdunstung.

Anhaltende Verdunstung bei fehlendem

Wassernachschub bewirkt Trockenheit

bis zum tödlichen Dürrestress. Das ist mit

Frosttrocknis gemeint: Absterben von Ästen

oder der ganzen Pflanze bei Bodenfrost

durch Dürreschäden infolge der Transpira-

Jungzirbe mit Frosttrocknisschäden

56 WINTERWIND 2023/24


NATIONALPARK STILFSERJOCH

tionsverluste. Die Lärche minimiert dieses

Risiko durch den Nadelabwurf. Laubbäume

mit ihren viel größeren Blattoberflächen

müssen ihre Blätter im Herbst schon in viel

tieferen Höhen abwerfen, um im Winter der

Frosttrocknis zu entgehen. Im Hochgebirge

und im hohen Norden reicht die Zeit im

kurzen Sommer für die Laubbäume nicht

aus, um die Laubmasse neu aufzubauen

und ausreichend Zuwächse zu erzielen.

Daher dominieren in diesen Gebieten die

anspruchsloseren, wintergrünen Nadelbäume

und eben die Lärche. Wenn die Lärche

ihre Nadeln abwirft, hat sie im Herbst ihre

Knospen für das nächste Frühjahr schon

gebildet und ihre Zweige mit vielen kleinen

Kurztrieben überzogen, in deren Knoten sie

bereits die Nadeln der nächsten Generation

vorbereitet hat. Im Vergleich zu den immergrünen

Nadelbäumen gleicht die Lärche

die kürzere Produktionszeit – ein Nachteil

des Blattwurfes – durch fast doppelt so

hohe Effizienz in ihrer Photosynthese im

Hochsommer aus.

Die Menschen der Alpenregion wussten

und wissen die besonderen Eigenschaften

des Lärchenholzes zu schätzen und zu

nutzen: Härte, Moderresistenz, Feuchtigkeitsbeständigkeit

und Reichtum an Harz

zeichnen den Baum aus. Das langlebige

und harte Lärchenholz wird seit jeher im

Brücken-, Erd- und Bergbau eingesetzt

und das schwefelfreie Lärchenpech in der

Volksmedizin als Entzündungshemmer und

zur Wundheilung. In der gebauten Kulturlandschaft

besonders markant und eine

bereichernde Zier an den Bauernhäusern,

Hütten und Almen sind die Lärchenschindeln

als Dachbedeckung und die gehackten

Rundholzstämme als Baumaterial in der

Blockbauweise. Landschaftsprägend und

regional verschieden in Form und Bauart

sind auch die Lärchenholzzäune als

Abgrenzung von Wiesen und Weiden und

Eigentumsgrenzen.

Die Zirbe ist immergrün und frosthart. Dank anatomischer und physiologischer Anpassungen

können ihre Nadeln -40°C überleben. Die Zirbe ist die Kenn-Art an der Wald- und Baumgrenze

der Alpen. Manche Exemplare erreichen ein Alter von bis zu 1.000 Jahren. Kleines Bild oben: Die

Nadeln sind in Fünferbüscheln angeordnet. Unten: Samenzapfen

Die Zirbe als Königin

der Waldgrenze

In den hochsubalpinen Lärchen-Zirbenwäldern

auf silikatischem Gesteinsuntergrund

der Zentralalpen ist die Lärche die

konstante Begleitart in der Baumschicht,

aber die Zirbe, auf schweizerisch „Arve“,

ist die beherrschende Kennart. Wenn der

Mensch nicht jahrhundertlang durch Weiderodung

und Holzentnahme das Bild der

Waldgrenze verändert hätte, so bestünden

in den Ostalpen die Wälder überwiegend

aus Zirben. Armin Landmann schreibt in

seinem empfehlenswerten Buch „Die Natur

der Alpen“ (Franck-Kosmos Verlag Stuttgart

2021), dass „das Regnum der Zirbe in

den höchsten Lagen und ihre Überlegenheit

gegenüber Lärche und Fichte mehrere Ursachen

hat.“ Die Fichte hat in den trockeneren

Inneralpen als Flachwurzler größere

Probleme mit der Trockenheit, ist anfälliger

gegen Frosttrocknis und gegen den Rostpilz

(Chrysomyxa rhododendri), der auf der Rostroten

Alpenrose (Rhododendron ferrugineum)

