DVG FORUM 02/2023
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20. Jahrgang 2/2<strong>02</strong>3<br />
Mitgliederzeitschrift der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V.<br />
Fachgruppe im Fokus<br />
Deutsche buiatrische Gesellschaft<br />
Seite 68
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EDITORIAL<br />
Sehr geehrte, liebe Mitglieder der Deutschen<br />
Veterinärmedizinischen Gesellschaft,<br />
ein wiederum turbulentes Jahr neigt sich<br />
dem Ende zu, wobei wir doch alle in der<br />
Vorweihnachtszeit hoffen, dass die Dinge,<br />
die um uns die Welt beschäftigen, bald zu<br />
einem guten Ende gebracht werden können.<br />
Die <strong>DVG</strong> hat Ende November ihren großen<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress in Berlin überaus erfolgreich<br />
durchgeführt, wobei ein neuer<br />
Teilnehmer:innen-Rekord erzielt werden<br />
konnte (> 2.600). Inkludiert war eine vielfältige,<br />
sehr große Industrieausstellung. Es<br />
waren wunderbare Tage mit tollen wissenschaftlichen<br />
Veranstaltungen (u. a. der<br />
Fachgruppen Deutsche Gesellschaft für<br />
Kleintiermedizin, Deutsche Gesellschaft für<br />
Tierzahnheilkunde, Pferdekrankheiten, Chirurgie,<br />
VAINS, Versuchstierkunde, Tierernährung,<br />
Bienen, Forensische Veterinärmedizin<br />
und Geschichte) und spannenden Seminaren.<br />
Auch die Tiermedizinischen<br />
Fachangestellten kamen nicht zu kurz!<br />
Ich möchte mich im Namen des gesamten<br />
Präsidiums der <strong>DVG</strong> bei allen Organisator:innen,<br />
Fachgruppenleiter:innen,<br />
Referent:innen, Helfer:innen und Teilnehmer:innen<br />
bedanken. Aber auch der <strong>DVG</strong><br />
Service GmbH unter der Leitung unserer<br />
Geschäftsführerin PD Dr. Susanne Alldinger<br />
sei ein großes Lob ausgesprochen<br />
für die imponierende und herausragende<br />
Leistung, die erbracht wurde, um unseren<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>3 zu einem grandiosen<br />
Erfolg zu verhelfen!<br />
Bedanken möchte ich mich auch bei<br />
der Delegiertenversammlung, die Herrn<br />
Prof. Dr. Jörg Aschenbach zu unserem Vizepräsidenten<br />
und mich wieder zum Präsidenten<br />
der veterinärmedizinischen Wissenschaftsgesellschaft<br />
gewählt hat. Sie<br />
können sicher sein, dass wir in den folgenden<br />
vier Jahren mit Ihnen, den Delegierten<br />
und dem Vorstand mit großem Engagement<br />
an den Aufgaben der <strong>DVG</strong> arbeiten<br />
und unsere Visionen weiter entwickeln<br />
werden.<br />
Auf dieser Tagung wurde eine neue<br />
Fachgruppe „Bildgebende Verfahren“ und<br />
in der Fachgruppe Pferdekrankheiten eine<br />
neue Arbeitsgruppe „Innere Medizin“ gegründet.<br />
Dies zeigt auch, wie lebendig die<br />
Veterinärmedizin in Deutschland ist und<br />
wir uns als <strong>DVG</strong> immer breiter aufstellen,<br />
um alle Facetten der tiermedizinischen<br />
Wissenschaften abbilden zu können.<br />
Mein Dank gilt aber auch allen Arbeitsgebieten<br />
und Fachgruppen, die in diesem<br />
Jahr ihre Kongresse so erfolgreich veranstaltet<br />
haben (u. a. Lebensmittelsicherheit<br />
& Verbraucherschutz, InnLab, Reproduktionsmedizin,<br />
Kleine Wiederkäuer und<br />
Neuweltkamele, ZZWRAF, Epidemiologie,<br />
Pathologie, Bakteriologie und Mykologie,<br />
Tierschutz, Ethologie, Tierseuchen, Umwelt-<br />
und Tierhygiene, Parasitologie, AVID),<br />
sowie allen Fachgruppen die noch weitere<br />
Tagungen (Thementage DGK-<strong>DVG</strong>, CT-User<br />
Meeting), oder Seminare / Workshops (u. a.<br />
DGT, Anatomie) durchgeführt haben.<br />
Die <strong>DVG</strong> hat sich auch seit Jahren zum<br />
Ziel gesetzt, mit den verschiedenen Landestierärztekammern<br />
enger zusammenzuarbeiten.<br />
So werden wir 2<strong>02</strong>4 den Tierärztetag<br />
