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HEV-Magazin Dezember 2023_OST

Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.

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Antje Horvath, Abteilungsleiterin Versicherung bei der SGV:<br />

PRAXIS<br />

«Unwetterereignisse werden zunehmen»<br />

Vielleicht haben Sie sich auch schon<br />

gefragt, was die Solothurnische<br />

Gebäudeversicherung (SGV) überhaupt<br />

so tut und wofür Sie eigentlich Prämien<br />

bezahlen. Was hat die SGV denn so alles<br />

zu bewältigen?<br />

«Wir versichern alle Gebäude im Kanton Solothurn<br />

gegen Brand- und Elementarschäden<br />

wie Sturm, Hagel, Überschwemmung,<br />

Schneedruck, Erdrutsch, Steinschlag und<br />

ähnliches», erklärt Antje Horvath, Abteilungsleiterin<br />

Versicherung bei der SGV. Waren<br />

es im Jahr 1940 noch 33 792 Gebäude,<br />

die mit rund CHF 906 Mio. versichert waren,<br />

stieg die Anzahl versicherter Gebäude bis<br />

2022 auf die stattliche Anzahl von 101 804.<br />

Die Versicherungssumme lag Ende 2022<br />

bei gut CHF 93 Mia. Die durchschnittliche<br />

Versicherungssumme pro Gebäude stieg<br />

also von CHF 26 816.45 im Jahr 1940 auf<br />

CHF 915 809.85 im Jahr 2022! «Der Wert der<br />

Gebäude nahm im Laufe der Zeit deutlich<br />

zu», so Antje Horvath. «Sie sind grösser und<br />

gleichzeitig teurer geworden.»<br />

Sämtliche Gebäude müssen für das Festlegen<br />

ihres Versicherungswertes geschätzt<br />

werden. Neun Schätzungspräsidentinnen<br />

und Schätzungspräsidenten der SGV sowie<br />

über 50 nebenamtliche Fachpersonen<br />

aus dem Kanton Solothurn arbeiten als<br />

Amteischätzerinnen und Amteischätzer<br />

und bewerten im Auftrag der SGV jährlich<br />

durchschnittlich über 8 000 Gebäude. «Im<br />

Schadenfall, sei es beispielsweise ein Feuer,<br />

eine Überschwemmung oder ein Hagelereignis,<br />

erfasst und entschädigt die SGV<br />

die Schäden für unsere Versicherten. Oder<br />

anders ausgedrückt: Auf die Versicherungssumme<br />

erheben wir<br />

Prämien, damit wir<br />

im Schadenfall die<br />

Kos ten für die vollwertige<br />

Wiederherstellung<br />

erstatten<br />

können», erläutert<br />

die Abteilungsleiterin<br />

Versicherung.<br />

Weniger Brand-,<br />

aber mehr<br />

Elementarschäden<br />

Was ebenfalls interessant ist zu vergleichen,<br />

sind die Schadensummen über die Jahre<br />

gesehen: Die Grafik zeigt, dass die langfristigen<br />

Durchschnittsschäden, die durch<br />

Feuer verursacht werden, abnehmen, die<br />

Elementarschäden jedoch seit einigen Jahren<br />

grösser werden.<br />

Woran liegt das? «Diese Entwicklung zeigt,<br />

dass unsere Brandschutzmassnahmen wie<br />

Brandmeldeanlagen oder bauliche Massnahmen<br />

wie Brandschutztüren greifen,<br />

aber auch elektrische Geräte sicherer geworden<br />

sind», beantwortet Antje Horvath<br />

die Frage. «Machtlos sind Gebäudebesitzer<br />

lediglich gegen Brandstiftungen, die glücklicherweise<br />

selten sind.»<br />

Die Selbstverantwortung bei der Brandverhütung<br />

hingegen sei wirkungsvoll: «Insbesondere<br />

Küchenbrände könnten verhindert<br />

werden, wenn das Kochgut nicht unbeaufsichtigt<br />

stehen gelassen und nie etwas auf<br />

dem Kochherd gelagert wird», erwähnt<br />

Antje Horvath.<br />

Auch die Unkrautvernichtung mit Flammenwerfern<br />

würde immer wieder Brände<br />

verursachen. «Kochendes Wasser wirkt<br />

ebenso gut und<br />

ist unproblematisch!»<br />

Nicht nur<br />

die Anzahl Brände<br />

nimmt ab,<br />

auch die Schadenhöhe<br />

wird<br />

geringer. «Das<br />

hingegen liegt<br />

nicht zuletzt<br />

an unseren gut<br />

ausgebildeten<br />

sowie schnell<br />

Entwicklung Brand- und Elementarschäden 1985 bis 2040<br />

und professionell agierenden Feuerwehren<br />

im Kanton», lobt Horvath.<br />

Keine Prämienerhöhungen<br />

vorgesehen<br />

Im Gegensatz zu den sinkenden Brandschäden<br />

muss die SGV gemäss der Grafik<br />

mit zunehmenden Elementarschäden rechnen.<br />

«Unwetterereignisse werden aufgrund<br />

des sich wandelnden Klimas auch bei uns<br />

zunehmen», ist die Abteilungsleiterin Versicherung<br />

überzeugt. «Sturm- und Hagelschäden<br />

sind anzahlmässig hoch, die Schäden<br />

aber geringer als bei Überschwemmungsereignissen,<br />

bei denen die Schäden<br />

an und in den Häusern oft enorm hoch<br />

sind», so Antje Horvath. Die Grafik zeigt mit<br />

den beiden Ausschlagsspitzen auch das<br />

Sturmereignis Lothar (Ende 1999) und das<br />

Hochwasser- und Hageljahr 2007 sowie extrapoliert<br />

das mögliche Vertrauensintervall<br />

mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit<br />

(Bandbreite) von + / - 95 Prozent.<br />

Fazit? «Sofern sich zukünftige Brände und<br />

Elementarereignisse innerhalb der in der<br />

Grafik aufgezeigten Bandbreite bewegen<br />

und keine Extremereignisse wie 1999 oder<br />

2007 erfolgen, gehen wir davon aus, dass<br />

in den nächsten Jahren die Prämien gleich<br />

bleiben oder marginal sinken.»<br />

Verantwortlich: SGV<br />

Solothurnische<br />

Gebäudeversicherung SGV<br />

Baselstrasse 40 | 4500 Solothurn<br />

032 627 97 00 | info@sgvso.ch<br />

www.sgvso.ch<br />

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