faktor Winter 2023/24
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
www.<strong>faktor</strong>-erfolgsgeschichten.de<br />
19. Jahrgang <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong>/20<strong>24</strong> 8 Euro<br />
› MEHR ALS EIN MAGAZIN<br />
› DAS MAGAZIN FÜR ERFOLGSGESCHICHTEN<br />
Titelgeschichte Die Spuren von Robert Oppenheimer als Atomwissenschaftler in Göttingen strahlen bis heute in die Welt 64
Jan Förster Dipl.-Finw.(FH)<br />
Steuerberater<br />
Miriam Engel Dipl.-Kffr.<br />
Steuerberaterin<br />
Tatjana Wucherpfennig B.Sc.<br />
Steuerberaterin<br />
Immer die richtige Finanzmedikation<br />
Damit Abgaben nicht zur bitteren Pille werden, finden Mediziner in Quattek &<br />
Partner ihren „Facharzt“ unter den Steuerberatern. Wir verstehen uns als wirtschaftliche<br />
Wegbegleiter der Heilberufe. Unser Rezept für das monetäre Wohlergehen:<br />
effektive Finanzdiagnostik und wirksame Therapien von der Praxisübernahme<br />
über den laufenden Betrieb bis hin zur Nachfolgeregelung.<br />
Steuerprognosen, Liquiditäts- und Planrechnungen sowie Branchen- und Mehrjahresvergleiche<br />
helfen uns, Probleme frühzeitig zu erkennen und eine entsprechende<br />
„Medikation“ vorzunehmen. Die Ergebnissituation fassen wir nachvollziehbar<br />
in speziellen Quartalsberichten und Überschussrechnungen zusammen.<br />
Als Spezialisten auf dem Gebiet der Heilberufe betreuen wir mit besonders ausgebildeten<br />
und motivierten Mitarbeitern eine Vielzahl von niedergelassenen Medizinern<br />
der verschiedensten Fachrichtungen und Praxen unterschiedlichster<br />
Größenordnungen und Organisationsformen.<br />
Jürgen Hollstein Dipl.-Kfm.<br />
Steuerberater<br />
Roland Haever Dipl.-Kfm.<br />
Wirtschaftsprüfer · Steuerberater<br />
Fritz Güntzler Dipl.-Kfm.<br />
Wirtschaftsprüfer · Steuerberater<br />
Johann-Karl Vietor Dipl.-Kfm.<br />
Steuerberater<br />
Thorsten Kumpe Dipl.-Kfm.<br />
Wirtschaftsprüfer · Steuerberater<br />
Miriam Engel Dipl.-Kffr.<br />
Steuerberaterin<br />
Lutz Becker<br />
Rechtsanwalt<br />
Jan Förster Dipl.-Finw. (FH)<br />
Steuerberater<br />
In Kooperation mit<br />
Quattek & Partner Steuerberatungsgesellschaft mbB · Nikolausberger Weg 49 · 37073 Göttingen · Tel. (05 51) 49 70 1-0 · www.quattek.de
60 x <strong>24</strong>0 mm<br />
editorial<br />
Hybrides Arbeiten<br />
... organisiert<br />
mit Struckmeier<br />
BUCHUNGSSYSTEME<br />
Bisher wurden Sie an dieser Stelle von unserer Chefredakteurin begrüßt – nun übernehme<br />
ich das wieder als Herausgeber. Hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei Elena<br />
Schrader für die gute Zusammenarbeit bedanken und ihr alles Gute für den<br />
weiteren Weg wünschen.<br />
Die Nachfolge als Redaktionsleiter übernimmt Christian Vogelbein. Der 35-jährige<br />
Northeimer ist leidenschaftlicher Journalist und wird künftig die wichtigsten Artikel im<br />
Magazin selbst schreiben. Zudem erstellt er wie bisher die einzigartigen <strong>faktor</strong>-Videos und<br />
übernimmt gemeinsam mit mir den Podcast ,onfire' und die Social-Media-Aktivitäten.<br />
Mit diesem Wechsel wollen wir die <strong>faktor</strong>-Plattform weiter digitalisieren, um die Unternehmen<br />
in Südniedersachsen regional noch bekannter zu machen. Zugleich wollen wir<br />
mit dem Team aus Autoren und Fotografen das Print-Magazin weiterentwickeln und<br />
noch hochwertiger machen. So hat für diese Ausgabe das ,brasilianische Auge‘ Alciro<br />
Theodoro da Silva in den vergangenen zweieinhalb Jahren während der Umbauphase<br />
immer wieder die Stadthalle Göttingen besucht – und tolle Motive mitgebracht.<br />
Unsere Titelgeschichte beschäftigt sich mit J. Robert Oppenheimer, der nur kurz in Göttingen<br />
gelebt und geforscht hat. Durch einen Kinofilm ist er in diesem Jahr sehr präsent<br />
geworden. Wir zeigen, welche Spuren der ,Vater der Atombombe' bei uns hinterlassen<br />
hat. Außerdem haben wir den neuen Vorstand der Einbecker Brauhaus AG, Marc Kerger,<br />
in Einbeck besucht und mit Ramin Yahyapour, dem GWGD- Geschäftsführer, über sein<br />
Rechenzentrum für die Uni Göttingen und die Max- Planck-Gesellschaft gesprochen.<br />
Weitere Schwerpunktthemen sind die Top-Arbeitgeber und Gesundheit.<br />
ORGANIZER<br />
HYBRIDE<br />
LOCKERSCHRÄNKE<br />
FOTO COVER: ALAMY / FOTOS EDITORIAL: FAKTOR MAGAZIN<br />
Die nächste Ausgabe, die Ende März 20<strong>24</strong> erscheinen wird, wird übrigens die 75. sein.<br />
Dafür suchen wir schon jetzt <strong>faktor</strong>-Erfolgsgeschichten. Was wir uns dazu überlegt haben,<br />
lesen Sie auf Seite 20.<br />
Nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen beim Lesen dieser Ausgabe, ein frohes Weihnachtsfest<br />
und einen gelungenen Start ins neue Jahr!<br />
Ihr Marco Böhme<br />
Herausgeber<br />
boehme@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
P<br />
Direkt<br />
Wir denken Büro neu.<br />
an unserem Ausstellungszentrum stehen<br />
ausreichend kostenlose Parkplätze zur Verfügung.<br />
KARL-ARNOLD-STRASSE 4 · 37079 GÖTTINGEN<br />
0551 50669-0<br />
INFO@STRUCKMEIER.DE<br />
WWW.STRUCKMEIER.DE<br />
4 |<strong>2023</strong> 3
inhalt<br />
service<br />
3 Editorial<br />
110 Kulturkrafttage<br />
Kulturkämpferin. Was trotz Widrigkeiten<br />
möglich ist, zeigt Julia Hansen<br />
eindrucksvoll mit ihren Kulturkrafttagen<br />
in Einbeck. Vor dem Start der dritten<br />
Auflage haben wir mit ihr über die Kultur<br />
und schwierige Jahre gesprochen.<br />
8 Momentaufnahmen<br />
Besondere Augenblicke<br />
vergangener Tage<br />
14 Rückblick<br />
Die 40. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge<br />
16 Aktuelles<br />
Neues aus der <strong>faktor</strong>-Redaktion<br />
155 Impressum<br />
unternehmen<br />
38 Zukunftsmodell<br />
Bernhard Vollmar von der PFH<br />
über den neuen Studiengang Entrepreneurship<br />
40 Gateway to Gründung<br />
Die 13. Entrepreneurship School<br />
(ESS) setzt eine neue Bestmarke –<br />
<strong>faktor</strong> als Medienpartner stellt die<br />
Gewinner vor<br />
wissen<br />
86 Die besten neuen Ideen<br />
Die Region Göttingen hat den<br />
Innovationspreis verliehen – das<br />
sind die Ausgezeichneten<br />
54 Mitarbeiter mitnehmen<br />
Ein neues Förderprogramm des<br />
Bundes ist vor allem für regionale<br />
KMU interessant, die sich der<br />
digitalen Transformation stellen<br />
79 Rechtstipp<br />
Zum Jahreswechsel verändern<br />
sich Regelungen zur beliebten<br />
Rechtsform GbR. Unser Experte<br />
erklärt, was das bedeutet<br />
top-arbeitgeber<br />
122 In Mitarbeiter investieren<br />
Im Interview spricht <strong>faktor</strong><br />
mit der VHS und Hogrefe über<br />
die Herausforderung, neue<br />
Mitarbeiter zu finden und zu<br />
motivieren<br />
134 Neue TOPAS-Unternehmen<br />
Die Riege der TOP-Arbeitgeber<br />
in Südniedersachsen wächst<br />
mensch<br />
48 Unter die Haut<br />
Das Göttinger Start-up Histomography<br />
überzeugt die ESS-Jury mit seiner Idee<br />
58 Das findige Duo<br />
Das Diagnostische Brustzentrum<br />
Göttingen feiert 20-jähriges Bestehen<br />
64 Der Mann und die Bombe<br />
J. Robert Oppenheimer ist dank eines<br />
neuen Films auch in Göttingen wieder<br />
Stadtgespräch<br />
leben<br />
92 Veränderung<br />
Nach langer Sanierungszeit wird die<br />
neue Göttinger Stadthalle bald auch<br />
offiziell eröffnet – diesen Wandel<br />
hat unser Fotograf Alciro Theodoro<br />
da Silva in eindrucksvollen Bildern<br />
festgehalten<br />
108 Schluss mit <strong>Winter</strong>schlaf<br />
Julia Hansen im Gespräch über die<br />
Herausforderung, in schwierigen<br />
Zeiten etwas wie die Kulturkrafttage in<br />
Einbeck auf die Beine zu stellen<br />
4 4 |<strong>2023</strong>
FOTOS: ALCIRO THEODORO DA SILVA I MARCO BÜHL I LUKA GORJUP<br />
100 Arineo wird unverkäuflich<br />
78 Ramin Yahyapour: Bits, Bytes und eine Mission<br />
Nicht nur binär. Ramin Yahyapour ist Geschäftsführer eines der wichtigsten IT-Dienstleister<br />
für die Wissenschaft und leidenschaftlicher Koch. Im Interview verrät er uns die<br />
Bedeutung des Standorts, wie er Informatiker nach Göttingen lockt und warum er lieber<br />
in Kochbüchern liest statt die Gerichte nachzukochen.<br />
Keine Übernahme. Arineo will über eine<br />
Stiftung die Belegschaft beteiligen. Wie<br />
das geht, verraten uns Marko Weinrich<br />
und Wibke Jellinghaus.<br />
<strong>24</strong> Ein Typ wie eine Marke<br />
92 Fotoserie: Die Stadthalle Göttingen im Wandel<br />
Veränderung. Nach langer Sanierungszeit wird die Göttinger Stadthalle bald auch offiziell<br />
eröffnet. Der Weg dorthin war ein langer Veränderungsprozess. Unser Fotograf Alciro<br />
Theodoro da Silva hat diese Entwicklung über einen langen Zeitraum mit seiner Kamera<br />
festgehalten. Die Bilder erlauben eine ungewöhnliche Perspektive.<br />
Wechsel an der Spitze. Marc Kerger ist<br />
neuer Vorstand der Einbecker Brauhaus<br />
AG. Im Interview spricht der gebürtige<br />
Dortmunder über die Geschichte des<br />
Einbecker Bieres und die Zukunft der<br />
Traditionsmarke. Dass diese ohne<br />
Alkohol stattfinden kann, sieht er als<br />
Chance.<br />
4 |<strong>2023</strong> 5
Größte Galerie für exklusives Einrichten<br />
in Norddeutschland.<br />
NEUERÖFFNUNG<br />
VIELER MARKENSTUDIOS!<br />
Sonderaktion Stühle:<br />
„6 für 5“<br />
6 Stühle kaufen, nur 5 bezahlen.<br />
Alle Stühle. Alle Marken.<br />
Nur für kurze Zeit! 1<br />
1<br />
gültig bis 31.12.<strong>2023</strong><br />
LICHTWOCHEN<br />
im Ambiente<br />
5 % Aktions-Rabatt<br />
inklusive Lieferung & Montage<br />
= Ambiente Full Service 2<br />
2<br />
ab 2.500 € Leuchten-Auftragswert<br />
Ambiente by Hesse · Möbel Hesse GmbH<br />
Robert-Hesse-Straße 3<br />
30827 Garbsen/Hannover an der B6<br />
Tel. 0511 27978-0 · Mo. bis Sa. 10 – 19 Uhr<br />
www.moebel-hesse.de<br />
Bacher<br />
Balada & Co.<br />
Bielefelder<br />
Werkstätten<br />
Brand van<br />
Egmond<br />
Brühl<br />
Christine Kröncke<br />
Cierre<br />
Classicon<br />
Cor<br />
Dauphin Home<br />
De Sede<br />
Dormiente<br />
Draenert<br />
Edra<br />
Eloa<br />
Fiam<br />
Flos<br />
Form Exclusiv<br />
Foscarini<br />
FSM<br />
Grau<br />
Graypants<br />
Hästens<br />
Interlübke<br />
JAB Anstoetz<br />
Kettnaker<br />
Kristalia<br />
Ligne Roset<br />
Montana<br />
Novamobili<br />
Penta<br />
Pol74<br />
Raumplus<br />
Rodam<br />
Schönbuch<br />
Scholtissek<br />
Sitzwerke<br />
Team 7<br />
Tommy M<br />
Volume K<br />
VS Manufaktur<br />
Willisau<br />
Wittmann
Design trifft<br />
Dolce Vita<br />
MADE IN ITALY IN PERFEKTION:<br />
DIE MÖBEL VON CIERRE BEEINDRUCKEN MIT PURISTISCHEM, ZEITLOSEM DESIGN UND HOHER HANDWERKLICHER QUALITÄT.<br />
Ambiente by Hesse präsentiert Hochwert-<br />
Möbelkollektionen aus Italien<br />
Italien – das Land steht für Eleganz, Mode, für einen<br />
entspannten Lebensstil – und für Design. „Made in<br />
Italy“ ist ein Statement: Denn italienisches Design<br />
vereint Extravaganz und Funktionalität, Klassik und<br />
oft auch eine Prise Originalität. In Norddeutschlands<br />
größter Galerie für exklusives Wohnen, im Ambiente<br />
by Hesse, lässt sich dieses Italien-Gefühl erleben.<br />
Das Einrichtungshaus in Garbsen präsentiert auf<br />
5000 Quadratmetern alle führenden Kollektionen<br />
von exklusiven Markenmöbeln und Stoffen sowie<br />
prämiertes Design. Viele der Markenstudios sind neu<br />
eröffnet.<br />
Ganz neu in Szene gesetzt ist seit Kurzem die<br />
aktuelle Möbelkollektion von Cierre Imbotti. „Living<br />
in leather“, also „Leben in Leder“, so lautet das Credo<br />
des italienischen Lederexperten. Das Familienunternehmen<br />
in dritter Generation steht seit 1972 für<br />
„Design Made in Italy“. Und ob Sitzlandschaften,<br />
Sofas, Sessel, Longchairs, Stühle oder auch Schlafzimmermöbel:<br />
Die Möbel von Cierre beeindrucken<br />
mit puristischem, zeitlosem Design und hoher handwerklicher<br />
Qualität.<br />
Alle Möbel von Cierre sind handgefertigt<br />
„Cierre designt nicht nur Ledermöbel, es schafft<br />
Stilrichtungen, eigentlich ein ganzes Lebensgefühl“,<br />
sagt Frank Jacob, Verkaufsleiter bei Ambiente by<br />
Hesse. „Die Marke Cierre ist der Inbegriff von Luxus<br />
und Eleganz, jedes Detail wird bei Cierre mit Sorgfalt<br />
und Liebe zum Detail ausgewählt. Alle Ledersofas,<br />
Sessel und Betten sind handgefertigt, jede Naht und<br />
jeder Schnitt ist durchdacht gesetzt.“<br />
„Die Möbel von Cierre werden komplett in Italien<br />
gefertigt, und zwar in der Produktionsstätte in Forlì<br />
in der Emilia-Romagna in Oberitalien. Cierre bezieht<br />
das Leder für seine Möbel ausschließlich von ausgewählten<br />
italienischen Gerbereien. Das Leder wird<br />
dort auf traditionelle Weise gegerbt und anschließend<br />
von erfahrenen Handwerkern zu einzigartigen<br />
Möbelstücken verarbeitet – und damit zu einem<br />
geradezu sinnlichen Erlebnis“, sagt Verkaufsleiter<br />
Jacob. Immer entsprechend dem Motto des Unternehmens:<br />
„Design ist das Ergebnis von Einfachheit<br />
und Arbeit.“<br />
Innovatives Glasdesign und Transparenz in der Gestaltung<br />
von Möbeln – das zeichnet die Produkte<br />
des italienischen Möbelherstellers Fiam aus. Die<br />
Möbel spielen mit der Magie des Lichts. Die daraus<br />
entstehenden Reflexionen sind außergewöhnlich<br />
und prägen damit die Atmosphäre des gesamten<br />
Wohnraums. Ob bei der Vitrine „Echo“ in Bronzeglas,<br />
ob beim Standspiegel Caadre aus gebogenem Glas,<br />
entworfen von Designer Philippe Starck oder beim<br />
Coffeetable namens Macramé mit einer Platte in<br />
Rauchglas auf einem Fuß aus durchbrochenem Glas.<br />
Besondere Bühne für diese hochwertige Möbelkollektion<br />
sind die Designerteppiche von Carpets<br />
Remade. Mal fügen sich die Teppiche nahtlos im<br />
Raum ein, mal setzen sie als Eyecatcher Akzente.<br />
Immer aber schaffen sie eine besondere Atmosphäre,<br />
denn diese Teppiche schmücken den Boden wie ein<br />
Kunstwerk. Viele der Teppiche sind edle Designereinzelstücke<br />
und handgefertigt: Sie verleihen modernem<br />
Design und hochwertigen Einrichtungen eine<br />
Spur Extravaganz – und eine eigene Persönlichkeit.<br />
STATEMENTMÖBEL: DAS DESIGNERSIDE-<br />
BOARD DES ITALIENISCHEN HERSTELLERS<br />
FIAM REFLEKTIERT DIE MAGIE DES LICHTS.<br />
„LIVING IN LEATHER“: CIERRE HAT MIT<br />
„WOHNEN IN LEDER“ EIN KONZEPT DAFÜR<br />
GESCHAFFEN, NICHT NUR PRODUKTE FÜR<br />
WOHN-, SONDERN AUCH FÜR SCHLAFRÄU-<br />
ME ZU GESTALTEN.<br />
Möbel Hesse GmbH, Robert-Hesse-Straße 3<br />
30827 Garbsen/Hannover an der B6<br />
Tel. 0511 27978-0, Mo. bis Sa. 10 – 19 Uhr<br />
info@moebel-hesse.de, www.moebel-hesse.de
momentaufnahmen<br />
8 4 |<strong>2023</strong>
momentaufnahmen<br />
Momentaufnahmen<br />
<strong>faktor</strong> lässt besondere Ereignisse in der Region mit ausgewählten Impressionen Revue passieren.<br />
TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Viele Hände, viele Farben<br />
Ron Minis ist Musiker. Er spielt mehrere Instrumente gleichzeitig. Und er hat einen blauen Bart. Das sind drei<br />
sehr offensichtliche Fakten über einen der buntesten Künstler beim diesjährigen Jazzfestival in Göttingen.<br />
Wenn aber selbst das farbenfrohe Haar im Gesicht nicht davon ablenkt, mit welcher Leichtigkeit Ron Minis<br />
gleich mehrere Instrumente alleine spielt, und daraus ein Ganzes macht, wird klar, warum so viele Besucher<br />
begeistert waren. Das 46. Jazzfestival wurde so nicht nur für Kenner und Fans zu einem besonderen Erlebnis.<br />
Unser Fotograf hat diesen Moment festgehalten, als der Künstler selbst eben diesen zu genießen weiß.<br />
4 |<strong>2023</strong> 9
momentaufnahmen<br />
Neues bringt Farbe ins Leben<br />
Eine Idee ist wie ein Schmetterling, beide finden ihren Ursprung oft in etwas sehr Unscheinbarem. Es passt also, dass zum<br />
21. Innovationspreis der Region Göttingen genau dieses Bild auf der Bühne des Deutschen Theaters zu sehen war. Wie die<br />
Raupe braucht auch der Schmetterling zuvor den Mut, sich und etwas zu bewegen. Auf einen ähnlichen Prozess blicken<br />
jetzt die Gewinnerinnen und Gewinner des Innovationspreises zurück. Im Rückblick scheint der Weg einfach und klar – doch woher<br />
weiß die Raupe, welche Farbe ihre Flügel haben werden?<br />
10 4 |<strong>2023</strong>
momentaufnahmen<br />
4|<strong>2023</strong> 11
momentaufnahmen<br />
Göttingen jazzt wieder<br />
Das 45. Göttinger Jazzfestival konnte im November endlich wieder ein Programm im<br />
Vor-Corona-Umfang anbieten. Internationale Künstler boten feinste Improvisationskunst von den<br />
Ursprüngen des Jazz bis zu Grenzgängen entlang von Folk, Minimal, World Musik, Neuer Musik<br />
und Techno. Der US-amerikanische Trompeter Theo Croker (Foto) eröffnete mit seiner Band das<br />
große Programmwochenende im Deutschen Theater mit Gospel, Blues, Jazz, Soul und Funk.<br />
Neben vielen Einzelkonzerten wurde erstmals auch eine Art-Techno-Jazz-Party mit<br />
DJ Leonhard Kuhn im DT-Keller gefeiert.<br />
Auf ein Wort. Oder <strong>24</strong>.600.<br />
Wie viel Kraft steckt eigentlich in einem Buchstaben? Einer allein kann ein Zeichen sein. Mehrere<br />
ein Wort; der Liebe, der Wut, der Handlung. Ein Satz wird zur Aussage, ein Text zum Artikel.<br />
Fällt alles aus dem Herzen, ist es Poesie, ist es Literatur. Der Göttinger Literaturherbst war<br />
in diesem Jahr ein Bahnhof voller Buchstaben und Worten, die kraftvoll <strong>24</strong>.600 Passagiere an<br />
jedes gedankliche Ziel brachten. Und auch wenn Johanna Wokalek und Matthias Brandt behaupten,<br />
,Wir haben es nicht gut gemacht‘, hatten sie an diesem Abend im Deutschen Theater<br />
offenbar unrecht. Der Blick auf den Fahrplan verrät: Der nächste Literaturherbst findet vom 18.<br />
bis 27. Oktober 20<strong>24</strong> statt.<br />
12 4 |<strong>2023</strong>
momentaufnahmen<br />
4 |<strong>2023</strong> 13
aktuelles<br />
Mit den passenden<br />
Mitarbeitern zum Erfolg<br />
Rückblick auf die 40. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge im Audi Zentrum Göttingen<br />
TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Die 40. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge stand ganz im<br />
Zeichen eines der aufregendsten Themen der<br />
Unternehmerwelt: Woher kommt frisches Personal?<br />
Als Gast sprach Andreas Nau in den Hallen des<br />
<strong>faktor</strong>-Partners Audi Zentrum Göttingen. Als einer der<br />
Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH<br />
erzählte er von der Reise aus der Insolvenz hin zu einem<br />
wachsenden Unternehmen mit aktuell rund 90 Mitarbeitern.<br />
Die Firma stellt Softwarelösungen im Bildungsmanagement<br />
und im Bereich der Personalentwicklung<br />
zur Verfügung und hat daher einen besonderen Bedarf<br />
für hoch ausgebildete Fachkräfte. Neue Mitarbeiter hinzuzugewinnen,<br />
sie zu halten und gleichzeitig selbst zu<br />
Werbenden für den Arbeitgeber easySoft zu machen, ist<br />
seit vielen Jahren eine Kernaufgabe von Nau.<br />
RUND 80 GÄSTE ließen sich umgeben von Neuwagenduft<br />
von konkreten Beispielen und Maßnahmen inspirieren.<br />
Ob sie in ihren Göttinger Firmenzentralen aber<br />
ähnlich wie Andreas Nau nun eine riesige Kletterwand<br />
im Foyer installieren, blieb auch bei den anschließenden<br />
Netzwerk-Gesprächen offen. Auch Nau betont, dass Un-<br />
14 4 | <strong>2023</strong>
aktuelles<br />
ternehmen den für ihre Fachkräfte passenden Weg gehen<br />
müssen. Der einfachste Weg, diesen zu erfassen, ist für<br />
Nau: zuhören.<br />
DIE BEREITSCHAFT DAZU ist groß, denn klar formuliert<br />
haben alle Teilnehmenden, dass sich die Gewinnung<br />
neuer Mitarbeitenden zu den größten Herausforderungen<br />
aller Branchen entwickelt hat. Dafür das eigene Unternehmen<br />
in eine Arbeitgebermarke zu verwandeln, war<br />
deshalb nicht nur der Titel der 40. <strong>faktor</strong> Business-Lounge,<br />
sondern auch eine motivierende Aufgabenstellung. ƒ<br />
Sie haben die Lounge verpasst?<br />
Kein Problem. Weitere Impressionen der<br />
40. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge finden Sie unter:<br />
<strong>faktor</strong>-magazin.de/<br />
bildergalerien-<strong>faktor</strong>-business-lounge<br />
4 |<strong>2023</strong> 15
aktuelles<br />
Neugierig geworden?<br />
Hier geht es zum <strong>faktor</strong>-Mittagsclub:<br />
www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/<br />
bildergalerien-<strong>faktor</strong>-mittagsclub<br />
FOTO: ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
<strong>faktor</strong>-Events<br />
Drei Impulse im Mittagsclub<br />
Die vergangenen <strong>faktor</strong>-Mittagsclubs verschafften erneut Blicke hinter sonst<br />
verschlossenen Kulissen. Im November sprach Nico Karasch, der durch den<br />
Great Barrier Run bekannt ist, darüber, wie er mit seiner Firma Ten Media<br />
House Fernsehwerbung organisiert und steuert. Dabei verknüpft er die<br />
Reichweitenstärke des linearen Fernsehens mit der gezielten Aussteuerbarkeit<br />
der Online-Welt.<br />
Im Oktober sprach Wolfgang Brück, Sprecher der Universitätsmedizin<br />
Göttingen ganz offen darüber, wie es ist, trotz aktueller finanzieller Herausforderungen<br />
im Gesundheitssektor eine Klinik am Leben zu halten.<br />
Und im September erklärte Jonas David als Regionalleiter der Junge Wilde<br />
Academy die Gedanken der Generation Z. Dabei beantwortete er Fragen<br />
dazu, wie junge Menschen heute ticken und wie die Arbeitswelt mit ihnen<br />
am besten umgeht.<br />
Zeit für den<br />
Farbwechsel<br />
Die CITIPOST stellt Ihre Post deutschlandweit zu.<br />
Jetzt zur CITIPOST wechseln!<br />
CITIPOST Göttingen GmbH<br />
Dransfelder Str. 1 • 37079 Göttingen<br />
Telefon 0551 63 41 21-13<br />
Frohe<br />
Weihnachten<br />
&<br />
ein glückliches<br />
neues Jahr<br />
<strong>faktor</strong> unterwegs<br />
Die besten Geschichten im Video<br />
Ausgewählte Geschichten haben wir mit der <strong>faktor</strong>-Kamera<br />
begleitet. Die Ergebnisse finden Sie auf unserer Website und unserem<br />
YouTube-Kanal.<br />
Begleiten Sie zum Beispiel Ingo Stephan von 1KOMMA5°<br />
Göttingen im ersten Hybrid-Ferrari. Zufall-Chef Peter Müller-Kronberg<br />
führt uns durch das ,zufall-lab‘ und erklärt, wie Wachstum und<br />
Familie in der Logistik-Branche zusammen funktionieren. Benjamin<br />
Krieft von Börner-Eisenacher zeigt uns, wie Wurst auch ohne Fleisch<br />
schmecken kann, und Cornelius Thimm erzählt wie es ist, mit diesem<br />
Nachnamen und in dritter Generation in große Fußstapfen zu<br />
treten.<br />
Folgen Sie dazu einfach dem Link hinter dem QR-Code. Damit<br />
Sie nichts verpassen, abonnieren Sie direkt den Kanal.<br />
Denn für 20<strong>24</strong> haben wir viele weitere spannende Reportagen,<br />
Interviews und Geschichten rund um inspirierende<br />
Entscheider aus der Region geplant.<br />
Wollen auch Sie sich einmal dort wiedersehen? Dann sprechen<br />
Sie Redaktionsleiter Christian Vogelbein direkt an. Sie<br />
erreichen ihn per E-Mail an vogelbein@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
16 4 |<strong>2023</strong>
aktuelles<br />
<strong>faktor</strong>-Zukunft<br />
Veränderung zum Jahreswechsel<br />
In Vorbereitung auf das neue Jahr stehen auch im <strong>faktor</strong>-Team die Zeichen<br />
auf Wandel. Neben Neuzugang Christian Vogelbein verabschiedete<br />
sich Herausgeber Marco Böhme im Rahmen der 40. <strong>faktor</strong>-Business-<br />
Lounge von Stephanie Margraf, die das Unternehmen nach acht Jahren<br />
verlässt. Sie hat nicht nur die Events stets toll organisiert, sondern als<br />
Organisatorin das Büro auf Vordermann gebracht.<br />
Ihre Nachfolgerin Christiane Wiese-Brahimi ist schon seit einigen<br />
Wochen dabei und übernimmt sehr engagiert die Nachfolge. Sie ist Ihre<br />
Ansprechpartnerin rund um die Themen Abo-Verteiler, Rechnungen und<br />
Events.<br />
Ebenfalls das <strong>faktor</strong>-Team verlassen wird Kundenberaterin Nicole<br />
Benseler. Auch hier bedankt sich Herausgeber Marco Böhme für die<br />
Zusammenarbeit und wünscht ihr weiterhin viel Erfolg.<br />
<strong>faktor</strong>-Azubi<br />
Jetzt die richtigen Azubis finden!<br />
Zum neuen Jahr bringen wir erneut die Azubis von morgen mit Arbeitgebern aus der Region zusammen. Das erste<br />
Heft des Jahres wird der <strong>faktor</strong>AZUBI sein und sich spannenden Chancen aus der Region widmen, um jungen<br />
Menschen eine Karrierechance zu bieten. Dabei schaffen wir Einblicke in Berufe, Entscheidungswege und<br />
Möglichkeiten. Wir blicken hinter die Kulissen der großen Arbeits- und Chancengeber in der Region.<br />
Auch sprechen wir mit Auszubildenden und fragen, was sie motiviert. Gemeinsam bringen wir Generationen<br />
zusammen und präsentieren eine Region, die sich für die Zukunft rüstet.<br />
Sie möchten als attraktiver Arbeit- und Chancengeber ein Teil des<br />
neuen <strong>faktor</strong>AZUBI sein? Dann melden Sie sich bei<br />
Marco Böhme, Tel. 0551 309839-0<br />
oder boehme@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
Gemeinsam erzählen wir ihre Erfolgsgeschichte und<br />
machen Sie als Ausbilder und Arbeitgeber sichtbar.<br />
Werfen Sie doch mal einen Blick ins Heft!<br />
www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/<strong>faktor</strong>-azubi<br />
4|<strong>2023</strong> 17
aktuelles<br />
<strong>faktor</strong>-Podcast<br />
Von Gipfelstürmern und Finanzkrisen<br />
onfire – der Podcast für Erfolgsgeschichten ist Teil des <strong>faktor</strong>-Portfolios und<br />
lädt regelmäßig spannende Persönlichkeiten aus Südniedersachsen zum<br />
Gespräch ein. Gastgeber und Herausgeber Marco Böhme plaudert mit<br />
seinen Gästen in entspannter Atmosphäre über deren Lebens- und<br />
Erfolgsgeschichte und fragt:<br />
Wofür brennen Sie?<br />
Zuletzt waren gleich drei spannende Menschen aus der Region zu Gast im<br />
onfire-Studio: Katharina Kastendieck, Dominik Kimyon und Bela Gipp.<br />
äfte<br />
Das Komplett-Paket<br />
für Sie hier vor Ort:<br />
_ 360° FührungskräFtetraining<br />
_Fokus Leadership<br />
HANNOVER – GÖTTINGEN<br />
... und das Programm<br />
für Junge Leute:<br />
Rainer Guse<br />
Akademieleiter<br />
Leaders Academy Hannover/ Göttingen<br />
Telefon: +49 (0)55 64 33 92 740<br />
Mobil: +49 (0)173 250 8837<br />
E-Mail: rainer.guse@leaders-academy.com<br />
Jetzt informieren & anmelden!<br />
www.leaders-academy.com<br />
www.junge-wilde.academy<br />
18 4 |<strong>2023</strong>
aktuelles<br />
<strong>faktor</strong>-Podcast<br />
Katharina Kastendieck arbeitet für die Universität Göttingen<br />
im Alumni-Verein und hält so die Verbindungen der ehemaligen<br />
Studierenden zu ihrer Hochschule wach. Was uns Menschen<br />
verbindet, wollte sie auf einer 1.270 Kilometer langen<br />
Wanderung entlang des Grünes Bandes, der ehemaligen<br />
deutsch-deutschen Grenze, herausfinden und auch, was es<br />
mit der Spaltung der Gesellschaft auf sich hat, die in den Medien<br />
und von Politikern heraufbeschworen wird. Außerdem<br />
erzählt die Künstlerin von ihrem ersten Kinderbuch,<br />
Chanson-Abenden in Göttingen und ihrer Performance als<br />
Vertikaltuchakrobatin, obwohl sie Höhenangst hat.<br />
Dominik Kimyon, Pressesprecher der Stadt Göttingen, erzählt,<br />
wie er zu seinem Debütroman gekommen ist. Wir sprechen über<br />
seine Inspirationen, den Schreibprozess und die Veröffentlichung<br />
eines Buches. Außerdem verrät Kimyon uns einige Details zu seinen<br />
ersten beiden Kriminalromanen, die in Göttingen und der<br />
Region spielen. Freuen Sie sich auf spannende Einblicke in die<br />
Welt der Krimis und erfahren Sie mehr über den Weg unseres<br />
Gastes vom Pressesprecher zum erfolgreichen Autor.<br />
Bela Gipp, Professor an der Uni Göttingen, spricht im Interview darüber,<br />
wie Forschungsfragen generiert und wie spezialisierte KIs in die allgemeine<br />
KI integriert werden können. Wir diskutieren auch die vielen Anwendungsmöglichkeiten<br />
von KI in Unternehmen, vom Kundenservice bis zur<br />
automatisierten Erstellung von Texten. Gipp betont, dass die Verwendung<br />
von KI in Zukunft unvermeidlich sein wird<br />
Verpassen Sie keine neue Folge.<br />
Besuchen Sie die <strong>faktor</strong>-Website unter<br />
www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/onfire-podcast<br />
4|<strong>2023</strong> 19
aktuelles<br />
<strong>faktor</strong>-Jubiläum<br />
Über 75 Ausgaben Verbindungen schaffen<br />
Zum 18. <strong>faktor</strong>-Geburtstag Ende September<br />
haben wir zahlreiche Glückwünsche, vor allem<br />
auf Social Media, erhalten. Vielen Dank dafür!<br />
Dann kam eine E-Mail von einem langjährigen<br />
Weggefährten herein, bei der Herausgeber<br />
Marco Böhme noch heute Gänsehaut bekommt.<br />
Warum hat dieser sich so gefreut? Der Gratulant<br />
lobte nicht nur den <strong>faktor</strong>, was sich schön<br />
las, sondern berichtete von seinen persönlichen<br />
Verbindungen zum <strong>faktor</strong>. „Da ging<br />
mein Herz auf. Für mich ist <strong>faktor</strong> die Plattform,<br />
um spannende Menschen der Region<br />
zusammenzubringen“, sagt Böhme.<br />
Es handelt sich um Detlef Hofmann, Prokurist bei der Göttinger Zufall logistics group. So erinnert er sich gern zurück<br />
an die 1. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge. Dort gewann er im Graf Isang einen Montblanc-Füllfederhalter. „Das Meisterstück<br />
ziert noch immer meinen Schreibtisch zu Hause und geht nur dann mit mir auf ,Reise' wenn eine ganz wichtige Unterschrift<br />
zu leisten ist.“<br />
Diese Verbindung freut uns sehr: Detlef Hofmann war bei den ersten 10 bis 12 Events Stammgast, wie hier bei der<br />
Lounge mit Zehnkämpfer Jacob Minah auf Gut Sennickerode. Hofmann hat ein Motorrad für uns getestet und kreuzt<br />
immer wieder unseren Weg.<br />
Vielleicht haben Sie ja so eine Geschichte wie Detlef Hofmann oder eine ähnliche zu erzählen, die Sie mit <strong>faktor</strong> verbindet.<br />
Zur 75. Ausgabe, die Ende März 20<strong>24</strong> erscheinen wird, suchen wir schon jetzt solche Erfolgsgeschichten.<br />
Wo hat <strong>faktor</strong> Sie inspiriert?<br />
Welcher Artikel ist Ihnen im Gedächtnis geblieben?<br />
Wen haben Sie über uns kennen gelernt?<br />
Ist etwas Neues über <strong>faktor</strong> entstanden?<br />
Schreiben Sie uns gern – eventuell erzählen wir diese Story dann in der Jubiläumsausgabe.<br />
boehme@<strong>faktor</strong>-magazin.de oder vogelbein@ <strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
20 4 |<strong>2023</strong>
advent, advent,<br />
ein Lichtlein brennt.<br />
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier –<br />
was macht die fünfte Kerze hier?<br />
Wir blicken zurück auf fünf erfolgreiche Jahre – und freudig<br />
nach vorn: 20<strong>24</strong> konkretisieren wir unsere Employee Owned<br />
Company und überführen das Unternehmen in das Verantwortungseigentum<br />
unserer knapp 390 Mitarbeitenden.<br />
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern<br />
vom <strong>faktor</strong> frohe Festtage sowie Glück, Erfolg<br />
und Zufriedenheit für 20<strong>24</strong>.<br />
www.arineo.com<br />
passion to empower people
360°<br />
print > events > digital<br />
Magazin<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Ganzseitige Anzeige<br />
Marco Böhme<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Kontakt<br />
Tel. 0551 30 98 39-0<br />
boehme@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
Ganzseitiges Firmenprofil<br />
Buchen Sie Ihr <strong>faktor</strong>-Frühjahrs-Paket
Faktor_Ro lUp_0510.in d 1<br />
<strong>faktor</strong>-Sichtbarkeitscheck<br />
<strong>faktor</strong>-Pakete<br />
mehr<br />
als 15%<br />
RABATT<br />
<strong>faktor</strong>-Frühstück<br />
Beste<br />
Wahl<br />
BRONZE GOLD SILBER<br />
Hochwertige Sichtbarkeit 3 Monate 3 Monate 3 Monate<br />
<strong>faktor</strong>-Business-Lounge<br />
Die Plattform<br />
der Entscheider<br />
PRINT<br />
DIGITAL<br />
EVENT<br />
Anzeige<br />
1.650 € (halbe Seite) oder 2.650 € (ganze Seite)<br />
1/2 Seite 1 Seite 1 Seite<br />
Social-Media-Post<br />
200 €<br />
<br />
Nennung auf der Website mit Verlinkung<br />
150 €<br />
<br />
Digitalprofil<br />
1.200 € <br />
3x <strong>faktor</strong>-Frühstück<br />
Video<br />
1.200 € <br />
300 €<br />
<br />
<strong>faktor</strong>-Business-Lounge<br />
100 € / Termin 2 x 1 x<br />
Sichtbarkeitscheck<br />
200 €<br />
<br />
www.<strong>faktor</strong>-magazin.<br />
Zum Einführungspreis 2.000 €<br />
statt 2.500 €<br />
5.000 €<br />
statt 6.100 €<br />
3.000 €<br />
statt 3.500 €<br />
+ 350 250 € beim Firmenprofil<br />
+ 350 € beim Firmenprofil + 350 € beim Firmenprofil<br />
Stand <strong>2023</strong>, alle Preise zzgl. der gesetzl. MwSt.<br />
Digitalprofil<br />
Video<br />
Social Media<br />
Mehr erfahren:<br />
marketing.<strong>faktor</strong>-magazin.de/<strong>faktor</strong>-pakete
unternehmen<br />
Ein<br />
Marke<br />
Typ,<br />
Heimspiel<br />
Marc Kerger ist neuer Vorstand<br />
der Einbecker Brauhaus AG. Bei<br />
einer Tasse Tee erzählt er uns<br />
von seiner Liebe zu flüssigen<br />
Produkten mit Geschichte und<br />
einer Zukunft ohne Alkohol.<br />
TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN<br />
FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Bevor Marc Kerger dem Traditionsunternehmen<br />
seinen Stempel aufdrückt,<br />
bringt er sich zunächst selbst in Form.<br />
Der 51-Jährige tritt die Nachfolge von<br />
Martin Deutsch an. Als Geschäftsleiter<br />
Marketing, Gas tronomie und des<br />
Standorts des Spirituosenherstellers<br />
Hardenberg-Wilthen AG sowie in verantwortungsvoller<br />
Position beim Traditionsunternehmen Jägermeister<br />
kennt sich der gebürtige Dortmunder mit flüssigen Produkten<br />
aus, die eine Geschichte besitzen. Im Interview<br />
mit <strong>faktor</strong> gibt er sich bescheiden und möchte die Einbecker<br />
Welt von Grund auf (neu) kennenlernen.<br />
NUR TEE UND WASSER, KEIN ZUCKER, viel Bewegung.<br />
Das Leben von Marc Kerger ist seit einigen Wochen<br />
recht einfach. Knapp 20 Kilo hat er abgenommen, fühlt<br />
sich pudelwohl und voller Energie. Er will ein gesundes<br />
Leben führen und hat sich ein persönliches Trainingsporgramm<br />
verordnet, schon bevor er seine neue Stelle<br />
bei der Einbecker Brauhaus AG angetreten hat. Und das,<br />
obwohl seine Vergangenheit und die neue Gegenwart<br />
aus Genussmitteln bestehen. Jägermeister, Pernod Rinoch<br />
deutlich aufgewertet<br />
<strong>24</strong> 4 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
4 |<strong>2023</strong> 25
unternehmen<br />
Bier basiert seit hunderten von Jahren auf natürlichen<br />
Rohstoffen. Hopfen mit Wasser, Malz und Hefe.<br />
» Bier ist ein Kulturgut in unserem Land, und man merkt<br />
schon einen anderen Stellenwert, als ich das bisher kannte. «<br />
card, Hardenberg-Wilthen stehen in seinem Lebenslauf.<br />
„Ich hatte bisher das Glück, mich niemals irgendwo bewerben<br />
zu müssen“, sagt er. Der Weg nach Einbeck führte<br />
ihn über einen Headhunter, mehrere Telefonate und<br />
ein Vorstellungsgespräch.<br />
AUCH WENN DAS PRODUKT – Flüssigkeit in Flaschen –<br />
grundsätzlich nicht neu ist, sind die Herausforderungen<br />
für Kerger es dann doch. „Zum einen verantworte ich<br />
Unternehmensbereiche, die ich bisher in dieser Detailtiefe<br />
nicht hatte, werde durch ein tolles Team eingearbeitet<br />
und bilde mich entsprechend weiter“, sagt er bescheiden.<br />
„Bier ist ein Kulturgut in unserem Land, und man merkt<br />
schon einen anderen Stellenwert, als ich das bisher kannte.“<br />
Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Dabei scheint Bier<br />
eigentlich ein langweiliges Produkt zu sein. Aber das<br />
,Wieviel‘, das ,Wo‘ und das ,Wie lange‘ machen seit 1378<br />
in Einbeck den Unterschied. Fragen, mit denen sich auch<br />
Marc Kerger von nun an intensiv beschäftigt. „Das finde<br />
ich schon wahnsinnig spannend, und ich glaube, dass<br />
man darüber auch kommen kann“, sagt Kerger. „Kommen“<br />
will er damit zum Kunden, denn im Herzen ist<br />
Kerger ein Kommunikator, sein Handwerk sind Marketing<br />
und Vertrieb. Das Einbecker Brauhaus produziert<br />
seit vielen Jahren nicht nur verschiedene Biere, sondern<br />
auch Mischgetränke, die der Markt nachfragt. Einer der<br />
größten Wandel des für das Einbecker Bockbier und seine<br />
Historie bekannten Brauhauses.<br />
KERGER SETZT AUF MARKE, Kommunikation und Relevanz.<br />
„Und ich bin überzeugt, dass die gelebten Themen<br />
Produktqualität, Regionalität und auch ein Stück weit<br />
die einzigartige Einbecker Geschichte, Tradition, Entwicklung<br />
dann der Schlüssel sind.“ Zur Traditionsmarke<br />
Einbecker gehören inzwischen auch Nörten-Hardenberger,<br />