parasitiert und auf die Fichtennadeln

überspringt. Die dann entstehenden Sporenlager

beeinträchtigen die Fichte in ihrer

Photosyntheseleistung. Den verminderten

Stoffgewinn kann sich die Fichte vor allem

in den Hochlagen nicht leisten. Die Lärche

hat im Hochgebirge einerseits den Nachteil,

durch den Wiederaufbau der Nadeln Zeit zu

verlieren, und die jungen Frühjahrsnadeln

sind gegen Spätfröste nicht so gut geschützt

wie jene der Zirbe. Dazu kommt die verringerte

Keimfähigkeit der leichten, nährstoffärmeren

Lärchensamen auf geschlossenen

Moos- und Humusböden. Lärchen

keimen als Lichtkeimer und Primärart gut

und leicht auf Rohböden und nach Bodenverletzung

etwa auf Windwurfflächen.

Demgegenüber sind die großen Nussfrüchte

der Zirben wahre Kraftmeier und haben mit

dem Tannenhäher als Rabenvogel einen

gewichtigen Helfer und „Zirbenwaldgärtner“

bei ihrer Samenverbreitung. Doch dazu

weiter unten. Wachsen Lärchen und Zirben

gemeinsam auf, dann spielt der Faktor Zeit

eine Rolle: Auch wenn die Lärche ein Alter

von mehreren Hundert Jahren erreichen

kann, die Zirbe wird älter und ist der mitunter

über 1.000 Jahre alte Methusalem unter

den europäischen Baumarten. Höchstens

Eiche (Quercus) und Eibe (Taxus) können

mithalten. Im reifenden Hochlagenwald

verdrängt die längerlebige Zirbe die Lärche

mehr und mehr durch Beschattung. Und

hoch oben über der geschlossenen Waldgrenze

herrscht die Zirbe in Baumgruppen

oder als Einzelkämpferin auf Felsgraten

und Geländerippen ohnehin alleine. Vereinzelt

steigt sie bis auf 2.600 Meter Meereshöhe

auf. Der Tannenhäher hat ihre Samen

vor Jahren als seine Wintervorratshaltung

hier herauf verfrachtet.

Die Zirbe hat das leichteste Holz, weich

und gut bearbeitbar, ist aber dennoch

der härteste Extremist aller heimischen

Nadelbäume. Ihre im Querschnitt dreikantigen

immergrünen Nadeln stehen jeweils

zu fünft in einem Nadelbüschel auf einem

Kurztrieb und werden fünf bis sechs Jahre

alt, bevor sie im schattigen Bauminneren

abgeworfen werden und außen in Jungtrieben

nachwachsen.

WINTERWIND 2023/24 57


NATIONALPARK STILFSERJOCH

Die Zirbennadeln sind mit einer dichten

Wachshaut gegen Verdunstung geschützt

und überstehen Winterfröste unter -40°C.

Im Winter bleiben die Spaltöffnungen

zudem geschlossen und bei dicken alten

Zirben reichen die Wasserreserven im

Stamm und die mitunter bis unter den

Bodenfrost hinabwachsenden mächtigen

Wurzeln aus, um Wasserverluste durch

Verdunstung auszugleichen. Frosttrocknis

ist daher höchstens für junge Zirben ein

Problem. Selbst an der Waldgrenze über

2.000 Metern beginnen Zirbennadeln ab

Mai noch bei Minusgraden bis -5°C mit

der Produktion. Schon ab +10°C erzielt die

Zirbe optimale Zuwächse und kann bis

Oktober aktiv bleiben. Zusätzlich ist sie in

der Lage, sich in ihrer Wuchsform flexibel

an Wind und Wetter anzupassen. Ihre

Kronenausformung und ihr Erscheinungsbild,

je nach Standort vom geschlossenen

Bergwald bis in die Kampfzone hinauf, sind

beeindruckend variabel. Sturm, Blitzschlag

und Schneedruck an und über der Waldgrenze

führen zu krüppeligen Wetterzirben.