West in Dortmund (mit den Tierärztekammern<br />
Nordrhein, Westfalen-Lippe,<br />
Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) und in<br />
2<strong>02</strong>5 den Niedersächsischen Tierärztetag<br />
(mit der Tierärztekammer Niedersachsen)<br />
ausrichten.<br />
Zudem möchten wir allen Preisträgerinnen<br />
und Preisträgern dieses Jahres ganz<br />
herzlich gratulieren. Es wurden wieder<br />
großartige wissenschaftliche Leistungen<br />
prämiert!<br />
Vorausblickend wünschen wir Ihnen<br />
allen nun eine wunderschöne Weihnachtszeit<br />
und ein friedliches und erfolgreiches<br />
Jahr 2<strong>02</strong>4!<br />
Ihr<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />
(Bursa, Torun, Stara Zagora)<br />
Martin Kramer<br />
Präsident der <strong>DVG</strong><br />
Foto: MIKA-fotografie, Berlin<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 1
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. (Bursa, Torun, Stara Zagora)<br />
Martin Kramer . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Neugründungen auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress . . . . . 4<br />
Delegierte stimmen für neuen Mitgliedsbeitrag ab 2<strong>02</strong>4 . 5<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>3 . . . . . . . . . . . . 6<br />
Was zeichnet eine:n gute:n Arbeitgeber:in wirklich aus? 14<br />
Tierärztetag West – Der Kammerkongress . . . . . 16<br />
Gemeinsam in die Zukunft –<br />
Niedersächsischer Tierärztetag 2<strong>02</strong>5 . . . . . . 17<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>4 – Calls for Abstracts . . . . .18<br />
Fachgruppenversammlungen . . . . . . . . . . 19<br />
<strong>DVG</strong>-Forum – digital und gedruckt . . . . . . . . 19<br />
Gendergerechte Sprache . . . . . . . . . . . . 19<br />
ARBEITSGEBIETE<br />
• KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) . 24<br />
Fachgruppe „Innere Medizin und<br />
klinische Labordiagnostik (InnLab)“ . . . . . . .32<br />
Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />
(DGT-<strong>DVG</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Fachgruppe „Reproduktionsmedizin“ . . . . . . . 34<br />
Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“ . 34<br />
Fachgruppe ZZWRAF . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Fachgruppe „Naturheilverfahren<br />
und Regulationsmedizin“ . . . . . . . . . . 38<br />
• GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Fachgruppe „Anatomie“ . . . . . . . . . . . . 40<br />
Fachgruppe „Geschichte der Veterinärmedizin“ . . . . 41<br />
Fachgruppe „Epidemiologie und Dokumentation“ . . . 48<br />
Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“ . . . . .49<br />
Fachgruppe „Pathologie“ . . . . . . . . . . . .50<br />
Fachgruppe „Physiologie und Biochemie“ . . . . . . 50<br />
• INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Fachgruppe „Parasitologie und parasitäre Krankheiten“ 50<br />
Fachgruppe „Bakteriologie und Mykologie“ . . . . . 52<br />
Fachgruppe „Tierseuchen“ . . . . . . . . . . . 54<br />
Fachgruppe AVID . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Fachgruppe „Umwelt- und Tierhygiene“ . . . . . . 56<br />
Ausschreibung von Konsiliarlaboren . . . . . . . 57<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
• LEBENSMITTELSICHERHEIT<br />
UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
Arbeitsgebiet „Lebensmittelsicherheit und<br />
Verbraucherschutz“ . . . . . . . . . . . . 58<br />
Arbeitskreis „Lehre in den lebensmittelhygienischen<br />
Fächern der deutschsprachigen Länder“ . . . . . 60<br />
Arbeitsgruppe „Eutergesundheit“ . . . . . . . . 61<br />
• TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Michael Erhard Symposium . . . . . . . . . . .62<br />
Tierschutztagung 2<strong>02</strong>4 . . . . . . . . . . . . 64<br />