Härke, Göttinger und Martini. Sich dort einen Überblick<br />
zu verschaffen, ist derzeit die größte Aufgabe für<br />
Kerger. „Ich will gucken, was machen wir mit diesen<br />
einzelnen Marken, welche Rolle nehmen die eigentlich<br />
bei uns im Unternehmen ein, worauf setzen wir?“<br />
Dabei ist Marc Kerger selbst noch dabei, seine Rolle zu<br />
finden. Die ist namentlich als Vorstand zwar gefunden,<br />
doch der Reisekoffer ist voll mit Ideen und Visionen.<br />
„Mein Ziel ist es, das Unternehmen weiter in die Moderne<br />
zu führen, dabei die Tradition und Geschichte zu bewahren,<br />
aber vor allem die junge Zielgruppe für unser Haus<br />
zu gewinnen.“ Den Spagat zwischen Historie und Moderne<br />
möchte er mit Wertschätzung bewältigen. Seine Vision<br />
nennt er ,Einbecker Brauhaus 2033‘, ein Zehnjahresplan<br />
also. Sie soll die Frage beantworten, „was wir für ein<br />
Unternehmen sein und werden wollen“. Der Fokus soll<br />
dabei auf Markenbildung, -führung und Innovatio-<br />
26 4 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
Sichtbar: Im Einbecker Brauhaus können Besucher die verschiedenen Malzsorten ansehen, anfassen und sogar probieren.<br />
4|<strong>2023</strong> 27
unternehmen<br />
Diese Rechnung von 1378 datiert das Gründungsjahr<br />
der Brauerei. Es ist eine Kopie,<br />
das Original wurde ein Raub der Flammen.<br />
Bei der Street-Art-Meile in Einbeck, durften<br />
sich Grafitti-Künstler auch an den Wänden<br />
der Brauerei kreativ auslassen.<br />
nen liegen. „Innovationen nicht nur im Bereich der Produktentwicklung,<br />
sondern auch bei Prozessen, Unternehmen<br />
und Vertriebsmaßnahmen“, sagt Kerger. Und<br />
eben, weil die Historie seit 1378 so wesentlich ist, soll<br />
sie zugleich die Grundlage bilden.<br />
RECHT PLAKATIV SICHTBAR WIRD DER SPAGAT bei einem<br />
Rundgang des mitten in der Stadt gelegenen Brauhauses.<br />
Im Rahmen der Einbecker Street-Art-Meile wurden<br />
die sonst einfarbigen Fassaden im Innen- und<br />
Außen hof mit Graffiti versehen. Den Künstlern wurde<br />
dabei freie Hand gelassen, sie verarbeiteten das Thema<br />
Bier recht unterschiedlich und oft im krassen Gegensatz<br />
zur geradlinigen Unternehmerwelt. Vor allem deswegen<br />
fallen sie auf, nicht nur wegen der Farbe. Seine ganz eigene<br />
Historie ist Kergers intensivste Schule. Bei Hardenberg-Wilthen<br />
und Jägermeister hat er seine Spuren hinterlassen<br />
und beide Unternehmen in ihm. „Was ich aber<br />
mitnehme und dort auch begleitet habe, ist der Schritt<br />
aus der Tradition in die Moderne, ohne die Wurzel und<br />
Herkunft dabei zu verlieren. Aus meiner Sicht geht es<br />
immer stark um Marke, darum, eine emotionale Bindung<br />
zu den Konsumenten zu schaffen und die Zielgruppen<br />
geschärft und klar anzusprechen.“ Die Herausforderungen<br />
der neuen Wirkungsstätte liegen ihm. „Sich<br />
stetig in allen Bereichen weiterzuentwickeln, nie stillzustehen,<br />
aber den Marken- und Unternehmenskern dabei<br />
nicht zu verlieren.“<br />
28 4 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
4|<strong>2023</strong> 29
unternehmen<br />
» Zentrales Thema bleiben die Marke<br />
und die Kommunikation. «<br />
Unverwechselbar sind Schriftzug und Flaschenform mit<br />
der Marke Einbecker.<br />
IM GESPRÄCH SCHWEIFT DER BLICK IMMER wieder<br />
auf einen Schrank mit Markenbildern der Einbecker, auf<br />
dunkles Holz und das satte Grün der Corporate Identity.<br />
Auf bunte Etiketten der Mischgetränke, auf die bekannte<br />
Flaschenform. Und auf einen Wimpel, auf dem<br />
„Stammtisch“ geschrieben steht. Eine verrauchte Kneipe,<br />
klirrende Gläser und Gelächter tanzen am geistigen<br />
Auge vorbei. Eine Bolzplatzromantik als Markenbild,<br />
das Marc Kerger als glühender Fan der Borussia aus<br />
Dortmund nicht ganz fremd ist. Im Mittelpunkt einer<br />
Marke steht manchmal nicht das Produkt, sondern seine<br />
Anwendung: in geselliger Runde, nach dem Sport, in der<br />
Umkleide, zum Abendessen oder in der Kneipe. Für junge<br />
Menschen inzwischen vermehrt ohne Alkohol. Kerger<br />
ist es deshalb wichtig, „dass wir unser Portfolio für die<br />
junge Generation attraktiver gestalten und uns an deren<br />
Konsumverhalten orientieren, weniger Alkohol, neue<br />
Sorten und auch andere Gebinde. Zentrales Thema<br />
bleibt aber die Marke und die Kommunikation. Wir<br />
müssen die richtige Sprache finden, innovative Wege gehen<br />
und Relevanz schaffen.“<br />
Ein alkoholfreies Bier mit wenigen Kalorien und ein<br />
Cola- Orange-Mischgetränk ganz ohne Bier sind be-<br />
ZUM UNTERNEHMEN<br />
Die Einbecker Brauhaus AG ist ein traditionsreiches<br />
deutsches Brauunternehmen<br />
mit Sitz in Einbeck. Es gilt als eines der<br />
ältesten Brauhäuser in Deutschland, das<br />
Einbecker Bier ist seit 1378 bekannt. Die<br />
Aktiengesellschaft besteht seit 1967. Rund<br />
130 Mitarbeitende haben im Jahr 2022<br />
467.911 Hektoliter Bier in den Markt gebracht<br />
und im selben Jahr 35,67 Millionen<br />
Umsatz gemacht.<br />
Das Sortiment umfasst verschiedene Biersorten,<br />
darunter das Einbecker Pilsner, das<br />
Einbecker Bockbier und weitere Spezialitäten.<br />
Die Kombination aus Tradition und<br />
Moderne spiegelt sich nicht nur in der<br />
Produktvielfalt, sondern auch in der Unternehmensphilosophie<br />
wider. Die Brauerei<br />
legt nach eigenen Angaben großen Wert<br />
auf Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit<br />
in der Produktion.<br />
30 4 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
Wer möchte, kann sich bei einer Tour durch die Brauerei Geschichte und Gegenwart der Einbecker Braukunst zeigen und erklären lassen. Anders als im Mittelalter,<br />
ist das Bierbrauen heutzutage ein von viel Technik begleiteter Vorgang.<br />
4|<strong>2023</strong> 31
unternehmen<br />
» Wir wollen nicht einem<br />
Trend hinterherrennen,<br />
sondern einen setzen. «<br />
reits im Handel. Doch eine Marke braucht auch einen<br />
Markt. Und den will Marc Kerger verteidigen. „Zum<br />
einen müssen und werden wir den Heimatmarkt verteidigen<br />
und sicherstellen, dass hier niemand wildern kann.<br />
Dazu zählt auch, dass wir unsere Positionen halten und<br />
über Verdrängung weitere dazugewinnen“, sagt der<br />
Vorstand. „Göttingen ist bereits im Fokus und wird es in<br />
den nächsten Jahren noch mehr sein. Vertrieblich haben<br />
wir hier die ersten Maßnahmen getroffen, nun werden<br />
wir uns auf die richtigen Partner und Kooperationen<br />
konzentrieren, um in Göttingen starkes Wachstum zu<br />
erzeugen.“ Unter anderem ist das Einbecker Brauhaus<br />
neuer Toppartner der Göttinger Basketballer-Herren.<br />
FÜR DEN FUSSBALLFAN „AUSM POTT“ eine Sportart,<br />
die es kennenzulernen gilt. Genauso wie das Unternehmen<br />
und seinen Zustand, weshalb sich Kerger mit einer<br />
ersten Einschätzung zum Ist-Zustand noch zurückhält.<br />
„Ich bin nun erst wenige Wochen hier, und es wäre verfrüht,<br />
hier ins Detail zu gehen.“ Er erlebe aber ein gesundes,<br />
mittelständisches Unternehmen, das Pandemie<br />
und kriegsbedingte Krisen „gut gemeistert“ habe. Vor<br />
allem dank seines Vorgängers, Martin Deutsch, der ihm<br />
noch bis Ende des Jahres <strong>2023</strong> beratend zur Seite steht.<br />
Kerger habe ein Portfolio erkannt, „was alles mitbringt,<br />
um verschiedene Verwendergruppen zu erreichen und<br />
zu gewinnen“. Und natürlich „eine beeindruckende Historie<br />
und das Selbstbewusstsein, dass es ohne uns kein<br />
Bockbier geben würde – vor allem nicht in Bayern“.<br />
Und ein „Team, das Lust und die Motivation hat, nun<br />
den nächsten Schritt auf einem starken Fundament zu<br />
gehen“. Daraus schöpfe er auch das Selbstbewusstsein<br />
für kurzfristige Ziele. „Wir wollen nicht einem Trend<br />
hinterherrennen, sondern einen setzen.“ ƒ<br />
ZUR PERSON<br />
Marc Kerger folgte im August <strong>2023</strong> als<br />
Vorstand der Gesellschaft der Einbecker<br />
Brauhaus AG auf Martin Deutsch, der das<br />
Unternehmen zum Jahresende verlässt.<br />
Der 51-jährige Kerger wuchs in Dortmund<br />
auf und lebt heute mit seiner Frau und vier<br />
Töchtern in Göttingen. Nach der Schule<br />
war er früh selbständig. Vor seinem Engagement<br />
in Einbeck war er fünfeinhalb<br />
Jahre in der Geschäftsleitung des Spirituosenherstellers<br />
Hardenberg-Wilthen AG in<br />
Nörten-Hardenberg tätig und für die Ressorts<br />
Marketing und Vertrieb Getränkefachgroßhandel,<br />
Gastronomie und Facheinzelhandel<br />
verantwortlich. Davor war er<br />
in Führungspositionen bei der Mast Jägermeister<br />
SE, Pernod Ricard und weiteren<br />
Unternehmen tätig. Seine Freizeit widmet<br />
er der Familie, Freiwilligenarbeit, Schlagzeug<br />
spielen, Sport, Reisen und Musik.<br />
32 4|<strong>2023</strong>
Audi Business<br />
Elektrisierend in jedem Detail.<br />
Der Audi Q4 e-tron mit mehr Reichweite und attraktiven Produktfeatures.<br />
Ab jetzt verfügbar.<br />
Ein attraktives Leasingangebot für Businesskunden 1 :<br />
z. B. Audi Q4 e-tron 45 e-tron*.<br />
* Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 17,0; CO 2 -Emissionen (kombiniert) in g/km: 0. Für das Fahrzeug liegen nur Verbrauchs- und<br />
Emissionswerte nach WLTP und nicht nach NEFZ vor.<br />
Audi sound system, Sportsitze vorn, Komfortpaket, Räder im 5-Y-Speichen Design, S line, Sportfahrwerk u.v.m.<br />
Leistung:<br />
210 kW (286 PS)<br />
Vertragslaufzeit:<br />
48 Monate<br />
Jährliche Fahrleistung:<br />
10.000 km<br />
Leasing-Sonderzahlung: € 0,–<br />
Monatliche Leasingrate<br />
€ 598,–<br />
Ein Angebot der Audi Leasing, Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig für Businesskunden.<br />
Zzgl. Überführungskosten und MwSt.. Bonität vorausgesetzt.<br />
Etwaige Rabatte bzw. Prämien sind im Angebot bereits berücksichtigt.<br />
1<br />
Zum Zeitpunkt der Leasingbestellung muss der Kunde der berechtigten Zielgruppe angehören und unter der genannten Tätigkeit aktiv sein.<br />
Zur berechtigten Zielgruppe zählen: Gewerbetreibende Einzelkunden inkl. Handelsvertreter und Handelsmakler nach § 84 HGB bzw. § 93 HGB,<br />
selbstständige Freiberufler / Land- und Forstwirte, eingetragene Vereine / Genossenschaften / Verbände / Stiftungen (ohne deren Mitglieder<br />
und Organe). Wenn und soweit der Kunde sein(e) Fahrzeug(e) über einen gültigen Konzern-Großkundenvertrag bestellt, ist er im Rahmen des<br />
Angebots für Audi Businesskunden nicht förderberechtigt.<br />
Abgebildete Sonderausstattungen sind im Angebot nicht unbedingt berücksichtigt. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des<br />
deutschen Marktes.<br />
Audi Zentrum Göttingen, Audi Zentrum Göttingen GmbH, Kasseler Landstr. 71+73, 37081 Göttingen, Tel.: 05 51 / 9 03-3 00,<br />
info@audi-zentrum-goettingen.de, www.audi-zentrum-goettingen.audi
ANZEIGE<br />
PROFIL<br />
Zufällig ergeben: Nick Huntgeburth übernimmt den Malerbetrieb von Michael Wolter und plant weitere Zukäufe.<br />
Huntgeburth übernimmt<br />
Wolter & Sohn<br />
Nick Huntgeburth übernimmt den traditionsreichen Malerbetrieb Wolter & Sohn. Damit ergänzt die<br />
Huntgeburth Sanierungs GmbH ihr Portfolio und verbessert ihr Dienstleistungsspektrum.
ANZEIGE<br />
Für Nick Huntgeburth ist mit der Übernahme von Wolter & Sohn das Ende der<br />
Fahnenstange für die Unternehmensentwicklung noch lange nicht erreicht:<br />
„Ich kann mir durchaus vorstellen, noch andere Handwerksunternehmen zu übernehmen.“<br />
PROFIL<br />
Die Huntgeburth Sanierungs GmbH<br />
mit Sitz in Obernjesa hat sich innerhalb<br />
kurzer Zeit in der Region einen<br />
guten Ruf in der Wasserschadensanierung<br />
erarbeitet. Jetzt macht das Unternehmen einen<br />
weiteren Wachstumssprung: Zum Januar<br />
20<strong>24</strong> wird der Malerbetrieb Wolter & Sohn<br />
übernommen. Der Betrieb wird jedoch als eigenständiges<br />
Handwerksunternehmen auch<br />
unter dem etablierten Namen und mit allen<br />
Mitarbeitern weitergeführt – für die Kunden<br />
ändert sich daher nichts. Für das Sanierungsgeschäft<br />
ergeben sich jedoch gute Synergieeffekte.<br />
NICK HUNTGEBURTH IST EIN umtriebiger<br />
Geschäftsmann. Gelernt hat er im väterlichen<br />
Betrieb, der Göttinger Natur- und Betonsteinwerk<br />
Goldmann und Huntgeburth GmbH.<br />
Nachdem er seinen Meister für Betonstein-<br />
& Terrazzoherstellung sowie den Meister der<br />
Betonindustrie gemacht hatte, war er ab 2014<br />
als Bauleiter tätig, zunächst in Bamberg, dann<br />
wieder in Göttingen. Anfang 2020 sattelte er<br />
auf Projektentwicklung im Immobilienbereich<br />
um, woraus dann letztlich auch das eigene<br />
Unternehmen entstand.<br />
„Ich hatte eine Wohnung für die Vermietung<br />
gekauft, aber keiner wollte da einziehen.<br />
Also habe ich sie selbst saniert und danach<br />
verkaufen wollen – und war überrascht, wie<br />
schnell ich jemanden gefunden habe“, sagt<br />
Nick Huntgeburth. Also gründete er eine eigene<br />
Immobilien GmbH, mit der er sich auf<br />
Ankauf, Sanierung und Verkauf spezialisierte.<br />
Aus dem Geschäft hat sich dann 2021 die<br />
Huntgeburth Sanierungs GmbH entwickelt,<br />
„weil immer mehr Kunden auf uns zukamen,<br />
die von unseren sanierten Immobilien begeistert<br />
waren, aber anfragten, ob wir auch ihre<br />
eigenen sanieren könnten“.<br />
Damit ist die Huntgeburth Sanierungs<br />
GmbH schnell gewachsen und übernimmt<br />
heute Fliesen- und Natursteinarbeiten sowie<br />
Kernsanierungen und schwerpunktmäßig die<br />
Behebung von Wasserschäden. Hier ist die<br />
Firma für viele Versicherungen in einem größeren<br />
Umkreis bis in den Harz, nach Hildesheim<br />
oder Kassel tätig.<br />
EINE BESONDERHEIT IST das Angebot zur<br />
Neubautrocknung, das dazu beiträgt, die Bauzeit<br />
und Heizkosten der ersten Jahre signifikant<br />
zu senken. Bei Kernsanierungen tritt die<br />
Firma als Generalunternehmer auf und kauft<br />
sich die entsprechenden anderen Dienstleistungen<br />
ein, die sie nicht selbst abbildet. So<br />
kam auch die Entscheidung zustande, den<br />
Malerbetrieb Wolter & Sohn zu übernehmen.<br />
Das Handwerksunternehmen existiert bereits<br />
seit 1927 in Göttingen.<br />
„Gerade bei der Wasserschadensthematik<br />
gehören Sanieren und Malen einfach zusammen<br />
– es gibt kaum einen Wasserschaden, wo<br />
anschließend nicht der Maler hinmuss“, sagt<br />
Nick Huntgeburth. „Deswegen muss ich sowieso<br />
bei allen Wasserschäden und auch bei<br />
Kernsanierungen einen Maler beauftragen,<br />
und es ist auf jeden Fall praktisch, dass ich<br />
das jetzt inhouse mit anbieten kann.“ Auch<br />
der Kunde profitiert am Ende, „weil er einen<br />
Ansprechpartner weniger hat“. Huntgeburth<br />
trifft den Nerv der Zeit, denn der Kunde will<br />
selbst möglichst wenig Organisationsaufwand<br />
haben, und gleichzeitig gibt es oft die<br />
Anfragen, beim Einzug in eine neue Wohnung<br />
eine umfängliche Sanierung vorzunehmen.<br />
DIE ÜBERNAHME VON WOLTER & SOHN<br />
hat sich dabei ganz zufällig ergeben. „Ich saß<br />
bei einem Firmenessen eines Kunden mit<br />
Michael Wolter zusammen und wir kamen<br />
auf das Thema Nachfolge, weil er schon in<br />
den 70ern ist. Da meinte er, ich könne das ja<br />
übernehmen.“ Nick Huntgeburth dachte eine<br />
Woche darüber nach, und dann begannen die<br />
Verhandlungen. Mit der Übernahme wächst<br />
Huntgeburths Mitarbeiterzahl auf rund 20 an.<br />
Dass Versicherungen auf das Unternehmen<br />
zugekommen sind, um Wasserschäden in<br />
der weiteren Region zu beheben, ist ein Beleg<br />
für die Qualität der Huntgeburth Sanierungs<br />
GmbH. „Was uns auszeichnet, ist neben der<br />
Kompetenz und unserem breiten Netzwerk<br />
die Zuverlässigkeit. Ein Wasserschaden ist bei<br />
uns ruckzuck saniert“, sagt Nick Huntgeburth.<br />
AUCH NOTEINSÄTZE MACHT das Unternehmen,<br />
so übernimmt Huntgeburth etwa für<br />
die Kreiswohnbau Osterode den technischen<br />
Notdienst – wenn es brennt, ein Wasserschaden<br />
auftritt oder jemand im Aufzug feststeckt,<br />
rücken die Mitarbeiter aus. „Das Handy klingelt<br />
oft“, sagt Nick Huntgeburth. „Man glaubt<br />
nicht, wie viele Wasserschäden es in Göttingen<br />
gibt und wie oft wir auch am Wochenende<br />
rausfahren.“<br />
Deswegen ist mit der Übernahme von Wolter<br />
& Sohn auch noch lange nicht das Ende für<br />
die Unternehmensentwicklung erreicht. „Ich<br />
kann mir durchaus vorstellen, noch andere<br />
Handwerksunternehmen zu übernehmen“, so<br />
Nick Huntgeburth. „Ich würde gerne dahin, in<br />
zehn Jahren Göttingens größter Sanierungsbetrieb<br />
und Baudienstleister mit 50 bis 100<br />
Mitarbeitern zu sein.“<br />
KONTAKT<br />
Huntgeburth Sanierungs GmbH<br />
Auf dem Rode 2<br />
371<strong>24</strong> Obernjesa<br />
Tel. 0170 8544487<br />
info@huntgeburth-sanierungen.de<br />
www.huntgeburth-sanierungen.de<br />
TEXT: SVEN GRÜNEWALD
—<br />
always inspiring more …<br />
—<br />
Sich ernähren und pflegen. Riechen und schmecken. Der Natur auf der Spur — nachhaltig,<br />
innovativ und kreativ. So wünschen sich Verbraucher ihre Produkte heute, <strong>24</strong> Stunden<br />
am Tag, sieben Tage die Woche. Mit unseren Ideen und Lösungen bereichern wir das Leben<br />
von Menschen und ihren vier beinigen Begleitern. Mit Einfallsreichtum und<br />
unternehmerischem Schwung arbeiten wir daran, dass diese die alltäglichen und<br />
besonderen Momente genießen können — zuhause und in aller Welt.<br />
www.symrise.com
ANZEIGE<br />
FOTO: ALEXANDER KLINGEBIEL<br />
PROFIL<br />
Inhaberin Inga Helbig<br />
und Servicetechniker<br />
Michael Reinhardt<br />
Bettpfanne – ein Reinigungsstandard, der so<br />
makellos ist, dass man daraus essen könnte<br />
Hygiene, Gesundheit und was wir damit zu tun haben<br />
Die Firma Marx Küchentechnik wurde<br />
1990 von Ewald Marx gegründet und<br />
seit 2003 von seiner Tochter Inga<br />
Helbig weitergeführt. Seitdem wurde sich auf<br />
die Bereitstellung von Küchengeräten und<br />
Reinigungs- und Desinfektionsgeräten spezialisiert.<br />
Der Fokus liegt unter anderem auf Reinigungs-<br />
und Desinfektionsautomaten für<br />
Bettpfannen und Urinflaschen, die in medizinischen<br />
Einrichtungen wie Krankenhäusern,<br />
Altenheimen und Seniorenheimen verwendet<br />
werden.<br />
INGA HELBIG UND IHR TEAM sind sich<br />
bewusst, wie wichtig es ist, dass das Pflegepersonal<br />
in Notfällen auf ein funktionierendes<br />
und zuverlässiges Gerät zurückgreifen kann.<br />
Aus diesem Grund bieten sie einen Notdienst<br />
an, der sicherstellt, dass defekte Geräte so<br />
schnell wie möglich repariert werden. Denn<br />
auch alle Mitarbeiter sind sich im Klaren darüber,<br />
dass jede Minute zählt, insbesondere<br />
wenn es um die Sicherheit und das Wohlbefinden<br />
der Patienten geht.<br />
Die Reinigungs- und Desinfektionsautomaten<br />
sind mit modernster Technologie ausgestattet,<br />
um perfekte Hygiene zu gewährleisten.<br />
Hierbei wird auf eine enge Zusammenarbeit<br />
mit der Firma MEIKO, einem renommierten<br />
Hersteller gesetzt. Gemeinsam haben sie speziell<br />
geschulte und autorisierte Servicetechniker,<br />
die sich um die Installation, Wartung und<br />
Reparatur kümmern.<br />
UM SICHERZUSTELLEN, DASS DIE Geräte<br />
höchsten Qualitätsstandards entsprechen,<br />
müssen diese einer jährlichen Validierung unterzogen<br />
werden. Dieser Prozess umfasst umfangreiche<br />
Tests, um zu gewährleisten, dass<br />
die Geräte effektiv gegen Viren und Keime wirken.<br />
Es wird großer Wert darauf gelegt, dass<br />
sich die Kunden auf die Automaten verlassen<br />
können und sich keine Sorgen um die Hygiene<br />
machen müssen.<br />
Darüber hinaus verfügt die Firma Marx über<br />
ein umfangreiches Portfolio an Küchengeräten<br />
für die Gastronomie und Hotellerie, die Catering-Branche<br />
sowie die Gemeinschaftsverpflegung<br />
von z.B. Kindergärten und Altenheimen.<br />
Zudem ist sie stolzer Fachhandelspartner von<br />
Miele und kann daher auch Reparaturen und<br />
Neuanschaffungen von Haushaltsgroßgeräten<br />
anbieten.<br />
BEI MARX KÜCHENTECHNIK steht die Zufriedenheit<br />
der Kunden an erster Stelle. Sie<br />
sind bestrebt, hochwertige Produkte und einen<br />
erstklassigen Service anzubieten. Das<br />
Ziel des Unternehmens ist es, die Küchen in<br />
medizinischen Einrichtungen und anderen<br />
gastronomischen Betrieben mit passenden<br />
Geräten auszustatten, um so die Sicherheit<br />
und das Wohlbefinden der Menschen zu gewährleisten.<br />
KONTAKT<br />
Marx Küchentechnik e. K.<br />
Inh. Inga Helbig<br />
Josef-Rodenstock-Straße 6a<br />
37308 Heilbad Heiligenstadt<br />
Tel. 03606 606600<br />
info@kuechentechnik-marx.de<br />
www.kuechentechnik-marx.de
unternehmen<br />
„Das Denken in Geschäftsmodellen<br />
ist Zukunftsfähigkeit pur“<br />
Bernhard Vollmar von der PFH Private Hochschule Göttingen über den neuen Studiengang Entre preneurship,<br />
der Innovationsdenken in Unternehmen im Blick hat, und dazu, wie nützlich es ist, des eigenen Geschäftsmodells<br />
zu hinterfragen. Und über die Hürden, die im unternehmerischen Alltag noch existieren.<br />
INTERVIEW SVEN GRÜNEWALD<br />
Herr Professor Vollmer, Sie haben an der PFH zum <strong>Winter</strong>semester<br />
<strong>2023</strong>/<strong>24</strong> einen Bachelor-Studiengang ,Entrepreneurship<br />
und Start-up-Creation` gestartet, obwohl die<br />
PFH das Thema Entre preneurship schon lange intensiv<br />
verfolgt. Was war der Gedanke dahinter?<br />
Es stimmt, im Gründungsradar, einem bundesweiten<br />
Hochschulvergleich, sind wir beispielsweise immer eine<br />
der Top-Adressen. Aktuell bescheinigt uns auch das niedersächsische<br />
Hochschul-Entrepreneurship-Monitoring,<br />
dass wir die beste private Hochschule und auch im Gesamtvergleich<br />
in den meisten Kategorien ganz weit vorne<br />
sind. Wir machen unsere Hausaufgaben, wollen aber<br />
nicht stehen bleiben. Der Studiengang ist daher Teil unserer<br />
stärkeren strategischen Profilierung rund um das<br />
Thema Entrepreneurship und Innovation und greift akute<br />
Bedarfe aus der Wirtschaft auf. Wir wollen damit<br />
Innovatoren, Intrapreneure, Entrepreneure, aber auch<br />
Innovationsberater ausbilden, die Grundlagen in Vertrieb,<br />
Finanzierung, Marketing, Produktion u. Ä. vermittelt<br />
bekommen, aber vor allem ganz gezielt lernen sollen,<br />
ihre Ideen direkt in Projektentwicklung umzusetzen. Im<br />
Falle von dualen Studierenden sind das auch Projekte<br />
aus dem Unternehmen. So rutscht man schneller in die<br />
Verantwortung und behält den Überblick über das Innovationsgeschehen.<br />
Welche Entwicklungen in der Wirtschaft adressiert der<br />
Studiengang?<br />
Die Suche nach dem Wettbewerbsvorteil. Für Mittelständler<br />
wird es zunehmend schwieriger, auf der Prozessebene<br />
oder mit größerer Produktqualität in den Wettbewerb<br />
zu gehen. Stattdessen wird es notwendig, das eigene<br />
Geschäftsmodell zu hinterfragen. Das Problem ist<br />
im Regelfall, dass nur in Branchenlogiken gedacht wird<br />
und man sich nicht von anderen Branchen inspirieren<br />
lässt. Man kann aber von Amazon oder Apple lernen,<br />
auch wenn das teilweise schon Sprengstoffcharakter hat.<br />
Ein schönes Beispiel ist das Unternehmen Hilti, die Bohrmaschinen<br />
herstellen. Dort haben sie irgendwann gemerkt,<br />
dass es nichts bringt, wenn sie nur das Produkt<br />
verbessern – der Handwerker hat kein Interesse an einem<br />
um fünf Prozent besseren Gerät, deswegen ist Hilti<br />
in die Krise geraten. Also haben sie ihr Geschäftsmodell<br />
hinterfragt und sind dazu übergegangen, die Bohrmaschinen<br />
zu verleihen. Das hat zahlreiche Auswirkungen:<br />
anders auf die Kunden zuzugehen, eine andere<br />
Logistik – insgesamt ein ganz anderes Konzept. Das hat<br />
ihnen wirtschaftlich geholfen – und war die größte Innovationsleistung<br />
in der Unternehmensgeschichte.<br />
Zudem wird die Nachhaltigkeit und die dazu passende<br />
Berichterstattung zunehmend für Mittelständler zur<br />
Pflicht- und damit Daueraufgabe, und damit müssen sie<br />
ihre ganze Unternehmenslogik hinterfragen und sich<br />
auch mit der Frage beschäftigen, wie sie in die Zukunft<br />
gehen wollen. Wenn man in starren Denkstrukturen verharrt<br />
und Tabus pflegt, wird das schwierig werden. Wir<br />
vermitteln mit dem Studiengang das Denken in Geschäftsmodellen<br />
– und das ist Zukunftsfähigkeit pur.<br />
Das klingt nach Aufgaben, für die man eigentlich ja ein<br />
gewisses Standing im Unternehmen und Lebenserfahrung<br />
braucht, um solche Prozesse in der internen Firmenpolitik<br />
durchsetzen zu können. Sind die Erwartungen an<br />
die gegenwärtige Generation da nicht zu hoch gesteckt?<br />
Die Generation Z ist sehr ambivalent, viele wollen gerne<br />
Influencer werden – das heißt auch, dass sie allem Anschein<br />
nach einen Entrepreneurshipgeist haben. Das<br />
merken wir auch schon in Schulen, in denen wir Nachwuchsförderung<br />
betreiben. Daran kann man anknüpfen<br />
und ihnen das Denk- und Handwerkszeug vermitteln,<br />
um dieses Ziel zu realisieren. Dafür brauchen sie Vertrauenswürdigkeit,<br />
Glaubhaftigkeit, Überzeugungskraft<br />
38 4 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
ZUR PERSON<br />
Bernhard H. Vollmar studierte Betriebswirtschaftslehre<br />
an der Universität Göttingen,<br />
wo er auch promovierte. Währenddessen<br />
war er als Consultant und<br />
Research Associate für eine internationale<br />
Unternehmensberatungsgesellschaft<br />
tätig. An der Universität<br />
Oldenburg war er später als Postdoc<br />
und Habilitand tätig und dort bereits<br />
stark im Thema Gründungs- und Innovationsförderung<br />
engagiert.<br />
2009 nahm er den Ruf auf die Professur<br />
für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />
insbesondere Entrepreneurship, an der<br />
PFH Private Hochschule Göttingen an.<br />
Hier hat er konsequent den Aspekt des<br />
nachhaltigen Unternehmertums in der<br />
Lehre ausgebaut, das ZE Zentrum für<br />
Entrepreneurship als Förderinstanz mit<br />
vielfältigen Angeboten, wie beispielsweise<br />
die Entrepreneurship School und<br />
Nachwuchsformate im Schulbereich,<br />
etabliert und sich regional, auch im<br />
Rahmen des SNIC, um den Aufbau des<br />
Gründungsökosystems in Südniedersachsen<br />
verdient gemacht.<br />
– das ist bei traditionellen Marken nicht anders. Jugendliche<br />
bringen zudem ein Nachhaltigkeitsdenken mit. Wir<br />
sehen das im deutschen Start-up-Monitor: Mehr als<br />
46 Prozent der Start-ups sind im Bereich Nachhaltigkeit<br />
unterwegs, und auch bei den serviceorientierten Innovationen<br />
und wachstumsorientierten Gründungen mit<br />
ambitionierten Geschäftsmodellen ist das ein wichtiger<br />
Bestandteil.<br />
Sind das nicht auch Kompetenzen, die in bestehenden Unternehmen<br />
notwendig sind?<br />
Natürlich, deswegen denken wir dieses Angebot auch<br />
ganz klar unternehmensbegleitend, etwa in Form eines<br />
praxisintegrierten Studienangebots oder eines Weiterbildungsangebots<br />
für Mitarbeiter regionaler Unternehmen.<br />
In der aktuellen Entrepreneurship School hatten<br />
wir noch nie ein so starkes Feld, da waren einige dabei,<br />
die schon zehn oder 15 Jahre Berufserfahrung haben.<br />
Die konnten wir methodisch gut unterstützen, ihnen<br />
Perspektiven aufzeigen und dabei helfen, Denk-Schranken<br />
zu überwinden – das sind Rückmeldungen, die uns<br />
erreichen. Es gibt bewährte, gute Ansätze, sich und seine<br />
Ideen zu hinterfragen, die aber im Alltag etablierter Unternehmen<br />
kaum angewendet werden. Untersuchungen<br />
aus der Corona-Zeit mit ihren großen Herausforderungen<br />
haben gezeigt, dass Innovationen nur marginal entstanden,<br />
etwa durch einen stärkeren Fokus auf das<br />
Online geschäft. Aber bei der wesentlichen Aufgabe, sich<br />
neu zu erfinden, kreativ zu sein und das Geschäftsmodell<br />
neu aufzusetzen, da war die Bereitschaft noch sehr verhalten.<br />
Ich höre auch schon mal von Geschäftsführern, dass<br />
ihnen dieser Ansatz viel zu akademisch vorkommt. Auch<br />
in Handwerksunternehmen ist die Sensibilität noch nicht<br />
vollends gegeben. Selbst in großen Unternehmen wird das<br />
nicht immer getan. Da ist noch viel Luft nach oben.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
4|<strong>2023</strong> 39
unternehmen<br />
Gateway<br />
to Gründung<br />
Die 13. Entrepreneurship School (ESS) der PFH Private Hochschule Göttingen setzt eine neue<br />
Bestmarke. Der jährliche Gründungsworkshop und <strong>faktor</strong> als Medienpartner greifen den<br />
Gründern unter die Arme und vernetzen sie mit den passenden Menschen.<br />
TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />
Für Bernhard H. Vollmar, der vor 13 Jahren<br />
das Format der Entrepreneur ship School<br />
(ESS) ins Leben gerufen hat, war die diesjährige<br />
ESS mit ihren elf Teams, bestehend<br />
aus 13 Gründern, ein bemerkenswerter Erfolg.<br />
„Wir hatten das bislang stärkste Feld<br />
an lernwilligen Teilnehmenden, was sich insbesondere<br />
durch hoch innovative Projekte aus dem<br />
Life-Science-Bereich ergab.“<br />
Das illustrieren die drei Gewinner der ESS eindrucksvoll<br />
– alle haben ihren Schwerpunkt in den Life Sciences:<br />
Histomography auf dem ersten Platz entwickelt einen<br />
handlichen und vor allem einfach zu bedienenden Röntgentomographen,<br />
der Gewebeproben in 3D analysieren<br />
soll. Deep LS will mittels KI-Software die<br />
Wirkstoffentwicklung für Medikamente unterstützen,<br />
und Gait Guardian entwickelt eine Fußheberorthese, die<br />
deutlich alltagstauglicher als bisherige Modelle ist und<br />
besser den Bedürfnissen der Patienten entspricht.<br />
DIE ZWEITÄGIGE ENTREPRENEURSHIP SCHOOL wurde<br />
seinerzeit gegründet, um jungen Gründern bei ihrem<br />
Start in die Selbstständigkeit zu helfen und damit zum<br />
Erfolg ihrer Ideen beizutragen. Elemente sind unter anderem<br />
Ansätze, die Methodenkenntnis zu vermitteln, das<br />
eigene Geschäftsmodell zu evaluieren und zu hinterfragen<br />
sowie Fachvorträge, bei denen es meist um Finan zierung<br />
und Marketing geht. Dabei steht ein Anwalt für recht-<br />
liche Fragen zur Verfügung, und ebenso können die Gründer<br />
auf die IT-Kompetenz an der PFH zurückgreifen. Eine<br />
besondere Rolle nimmt die Einbindung von anderen erfolgreichen<br />
Gründern ein, die ihre Story erzählen und für<br />
den Austausch unter Gleichen zur Verfügung stehen.<br />
WICHTIG IST ABER AUCH DIE EINBINDUNG von<br />
Experten und Unternehmern, welche die ESS begleiten.<br />
Ein geschätztes Format ist der Speedtalk. Dabei gibt es<br />
genauso viele Gründer wie Feedbackgeber. „Jeder Gründer<br />
hat dann zehn Minuten Zeit, seinem erfahrenen Gegenüber<br />
die eigene Idee zu vermitteln“, so Bernhard<br />
Vollmar. „Ich muss immer andere überzeugen, dabei authentisch<br />
sein und andere auf die potenzielle Reise mitnehmen.<br />
Es ist ein sehr guter Trainingseffekt des Talks,<br />
dass man lernt, ganz schnell und ganz einfach sein komplexes<br />
Geschäftsmodell oder Produkt zu erklären.“ Am<br />
Ende pitchen die Teams ihre Ideen einer Jury und müssen<br />
sich den kritischen Fragen stellen, bevor die Sieger<br />
ausgewählt werden.<br />
Der Mehrwert und Spaß an der Sache ist keine Einbahnstraße.<br />
„Der Geschäftsführer von Sycor, Rüdiger<br />
Krumes, meinte zum Beispiel, dass er selbst auch Impulse<br />
aus diesen Gesprächen mitnehmen konnte“, so Vollmar.<br />
Überhaupt war dieses Mal die Chemie zwischen<br />
den Teilnehmern eine besondere: „Alle haben sich sehr<br />
gut verstanden und wollen den Kontakt halten. So stark<br />
ausgeprägt haben wir das noch nicht erlebt.“<br />
40 4 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
1. PLATZ:<br />
HISTOMOGRAPHY: BESCHLEUNIGTE WIRKSTOFFFORSCHUNG<br />
Das Team von Histomography entwickelt ein 3D-Röntgen mikroskop für die Untersuchung von Gewebeproben und<br />
hat damit die Jury überzeugt. Wie sie ihre Idee – ,Einfacher als ein Toaster‘ – Forschern und Klinikern zur Verfügung<br />
stellen, lesen Sie auf Seite 48 in dieser <strong>faktor</strong>-Ausgabe.<br />
Stonia Thorand von Deep LS GmbH<br />
Cornelius Loy von Gait Guardian<br />
2. PLATZ:<br />
DEEP LS: BESCHLEUNIGTE WIRKSTOFFFORSCHUNG<br />
Der Einsatz von KI in der Wirkstoffforschung birgt<br />
viele Hoffnungen für Pharmaunternehmen, ihr<br />
Potenzial kam aber noch nicht voll zum Tragen.<br />
Die Entwicklung eines Medikaments kostet Milliarden und<br />
benötigt meist mehr als zehn Jahre. Das Team der Deep LS<br />
um Da niel Sorić, Felix Kamieth sowie Stonia Thorand setzt<br />
hier an. Ihre Software GeneSys schlägt mithilfe generativer<br />
KI neue Medikamentenkandidaten vor, was den Bedarf<br />
nach ressourcenaufwendigen Experimenten verringert.<br />
Dabei optimiert Deep LS die Kandidaten bereits vorab.<br />
„Das von uns erzeugte 3D-Modell eines optimierten Wirkstoffkandidaten<br />
wird als Basis von Pharmaunternehmen<br />
genutzt, um daraus einen kompletten Wirkstoff zu<br />
entwickeln und schneller an den Markt zu bringen“, sagt<br />
Thorand.<br />
Sorić, Kamieth und Thorand begreifen KI in der Wirkstoffforschung<br />
nicht als Wundermittel, sondern als ein<br />
Hilfsinstrument, das Entwicklungen unterstützen und<br />
beschleunigen kann. „Während in den Pharmaunternehmen<br />
schon länger mit Instrumenten der Bioinformatik<br />
experimentiert wurde, haben Unternehmen wie Google<br />
Deepmind durch den Transfer modernster KI-Architekturen<br />
in diesem Feld einen Quantensprung ermöglicht“,<br />
sagt Sorić. Daniel Sorić kommt aus dem Life-Science-<br />
Bereich, Felix Kamieth aus der KI-Forschung bei Fraunhofer<br />
– sie gründeten ihr Unternehmen Deep LS Anfang<br />
2022. Die Biochemikerin Stonia Thorand ergänzte das<br />
Team Mitte <strong>2023</strong>.<br />
3. PLATZ:<br />
GAIT GUARDIAN: DER FUSSHEBER<br />
Der Gait Guardian von Cornelius Loy setzt beim<br />
Krankheitsbild des Fallfußes an. In Deutschland<br />
sind von der Muskelschwäche oder -lähmung, die<br />
das Anheben des Fußes erschwert, etwa 800.000 Menschen<br />
betroffen. Auf das Krankheitsbild stieß Loy im Rahmen<br />
seines Orthobionik-Studiums an der PFH. Als Abschlussprüfung<br />
muss unter anderem ein Werkstück angefertigt<br />
werden, und Loys Patientin hatte einen solchen<br />
Fallfuß. „Meine Lösung war mechanisch gut, aber die<br />
Patien tin hat sie im Alltag nicht getragen.“<br />
Das ist ein gängiges Problem bei herkömmlichen Orthesen:<br />
Die anzulegenden Schienen sind groß, man muss<br />
klobige, unansehnliche Orthopädieschuhe tragen,<br />
weshalb Patienten die Produkte sehr oft nicht benutzen,<br />
aber auch, um nicht stigmatisiert zu werden. „Mein Augenmerk<br />
lag deswegen auf der Akzeptanz des Patienten“,<br />
so Loy. Seine Neuentwicklung sieht aus wie eine Sprunggelenksbandage,<br />
die an beiden Seiten ein Gelenk hat, das<br />
zudem mechanisch anders funktioniert. Der Gait<br />
Guardian passt nicht nur in herkömmliche Schuhe, die Erzeugung<br />
des Dreh moments passt sich zudem dynamisch<br />
dem Bedarf an. „Dadurch wird der Gang effizienter, was<br />
gerade Patienten mit neurologischen Erkrankungen, bei<br />
denen Ermüdung eine große Rolle spielt, weiterhilft.“<br />
Noch ist Cornelius Loy in der Prototypenphase, die<br />
Resonanz ist jetzt schon groß: Immer wieder<br />
erreichen ihn Anfragen von Betroffenen, die mit der<br />
bisherigen Lösung Probleme haben.<br />
4|<strong>2023</strong> 41
Foto: Leah Frese<br />
Dinge begreifen…<br />
im Forum<br />
Wissen!<br />
Foto: Anna Greger<br />
Das Forum Wissen ist eine Einrichtung der Universität Göttingen<br />
FORUM WISSEN<br />
BERLINER STRASSE 28<br />
37073 GÖTTINGEN<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
DIENSTAG - SONNTAG<br />
10 - 18 UHR<br />
FORUM-WISSEN.DE
PROFIL<br />
ANZEIGE<br />
Björn Drewes, David Schmidt und Saskia Hilschmann<br />
Geschäftsführer: Carsten Furcht<br />
Den Trends immer zwei Schritte voraus<br />
NET@vision ist einer der großen IT-Dienstleister in der Region, stark auf Wachstumskurs, aber als exklusiver Telekom-<br />
Partner wenig bekannt. Dabei arbeitet das Unternehmen an vorderster Front der technologischen Entwicklung mit.<br />
NET@vision hat sich als IT-Dienstleister<br />
im Bereich der IT-Infrastruktur und<br />
Cloudlösungen einen sehr guten Ruf<br />
erworben, doch ist das Unternehmen in Südniedersachsen<br />
kaum bekannt. Der Grund:<br />
NET@vision ist exklusiv für Kunden der<br />
Deutschen Telekom tätig. „Die Telekom tritt<br />
als General unternehmer in Erscheinung und<br />
garan tiert mit ihrem Renommee Qualität und<br />