Armin Landmann schreibt in seinem

bereits zitierten Buch:

„Kein anderes Wesen

prägt das Bild der Inneralpen

mehr als diese

Baumpersönlichkeit

und kaum eine andere

Pflanze ist derart fest

und vielfältig in der

alpenländischen Kultur

verankert.“

Die Verwendung von Zirbenholz

Nicht nur im Sozialsystem der Bergbauern

waren Frauen jahrhundertlang in vielerlei

Hinsicht benachteiligt, nicht zuletzt auch

in Erbangelegenheiten. Auch die Töchter

der Hofbesitzer verheiratete man möglichst

rasch mit einer bescheidenen Ausstattung.

Als wertvollste Brautgabe wurde feinstes

Tuch mit auf dem Weg gegeben. Die seit Generationen

bewahrten und weitervererbten

Stoffkostbarkeiten mussten vor Mottenfraß

und Pilzen geschützt werden. Traditionell

Winterlandschaft bei Melag im

Talschluss von Langtaufers:

Wintergrüne Zirben und sommergrüne

Lärchen bilden den Schutzwald an

lawinengefährlichen Hängen.

geschah dies in Truhen und Schränken

aus Zirbenholz, das besondere Eigenschaften

aufweist. Diese Eigenschaften sind

inzwischen auch durch wissenschaftliche

Studien belegt. Wie Nadeln und Harz

enthält auch das Holz der Zirbe das aromatische

ätherische Öl Pinosylvin. Was für uns

wohlig duftet, ist für Pilze, Bakterien und

Motten ein Übel. Die „bioinhibitorische“

Wirkung macht Zirbenholz so robust und

schützt Stoffe in der Zirbentruhe. Damit

aber nicht genug. Ich zitiere noch einmal

Armin Landmann: „Studien etwa aus der

Steiermark indizieren, dass die Bauern der

Alpen nicht umsonst Zirbenholz für Betten,

Möbel, Wandvertäfelungen genutzt, ja

ganze Wirtshausstuben damit ausgekleidet

haben. Das Holz fördert offenbar Gemüt und

Gesundheit. In lebhaft duftenden, ästigen

Zirbenstuben und -betten schwindet nicht

nur das Holz, sondern auch der Stress, das

Herz schlägt ruhiger und das Wohlgefühl

wächst…. Die bessere Nachterholung geht

mit einer reduzierten Herzfrequenz einher.

Die durchschnittliche „Ersparnis“ im Zirbenholzbett

lag bei 3.500 Herzschlägen pro Tag,

was etwa einer Stunde Herzarbeit entspricht.

Wenn das stimmt, dann würde sich das Herz

eines „Zirbenbettschläfers“ über drei Jahre

Arbeit ersparen, wenn er 80 Jahre alt wird“.

Auch der Ross- und Kuhhandel soll in

Zirbenholzstuben friedlicher vonstattengegangen

sein, weil die aromatischen Düfte

die Streitlust gehemmt und die Verhandlungsbereitschaft

gefördert haben. Wahrscheinlich

hat beim Feilschen auch der

„Zirbengeist“ aus der Flasche ein bisschen

nachgeholfen. Seit jeher werden aus den

unreifen Petschelnüssen auch gehaltvolle,

würzige Schnäpse und Liköre hergestellt.

Heute reicht das Spektrum der Verwendung

von Zirben von Duftlampen über Duftkissen

bis zu Massageölen und Saunaaufgüssen.

Die Königin der Waldgrenze erlebt eine

Renaissance.

„Zirmgratsch“ ist treffender als

„Tannenhäher“

Wenn es um Lawinenschutz geht, ist

Hochlagenaufforstung ein Schlüsselwort.