Zuverlässigkeit. Allerdings treten wir dadurch<br />
am Endkundenmarkt mit unserem Firmennamen<br />
nicht in Erscheinung“, sagt Geschäftsführer<br />
Carsten Furcht, der das Unternehmen im<br />
Jahr 2000 in Göttingen gegründet hat.<br />
FÜR NET@VISION WAR DAS der Beginn<br />
einer fruchtbaren Partnerschaft, in die sich<br />
die Göttinger durch ihr Know-how und ein<br />
Feingefühl für Marktentwicklungen sichtbar<br />
eingebracht haben. So etwa beim Thema<br />
Cloud-Computing: NET@vision entwickelte<br />
ein Konzept und war am Pilotprojekt der<br />
Telekom maßgeblich beteiligt. Aufgrund dessen<br />
wurde NET@vision auch einer von nur fünf<br />
Partnern, die Cloud-Computing bundesweit<br />
unter dem Dach der Telekom anbieten. Heute<br />
betreuen die 46 Mitarbeiter von NET@vision<br />
rund 800 Endkunden aus verschiedensten<br />
Branchen bundesweit. In Frankfurt am Main<br />
hat das Unternehmen drei eigene, verstreut<br />
liegende Rechenzentren, um die Ausfallsicherheit<br />
zu gewährleisten. „Cloud-Computing<br />
hat sich zu unserem Kerngeschäft und Wachstumstreiber<br />
entwickelt“, sagt Carsten Furcht.<br />
IN DER PARTNERSCHAFT mit der Telekom<br />
hat NET@vision ein stetiges Wachstum zu<br />
verzeichnen. Einen zusätzlichen Schub hat<br />
die Pandemie mit dem Bedarf nach stabilen<br />
Homeoffice- und Kommunikationslösungen<br />
gebracht, weshalb die Firma Mitte <strong>2023</strong> nach<br />
Rosdorf in größere Räumlichkeiten umgezogen<br />
ist – das Wachstum in den letzten Jahren<br />
lag bei 30 bis 40 Prozent. Doch weil die Firma<br />
als eigenständige Unternehmensmarke<br />
kaum im Bewusstsein von Fachkräften vorkommt,<br />
ist die Mitarbeitersuche nicht einfach.<br />
Gesucht werden vor allem IT-Administratoren.<br />
In diesem Arbeitsfeld – und auch in kaufmännischen<br />
Bereichen – bildet NET@vision auch<br />
selbst aus. Dass die Arbeitsbedingungen sehr<br />
gut sind, zeigt vor allem die Treue der Mitarbeiter.<br />
„Unser erster Azubi ist heute unser<br />
technischer Leiter“, so Furcht, „und wir haben<br />
sehr wenig Fluktuation.“ Carsten Furcht ist<br />
eine familiäre Atmosphäre wichtig – und dass<br />
Mitarbeiter miteinander gut arbeiten. Deswegen<br />
sind die Hierarchien flach.<br />
GLEICHZEITIG SIND DIE TÄTIGKEITEN nie<br />
langweilig. „Wir sind hoch innovativ und verkaufen<br />
keine Lösungen von der Stange, sondern<br />
entwickeln selbst. Wir müssen uns auch<br />
kontinuierlich mit Trends befassen, die in zwei<br />
bis drei Jahren eingesetzt werden – deswegen<br />
gibt es bei uns keine Stagnation.“ Das komme<br />
auch der Qualität der Ausbildung zugute.<br />
„Ich bin wirklich stolz darauf, dass wir regelmäßig<br />
das Feedback bekommen, dass unsere<br />
Auszubildenden immer zu den besten eines<br />
Jahrgangs gehören.“<br />
TEXT: SVEN GRÜNEWALD<br />
KONTAKT<br />
NET@vision GmbH<br />
Bahnhofstraße 28<br />
371<strong>24</strong> Göttingen, OT. Rosdorf<br />
Tel. 0551 5217-600<br />
info@netatvision.de<br />
www.netatvision.de
ANZEIGE<br />
PROFIL<br />
Schrott im Blut<br />
Im Familienbetrieb Schneemann Recycling aus Duderstadt hat die fünfte Generation das Ruder übernommen: Nachhaltigkeit,<br />
kreativer Kundensupport und konsequente Investitionen in die Unternehmenserweiterung sind ihr Markenzeichen.<br />
„Für uns spricht, dass<br />
wir einen sehr kurzen<br />
Draht zu unseren<br />
Kunden haben.“<br />
CLAUS SCHAPER,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
Wir versuchen, für unsere Kunden<br />
fast alles möglich zu machen“, sagt<br />
Claus Schaper, der zusammen mit<br />
seinem Bruder Alexander seit 2021 bereits<br />
in fünfter Generation den Familienbetrieb<br />
Schneemann Recycling aus Duderstadt führt.<br />
,(Fast) Alles möglich zu machenʻ heißt, Lösungen<br />
für jedes Entsorgungsproblem finden.<br />
Es fängt im regulären Betrieb an. „Wenn an<br />
einem Supermarkt ein Presscontainer für Altpapier<br />
steht und dieser eine Funktionsstörung<br />
hat, geben wir erstmal eine Hilfestellung.<br />
Wenn das nicht weiterhilft, fahren wir sofort<br />
hin und tauschen ihn aus“, sagt Claus Schaper.<br />
„Für uns spricht, dass wir einen sehr kurzen<br />
Draht zu unseren Kunden haben.“ Aber<br />
auch bei besonderen Entsorgungsfällen findet<br />
man Lösungen. „Ein Kunde hat uns beauftragt,<br />
eine Trocknungsanlage aus der Fässerlackierung<br />
zu entsorgen. Das war ein übergroßes<br />
Maschinenteil von 12 Metern Länge“,<br />
erzählt Alexander Schaper. Dazu gehörte der<br />
Transport genauso wie die anschließende<br />
Materialtrennung. „Solche Projekte sind anspruchsvoll,<br />
aber wir freuen uns auch über<br />
solche nicht alltäglichen Herausforderungen.“<br />
SCHROTT- UND ABFALLENTSORGUNG ist,<br />
was die rechtlichen Rahmenbedingungen angeht,<br />
eine anspruchsvolle Branche – sowohl<br />
für die Kunden als auch den Entsorgungsbetrieb.<br />
Entsorgungsfachbetriebe werden<br />
des halb jährlich auditiert und zertifiziert,<br />
spätestens alle zwei Jahre geht es zum Auffrischungslehrgang<br />
über all die rechtlichen<br />
Neuregelungen und absehbaren Veränderungen<br />
wie etwa den Umgang mit Gefahrgütern.<br />
Das schlägt sich auch in der Beratung für die<br />
Kunden nieder. „Im Grunde gibt es für jeden<br />
Stoff eine eigene Regelung“, so Claus Schaper.<br />
„Hinzu kommen landkreisspezifische Aspekte,<br />
die es zu beachten gilt. Deswegen stehen wir<br />
in einem engen Dialog mit unseren Kunden.“<br />
So braucht etwa jeder Stoff eine eigene Abfallschlüsselnummer.<br />
„Wir achten gezielt darauf,<br />
dass dieser passt und die Abfälle richtig eingestuft<br />
werden, um Probleme zu vermeiden,<br />
wenn die Behörden prüfen.“<br />
DAS KUNDENSPEKTRUM KENNT KEINE<br />
Grenzen, vom Hotelbetrieb über Landwirte<br />
bis zum Handwerker und metallverarbeitenden<br />
Gewerken ist alles dabei. Im Dreieck<br />
Göttingen–Northeim–Osterode hat sich<br />
Schneemann einen guten Ruf erworben, den<br />
Alexander und Claus Schaper noch bekannter<br />
machen wollen. Dazu gehört auch die konsequente<br />
Weiterentwicklung des Betriebs. Bereits<br />
1911 startete das Familienunternehmen<br />
als Schrott- und Metallhändler. Später kamen<br />
der Recyclinghof, die Autoverwertung und der<br />
Containerdienst hinzu, seit 1969 ist Schneemann<br />
im Handel mit Recyclingprodukten am<br />
Standort Schöneberger Straße in Duderstadt<br />
tätig. Nicht umsonst sagt Claus Schaper, halb<br />
im Scherz: „Wir haben Schrott im Blut.“<br />
FÜR DIE BEIDEN BRÜDER stand schon immer<br />
fest, dass sie später den Betrieb der Eltern<br />
übernehmen würden. Alexander studierte Umweltverfahrenstechnik<br />
und Recycling, Claus<br />
technische Betriebswirtschaft, die sich perfekt
ANZEIGE<br />
PROFIL<br />
Geschäftsführer Claus (r.) und Alexander Schaper führen den Familienbetrieb bereits in der fünften Generation.<br />
in das Geschäftsfeld einfügt. „Aber im Grunde<br />
sind wir ja mit dem Betrieb aufgewachsen“,<br />
erzählt Claus. „Unser Opa ist mit uns<br />
schon über den Platz gelaufen und wir haben<br />
Metalle sortiert – und in der Schulzeit haben<br />
wir das Baggerfahren gelernt. Da ist es schon<br />
schwer, das nicht machen zu wollen.“<br />
Und Alexander ergänzt: „Wir kommen<br />
meistens zwischen halb sieben und sieben<br />
her und teilen unsere Leute ein. Jetzt im <strong>Winter</strong><br />
ist es ja noch dunkel, und wenn dann einer<br />
nach dem anderen das Licht rund um den<br />
Lastwagen anmacht und es losgeht, dann ist<br />
das ein Gänsehautmoment.“ Vor allem auch,<br />
weil die rund 40 Mitarbeiter ein „extrem gutes<br />
Team“ bilden. „Wir haben einfach Bock auf<br />
Container.“<br />
INZWISCHEN HANDELT DIE FIRMA nicht<br />
nur mit wertvollen Recyclingstoffen, sondern<br />
setzt unter Nachhaltigkeitsaspekten immer<br />
stärker auf die Aufbereitung des Abfalls. „Wir<br />
arbeiten daran, dass mehr und mehr Stoffe,<br />
die zu uns kommen, auch weiterverarbeitet<br />
werden und nicht einfach in die Verbrennungsanlage<br />
wandern“, sagt Alexander Schaper.<br />
Also Papiere in die Papierfabrik, Eisen in die<br />
Schmelze. „Das ist nicht nur für die Kunden<br />
wichtig, sondern für uns auch wirtschaftlich<br />
von Vorteil.“ Das heißt zum einen eine striktere<br />
Stoffstromtrennung, wenn die Abfälle auf<br />
das Betriebsgelände kommen, zum anderen<br />
aber auch etwa Zerkleinerung und Sortierung<br />
des Materials.<br />
„IM ABFALL IST BEI DER TRENNUNG und<br />
Aufbereitung auch noch viel Luft nach oben“,<br />
betont Alexander Schaper. „Was zunehmend<br />
kommt und schwierig ist, sind Lithiumakkus<br />
und Solaranlagen. Da machen wir uns auch<br />
schon Gedanken darüber, wie man das entsorgen<br />
kann oder ob es Aufbereitungskonzepte<br />
gibt.“<br />
TEXT: SVEN GRÜNEWALD<br />
KONTAKT<br />
„Wir haben einfach<br />
Bock auf Container.“<br />
ALEXANDER SCHAPER,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
Schneemann Recycling GmbH<br />
Schöneberger Str. 12–16<br />
37115 Duderstadt<br />
Tel. 05527 98550<br />
info@schneemann-recycling.de<br />
www.schneemann-recycling.de
„Es„Klarheit! ist wichtig, Klarheit bei der über Planung Ziele, und Vorgehensweise<br />
des Unternehmens-<br />
und die nötigen<br />
Durchführung<br />
Ressourcen verkaufs einen für das vertrauensvollen<br />
Unternehmen.<br />
Darum Gesprächspartner geht in unserer wie Matthias Arbeit mit zu<br />
Matthias haben, und der TAB. tief Das im Thema fokussiert steckt.“ uns.“<br />
Stephan Ingo Stephan, Ferneding<br />
ACCURION Geschäftsführer GMBH<br />
20221Komma5 verkauft an Park ° Göttingen<br />
Systems Group<br />
Als aufgeschlossene Ist die Übergabe Unternehmerpersönlichkeit und/oder der Verkauf das Ihres Unternehmen Unternehmens jeden Tag<br />
ein Stück besser in absehbarer machen und sich Zeit selbst ein Thema? weiterentwickeln.<br />
Vereinbaren Ich möchte Sie ein Sie vertrauliches, und Ihr Unternehmen kostenfreies kennenlernen. Erstgespräch:<br />
Matthias Walter - Tel.: 0551-50063785 I E-Mail: mwalter@tabdeutschland.de<br />
Matthias Walter – 0551-50063785 oder mwalter@tabdeutschland.de<br />
AZ_TAB_190x117mm_2 2.indd 1 29.11.22 15:15
ANZEIGE<br />
PROFIL<br />
Inhaber Daniel Faßhauer (l.)<br />
und Dirk Rheinländer<br />
Kompetenz in der IT-Nische<br />
Ihr regionaler Partner für professionelle Lösungen und Dienstleistungen im Bereich IT-Kommunikation und<br />
Unified Communication ist das Unternehmen Telefon- & Fernmelde-Service GmbH & Co KG, welches<br />
vor 25 Jahren von Hermann Kanngießer gegründet wurde.<br />
Ende 2018 ging Hermann Kanngießer<br />
in den wohlverdienten Ruhestand und<br />
seine langjährigen Mitarbeiter Dirk<br />
Rheinländer und Daniel Faßhauer wurden<br />
Geschäftsführer des heutigen Unternehmens.<br />
Barbara Müller verstärkt das Team im Büro.<br />
Seit ihrer Ausbildung als Kommunikationselektroniker<br />
arbeiten Dirk Rheinländer und<br />
Daniel Faßhauer in diesem Bereich und qualifizieren<br />
sich ständig weiter. Das fundierte<br />
Wissen und die langjährige Erfahrung der beiden<br />
schätzen ihre Kunden aus allen Bereichen<br />
der Verwaltung, des Gesundheitswesens, der<br />
Finanz institute, des Handwerks, der Industrie<br />
u. v. a. sehr an ihnen.<br />
Das Unternehmen projektiert für seine Kunden<br />
deren Bedarf an Kommunikationslösungen.<br />
Dabei werden die technischen, kauf männischen<br />
und wirtschaftlichen Aspekte analysiert, um<br />
individuelle Lösungen entwickeln zu können.<br />
Sie sind zertifizierter Ansprechpartner für<br />
onPremise- und Cloud-Kommunikationslösungen<br />
von Unify (Siemens), Alcatel-Lucent Enterprise,<br />
AGFEO Telekommunikation und Enreach<br />
(SWYX).<br />
„UM DIE KOMMUNIKATION des Kunden<br />
Unternehmens zu optimieren, setzen wir auf<br />
die Unified Communication and Collaboration<br />
Software der Hersteller. Für eine vollständige<br />
Integration in ERP- und CRM-Systeme sowie<br />
auch Microsoft Teams bevorzugen wir die<br />
Software Xphone Connect des Münchner<br />
Herstellers Com for Business“, ergänzt Dirk<br />
Rheinländer.<br />
„Es ist uns wichtig, dass sich unsere Kunden<br />
auf uns verlassen können. Dazu bieten wir<br />
ganzheitliche Lösungen und einen Rundumservice<br />
per Telefon, Fernwartung oder vor<br />
Ort“, gibt Daniel Faßhauer Einblick in ihre Unternehmensphilosophie.<br />
Da gehört es schon<br />
mal dazu, dass auch an Wochenenden oder<br />
Feiertagen eine Lösung für zeitkritische Anwendungen,<br />
z. B. in Pflegeheimen, gefunden<br />
werden muss.<br />
IN DER HEUTIGEN SCHNELLLEBIGEN Zeit,<br />
nicht nur im Bereich der IT-Kommunikation,<br />
hat sich das Team des Unternehmens mit der<br />
Abkürzung tel-ka.de ein professionelles Knowhow,<br />
kurze Reaktionszeiten und das Anliegen,<br />
ein kompetenter, freundlicher Ansprechpartner<br />
zu sein, auf die Fahne geschrieben.<br />
Dieser persönliche Service ist dem Team<br />
besonders wichtig und damit auch das aufgebaute<br />
Vertrauen – viele Kunden werden schon<br />
seit der Unternehmensgründung vor 25 Jahren<br />
betreut.<br />
KONTAKT<br />
Telefon- & Fernmelde-Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Fabrikweg 2, 37308 Reinholterode<br />
Tel. 036085 4567-0<br />
E-Mail: info@tel-ka.de<br />
www.tel-ka.de
mensch<br />
„Einfacher<br />
als ein Toaster“<br />
Das Göttinger Start-up Histomography hat in der diesjährigen Entrepreneurship School (ESS)<br />
der PFH mit der besten Gründungsidee überzeugt. Das Team entwickelt ein 3D-Röntgenmikroskop<br />
für die Untersuchung von Gewebeproben.<br />
TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />
Pathologen und Forscher arbeiten in der<br />
klassischen Histologie (Gewebelehre) bislang<br />
mit zweidimensionalen Bildern von<br />
Gewebeproben. Da Organe und Zellen jedoch<br />
dreidimensionale Objekte sind, können<br />
komplexe strukturelle Veränderun gen<br />
durch die Methoden der klassischen Histologie nicht effektiv<br />
erkannt werden, sodass die Erforschung und Diagnose<br />
von Krankheiten erschwert sind. „Wir leben in einer<br />
dreidimensionalen Welt – unsere Körper sind dreidimensional,<br />
unsere Organe sind dreidimensional und deshalb<br />
sind auch unsere Krankheiten dreidimensional“, fasst es<br />
Jens Hansen zusammen, der im Team von Histomography<br />
das Produktmanagement verantwortet.<br />
DER BISHERIGE GOLDSTANDARD in der Routinediagnostik<br />
der Pathologie basiert hingegen auf zweidimen sionalen<br />
analogen Bilddaten. Eine Biopsie, die einem Patienten<br />
entnommen wurde, wird zur Untersuchung zunächst<br />
in einen Wachsblock eingebracht. Anschließend werden<br />
dünne Schnitte angefertigt, die ein Pathologe unter dem<br />
Mikroskop anschaut und befundet. „Wichtige Parameter<br />
für die Diagnose wie Tumorvolumen, Verteilungen von<br />
Zellkernen oder Verästelung von Blutge fäßen können<br />
auf zweidimensionalen Schnitten nur sehr eingeschränkt<br />
bestimmt werden, sind für die Diagnose und Therapie<br />
aber hoch relevant“, so Hansen weiter.<br />
Tim Salditt, Professor an der Universität Göttingen<br />
hat dieses Problem erkannt und in den vergangenen 15<br />
Jahren am Institut für Röntgenphysik eine Technologie<br />
entwickelt, um Gewebeproben dreidimensional zu untersuchen.<br />
Diese sogenannte Röntgenphasenkontrast<br />
Tomographie wurde unter anderem in den Doktorarbeiten<br />
der drei Mitgründer Matthias Bartels, Aike Ruhland<br />
und Marius Reichardt von der Idee bis zur Anwendungsreife<br />
gebracht. So konnte gemeinsam mit Medizinern<br />
und Biologen der biomedizinische Mehrwert für<br />
die Wissenschaft demonstriert werden.<br />
JETZT GEHT ES DARUM, diese Technologie noch mehr<br />
Forschern und Klinikern zur Verfügung zu stellen. Denn<br />
aktuell ist die 3D-Darstellung von Gewebeproben in<br />
dieser Qualität nur einem kleinen Kreis spezialisierter<br />
Wissenschaftler vorbehalten. „Wir glauben, dass die<br />
dritte Dimension in der Erforschung und Diagnose von<br />
Krankheiten essenziell ist. Deswegen arbeiten wir hart<br />
daran, die komplexe Technologie der Röntgenbildgebung<br />
einfach und vor allem ökonomisch zugänglich<br />
zu machen“, sagt Projektleiter Matthias Bartels. Ziel ist<br />
ein kompaktes und leicht zu bedienendes Labor system<br />
„einfacher als ein Toaster“, ergänzt Aike Ruhland.<br />
Die fünf Gründer haben sich im Dezember 2021 zusammengefunden.<br />
Während der Ausarbeitung der<br />
48 4 |<strong>2023</strong>
mensch<br />
Das Team des Göttinger Start-ups Histomography<br />
» Wir glauben, dass die dritte Dimension in der Erforschung<br />
und Diagnose von Krankheiten essenziell ist. «<br />
4|<strong>2023</strong> 49
mensch<br />
» Wir garantieren eine maßgeschneiderte Lösung. Wir sind die Einzigen, die<br />
ein solches System für die Bildgebung von Gewebeproben optimiert haben «<br />
Produktidee entstand dann auch die Wortschöpfung<br />
„Histomographie“. Das Kofferwort beschreibt die Verschmelzung<br />
von Histologie (Gewebelehre) und Tomographie<br />
(3D-Bildgebung) und beschreibt treffend den<br />
Kern des Vorhabens. „Für Laien ein ungewöhnliches<br />
Wort, aber Pathologen können sich darunter sofort etwas<br />
vorstellen, auch wenn sie noch nie mit 3D-Daten<br />
gearbeitet haben. Das ist für unser Marketing natürlich<br />
super. Deshalb haben wir den Namen auch markenrechtlich<br />
geschützt“, sagt Hansen.<br />
AKTUELL IST DAS TEAM als EXIST-Forschungstransfer<br />
gefördert und kann so die Infrastruktur der Uni Göttingen<br />
nutzen. Ziel ist die Entwicklung des Laborsystems,<br />
aber auch die Evaluierung des Geschäftsmodells. „Bei<br />
Innovationen denkt man immer zuerst an Technologie<br />
und Patente. Aber es ist mindestens genauso wichtig, den<br />
Markt und die Probleme der Kunden zu verstehen und<br />
eine Lösung zu entwickeln, die dann auch gekauft wird“,<br />
sagt Bartels. Deswegen versucht das Team, schnell<br />
Rückmeldung von potenziellen Kunden zu bekommen.<br />
Im Oktober <strong>2023</strong> wurde deshalb die Histomography<br />
GmbH gegründet, und das Team bietet die Bildgebung<br />
bereits im Markt als Dienstleistung an. Das Konzept<br />
scheint aufzugehen: Mit den Bilddaten aus dem Prototypen<br />
im Labor kann das Team bereits Wissenschaftler<br />
weltweit begeistern und die Anforderungen und Bedürfnisse<br />
der Kunden und Anwender aus der Praxis sammeln.<br />
„Damit garantieren wir eine maßgeschneiderte<br />
Lösung. Wir sind die Einzigen, die ein solches System für<br />
die Bildgebung von Gewebeproben optimieren“, betont<br />
Hansen.<br />
Die Entwicklung und der Bau des Systems sind dabei<br />
nur die ersten Schritte. Die resultierenden digitalen<br />
3D-Daten eröffnen die Möglichkeit, mit Algorithmen<br />
automatisch analysiert zu werden. Damit kann dem<br />
Pathologen der Zukunft die Arbeit erleichtert werden.<br />
Moderne KI-Algorithmen könnten zum Beispiel das<br />
3D-Gewebe auf Auffälligkeiten voruntersuchen und<br />
dem Pathologen für die Diagnose Hilfestellungen an die<br />
Hand geben. Auch diesen Aspekt verfolgt das Gründerteam<br />
und stellt sich hier zukunftssicher auf.<br />
DAS START-UP PROFITIERT AUCH von der aufkommenden<br />
Life-Science-Start-up-Community in Göttingen. Mit<br />
dem High-Tech-Inkubator in Göttingen, gefördert durch<br />
das Land Niedersachsen und organisiert über das Life-<br />
Science Valley, hat das Team weitere Fördermittel eingeworben.<br />
Die ersten Schritte sind gemacht, aber die große Vision<br />
des Teams ist die Etablierung der Technologie in der<br />
Routinediagnostik. Dafür muss sich die Technologie in<br />
der Wissenschaft etablieren und der Mehrwert für konkrete<br />
medizinische Fragestellungen bewiesen werden.<br />
Und dann steht in jedem pathologischen Labor auch das<br />
3D-Röntgenmikroskop aus Göttingen. ƒ<br />
50 4 |<strong>2023</strong>
Heilberufeberatung<br />
Von A wie Allgemeinmedizin bis Z wie Zahnarzt<br />
Heilberufler, Apotheken, Physiotherapiepraxen, Labore –<br />
sie alle unterstützen die Menschen in der Region Göttingen<br />
dabei, gesund zu bleiben oder es wieder zu werden. Damit<br />
die Medizinerinnen und Mediziner, Therapeuten und andere<br />
Heilberufler sich voll und ganz ihren Patientinnen und Patienten<br />
widmen können, brauchen sie einen starken Partner an<br />
ihrer Seite. Für ihre speziellen Bedürfnisse und Anforderungen<br />
steht ihnen die Heilberufeberatung der Sparkasse Göttingen<br />
mit umfassenden und individuellen Beratungen zur<br />
Seite und stärkt ihnen den Rücken.<br />
Die erfahrenen Spezialistinnen und Spezialisten der Heilberufeberatung<br />
verfolgen in den Gesprächen mit ihren Kundinnen<br />
und Kunden einen ganzheitlichen Beratungsansatz.<br />
Durch diesen finden sie die passenden Lösungen für jede<br />
Lebensphase. Beim Kauf einer Praxis und dem Schritt in die<br />
Selbstständigkeit unterstützen die Beraterinnen und Berater<br />
die Heilkundler mit ihrem Netzwerk an spezialisierten<br />
Rechts-, Praxis- und Steuerberatern bei der Existenzgründung.<br />
Ebenfalls gehören Finanzierungen zur Modernisierung<br />
von bestehenden Praxen sowie Betriebsmittelfinanzierungen<br />
zu den Fachgebieten der Sparkassen-Experten.<br />
Zum Rundum-Sorglos-Paket der Sparkasse Göttingen zählen<br />
zudem Lösungen für den Zahlungsverkehr der Heilberufler<br />
wie Online-Banking, EC-Cash-Geräte und das innovative<br />
Firmenkundenportal. Außerdem informiert und berät die<br />
Heilberufeberatung die Mediziner und Therapeuten zu verschiedenen<br />
Absicherungsmöglichkeiten, damit diese bei<br />
Schadensfällen auf der sicheren Seite sind. Auf Wunsch realisiert<br />
das Team die Unterstützung in der Praxis durch Abrechnungssysteme<br />
und Factoring.<br />
Die gleiche Sorgfalt lassen die Spezialistinnen und Spezialisten<br />
auch bei den privaten Finanzen ihrer Kundinnen und<br />
Kunden walten. Neben der Abwicklung des Zahlungsverkehrs<br />
und der Beratung zu Immobilienfinanzierungen tragen die<br />
Beraterinnen und Berater auch zum Vermögensaufbau und<br />
der Vermögensoptimierung der Heilberufler bei. Gemeinsam<br />
mit den Spezialisten aus dem Private Banking und den<br />
Vermögens- und Vorsorgemanagern der Sparkasse Göttingen<br />
erarbeiten sie genau die Lösungen, die den Wünschen<br />
und Anforderungen der Kunden entspricht. Da auf eine erfolgreiche<br />
medizinische Laufbahn irgendwann der wohlverdiente<br />
Ruhestand folgt, erarbeiten die Beraterinnen und Berater<br />
Lösungen für die Übergabe einer Praxis oder Apotheke<br />
und die damit verbundene finanzielle Freiheit im Ruhestand.<br />
Ergänzend zu den umfassenden Beratungsgesprächen finden<br />
regelmäßige Informationsveranstaltungen zu unterschiedlichen<br />
Themenbereichen statt. Ob es um den Praxiseinstieg,<br />
die Praxisabgabe oder die Neugründung geht, das<br />
Heilberufe-Team der Sparkasse Göttingen steht den Heilberuflern<br />
in Göttingen gerne mit seinem Know-how zur Seite.
ANZEIGE<br />
PROFIL<br />
Gesundheitspreis Südniedersachsen:<br />
„Kompetenz stärken<br />
– Gesundheit stärken“<br />
Bei der Verleihung des Gesundheitspreises Südniedersachsen bekommen die<br />
drei Gewinner ihre Urkunden und Preise ausgehändigt.<br />
FOTO: STEPHAN BEUERMANN<br />
Der Träger des ersten Preises erhält<br />
neben 1.250 Euro auch eine Statue<br />
von Frank-Helge Steuer, die die GWG<br />
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und<br />
Stadtentwicklung mbH gestiftet hat. Der Preis<br />
ging an das Projekt ,Gesundheit verständlich‘<br />
der Volkshochschule Göttingen Osterode<br />
gGmbH. In Kooperation mit den Familienzentren<br />
im Landkreis Göttingen und dem<br />
Gesundheitsamt werden in Gesundheitscafés<br />
Gesundheitsinformationen in klarer und verständlicher<br />
Sprache angeboten. Das Projekt<br />
,Elternsprechstunde‘ des Landkreises Holzminden<br />
und des Vereins für Sozialpädagogik<br />
e.V. erhielt den zweiten Preis (500 Euro). Es<br />
ist ein niedrigschwelliges Angebot, das die<br />
Gesundheitskompetenz von jungen Eltern<br />
stärkt. Dazu beraten im Café Kinderwagen<br />
Gesundheitsfachkräfte die jungen Eltern. In<br />
geschützter Atmosphäre bietet ,Zeit für ein<br />
Gespräch‘ des Gesundheitszentrums Göttingen<br />
e.V. und der Freien Altenarbeit Göttingen<br />
e.V. Raum und Zeit für vertrauensvolles<br />
Zuhören, miteinander Reden und Entlastung<br />
im Alltag. Hierfür wurde der dritte Preis (250<br />
Euro) vergeben. „Der einfache Zugang zu<br />
Informationen über Gesundheitsthemen ist<br />
wichtig. Die ausgezeichneten Projekte unterstützen<br />
hierbei ganz konkret und vor Ort“,<br />
erklärt Dr. Corinna Morys-Wortmann, Leiterin<br />
der Geschäftsstelle der Gesundheitsregion<br />
Göttingen/Südniedersachsen.<br />
KONTAKT<br />
Geschäftsstelle der Gesundheitsregion<br />
Göttingen/Südniedersachsen<br />
Bahnhofsallee 1b<br />
37081 Göttingen<br />
Tel. 0551 54743-292<br />
info@gesundheitsregiongoettingen.de<br />
www.gesundheitsregiongoettingen.de<br />
Strukturraum<br />
Ina ten Doornkaat<br />
Kommunikationsberatung<br />
Paarberatung | Coaching<br />
strukturraum.de
Ab 580,– €<br />
zzgl. Nebenkosten<br />
Sie werden nichts aufgeben.<br />
Aber viel gewinnen.<br />
Wagen Sie den nächsten Schritt.<br />
Und finden Sie eine neue Form von Lebensqualität.<br />
Entdecken Sie unsere Single-Appartements:<br />
GDA Göttingen<br />
Charlottenburger Str. 19 · 37085 Göttingen<br />
Henning Heinemeyer · Telefon: 0511 28009 166<br />
www.gda.de
ANZEIGE<br />
PROFIL<br />
Patientenschonende<br />
Behandlung im Fokus<br />
Hakan Adigüzel übernimmt als Chefarzt die Leitung der Gynäkologie des<br />
St. Martini Krankenhauses in Duderstadt.<br />
Mit Hakan Adigüzel<br />
wurde ein mehr als<br />
kompetenter Nachfolger<br />
gefunden, der über<br />
mehr als 30 Jahre<br />
Erfahrung verfügt.<br />
Gute Nachrichten gibt es für alle Patienten,<br />
die den Weggang von Dr. med.<br />
Gregor Sycz vom Duderstädter<br />
St. Mar tini Krankenhaus bedauern: Zwar geht<br />
der Chefarzt der Gynäkologie nach drei Jahrzehnten<br />
in dieser Position in den wohlverdienten<br />
Ruhestand, doch wurde mit Hakan Adigüzel<br />
ein mehr als kompetenter Nachfolger<br />
gefunden. Seit Juli ist der türkischstämmige,<br />
im Ruhrgebiet aufgewachsene, 57-jährige Mediziner<br />
schon im Untereichsfeld tätig und verfügt<br />
über mehr als 30 Jahre Erfahrung. Große<br />
Teile dieser Expertise erwarb er nach seinem<br />
Studium in Gießen und Bochum bei ebenfalls<br />
konfessionellen, öffentlichen und privaten<br />
Krankenhausträgern unterschiedlicher Größe.<br />
„VOR DIESEM HINTERGRUND fällt mir die<br />
Eingewöhnung in Duderstadt sehr leicht“,<br />
sagt der Vater zweier erwachsener Söhne und<br />
einer erwachsenen Tochter. Denn auch die<br />
das medizinische Zentrum des Untereichsfeldes<br />
bildende St. Martini Klinik mit ihrer<br />
über 650-jährigen Geschichte gehört mit dem<br />
Elisabeth-Vinzenz-Verbund einem der größten<br />
christlichen Träger von Krankenhäusern und
ANZEIGE<br />
weiteren Einrichtungen im Gesundheits- und<br />
Sozialwesen an. Dazu gehören 13 Krankenhaus-Standorte<br />
in sieben Bundesländern. In<br />
St. Martini werden jährlich 6000 stationäre<br />
und 16.000 ambulante Patienten behandelt.<br />
Natürlich fällt nur ein überschaubarer Teil dafür<br />
in den gynäkologischen Bereich Adigüzels.<br />
Aber genau dieser Fachbereich kann sich auf<br />
eine Fortführung der qualitativ hochwertigen<br />
Behandlungsmethoden mit deutlichen Einflüssen<br />
des „Neuen“ freuen.<br />
ADIGÜZEL VERFÜGT NEBEN der Facharztqualifikation<br />
über umfassende Fachkunde<br />
im Rettungsdienst und sammelte auch als<br />
Gutachter für den Medizinischen Dienst in<br />
Nordrhein-Westfalen Erfahrung. Zwischen<br />
2004 und 2011 leitete der fitness- und ausdauersportbegeisterte<br />
Oberarzt gynäkologische<br />
Stationen überwiegend an katholischen<br />
Krankenhäusern im Ruhrgebiet. Im Jahr 2012<br />
übernahm er erstmals die Position eines Chefarztes<br />
in Neustrelitz. „Ich mag die ostdeutsche<br />
Mentalität sehr gerne und freue mich<br />
jetzt über meinen neuen Lebensmittelpunkt<br />
nahe der früheren deutsch-deutschen Grenze“,<br />
sagt der politisch hochinteressierte Frauen arzt,<br />
der sich gerne an seine Politisierung in der aufregenden<br />
Wendezeit zurückerinnert.<br />
Zu seinen vergangenen Engagements in<br />
Bremen, Güstrow und Bad Kissingen gesellte<br />
sich auch schon eine Anstellung in Südniedersachsen:<br />
Zwischen 2013 und 2015 arbeitete er<br />
als Gynäkologie-Chefarzt am Krankenhaus in<br />
Hann. Münden. Seit 2019 praktizierte Hakan<br />
Adigüzel mit operativem Schwerpunkt in eigener<br />
Praxis in Dortmund und unterstützt<br />
Krankenhäuser deutschlandweit als Vertretungsarzt.<br />
Über letztere Schiene knüpft er<br />
auch schon wichtige Kontakte in der Region:<br />
„Ich vertrete niedergelassene Kollegen in ihrer<br />
Praxis bei Krankheit oder Urlaub. Das ist gut,<br />
um die Ärzte und Patienten der Region kennenzulernen.“<br />
Umgekehrt erhalten die bei dieser Gelegenheit<br />
Einblicke in die Arbeitsweise ihres neuen<br />
Ansprechpartners im Krankenhaus. Denn seine<br />
bewährten Behandlungs- und Operationsmethoden<br />
dürften überzeugen: „Meine Patienten<br />
brauchen Expertenwissen vor der<br />
Behandlung! Daher setze ich auf umfangreiche<br />
Informationen und Patientengespräche.<br />
So kann ich umfassend über meinen Ansatz<br />
minimalinvasiver Eingriffe aufklären“, stellt er<br />
klar. Gemeint sind damit vor allem patientenschonende<br />
Eingriffe bei Beckenbodenproble<br />
matiken und in der plastischen Chirurgie sowie<br />
in der Senologie – dieser Fachbegriff steht für<br />
die Diagnostik der weiblichen Brust. Oft kann<br />
nämlich durch die Verwendung körper eigenen<br />
Gewebes und modernster Behandlungs geräte<br />
auf Fremdmaterial sowie große Eingriffe und<br />
Schnitte verzichtet werden. Diese Methoden<br />
sind schmerzarm, erfordern kürzere Krankenhausaufenthalte<br />
und bieten rasche Erholung.<br />
Schwangerschaften begleitet Adigüzel bis<br />
zur 16. Woche, was an der vor seiner Zeit beschlossenen<br />
Schließung des Duderstädter<br />
Kreißsaals liegt. Zwar habe er gerne Schwangerschaften<br />
bis zur Geburt „voller Inbrunst“<br />
begleitet, doch vermisse er diesen Bereich<br />
nicht, „denn es gibt auch bis zur 16. Woche<br />
genug zu helfen.“<br />
„MIT HAKAN ADIGÜZEL HABEN WIR<br />
einen hervorragenden Gynäkologen mit einer<br />
breiten frauenheilkundlichen Erfahrung<br />
und einem vielfältigen Leistungsspektrum<br />
gewinnen können. Mit seinem profunden<br />
Können in allen chirurgischen, insbesondere<br />
minimal i nva siven und damit besonders<br />
schonenden Verfahren bringt er beste Voraussetzungen<br />
mit, um die hervorragende Arbeit<br />
von Dr. Gregor Sycz weiterzuführen“, kommentiert<br />
Krankenhausgeschäftsführer Markus<br />
Kohlstedde zufrieden.<br />
Zwar habe er in einem „volatilen Arbeitsmarkt<br />
für Mediziner“ schon viele Stationen<br />
durchlaufen, doch zeigt sich Adigüzel von<br />
St. Martini beeindruckt: „Wir haben deutschlandweit<br />
eine Konzentration und Reduktion<br />
der Akutkliniken. Gegen diesen Trend ist es<br />
hier gelungen, Kapazitäten zu erweitern. Ein<br />
anderer wichtiger Grund für meine Entscheidung<br />
ist die Beständigkeit auf der Geschäftsführungsebene.“<br />
In diesem Umfeld möchte er<br />
ohne Hierarchien und in kollegialem Umfeld<br />
etwas Bleibendes aufbauen.<br />
Seine Familie übrigens ist keineswegs stets<br />
mit umgezogen. Vielmehr blockt er sich die<br />
dienstfreien Wochenenden, um zu ihr zu fahren<br />
und möglichst viel Zeit mit seiner Frau<br />
und den Kindern zu verbringen. Für seine<br />
Freizeit unter der Woche hat er sich schon fest<br />
vorgenommen, die Region zu erkunden. Und<br />
irgendwie scheint sein Wechsel ohnehin unter<br />
dem Motto „Nomen est omen“ zu stehen:<br />
„St. Martin mit seinem umfassenden Gespür<br />
für Fairness war schon immer mein Held!“<br />
Wenn das keine Vorsehung ist …<br />
TEXT: STEFAN LIEBIG<br />
„Mit seinem profundem<br />
Können in allen chirurgischen<br />
insbesondere minimalinvasiven<br />
und damit<br />
besonders schonenden<br />
Verfahren bringt er beste<br />
Voraussetzungen mit, um<br />
die hervorragende Arbeit<br />
von Dr. Gregor Sycz<br />
weiterzuführen.“<br />
KONTAKT<br />
MARKUS KOHLSTEDDE,<br />
KRANKENHAUSGESCHÄFTSFÜHRER<br />
St. Martini Krankenhaus<br />
St. Martini GmbH<br />
Göttinger Straße 34<br />
37115 Duderstadt<br />
Sekretariat<br />
Tel. 05527 842-370<br />
gyn-amb@kh-dud.de<br />
www.krankenhaus-duderstadt.de<br />
Sprechzeiten<br />
Di und Do von 8.00 bis 14.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung.<br />
Notfälle jederzeit<br />
PROFIL
Selbst die Stärksten<br />
gehen zur Vorsorge.<br />
Seit über zehn Jahren stehen wir in<br />
Göttingen für Diagnostik auf höchstem<br />
Niveau. Dank langjähriger Erfahrung<br />
und modernster Diagnoseverfahren<br />
sind wir in der Lage pathologische Veränderungen<br />
im ganzen Körper frühzeitig<br />
zu erkennen. Wir nehmen uns<br />
genau die Zeit, die es baucht, um mit<br />
Ihnen sinnvolle Untersuchungsstrategien<br />
zu entwickeln und diese mittels<br />
Ganz- oder Teilkörperchecks durchzuführen.<br />
SELBST DIE STÄRKSTEN<br />
GEHEN ZUR VORSORGE.<br />
Wir sind für Sie da. Schon innerhalb<br />
von <strong>24</strong> Stunden.<br />
Mehr Informationen unter<br />
Seit über zehn Jahren stehen wir in Göttingen für Diagnostik auf höchstem Niveau. Dank www.diagnostik-goettingen.de<br />
langjähriger Erfahrung und modernster Diagnoseverfahren ist unser Team in der Lage pathologische<br />
Veränderungen im ganzen Körper frühzeitig zu erkennen. Wir nehmen uns genau die Zeit, die es<br />
braucht, um mit Ihnen sinnvolle Untersuchungsstrategien zu entwickeln und diese mittels Ganz- oder<br />
Teilkörperchecks durchzuführen. Mehr Informationen unter www.diagnostik-goettingen.de.<br />
Wir sind für Sie da. Mit Terminen innerhalb von <strong>24</strong> Stunden.<br />
Praxis für moderne Schnittbild Diagnostik ∙ Bahnhofsallee 1d ∙ 37081 Göttingen ∙ (0551) 82 074 22<br />
tiger layout weiss final 2.indd 1 27.05.14 15:05<br />
und deshalb für die Früherkennung von Brustkrebs<br />
Vertrauen Sie der langjährigen Erfahrung<br />
unseres Ärzteteams und sprechen Sie mit uns.<br />
Wir informieren Sie umfassend:<br />
• Dr. med. Ulla Ritter<br />
• Dr. med. Susanne Luftner-Nagel<br />
• Prof. Dr. med. Katharina Marten-Engelke<br />
• Dr. med. Friedemann Baum<br />
• Prof. Dr. med. Uwe Fischer<br />
Telefon 0551/820 740<br />
www.brustzentrum-goettingen.de<br />
info@brustzentrum-goettingen.de<br />
Bahnhofsallee 1d · 37081 Göttingen<br />
(Gegenüber Bahnhof Westausgang)<br />
Blackbit
ANZEIGE<br />
PROFIL<br />
FOTOS: FOTOGRAFIE MALSCH<br />
Stopp dem Zähneknirschen<br />
Innovative Behandlungsmethode lässt die Patienten der HNO-Praxis Dr. Lisa Wirtz wieder entspannter schlafen.<br />
Stress und Anspannung im Alltag können<br />
sich auf unterschiedliche Weise auf Seele<br />
und Körper auswirken. Ein weit verbreitetes<br />
Problem ist das Zähneknirschen oder<br />
-pressen. Die medizinischen Fachbegriffe Craniomandibuläre<br />
Dysfunktion (CMD) und Bruxismus<br />
umfassen Beschwerdebilder, die oft mit<br />
Begleitsymptomen wie Schmerzen im Kieferbereich,<br />
Kopf- und Ohrenschmerzen, Verspannung<br />
der Nackenmuskulatur, Schlafstörungen<br />
und Tinnitus einhergehen. In den letzten Jahren<br />
hat sich Botulinumtoxin, eigentlich bekannt für<br />
seine ästhetischen Anwendungen, als vielversprechende<br />
Option bei der Therapie von CMD<br />
und Bruxismus erwiesen.<br />
Bruxismus, das umgangssprachliche Zähneknirschen,<br />
wird oft mit stressigen Lebensphasen<br />
in Verbindung gebracht. In der<br />
Regel wird das Tragen einer Zahnschiene während<br />
des Schlafes zum Schutz der Zähne empfohlen.<br />
Physiotherapeutische Behandlungen<br />
können die verspannte Muskulatur lockern<br />
und die Beschwerden lindern. Dennoch persistieren<br />
bei einer nicht geringen Anzahl der<br />
Patienten die Beschwerden. Hier kann eine<br />
Behandlung mit Botulinumtoxin hilfreich sein.<br />
IN IHRER NEUERÖFFNETEN HNO-PRAXIS<br />
im unteren Ostviertel Göttingens bietet Dr.<br />
Lisa Wirtz diese Therapiemethode an. Mit<br />
ihrer am Universitätsklinikum Göttingen bis<br />
Ende 2022 gesammelten, langjährigen Erfahrung<br />
als HNO-Ärztin und ihrem „kleinen,<br />
aber feinen Team“ möchte sie den Vorurteilen<br />
gegenüber Botox® entgegentreten. „Der<br />
Wirkstoff Botulinumtoxin wird in den offiziellen<br />
Leitlinien für Bruxismus als mögliche<br />
Therapieoption gelistet. Gezielt eingesetzt<br />
entspannt er die für das Zähneknirschen<br />
verantwortliche Kaumuskulatur und kann<br />
nachhaltig Beschwerden lindern“, sagt die<br />
Fachärztin für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde<br />
und verweist auf die anhaltende Wirksamkeit<br />
dieser Therapie.<br />
Hervorzuheben sei hierbei, dass häufig<br />
durch diese Art der Therapie nicht nur eine<br />
Linderung der CMD und/oder des Bruxismus<br />
erfolge, sondern auch eine erhebliche Verbesserung<br />
der Begleitsymptome Kopfschmerzen<br />
und Tinnitusbeschwerden erzielt werden<br />
kann.<br />
DARÜBER HINAUS BIETET die neugegründete<br />
Praxis neben den HNO-Standardchecks,<br />
Ultraschalluntersuchung der Kopf- und Halsweichteile<br />
sowie dank modernster Ausstattung<br />
exakte Diagnostik für die Problembereiche<br />
Schnarchen, Schlafapnoe oder Stiller<br />
Reflux. Das umfassende Gesamtportfolio der<br />
neuen HNO-Praxis steht allen Patienten – von<br />
Neugeborenen bis zu Erwachsenen jeden Alters<br />
– zur Verfügung.<br />
TEXT: STEFAN LIEBIG<br />
KONTAKT<br />
Praxis Dr. Lisa Wirtz<br />
Fachärztin für HNO<br />
Hanssenstraße 1b<br />
37073 Göttingen<br />
Tel. 0551 27074145-0<br />
Fax 0551 27074145-99<br />
praxisdrwirtz@gmx.de<br />
www.hno-wirtz.de
mensch<br />
Das findige Duo<br />
Friedemann Baum und Uwe Fischer haben vor 20 Jahren das Diagnostische Brustzentrum sowie die<br />
Praxis für Moderne Schnittbilddiagnostik in Göttingen eröffnet. Aus der Anfangsidee einer „guten<br />
Medizin“ ist ein international anerkanntes Kompetenzzentrum geworden.<br />
TEXT SVEN GRÜNEWALD FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
W<br />
Wenn Dr. Friedemann Baum und Prof.<br />
Uwe Fischer etwas auszeichnet, dann<br />
das: immer neue Ideen zu haben und<br />
damit ihrer Zeit voraus zu sein. Sie sind<br />
Gründer, wie sie im Buche stehen, und<br />
haben mit einem Konzept die Selbstständigkeit gewagt,<br />
das es in dieser Form noch nicht gab – mit der Gründung<br />
des Diagnostischen Brustzentrums und der Praxis für<br />
Moderne Schnittbilddiagnostik im Jahr 2003.<br />
AM BEGINN STAND DIE UNZUFRIEDENHEIT mit der<br />
Entwicklung der Patientenbetreuung im Rahmen der<br />
finanziellen und administrativen Beschränkungen des<br />
öffentlichen Gesundheitswesens. Baum und Fischer waren<br />
als Oberärzte in der Radiologie der Universitätsmedizin<br />
Göttingen (UMG) tätig. Hier wie andernorts<br />
wird gute Medizin, das heißt, sich Zeit für den Patienten<br />
zu nehmen, durch Vorgaben und Zeitmangel eingeschränkt.<br />
Aber: „Ich wollte eine Medizin praktizieren,<br />
wie ich sie mir immer vorgestellt habe – mit eigenen Entscheidungen,<br />
eigenen Verfahrensmustern und eben auch<br />
einer gehörigen Portion Zeit für die Betreuung“, so Uwe<br />
Fischer. Eine Philosophie, die Friedemann Baum vorbehaltlos<br />
teilt.<br />
UND SO SPRANGEN SIE, begleitet von einigen Kollegen<br />
aus der UMG, ins kalte Wasser der Unabhängigkeit von<br />
Institutionen und Kassenleistungen. Direkt am Bahnhof<br />
fanden sich passende Räumlichkeiten, die den bundesweit<br />
anreisenden Patienten eine perfekte Logistik bieten,<br />
kombiniert mit einer Infrastruktur, die das sensible Thema<br />
Brustkrebsdiagnostik bestmöglich adressiert. „Konkret<br />
sind wir mit dem Ansatz gestartet, den Zeitraum<br />
der Unsicherheit für die untersuchten Frauen so kurz<br />
wie möglich zu halten“, sagt Friedemann Baum. „Also<br />
die Zeit zwischen Untersuchung und Kommunikation<br />
eines Ergebnisses, das Gewissheit bietet. Denn psychisch<br />
ist das ungewisse Warten in der Früherkennung für die<br />
Frauen die größte Belastung.“<br />
Das Team setzte dabei von Anfang an auf die neueste<br />
Technik, vor allem die Mamma-MRT, mit der sich auch<br />
sehr kleine Tumore und dies bei einer dichten Drüsenstruktur<br />
der Brust erkennen lassen, was mit Ultraschall<br />
nicht möglich ist. Seit Januar 2022 wird diese Vor<br />
58 4 |<strong>2023</strong>
mensch<br />
Die Leiter vom Diagnostischen Brustzentrum Göttingen, Friedemann Baum (l.) und Uwe Fischer.<br />
gehensweise auch von der European Society of Breast<br />
Imaging (EUSOBI) ausdrücklich empfohlen.<br />
Weil jedoch in der Anfangszeit die Kapazitäten allein<br />
durch Brustuntersuchungen nicht ausgeschöpft wurden,<br />
erweiterten Baum und Fischer einfach ihr Untersuchungsspektrum:<br />
Kopf, Bauch, Becken und insbesondere<br />
Gelenke kamen hinzu – wofür die Praxis für Moderne<br />
Schnittbilddiagnostik eingerichtet wurde. So wuchs das<br />
Tätigkeitsfeld und damit auch das Team. Ein Prozess, der<br />
bis heute fortgesetzt wird: die konsequente Erweiterung<br />
der Leistungen.<br />
ES FOLGTEN MUSKULOSKELETTALE Untersuchungen<br />
und eine exzellente Lungendiagnostik. Schließlich konnte<br />
auch der Bereich der Neuroradiologie für die Diag<br />
nostik von Kopf und Wirbelsäule professionell erweitert<br />
werden, was die Anschaffung eines neuen 3 Tesla-MRT-<br />
Systems erforderte. Diese neue Technologie bot auch die<br />
Grundlage dafür, eine hochwertige Prostatadiagnostik<br />
anbieten zu können.<br />
Und weil weitere Räume im Gebäude frei wurden, entwickelten<br />
Baum und Fischer den Ansatz von möglichst<br />
viel Kompetenz unter einem Dach weiter: 2012 wurde<br />
das Medizinische Experten Center (MEC) aus der Taufe<br />
gehoben. In funktionsfertig eingerichteten Arztzimmern<br />
können Gastärzte für eine Tagesmiete tätig werden. Dieses<br />
Angebot richtete sich in besonderem Maße an ausscheidende<br />
Ärzte aus der Universität und an Ärzte mit<br />
hoher Expertise auf einem Spezialgebiet, die aus<br />
Altersgründen aus ihrer Praxis ausschieden.<br />
4|<strong>2023</strong> 59
mensch<br />
Gute Medizin braucht Menschen mit einem direkten Draht zu den Patienten. Das gelingt im Brustzentrum seit 20 Jahren.<br />
» Bis heute wurden im Diagnostischen Brustzentrum und in der Praxis für<br />
Moderne Schnittbilddiagnostik mehr als 50.000 Patienten betreut. «<br />
DER LEITGEDANKE IM MEC war ebenfalls Raum für<br />
gute Medizin, das heißt, Zeit für Patienten zu haben. „Es<br />
ist genau das dabei herausgekommen, was wir uns gewünscht<br />
haben: Experten, die noch Lust haben, patientenzugewandte<br />
Medizin zu machen“, sagt Friedemann Baum.<br />
„DARAUS HAT SICH DANN DER NÄCHSTE Entwicklungsschritt<br />
ergeben“, so Uwe Fischer. „Wenn wir schon<br />
all diese Kapazitäten hier haben, warum bieten wir dann<br />
nicht so etwas wie einen Managercheck für Unternehmen<br />
an? Eine oder mehrere Führungskräfte kommen für<br />
zwei Tage nach Göttingen und lassen sich hier präventiv<br />
bei zwölf bis 16 Experten durchchecken.“ Ein Angebot,<br />
das in dieser geballten Kompetenz in Deutschland nach<br />
wie vor ein hohes Alleinstellungsmerkmal hat und das<br />
von Firmen gut genutzt wird, zum Beispiel von Envia,<br />
Škoda oder auch den Stadtwerken Göttingen.<br />
Bis heute wurden im Diagnostischen Brustzentrum<br />
und in der Praxis für Moderne Schnittbilddiagnostik<br />
mehr als 50.000 Patienten betreut. Viele von ihnen kommen<br />
im Rahmen der Früherkennung in regelmäßigen<br />
Abständen und das aus der ganzen Bundesrepublik, teils<br />
sogar aus dem Ausland. Das Team ist inzwischen auf<br />
20 Mitarbeiter angewachsen.<br />
Aber noch etwas ist Baum und Fischer wichtig: das<br />
Weitergeben der Erfahrung. Deswegen finden in Göttingen<br />
jährlich mehrere Fortbildungen für Ärzte aus ganz<br />
Europa statt. Auf diese Weise haben Baum, Fischer und<br />
das Brustzentrum-Team ihr Know-how an bislang mehr<br />
als 5.000 Ärzte und MT-R weitergegeben. Und so soll es<br />
noch ein paar Jahre weitergehen – auch, wenn sich Baum<br />
und Fischer langsam Gedanken über eine Nachfolge machen,<br />
hat das Duo den Spaß an der Arbeit noch nicht<br />
verloren. ƒ<br />
60 4 |<strong>2023</strong>
ANZEIGE<br />
Gemeinsam gehen<br />
und leben bis zuletzt<br />
Das Hospiz an der Lutter ermöglicht sterbenden<br />
Menschen in der letzten Lebensphase ein würdiges<br />
und selbstbestimmtes Leben.<br />
Haustiere sind im Hospiz<br />
gern gesehen. Wenn man<br />
mag, kommt regelmäßig ein<br />
Therapiehund zu Besuch.<br />
PROFIL<br />
D<br />
ie Zeit, die den sterbenskranken<br />
Gästen bleibt, möchte das Team des<br />
Hospiz an der Lutter so schön wie<br />
möglich gestalten – auch für die Angehörigen.<br />
Dafür beschäftigt der Verein Hospiz an der<br />
Lutter aktuell 42 Mitarbeitende in den Bereichen<br />
Pflege, Hauswirtschaft, Sozialarbeit,<br />
Koor dination und Verwaltung sowie knapp<br />
80 Ehrenamtliche in der ambulanten und stationären<br />
Begleitung.<br />
Das Hospiz an der Lutter liegt ruhig und<br />
innenstadtnah an der Humboldtallee. Es verfügt<br />
über zehn Einzelzimmer und einen großen<br />
Garten, der für die Gäste auch mit dem<br />
Bett erreichbar ist.<br />
MIT VIEL ZEIT KÜMMERN SICH die Pflegefachkräfte<br />
um die Hospizgäste. Im Hospiz<br />
geht es häufig um Existenzielles, insofern ist<br />
die Arbeit auch psychisch beanspruchend.<br />
Daher müssen alle im Team bestmöglich ausgebildet<br />
sein. Die Pflegefachkräfte erhalten<br />
eine umfangreiche Palliativcare-Fortbildung<br />
und darüber hinaus die Möglichkeit, per<br />
Super vision stets über die eigenen Erfahrungen<br />
reflektieren zu können.<br />
Sollten Sie sich für die Hospizarbeit interessieren,<br />
sind wir gern jederzeit Ihr Ansprechpartner.<br />
www.hospiz-goettingen.de<br />
KONTAKT<br />
Hospiz an der Lutter<br />
Humboldtallee 10<br />
37073 Göttingen<br />
Tel. 0551 270726-30<br />
d.vasconcelos@hospiz-goettingen.de<br />
Spendenkonto: Sparkasse Göttingen<br />
IBAN: DE10 2605 0001 0044 3007 70<br />
BIC: NOLADE21GOE<br />
Leicht zu erreichender Standort<br />
Die Privatpraxis für HNO-Heilkunde von Dr. Ariane Julia Lüthje in der<br />
Herzberger Landstraße in Göttingen ist barrierefrei.<br />
Seit drei Jahren ist die Privatpraxis HNO<br />
AM HAINBERG von Dr. Ariane Julia Lüthje<br />
am neuen Standort in der Herzberger Landstraße<br />
43. Der Grund des Umzuges war die<br />
jetzige Barrierefreiheit. Ariane Julia Lüthje,<br />
Fachärztin für HNO sowie für Stimm-,<br />
Sprach- und kindliche Hörstörungen, hat die<br />
Praxis von ihrem Vater, Dr. Michael Zimmer,<br />
übernommen. Als ausgewiesener Tinnitusexper<br />
te bietet er nach wie vor umfangreiche Beratungsgespräche<br />
in der Tinnitusdiagnostik an,<br />
die diverse Therapieansätze nach sich ziehen.<br />
AUSSER KLASSISCHER HNO macht die<br />
Aller gologie einen großen Anteil des Praxisgeschehens<br />
aus – gearbeitet wird sowohl mit<br />
konventioneller Therapie als auch mit Neuraltherapie<br />
und naturheilkundlichen Ansätzen.<br />
Auch kleine operative Eingriffe werden in der<br />
Praxis durchgeführt.<br />
EINE BESONDERHEIT ist die Ausrichtung auf<br />
Phoniatrie, der Diagnose von Sprech- und Hörstörungen,<br />
vor allem bei Kindern. Nur rund<br />
300 Fachärzte gibt es dafür in Deutschland.<br />
Hier kommt der Vorteil voll zum Tragen, dass<br />
es eine Privatpraxis ist: Die Warte zeiten sind<br />
kurz. Dr. Lüthje ist <strong>24</strong>/7 für HNO- und allergologische<br />
Notfälle da. Und noch eine Besonderheit<br />
gibt es: Sie macht auch Hausbesuche.<br />
Dr. Ariane Julia Lüthje und Dr. Michael Zimmer<br />
KONTAKT<br />
Privatpraxis HNO am Hainberg<br />
Dr. Ariane Julia Lüthje<br />
Herzberger Landstr. 43<br />
37085 Göttingen<br />
Tel. 0551 484091<br />
info@hno-am-hainberg.de<br />
www.hno-am-hainberg.de
ANZEIGE<br />
PROFIL<br />
Experte für Health-Care-Projekte<br />
sucht Nachfolger*in<br />
Rainer Bojack, Experte für die<br />
bauliche Planung und Realisierung<br />
von medizinischen<br />
und Pflege-Einrichtungen, hat<br />
zusammen mit seiner Ehefrau<br />
ein bundesweit renommiertes<br />
Planungs- und Einrichtungsbüro<br />
aufgebaut. Nun suchen beide<br />
eine*n Nachfolger*in.<br />
Eine Arztpraxis planen, ausbauen und<br />
einrichten erscheint auf den ersten<br />
Blick nicht schwierig. Wenn sie aber<br />
auch nachhaltig einen reibungslosen Ablauf<br />
bieten und von der Bauaufsicht abgenommen<br />
werden soll, wird es kompliziert. Denn das<br />
stark regulierte Gesundheitswesen kommt<br />
mit jeder Menge Auflagen daher, die Praxen<br />
erfüllen müssen – genauso wie etwa Gesundheitszentren,<br />
Physio- und Rehaeinrichtungen<br />
oder Apotheken. Auf die Planung und Realisierung<br />
solcher speziellen medizinischen Einrichtungen<br />
hat sich Rainer Bojack mit seiner<br />
medKonzept spezialisiert, wobei Facharztpraxen<br />
und Pflegeeinrichtungen mit spezieller<br />
Krankenbeobachtung aktuell überwiegen.<br />
RUND 50 JAHRE HAT RAINER BOJACK bereits<br />
mit dem Thema Health-Care zu tun. Als<br />
gelernter medizintechnischer Einrichtungskaufmann<br />
ist er dem Thema im Grunde bis<br />
heute treu geblieben, wenn auch seit mittlerweile<br />
40 Jahren mit einem der wenigen bun-<br />
desweit tätigen Planungsbüros, die sich auf<br />
den Gesundheitsbereich spezialisiert haben.<br />
Aktuell besteht sein Team aus den Bereichen<br />
Vertrieb, Planung und Einkauf. Das kompetente<br />
Rundum-Sorglos-Paket, mit dem med-<br />
Konzept wirbt, hat dem im Göttinger Industriegebiet<br />
ansässigen Unternehmen ein sehr<br />
gutes landesweites Renommee verschafft.<br />
Deswegen folgen auch viele Kunden den Empfehlungen<br />
Ihrer Kollegen und kommen mit<br />
ihren Vorstellungen auf medKonzept zu, da<br />
alles aus einer Hand angeboten wird: Von der<br />
Standortentwicklung bis zur Mieterbesorgung,<br />
Fachplanung / Einrichtung und Bauleitung bis<br />
zur schlüsselfertigen Praxisübergabe - nur ein<br />
Ansprechpartner!<br />
„HEUTE, ZEHN JAHRE NACH der Gründung,<br />
ist mir erst richtig bewusst, wie wichtig<br />
diese Planung war. Das Ergebnis ist eine<br />
räumlich optimierte Praxis, bei der unnötige<br />
Wege vermieden werden“, sagt etwa Diabetologe<br />
Dr. Andreas Lueg. Denn die Praxis von
PROFIL<br />
ANZEIGE<br />
der Stange gibt es nicht. Das Budget genauso<br />
wie der Zuschnitt der Räumlichkeiten bringen<br />
individuelle Herausforderungen mit sich, um<br />
später einen reibungslosen Praxisalltag zu gewährleisten.<br />
Und nicht nur das: Jedes Bundesland, jede<br />
Berufsgenossenschaft hat eigene Standards,<br />
die es zu berücksichtigen gilt; passiert das<br />
nicht, werden die Räumlichkeiten behördlich<br />
nicht abgenommen. Das medKonzept-Team<br />
hat einige solcher Problemfälle im Laufe der<br />
Jahre übernommen, die von Planern ohne die<br />
nötigen Detailkenntnisse begonnen wurden –<br />
und diese Projekte gerettet.<br />
„WIR HATTEN ZUM BEISPIEL einen Facharzt<br />
für HNO. Er hatte sich die Immobilie selbst<br />
gesucht und den Innenausbau durch einen<br />
Architekten mit Spezialisierung auf Messebau<br />
machen lassen“, erzählt Rainer Bojack. „Dessen<br />
Planung hat aber weder die Abläufe in der<br />
Praxis berücksichtigt noch die speziellen Auflagen.<br />
Deswegen wurde die Praxis nicht abgenommen<br />
und das Projekt steht dann halt still.“<br />
Auflagen gibt es viele, für Möbelmaterialien,<br />
Fußbodenbeschaffenheit, Türbreiten, Schallschutz,<br />
Hygieneabstände, um nur ein paar zu<br />
nennen. „Die ganze Planung rund um Gesundheitseinrichtungen<br />
geht extrem ins<br />
Detail“, so Bojack. Detail- und damit Erfahrungswissen<br />
sind in der Branche mehr als nur<br />
Floskeln. Entsprechend sind die Planer*innen<br />
und Kaufleute von medKonzept hoch spezialisiert.<br />
Rund zehn Projekte wickelt die Firma<br />
parallel begleitend ab.<br />
„ICH HABE CA. 1.000 HEILBERUFLER in die<br />
Selbstständigkeit begleitet“, fasst Bojack sein<br />
Lebenswerk zusammen. Und die Aussichten<br />
sind weiterhin gut. Ärzte ziehen aus alten<br />
Immobilien in neue, teils auch von medKonzept<br />
besorgte und dann von ihr geplante und<br />
ausgestaltete barrierefreie Praxen. Gerade im<br />
Bereich der Physiotherapie und von Pflegeeinrichtungen<br />
gibt es noch weiteres Potenzial.<br />
So stellen etwa kleine Wohngruppen für die<br />
Betreuung von Intensiv- oder Demenzpatienten<br />
und neuerdings auch Kindern eine häuslichere<br />
Alternative zur stationären Betreuung in<br />
Pflegeheimen dar, weshalb solche Konzepte<br />
gerade stark realisiert werden.<br />
„ICH MAG ES, MIT MENSCHEN zu tun zu<br />
haben, im Dialog die Kunden zu überzeugen,<br />
meine angesammelte Erfahrung in neue<br />
Projekte einzubringen und die ganzen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
zu nutzen, die man<br />
hat. Es ist ein wirklich abwechslungsreiches,<br />
spannendes Tätigkeitsfeld“, bilanziert Bojack.<br />
Doch so langsam wollen sich der 69-Jährige<br />
und seine Frau beruflich Stück für Stück zurückziehen<br />
und suchen deshalb einen Nachfolger.<br />
„Wir haben uns ein sehr gutes Knowhow<br />
erworben, zahllose Referenzprojekte und<br />
die Zukunfts-Perspektiven sind gut.“ Fachwissen<br />
von der Gesundheitsbranche müsse der<br />
Nachfolger nicht unbedingt mitbringen, viel<br />
mehr komme es auf bauliche Kenntnisse an<br />
oder Erfahrungen im Immobilienbereich. Das<br />
Detailwissen steuern ohnehin die langjährigen<br />
Mitarbeiter bei.<br />
DIE HOHE SCHULE der Auftragsakquise ist<br />
bei medKonzept noch Chefsache. Die kompetente<br />
Planung und Gestaltung erfolgt durch<br />
die Mitarbeiter*innen. Das heißt, wir suchen<br />
eigentlich einen guten Vertriebler mit Berufsund<br />
Lebenserfahrung“, so Bojack. Jemand<br />
zwischen 40 und 50 sei ideal, der auch bereit<br />
ist, sich ein bis zwei Jahre lang gemeinsam<br />
mit Bojack einzuarbeiten. „Wir wollen den<br />
Schlüssel zum Unternehmen nicht einfach<br />
so abgeben, sondern allmählich rausgleiten,<br />
denn die Arbeit macht uns nach wie vor sehr<br />
viel Spaß.“ Insbesondere auch dann, wenn<br />
es um Kreativität geht, wie etwa Lösungen<br />
für Bestandspraxen oder geeignete neue Gesundheitsimmobilien<br />
zu finden.<br />
Der Spagat zwischen Innovation und Umsetzung<br />
motiviert das gesamte Team täglich<br />
auf ein Neues!<br />
TEXT: SVEN GRÜNEWALD<br />
KONTAKT<br />
medKonzept<br />
Tel. 0551 3890929-0<br />
mail@medkonzept.info<br />
www.medkonzept.info
mensch<br />
Der Doppelkentaur von Künstler Uwe Appold auf dem Hiroshimaplatz in Göttingen ist ein Mahnmal gegen den Krieg. Auch Robert Oppenheimer mahnt mit seinen<br />
Worten, zitiert aus einer hinduistischen Schrift, gegen die maßlose Kriegstreiberei und haderte ein Leben lang mit den Folgen ,seiner‘ Bombe.<br />
64 4 |<strong>2023</strong>
unternehmen mensch<br />
Die Spuren Robert Oppenheimers in<br />
Göttingen – damals und heute<br />
„… und ich bin der Tod geworden,<br />
Zertrümmerer der Welten“<br />
Robert Oppenheimer, der ,Vater der Atombombe‘<br />
4 |<strong>2023</strong> 65
mensch<br />
Den wenigsten Göttingern wird vor dem jüngsten Kinofilm über Robert Oppenheimer<br />
bewusst gewesen sein, dass der weltweit bekannte Physiker in Göttingen promoviert hat. Doch obwohl<br />
Oppenheimers Zeit in Göttingen kurz war, hat sie sowohl bei ihm als auch in der Stadt einige Spuren<br />
hinterlassen. Und auch einige seiner Mitmenschen hat er nachhaltig beeindruckt.<br />
TEXT ANNA SCHLENKER<br />
FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
ie hinterlassen mir zu viele Hausaufgaben.“<br />
Diese Aussage eines Professors seinem Studenten<br />
gegenüber wäre nicht nur heute sehr ungewöhnlich<br />
– sie war es auch damals in den 1920ern,<br />
besonders, wenn man bedenkt, dass diese Aussage<br />
von dem weltweit anerkannten Professor Max Born<br />
stammt, der 1954 sogar mit dem Physik-Nobelpreis geehrt<br />
wird. Wer war also dieser Student, der Max Born<br />
mit „Hausaufgaben“ zurückließ? Und welchen Einfluss<br />
hat er noch heute auf die Stadt Göttingen?<br />
Julius Robert Oppenheimer wird am 22. April 1904 in<br />
den Vereinigten Staaten als Sohn einer aus Deutschland<br />
stammenden jüdischen Familie geboren und fällt schon<br />
als Jugendlicher durch seine Wissbegierde und rasche<br />
Auffassungsgabe auf. Was er jedoch an Intelligenz und<br />
Scharfsinn vorzuweisen hat, fehlt ihm an sozialen Kompetenzen.<br />
Er ist für sein Alter recht unreif und daher eine<br />
sehr lange Zeit auch sehr unsicher. 1922 beginnt er in<br />
Harvard sein Bachelorstudium in den Fächern Physik,<br />
Chemie und klassische Philologie, das er drei Jahre später<br />
mit summa cum laude abschließt. Man könnte meinen,<br />
dieser Erfolg würde den jungen Mann beflügeln,<br />
doch im Gegenteil. Er leidet zunehmend unter seinen<br />
sozialen und empathischen Defiziten, die in ihm sogar<br />
66 4 |<strong>2023</strong>
Wohnort Oppenheimers im Haus des Arztes Günther Cario während seiner Zeit in Göttingen am heutigen Geismartor 4<br />
kurz darauf eine Depression auslösen. Auch seine Reise<br />
nach England, wo er sich der experimentellen Physik unter<br />
Niels Bohr in Cambridge zuwendet, kann ihn nicht<br />
aus seiner verzweifelten Lage befreien – vielmehr hat er<br />
zeitweise mit Selbstmordgedanken zu kämpfen.<br />
OPPENHEIMERS ZEIT IN GÖTTINGEN<br />
In dieser schwierigen Zeit erreicht ihn eine Einladung<br />
des renommierten Professors der Universität Göttingen,<br />
Max Born. Der Inhaber des Lehrstuhls der Theoretischen<br />
Physik wird durch Aufsätze von Oppenheimer<br />
auf diesen aufmerksam und ist erpicht darauf, den jungen<br />
Mann in Göttingen promovieren zu sehen. Da die<br />
Stadt zu der Zeit international den Ruf genießt, ,Pilgerstätte‘<br />
für die theoretische Physik zu sein, überlegt<br />
Oppenheimer nicht lange und folgt der Einladung Max<br />
Borns, was unter anderem auch an dessen Forschungen<br />
selbst liegt.<br />
Oppenheimer erreicht im Oktober 1926 Göttingen<br />
und ist von der Stadt und ihrer Universität, dem internationalen<br />
Zentrum der theoretischen Physik, begeistert.<br />
„Die Naturwissenschaften sind hier viel besser als in<br />
Cambridge und im Ganzen vermutlich besser als irgendwo<br />
sonst“, schreibt der junge Student, der zur Untermie-<br />
te im Haus des Göttinger Arztes Günther Cario am heutigen<br />
Geismartor 4 wohnt, an einen Freund.<br />
,Oppie‘, wie Oppenheimer von seinen Kommilitonen<br />
genannt wird, beeindruckt auch in Göttingen durch<br />
seine überdurchschnittliche Intelligenz und Auffassungsgabe.<br />
Auffallend ist aber auch, dass es ihm anders als<br />
vielen anderen Studenten nicht an finanziellen Mitteln<br />
mangelt. Seine Kommilitonin Charlotte Riefenstahl etwa<br />
bemerkt seine edle Schweinsledertasche und seine teuren<br />
Anzüge – außerdem beginnt er im Laufe seines Aufenthalts<br />
in Göttingen, exzessiv Tabak zu konsumieren.<br />
OPPENHEIMER IST SICH AUCH NICHT ZU SCHADE,<br />
seine Studienfreunde ab und an zum Abendessen einzuladen.<br />
Allerdings haben diese die Gespräche in gemischter<br />
Erinnerung. Einerseits sind viele von seinem Scharfsinn<br />
und seinem Charisma beeindruckt, wenn nicht sogar<br />
eingeschüchtert, andererseits neigt Oppenheimer oft<br />
dazu, seinem Gegenüber mitten im Satz das Wort abzuschneiden.<br />
Für ,Banalitäten‘ hat er keinen Sinn. Dabei<br />
geht er mit seinen Gesprächspartnern nicht immer besonders<br />
feinfühlig um. Ein Kommilitone erinnert sich<br />
beispielweise, wie er, seine Frau und ,Oppie‘ sich einmal<br />
zu einem Spaziergang verabredet hatten, seine Frau<br />
4|<strong>2023</strong> 67
mensch<br />
FOTOS: UNIVERSITÄTSARCHIV GÖTTINGEN, MATH.-NATH. PROM. 27, NR. 5 © NIEDERSÄCHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK GÖTTINGEN<br />
LESETIPP<br />
Das Buch ,J. Robert Oppenheimer‘ von Kai<br />
Bird und Martin J. Sherwin bietet einen guten<br />
Einblick in das Leben des einflussreichen<br />
Atomwissenschaftlers. Die Autoren präsentieren<br />
nicht nur eine detaillierte Darstellung<br />
seiner wissenschaftlichen Beiträge, sondern<br />
beleuchten auch seine persönlichen<br />
Herausforderungen und politischen Kontroversen.<br />
Durch gründliche Recherche und den<br />
Zugang zu bisher unveröffentlichten Quellen<br />
gelingt es Bird und Sherwin, ein nuanciertes<br />
Porträt dieses komplexen Mannes zu<br />
zeichnen. "J. Robert Oppenheimer" ist eine<br />
anspruchsvolle, aber äußerst lohnende<br />
Biografie, die nicht nur<br />
Wissenschaftsinteressierte, sondern auch<br />
geschichtlich interessierte Leser begeistern<br />
wird. Sie diente auch als Inspiration und<br />
Grundlage für den <strong>2023</strong> erschienenen Film<br />
,Oppenheimer‘ von Regisseur Christopher<br />
Nolan.<br />
Ein Brief des Dekan an das Ministerium mit Empfehlungen von<br />
Max Born<br />
sich allerdings entschuldigen muss, da sie sich um das<br />
Neugeborene zu kümmern hat. Oppenheimer bezeichnet<br />
diese Muttersorge recht unsensibel und abschätzig als<br />
„Bauerpflichten“.<br />
Born, der bei seinen Studenten als ein ungewöhnlich<br />
freundlicher und geduldiger Lehrer gilt, stellt sich als<br />
idealer Mentor für den recht sensiblen und sozial unbeholfenen,<br />
aber gleichzeitig genialen Oppenheimer heraus.<br />
Dieser stürzt sich begeistert in seine Forschungen,<br />
tritt vielen dabei jedoch auf die Füße. Er unterbricht<br />
nicht nur Kommilitonen, sondern auch Dozenten in ihren<br />
Vorträgen und geht bisweilen nicht selten sogar<br />
selbst an die Tafel, um den seiner Meinung nach besseren<br />
Lösungsweg zu präsentieren. Dies führt schnell zu<br />
Unmut unter den Studierenden, und es kommt sogar so<br />
weit, dass eine Gruppe von ihnen eine Petition mit der<br />
Ankündigung verfasst, sie würden das Seminar boykottieren,<br />
wenn die Unterbrechungen durch Oppenheimer<br />
nicht aufhörten. Die Wortführerin dieser Gruppe ist keine<br />
geringere als Maria Göppert, die spätere Nobelpreisträgerin<br />
für Physik von 1963.<br />
Born sieht sich mit dieser unangenehmen Situation<br />
konfrontiert, möchte es jedoch vermeiden, seinen Studenten<br />
direkt darauf anzusprechen. Stattdessen lässt er<br />
die Petition offen auf seinem Schreibtisch liegen. Dort<br />
68 4 |<strong>2023</strong>
mensch<br />
Die Ernennungsurkunde für Oppenheimer nach bestandener<br />
Prüfung<br />
Der Lebenslauf von Oppermann mit Danksagung an Max Born<br />
sieht sie der junge Oppenheimer, als er eines Tages auf<br />
seinen Professor wartet, verliert Born gegenüber jedoch<br />
kein Wort darüber. Dieser erwähnt sie ebenfalls nicht.<br />
Ihm fällt nur auf, dass Oppenheimer an diesem Tage etwas<br />
blasser und weniger redselig wirkt als gewöhnlich –<br />
und tatsächlich hören die Unterbrechungen durch ihn<br />
von da an auf.<br />
NUR WENIGE MONATE SPÄTER PROMOVIERT Oppenheimer.<br />
Seine Arbeit erhält wenig überraschend das Prädikat<br />
,ausgezeichnet‘, angeregt durch seinen Doktorvater<br />
Max Born, der in der Promotionsakte schreibt: „Es handelt<br />
sich um eine wissenschaftliche Leistung von hohem<br />
Rang, die weit über den durchschnittlichen Dissertationen<br />
steht. Der einzige Mangel der Arbeit besteht darin,<br />
dass sie schwer lesbar ist.“ Seine mündliche Prüfung besteht<br />
Oppenheimer mit ,sehr gut‘, und einer seiner Prüfer,<br />
James Frank, der kurz zuvor den Nobelpreis erhalten<br />
hatte, kommentiert die Prüfung leicht ironisch: „Ich bin<br />
rechtzeitig herausgekommen. Er fing gerade an, mir Fragen<br />
zu stellen.“ So erhält der junge Wissenschaftler am<br />
<strong>24</strong>. Mai 1927 die Doktorwürde, damals traditionell zum<br />
Doktor der Philosophie.<br />
Kurz darauf verlässt der frisch Promovierte, der in<br />
Göttingen – nicht zuletzt durch den intensiven intellektuellen<br />
Austausch mit seinen Kommilitonen und Professoren<br />
– neues Selbstbewusstsein gewinnen konnte,<br />
Deutschland. Nach weiteren kurzen Aufenthalten in der<br />
Schweiz kehrt er in die Vereinigten Staaten zurück. Dort<br />
zelebriert er einen extravaganten Lebensstil mit Sportautos<br />
und übermäßigem Zigarettenkonsum und lädt seinen<br />
Kreis häufig zu Abenden mit Martinis ein.<br />
DIE ,WUNDERWAFFE‘<br />
Währenddessen verändert sich die globale politische<br />
Situa tion. 1933 kommen in Deutschland die Nationalsozia<br />
listen an die Macht, und 1939 beginnt der Zweite<br />
Weltkrieg. Auch wenn dieser zu Beginn noch wenig Einfluss<br />
auf die Vereinigten Staaten hat, beginnt der amerikanische<br />
Präsident Franklin D. Roosevelt, die Lage auf<br />
dem europäischen Kontinent immer kritischer zu betrachten.<br />
Schon 1939 drängten ihn viele amerikanische<br />
Physiker dazu, den Bau der Atombombe in Auftrag zu<br />
geben. So verfasst etwa der deutsch-ungarische Physiker<br />
Leó Szilárd ein entsprechendes Schreiben an den Präsidenten,<br />
und auch der kurz zuvor in die Staaten emigrierte<br />
Albert Einstein setzt seinen Namen und seine Empfehlung<br />
unter dieses Schreiben. Doch erst zwei Jahre später,<br />
1941, lässt Roosevelt die Atomphysiker seines Landes<br />
4|<strong>2023</strong> 69
mensch<br />
Oppenheimer als wissenschaftlicher Leiter des ,Manhattan Projects‘ mit dem militärischen Leiter Leslie Groves in Los Alamos<br />
für die Forschung an eben dieser ,Wunderwaffe‘ rekrutieren<br />
– welche Auswirkungen diese später haben sollte,<br />
wird wohl den wenigsten von Anfang an wirklich klar<br />
gewesen sein.<br />
Oppenheimer, der als wissenschaftlicher Leiter des<br />
Projekts ,Manhattan‘ arbeitet, ist sich sicher, dass nur<br />
die Atombombe Hitler aus Europa vertreiben könne. Allerdings<br />
bringt die Forschung und besonders das Anwerben<br />
weiterer Physiker einige Schwierigkeiten mit sich.<br />
Viele weigern sich – entweder gleich oder spätestens<br />
nach den ersten erfolgreichen Tests – an dem Projekt<br />
mitzuwirken. Auch die US-Army erschwert die Arbeiten,<br />
da sie Oppenheimer misstrauen und ihn nur sehr missbilligend<br />
in interne und geheime Forschungsarbeiten einweihen.<br />
Nicht zuletzt stellen Oppenheimers kommunistische<br />
Freunde ein Konfliktpotenzial dar, weshalb seine<br />
Loyalität des Öfteren infrage gestellt wird. Dennoch gelingt<br />
es den Beteiligten schließlich, den Bau der Atombombe<br />
allen Widrigkeiten zum Trotz vor den Deutschen<br />
fertigzustellen.<br />
Damit haben sie zwar in dieser Hinsicht gewonnen,<br />
doch schnell sollten sie – insbesondere Oppenheimer –<br />
erkennen, wie hoch der Preis dafür sein würde. Dessen<br />
Sekretärin stellt in den Tagen kurz vor Vollendung des<br />
Projekts fest: „Robert ist sehr still geworden in diesen<br />
zwei Wochen, nachdenklich. Sicher auch, weil er wusste,<br />
was geschehen würde, und weil er wusste, was das bedeutete.“<br />
In eben dieser Zeit soll Oppenheimer gesagt<br />
haben: „Diese armen kleinen Menschen, diese armen<br />
kleinen Menschen.“ Und meinte damit die Japaner.<br />
AM 6. AUGUST 1945 wirft der US-amerikanische Bomber<br />
,Enola Gay‘ die erste Atombombe auf Hiroshima ab – ihr<br />
fallen direkt nach Abwurf schätzungsweise zwischen<br />
70.000 und 80.000 Menschen zum Opfer. Drei Tage später<br />
folgt der Abwurf der zweiten Atombombe auf Nagasaki<br />
mit ebenfalls verheerenden Auswirkungen. Daraufhin<br />
kapituliert Japan am 14. August. Durch diese Bombenabwürfe<br />
wurden auf einen Schlag binnen weniger<br />
Tage zwei Städte zerstört. Und noch Monate und Jahre<br />
später sterben viele Menschen an den Folgen des atomaren<br />
Angriffs – bis heute ist die japanische Gesellschaft<br />
von dieser beängstigenden Form der Kriegsführung betroffen.<br />
Zunächst feiert Oppenheimer den erfolgreichen Abwurf<br />
der Atombombe, an der er maßgeblich mitgearbeitet<br />
hatte. Doch sehr schnell kommen die Folgen seiner<br />
Erfindung ans Licht und das Ausmaß dieser ,Wunderwaffe‘<br />
wird deutlich. „Das Ding musste gemacht werden,<br />
Haakon. Es hätte dem öffentlichen Nutzen dienen sollen,<br />
als die Menschen auf der ganzen Welt sich nach Frieden<br />
sehnten wie nie zuvor und dabei sowohl auf die Technik<br />
70 4 |<strong>2023</strong>
mensch<br />
Hiroshima nach der Bombe mit einer Notiz des Piloten der Enola Gay<br />
Trinity-Test 0.016 Sekunden nach der Explosion, 16. Juli 1945<br />
FOTOS: COMMONS.WIKIMEDIA<br />
… schon kurz danach begann Oppenheimer, sich gegen<br />
den weiteren Einsatz einer solchen Waffe einzusetzen.<br />
setzten, die sie als Lebensstil und Form des Denkens verstanden,<br />
wie auch auf den Gedanken, dass niemand eine<br />
Insel ist“, schreibt Oppenheimer wenige Tage nach dem<br />
Bombenabwurf an seinen Kollegen Haakon Chevalier.<br />
Erste Berichte über die Todesopfer, größtenteils Zivilisten,<br />
treffen ein und Oppenheimers anfängliche Begeisterung<br />
wandelt sich sehr schnell in Fassungslosigkeit,<br />
Skrupel und Schock über sein Werk. Er verfällt in eine<br />
tiefe Depression und tritt im Oktober desselben Jahres<br />
von seinen leitenden Funktionen zurück.<br />
SCHON KURZ DARAUF BEGINNT ER, sich öffentlich gegen<br />
den weiteren Einsatz einer Waffe dieser Art einzusetzen.<br />
Auch den Bau einer Wasserstoffbombe, die eine<br />
noch größere Wirkung haben sollte als die Atombombe,<br />
verurteilt er ausdrücklich. Die folgenden Jahre seines Lebens<br />
sind von politischen Auseinandersetzungen, öffentlichen<br />
Demütigungen und Denunziationen geprägt. Aufgrund<br />
seines Aktivismus gegen Nuklearwaffen wird er<br />
zudem der Spionage für die Sowjetunion beschuldigt<br />
und erst 1963 durch Kennedy rehabilitiert.<br />
Oppenheimer, der zur Zeit seiner Arbeit an der Atombombe<br />
auch Nobelpreisträger geleitet hat, wartet Zeit<br />
seines Lebens vergebens auf diese Auszeichnung. Ob er<br />
diesen, für Wissenschaftler höchsten Preis verdient hätte,<br />
wird noch heute diskutiert. Die häufigste Begründung<br />
DAS ,MANHATTAN PROJECT‘<br />
Der 16. Juli 1945 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte<br />
der Menschheit – der ,Trinity-Test‘ in der Wüste<br />
von New Mexico. Ein Schlüsselmoment im Rahmen des<br />
,Manhattan-Projects‘, wurde hier doch die erste Atombombe<br />
unter der Leitung von J. Robert Oppenheimer erfolgreich<br />
gezündet. Die Detonation des als ,Gadget‘ bekannten<br />
Sprengsatzes erzeugte um 5:29 Uhr Ortszeit eine gewaltige<br />
Feuerkugel, die den Himmel erleuchtete und eine<br />
Druckwelle auslöste, die kilometerweit spürbar war.<br />
Die physischen Auswirkungen des Trinity-Tests waren<br />
überwältigend. Der Boden, auf dem die Bombe explodierte,<br />
verdampfte, hinterließ eine trichterförmige Grube und<br />
formte das künstliche gläserne Gestein ,Trinitit‘. Die<br />
Druckwelle fegte über mehrere Kilometer hinweg und zerstörte<br />
Gebäude und Vegetation. J. Robert Oppenheimer,<br />
der wissenschaftliche Leiter des Manhattan-Projects,<br />
drückte die Tragweite dieses Ereignisses in einem berühmten<br />
Zitat aus hinduistischen Schriften aus: „Jetzt bin ich<br />
der Tod geworden, der Zerstörer der Welten."<br />
4|<strong>2023</strong> 71
mensch<br />
Schlechtes Timing – Oppenheimer wurde<br />
nie für den Nobelpreis nominiert.<br />
FOTO: UNIVERSAL<br />
Cillian Murphy in der Hauptrolle als Robert Oppenheimer<br />
OPPENHEIMER – der Film<br />
Mit Filmen wie ,Inceptionʻ, ,Interstellarʻ und der<br />
,Batmanʻ-Reihe hat sich Regisseur Christopher Nowlan<br />
weltweit und in Hollywood einen Namen gemacht.<br />
Im Jahr <strong>2023</strong> brachte er mit der Lebensgeschichte von<br />
J. Robert Oppenheimer sein erstes Biopic auf die Kinoleinwand.<br />
Besetzt mit Schauspielstars wie Cilian Murphy,<br />
Robert Downey Jr. oder Matt Damon beschreibt das<br />
Drei- Stunden-Epos das Leben und Wirken eines<br />
besonderen Mannes der Zeitgeschichte. „Ich habe mich<br />
schon immer für Oppenheimer als Charakter und als<br />
mehrdeutige Figur in der Geschichte interessiert. Er fasziniert<br />
mich seit vielen Jahren. Ich denke, dass es ein außergewöhnlicher<br />
Moment in der Geschichte ist“, sagte Regisseur<br />
Nolan in einem Interview zur Film premiere. „Oppenheimer<br />
war in dem Moment mit dabei, als sich die Welt<br />
unwiderruflich veränderte.“<br />
Kritiker bemängeln allerdings die fehlende Darstellung der<br />
Opfer der Nuklearwaffen. Bis Ende <strong>2023</strong> spielte der Film<br />
,Oppen heimer‘ weltweit rund 550 Millionen Dollar<br />
an den Kinokassen ein.<br />
dafür, dass er nie nominiert wurde, sei sein schlechtes<br />
Timing, denn er lebte und forschte zur selben Zeit wie<br />
bemerkenswert viele andere Physiker – neben deren<br />
bahnbrechenden Forschungsergebnissen seien Oppenheimers<br />
Theorien nicht durchschlagend genug gewesen.<br />
Die zeitgenössische Messlatte scheint zu hoch gehangen<br />
zu haben. Heutige Forscher sehen dies allerdings etwas<br />
anders, viele sind der Meinung, Oppenheimer hätte den<br />
Nobelpreis für seine Arbeit verdient, da diese schließlich<br />