Nichts bietet an steilen Hängen eine bessere

Sicherheit und Prävention als ein gesunder

Bergwald. Aufforstung in Hochlagen ist

teuer, schwierig und auch von Ausfällen

betroffen. Aber es gibt eine kostenlose Hilfe

von einem einst verfemten und gejagten

Vogel, dem Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes).

Natürlich leistet der Tannenhäher,

der wegen seiner Hauptnahrungsbasis

treffender mit dem Dialektnamen „Zirbmgratsch“

beschrieben ist, seinen Beitrag als

Zirbenwaldgärtner nicht bewusst und uns

Menschen zuliebe. Aber die Lebensweise

und die Verhaltensbiologie des Tannenhähers

kommen uns wegen der Wintervorratshaltung

des Vogels sehr zunutze.

Der Tannenhäher im Porträt

Der Tannenhäher ist ein akustisch auffälliger,

lauter Krähenvogel und ein waldbewohnender

Nussknacker. Im wissenschaftlichen

Gattungsnamen Nucifraga findet

sich die Tätigkeit als Nusszerteiler wieder.

Krähenvögel sind neugierig, aber gleichzeitig

vorsichtig. Tannenhäher sind zur

Brutzeit sehr heimlich unterwegs und nur

im Herbst an und oberhalb der Waldgrenze

einigermaßen leicht zu beobachten.

Im Leben der Zirmgratsch ist das Anlegen

dauerhafter Vorräte für die Überwinterung

und für die Aufzucht der Jungen von

entscheidender Bedeutung. Durch seine

58 WINTERWIND 2023/24


NATIONALPARK STILFSERJOCH

Vorratswirtschaft ist der Tannenhäher

auch im Winter an das Revier gebunden

und ein ausgeprägter Standvogel. Vorkommen,

Bestandesdichte, Ortsbewegungen

und das Fortpflanzungsgeschehen dieser

Vogelart sind vollständig von den Zirben

abhängig. Das gesamt Brutgeschehen des

Tannenhähers bis zum Flügggewerden der

Jungen beansprucht bis über 100 Tage. Die

Vögel können daher nur eine Brut im Jahr

aufziehen. Die Bindung ans Revier und an

die Vorräte sowie die Notwendigkeit, die

Brut unter extremen Bedingungen zu beginnen,

führen beim Tannenhäher nicht nur

zu Partnerschaft in monogamer Dauerehe,

sondern auch zur partnerschaftlichen Arbeitsteilung

beim Brüten: Der Tannenhäher

ist der einzige Vertreter aus der Familie der

Rabenvögel, bei denen sich das Männchen

an der Erbrütung der Eier beteiligt.

Wie alle Rabenvögel sind auch die

Tannenhäher Nahrungsopportunisten und

nehmen, was sie kriegen: neben Samen der

Zirben und Haselnüssen auch Fichtensamen,

aber kaum die schwer auszulösenden,

kleinen und kalorienarmen Lärchensamen.

Daneben naschen sie auch an fruchtigen

Beeren: Preisel- und Rauschbeeren, Vogelbeeren

und Holunder. Und sie fressen alles,

was sie an Insekten und tierischem Eiweiß

erwischen. Aus sich häufenden Beobachtungen

in Siedlungsnähe ist eine bestimmte

Tendenz ableitbar, dass der Tannenhäher

im Herbst zunehmend auch zum Kulturfolger

wird, weil er vermehrt in Hausgärten absteigt,

Haselnüsse und Walnüsse zu holen.

Der Zirbenwaldgärtner

Nüsse sind fett und nahrhaft, aber nicht

alle sind speicherfähig. In den Alpen

eignen sich neben den Haselnüssen mit

einem Fettgehalt bis zu 60 % vor allem die

Zirbelnüsse, bei denen das Fett bis zu 75 %

des Trockengewichtes ausmacht. Die Zirbe,

die Königin der Baumgrenze, gibt ihrem

Nachwuchs ein üppiges Vorratspaket zum

Auskeimen mit. Dieses nährstoffreiche Paket

macht sich der Tannenhäher zunutze.