die Grundlage für heutige Erkenntnisse liefert.<br />
Am 18. Februar 1967 stirbt Robert Oppenheimer, der<br />
Vater der Atombombe, an Kehlkopfkrebs, vermutlich einer<br />
Folge seines übermäßigen Tabakkonsums, den er<br />
sich während seiner Studienzeit in Göttingen angeeignet<br />
hat.<br />
WAS BLEIBT VON ROBERT OPPENHEIMER?<br />
Das Leben Robert Oppenheimers und sein Wirken fasziniert<br />
unsere Gesellschaft nach wie vor. Sein Name ist<br />
nicht nur in den Naturwissenschaften bekannt – beispielsweise<br />
für die nach ihm und seinem Doktorvater<br />
benannte Born-Oppenheimer-Approximation – vielmehr<br />
wurde sein Leben auch schon vielfach auf die Kinoleinwand<br />
gebracht. Der neueste Film über ihn, ,Oppenheimer‘,<br />
ist ein internationaler Kassenschlager, und die<br />
enormen Besucherzahlen zeigen, dass die Faszination an<br />
ihm noch immer besteht – und dies keinesfalls nur in den<br />
72 4 |<strong>2023</strong>
mensch<br />
Göttingen erinnert sich an den Wissenschaftler Oppenheimer, vor allem aber an die Folgen seiner Arbeit.<br />
akademischen Wissenschaften. Doch in erster Linie dient<br />
der Film der Unterhaltung, was nach den größtenteils<br />
positiven Kritiken dem Macher Christopher Nolan<br />
durchaus gelungen ist.<br />
Für die Göttinger ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass<br />
dem Regisseur ein kleiner Fauxpas unterlaufen ist. Zu<br />
Beginn des Films werden verschiedene Stationen des jungen<br />
Oppenheimer in Europa – und vermeintlich auch die<br />
Stadt Göttingen – gezeigt. Vermutlich war nur wenigen<br />
Einheimischen bewusst, dass der Physiker für kurze Zeit<br />
auch in Göttingen studiert hat, weswegen die Erwähnung<br />
ihrer Stadt bei vielen im Kino eine freudige Überraschung<br />
ausgelöst haben muss. Diese wich jedoch bei<br />
den dazu gezeigten Aufnahmen rasch der Verwirrung:<br />
Da stimmte etwas nicht.<br />
Weder der gezeigte Campus noch die umliegende<br />
Landschaft kam den Göttingern bekannt vor. Und tatsächlich<br />
wurden fälschlicherweise das Kloster Einsiedeln<br />
und die beiden Türme des Züricher Grossmünsters in der<br />
Schweiz, umgeben von schroffem Gebirge, gezeigt: Wer<br />
kennt sie nicht, die südniedersächsischen Alpen, die das<br />
hoch liegende Göttingen von seinen hessischen Nachbarn<br />
abgrenzt?! Nichtsdestotrotz wird es vielen Göttingern<br />
gefallen haben, dass ihre Stadt in einem weltweit<br />
äußerst erfolgreichen Blockbuster erwähnt wurde, wenn<br />
auch die Stadt es leider nicht als Bildaufnahme auf die<br />
Leinwand geschafft hat.<br />
SPUREN IN GÖTTINGEN<br />
Aufgrund seines vergleichsweise recht kurzen Aufenthaltes<br />
finden sich nur wenige Spuren des Physikers in Göttingen.<br />
Geehrt wird der ,Vater der Atombombe‘ jedoch<br />
mit einer Gedenktafel am Geismartor 4 – nahe des heutigen<br />
Hiroshimaplatzes –, wo er während seiner Studienzeit<br />
lebte. Doch entgegen mancher Vermutung: Eine direkte<br />
Verbindung zwischen Oppenheimer, seinem früheren<br />
Wohnort und der Umbenennung des nahe liegenden<br />
Platzes gibt es nicht. Zwar ging es bei der 1992 erfolgten<br />
Umbenennung tatsächlich um die Entmilitarisierung des<br />
Hiroshimaplatzes, der im Volksmund noch immer nach<br />
einer dort bis 1934 existierenden Kaserne ,Zweiundachtziger‘-Platz<br />
genannt wurde, doch obwohl hierbei<br />
direkt auf das Erbe der Atombombe Bezug genommen<br />
wird, ist die Nähe zu seinem früheren Göttinger Wohnhaus<br />
eher dem Zufall geschuldet. Zumal er seine Forschungsarbeit<br />
überwiegend am Institut für Theoretische<br />
Physik in der Bunsenstraße durchgeführt haben dürfte.<br />
DIE GÖTTINGER 18<br />
Dennoch, Oppenheimer hinterließ in Göttingen indirekte<br />
Spuren: Sein Engagement gegen den Einsatz von weiteren<br />
Nuklearwaffen findet hier in den Nachkriegsjahren<br />
Nachahmer, wenn auch zeitlich etwas versetzt. Die<br />
Göttinger 18 beispielsweise, eine Gruppe von renommierten<br />
Wissenschaftlern, beginnt, sich in den späten<br />
4|<strong>2023</strong> 73
mensch<br />
» Diese Achtzehn haben, und zwar jeder für sich,<br />
im Bewusstsein ihrer besonderen Verantwortung<br />
aufgrund ihrer Sachkenntnis gehandelt. «<br />
OTTO HAHN<br />
Eine Gedenktafel erinnert an die Zeit, als Oppenheimer in Göttingen im Haus<br />
FOTOS: COMMONS.WIKIMEDIA<br />
1950er-Jahren gegen die Aufrüstung der Bundeswehr<br />
mit Atomwaffen einzusetzen. Zu den<br />
18 Wissenschaftlern gehören unter anderem<br />
Otto Hahn, Max Born und Werner Heisenberg,<br />
von denen sich in Göttingen ebenfalls Gedenktafeln<br />
finden lassen. So gut wie jeder dieser Beteiligten<br />
hatte einen persönlichen Bezug zu der Universitätsstadt,<br />
entweder als Professor oder als ehemaliger<br />
Student. In ihrem Göttinger Manifest raten sie der<br />
Bundesregierung – vor dem Hintergrund der Folgen der<br />
beiden Bombenabwürfe über Japan – eindrücklich von<br />
der Ausstattung der BRD mit Atomwaffen ab. Sie alle<br />
sind sich ihrer Rolle als Wissenschaftler und der damit<br />
einhergehenden Verantwortung bewusst. So nimmt<br />
Otto Hahn beispielsweise Stellung: „Diese Achtzehn haben,<br />
und zwar jeder für sich, im Bewusstsein ihrer besonderen<br />
Verantwortung aufgrund ihrer Sachkenntnis<br />
gehandelt.“ Das Einmischen dieser Wissenschaftler zeigt<br />
Erfolg.<br />
Drei der Göttinger 18 Werner Heisenberg (l.),<br />
Otto Hahn (r. oben) und Max Born,<br />
Oppenheimers Förderer und Doktorvater<br />
OPPENHEIMERS GEDENKTAFEL<br />
In ganz Göttingen verteilt, finden sich seit fast 150 Jahren<br />
an verschiedenen Gebäuden Gedenktafeln zu den<br />
unterschiedlichsten Persönlichkeiten, die in Göttingen<br />
gelebt und gewirkt haben. Auch Robert Oppenheimer<br />
hat 2018 eine solche Tafel erhalten. Die Gedenktafel für<br />
74 4 |<strong>2023</strong>
mensch<br />
am Geismartor 4 gelebt hat.<br />
Die Strahlung dauert, aber das Leben geht weiter.<br />
» Und, nicht zuletzt, wird dabei erneut die Weltgeltung der Göttinger Universität in den<br />
Naturwissenschaften der Zwanziger- und frühen Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts sichtbar. «<br />
ihn wurde jedoch diskutiert – sie wird es bis heute. An<br />
der grundlegenden Fragestellung hat sich indessen nichts<br />
geändert: Verdient der Mann, der nachweislich als wissenschaftlicher<br />
Leiter des ,Manhattan Projects‘ maßgeblich<br />
an der verehrenden Atombombe mitwirkte, die bis<br />
in die heutige Zeit ihre Opfer fordert, eine Ehrung?<br />
Das vor einigen Jahren zur genauen Untersuchung des<br />
Falles Robert Oppenheimer beauftragte Gutachten<br />
kommt zu einem eindeutigen Ergebnis. Dem Antrag<br />
wurde letztlich stattgegeben und wie folgt von dem<br />
Göttinger Historiker Dr. Peter Aufgebauer in drei Aspekten<br />
begründet:<br />
− die Göttinger Physik und Oppenheimers<br />
wissenschaftliche Bedeutung<br />
− die angewandte physikalische Forschung<br />
im Vorfeld der Atombombe<br />
− die Haltung nach dem ersten Einsatz von<br />
Hiroshima und Nagasaki und<br />
– Oppenheimer als ,Person der Zeitgeschichte‘<br />
DAS FAZIT DES GUTACHTENS HÄLT FEST: „Aus dem<br />
Vorstehenden ergibt sich eine Befürwortung der Gedenktafel<br />
für Julius Robert Oppenheimer. Die Beschäftigung<br />
mit seiner Biografie, seiner wissenschaftlichen Bedeutung,<br />
seiner Konsequenz und Haltung angesichts des<br />
Atombombenabwurfs und der Wasserstoffbombenentwicklung<br />
führt zu einem differenzierten Verständnis<br />
des Zusammenhangs von Wissenschaft und Gesellschaft<br />
und der Verantwortung des Wissenschaftlers. Und, nicht<br />
zuletzt, wird dabei erneut die Weltgeltung der Göttinger<br />
Universität in den Naturwissenschaften der Zwanzigerund<br />
frühen Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts sichtbar.“<br />
DIESES BEISPIEL ZEIGT, dass Wissenschaft und Politik<br />
selten bis nie voneinander getrennt operieren können<br />
und sollten. Das Thema des Krieges und der Kriegsführung<br />
wird immer noch öffentlich und hitzig diskutiert,<br />
besonders vor dem aktuellen Hintergrund des<br />
Ukrainekriegs oder der Geschehnisse im Nahen Osten.<br />
Ihrer Verantwortung waren sich die Göttinger 18 bewusst,<br />
als sie die Göttinger Erklärung unterschrieben.<br />
Robert Oppenheimers Arbeit, die Entwicklung der<br />
Atombombe, welche letztendlich Hunderttausende das<br />
Leben gekostet hat, gilt hierfür als mahnendes Exempel.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass sich auch zukünftige Wissenschaftler<br />
ihrer Verantwortung bewusst sind – genauso,<br />
wie es die Göttinger 18 waren, als sie die Göttinger<br />
Erklärung unterschrieben. Diesem kann nicht genug<br />
Bedeutung beigemessen werden, besonders für die<br />
Universitätsstadt Göttingen, die ,Stadt, die Wissen<br />
schafft‘. ƒ<br />
4|<strong>2023</strong> 75
wissen<br />
GbR alt: "Reisegruppe"<br />
Alles neu.<br />
GbR neu: echte Vermögensgesellschaft<br />
76 4 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
WELCHE BEDEUTUNG HAT DIE GESELLSCHAFTSFORM GBR?<br />
Die GbR ist der Prototyp aller Personengesellschaften. Das Recht der GbR ist im<br />
Zweifel auch auf alle anderen Personengesellschaften (z. B. KG) anwendbar. Eine<br />
GbR entsteht bereits, wenn zwei Personen sich mit dem Ziel zusammenschließen,<br />
einen gemeinsamen Zweck zu verfolgen. Welcher Zweck dies ist, ist vollkommen<br />
gleichgültig. Einer schriftlichen Vereinbarung bedarf es ebenso wenig wie eines<br />
Stammkapitals. So ist eine GbR schnell – teils unbewusst – gegründet.<br />
GbRs begegnen uns in den unterschiedlichsten Bereichen: vom Zusammenschluss<br />
von Architekten, Handwerkern, Ärzten, Rechtsanwälten usw., über die Vereinbarung<br />
zur gemeinsamen Durchführung eines Bauvorhabens („ARGE“), hin zu<br />
rein vermögensverwaltenden GbRs, vor allem Immobilien-GbRs. Steuerlich erfasst<br />
sind in Deutschland etwa 500.000 GbRs. Jede einzelne ist vollständig geprägt durch<br />
die persönlichen Bande der Gesellschafter. Soziologisch gesehen ist diese historische<br />
GbR eher eine Reisegruppe als eine Unternehmensgesellschaft.<br />
WAS ÄNDERT SICH?<br />
Um es vorwegzunehmen, die neue GbR ist eine „echte“ Gesellschaft. Wesentlichste<br />
Änderung ist die Möglichkeit, die GbR durch notarielle Anmeldung in das neu geschaffene<br />
Gesellschaftsregister eintragen zu lassen, um so zum einen die Sichtbarkeit<br />
im Geschäftsverkehr, aber auch das Vertrauen von Geschäftspartnern in die<br />
Gesellschaft zu stärken. Eine Eintragungspflicht besteht auch ab dem 01.01.20<strong>24</strong><br />
offiziell nicht; aber immer dann, wenn die GbR Eigentümerin von Immobilien ist<br />
oder Anteile an anderen Gesellschaften hält, ist die Eintragung in das Gesellschaftsregister<br />
faktisch obligatorisch, da Änderungen der Eigentumsverhältnisse nur noch<br />
bei der eingetragenen GbR (eGbR) möglich sind.<br />
Hintergrund der Regelungen zum Gesellschaftsregister ist die nunmehr ebenfalls<br />
gesetzlich verankerte volle Rechtsfähigkeit der GbR. Das bedeutet, die GbR selbst<br />
(und nicht deren Gesellschafter) schließt die Verträge, sie hält das Vermögen und sie<br />
ist die Teilnehmerin am Geschäftsverkehr.<br />
In diesen Umbruch reiht sich auch die Änderung zum Fortbestand der GbR beim<br />
Ausscheiden eines Gesellschafters ein. Bislang galt, dass die GbR (sofern im Gesellschaftsvertrag<br />
nicht anders geregelt) mit Ausscheiden eines Gesellschafters, z. B.<br />
durch dessen Kündigung oder Tod, aufgelöst wird. Zur weiteren Verselbstständigung<br />
der GbR wird dieses Prinzip nun aufgegeben.<br />
ZUR PERSON<br />
Paul-Marten Seekamp ist als Rechtsanwalt<br />
bei Lampe legal Anwaltsgesellschaft<br />
und Notare in Göttingen tätig. Seine<br />
Schwerpunkte sind: Handels- und Gesellschaftsrecht,<br />
Compliance sowie Wirtschafts-<br />
und Steuerstrafrecht.<br />
KONTAKT<br />
Lampe legal<br />
Anwaltsgesellschaft und Notare<br />
Recht für Unternehmen und Vermögen<br />
Bahnhofsallee 6<br />
37081 Göttingen<br />
Tel. 0551 5474921<br />
info@lampe-legal.de<br />
www.lampe-legal.de<br />
WAS IST ZU TUN?<br />
Als Berater empfehlen wir Folgendes:<br />
1. Um die rechtlichen Möglichkeiten der neuen GbR zu nutzen, sollten bestehende<br />
GbRs unbedingt ins Gesellschaftsregister eingetragen werden.<br />
Neue GbRs sollten von vornherein notariell als eGbRs gegründet werden.<br />
2. Die neue GbR hat sich der juristischen Person, z. B. GmbH, angenähert<br />
und bietet damit weitergehende Gestaltungsmöglichkeiten als bislang.<br />
Sie sollte deshalb, sofern eine juristische Person gemieden werden soll,<br />
wesentlich aktiver angenommen werden, vor allem bei der Vermögensverwaltung.<br />
3. Der Tod eines Gesellschafters führt nicht mehr automatisch zur Auflösung<br />
der GbR und damit zur Zerstörung des Gesellschaftsvermögens.<br />
Das ist gut. Dennoch verbleibt ein weiter Spielraum für individuelle interessengerechte<br />
Regelungen im Gesellschaftsvertrag (Geschäftsführung,<br />
Stimmverhalten, Veräußerung, Tod usw.), wovon unbedingt Gebrauch<br />
gemacht werden sollte.<br />
4|<strong>2023</strong> 77
wissen<br />
Bits, Bytes<br />
und eine Mission<br />
Ramin Yahyapour ist Geschäftsführer der GWDG, einer der wichtigsten Dienstleister<br />
für die wissenschaftliche IT. Gleichzeitig hat er einen klaren Lehrauftrag.<br />
Sein Ziel: eine starke Informatik in Göttingen.<br />
78 4 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
4 |<strong>2023</strong> 79
wissen<br />
» Das macht die GWDG von der<br />
Struktur her ungewöhnlich, ich würde<br />
auch sagen, einzigartig in Deutschland. «<br />
80 4 |<strong>2023</strong><br />
ITEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Im vierten und höchsten Stock des Neubaus der<br />
Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung<br />
mbH Göttingen (GWDG) finden Gäste<br />
kein Namensschild von Ramin Yahyapour.<br />
Kein Büro, kein Schreibtisch, auf dem sich die<br />
Tagespost des Geschäftsführers der GWDG<br />
stapeln könnte. Wer sucht, könnte Briefe und<br />
Pakete in einem verschlossenen Schrank in einem der<br />
Konferenzräume finden. „Das ist das Einzige, was noch<br />
nicht digital ist. Ansonsten brauche ich kein Büro, ich bin<br />
immer unterwegs“, sagt der 51-Jährige, der seit 2011 die<br />
Geschäfte der gemeinsamen Einrichtung von Georg-August-Universität<br />
Göttingen und der Max-Planck-Gesellschaft<br />
führt. Seitdem formt und entwickelt der Professor<br />
für praktische Informatik den Standort und die GWDG<br />
als solche. Aber was genau passiert eigentlich in dem Gebäude<br />
mit den Supercomputern, Rechenzentren und riesigen<br />
Kühlanlagen?<br />
ÄLTERE NAVIGATIONSGERÄTE KENNEN den Burckhardtweg<br />
4 in Göttingen nicht, sie enden bei 2 und schlagen<br />
eine Alternativroute vor. Der Neubau liegt zum<br />
Spätherbst eingehüllt in Baustellenromantik und herbstgoldenem<br />
Laubfall. Im Foyer werden die dekorativen<br />
Sonnenliegen durch einen Weihnachtsbaum ersetzt, hinter<br />
einer riesigen Glaswand verwandeln Bauarbeiter<br />
grauen Beton geduldig in einen Hörsaal. Ramin<br />
Yahyapour leitet die GWDG, den IT-Dienstleister für<br />
wissenschaftliche Organisationen. Der Neubau gehört<br />
zu den wesentlichsten Entwicklungen des vor mehr als<br />
zehn Jahren aus Dortmund nach Göttingen gewechselten<br />
Informatikers. „Als ich herkam, waren hier eine<br />
Handvoll Leute“, erinnert er sich. Heute arbeiten rund<br />
200 Menschen in Göttingen, etwa die Hälfte sind hoch<br />
ausgebildete Fachkräfte und Experten der IT-Welt.<br />
Yahyapour hat es geschafft, sie entweder nach Göttingen<br />
zu locken oder direkt vor Ort groß zu machen. „Wir<br />
wollen, dass die jungen Studierenden bei uns studieren<br />
und promovieren“, sagt Yahyapour. Dabei hilft die<br />
GWDG als attraktiver Arbeitgeber, zugleich aber auch<br />
bei dem Bestreben, Informatik an der Universität Göttingen<br />
zu stärken.<br />
WAS MACHT DIE GWDG EIGENTLICH?<br />
Der Geschäftsführer empfängt seine Gäste im Foyer<br />
zwischen Blumen und vor großen Fenstern mit Blick auf<br />
den Wald ausgerichteten Sitzmöbeln und vor einer riesigen<br />
LED-Leinwand mit GWDG-Werbebotschaften. Auf<br />
dem Weg in die Technik-Ebene kündigt er absichernd<br />
den Gang beim Pförtner an. Der schaut verdutzt, lacht:<br />
„Sie sind der Geschäftsführer.“ Ein Sicherheitsmann mit<br />
Radiomoderatoren-Stimme lässt uns durch die Schleuse<br />
zum Serverraum. Viel geredet wird dort nicht; es ist zu<br />
laut. Zu sehen gibt es umso mehr. Die GWDG kümmert<br />
sich als Dienstleister um die IT von Universitäten und<br />
wissenschaftlichen Organisationen bundesweit. Dabei<br />
gehört sie zu gleichen Teilen der Uni Göttingen und der<br />
Max-Planck-Gesellschaft. „Das macht die GWDG von
wissen<br />
Der Neubau der GWDG ist Rechenzentrum für die Wissenschaft und IT-Herz der Forschung in Niedersachsen.<br />
der Struktur her ungewöhnlich, ich würde auch sagen,<br />
einzigartig in Deutschland“ sagt der Geschäftsführer der<br />
gemeinnützigen GmbH.<br />
Die GWDG bietet Dienste für die Forschenden beider<br />
Gesellschaften an, aber auch überregional für Niedersachsen<br />
und in nationalen und internationalen Kooperationen.<br />
Betreut werden mehr als 250.000 Nutzer. Das<br />
sind grundsätzliche IT-Leistungen wie E-Mails für<br />
73.000 Menschen, Server- und Hosting-Strukturen und<br />
ein digitales Archiv. Dazu kommen sehr spezielle Leistungen<br />
für die Forschung. Unter anderem werden Hochleistungs-<br />
und Supercomputer betrieben, an denen Forscher<br />
aufwendige Berechnungen durchführen können.<br />
„Das ist etwas, was wir nicht von der Stange kaufen können“,<br />
sagt Yahyapour. „Alles das, was die Wissenschaft<br />
braucht, um erfolgreich zu sein.“ Zum Dritten betreibt<br />
die GWDG auch selbst Forschung. Immer mit dem Ziel,<br />
die Unterstützung zu verbessern. Forschung für Hochleistungsrechner,<br />
zum Thema Datenmanagement und<br />
Datenanalyse. „Daraus werden am Ende Lösungen, die<br />
dafür sorgen, dass unsere Dienste besser werden und unsere<br />
Wissenschaftler eine bessere Unterstützung ha-<br />
ZUR GWGD<br />
Die GWDG (Gesellschaft für wissenschaftliche<br />
Datenverarbeitung mbH Göttingen)<br />
ist ein Rechenzentrum und<br />
IT-Dienstleister und wurde im Jahr 1970<br />
gegründet. Die GWDG hat ihren Sitz in<br />
Göttingen und ist eine gemeinsame Einrichtung<br />
der Georg- August-Universität<br />
Göttingen und der Max-Planck-Gesellschaft.<br />
Die Hauptaufgaben der GWDG<br />
umfassen die Bereitstellung von IT-Infrastruktur<br />
und Dienstleistungen für Forschung,<br />
Lehre und Wissenschaft. Dazu<br />
gehören Dienstleistungen im Bereich<br />
Hochleistungsrechnen, Speichersysteme,<br />
Datenmanagement, Netzwerke und<br />
IT-Sicherheit. Die GWDG unterstützt somit<br />
verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen<br />
und Forschungsprojekte<br />
durch die Bereitstellung von IT-Ressourcen<br />
und technischem Know-how.<br />
4|<strong>2023</strong> 81
wissen<br />
» Ich mag es zu verstehen, wie etwas gemacht<br />
wurde. Wenn man sich näher damit beschäftigt,<br />
ist Kochen der Informatik sehr ähnlich. «<br />
ben, als sie es vielleicht anderswo bekommen.“ Immer<br />
vor dem Hintergrund eines globalen Wettbewerbs. „Wissenschaft<br />
ist kompetitiv. Es kommt darauf an, wer<br />
schneller die besseren Ergebnisse bekommt.“ Mit Blick<br />
auf die GWDG sind der Schlüssel dazu die eigenen Experten<br />
und Fachkräfte. Doch auch hier gibt es einen umkämpften<br />
Wettbewerb, der sich zumindest aus öffentlicher<br />
Hand nicht nur mit Gehalt gewinnen lässt.<br />
WIE WOLLEN WIR ARBEITEN?<br />
Als Geschäftsführer leitet Ramin Yahyapour ein Unternehmen,<br />
als Professor hat er einen eindeutigen Bildungsauftrag.<br />
Am Mittag hält er eine Vorlesung zum Thema<br />
Parallel Computing, danach beantwortet er Fragen der<br />
Studierenden. Erst am Abend kommt er dazu, Entscheidungen<br />
zu treffen und die Geschäfte zu führen. Die großen<br />
Herausforderungen betreffen aktuell vor allem seine<br />
Mitarbeitenden und die Art und Weise, wie heute und<br />
morgen gearbeitet wird. „Vor Corona haben wir angefangen,<br />
Diskussionen zu führen, wie wir künftig arbeiten<br />
wollen. Die große Sorge war, dass man den Kontakt<br />
zu den Kolleginnen und Kollegen verliert. Im Nachgang<br />
gab es aber den großen Wunsch, auch weiterhin mobiles<br />
Arbeiten zu ermöglichen.“ Denn mittlerweile nutzen<br />
rund 80 Prozent der Mitarbeiter die Möglichkeit, auf ein<br />
eigenes Büro oder Anwesenheit zu verzichten. „Und dafür<br />
wollen wir unser Raumangebot anpassen. Denn<br />
wenn sie dann ins Büro kommen, suchen die meisten<br />
eben nicht das stille Kämmerlein, sondern es ist ein Bedarf<br />
da, mit den Kollegen zusammenzukommen.“<br />
Yahyapour selbst braucht nur seinen Laptop und Inter-<br />
net, um die Geschäfte zu führen. „Allerdings, und das<br />
merken alle Mitarbeiter, aber natürlich auch ich als Geschäftsführer<br />
ganz besonders: Die Leute wollen einen<br />
mal sehen und zufällig begegnen. Natürlich kann jeder<br />
einen Termin machen, man kann eine Mail schicken.<br />
Aber es gibt schon Bedarf an Kommunikation, die nicht<br />
in diese Kategorien hineinpasst.“<br />
NACH DER CORONA-PANDEMIE hat die GWDG eine<br />
After-Work Veranstaltung eingeführt, um Mitarbeitende<br />
aus dem Homeoffice viermal im Jahr wieder gemeinsam<br />
am Standort zusammenzubringen. „Heute Abend kommen<br />
wir wieder zusammen“, sagt Yahyapour. Es gibt<br />
Wein, sorgfältig ausgewählt vom Chef. Kollegen und<br />
Angestellte sind eingeladen, Familie und Freunde. Zwischen<br />
60 und 100 kommen am Abend, nehmen das<br />
Angebot an.<br />
Abseits der Bits und Bytes steht Ramin Yahyapour<br />
gern in der Küche, am Herd und an der Küchenwaage.<br />
„Wenn man sich näher damit beschäftigt, ist Kochen der<br />
Informatik sehr ähnlich.“ Informatiker haben laut<br />
Yahyapour das Bestreben, Grundlagen herauszufinden<br />
und zu verstehen, wie ein System funktioniert. „Ich mag<br />
es zu verstehen, wie etwas gemacht wurde. Und deshalb<br />
kaufe ich Unmengen an Kochbüchern, aber ohne, dass<br />
ich etwas nachkoche. Sofern sich die Köche in die Karten<br />
schauen lassen, lese ich nach, wie sie es gemacht haben.“<br />
Die Göttinger Küche kennt er mittlerweile sehr<br />
gut, gerät ins Fachsimpeln und Schwärmen. Gleiches gilt<br />
für alte Autos, die laut Yahyapour dank ihrer oftmals<br />
simpleren Technik im Vergleich zu modernen Fahrzeu-<br />
82 4 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
gen voller Emotion stecken. Gibt es die bei all der Technik<br />
auch in der Informatik noch? „Ganz viel“, sagt<br />
Yahyapour mit einem hörbaren Ausrufezeichen. Denn<br />
auch sie lebt von den Menschen. „Das ist von der jeweiligen<br />
Person und deren Charakter abhängig. Aber pauschal<br />
zu sagen, das ist jetzt sehr trocken und wenig emotional,<br />
das ist nicht richtig“, betont der GWDG-Geschäftsführer.<br />
„Wir freuen uns alle, wenn wir uns erfolgreich<br />
an einem Wettbewerb beteiligen und am Ende den<br />
Zuschlag für ein großes Projekt bekommen.“<br />
Als Mitte des Jahres die IT-Systeme verschiedener Forschungs-<br />
und Medizineinrichtungen in Deutschland<br />
durch Hacker angriffe lahmgelegt wurden, war auch<br />
Zeit, sich gemeinsam zu ärgern. „Aber das tue ich selten<br />
sehr lang.“<br />
ZUR PERSON<br />
Seit Oktober 2011 ist Professor Dr. Ramin<br />
Yahyapour Geschäftsführer der GWDG,<br />
einer gemeinsamen Einrichtung der<br />
Georg-August-Universität Göttingen und<br />
der Max-Planck-Gesellschaft. Zeitgleich<br />
wurde der 51-Jährige als ordentlicher Professor<br />
für Praktische Informatik an die<br />
Georg-August-Unversität Göttingen berufen.<br />
Er ist seit 2014 ebenfalls CIO der<br />
Universität und UMG. Zuvor wirkte er als<br />
Professor an der Technischen Universität<br />
Dortmund sowie als Direktor des IT- und<br />
Mediencenters.<br />
VIELLEICHT MUSS ER DAS IN ZUKUNFT auch gar nicht<br />
mehr. Vielleicht übernimmt das eine KI für ihn. Schon<br />
jetzt sind künstliche Intelligenzen auch bei der GWDG<br />
ein heißes Thema. Inzwischen werden dafür vermehrt<br />
Rechen leistung und Infrastruktur nachgefragt. Vor allem<br />
aber der praktische Nutzen in der Forschung stellt die<br />
Göttinger Informatiker vor die nächsten großen Herausforderungen.<br />
Genau dort sieht Yahyapour auch das<br />
Potenzial für eine eigene Fakultät der Informatik in Göttingen.<br />
„Es ist ja vollkommen klar, dass wir künftig mehr<br />
Studierende mit diesem Know-how benötigen.“ Der<br />
Neubau am Burckhardtweg bietet noch Platz für Wachstum<br />
– für Ramin Yahyapour, die GWDG, junge kluge<br />
Köpfe und als das Rechenzentrum für die Wissenschaft<br />
in Deutschland. ƒ<br />
4|<strong>2023</strong> 83
Wir schützen Ihre Werte!<br />
Unabhängig und frei<br />
Inhaber Rainer Giese<br />
IHR VERSICHERUNGSMAKLER IN DER REGION<br />
PARTNER FÜR MITTELSTAND UND INDUSTRIE<br />
Vertrauen. Verlässlichkeit. Loyalität.<br />
Das ist unsere Mission. Jeden Tag aufs Neue.<br />
versicherungskontor-osterode.de<br />
ConSed Consulting Dr. Sedelies<br />
Unternehmensberatung<br />
Ihr INQA-Coach<br />
in Südniedersachsen<br />
ConSed Consulting Dr. Sedelies<br />
Strategie- und Organisationsberatung<br />
Dr.-Ing. Reinhold M. Sedelies<br />
Emil-Nolde-Weg 14<br />
37085 Göttingen<br />
Fon: +49(0)551 - 38 29 499<br />
mail: info@consed.de<br />
www.consed.de
PROFIL<br />
ANZEIGE<br />
Applaus für den Unternehmer<br />
Neue Mitarbeiter gewinnen – mit überzeugenden und individuell angepassten Gesundheitsleistungen<br />
Versicherungsprofis: Timo Kleinken<br />
mit seinen beiden Mitarbeitern Phillip<br />
Wissel (li.) und Justin Günther<br />
Wenn am Ende meiner Präsentation<br />
beim Kunden Mitarbeiter aufstehen<br />
und ihrem Chef dankend applaudieren,<br />
dann habe ich mein Ziel erreicht“, sagt<br />
Timo Kleinken. Der seit dem Jahr 2000 im Versicherungsgeschäft<br />
tätige Versicherungsprofi<br />
kann sich auf die Angebote seiner Versicherung<br />
verlassen. Das weiß der seit 2013 für die<br />
Gothaer tätige Exklusivvertreter. Unter anderem<br />
ist er auch Spezialist für Gesundheitsleistungen.<br />
Er und seine beiden Mitarbeiter Justin<br />
Günther und Phillip Wissel genießen bei Präsentationen<br />
im Kundenunternehmen immer<br />
wieder die Begeisterung der dort Angestellten.<br />
DOCH WIE WECKT ER DIESE für Außenstehende<br />
doch eher überraschenden Gefühlsausbrüche?<br />
Stehende Ovationen für den Chef gehören<br />
schließlich eher selten zum Arbeitsalltag.<br />
Eigentlich klingt es aber ganz einfach, wenn<br />
Timo Kleinken es erklärt: „Mit beispielsweise<br />
jährlich 1000 Euro pro Mitarbeiter können umfassende<br />
Zuzahlungen für Brillen, Zahnersatz<br />
und sogar Implantate übernommen werden.“<br />
Oft ungeplante Kosten, die manchen Mitarbeiter<br />
mit niedrigem oder mittlerem Einkommen<br />
in finanzielle Probleme stürzen können. Aber<br />
auch für Besserverdienende gibt es passgenaue<br />
Angebote wie etwa die Behandlung in<br />
der Wunschklinik oder die Möglichkeit, schnell<br />
Facharzttermine zu bekommen.<br />
GESUNDHEIT INS UNTERNEHMEN<br />
BRINGEN<br />
Das ist aktives Employer Branding. Die Mitarbeiter<br />
sind begeistert und gesünder. Ausfallzeiten<br />
werden seltener und kürzer – und spätestens<br />
dann finanziert sich das Ganze wie von<br />
selbst!“, erklärt Timo Kleinken die klassische<br />
Win-Win-Situation. Gemeinsam mit externen<br />
Agenturen stellt das Team von Kleinken den<br />
Kunden darüber hinaus noch den Service<br />
zur Verfügung, Anzeigen und Social-Media-<br />
Kampagnen zu gestalten, in denen aktiv mit<br />
diesen umfassenden Gesundheitsleistungen<br />
um neue Fachkräfte geworben wird.<br />
SELBST DER EINWAND, dass dieser Gesundheitsbudgettarif<br />
dem Unternehmer zusätzliche<br />
Büro kratiearbeit auf den Schreibtisch bringe,<br />
ist schnell entkräftet: „Alle Abrechnungen laufen<br />
über die Gothaer, die direkt mit den versicherten<br />
Mitarbeitern kommuniziert. Der Unternehmer<br />
hat keinerlei Verwaltungsaufwand.“<br />
Die oben beschriebenen Gesundheitsleistungen,<br />
Zuschüsse für Fitnessstudio-Beiträge sowie<br />
E-Bike-Leasing oder auch ergonomische<br />
Arbeitsplatzberatungen sind denkbar. Und<br />
das alles macht am Ende für den Unternehmer<br />
nur etwa ein bis zwei Prozent der Lohnnebenkosten<br />
aus. Ein Betrag, der durch zufriedene<br />
und gesündere Mitarbeiter schnell wieder<br />
eingespart wird und der garantiert, dass das<br />
jeweilige Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber<br />
wahrgenommen wird.<br />
ALSO GIBT ES FÜR UNTERNEHMER keinen<br />
Grund zu zögern und sich den wohlverdienten<br />
Applaus der Mitarbeiter abzuholen …<br />
TEXT: STEFAN LIEBIG<br />
KONTAKT<br />
Hauptgeschäftsstelle Exklusivvertreter/-in der<br />
Gothaer Versicherungsbank VVaG<br />
Timo Kleinken<br />
Dransfelder Str. 7c, 37079 Göttingen<br />
Tel. 0551 5487915<br />
timo.kleinken@gothaer.de<br />
www.versicherung.gothaer.de/kleinken
wissen<br />
Nachhaltige Pioniergeister<br />
21. Innovationspreis der Region Göttingen würdigt herausragende Ideen.<br />
Die Gala im Deutschen Theater in<br />
Göttingen war der Höhepunkt für<br />
neun Preisträger und drei verdiente<br />
Sonderpreisträger des Innovationspreises<br />
<strong>2023</strong>. Bei einer feierlichen<br />
Veranstaltung wurden die begehrten<br />
Auszeichnungen aus insgesamt 108 hochkarätigen<br />
Bewerbungen vergeben.<br />
Mittelständische Unternehmen, weltweit agierende<br />
Konzerne, Bildungseinrichtungen, Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler, Studierende sowie soziale<br />
Projekte und Initiativen traten in diesem Wettbewerb<br />
an. Unter dem diesjährigen Motto ,Meilensteine setze‘<br />
erhielten die Preisträger einen Grafitwürfel als Trophäe,<br />
der nicht nur ihre Leistung, sondern auch ihre Innovationskraft<br />
symbolisiert.<br />
DIE STADT UND DER LANDKREIS GÖTTINGEN fungierten<br />
erstmals gemeinsam als Veranstalter, wobei im<br />
kommenden Jahr der Landkreis Northeim ebenfalls<br />
teilnehmen wird. Göttingens Landrat Marcel Riethig<br />
betonte die Strahlkraft des Innovationspreises über die<br />
Region hinaus und die Vorbildfunktion für die<br />
Wettbewerbs fähigkeit von Ideen. Eine enge Zusammen<br />
86 4 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
Die ausgezeichneten Ideen des 21. Innovationspreises präsentieren sich zum Abschluss auf der Bühne im Deutschen Theater.<br />
arbeit mit dem Niedersächsischen Umweltministerium<br />
verdeutlichte die gewachsene Bedeutung des Wettbewerbs.<br />
„Der Innovationspreis ist inzwischen eine Marke<br />
für sich, ein Qualitätssiegel. Wer hier erfolgreich ist,<br />
stellt die Wettbewerbsfähigkeit seiner Idee unter Beweis“,<br />
sagt Riethig. Und auch der Innova<br />
tionspreis selbst müsse sich stetig weiterentwickeln<br />
und bestehende Prozesse hinterfragen, betonte der<br />
Landrat weiter.<br />
DIE STADT GÖTTINGEN TRAT ERSTMALS als offizielle<br />
Kooperationspartnerin auf. Oberbürgermeisterin Petra<br />
Broistedt hob die Förderung des Pioniergeistes und das<br />
Potenzial für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort<br />
Göttingen, insbesondere im Bereich der Life Sciences,<br />
hervor.<br />
DER KLIMA-INNOVATIONSPREIS Niedersachsen im<br />
Wert von 10.000 Euro ging an die aerogel-it GmbH aus<br />
Osnabrück. Das Unternehmen setzte sich gegen 50<br />
Mitbewerber durch und revolutionierte die Wärmewende<br />
mit ökologischen Superdämmstoffen. Übergeben<br />
wurde die Auszeichnung von Niedersachsens Umweltminister<br />
Christian Meyer. ƒ<br />
4|<strong>2023</strong> 87
wissen<br />
DIE GEWINNER DES<br />
INNOVATIONSPREISES <strong>2023</strong><br />
Kategorie: Gründer*innen und Jungunternehmen*innen<br />
1. PLATZ<br />
Green Elephant Biotech GmbH aus Gießen<br />
DIE IDEE: Die Green Elephant Biotech GmbH sicherte sich den ersten Platz<br />
mit einem innovativen Einweg-Zellkulturgefäß, das im 3D-Druck hergestellt<br />
wird und eine hohe Skalierbarkeit sowie Automatisierungspotenzial bietet.<br />
Sonderpreis Integration und Soziales<br />
1. PLATZ<br />
ÜBAG-Herz- und Gefäßzentrum MVZ aus Göttingen<br />
DIE IDEE: Das ÜBAG-Herz- und Gefäßzentrum MVZ wurde für sein neues<br />
Monitoringverfahren zur Überwachung von Herzinsuffizienz-Patienten ausgezeichnet.<br />
Kategorie: Unternehmen bis 20 Mitarbeiter*innen<br />
1. PLATZ<br />
HAWK – Fakultät Naturwissenschaften und Technik aus Göttingen<br />
DIE IDEE: Die HAWK – Fakultät Naturwissenschaften und Technik gewann<br />
mit einem fokussierten Ultraschallverfahren zur nicht invasiven, präzisen Medikamentenabgabe<br />
zur Behandlung von Netzhauterkrankungen im Auge.<br />
Kategorie: Unternehmen über 20 Mitarbeiter*innen<br />
1. PLATZ<br />
Eisenhuth GmbH & Co. KG aus Osterode am Harz<br />
DIE IDEE: Die Eisenhuth GmbH & Co. KG beeindruckte die Jury mit der<br />
Herstellung von Grafit-Bipolarplatten für Brennstoffzellen durch Spritzguss,<br />
was zu einer erhöhten Leistungsdichte und längeren Lebensdauer von Brennstoffzellen<br />
führt.<br />
Sonderpreis Messtechnik<br />
1. PLATZ<br />
Altosens GmbH aus Osnabrück<br />
DIE IDEE: Die Altosens GmbH erhielt den Sonderpreis „Messtechnik“ für ihre<br />
Digitalisierung von Schraubverbindungen.<br />
Publikumspreis<br />
1. PLATZ<br />
isophon glas GmbH aus Hann. Münden<br />
DIE IDEE: Die isophon glas GmbH gewann den Publikumspreis mit einem<br />
mobilfunkdurchlässigen Fenster.<br />
Der Innovationspreis Südniedersachsen unterstreicht nicht nur die Vielfalt und Tiefe des Innovationspotenzials<br />
in der Region, sondern fördert auch den Austausch und die Vernetzung der Teilnehmenden. Mit Sponsoren wie<br />
den Sparkassen Göttingen, Duderstadt und Osterode, der EAM, MEKOM Regionalmanagement Osterode am<br />
Harz e. V. sowie dem Wirtschaftsverband Measurement Valley e. V. wurden Preisgelder von insgesamt 3.000 €<br />
für den ersten Platz, 2.000 € für den zweiten und 1.000 € für den dritten Platz zur Verfügung gestellt.<br />
88 4 |<strong>2023</strong>
ANZEIGE<br />
„Wasserstoff ist<br />
unsere Mission“<br />
… ist das Motto der Eisenhuth GmbH<br />
& Co.KG aus Osterode. Dieses Motto<br />
ist auch die Basis eines Verfahrens,<br />
das beim diesjährigen Innovationspreis<br />
erfolgreich gewesen ist.<br />
PROFIL<br />
Die Konkurrenz war stark, aber Eisenhuth<br />
war stärker: Für ihre hartnäckige<br />
Arbeit im Bereich Wasserstoff-Technologie<br />
ist Eisenhuth aus Osterode-Lerbach<br />
mit dem ersten Platz beim Göttinger Innovationspreis<br />
ausgezeichnet worden. Für den<br />
Mittelständler ist es nicht das erste Mal, dass<br />
er mit Lorbeeren bedacht wird. Und der Sieg<br />
der Firma aus dem Harz steht für mehr, als nur<br />
einen erfolgreichen Betrieb in der Region. Er<br />
steht exemplarisch dafür, dass es sich auszahlt,<br />
manchmal hartnäckig zu bleiben und das Motto<br />
Wasserstoff nicht aus dem Auge zu verlieren.<br />
Wie sieht die Innovation konkret aus? Eisen-<br />
huth hat eine kunststoffbasierte Bipolarplatte<br />
im Spritzguss hergestellt. Mit dieser Idee<br />
hat das Lerbacher Unternehmen gekonnt die<br />
hauseigenen Erfahrungen aus Teileproduktion,<br />
Werkzeug- und Formenbau sowie Kunststofftechnik<br />
realisiert. Denn die optisch eher unscheinbar<br />
wirkenden Teile habe es in sich: Sie<br />
müssen nicht nur hochpräzise sein, sondern<br />
auch hochgradig elektrisch leitend und zudem<br />
extrem preiswert sein. Das Eisenhuth-Motto<br />
zeigt: Mit der langjährigen Kompetenz und<br />
dem Willen eines motivieren Teams ist es möglich,<br />
neue Ideen zu entwickeln und diese in<br />
neuen Produkten umzusetzen.<br />
KONTAKT<br />
Eisenhuth GmbH & Co. KG<br />
Friedrich-Ebert-Str. 203<br />
37520 Osterode am Harz<br />
Tel. 05522 90670<br />
info@eisenhuth.de<br />
www.eisenhuth.de<br />
... Isolierglas für Ihre Fenster und Fassaden:<br />
• alle Basisgläser<br />
• alle Beschichtungen<br />
• in Größen bis 3,21 x 15 m<br />
trisophon<br />
Isolierglas mit<br />
Polycarbonat<br />
isoCall+<br />
Mobilfunkoptimiertes<br />
Fassadenglas<br />
isoblinds<br />
Jalousie im<br />
Scheibenzwischenraum<br />
isoPV+<br />
Isolierglas mit<br />
Photovoltaik<br />
isoplix<br />
Plissee im<br />
Scheibenzwischenraum trisophon<br />
Isolierglas mit<br />
Polycarbonat<br />
isophon glas ...<br />
... sagt DANKE!<br />
trisophon<br />
Isolierglas mit<br />
Polycarbonat<br />
isoCall+<br />
Mobilfunkoptimiertes<br />
Fassadenglas<br />
isoblinds<br />
Jalousie im<br />
Scheibenzwischenraum<br />
isoPV+<br />
Isolierglas mit<br />
Wir danken für einen tollen Wettbewerb,<br />
eine fürsorgliche Unterstützung bei der Bewerbung,<br />
eine spannende Preisverleihung<br />
und vor allem für den tollen Publikumspreis!<br />
Photovoltaik<br />
isoplix<br />
Plissee im<br />
Scheibenzwischenraum trisophon<br />
Isolierglas mit<br />
Polycarbonat<br />
Standard Isolierglas<br />
In allen Größen und
UND NEBEN DER REINEN PROZESS- und Produktweiterentwicklung<br />
steht auch noch die Herausforderung,<br />
die Mitarbeiter mitzunehmen. Dabei gilt die Faustforwissen<br />
TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />
Mitarbeiter mitnehmen<br />
– und manchmal auch die Führungskräfte<br />
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat ein neues Förderprogramm für KMU aufgelegt, um bei<br />
digitalen Transformationsprozessen zu unterstützen. Im Mittelpunkt steht dabei, die Mitarbeiter mitzunehmen.<br />
INTERVIEW SVEN GRÜNEWALD<br />
FOTOGRAFIE ADOBE STOCK<br />
Digitale Transformation ist kein ganz<br />
taufrisches Schlagwort mehr. Unternehmen<br />
beschäftigten sich doch aus schlichtem<br />
Eigeninteresse mit der Frage – sollte<br />
man annehmen. Doch das ist nicht unbedingt<br />
die Erfahrung, die viele Unternehmensberater gemacht<br />
haben. Erschwerend kommt noch hinzu, dass das<br />
Veränderungstempo gefühlt deutlich zugenommen hat,<br />
das Risiko, abgehängt zu werden, wächst. Jüngstes Beispiel<br />
ist die rasante und von kaum jemandem überschaute<br />
KI-Entwicklung.<br />
mel: Je kleiner ein Unternehmen, desto schwieriger ist es<br />
mitunter, sich mit dem Thema zu befassen. Mit anderen<br />
Worten: Transformation zu gestalten, ist Führungsaufgabe<br />
im doppelten Sinne – für die Weiterentwicklung<br />
des Unternehmens auf einer technisch-operationellen<br />
Ebene sowie auf einer sozialen Ebene, um Transformation<br />
nicht von innen zu torpedieren.<br />
DESWEGEN HAT DAS BUNDESMINISTERIUM für Arbeit<br />
und Soziales ein neues Förderprogramm aufgelegt,<br />
das Unternehmen mit bis zu <strong>24</strong>9 Mitarbeitern, maximal<br />
50 Mio. Euro Umsatz etc. bei Transformationsprozessen<br />
helfen soll: das INQA-Coaching, das im April <strong>2023</strong> angelaufen<br />
ist; bis zu 80 Prozent der Beratungskosten können<br />
dabei übernommen werden.<br />
90 4 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
INQA, DIE INITIATIVE NEUE QUALITÄT DER ARBEIT,<br />
blickt auf die Erfahrung mit zwei Vorläuferprogrammen<br />
zurück: Unternehmenswert Mensch (UWM) und<br />
UWM+. „Die früheren Programme waren speziell für<br />
die Team- und Führungskräfteentwicklung gedacht“, so<br />
Lutz Reiprich, der regionale Ansprechpartner der Demografieagentur,<br />
die in Niedersachsen das Bundesprogramm<br />
umsetzt. „Bei INQA liegt der Fokus hingegen<br />
darauf, wie man die Belegschaft mit in die Unternehmenszukunft<br />
nehmen kann.“ Es geht um Ängste vor<br />
Jobverlust, vor Überforderung und den Abbau von Widerständen.<br />
„Kombiniert wird das mit agilen Managementmethoden.“<br />
In der Praxis sieht das so aus, dass ein Unternehmen<br />
mit einem konkreten Transformationsprojekt in den IN-<br />
QA-Prozess startet und ein Mitarbeiterteam das Projekt<br />
umsetzt. „Gerade, wenn wir über Digitalisierung reden,<br />
funktioniert das nur mit den Mitarbeitern zusammen,<br />
denn die müssen hinterher damit arbeiten“, so die Erfahrung<br />
von Reinhold Sedelies, der als Coach schon einige<br />
UWM-Projekte begleitet hat. „Deswegen bekommt man<br />
eine echte Veränderung nur hin, wenn man die Mitarbeiter<br />
von vornherein mit einbindet. Daher sind solche Projektteams<br />
wie bei INQA eine gute Sache.“ Und noch einen<br />
Tipp hat Reinhold Sedelies für Geschäftsführer, bevor<br />
sie sich überhaupt auf einen (digitalen) Transformationsprozess<br />
einlassen: Es braucht Offenheit und grundsätzliche<br />
Veränderungsbereitschaft. „Vereinfacht gesagt:<br />
Wenn man einen schlechten Prozess digitalisiert, bleibt<br />
es ein schlechter Prozess. Wenn man sich weiterentwickeln<br />
will, sollte man sich auch seine ganzen Prozesse<br />
kritisch anschauen.“<br />
WIE KOMMEN WIR VON DER IDEE IN DAS TUN? – das<br />
ist die gängige Fragestellung, mit der Coach Wiebke Anton<br />
konfrontiert wird. „Die wenigsten Führungskräfte<br />
sind methodisch so ausgestattet, dass sie das erfolgreich<br />
umsetzen können“, ist Antons Erfahrung. Denn leider<br />
werde immer noch viel zu sehr beim Personal und dessen<br />
Weiterentwicklung gespart. Das kann auch eine Hürde<br />
für den INQA-Prozess sein: „Es gibt häufig auf der Führungsebene<br />
einen Widerstand gegen die Einsicht, dass<br />
die Arbeit am Unternehmen auch eine Arbeit ist und<br />
man deswegen keine Mitarbeiter für solche Projektteams<br />
abstellen möchte.“<br />
Und insofern es Transformationsprozesse betrifft,<br />
„habe ich auch schon erlebt, dass die Mitarbeiter die Einsicht<br />
hatten, aber der Geschäftsführer in den Widerstand<br />
gegangen ist“, so Wiebke Anton. Denn auch auf Führungsebene<br />
gibt es Sorgen, an vorderste Stelle sind dies<br />
Angst vor dem Machtverlust und vor Transparenz.<br />
„Wenn die Führungsmannschaft nicht überzeugt ist,<br />
dann macht so ein Prozess keinen Sinn“, betont auch<br />
Reinhold Sedelies.<br />
DOCH LETZTLICH SPRECHEN die positiven Ergebnisse<br />
für sich. Bei Mitarbeitern werden neue Kompetenzen<br />
entdeckt, gute Ansätze entstehen, Mitarbeiter werden<br />
mitgenommen. Damit gelingen auch Großprojekte. Die<br />
ZAD GmbH in Northeim beispielsweise, 150 Mitarbeiter,<br />
wurde von Wiebke Anton im Rahmen von UWM bei<br />
einem Strukturwandel von einem hierarchisch geführten<br />
Unternehmen zu einem selbstorganisierten begleitet. Das<br />
Unternehmen wird auch wieder bei INQA dabei sein.<br />
„Ich würde sagen: Sich mit dem Thema digitale Transformation<br />
zu befassen, ob durch INQA oder anderweitig,<br />
ist für all diejenigen notwendig, die in Zukunft am<br />
Markt existieren möchten“, so Anton.<br />
Unternehmen können sich bei Lutz Reiprich von der<br />
Demografieagentur melden und sich zum Förderprozess<br />
beraten lassen. Nach dem Erstgespräch kann es meistens<br />
sehr schnell losgehen, innerhalb von nur wenigen Tagen<br />
ist in der Regel schon die Freigabe aus dem Ministerium<br />
da.<br />
Die Wahl des Coaches steht dem Unternehmen frei.<br />
Die Demografieagentur kümmert sich um die formale<br />
Beantragung und Abwicklung, der Coach begleitet den<br />
Prozess. Die Zertifizierung der INQA-Coaches ist anspruchsvoll,<br />
um einen guten Outcome des Prozesses zu<br />
gewährleisten. ƒ<br />
KONTAKT<br />
Der erste Kontakt sollte über die INQA-Beratungsstelle<br />
in Göttingen laufen:<br />
Demografieagentur für die Wirtschaft GmbH<br />
Tel. 0511 16990-912<br />
lutz.reiprich@demografieagentur.de<br />
www.demografieagentur.de<br />
www.inqa.de<br />
4|<strong>2023</strong> 91
leben<br />
Veränderungen<br />
92 4 |<strong>2023</strong>
leben<br />
Wenn jemand eine Idee hat, dann wird sie mit dem ersten Schritt und der ersten Handbewegung<br />
erst wirklich real. Die Stadthalle in Göttingen ist mit mehr als 50 Jahren<br />
schon etwas in die Jahre gekommen. Die Idee, sie zu sanieren, braucht mehr als nur<br />
eine Handumdrehung. Gleichwohl sind viele Menschen auf das Ergebnis gespannt.<br />
UNSER FOTOGRAF ALCIRO THEODORO DA SILVA hat den Prozess der Veränderung rund um<br />
die Stadthalle Göttingen über einen langen Zeitraum fotografisch festgehalten. Seine Bilder zeigen<br />
die Entwicklung und Wirkung auf das Umfeld aus ungewöhnlichen Perspektiven. Übertragen<br />
können wir diesen Geist auf den Jahreswechsel und auf uns selbst, denn auch <strong>faktor</strong> steht in<br />
einem spannenden Veränderungsprozess.<br />
4 |<strong>2023</strong> 93
leben<br />
Haut ist etwas Existenzielles, unser größtes Organ.<br />
Haut schützt, trennt und<br />
verbindet. Auch Leder ist Haut, durch Gerben<br />
haltbar gemacht. Häute zu gerben, gehört zu<br />
den ältesten Handwerken und Traditionen in der<br />
Menschheit.<br />
Ein Material von gestern, heute – und morgen?<br />
FOTOSTRECKE VON ANJA SEGERMANN<br />
94 4 |<strong>2023</strong>
leben<br />
4 |<strong>2023</strong> 95
leben<br />
96 4 |<strong>2023</strong>
leben<br />
4 |<strong>2023</strong> 97
leben<br />
98 4 |<strong>2023</strong>
leben<br />
4 |<strong>2023</strong> 99
leben<br />
100 4 |<strong>2023</strong>
leben<br />
4 |<strong>2023</strong> 101
leben<br />
102 4 |<strong>2023</strong>
leben<br />
4 |<strong>2023</strong> 103
leben<br />
104 4 |<strong>2023</strong>
leben<br />
4 |<strong>2023</strong> 105
leben<br />
106 4 |<strong>2023</strong>
ANZEIGE<br />
Mehr Platz für nobelpreisprämierte<br />
Mikroskopietechnik<br />
Göttinger Biotechnologie-Unternehmen abberior entwickelt sich<br />
weiter und bezieht neuen Unternehmenssitz auf dem Nordcampus<br />
der Georg-August-Universität.<br />
PROFIL<br />
Zwölf Jahre nach ihrer Gründung haben<br />
die Göttinger Schwesterunternehmen<br />
abberior und abberior Instruments ihren<br />
neuen Firmensitz im Hans-Adolf-Krebs-Weg bezogen.<br />
Die zwei Biotechnologie-Unternehmen<br />
produzieren superhochauflösende Lichtmikroskope<br />
und dazu passende Fluoreszenzfarbstoffe<br />
sowie Labeling-Technologie und verkaufen<br />
ihre Produkte weltweit. Das neue Gebäude<br />
auf dem Nordcampus der Universität Göttingen<br />
wurde durch die GWG Gesellschaft für<br />
Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung<br />
Göttingen mbH in enger Abstimmung mit<br />
abberior realisiert und ist genau auf die Bedürfnisse<br />
der Unternehmen zugeschnitten.<br />
Es bietet 3.300 Quadratmeter Büro- und Laborfläche<br />
verteilt auf sechs Stockwerke, ideale<br />
Voraussetzungen, um die Hightechinstrumente<br />
weiterzuentwickeln, mit Kunden gemeinsam<br />
zu testen und so immer leistungsfähigere Tools<br />
für die Lebenswissenschaften zu schaffen.<br />
BIS ZU 200 BESCHÄFTIGTE finden hier Platz.<br />
Bisher noch nicht genutzte Flächen stehen<br />
innovativen Unternehmen zur Zwischennutzung<br />
für zunächst drei Jahre zur Verfügung.<br />
Dank einer Vereinbarung mit der Universitätsstiftung<br />
befindet sich der Neubau zudem in<br />
unmittelbarer Nähe zu weiteren Forschungseinrichtungen.<br />
KONTAKT<br />
abberior Instruments GmbH<br />
Hans-Adolf-Krebs-Weg 6<br />
37077 Göttingen<br />
www.abberior.rocks<br />
GWG Gesellschaft für<br />
Wirtschaftsförderung und<br />
Stadtentwicklung Göttingen mbH<br />
Bahnhofsallee 1b<br />
37081 Göttingen<br />
www.gwg-online.de<br />
Stadie GmbH „intelligent Schließen“<br />
seit 10 Jahren am Markt<br />
Projektierung von Schließanlagen mit Schlüssel, Transponder oder<br />
Smartphone mit nachhaltigen Produkten namhafter Hersteller<br />
Andreas Quisdorf, Lea Stadie, Andreas Stadie<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Vor genau zehn Jahren gründete Andreas<br />
Stadie die Stadie GmbH „Intelligent<br />
Schließen“ in Rosdorf. Ziel und Anspruch<br />
dabei: die Kunden der Region aus Industrie,<br />
Handwerk und öffentlicher Hand mit einer<br />
Spezialisierung auf die Bereiche Schließtechnik<br />
und Zutrittskontrolle zu betreuen und mit den<br />
entsprechenden Produkten zu versorgen. Die<br />
Kundschaft nahm dieses Konzept wohlwollend<br />
an, wodurch über die vergangenen Jahre viele<br />
auch große Projekte abgewickelt wurden und<br />
dauerhafte Lieferbeziehungen entstanden sind.<br />
„Ich möchte mich bei den Kunden und Lieferan-<br />
ten für ihr Vertrauen und die angenehme Zusammenarbeit<br />
bedanken“ so Stadie.<br />
Aktuell wird z. B. das neue Rathaus der Stadt<br />
Göttingen mit einem hochwertigen digitalen<br />
Schließsystem ausgestattet, ein Meilenstein<br />
in der Historie des Unternehmens! Nach dem<br />
Auftrag ist vor dem Auftrag und so wächst das<br />
Unternehmen mit seinen Aufgaben. Seit annähernd<br />
drei Jahren weiß Andreas Stadie mit<br />
Andreas Quisdorf einen vollwertigen Fachmann<br />
auf Augenhöhe an seiner Seite, und auch der<br />
Nachwuchs steht mit einer seiner Töchter bereits<br />
in den Startlöchern.<br />
Intelligent<br />
mechanische & elektronische Schließanlagen<br />
Schließen<br />
KONTAKTAndreas Stadie<br />
Geschäftsführer<br />
Stadie GmbH<br />
fon: 0551-78951355<br />
Andreas Raseweg 4 Stadiefax: 0551-78951356<br />
371<strong>24</strong> Rosdorf<br />
mobil: 0172-2802806<br />
Raseweg 4<br />
371<strong>24</strong> Rosdorf<br />
Tel. 0551 78951355<br />
mail@stadie.de<br />
https://www.stadie.de<br />
Baubeschläge<br />
mail@stadie.de<br />
www.stadie.de
leben<br />
108 4 |<strong>2023</strong>
„ICH HABE ES TROTZ CORONA und Corona zum Trotz<br />
gemacht“, sagt Julia Hansen. Der unbeugsame Wille<br />
tönt aus jedem ihrer Worte. Natürlich hat sie schon im<br />
Jahr, bevor die Pandemie auch und gerade in der Welt der<br />
Kultur für nie geahnte Einschnitte sorgte mit der Planung<br />
für ein außergewöhnliches Kulturwochenende begonnen.<br />
„Ich hatte eine Vision und war nicht bereit, mir<br />
die nehmen zu lassen“, sagt die Kunstbesessene und<br />
blickt auf die Anfänge ihrer Planung zurück. Sie möchte<br />
„mit Liebe zum Detail“ Menschen ihres Netzwerks miteinander<br />
verbinden, um unterschiedliche musikalische<br />
For mate auf die Bühne zu bringen und neue Zugänge zu<br />
großen Dichtern und Denkern zu eröffnen. Als Ausleben<br />
Schluss mit<br />
Was trotz Widrigkeiten möglich ist, zeigt Julia Hansen eindrucksvoll mit<br />
ihren Kulturkrafttagen in Einbeck – und geht Mitte März 20<strong>24</strong> in die<br />
dritte Auflage.<br />
TEXT STEFAN LIEBIG FOTOGRAFIE HELGE KRÜCKEBERG<br />
Ist es Naivität, gar Verzweiflung oder – positiver<br />
formuliert – einfach nur eine Mischung aus Gestaltungswille<br />
und viel Optimismus? Die Frage<br />
drängt sich auf, wenn jemand ausgerechnet im<br />
Jahr 2020 ein neues Kulturfestival etablieren<br />
will – noch dazu im beschaulichen Südniedersachsen.<br />
Spricht man dann aber mit der Person<br />
hinter dieser Idee, gibt es eine überzeugende Antwor. Die<br />
anfänglichen Zweifel am Erfolg des Konzepts wirken<br />
wie weggewischt.<br />
4 |<strong>2023</strong> 109
leben<br />
Wenn Julia Hansen ruft, dann folgen ihr Künstlerinnen und Künstler nach Einbeck. Götz Alsmann war schon da und<br />
auch Schauspielerin Eva Mattes.<br />
Große Bühne für große Kunst, das sind die Kulturkrafttage in Einbeck.<br />
110 4 |<strong>2023</strong>
leben<br />
Gastgeber und Moderator: Frank Stefan Kimmel führt mit den Künstlerinnen und Künstlern vor jedem Auftritt ein kurzes Gespräch.<br />
» Alle waren sofort begeistert und möchten immer wieder dabei sein. «<br />
tragungsort wünscht sich die Bach- und Hölderlin<br />
Liebhaberin den Einbecker PS.SPEICHER. Sie liebt das<br />
Flair der Ausstellungsräume und die dort „transportierte<br />
Liebe zu Oldtimern“. Die gemeinsame Passion für das<br />
Besondere lässt den Museumsgründer Karl-Heinz Rehkopf<br />
und die ambitionierte studierte Schauspielerin,<br />
Sängerin und Tänzerin schnell zusammenkommen. Gemeinsam<br />
überzeugen sie bald auch namhafte regionale<br />
Unterstützer sowie Förderinstitutionen.<br />
DIE ERSTEN KULTURKRAFTTAGE beraumen sie für den<br />
19. bis 21. März 2021 an. Hansen habe das jährliche<br />
Datum im März gewählt, weil es nicht mit anderen Festivals<br />
in der Region kollidiere und sie damit die Festivalsaison<br />
früher als bisher eröffnen wolle: „Ich möchte die<br />
Leute aus dem kulturellen <strong>Winter</strong>schlaf holen!“ Doch<br />
wegen der umfassenden Lockdown-Bestimmungen<br />
droht der <strong>Winter</strong>schlaf 2021 in die Verlängerung zu gehen:<br />
Ständig ändern sich die behördlichen Vorgaben für<br />
Veranstaltungen, und schließlich ist klar: Es wird maximal<br />
eine abgespeckte Veranstaltung per Videostream<br />
geben können. Aber klar ist auch: Die Premiere wird auf<br />
jeden Fall stattfinden!<br />
ÜBER 1.600 AUFRUFE BESTÄTIGEN die Publikumsfähigkeit<br />
der Idee und des Konzepts. Die positiv überraschte<br />
Hansen hätte nicht mit so vielen Klicks gerechnet. Der<br />
Stream als Kulturkraftmoment unter dem Titel ,Lyrisches<br />
Intermezzo – Heine meets Jazz‘ ist übrigens noch<br />
heute auf Youtube aufzurufen. An der Seite von Hansen<br />
agieren dabei Sprecher Heikko Deutschmann, Rhani<br />
Krija (Percussion), Jörg Siebenhaar (Piano und Akkordeon)<br />
und Thomas Zander (Klarinette und Saxofon)<br />
und ließen trotz des fehlenden Publikums eine sehr intensive<br />
Atmosphäre entstehen. Umso besser, dass bei der<br />
ersten kompletten Kulturkrafttage-Auflage im Jahr<br />
2022 mit 850 Zuschauern bereits ein zahlenmäßig beschränktes<br />
Publikum vor Ort sein darf und in diesem<br />
Jahr die Beschränkungen ganz der Vergangenheit angehören<br />
und somit im März <strong>2023</strong> über 1.500 Zuschauer<br />
vor Ort gewesen sind. Denn es ist beeindruckend, welch<br />
namhaftes und teilnahmefreudiges Netzwerk sich die<br />
4|<strong>2023</strong> 111
leben<br />
in Südindien geborene und bis zum 15. Lebensjahr in<br />
Somalia und Sambia aufgewachsene Künstlerin aufgebaut<br />
hat, seit sie nach Deutschland kam. Wer sich in ihre<br />
Vita vertieft, entdeckt unzählige Engagements auf<br />
deutschsprachigen Bühnen. Neben CD-Projekten zur<br />
Musik der populären isländischen Musikerin Björk sowie<br />
des legendären US-Amerikaners Cole Porter stehen<br />
schauspielerische Auftritte auf Bühnen – wie zum Beispiel<br />
dem im Deutschen Theater in Göttingen, bei Lesungen<br />
auf Literaturfestivals und Gesangsauftritte in<br />
Konzertsälen. Noch vor ihrem Studienbeginn gewann<br />
Julia Hansen den Tegernseer Brecht-<br />
Nachwuchsförderpreis. Bei diesen Gelegenheiten lernte<br />
sie viele der nun an ihrem eigenen Festival beteiligten Kulturschaffenden<br />
kennen. „Alle waren sofort begeistert und<br />
möchten immer wieder dabei sein“. So kann die 55-Jährige<br />
aus dem Vollen schöpfen und sagt motiviert zum Besuch<br />
ihrer Gäste: „Die meisten sind sogar während des<br />
gesamten Wochenendes anwesend – es kann also passieren,<br />
dass Besucher während der Vorstellung neben Götz<br />
Alsmann oder Eva Mattes sitzen.“<br />
TIPP<br />
Achten Sie auf onfire, den <strong>faktor</strong>-<br />
Podcast für Erfolgsgeschichten. Dort<br />
werden wir in einer Episode bei Julia<br />
Hansen nochmal genau nachfragen,<br />
wie sie die Kulturkrafttage trotz aller<br />
Herausforderungen zum Erfolg führt.<br />
www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/onfire-podcast<br />
WOMIT SCHON MAL ZWEI DER AKTEURE genannt sind.<br />
Und wie gesagt, es ist eine namhafte und lange Liste, zu<br />
der auch Ulrich Tukur, Charles Brauer und Martin<br />
Stadtfeld gehören. Hansens langjährige Weggefährten<br />
schätzen es, wie sehr sie sich engagiert und wie sie die<br />
außerhalb der Kulturszene schon fast vergessene, aber<br />
dennoch niederschmetternde kulturelle Corona-Leere<br />
mit ihrem Projekt zu füllen versuchte. Ihrer „bestimmten<br />
Einstellung zum Leben“ haben es Künstler und Publikum<br />
zu verdanken, dass es die ,Kulturkrafttage im PS.<br />
Speicher‘ nun jährlich gibt. Kräftige Tage sind es in der<br />
Tat, denn zum einen kämpf(t)en sie gegen schwierige<br />
Zeiten, zum anderen treten sie mit einem vor Kraft strotzenden<br />
Programm an. Dieses ist an sich schon attraktiv,<br />
wird aber durch Bühnengespräche mit den Künstlern vor<br />
(!) der Vorstellung und durch Backstage-Eindrücke nach<br />
der Show aufgewertet. Wer im Vorfeld des Festivals<br />
selbst kreativ werden will, kann am <strong>24</strong>. Februar 20<strong>24</strong> an<br />
einem Percussion-Workshop mit Rhani Krija an der<br />
Mendelssohn-Musikschule Einbeck teilnehmen.<br />
112 4 |<strong>2023</strong>
leben<br />
Kultur säen.<br />
Die Zukunft<br />
wachsen lassen.<br />
Wir freuen uns, dass die KULTURKRAFTTAGE<br />
als Kulturwochenende mit einer besonderen<br />
Atmosphäre aus Ort, Musik und Lyrik geschaffen<br />
wurden – hier lässt sich Energie tanken.<br />
Kulturelle Highlights wie diese sind für uns Antrieb<br />
und Impuls für unsere Region. Deshalb fördern wir<br />
in Einbeck Kunst und Kultur in unterschiedlichen<br />
Formaten. Dazu gehören Konzerte der Göttinger<br />
Händelgesellschaft, Händel-Gesellschaft, des des Göttinger Symphonie<br />
Orchesters und junge Kunst in der NEWCOMER<br />
KWS Art Lounge.<br />
www.kws.com<br />
Premieren<br />
im dt.1<br />
Der große Gatsby<br />
Eine Vaudeville-Show nach dem<br />
Roman von F. Scott Fitzgerald<br />
ab 27.1.<br />
Tartuffe<br />
Molière<br />
ab 16.3.<br />
Karten und Infos<br />
0551.49 69-300<br />
www.dt-goettingen.de<br />
Anfang und Ende<br />
des Anthropozäns<br />
Philipp Löhle<br />
ab <strong>24</strong>.2.<br />
<strong>2023</strong>1106_DTG_ANZ_FAKTOR.indd 1 06.11.23 16:12<br />
4|<strong>2023</strong> 29
leben<br />
» Es wird ein Fest der Sprache,<br />
ein Fest der Musik, ein Fest der Begegnung. «<br />
ZUR PERSON<br />
Julia Hansen wurde in Südindien geboren,<br />
und wuchs bis zu ihrem 15. Lebensjahr<br />
in Somalia und Sambia auf.<br />
Sie studierte an der Essener Folkwang<br />
Hochschule Schauspiel, Gesang und<br />
Tanz. Im Jahr 1999 ging Julia Hansen<br />
als Schauspielerin ans Deutsche Theater<br />
Göttingen und war dort in verschiedenen<br />
Hauptrollen zu sehen. Seit<br />
2011 ist sie als freiberufliche Schauspielerin<br />
auf deutschen Bühnen, Literaturfestivals<br />
und in Konzertsälen tätig.<br />
Seit 2020 iniziiert sie mit den KUL-<br />
TURKRAFTTAGE, deren künstlerische<br />
Leiterin sie ist, ein prominent besetztes,<br />
jährlich wiederkehrendes Kulturwochen-Event<br />
in Einbeck.<br />
WER NICHT GANZ SO AKTIV SEIN MÖCHTE, kann sich<br />
aber jetzt schon auf das Programm der dritten Auflage<br />
vom 14. bis 17. März 20<strong>24</strong> freuen. Denn es wird ganz im<br />
Sinne Julia Hansens wieder „ein Fest der Sprache, ein<br />
Fest der Musik, ein Fest der Begegnung“. Bereits vor der<br />
offiziellen Eröffnung geht der schon erwähnte Percussionist<br />
Rhani Krija mit Marialy Pacheco und dem Programm<br />
,Marocuba‘ in der Pre-Session, der sogenannten<br />
Kulturkraftstunde, auf die Bühne (14. März, 19 Uhr).<br />
Am Freitag um 19.30 Uhr folgt das Eröffnungskonzert<br />
,Houses‘ mit Silje Nergaard. Dabei präsentiert die Norwegerin<br />
Jazz, Pop und Weisen aus ihrer Heimat. Bereits<br />
eine Stunde zuvor kann sie das Publikum im Bühnengespräch<br />
einstimmend kennenlernen. Am Samstag um<br />
17 Uhr folgt die Blaue Stunde mit einer eigens dafür<br />
kuratierten Musiklesung. Auf der Bühne sind dann der<br />
erfahrene Dietmar Bär mit den Newcomern und Preisträgern<br />
des Deutschen Musikrates vom Trio Klangspektrum.<br />
Abends um 21 Uhr folgt die Late Night mit Ulrich<br />
Tukur & Die Rhythmus Boys unter dem Titel ,Es leuchten<br />
die Sterne‘ – beiden Auftritten gehen jeweils eine Stunde<br />
zuvor ebenfalls Bühnengespräche voraus. Der Late Night<br />
folgt noch der ,Kulturkraft moment‘ mit Jörg Siebenhaar<br />
und Julia Hansen, der Besucher mit einem Kulturkraft-Pass<br />
in die halbstündige und überraschungsreiche<br />
,Cosy Corner‘ Backstage mitnimmt. Den Abschluss ,ohne<br />
Netz und doppelten Boden‘ bildet die Sonntagsmatinee<br />
um 11.30 Uhr. Die Pre mieren-Besetzung (s. o.) stellt Antoine<br />
de Saint Exupérys Meisterwerk ,Der kleine Prinz‘,<br />
verwoben mit einer vielversprechenden musikalischen<br />
Improvisation zwischen Jazz und Rameau, dar.<br />
DAS ALLES STEHT ALS EINDRUCKSVOLLER Beleg für<br />
Hansens Motto ,Nur wer selbst brennt, kann das Feuer<br />
in anderen entfachen‘. Sie hat es geschafft – nicht nur bei<br />
den Künstlern und offiziellen Veranstaltungspartnern,<br />
sondern auch bei dem Vorstand und den Mitgliedern des<br />
eigens für die Kulturkrafttage gegründeten Vereins sowie<br />
den vielen ehrenamtlichen Helfern des langen Kulturwochenendes.<br />
Gemeinsam mit diesen Menschen<br />
möchte Julia Hansen in den kommenden Jahren noch<br />
viele weitere Visionen umsetzen. Allerdings müssen die<br />
noch in ihr reifen, und sie möchte noch nicht verraten,<br />
worum es sich dabei handelt. Möge die Kraft mit ihr sein<br />
und die Kulturkrafttage noch viele <strong>Winter</strong>schläfer wachrütteln<br />
… ƒ<br />
114 4 |<strong>2023</strong>
leben<br />
SPITZENMEDIZIN KENNT<br />
GROSSE HERAUSFORDERUNGEN.<br />
Diese anzunehmen, verbindet uns.<br />
Dafür braucht es viele Köpfe und Hände.<br />
Kompetenz, Vielfalt, Vertrauen, gemeinsames Handeln.<br />
Mit Menschen, die das alles können.<br />
Universitätsmedizin Göttingen.<br />
DAFÜR SIND WIR DA.<br />
www.umg.eu
Gestalten Sie den Wandel der Arbeitswelt.<br />
Mit unseren Seminaren für regionale Unternehmen<br />
und die öffentliche Hand.<br />
Zu Themen wie modernen Arbeitstechniken, Kommunikation,<br />
Gesprächsführung, Führungsqualitäten, Gesundheit im Unternehmen,<br />
digitale Kompetenzen, Persönlichkeitsentwicklung u.v.m.<br />
Jetzt neu: „Microsoft 365 – leichter und besser zusammenarbeiten“<br />
und „OneNote – Wissen übersichtlich organisieren“.<br />
Lassen Sie sich in der vhs-Akademie kompakt, individuell<br />
und zielgerichtet schulen!<br />
Heike Jansen<br />
h.jansen@vhs-goettingen.de<br />
0551 4952-144<br />
Mehr erfahren auf:<br />
vhs-goettingen.de/vhs-akademie
www.<strong>faktor</strong>-erfolgsgeschichten.de<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
der Region Göttingen <strong>2023</strong>/20<strong>24</strong><br />
FOTO: STOCK.ADOBE.COM
interview<br />
„Es rentiert sich, in die<br />
Mitarbeiter zu investieren.“<br />
VHS-Chefin Carola Müller, Personalchefin Mariele Walter und Personalreferentin Carolin Reintke<br />
(v.l.n.r.) vom Hogrefe-Verlag sprechen mit uns über den Nutzen von Weiter bildung, Tricks, wie<br />
man Mitarbeiter und Führungskräfte zum Mitmachen bewegt, und das Risiko, als Unternehmen<br />
mit Fortbildung zu werben, aber das Versprechen nicht einzulösen.<br />
INTERVIEW SVEN GRÜNEWALD<br />
FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />
120<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
interview<br />
Betriebliche Fortbildung hat sich zu einem Instrument der Fachkräftebindung und -gewinnung<br />
entwickelt. Doch Fortbildung ist nicht gleich Fortbildung. Der Göttinger Hogrefe Verlag befasst<br />
sich bereits seit mehr als einem Jahrzehnt systematisch mit der Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter<br />
und blickt auf eine lange Erfahrung zurück. Ebenso hat die Göttinger VHS, nahezu einzigartig<br />
unter den lokalen Bildungsanbietern, ihr Portfolio an Fortbildungsangeboten in engem<br />
Austausch mit den regionalen Unternehmen sowie der Verwaltung von Stadt und Landkreis entlang<br />
ihrer Bedarfe ausgebaut und weiterentwickelt. Beide kommen zu dem Schluss: Erfolgreiche<br />
Unternehmen sind die, die konsequent in die Potenziale der eigenen Mitarbeiter investieren.<br />
Mitarbeiterbindung ist neben der Mitarbeitergewinnung<br />
das große Thema in der Rubrik Fachkräfte. Welche<br />
Maßnahmenbündel haben sich in Ihren Augen<br />
bewährt, um Mitarbeiter zu halten – also außer dem<br />
Klassiker Obstkorb?<br />
Mariele Walter: Der Obstkorb wird zwar teils belächelt, ist<br />
aber auch wichtig – die Mitarbeiter wissen ihn zu schätzen.<br />
Aber natürlich steht ganz vorne eine gute Bezahlung<br />
– bei uns gehört seit Jahrzehnten eine Jahressonderzahlung<br />
dazu. Das ist immer ein Argument, welches im Vergleich<br />
zu Mitbewerbern ausschlaggebend ist. Und an<br />
zweiter Stelle ist es das Angebot an Fort- und Weiterbildungen.<br />
Wir fragen Bedarfe und Interessen unserer<br />
Mitarbeiter aktiv in Mitarbeiterjahresgesprächen ab,<br />
und Weiterentwicklung ist hierbei besonders relevant.<br />
Carola Müller: Es geht dabei aber nicht nur um die Weiterqualifizierung<br />
auf einer inhaltlichen Ebene, sondern<br />
auch um die Wertschätzung, die dem Mitarbeitenden entgegengebracht<br />
wird, dass er innerhalb des Betriebes weitere<br />
Schritte machen kann und nicht auf der Stelle tritt.<br />
Ebenso, dass er auf offene Ohren stößt und das eigene<br />
betriebliche Erleben den Führungskräften nicht egal ist.<br />
Carolin Reintke: Weitere Themen sind etwa flexible Arbeitszeiten<br />
und Familienfreundlichkeit, seit Corona hat<br />
zudem die Möglichkeit zur Mobilarbeit einen sehr hohen<br />
Stellenwert bekommen – das ist bei uns über die<br />
Pandemie hinaus zwei Tage die Woche möglich. Und<br />
nicht zuletzt hat das angenehme Arbeitsumfeld einen<br />
Einfluss. Wir arbeiten beispielsweise in historischen Göttinger<br />
Gebäuden, in die unsere Mitarbeiter wirklich gerne<br />
kommen. Und der Kaffee ist kostenlos. Die Wohlfühlatmosphäre<br />
hat einen nicht zu unterschätzenden<br />
Anteil an der Zufriedenheit.<br />
Walter: Frau Reintke ist ein gutes Beispiel, wie flexibles<br />
Arbeiten genutzt werden kann: Im Rahmen ihres berufsbegleitenden<br />
Studiums konnte sie problemlos eine Zeit<br />
lang ihre Arbeitszeit reduzieren.<br />
Und welche Trends sehen Sie bei der Personalentwicklung?<br />
Reintke: Wir haben ein allgemeines Weiterbildungsprogramm,<br />
für das wir intensiv mit der Volkshochschule<br />
zusammenarbeiten. Parallel dazu sprechen wir die Mitarbeiter<br />
individuell an, um Angebote zu entwickeln, die<br />
nur für eine Person oder ein kleines Team relevant sind.<br />
Ein Beispiel ist das Thema Führungskräfteentwicklung.<br />
Wir schauen, wie wir intern Talente identifizieren und<br />
aufbauen können, um den anstehenden Generationenwechsel<br />
einiger Führungskräfte vorzubereiten. Die Herausforderung<br />
ist, die richtigen Personen für diese Programme<br />
zu identifizieren. Dafür nutzen wir auch unsere<br />
eigenen psychologischen Testverfahren aus der Eignungsdiagnostik.<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 121
interview<br />
» Die Wohlfühlatmosphäre hat einen nicht zu<br />
unterschätzenden Anteil an der Zufriedenheit. «<br />
CAROLIN REINTKE<br />
ZU DEN PERSONEN<br />
Carolin Reintke ist Personalreferentin<br />
beim Hogrefe Verlag, bei dem sie 2015<br />
als Auszubildende begonnen hat.<br />
Ihre Schwerpunktthemen sind das<br />
Recruiting und die strategische<br />
Personalentwicklung.<br />
Mariele Walter leitet die Abteilung<br />
Human Resources beim Hogrefe<br />
Verlag, für den sie schon seit 1999<br />
arbeitet. Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Göttingen und betreut ganzheitlich<br />
die Führungskräfte und<br />
ihre Teams bei Hogrefe.<br />
Carola Müller leitet seit 2020 die Volkshochschule<br />
Göttingen, zuvor war sie<br />
Geschäftsführerin beim Vandenhoeck &<br />
Ruprecht Verlag. An der VHS ist sie unter<br />
anderem dabei, den Bereich der<br />
Firmenschulungen auszubauen.<br />
Müller: Diese Entwicklung spiegelt sich auch bei uns wider.<br />
Es gibt nach wie vor die Schulungen in größeren<br />
Gruppen, aber der Anteil an individuellem oder Gruppen-Coaching,<br />
das auf einzelne Teams abgestimmt ist,<br />
nimmt deutlich zu. Gleichzeitig hat die Möglichkeit der<br />
Onlineschulungen geholfen, zum Beispiel bei international<br />
aufgestellten Unternehmen sinnvolle Gruppengrößen<br />
zu erreichen, weil wir so für die Kurse nicht nur auf<br />
die am Standort Beschäftigten beschränkt sind.<br />
Walter: Dank dieser Angebote sind wir mit der VHS auch<br />
gut durch die Pandemiezeit gekommen. Englisch- oder<br />
EDV-Kurse waren weiterhin möglich, an denen haben<br />
auch unsere Schweizer Kollegen teilgenommen.<br />
Wie sieht es denn innerbetrieblich mit der Bereitschaft<br />
aus, an Fortbildungen teilzunehmen? Nicht jeder<br />
Mensch hat ein Bedürfnis nach Weiterentwicklung,<br />
manche Menschen sind einfach zufrieden mit der<br />
Posi tion, die sie haben.<br />
Walter: Klar, es gibt Mitarbeiter, die weniger motiviert sind,<br />
sich weiterzubilden. Das betrifft mitunter auch Führungskräfte,<br />
weshalb wir den Aspekt Fortbildung in unseren<br />
Führungsleitlinien verankert haben. Unsere Führungskräfte<br />
wurden in den vergangenen zwei Jahren dahingehend<br />
geschult, dass sie Fortbildung in den Mitarbeiterjahres-<br />
122<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
Die Erfahrung zeigt, dass Fortbildung in der Praxis<br />
vieler Unternehmen entweder ganz hintenansteht oder<br />
nicht vorkommt, obwohl sehr viele damit werben. Wie<br />
schätzen Sie die Situation ein?<br />
Müller: Mundpropaganda spielt für den Unternehmensinterview<br />
» Wichtig ist die Kommunikation auf Augenhöhe, dass man als Führungskraft<br />
zuhört und sich der Mitarbeiter traut, offen zu reden. «<br />
MARIELE WALTER<br />
gesprächen zum Thema machen. Über diesen Weg schaffen<br />
wir mehr Bereitschaft, dieses Angebot anzunehmen.<br />
Müller: Auch die hohe Motivation zur Weiterbildung, die<br />
in Bewerbungsgesprächen oft gezeigt wird, ist schwierig<br />
einzuschätzen. Jeder Mensch in einer Bewerbungssituation<br />
weiß, dass er sich in dieser Frage positiv verhalten<br />
muss. Erst mit der Beschäftigung zeigt sich, ob die Leute<br />
das auch umsetzen. Aber gerade, wenn es Brüche im Lebenslauf<br />
gibt, kann man diese Defizite gezielt über Fortbildungen<br />
bearbeiten, wenn die Haltung stimmt.<br />
Zieht denn das Angebot an betrieblicher Fortbildung,<br />
um das Unternehmen auch nach außen attraktiv<br />
zu machen?<br />
Müller: Aus der Außensicht als Bildungsanbieter sehe ich,<br />
dass die Unternehmen, die sich erfolgreich entwickeln,<br />
ganz gezielt fortbilden. Da scheint ein Zusammenhang<br />
zu bestehen. Fortbildung stützt damit auch die Unternehmensmarke<br />
und die Stärke des Unternehmens.<br />
Reintke: Für uns kann ich das bestätigen. Wir sind zu<br />
dem Ergebnis gekommen, dass das Angebot an Fortbildung<br />
mit der Unternehmensentwicklung mitgewachsen<br />
ist. Es rentiert sich, in die Mitarbeiter zu investieren.<br />
Walter: Ich bin seit fast 25 Jahren bei Hogrefe. Als ich<br />
angefangen habe, hatten wir 50 Mitarbeiter, und Fortbildung<br />
war generell einfach kein Thema – heute haben<br />
wir knapp 500 Mitarbeiter an 16 Standorten weltweit.<br />
Vor fast zehn Jahren haben wir durch die TOPAS-Zertifizierung<br />
der SüdniedersachsenStiftung begonnen, uns<br />
intensiver mit dem Thema Mitarbeiterentwicklung zu<br />
beschäftigen. Seitdem machen wir das viel strukturierter.<br />
Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass wir schon früher<br />
viel mehr in der Richtung hätten machen können<br />
und sollen.<br />
Müller: Es gibt heute auch einen ganz anderen Bewerbermarkt.<br />
Die Ansprüche von qualifizierten Bewerbern<br />
wandeln sich, das Studieren berufsbegleitend oder nach<br />
der Ausbildung ist relativ neu – es gibt eine ganz andere<br />
Flexibilität und Beweglichkeit als früher. Ein Job ist heute<br />
nur noch einer von vielen Schritten in der Berufsbiografie,<br />
deswegen spielt die Arbeitszufriedenheit im<br />
Job auch eine immer größere Rolle für die Bindung.<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 123
interview<br />
Attraktiver Arbeitsplatz: Die historischen Gebäude von Hogrefe sind bei den Mitarbeitern<br />
und Besuchern sehr beliebt.<br />
Attraktiver Arbeitsplatz: Die historischen Gebäude von Hogrefe sind bei den Mitarbeitern und Besuchern sehr beliebt.<br />
1<strong>24</strong><br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
interview<br />
» Ein Job ist heute nur noch einer von vielen Schritten in der Berufsbiografie, deswegen<br />
spielt die Arbeitszufriedenheit im Job auch eine immer größere Rolle für die Bindung. «<br />
CAROLA MÜLLER<br />
ruf eine große Rolle. Wenn ein Unternehmen zwar mit<br />
Fortbildung wirbt, aber dann nicht in seine Mitarbeiter<br />
investiert, macht das schnell die Runde. Umgekehrt bietet<br />
das für die Konkurrenz natürlich die Chance, sich<br />
abzuheben, wenn Fortbildung eben nicht nur auf der<br />
Ver packung steht. Wir haben einige Unternehmen unter<br />
unseren Kunden, die sich ganz bewusst für Weiterbildung<br />
entschieden haben, um einen Wettbewerbsvorteil<br />
zu generieren. Da trennt sich letztlich die Spreu vom<br />
Weizen.<br />
Walter: Was ist die Konsequenz, wenn man etwas verspricht,<br />
es dann aber nicht hält? Der Mitarbeiter ist irgendwann<br />
frustriert und kündigt möglicherweise deswegen.<br />
Dann steht das Unternehmen vor einer neuen Herausforderung,<br />
neues und gutes Personal zu finden. Bei<br />
einigen Unternehmen ist dieses Bewusstsein vermutlich<br />
leider nicht vorhanden. Frei nach dem Motto: Bloß nicht<br />
in einen Mitarbeiter investieren, der muss 40 Stunden<br />
arbeiten.<br />
Müller: In unserem gegenwärtigen Bewerbermarkt ist es<br />