Bei der Ernte der Zirbelnüsse gehen die

Häher sehr effizient vor: Am Stamm oder an

guten Plätzen hacken die Zirbmgratschn die

Zapfenschuppen weg und testen die Samen

auf ihre Konsistenz. Dadurch werden fast

100 % der vitalen Samen je Zapfen verwertet.

Für den Nusstransport hat der Krähenvogel

einen eigenen Tragsack entwickelt,

eine sich vor und unter dem Zungenansatz

öffnende Tasche. Bis zu 90 Zirbelnüsse

kann der Tannenhäher in seinem Tragsack

verstauen. Die Last, die bis zu 15 % des Körpergewichtes

ausmachen kann, transportieren

Tannenhäher im Flug bis zu 15 km weit

und überwinden dabei Höhenunterschiede

bis zu 700 Metern, auch über Pässe, wenn

der Vorrat im eigenen Revier nicht ausreicht.

Dort werden die Nüsse dann sorgfältig

versteckt und bei großer Konkurrenz

zuerst auch in Zwischenverstecken, um

arteigene Neider zu irritieren und fehlzuleiten

und ihnen die mühsam gesammelte

Eigennahrung vorzuenthalten. In 1-3 Monaten

Sammeltätigkeit versteckt ein einziger

Häher mindestens 30.000 bis 100.000 Nüsse

in vielen tausenden Verstecken. Dieser

Vorrat reicht nicht nur für den Häher selbst

über den Winter, sondern auch für den

Spender, die Zirbe, um im nächsten Jahr

auszukeimen.

Hohe Intelligenz und Erfolgsquote

Das größte Wunder aber ist die Erfolgsquote

des Tannenhähers: In einer durch

Schnee völlig veränderten Landschaft ist

er imstande die Verstecke wiederzufinden.

Seine Erfolgsquote bei Grabungen im

Schnee liegt zwischen 75 und 85 %. Wie sich

herausstellte, können sich die Häher bis zu

7.000 Versteckplätze punktgenau merken.

Wenn das keine Meisterleistung eines Vogelgehirnes

ist! Die nicht wiedergefundenen

Nüsse keimen als Büschelpflanzungen auch

an ökologischen Extremstandorten. Die

jahrtausendalte Kooperation zwischen Zirbe

und Vogel ist nicht nur billiger als Hochlagenaufforstung

oder als technischer Lawinenschutz

durch den Menschen, sondern

auch effizienter und nachhaltiger. Dies vor

allem deshalb, weil der Tannenhäher seine

Zirbelnüsse nicht einfach irgendwo versteckt.

Die meisten Samen deponiert er in

kurzrasigen, vegetationsarmen oder felsigen

Stellen am Boden, an Baumstümpfen oder

in der Streu unter Bäumen. Der Tannenhäher

transportiert die Nüsse auch bergaufwärts.

Er hebt damit die Baumgrenze nach

oben an und ist als alpiner Landschaftsgestalter

der Gärtner des Zirbenwaldes. Umso

schwerer vorstellbar ist es heute, dass der

Tannenhäher bis in die 1960er-Jahre als

Forstschädling angesehen wurde, der die

Zirbe in ihrer Vermehrung beeinträchtigt. In

diesen Zeiten war der Abschuss des Hähers

sogar mit Prämien belohnt worden!

Der Tannenhäher ist ein reviertreuer

Standvogel des Bergwaldes. Seine Überwinterungsstrategie

heißt Vorratshaltung:

Zwischen 30.000 und 100.000 Zirbel- und

Haselnüsse vergräbt er jährlich in bis zu

7.000 Verstecken.

Foto: Battista Zappa

In der völlig veränderten Schneelandschaft findet der

Tannenhäher 75 – 85% seiner versteckten Nüsse wieder,

eine fürwahr hohe Erfolgsquote. Jene Samen, die

er nicht wiederfindet, keimen als Jungzirben aus. Auf

diese Weise trägt der Tannenhäher sehr effizient zur

Hochlagenaufforstung und Schutzwaldbildung bei.

Foto: Alberto Bianchi

WINTERWIND 2022/23 59


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