relativ leicht, eine neue Stelle zu finden. Das ist ein wichtiger<br />
Grund, warum heute so viel über Fortbildung geredet<br />
wird, um Mitarbeitende zu halten. Der andere Grund<br />
ist lebenslanges Lernen. Das Arbeitsumfeld verändert<br />
sich heute so schnell, dass ich mich kontinuierlich auf<br />
Veränderungen einlassen muss. Man kommt nicht umhin,<br />
den eigenen Mitarbeitenden zu ermöglichen, in ihrem<br />
Job zu lernen – das kann man nicht nur in die Freizeit<br />
verlagern.<br />
Wie kann man Führungskräfte davon überzeugen, in<br />
Fortbildung zu investieren? Nehmen wir als klassisches<br />
Beispiel den Chef, der alle Fäden in der Hand hält und<br />
sich entsprechend um tausendundeine Dinge kümmern<br />
muss, von denen das unmittelbare Betriebsergebnis<br />
immer das Wichtigste ist. Da fällt Personalentwicklung<br />
meistens hinten runter, zumal die Kompetenz dafür<br />
auch fehlt.<br />
Müller: Ich würde so jemanden in unsere Kurse für<br />
Personalentwicklung einladen, die wir ganz gezielt für<br />
Unternehmer, Unternehmerinnen und Führungspersonen<br />
konzipiert haben. Aber auch dafür muss man natürlich<br />
motiviert sein. Man muss erfahren haben, dass man<br />
dem Thema nicht ausweichen kann, sondern dass es im<br />
Gegenteil hilft.<br />
Walter: Mir geht es bei der Frage wieder um den Aspekt<br />
Nachhaltigkeit im Sinne der Mitarbeiterbindung. Wenn<br />
Mitarbeiter gehen, dann sollte die Führungskraft – beziehungsweise<br />
der Chef – automatisch zu der Frage<br />
kommen, warum sie gehen und ob Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
dies hätten verhindern können. Wichtig<br />
ist die Kommunikation auf Augenhöhe, als Führungskraft<br />
zuzuhören und dass sich der Mitarbeiter<br />
traut, offen zu reden.<br />
Müller: Im Handwerk bietet vielleicht das betriebliche<br />
Gesundheitsmanagement einen guten Einstieg. Zum Beispiel<br />
eine bewegte Mittagspause oder das Angebot, eine<br />
Mitgliedschaft in einem Sportverein zu unterstützen. So<br />
etwas kostet nicht die Welt.<br />
Reintke: Es ist sehr wichtig, dass das Thema von der<br />
Geschäftsführung befürwortet und unterstützt wird, damit<br />
alle mitziehen. Man muss in einem Unternehmen<br />
auch offen darüber reden. Das kann zum Beispiel sein,<br />
dass Mitarbeiter, die auf einer Fortbildung waren, die<br />
Ergebnisse den Kollegen kommunizieren oder intern ein<br />
Erfahrungstransfer untereinander angestoßen wird.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 125
wissen<br />
Wenn Unternehmen florieren, kann es passieren,<br />
dass sie an Investoren verkauft werden. Für die<br />
Belegschaft kann sich dann abrupt vieles ändern.<br />
Weil der aufstrebende Göttinger IT-Dienstleister<br />
Arineo einen solchen Bruch mit unabsehbaren<br />
Konsequenzen verhindern will, beschreitet das<br />
Unternehmen einen ungewöhnlichen Weg: Die<br />
Belegschaft wird über eine Stiftung dauerhaft an<br />
Arineo beteiligt. Das soll die Firma unverkäuflich<br />
machen.<br />
TEXT MATTHIAS BRUNNERT<br />
FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Arineo wächst: Seit der IT-Dienstleister mit<br />
Hauptsitz Göttingen im Jahr 2018 gegründet<br />
wurde, hat sich die Zahl der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter auf fast 400 erhöht. Standorte<br />
gibt es mittlerweile nicht nur in Deutschland,<br />
sondern auch in Österreich, Dänemark und China. Der<br />
Umsatz hat im Jahr 2022 erstmals 40 Millionen Euro überschritten.<br />
Tendenz: weiter deutlich steigend.<br />
Wegen dieser Erfolgsgeschichte dürfte Arineo - wie viele<br />
agile Unternehmen aus der IT-Branche - längst das Interesse<br />
von Firmen-Aufkäufern geweckt haben. Eine Übernahme<br />
„durch wen auch immer“ komme für Arineo allerdings<br />
nicht infrage, sagt Marko Weinrich, einer von fünf<br />
Geschäftsführern. Denn: „Wir wollen, dass Arineo unverkäuflich<br />
wird.“<br />
Um dieses Vorhaben dauerhaft abzusichern, wird die<br />
junge Firma Anfang 20<strong>24</strong> als sogenannte Employee<br />
Owned Company (EOC) komplett in die Hände der Belegschaft<br />
überführt. „Die Arineo GmbH gehört dann einer<br />
Stiftung, die von den Mitarbeitenden gesteuert wird“,<br />
erläutert Weinrich. „Wir wollen damit sicherstellen, dass<br />
die Mitarbeitenden das Firmenruder in der Hand behalten.<br />
Wir sind überzeugt, dass die von uns erarbeitete, neue<br />
rechtliche Konstruktion klare Wettbewerbsvorteile bringt,“<br />
sagt der promovierte Mathematiker. Niedersachsens<br />
Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sprach jüngst bei einem<br />
Besuch des IT-Dienstleisters von einem spannenden<br />
Projekt.<br />
Im Interesse<br />
der Belegschaft:<br />
Arineo wird<br />
unverkäuflich<br />
WIBKE JELLINGHAUS IST Projektmanagerin bei Arineo,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung sowie Vorsitzende<br />
126 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
wissen<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 127
wissen<br />
» Wir wollen die Entscheidungen dort treffen, wo sie benötigt werden. «<br />
WIBKE JELLINGHAUS, PROJEKTMANAGERIN<br />
des Mitte <strong>2023</strong> gegründeten Mitarbeitenden-Vereins. Mit<br />
dessen Hilfe, so erläutert sie, könne die Belegschaft das<br />
Unternehmen mittelbar kontrollieren, und zwar über den<br />
Vorstand. In diesem dreiköpfigen Gremium stellt die Belegschaft<br />
alle Mitglieder. Das wichtigste Ziel dieser Konstruktion<br />
sei es, eine Übernahme des Unternehmens durch<br />
Dritte zu verhindern.<br />
„Dadurch, dass wir unverkäuflich sind, können wir Arineo<br />
in jedem Fall für die Mitarbeitenden erhalten“, erläutert<br />
Weinrich. Unabhängig davon sorge diese Unternehmenskonstruktion<br />
für einen Wettbewerbsvorteil. „Denn<br />
Gewinne müssen nicht an externe Dritte abgeführt werden.<br />
Sie verbleiben im Unternehmen.“<br />
Weiterer Vorteil für die Belegschaft: „Wenn die Mitarbeitenden<br />
in der Verantwortung sind, dann werden sie immer<br />
so entscheiden, dass sie ihren Arbeitsplatz erhalten,“ sagt<br />
Weinrich.<br />
UM DIE FIRMA DAUERHAFT STABIL zu halten, sei es unmöglich,<br />
dass Mitarbeitende Anteile verkaufen, wenn sie<br />
das Unternehmen verlassen oder ins Rentenalter kommen.<br />
„Das wollen wir nicht“, sagt Weinrich. „Wir wollen nur, dass<br />
sie mitentscheiden können. Alleiniger Eigentümer des Unternehmens<br />
wird deshalb die Stiftung.“ Das Konzept sei<br />
ansonsten vergleichbar mit dem Konstrukt unverkäuflicher<br />
Stiftungsunternehmen wie Bosch, Zeiss oder ZF Friedrichshafen:<br />
„Unverkäuflich, unzerstörbar, langfristig orientiert.“<br />
ALS EMPLOYEE OWNED COMPANY habe Arineo eine<br />
extrem flache Hierarchie, sagt Wibke Jellinghaus. Das sei<br />
sehr attraktiv für die Mitarbeitenden. Die Fluktuation sei<br />
jedenfalls deutlich geringer als im Branchendurchschnitt.<br />
Das sei auch attraktiv für die Kunden, die sich nicht ständig<br />
auf neue Ansprechpersonen einstellen müssten.<br />
Die Kunden: Das seien vor allem mittelgroße und große<br />
Firmen, denen Arineo auf der Basis von Microsoft- und<br />
SAP-Produkten maßgeschneiderte Softwaresysteme installiert.<br />
Weinrich: „Wenn ein Unternehmen zum Beispiel<br />
schnell wachsen will oder Prozesse verschlanken möchte<br />
und sich für ein Software-Produkt entschieden hat, braucht<br />
es zur Einführung jemanden, der das beherrscht. Und das<br />
machen dann wir.“ Das Wichtigste dabei: „Das sind die<br />
Mitarbeitenden. Und die wollen wir in jedem Fall binden.“<br />
„Der wesentliche Unterschied zu den meisten anderen<br />
IT-Dienstleistern ist unsere Unternehmensorganisation“,<br />
sagt Jellinghaus. „Wir sind kollegial organisiert. Das ist<br />
eine Organisationsform, die wir uns selber gebaut haben.<br />
Bei uns gibt es keine klassischen Führungskräfte. Es gibt<br />
keine Chefs. Wir sind organisiert in Basisgruppen zu bestimmten<br />
Themen.“ Die Arbeit werde verteilt auf verschiedene<br />
Köpfe. Jellinghaus: „Es gibt natürlich nach wie vor<br />
Führungsarbeit und Führungsfragestellungen, zum Beispiel:<br />
Mit wem verhandele ich meinen Vertrag, mit wem<br />
bespreche ich mein Gehalt, mit wem meine Auslastung?<br />
Das ist aber auf verschiedene Personen verteilt.“ Wesent-<br />
128 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
wissen<br />
» Wir wollen sicherstellen, dass die Mitarbeitenden<br />
das Firmenruder in der Hand behalten. «<br />
MARKO WEINRICH, GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
lich sei: „Entscheidungen werden von denjenigen getroffen,<br />
die die Expertinnen und Experten sind.“<br />
In vielen Unternehmen sei es dagegen so, dass Entscheidungen<br />
„hochgetragen“ werden in der Hierarchie,<br />
bis sie dann von der Geschäftsführung gefällt werden, die<br />
zumeist weit weg von der eigentlichen Arbeit beim Kunden<br />
sei. „Und das halten wir für wenig sinnvoll“, sagt Jellinghaus.<br />
„Wir wollen die Entscheidungen dort treffen, wo sie<br />
benötigt werden.“<br />
Dabei könne es zwar auch Entscheidungen geben, die<br />
sich als falsch herausstellen, sagt Weinrich. „Aber aus<br />
Fehlern wollen wir lernen.“ Wenn etwas erkennbar falsch<br />
gelaufen sei, versuche die Runde, die sich mit einer Aufgabe<br />
befasst, diese Entscheidung schnell zu korrigieren.<br />
UND WENN DAS NICHT FUNKTIONIERT? „Wenn jemand<br />
dauerhaft Fehler macht und nicht daraus lernt,<br />
versuchen wir zu klären, ob er oder sie in einem anderen<br />
Bereich besser aufgehoben wäre“, sagt Weinrich. In Ausnahmefällen<br />
komme es auch zur Trennung. Diese Fälle<br />
seien aber sehr selten.<br />
„Die Kunden schätzen es sehr, dass die Mitarbeitenden<br />
lange oder sogar dauerhaft bei uns bleiben“, sagt Jellinghaus.<br />
„Das ist gut für die Kunden und gibt uns einen großen<br />
Vorteil gegenüber Mitbewerbern.“ Eine solche über Jahre<br />
aufgebaute Vertrauensbasis sei mit Geld kaum aufzuwiegen.<br />
Was es bei Arineo – anders als in vielen anderen Unternehmen<br />
der Branche – nicht gibt, sind Umsatzprämien.<br />
„Die sorgen nur für Ungerechtigkeiten“, sagt Weinrich.<br />
Denn mancher Umsatz sei ohne viel Mühe erzielt. In anderen<br />
Fällen müsse viel Arbeit und Energie aufgewendet<br />
werden, ohne dass nennenswerte Umsätze generiert werden<br />
können. Die Mitarbeitenden wüssten es zu schätzen,<br />
dass ihre Arbeit und nicht ein auch von Zufälligkeiten abhängiger<br />
Umsatz ihr Gehalt bestimmt. Auch deshalb liege die<br />
Fluktuation deutlich unter dem Branchendurchschnitt.<br />
Dazu trage auch bei, dass Überstunden nicht mit dem<br />
Gehalt abgegolten seien, sondern abgefeiert werden können,<br />
ergänzt Weinrich.<br />
EIN GROSSES PLUS sieht der Arineo-Vorstand darin, dass<br />
Gewinne in aller Regel vollständig im Unternehmen bleiben.<br />
„Das sichert die Stabilität“, sagt Jellinghaus. Das habe<br />
auch dazu beigetragen, gut durch die Corona-Krise zu<br />
kommen. „Und man weiß nicht, was in den kommenden<br />
Jahren noch passiert.“ Arineo sei finanziell auf jeden Fall<br />
gerüstet. Die gesunde finanzielle Basis habe jedenfalls<br />
schon mehrfach geholfen, auch erhebliche Ausfälle zu<br />
kompensieren, die durch “gestrauchelte Kunden“ entstanden<br />
seien, sagt Weinrich. „Das hat zwar weh getan, aber<br />
wir haben es verkraftet.“<br />
Ganz unabhängig davon: Über fehlende Aufträge müsse<br />
sich bei Arineo derzeit niemand Gedanken machen, sagt<br />
Weinrich. Im Gegenteil: „Wir müssen immer wieder Kunden<br />
ablehnen. Die Nachfrage ist größer als unsere derzeitige Kapazität.“<br />
ƒ<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 129
Verstehen, wo der<br />
Schuh drückt …<br />
Die Initiative TOP Arbeitgeber Südniedersachsen (TOPAS) ist längst etabliert. Die neue Projektleiterin<br />
Tara Brune setzt auf zielorientierte Gespräche und effektive Netzwerke.<br />
TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />
Neue Impulse stehen im Zentrum von<br />
TOPAS – TOP Arbeitgeber Südniedersachsen.<br />
Einen Impuls in eigener Sache bringt<br />
die SüdniedersachsenStiftung seit dem<br />
vergangenen Sommer ein: Mit der neuen<br />
Projektleiterin Tara Brune bekommt die inzwischen seit<br />
zehn Jahren bestehende Arbeitgebermarketing Initiative<br />
eine hoch motivierte neue Lenkerin, bei der alle Fäden<br />
zusammenlaufen. Und dabei geht es um ziemlich viele<br />
Fäden! „Aber das ist genau das, was ich mir unter dem<br />
Job vorgestellt habe: Ich liebe es, zu netzwerken und neue<br />
Ideen zu entwickeln“, sagt die 35-Jährige.<br />
ERFAHRUNG BRINGT DIE GEBORENE GÖTTINGERIN,<br />
die mit ihrer Familie im Alter von fünf Jahren nach Berlin<br />
zog, genug mit. Sie studierte in der Hauptstadt Soziologie<br />
und Volkswirtschaftslehre und arbeitete beim<br />
TV-Sender Phoenix als Redaktionsassistentin im Bundestag.<br />
Schweren Herzens gab sie diese Stelle auf, um 2015<br />
an die Leine zurückzukehren. „Schuld“ daran war ihr<br />
Mann – ein Göttinger. Zurück in Göttingen arbeitete sie<br />
bei einem mittelständischen IT-Unternehmen in den Bereichen<br />
HR und Marketing, bevor sie die Kommunikationsabteilung<br />
eines hiesigen Kulturbetriebes leitete. Zuletzt<br />
war sie nach der Geburt ihres zweiten Kindes in<br />
Elternzeit, als sie von der zu besetzenden Stelle der SüdniedersachsenStiftung<br />
als TOPAS-Projektleiterin erfuhr.<br />
„Noch nie habe ich eine Stellenausschreibung gesehen,<br />
die so auf mich zugeschnitten schien. Das ist quasi die<br />
Zusammenfassung meiner Erfahrungen und Interessen<br />
gewesen“, sagt sie zurückblickend.<br />
IHR EINSTIEG BEGANN RASANT: Sie kam direkt in die<br />
heiße Phase der ersten Zertifizierung der neuen TOPAS<br />
Kandidaten und der Rezertifizierung <strong>2023</strong>. Eine schöne<br />
Gelegenheit, um die Unternehmensvertreter kennenzulernen.<br />
„In den vielen intensiven und vielfältigen Gesprächen<br />
geht es darum zu verstehen, wo der Schuh<br />
drückt“, so Brune. „Ich durfte von Anfang an das Projekt<br />
gestalten – so haben wir den TOPAS-Prozess auf den<br />
Prüfstand gestellt und zugunsten von Schwarmwissen<br />
und des Netzwerkgedankens weiterentwickelt.“ Die Kriterien<br />
der Qualifizierung und Rezertifizierung fußen<br />
weiterhin auf den Ergebnissen der Initiative Neue Qualität<br />
der Arbeit (INQA). Das garantiert laut Brune die Aktualität<br />
und Wissenschaftlichkeit der TOPAS-Kriterien.<br />
Der Reiz der Arbeit liegt für sie auch darin, Unternehmen<br />
zum Austausch untereinander zu bringen, obwohl<br />
sie eigentlich im Wettbewerb um Fachkräfte stehen. Die<br />
TOPAS-Basis bildet ein stetig wachsendes und dauerhaft<br />
funktionierendes Netzwerk, das inzwischen fast 50 regionale<br />
und oft bereits wiederholt zertifizierte Unterneh<br />
130<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
Tara Brune versteht sich als Netzwerkerin – jedes miteinander gesprochene Wort erzeugt<br />
eine neue Verbindung.<br />
men und Verwaltungen umfasst. Das Zertifikat ist immer<br />
für zwei Jahre gültig und wird durch eine Auditierung<br />
rezertifiziert. Die TOPAS-Unternehmen profitieren<br />
vom branchenübergreifenden Know-how innerhalb des<br />
Netzwerks, verbessern maßgeblich ihre eigene Wettbewerbsposition<br />
und stärken damit die Wirtschaftsregion<br />
Südniedersachsen.<br />
DIE NETZWERKTREFFEN, WORKSHOPS und Einzelgespräche<br />
dienen aber selbstverständlich nicht nur der<br />
Vernetzung und dem Austausch. Ganz konkret geht es<br />
bei TOPAS um effektives Arbeitgebermarketing. Der<br />
Mangel an Arbeitskräften, vom Nachwuchs über Fachbis<br />
hin zu Führungskräften, fordert ein aktives Employer<br />
Branding. „Die Unternehmen haben verstanden, dass<br />
Bewerbende und Arbeitnehmende heute mehr verlangen<br />
als den obligatorischen Obstkorb, das lockt niemanden<br />
in die Region. TOPAS vereint die, die bereit sind, mehr<br />
zu tun“, meint Brune.<br />
TOPAS motiviert, sich innerhalb eines bewährten Prozesses<br />
zu verbessern und zu erfahren, wo man schon<br />
über gute Ansätze verfügt. Im Erfahrungsaustausch zwischen<br />
den großen und kleinen Unternehmen lassen sich<br />
Synergien erkennen, und Konkurrenzgedanken treten in<br />
den Hintergrund. „Mir fällt da ein aktueller Fall ein:<br />
Eine Teilnehmerin will ihren Internetauftritt barrierefrei<br />
gestalten, und eine andere Unternehmensvertreterin hat<br />
auf diesem Gebiet bereits viel Erfahrung. Hier kann man<br />
voneinander profitieren – und das ressourcenschonend“,<br />
erzählt Brune.<br />
ZU DEM WISSEN, DAS DIE TEILNEHMENDEN mitbringen,<br />
kommen die vielen Impulse der Referenten innerhalb<br />
des TOPAS-Seminarangebots. Auch dabei setzt<br />
Brune auf Regionalität und verpflichtet – wann immer<br />
möglich – Experten aus Südniedersachsen. Und nicht zuletzt<br />
setzt TOPAS auf die Kompetenz seiner langjährigen<br />
Partner. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />
und Stadtentwicklung Göttingen<br />
(GWG), der Wirtschaftsförderung Region Göttingen<br />
(WRG) und dem <strong>faktor</strong> steht TOPAS seit der Erstauflage<br />
geballte regionale Kraft zur Verfügung. Die Geschäftsstelle<br />
Göttingen der IHK Hannover spielt nicht zuletzt<br />
auch bei den Audits eine wichtige Rolle. „Auf Seiten der<br />
Auditorinnen und Auditoren gilt das Vieraugenprinzip“,<br />
erklärt Brune die Zusammenarbeit. In den vergangenen<br />
Runden habe man stets jeweils zu zweit mit einem Zertifizierungskandidaten<br />
gesprochen und so festgestellt, ob<br />
die Anforderungen erfüllt waren. Eine der vielen neuen<br />
Ideen Brunes sorgt hier aber für eine Änderung: Das System<br />
ist nun noch kommunikativer, weil die Audits zur<br />
Rezertifizierung in Gruppen stattfinden. Diese Form<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 131
KONTAKT<br />
Tara Brune<br />
TOPAS-Projektleiterin<br />
SüdniedersachsenStiftung<br />
Maschmühlenweg 105<br />
37081 Göttingen<br />
Tel. 0551 270713329<br />
topas@suedniedersachsenstiftung.de<br />
www.suedniedersachsenstiftung.de/projekte/topas/<br />
der Evaluierung bietet nicht nur den Vorteil des direkten<br />
Austauschs, sondern reflektiert neben den eigenen Ergebnissen<br />
auch Ansatzpunkte anderer Teilnehmer – das<br />
inspiriert. „Sensible Unternehmensbereiche werden natürlich<br />
in Einzel gesprächen erörtert“, ergänzt die Projektleiterin.<br />
In diesem Jahr wurden zudem sieben Unternehmen<br />
neu zertifiziert. ABS Team, Caritasverband Südniedersachsen,<br />
CTDI Solutions, Knüppel Verpackung,<br />
EXCOR, The Pauly Group und Zahnärzte auf den Terrassen<br />
haben sich innerhalb eines Dreivierteljahres mithilfe<br />
von Workshops und eigenen internen Maßnahmen<br />
ab 20<strong>24</strong> das TOPAS Label verdient.<br />
DIE VORBEREITUNG FÜR DAS KOMMENDE JAHR läuft<br />
bereits auf Hochtouren. Die Seminarplanung richtet sich<br />
sowohl an den Bedürfnissen der Unternehmen als auch<br />
an den allgemeinen Veränderungen des Arbeitsmarktes<br />
aus. Ein wichtiges Thema bleibt New Work. Zudem<br />
möchte Brune durch eine noch engere Zusammenarbeit<br />
mit den Kooperationspartnern die „regionalen Potenziale<br />
besser nutzen“.<br />
Ein weiterer Fokus liegt auf der Stärkung des Netzwerkes,<br />
vor allem durch vermehrte Treffen. Schließlich<br />
kommt laut Brune auch das Eigenmarketing auf den<br />
Prüfstand: „Unser TOPAS Markenauftritt muss nach<br />
zehn Jahren frischer und moderner werden. Das gehen<br />
wir an.“<br />
Stichwort Modernität – mit dem Welcome Centre<br />
steht auch den TOPAS-Beteiligten ein bundesweit einzigartiger<br />
Service der SüdniedersachsenStiftung zur Verfügung.<br />
Potenzielle neue inländische und ausländische<br />
Fach- und Führungskräfte können durch ein professio<br />
nelles Onboarding von der Attraktivität der Region<br />
überzeugt werden. Das Team des Welcome Centre unterstützt<br />
bei kleinen und großen Herausforderungen wie Behördengängen,<br />
Familiennachzug oder auch Wohnungssuche.<br />
Attraktive Einzelpakete nehmen den Personalabteilungen<br />
hiesiger Unternehmen eine kaum zu bewältigende,<br />
komplexe Arbeit ab. Neuen Mitarbeitenden<br />
können Unternehmen auf diese Weise das Ankommen<br />
erheblich erleichtern und Wertschätzung entgegenbringen.<br />
IM FEBRUAR 20<strong>24</strong> BEGINNT DIE ACHTE TOPAS<br />
Zertifizierungsrunde. Wer nun Interesse an diesem<br />
Employer Branding-Gesamtpaket bekommen hat, kann<br />
schon in Startposition gehen: Anmeldeschluss für den<br />
bis Herbst 20<strong>24</strong> laufenden Qualifizierungsprozess ist der<br />
15. Januar 20<strong>24</strong>. Bewerben sollten sich alle Unternehmen,<br />
die sich im Bereich der Fachkräftegewinnung und<br />
-bindung aktiv für die Zukunft aufstellen und sich mit<br />
anderen Entscheidern vernetzen wollen. Die Teilnehmer<br />
aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung absolvieren<br />
dazu Workshops, Seminare und Gesprächsrunden, in denen<br />
sie sich aktiv und intensiv austauschen. Brune betont<br />
abschließend: „Mir ist es wichtig, jedes Unternehmen<br />
an seinem Ausgangspunkt abzuholen und gemeinsam<br />
individuelle Ziele zu erarbeiten. Gerade kleine und<br />
mittelständische Unternehmen können professionell begleitet<br />
ihre Arbeitgebermarke aufbauen und weiterentwickeln.<br />
Für viele ist TOPAS der Startschuss, andere<br />
wollen noch besser werden. Für beide Fälle haben wir<br />
die nötigen Instrumente und freuen uns, den Weg gemeinsam<br />
zu gehen.“ ƒ<br />
132<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
SAP HXM-Consulting<br />
Gestalte mit<br />
uns digitale<br />
HR-Prozesse<br />
in Unternehmen!<br />
3Jobs zum<br />
Durchstarten in<br />
Südniedersachsen<br />
(Junior) Full Stack Developer Cloud (m/w/d)<br />
(Junior) Consultant SAP HXM (m/w/d)<br />
Trainee/Quereinsteiger<br />
SAP HCM Consultant (m/w/d)<br />
Schwerpunkt Entgeltabrechnung<br />
Mehr zu<br />
Deinem Start:<br />
www.abs-team.de<br />
/durchstarten<br />
Du bist<br />
interessiert,<br />
hast aber noch<br />
Fragen?<br />
Gern stellen wir Dir<br />
ABS Team in einer persönlichen<br />
Online-Session vor.<br />
Sende Deinen Terminwunsch an<br />
bewerber@abs-team.de<br />
ABS Team GmbH • Bovenden, Bielefeld, Dresden, Frankfurt a. M., Heilbronn • 0551 82033-0 • bewerber@abs-team.de
Zahnärzte auf den Terrassen<br />
Dr. Kristina Kremer<br />
Peter Leußner<br />
Dr. Barbara Kremer<br />
Zahnärzte auf den Terrassen<br />
Gegründet: <strong>2023</strong><br />
Branche: Zahnarzt<br />
Standort: Göttingen<br />
CTDI Solutions GmbH<br />
Gegründet: 1968<br />
Branche: Telekommunikation und Logistik<br />
Standort: Nörten-Hardenberg<br />
NÖRTEN-HARDENBERG<br />
BOVENDEN<br />
Knüppel Verpackung GmbH & Co. KG<br />
Gegründet: 1919<br />
Branche: Verpackungsindustrie/Großhandel<br />
Standort: Hann. Münden<br />
HANN. MÜNDEN<br />
GÖTTINGEN<br />
NEU-EICHENBERG<br />
EXCOR Korrosionsschutz-Produkte und<br />
Technologien GmbH<br />
Gegründet: 1991<br />
Branche: Verpackungsindustrie/Großhandel<br />
Standort: Hann. Münden<br />
85 Göttingen 0551/ 795323 - info@zahnaerzteaufdenterrassen.de<br />
605 0001 0056 1058 69 www.zahnaerzteaufdenterrassen.de<br />
134<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong><br />
THE PAULY GROUP<br />
Gegründet: 1981<br />
Branche: Eco-Engineering<br />
Standort: Neu-Eichenberg
Die neuen Mitglieder<br />
Die Riege der TOP Arbeitgeber in Südniedersachsen wächst hoch und breit. Die Karte<br />
zeigt: Die neuesten Mitglieder verteilen sich auf die gesamte Region.<br />
ABS Team GmbH<br />
Gegründet: 1985<br />
Branche: HR IT-Beratung<br />
Standort: Bovenden<br />
DUDERSTADT<br />
Caritasverband Südniedersachsen e. V.<br />
Gegründet: 1917<br />
Branche: Gemeinnützige Organisation<br />
Standort: Duderstadt<br />
HINTERGRUND<br />
Damit sich Unternehmen aus der<br />
Region im Wettbewerb um die besten<br />
Mitarbeitenden behaupten können, hat<br />
die SüdniedersachsenStiftung vor zehn<br />
Jahren die Initiative TOP Arbeitgeber<br />
Südniedersachsen (TOPAS) ins Leben<br />
gerufen. Die Auszeichnung TOPAS –<br />
TOP Arbeitgeber Südniedersachsen<br />
dürfen aktuell 44 Unternehmen und<br />
Institutionen tragen. Dabei ist alles,<br />
von klein bis groß, von Handwerk bis<br />
Hightech – alle regionalen Unternehmen<br />
und Institutionen sind bei TOPAS<br />
willkommen. Weitere Infos unter:<br />
www.suedniedersachsenstiftung.de/<br />
projekte/topas<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 135
PROFIL<br />
FOTO: KNÜPPEL<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Employer Branding als<br />
Teamwork: Geschäftsführer<br />
Ernst Hahn, Leiter<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Björn Kniza und<br />
Leiter Personal Frank<br />
Lorenz<br />
Im Dialog ein gutes Arbeitsumfeld schaffen<br />
Knüppel Verpackung erhält als erstes Hann. Mündener Unternehmen die TOPAS-Zertifizierung.<br />
Das Hann. Mündener Unternehmen<br />
Knüppel Verpackung darf sich seit<br />
Anfang Dezember offiziell als Toparbeitgeber<br />
Südniedersachsen bezeichnen.<br />
Als erstes Unternehmen aus dem südlichen<br />
Landkreis! Hermann Christian Knüppel wäre<br />
wohl stolz auf die inzwischen über 100-jährige<br />
Geschichte des von ihm gegründeten Familienunternehmens<br />
und darauf, wie es sich nach<br />
wie vor den Herausforderungen der Zeit stellt:<br />
In diesem Jahr durchlief die im gesamten<br />
DACH-Raum und in Ungarn agierende Unternehmensgruppe<br />
erfolgreich den TOPAS-Zertifizierungsprozess.<br />
MIT BLICK AUF DEN TEILNEHMERKREIS<br />
der einjährigen Qualifizierungsphase sagt<br />
Björn Kniza, Leiter Unternehmenskommunikation:<br />
„Durch die gemeinsamen Workshops<br />
und Veranstaltungen profitieren wir nicht nur<br />
von dem vermittelten Wissen, sondern auch<br />
von dem Austausch mit anderen regionalen<br />
Unternehmen aus dem TOPAS-Netzwerk.“<br />
Gemeinsam mit einer Kollegin aus dem<br />
Personalbereich bildet Kniza das Projektteam,<br />
das die beiden zur Gruppe gehörenden Unternehmen<br />
Knüppel Verpackung und den Korrosionsschutzspezialisten<br />
EXCOR erfolgreich<br />
durch die TOPAS-Qualifizierung führte. In<br />
internen Workshops erarbeiteten Führungskräfte<br />
und Mitarbeitende aus allen Standorten<br />
dazu zunächst, was aus Mitarbeitersicht einen<br />
attraktiven Arbeitgeber ausmacht. Im Anschluss<br />
wurden daraus in Abstimmung mit der<br />
Geschäftsführung konkrete Handlungsfelder<br />
bestimmt, wie zum Beispiel der Aufbau einer<br />
systematischen Führungskräfteentwicklung.<br />
„Uns ist die Integration unserer Führungskräfte<br />
und Mitarbeitenden in den Prozess, wie wir<br />
uns als Arbeitgeber verbessern können, sehr<br />
wichtig“, erläutert Kniza weiter, „auch über<br />
den Abschluss der diesjährigen Qualifizierung<br />
hinaus.“<br />
DAS TOPAS-SIEGEL IST IM ÜBRIGEN nicht<br />
die einzige Anerkennung für Knüppel. Anfang<br />
<strong>2023</strong> erhielt das Unternehmen die Auszeichnungen<br />
„Top Ausbildungsbetrieb“ und „Top<br />
Arbeitgeber“ vom Deutschen Institut für Qualitätsstandards<br />
und -prüfung. Das Besondere<br />
daran: Beide Auszeichnungen basieren auf<br />
den guten Ergebnissen einer Mitarbeiterbefragung.<br />
Geschäftsführer Ernst Hahn sieht seine<br />
Strategie bestätigt: „Als Familienunternehmen<br />
treten wir dem Fachkräftemangel mit einem<br />
guten Arbeitsumfeld und der Einbindung unserer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber.“<br />
TEXT: STEFAN LIEBIG<br />
KONTAKT<br />
Knüppel Verpackung GmbH & Co. KG<br />
Björn Kniza<br />
Tonlandstraße 2<br />
34346 Hann. Münden<br />
Tel. 05541 706-0<br />
www.knueppel.de<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 137
PROFIL<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Spring in deine Zukunft!<br />
Mit einem kreativen und fairen Arbeitsumfeld lockt THE PAULY GROUP<br />
ökologisch motivierte Fachkräfte ins Dreiländereck.<br />
Vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
in vier anspruchsvollen<br />
Bereichen<br />
Die authentisch gelebte Philosophie<br />
ist unser großes Plus“, sagt Dr. Jana<br />
Gäthke. Sie verantwortet die Unternehmens<br />
entwicklung bei THE PAULY GROUP<br />
und ist stolz auf das Wachstum des nordhessischen<br />
Unternehmens: Inzwischen arbeiten<br />
über 120 Menschen in den drei Häusern<br />
in Neu-Eichenberg sowie vier Mitarbeiter am<br />
ostfriesischen Standort auf Norderney.<br />
Was in den 1980er-Jahren durch einige ökologische<br />
Vorreiter ins Rollen gebracht wurde,<br />
entwickelte sich unter der Führung von<br />
Dr. Udo Pauly zu einem international agierenden<br />
Unternehmen. „Wir beschäftigen Fachkräfte<br />
aus über 30 Berufsgruppen und bilden<br />
Kaufleute für Büromanagement, Fachinformatiker<br />
für Systemintegration und Biologielaboranten<br />
aus“, sagt Personalabteilungsleitung<br />
Kristin Pölk. Auch für Praktikanten, Werkstudenten<br />
und Universitätsabsolventen, die ihre<br />
Abschlussarbeiten im Unternehmen erstellen,<br />
gibt es vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
in vier anspruchsvollen Bereichen.<br />
DAS KERNGESCHÄFT BILDET DIE EKO-<br />
PLANT-KLÄRSCHLAMMVERERDUNG. Hier<br />
ist THE PAULY GROUP sogar Weltmarktführer.<br />
In großen Feldern entwässern Schilfpflanzen<br />
den Klärschlamm und reduzieren ihn im<br />
Laufe der Jahre auf knapp die Hälfte des Volumens.<br />
Anschließend kann der gewonnene<br />
Dünger auf Äcker ausgebracht werden. Ein<br />
weiterer Unternehmensbereich verbirgt sich<br />
hinter der Marke „FreibadPLUS“. Sanierungsbedürftige<br />
Freibäder, wie etwa das Weender<br />
Freibad in Göttingen, werden in „einzigarti ge<br />
Erlebnisbäder mit natürlicher Wasserreinigung“<br />
verwandelt. Dabei wird auf Chlor verzichtet,<br />
wodurch viel Holz und Sand eingesetzt<br />
werden können. Bereich Nummer drei<br />
138 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
PROFIL<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Freuen sich über die erfolgreiche Teilnahme an der<br />
diesjährigen TOPAS-Zertifizierung: Bereichsleitung<br />
Unternehmensorganisation/-entwicklung und<br />
Prokuristin Dr. rer. pol. habil. Jana Gäthke (links) und<br />
Abteilungsleitung Personal Dipl.-Sozialwirtin Kristin<br />
Pölk (rechts)<br />
bildet das „HUMUS- UND ERDEN KONTOR“,<br />
zu dem „HEIMATKONTOR“ und „FLORATOP“<br />
gehören. Hier werden Kompostierungsanlagen<br />
in die Lage versetzt, Erden und Substrate<br />
regional herzustellen und zu vermarkten.<br />
Den vierten Unternehmensbereich schließlich<br />
bildet das Prüflabor „PLANCO-TEC“, das die<br />
Analysedaten für Rezeptur, Deklaration und<br />
Qualitätssicherung liefert.<br />
TOLLE REFERENZEN UND hochwertige Produkte<br />
sind aber längst nicht alles, was die<br />
Mitarbeit bei THE PAULY GROUP so attraktiv<br />
macht! Dr. Jana Gäthke nahm im Auftrag ihres<br />
Unternehmens gemeinsam mit Kristin Pölk<br />
erfolgreich an der diesjährigen TOPAS-Zertifizierung<br />
teil und nennt einige Vorzüge ihres<br />
Arbeitgebers: „Die Geschäftsführung ist stets<br />
offen für neue Ideen und setzt auf flexible<br />
Strukturen. Jeder erhält Freiräume zur persönlichen<br />
Weiterentwicklung und wird seinen Fähigkeiten<br />
entsprechend im Unternehmen eingesetzt.“<br />
Sie spricht aus Erfahrung: Sie bewarb<br />
sich initiativ im Unternehmen und leitet jetzt<br />
die Unternehmensentwicklung. „Ich habe gesagt,<br />
dass wir ihre Kompetenz unbedingt für<br />
uns nutzen müssen“, erläutert Vertriebsleiter<br />
Hannes Stechmann.<br />
Dies ist nur ein Beispiel – denn tatsächlich<br />
zeigt sich, wer sich abseits der großen Städte<br />
bewirbt, tut dies, weil er wirklich etwas bewegen<br />
will. Das heißt im Umkehrschluss zwar<br />
nicht, dass der Fachkräftemangel in Neu-<br />
Eichen berg bedeutungslos ist, aber man tritt<br />
ihm mit aktivem und erfolgreichem Employer<br />
Branding entgegen. Mit Stolz verweist Kristin<br />
Pölk auf eine bestätigende Erkenntnis des<br />
TOPAS-Prozesses: „Unser Gefühl, dass wir<br />
im Bereich Employer Branding vieles richtig<br />
machen, wurde durch das positive Feedback<br />
bestätigt.“<br />
AUCH DIE NEU EINGERICHTETE Stabsstelle<br />
Wissensmanagement dürfte potenzielle<br />
neue Fachkräfte von THE PAULY GROUP als<br />
Toparbeitgeber überzeugen. Internes Wissen<br />
soll hier systematisch festgehalten werden<br />
und für alle Mitarbeiter frei zugänglich sein.<br />
Das macht gute Ideen und wertvolles Wissen<br />
beispielsweise von ausscheidenden Mitarbeitern<br />
dauerhaft verfügbar. Eine wahre Fundgrube<br />
für Neueinsteiger oder Kollegen, die über<br />
den Tellerrand schauen oder Schnittstellen<br />
erkennen möchten! Gleichzeitig sind das Wissensmanagement<br />
wie auch unternehmensweite<br />
Kollaborationstools essenzielle Teile der<br />
schnell voranschreitenden Digitalisierung im<br />
Unternehmen.<br />
Zwei weitere Aspekte betonen die drei Gesprächspartner:<br />
Da gibt es einerseits die<br />
freiwillige Unternehmensbeteiligung. „Jeder<br />
Mitarbeiter erhält einen jährlichen Fixbetrag,<br />
den er in die Mitarbeiterbeteiligungsgesellschaft<br />
investieren kann“, so Dr. Jana Gäthke.<br />
Außerdem steht der Bereich Gesundheitsförderung<br />
im Fokus: Bei einem Gesundheitstag<br />
einer Krankenkasse im Hause von THE<br />
PAULY GROUP erfuhren die Mitarbeiter, wie<br />
sie etwa ihren Arbeitsplatz ergonomischer gestalten<br />
können, und seit <strong>2023</strong> finden monatlich<br />
gesundheitsfördernde Aktionen statt. „So<br />
steigern wir – im Rahmen der unternehmerischen<br />
Möglichkeiten – gezielt und individuell<br />
die Work-Life-Balance unserer Mitarbeitenden.<br />
Hinzu kommen flexible und familienfreundliche<br />
Arbeitszeitmodelle“, so Kristin Pölk.<br />
Das Konzept überzeugt offensichtlich.<br />
Denn trotz des altersbedingten Ausscheidens<br />
vieler Mitarbeiter der ersten Stunden wächst<br />
THE PAULY GROUP ständig und zeigt immer<br />
wieder, für nachrückende dynamische Fachkräfte<br />
attraktiv zu sein. Das ist auch dringend<br />
nötig. Denn wie gesehen, warten täglich vielfältige<br />
und spannende Herausforderungen<br />
auf das wachsende Team und ermöglichen<br />
wahrlich große Sprünge in die Zukunft!<br />
Von Natur aus smart.<br />
TEXT: STEFAN LIEBIG<br />
KONTAKT<br />
THE PAULY GROUP GmbH & Co. KG<br />
Bahnhofstraße 12<br />
37<strong>24</strong>9 Neu-Eichenberg<br />
Tel. 05542 9251-0<br />
info@thepaulygroup.de<br />
www.thepaulygroup.de<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 139
PROFIL<br />
TOPARBEITGEBER<br />
Liebe Mitarbeiter*innen von Morgen,<br />
Vielfalt macht bei uns Karriere. Jetzt bewerben.<br />
Das sind WIR, der Landkreis Northeim im Herzen Deutschlands – und noch so<br />
vieles mehr. Vielfalt macht bei uns Karriere. Gemeinsam sind wir stark für unsere<br />
Einwohner*innen. Oder um es mit den Worten von Carsten Bach zu sagen:<br />
„Begeisterte und engagierte Mitarbeiter heute sind eine gute Basis dafür, dass heutige<br />
Noch-Nicht-Mitarbeiter morgen Mitarbeiter werden, die am liebsten gestern<br />
schon da gewesen wären und auch viel länger als bis übermorgen bleiben.“<br />
Bewerben Sie sich also am besten noch heute – ganz einfach direkt online. Noch<br />
keine passende Stelle dabei? Dann melden Sie sich gerne für unseren kostenlosen<br />
Newsletter für künftige Stellenausschreibungen an.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
KONTAKT<br />
Landkreis Northeim<br />
Mandy Eickemeyer<br />
Medenheimer Straße 6/8<br />
37154 Northeim<br />
Tel. 05551 708657<br />
personal@landkreis-northeim.de<br />
https://www.landkreis-northeim.de<br />
Jetzt<br />
bewerben.<br />
140<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
Herzberg Solid Board GmbH<br />
1.215 Euro bereits im ersten<br />
Ausbildungsjahr!<br />
Voll Bock auf<br />
Zukunft?<br />
Als größter Vollpappe-Produzent<br />
Deutschlands sind wir einer der sichersten,<br />
innovativsten Arbeitgeber im Landkreis<br />
Göttingen. Wir bilden dich aus als:<br />
Packmitteltechnologe (m/w/d)<br />
Papiertechnologe (m/w/d)<br />
Medientechnologe Druck (m/w/d)<br />
Industriemechaniker (m/w/d)<br />
Industriekaufleute (m/w/d)<br />
Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)<br />
Maschinen-/ Anlagenführer (m/w/d)<br />
Alle Vorteile unter<br />
Smurfit Kappa Herzberg Solid Board GmbH<br />
Andreasberger Str. 1 • 37412 Herzberg am Harz<br />
ausbildung.herzberg@smurfitkappa.de<br />
www.smurfitkappa.de
PROFIL<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Innovativ und<br />
zukunftsorientiert<br />
Die Caritas Südniedersachsen ist ein<br />
Wohlfahrtsverband mit vielen spannenden<br />
Arbeitsbereichen in den Landkreisen<br />
Göttingen und Northeim.<br />
Der Caritas-MitMachChor singt bei<br />
der Eröffnung des Inklusiven Campus<br />
Duderstadt im August <strong>2023</strong>.<br />
Wir sind ein zuverlässiger Partner für<br />
Menschen in den unterschiedlichsten<br />
Lebenslagen. Unter dem Dach<br />
der Caritas Südniedersachsen werden zahlreiche<br />
Fachdienste und Einrichtungen betrieben.<br />
Unsere ambulanten und teilstationären<br />
Pflege- und Betreuungsangebote in Duderstadt,<br />
Gieboldehausen, Gleichen und Göttingen<br />
richten sich vor allem an ältere Menschen.<br />
Dazu gehören auch ambulant betreute Wohngemeinschaften<br />
für pflegebedürftige Senioren.<br />
FÜR KINDER VOM KRIPPEN- bis zum Hortalter<br />
betreiben wir an mehreren Standorten<br />
Kindertagesstätten. Dabei legen wir viel Wert<br />
auf Inklusion und die Förderung von Teilhabechancen,<br />
besonders im Inklusiven Campus<br />
Duderstadt und im Caritas-Centrum St. Godehard<br />
Göttingen mit dem Sprachheilkindergarten<br />
St. Hildegard. Die Frühförderung für von<br />
Behinderung bedrohte Kinder, eine heilpädagogische<br />
Tagesstätte für Kinder und Jugendliche<br />
im Schulalter sowie Familienzentren in<br />
Duderstadt und im Landkreis Northeim gehören<br />
ebenfalls zu unseren Angeboten wie auch<br />
soziale Beratungsstellen, etwa für Familien,<br />
Migranten, Suchterkrankte oder verschuldete<br />
Personen.<br />
KONTAKT<br />
Caritasverband Südniedersachsen e. V.<br />
Ralf Regenhardt<br />
Schützenring 1–3<br />
37115 Duderstadt<br />
Tel. 05527 98130<br />
info@caritas-suedniedersachsen.de<br />
www.caritas-suedniedersachsen.de<br />
Expect the best.<br />
REFRATECHNIK<br />
Unsere Ausbildungsberufe 20<strong>24</strong>:<br />
• Industriemechaniker (m/w/d) Instandhaltung<br />
• Elektroniker (m/w/d) für Betriebstechnik<br />
• Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d)<br />
• Prüftechnologe Keramik (m/w/d)<br />
• Industriekaufmann (m/w/d)<br />
Als Familienunternehmen in der Feuerfestbranche sind wir uns<br />
unserer regionalen Verantwortung ganz besonders bewusst.<br />
Ein wichtiger Bestandteil ist dabei unser umfangreiches Ausbildungsprogramm.<br />
Möchtest du dazugehören?<br />
Informiere dich auf www.refra.com und sende deine<br />
Bewerbung an: berufsausbildung.cement@refra.com<br />
Wir freuen uns auf dich!<br />
Lern uns scannen!<br />
Wir brennen für dich. Auch in deiner Nähe<br />
bieten wir spannende Ausbildungsberufe an.<br />
Unsere Azubis auf Instagram: instagram.com/refratechnikazubis<br />
142 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
PROFIL<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Bild links: Hauptstandort der Piller Group, Osterode am Harz rechts oben: Dr. Detlev Seidel, Managing Director Operations der Piller Group neben<br />
dem kinetischen Energiespeicher POWERBRIDGE TM rechts unten: UB-V, neueste USV-Serie von Piller<br />
Piller Group – unterbrechungsfreie Energie,<br />
wenn es darauf ankommt.<br />
Ein Stromausfall kann für kritische Infrastrukturen schwerwiegende Konsequenzen haben, doch die Systeme der Piller<br />
Group sorgen für einen unterbrechungsfreien Energiefluss.<br />
Die Piller Group hat sich als einer der<br />
Weltmarktführer auf dem Gebiet der<br />
unterbrechungsfreien Stromversorgung<br />
(USV) etabliert. Dabei setzt sie auf höchste Qualität<br />
und langfristigen Service für ihre USV-Anlagen<br />
großer Leistung ab 500kW.<br />
Zukunftsorientierte und kundenspezifische<br />
Produkte, eine konsequente Weiterentwicklung<br />
von Technologien und die Verbindung<br />
aus weltweitem wirtschaftlichem Handeln und<br />
regionaler Verantwortung tragen maßgeblich<br />
zum Erfolg des Unternehmens bei.<br />
WICHTIGE WACHSTUMSTREIBER für Piller<br />
sind die steigende Digitalisierung und die<br />
zunehmende Automatisierung in der Industrie.<br />
Aber auch die Energiewende birgt für das<br />
Unternehmen diverse Chancen. Erneuerbare<br />
Energien sind weltweit auf Erfolgskurs. Aufgrund<br />
ihrer volatilen Natur steigt der Bedarf an<br />
Stabilisierungssystemen - auch im wachsenden<br />
Markt der Microgrids mit einem hohen<br />
Anteil an regenerativen Energiequellen. Hier<br />
können Piller-Systeme die Ausfälle von Stromerzeugungsanlagen<br />
auch über einen längeren<br />
Zeitraum zuverlässig kompensieren.<br />
ALS TOPAS-ARBEITGEBER zeichnet sich das<br />
Unternehmen durch ein überaus hohes Engagement<br />
gegenüber seinen Mitarbeitern aus,<br />
bei dem Optimierungen in den Bereichen interne<br />
Kommunikation, Gesundheitsförderung<br />
und Personalentwicklung im Vordergrund stehen.<br />
Als einer der größten Arbeitgeber in Osterode<br />
am Harz ist Piller immer sehr daran interessiert,<br />
qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen<br />
und zu halten. Dafür bildet das Unternehmen<br />
jährlich annähernd 50 Auszubildende aus, sowohl<br />
in den technischen als auch in den kaufmännischen<br />
Berufen. Die hohe Anzahl an Auszubildenden<br />
im Unternehmen hat strategische<br />
Gründe: „Unsere Auszubildenden sind unsere<br />
engagierten Mitarbeiter von morgen und ein<br />
wichtiges Kapital für die Zukunft“, betont Dr.<br />
Detlev Seidel, Managing Director Operations<br />
der Piller Group.<br />
ZUR GEWINNUNG WEIBLICHEN MINT-<br />
Nachwuchses engagiert sich Piller beim Niedersachsen-Technikum,<br />
bei dem als Vorbereitung<br />
auf technische sowie naturwissenschaftliche<br />
Studiengänge und Berufe eine<br />
Kombination aus beruflicher Praxisorientierung<br />
und Schnupperstudium angeboten wird.<br />
REGIONAL VERWURZELT UND DER<br />
TRADITION VERBUNDEN<br />
Die Piller Group, 1909 vom Ingenieur Anton<br />
Piller in Hamburg gegründet, verlegte ihren<br />
Hauptsitz 1919 nach Osterode am Harz. Was<br />
als „Maschinenfabrik“ mit 18 Mitarbeitern begann,<br />
hat sich zu einem weltweit agierenden<br />
Global Player und Weltmarktführer im Bereich<br />
unterbrechungsfreier Stromversorgung entwickelt.<br />
Das Unternehmen ist in über 50 Ländern<br />
tätig und unterhält auf fast allen Kontinenten<br />
eigene Tochtergesellschaften. Piller beschäftigt<br />
derzeit fast 1000 Mitarbeiter*innen weltweit.<br />
Rund 680 davon arbeiten an den Standorten<br />
Osterode am Harz und Bilshausen.<br />
KONTAKT<br />
Piller Group GmbH<br />
Abgunst <strong>24</strong><br />
37520 Osterode<br />
Tel. 05522 311-0<br />
info@piller.com<br />
www.piller.com<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 143
PROFIL<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Alles<br />
für das<br />
beste Team<br />
der Welt<br />
Besonders gegenseitige Wertschätzung<br />
und ein enger Zusammenhalt zeichnen<br />
den Software-Hersteller SCHUMANN<br />
aus. Warum das so ist und was das Unternehmen<br />
dafür tut.<br />
„Das, was uns besonders<br />
macht, ist unser<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl.“<br />
EVGENY KULYUSHIN, GESCHÄFTSFÜHRER<br />
Evgeny Kulyushin, Geschäftsführer bei<br />
SCHUMANN, kommt ins Schwärmen,<br />
wenn er über die Mitarbeiter bei SCHU<br />
MANN spricht: „Unsere Mitarbeiter sind die<br />
besten“, sagt er lächelnd, „das meine ich<br />
wirklich ehrlich, jeder Einzelne gibt jeden Tag<br />
sein Bestes, egal, ob er Software entwickelt,<br />
Marketing macht, in der Buchhaltung arbeitet<br />
oder am Empfang Gäste mit einem Lächeln<br />
begrüßt. Sie sind das Herz unseres Unternehmens<br />
und wir versuchen alles, ihnen unsere<br />
Wertschätzung zu zeigen.“ Mit über 200<br />
Angestellten ist SCHUMANN in den letzten<br />
Jahren stark gewachsen und hat es trotzdem<br />
geschafft, sich den Nimbus des Familienunternehmens<br />
zu bewahren. Grund dafür<br />
sind eine Vielzahl von Maßnahmen, Aktionen<br />
und eine Unternehmenskultur, die für große<br />
Spielräume und echte Entwicklungsmöglichkeiten<br />
steht.<br />
WEITERENTWICKLUNG Diese Entwicklungsmöglichkeiten<br />
hat Evgeny Kulyushin am eigenen<br />
Leib erlebt. Der heute 43-Jährige hat<br />
schon während des Studiums als Werkstudent<br />
bei SCHUMANN gearbeitet, wurde später Geschäftsleiter<br />
für den Unternehmensbereich<br />
Marketing und Vertrieb und ist seit Beginn des<br />
Jahres Teil der dreiköpfigen Geschäftsführung.<br />
„Bei SCHUMANN hatte ich die Möglichkeit,<br />
mich immer wieder neuen Herausforderungen<br />
zu stellen und auch an schwierigen Aufgaben<br />
zu wachsen. Dafür bin ich sehr dankbar“,<br />
erklärt er.<br />
Allen Kollegen bietet das Unternehmen ein<br />
breites Spektrum an internen und externen<br />
Möglichkeiten zur Fortbildung. Besonders<br />
wichtig ist aber die Förderung der individuellen<br />
Stärken und die „Suche nach dem besten<br />
Platz“ für jeden. Die einzigartigen Fähigkeiten<br />
eines jeden zu berücksichtigen und mit ihm<br />
144 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
PROFIL<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Vielfältige gemeinsame Aktivitäten<br />
stärken den Zusammenhalt bei<br />
SCHUMANN.<br />
gemeinsam zu stärken, ist eine wichtige Maxime.<br />
„Nur wenn man an etwas arbeitet, das<br />
eine gute Balance zwischen Herausforderung<br />
und dem gezielten Einsatz seiner Kompetenzen<br />
hat, ist man mit seiner Arbeit zufrieden.<br />
Das versuchen wir für jeden zu erreichen“, erzählt<br />
Evgeny Kulyushin.<br />
#TEAM SCHUMANN<br />
Ein Ergebnis der letzten Mitarbeiterumfrage<br />
war, dass der Teamzusammenhalt außerordentlich<br />
hoch ist. Gegenseitige Unterstützung,<br />
das Feiern gemeinsamer Erfolge und<br />
das gemeinsame Überwinden von Niederlagen<br />
sind dabei wesentliche Punkte. Und das<br />
gilt auch für die Zeit nach der Arbeit. SCHU<br />
MANN bietet ein umfangreiches Sportprogramm:<br />
von der Laufgruppe über Tischtennis,<br />
bis hin zu Yoga oder Fußball. Das Angebot<br />
wird dauernd erweitert, vom Unternehmen<br />
bezahlt und von Mitarbeitern selbst organisiert.<br />
Für Evgeny Kulyushin war die gemeinsame<br />
Teilnahme an Frankfurt Marathon ein<br />
echtes Highlight. „Mit 13 Kollegen sind wir im<br />
Einzel und in Staffeln angetreten. Der ganze<br />
Lauf war so emotional: Vorbei an den Büros<br />
unserer Kunden KfW IPEX-Bank, Swiss Re<br />
Corporate Solutions, Zurich Gruppe Deutschland,<br />
wo ich in den letzten 18 Jahren Stunden<br />
und Tage in Besprechungsräumen verbracht<br />
habe. Und dann kam ich ins Ziel und das ganze<br />
Team hatte nicht aufgegeben und auf mich<br />
gewartet.“<br />
Aber auch für die weniger sportbegeisterten<br />
Kollegen gibt es gemeinsame Aktivitäten,<br />
Spieleabende, Sommerfeste, monatliches<br />
Grillen, gemeinsames Plätzchenbacken<br />
– zu verschiedenen Aktivitäten kommt das<br />
Team SCHUMANN zusammen. Auf Initiative<br />
von Mitarbeitern findet auch jedes Jahr ein<br />
Hackathon statt. Mit dieser Wortschöpfung<br />
aus „Hack“ und „Marathon“ wird eine Veranstaltung<br />
beschrieben, bei der Teilnehmer<br />
aus verschiedenen Fachgebieten gemeinsam<br />
ein oder mehrere Projekte bearbeiten. Über<br />
40 Mit arbeiter aus verschiedenen Bereichen<br />
– von Verwaltung über Consulting hin zur Entwicklung<br />
– nehmen am #SCHUHACK teil.<br />
„Die Mitarbeiter haben das selbst organisiert<br />
und einen ganzen Tag Problemstellungen bearbeitet,<br />
die sie interessieren und für die im<br />
normalen Alltag manchmal keine Zeit bleibt.<br />
Freiwillig und an einem Samstag! Mehr Begeisterung<br />
für die gemeinsame Arbeit und<br />
einen stärkeren Beweis für ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
kann es eigentlich<br />
nicht geben“, freut sich Evgeny Kulyushin.<br />
EIGENSTÄNDIGKEIT UND TEILHABE<br />
SCHUMANN arbeitet gewöhnlich in Teams,<br />
die jeweils für ein Projekt oder Produkt<br />
verantwortlich sind. Jedes dieser Teams<br />
ist individuell. Sie alle brauchen jedoch<br />
eine funktionierende Vertrauensbasis. Um<br />
gut zusammenzuarbeiten, braucht es ein<br />
tiefes Verständnis für die anderen. Evgeny<br />
Kulyushin berichtet: „Dafür hat jedes Team<br />
z. B. auch ein Budget zur freien Verfügung, um<br />
eigene Teamevents auf die Beine zu stellen<br />
und über gemeinsame Erlebnisse den Zusammenhalt<br />
zu vertiefen.“ Überhaupt ist das Thema<br />
Spielräume für eigenständige Entscheidungen<br />
sehr wichtig. „Jeder soll im Rahmen<br />
seiner Tätigkeit so viel Verantwortung übernehmen,<br />
wie er sich wohlfühlt. Wenn mal eine<br />
falsche Entscheidung getroffen wird, zeigen<br />
wir nicht mit dem Finger auf den Einzelnen,<br />
sondern finden zusammen heraus, woran es<br />
lag, und machen es dann beim nächsten Mal<br />
besser.“<br />
Natürlich gibt es auch bei SCHUMANN flexible<br />
Arbeitszeiten, Homeoffice-Regelungen<br />
und die Möglichkeit zur Workation. „Aber das,<br />
was uns besonders macht, ist unser Zusammengehörigkeitsgefühl“,<br />
fasst Evgeny Kulyushin<br />
zusammen. Zurzeit verfügt das Unternehmen<br />
über mehr als 30 offene Stellen.<br />
KONTAKT<br />
Prof. Schumann GmbH<br />
Jutta-Limbach-Straße 1<br />
37073 Göttingen<br />
Tel. 0551 383150<br />
info@prof-schumann.de<br />
www.prof-schumann.com<br />
TEXT: MARTINA HAMMER<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 145
PROFIL<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Eine Säugetierzelle, aufgenommen mit superhochaufgelöster Lichtmikroskopie. Mit Farbstoffen sichtbar gemacht, sind Teile des Zellskeletts (blau) und die<br />
zellulären Kraftwerke, die Mitochondrien (gelb).<br />
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG: Hier entstehen<br />
die wegweisenden Innovationen. Optik-,<br />
Mechanik-, Elektronikentwicklung, Simulation,<br />
Prototyping und Testen auf der Hardabberior<br />
– Grenzen überschreiten<br />
für die Zukunft der Mikroskopie<br />
Von der Gründung in einem<br />
winzigen Laborraum<br />
zum weltweiten Marktführer<br />
inner halb nur eines Jahrzehnts<br />
– das ist die Geschichte<br />
von abberior. Die Firma ist<br />
Pionier in der Entwicklung von<br />
innovativen superhochauflösenden<br />
Lichtmikro skopen und liefert<br />
dafür auch die passenden<br />
Farbstoffe. abberiors einzigartige<br />
Produkte ermöglichen es so,<br />
zum Beispiel Zellen in bisher<br />
unerreichbarer Detailschärfe zu<br />
beobachten. Damit sind sie ein<br />
entscheidender Schlüssel für<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,<br />
Krankheiten zu erforschen<br />
und die Mechanismen<br />
des Lebens zu dechiffrieren.<br />
abberior IST EINE AUSGRÜNDUNG aus<br />
dem wissenschaftlichen Labor von Professor<br />
Stefan W. Hell, der für sein Konzept der<br />
superhochauflösenden Mikroskopie den<br />
Nobelpreis für Chemie erhielt. Gemeinsam<br />
mit sieben weiteren Wissenschaftlern wollte<br />
er seine revolutionäre Technik in die Labore<br />
der Forscherinnen und Forscher bringen.<br />
Alle Gründer hatten in Hells Labor an superhochauflösenden<br />
Mikroskopen geforscht und<br />
wussten daher genau, wie sie gebaut sein<br />
müssen und wo Schwierigkeiten – aber vor<br />
allem Chancen und Möglichkeiten – liegen.<br />
Gemeinsam realisierten sie die Vision eines<br />
hochauflösenden Mikroskops, das bisherige<br />
Standards weit übertraf. „Wir haben damals<br />
alle unser privates Geld zusammengelegt, um<br />
das erste Mikroskop zu produzieren“, erinnert<br />
sich CEO Dr. Gerald Donnert an die Anfänge<br />
von abberior im Jahr 2012. „Wir sind ins Risiko<br />
gegangen, aber es hat sich gelohnt! Der<br />
Auftakt gelang und weitere Aufträge folgten.<br />
Wir waren gekommen, um zu bleiben!“ Doch<br />
abberior ist mehr als „nur“ Mikroskope: Die<br />
Schwesterfirma gleichen Namens, bereits ein<br />
Jahr zuvor gegründet, entwickelt und vertreibt<br />
eigene Hochleistungsfarbstoffe für die Lichtmikroskopie,<br />
um das volle Potenzial mikroskopischer<br />
Aufnahmen auszuschöpfen.<br />
DEM BESCHEIDENEN RAUM der Anfangstage<br />
ist das Unternehmen längst entwachsen:<br />
Im Herbst dieses Jahres hat es ein eigenes Gebäude<br />
auf dem Nordcampus der Universität<br />
Göttingen bezogen. abberior ist heute weltweit<br />
mit Standorten in Göttingen, Heidelberg,<br />
den USA und China vertreten. Insgesamt<br />
arbeiten über 110 Mitarbeitende bei abberior,<br />
allein im Göttinger Headquarter sind es inzwischen<br />
über 80. Die Mikroskope und Farbstoffe<br />
verkaufen sich mittlerweile in die ganze<br />
Welt. Und ein Ende des Wachstums ist nicht<br />
in Sicht. Um den stetig wachsenden Kundenkreis<br />
glücklich machen zu können und so effizient<br />
und produktiv wie möglich zu arbeiten,<br />
gliedert sich die Firma in acht Hauptbereiche,<br />
die im Folgenden beschrieben werden.<br />
146 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
PROFIL<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Nobelpreisträger Prof. Dr. Stefan W. Hell und CEO<br />
Dr. Gerald Donnert<br />
abberior instruments ist unter anderem Preisträger des TOP100-Innovationswettbewerbs<br />
2021 von compamedia.<br />
wareseite, Programmierung in C++ und mit<br />
den neusten Compilern, Bibliotheken und<br />
modernen Design-Konzepten durch die Softwareentwicklung.<br />
PRODUKTION: Die Modulmontage fertigt<br />
die Optik- und Elektronikkomponenten, die<br />
anschließend in der Systemmontage in die<br />
Mikroskope eingebaut werden. Präzise Justagen<br />
und Laserkalibrierungen garantieren exzellente<br />
Ergebnisse, damit die Installation bei<br />
Kunden reibungslos vonstattengeht.<br />
SERVICE: Das Team meistert alle Herausforderungen<br />
rund um ausgelieferte Mikroskope:<br />
Probleme, Ausfälle, Schwierigkeiten – das Team<br />
ist stets zur Stelle, ob remote oder vor Ort.<br />
APPLIKATION: Eng mit Top-Forschenden arbeitend,<br />
begleitet die Applikation die Anwenderinnen<br />
und Anwender bis zur Publikation,<br />
optimiert Mikroskope, Proben und Messabläufe<br />
für beste Ergebnisse, entwickelt neue<br />
Methoden und testet neue Features in der<br />
Mikroskop-Software.<br />
SALES: Den Verkauf verantworten Naturwissenschaftlerinnen<br />
und Naturwissenschaftler,<br />
die die Firma auch auf Messen und Workshops<br />
vertreten.<br />
abberior HEIDELBERG: In Heidelberg entsteht<br />
das kompakte STEDYCON-Mikroskop –<br />
von Optik, Mechanik und Elektronik bis hin zu<br />
den gepulsten Anregungslasern ist alles aus<br />
eigener Hand.<br />
abberior DYES: Die hier entwickelten Fluoreszenzfarbstoffe<br />
und fluoreszierenden Sonden<br />
ergänzen die Mikroskope perfekt und garantieren<br />
höchste Qualität.<br />
BACKOFFICE: Hier koordinieren Finance, IT,<br />
Patente und Lizenzen sowie HR und Marketing<br />
die Abläufe im Hintergrund, sie halten<br />
alles zusammen, sie erfassen, bewerten, sichern,<br />
analysieren, koordinieren, steuern, monitoren<br />
und aggregieren.<br />
DAS UNTERNEHMEN SETZT auf die Expertise<br />
eines jeden einzelnen Mitarbeitenden<br />
– und macht deshalb keine Kompromisse im<br />
Recruiting, betont HR-Leiterin Annika Rose.<br />
„Wir stellen jedes Jahr etwa 20 neue Leute<br />
ein und sind beständig auf der Suche nach<br />
herausragenden Köpfen, die mit ihren Ideen<br />
dazu beitragen, dass wir unseren Weg weiter<br />
gehen können. Auf unserer Homepage findet<br />
sich stets eine Reihe interessanter Stellenausschreibungen,<br />
und wir freuen uns immer über<br />
spannende Bewerbungen.“<br />
„abberior ist so erfolgreich geworden, weil<br />
wir radikale Innovation leben“, berichtet CEO<br />
Donnert. „Überzeugende Ideen begeistern<br />
uns und spornen uns zu Höchstleistungen an,<br />
damit wir sie in kürzester Zeit auf den Markt<br />
bringen können. Andere stricken noch am<br />
Business Case, da haben wir schon gehandelt.“<br />
„Wir nehmen uns den Freiraum, neue Dinge<br />
zu probieren und ausgetretene Pfade zu verlassen,<br />
machen auch mal Fehler und lernen dann<br />
gemeinsam daraus“, ergänzt Donnert. „Wir sind<br />
stark durch Teamgeist, halten uns gegenseitig<br />
den Rücken frei, auch über Abteilungen hinweg.<br />
Denn wir betreten Neuland und das funktioniert<br />
nur in einer Gemeinschaft. Wir lieben, was<br />
wir tun, arbeiten hart und haben Spaß dabei.“<br />
DIE TREIBENDE KRAFT hinter dem Erfolg?<br />
Ganz klar, sagt Rose: die engagierten Mitarbeitenden.<br />
„Wir kümmern uns um unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn sie<br />
bilden das Fundament unseres Erfolgs.“ Bei<br />
abberior werde ein Umfeld geboten, in dem<br />
sich Talente entfalten und ihr volles Potenzial<br />
und ihre Fähigkeiten ausspielen können. „Gerade<br />
da wir so schnell wachsen, ist es von<br />
entscheidender Bedeutung, dass wir allen die<br />
Möglichkeit geben, diese Entwicklung mitzugestalten.“<br />
Heute ist abberior dank jahrzehntelanger<br />
Forschung Vorreiter in der Superauflösungsmikroskopie.<br />
Mit patentgeschützten Technologien<br />
und kontinuierlichen Investitionen in<br />
Forschung und Entwicklung ist abberior entschlossen,<br />
die Zukunft der Mikroskopie zu<br />
prägen.<br />
TEXT: STEFAN LIEBIG<br />
KONTAKT<br />
abberior instruments GmbH<br />
Tel. +49 551 9995 4010<br />
info@abberior-instruments.com<br />
https://abberior.rocks<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 147
Meine Zukunft<br />
sichern.<br />
Und lernen, was auch<br />
morgen wichtig ist.<br />
Technische Ausbildung bei ZEISS in Göttingen<br />
Die Welt der Optik fasziniert Dich? Gestalte Deine berufliche Zukunft<br />
und finde Deine individuellen Einstiegsmöglichkeiten bei ZEISS als<br />
• Feinoptiker (m/w/x)<br />
• Industriemechaniker (m/w/x)<br />
• Mechatroniker (m/w/x)<br />
• Fachkraft zur Lagerlogistik (m/w/x)<br />
Infos unter zeiss.de/ausbildung<br />
G -STIEHDNUS<br />
V MI EGROSRO<br />
U TKERID NE<br />
E .NEHCAM RA<br />
F -TIM ELLA R<br />
P menie tim A nednetiebrat<br />
NEDNETIEBR<br />
j .tegdubstiehdnuseG n<br />
U dn .hcilztäsuz secivr<br />
G muimerP tceleSxelF reahto<br />
B<br />
)VKb( gnurehcisrevneknarK ehcilbeirte<br />
B<br />
noitkeridskrize<br />
H .M ojna pmakreta W<br />
T 6 ztalpretaeh<br />
· 3 3707 G negnittö<br />
T<br />
06385 150 nofele<br />
w w w.w kreta a mg.p hto a d.re e
PROFIL<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Erfolgreich aufgestellt: Rocco Funke und<br />
sein Team haben mit der 4-Tage-Woche<br />
den Umsatz deutlich gesteigert und<br />
noch mehr Spaß.<br />
25 Jahre SERVICE für glückliche Kunden ELBS<br />
ELBS – Eichsfelder Leckortung und BautrocknungsService aus Hundeshagen<br />
Was im 7. Semester begann und nur als Hobby gedacht war, hat sich vom Heizungsbaubetrieb mit Ingenieurbüro für<br />
Versorgungstechnik zum Spezialbetrieb für Leckageortung, Bautrocknung und Ingenieurdienstleistungen für Gebäudediagnostik<br />
weiterentwickelt.<br />
Und diese Entwicklung ist als ein Kernwert<br />
des Unternehmens Programm. Wir machen<br />
keine halben Sachen!<br />
Bei Neidel & Christian hatte ich eine sehr<br />
gute Schule. Meine Gesellen brachten mir viel<br />
bei, auch dass wir unter Putz noch genauer und<br />
ordentlicher arbeiten als auf Putz. Denn da<br />
kommt man ja nicht mehr dran. Beim Studium<br />
der Versorgungstechnik an der FH Erfurt sagten<br />
meine Dozenten: „Rocco hier rechnen<br />
wir genau, erst mit der praktischen Erfahrung<br />
kommt das qualifizierte Runden.“<br />
PRÄZISION WURDE MIR somit schon von<br />
meinem Opa mitgegeben, der zu DDR-Zeiten<br />
einen Konfek tionsbetrieb mit 35 Angestellten<br />
aufgebaut hatte. Seine prägenden Worte waren:<br />
„Wer sein Fach zu lernen trachtet, ist vom Kunden<br />
hoch geachtet!“<br />
Und weiter: „Junge, es ist immer eine Frage<br />
von WOLLEN und Können! Wenn du etwas willst,<br />
was du noch nicht kannst, lerne es! Aber wenn<br />
du etwas gut kannst, aber es nicht willst, dann<br />
ist das schlecht! Dann lieferst du keine Qualität!“<br />
Ich werde oft gefragt, warum wir Ursachen für<br />
Wasser-, Feuchte- und Schimmelschäden finden,<br />
wenn andere mit den Schultern zucken.<br />
Weil wir es wollen und können. Wir finden,<br />
wo andere noch suchen. Schnell, präzise und<br />
punkt genau, nur so ist eine Leckortung wirklich<br />
schlau. Und vom Flachdach über die Fassade<br />
bis zum Keller finden wir Leckagen einfach<br />
schneller, denn Leckagen finden wir gut.<br />
Dafür braucht es auch eine hochwertige<br />
technische Ausstattung und sehr gute Mitarbeiter.<br />
Die technische Ausstattung ist „nur“<br />
eine Frage von Geld, bei guten Mitarbeitern gehört<br />
sehr viel mehr Aufwand dazu.<br />
SEIT JUNI 2021 LASSEN WIR den Freitag<br />
einfach weg. Einfach so? NEIN! Wir machen<br />
ja keine halben Sachen. Zu unserer ECHTEN<br />
Vier-Tage-Woche gehören sehr viele Maßnahmen:<br />
Prozessoptimierung, das Mindset ändern,<br />
Werte definieren, alle Zeitfresser eliminieren,<br />
Ups-Momente vermeiden. Effizienzsteigerung,<br />
Führungskräftetraining – denn es beginnt<br />
beim Chef!<br />
WIR LASSEN 20 % ARBEITSZEIT WEG, haben<br />
den Umsatz deutlich gesteigert und dabei<br />
auch noch mehr Spaß an der Arbeit! Seit über<br />
zwei Jahren keine Krankmeldung mehr. Emotionale<br />
Gesundheit als Unternehmensziel vor<br />
Umsatz und Gewinn gestellt.<br />
Dafür werden wir von unseren Kunden hoch<br />
geachtet.<br />
KONTAKT<br />
ELBS – Eichsfelder Leckortung- und<br />
BautrocknungsService<br />
ELBS Dipl.-Ing. (FH) Rocco Funke e.K.<br />
Königstal 55a<br />
37339 Hundeshagen<br />
Tel. 05522 311-0<br />
Mobil 0173 5719409<br />
https://www.hoffentlich-brauchen-sie-uns-nie.de<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 149
PROFIL<br />
FOTO: RATS-APOTHEKE USLAR<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Die Privilegierte Rats-Apotheke in Uslar sucht neue Kollegen im pharmazeutischen und kaufmännischen Bereich.<br />
Mehr als nur eine Apotheke<br />
In Uslar arbeiten über 250 Beschäftigte für die Rats-Apotheke. Der Fokus liegt auf der sterilen Arzneimittelherstellung.<br />
Dort zu arbeiten, ist mehr als nur ein Job.<br />
Seit 1694 versorgt die Privilegierte Rats-<br />
Apotheke in Uslar ihre Kunden in der Offizin<br />
mit Medikamenten und gesundheitsfördernden<br />
Produkten.<br />
Der Schwerpunkt der Apotheke liegt auf der<br />
aseptischen Herstellung von Zytostatika (Wirkstoffe,<br />
die im Rahmen einer Chemotherapie<br />
zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt<br />
werden) sowie Augenarzneimitteln. Dazu<br />
betreibt die Apotheke vier Reinräume nach den<br />
europäischen GMP-Richtlinien. Wenn die Arzneimittel<br />
den Herstellungsprozess, die Qualitätskontrolle,<br />
den Dokumentations- und den<br />
Verpackungsprozess durchlaufen haben, werden<br />
sie dem Versand übergeben und bundesweit<br />
sicher und rechtzeitig ausgeliefert.<br />
Das Team der Rats-Apotheke in Uslar besteht<br />
mittlerweile aus mehr als 250 Mitarbeitern.<br />
Damit gehört die Rats-Apotheke zu den<br />
größten Apotheken in Deutschland.<br />
ARBEITEN BEI DER RATS-APOTHEKE IST<br />
MEHR ALS NUR EIN JOB.<br />
„Bei der Rats-Apotheke zu arbeiten ist mehr als<br />
nur ein Job, weil wir verstanden haben, jedes<br />
Teammitglied mit seinen Stärken und Schwächen<br />
als Mensch wertzuschätzen. Es ist uns<br />
wichtig, eine angenehme Arbeitsatmosphäre<br />
zu schaffen und unsere Mitarbeiter fair und<br />
angemessen zu entlohnen“, sagt Hermann<br />
Rohlfs, Apotheker und Inhaber der Rats-Apotheke.<br />
DIE ZUFRIEDENHEIT DER MITARBEITER<br />
ist für ihn von zentraler Bedeutung. Es gibt<br />
zum Beispiel ein firmeneigenes Bistro mit<br />
kostenlosen Getränken und wöchentlichen<br />
Snack-Events. Und um der zunehmenden<br />
Wohnraumknappheit entgegenzuwirken hat<br />
Hermann Rohlfs an verschiedenen Standorten<br />
in Uslar mehrere, attraktive und bezahlbare<br />
Wohnungen geschaffen. Unter dem Projekttitel<br />
„QUARTIER 21“ entstehen in Uslar aktuell<br />
weitere 21 neue, moderne Ein- und Mehrzimmerwohnungen.<br />
Anders als in normalen, öffentlichen Apotheken<br />
bietet die Rats-Apotheke ihren Mitarbeitern,<br />
aufgrund der Unabhängigkeit von Öffnungszeiten,<br />
die Möglichkeit eines flexiblen<br />
Arbeitszeit- und Arbeitsplatzmanagements.<br />
„DER ERFOLG GEHÖRT STETS dem gesamten<br />
Team,“, betont Hermann Rohlfs. „und<br />
letztendlich verfolgen wir alle gemeinsam das<br />
Ziel, mit unseren Produkten einen Beitrag für<br />
das Wohl der erkrankten Patienten zu erbringen.<br />
Das treibt uns an. Das macht unsere Arbeit<br />
sinnvoll.“<br />
DAS TEAM DER RATS-APOTHEKE sucht<br />
neue Kollegen im pharmazeutischen und<br />
kaufmännischen Bereich – ganz egal ob als<br />
Berufseinsteiger oder Berufserfahrener.<br />
KONTAKT<br />
Rats-Apotheke Uslar<br />
Lange Straße <strong>24</strong><br />
37170 Uslar<br />
Tel. 05571 302690<br />
www.ratsapotheke-uslar.de<br />
info@ratsapotheke-uslar.de<br />
150<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>
PROFIL<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Wer Teil dieses glücklichen Teams werden möchte, kann sich über den QR-Code bewerben.<br />
HSP STEUER Göttingen:<br />
ein ausgezeichneter GREAT PLACE TO WORK<br />
Bei HSP STEUER in Göttingen steht der partnerschaftliche Teamgeist im Vordergrund. Zu den Grundlagen des 29-köpfigen<br />
Teams gehören optimale Arbeitsbedingungen, offene Kommunikation, hohe Motivation, Identifikation mit der<br />
HSP-Familie und eindeutige Regeln, welche im Unternehmensleitbild verankert sind.<br />
Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden<br />
zeigt sich deutlich: 2022 konnte das<br />
Unternehmen alle drei Kategorien der<br />
"Great Place to Work"-Wettbewerbe gewinnen.<br />
Im November dieses Jahres wurde erneut die<br />
Zertifizierung als Great Place to Work erteilt.<br />
Die Auswertung der Zufriedenheitsquote mit<br />
98% ist ein hervorragendes Ergebnis im Verhältnis<br />
zum Schwellenwert von mindestens<br />
65%.<br />
IM LAUFENDEN JAHR hat das Unternehmen<br />
seine Innovationskraft unter Beweis gestellt:<br />
Es wurde ein tägliches Fitnessprogramm initiiert<br />
und neue Teams für spezifische Zukunftsthemen<br />
gegründet. Dazu gehören die 'Klimahelden',<br />
ein Team, das sich der Nachhaltigkeit<br />
widmet, und eine Arbeitsgruppe, die sich mit<br />
den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz<br />
beschäftigt.<br />
Zu den vielen Vorzügen zählen umfassende<br />
Benefits wie E-Bikes, Nettolohnoptimierung,<br />
frisches Obst und Gemüse, regelmäßige<br />
Teamsitzungen, individuelle Planungsgespräche,<br />
vielfältige Feedback-Tools, monatliche<br />
Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung,<br />
ein monatliches Teamfrühstück, flexible Homeoffice-Optionen<br />
mit erstklassiger Ausstattung<br />
sowie regelmäßige Austauschtreffen innerhalb<br />
der HSP-Gruppe, die inzwischen über<br />
80 Kanzleien in Deutschland umfasst.<br />
DAS ENGAGEMENT FÜR DAS Wohlbefinden<br />
der Belegschaft wird auch dadurch deutlich,<br />
dass die Auszubildenden der letzten zwei Jahre<br />
sich nach ihrem Abschluss für eine weitere<br />
Karriere bei HSP STEUER Göttingen entschieden<br />
haben.<br />
Besonders hervorzuheben ist, dass innerhalb<br />
von 15 Monaten neun neue Mitarbeitende<br />
gewonnen wurden, die bestmöglich in die<br />
HSP-Familie aufgenommen wurden.<br />
Ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
fördert die persönliche und<br />
fachliche Entwicklung jedes Teammitglieds,<br />
um eine hochqualifizierte Beratung für die<br />
Mandanten sicherzustellen.<br />
DAS 10-JÄHRIGE FIRMENJUBILÄUM wurde<br />
im Herbst mit einem besonderen Teamevent<br />
in Amsterdam gefeiert. Für alle war dabei<br />
spürbar, wie stark der Teamspirit ausgeprägt<br />
ist. Das Feiern der gemeinsamen Erfolge<br />
stärkt den Teamgeist.<br />
HSP STEUER Göttingen setzt als teamorientierter,<br />
nachhaltiger Arbeitgeber neue Standards<br />
in der Branche.<br />
KONTAKT<br />
HSP STEUER Göttingen GmbH<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Nicole Bockler<br />
Stresemannstraße 28C<br />
37079 Göttingen<br />
Tel. 0551 820807-33<br />
n.bockler@hsp-steuer.de<br />
www.hsp-steuer.de/goettingen<br />
TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 151
360°<br />
print > events > digital<br />
Ihre Sp<br />
Magazin<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Top-Arbeitgeber<br />
Ganzseitiges Firmenprofil<br />
Marco Böhme<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Kontakt<br />
Tel. 0551 30 98 39-0<br />
boehme@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
Doppelseitiges Firmenprofil<br />
Wir machen Sie hochwertig sichtbar.
Erfolgreich bewerben mit KI<br />
Berufsfelder im Fokus<br />
ezialausgabe<br />
Mehr als ein Magazin<br />
Azubi.<br />
Im Porträt<br />
Ausbildung zur Bühnenmalerin<br />
Azubi<br />
www.mehralseinmagazin.de 10. Jahrgang Heft 17 <strong>2023</strong> 3 Euro<br />
<strong>faktor</strong>-Mittagsclub<br />
Digitale Zukunft<br />
CHECK DAS MAL!<br />
Über<br />
100<br />
Ausbildungsplätze!<br />
Erkenne dich selbst!<br />
Deine Stärken & Schwächen<br />
<strong>faktor</strong>-Business-Lounge<br />
Die Plattform<br />
der Entscheider<br />
Video<br />
Social Media<br />
Digitalprofil<br />
Faktor_RollUp_0510.in d 1<br />
www.<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
Mehr erfahren:<br />
www.marketing.<strong>faktor</strong>-magazin.de
impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>faktor</strong> – das Entscheider- Magazin für die Region Göttingen<br />
Entscheider Medien GmbH<br />
Berliner Straße 10<br />
37073 Göttingen<br />
Tel. 0551 3098390<br />
Fax 0551 30983911<br />
info@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
www.mehralseinmagazin.de<br />
Herausgeber<br />
Marco Böhme (V.i.S.d.P.)<br />
(boehme@<strong>faktor</strong>-magazin.de)<br />
Redaktionsleitung<br />
Christian Vogelbein<br />
(vogelbein@<strong>faktor</strong>-magazin.de)<br />
Autoren<br />
Matthias Brunnert, Sven Grünewald,<br />
Stefan Liebig, Anna Schlenker<br />
Art-Direction & Entwicklung<br />
Michael Ndarurinze<br />
Anzeigen<br />
Christian Wenk<br />
Fotografie<br />
Alciro Theodoro da Silva, Luka Gorjup<br />
Lektorat<br />
CoLibris - Lektoratsbüro Dr. Barbara Welzel<br />
Anzeigen<br />
Nicole Benseler, Jorma Lange (Assistenz)<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Marco Böhme<br />
Auflage<br />
11.500<br />
Druckerei<br />
Silber Druck oHG, Kassel<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss der nächsten Ausgabe<br />
ist der 22. Februar 20<strong>24</strong><br />
Wenn Sie den <strong>faktor</strong> zukünftig nicht mehr kostenfrei erhalten<br />
möchten, nehmen wir Sie aus dem Verteiler, und Sie bekommen<br />
keine Exemplare mehr. Schicken Sie uns dazu bitte eine Mail an:<br />
info@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
Redaktionsbeirat<br />
Jens Barwinske, Dr. Friedemann Baum, Ines Dietze,<br />
Prof. Dr. Uwe Fischer, Jan Förster, Rainer Giese, Fritz Güntzler,<br />
Jürgen Jenauer, JUDr. Hans-Hermann Lampe, Markus Liese,<br />
Carsten Lohrengel, Lars Obermann, Thomas Richter,<br />
Mark C. Schneider, Prof. Dr. Matthias Schumann, Claudia Trepte,<br />
Prof. Dr. Winfried Weber, Dr. Marko Weinrich<br />
Wir übernehmen für unverlangt eingesendete Texte, Fotos etc. keine Haftung.<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers<br />
wieder. Von <strong>faktor</strong> gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Eine anderweitige Verwendung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Herausgebers möglich. Ein Nachdruck der im <strong>faktor</strong> veröffentlichten<br />
Beiträge ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich.<br />
Bei allen Gewinnspielen ist der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />
Redaktioneller Hinweis<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir auf unserer Plattform<br />
die männliche Form (generisches Maskulinum), z.B. ,der Journalist‘.<br />
Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleich behandlung.<br />
Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle ründe und ist wertfrei.<br />
<strong>faktor</strong>-Partner<br />
Audi Zentrum<br />
Göttingen<br />
Netzwerkpartner<br />
InnovationsCluster<br />
it GÖTTINGEN<br />
154 4 |<strong>2023</strong>
Recht für<br />
Unternehmen<br />
und Vermögen<br />
Anwaltsgesellschaft und Notare<br />
-Premiumpartner<br />
www.lampe-legal.de
REGIONAL<br />
PRODUZIERT<br />
DIREKT VOM<br />
HERSTELLER<br />
ENERGIEKOSTEN SPAREN<br />
SPAREN SIE<br />
MIT DUETTE<br />
WABENPLISSEÉS<br />
BIS ZU 51 %<br />
HEIZENERGIE.<br />
Lizenzpartner von<br />
PERSÖNLICHE BERATUNG<br />
JÖRG WILLIG & MARCO VOGLER<br />
Lichtblick Sonnenschutzsysteme GmbH<br />
Dr.-Gerhard-Müller-Str. 2 · 37308 Heilbad Heiligenstadt<br />
ROLLOS · PLISSEÉS · JALOUSIEN · MARKISEN · INSEKTENSCHUTZ<br />
www.Lichtblick-Objekt.de