Tierärztliche Plattform Tierschutz . . . . . . . . .64<br />
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Deutsche buiatrische Gesellschaft . . . . . . . . 68<br />
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Preise auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>3 . . . . . . .84<br />
Ausschreibung des Nachwuchsförderpreises 2<strong>02</strong>4<br />
der Fachgruppe „Tierernährung“ . . . . . . . . 88<br />
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Veränderungen im <strong>DVG</strong>-Team . . . . . . . . . . 89<br />
Ihre E-Mail-Adresse für uns –<br />
Aktuelles aus der <strong>DVG</strong> für Sie . . . . . . . . . 89<br />
Ihre Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft . . . . . . . 89<br />
Jetzt Junior-Mitglied werden . . . . . . . . . . 90<br />
Der Blaue Hund zu Gast in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle . . 90<br />
PERSONEN<br />
Trauer um Prof. Krautwald-Junghanns . . . . . . . 91<br />
Prof. Dr. Thomas C. Mettenleiter verabschiedet . . . . 91<br />
Prof. Dr. Christa Kühn ist neue Präsidentin des FLI . . . 92<br />
Prof. Kramer weiterhin Mitglied im BTK-Präsidium<br />
und im ATF-Vorstand . . . . . . . . . . . . 92<br />
Dr. Siegfried Moder neuer FVE-Präsident . . . . . . 93<br />
Ehrendoktorwürde für Prof. Wehrend . . . . . . . 93<br />
Tierschutzpreis für Prof. Erhard . . . . . . . . . .94<br />
<strong>DVG</strong>-Vorstand und neue Fachgruppenleitungen . . . 95<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag . . . . . . . 94<br />
TAGUNGSKALENDER 2<strong>02</strong>4 . . . . . . . . . . 98<br />
IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
2 <strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
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<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 3
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Neugründungen auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
Die Gründungsmitglieder der neuen Fachgruppe Bildgebende Verfahren mit der gewählten Fachgruppenleitung Dr. Kerstin von Pückler (Mitte) und<br />
Dr. Ingmar Kiefer (rechts von Frau Dr. von Pückler mit Programmheft). Foto: <strong>DVG</strong><br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses, der<br />
vom 22. bis 25. November 2<strong>02</strong>3 im Estrel<br />
Congress Center in Berlin stattfand, wurden<br />
die Gründungsversammlungen zweier<br />
neuer <strong>DVG</strong>-Gruppierungen durchgeführt.<br />
41. Fachgruppe der <strong>DVG</strong> –<br />
Bildgebende Verfahren<br />
Die Gründung der 41. <strong>DVG</strong>-Fachgruppe hat<br />
besondere Bedeutung durch den wachsenden<br />
Einsatz unterschiedlicher Bildgebender<br />
Verfahren im klinischen Alltag. In allen<br />
Bereichen (wie z. B. Groß- und Kleintiere)<br />
V.l.n.r.: Prof. Kerstin Fey, Prof. Heidrun Gehlen<br />
und der Leiter der Fachgruppe Pferdekrankheiten<br />
Prof. Michael Röcken. Foto: <strong>DVG</strong><br />
wird die Fachgruppe den praktischen Einsatz<br />
Bildgebender Verfahren besonders berücksichtigen.<br />
Eine wichtige Stellung nehmen<br />
hierbei neben der Röntgendiagnostik<br />
der Strahlenschutz und die Nutzung nichtionisierender<br />
Verfahren (z. B. Ultraschall<br />
und Magnetresonanztomographie) ein. Es<br />
soll außerdem eine Austauschplattform<br />
für rechtliche und technische Fragen (Gerätestandards,<br />
Qualitätskontrollen, neuere<br />
Verfahren) entstehen. Auch neue Diagnostikmöglichkeiten<br />
sollen Berücksichtigung<br />
finden. Um Interessierten den Zugang zu<br />
mehr Informationen zu ermöglichen, werden<br />
Themen für Vorträge/Veranstaltungen<br />
und Studien zusammengetragen. Eine<br />
Vernetzung von Tiermedizinerinnen und<br />
Tiermedizinern, die sich im Bereich der<br />
Bild gebenden Verfahren gezielt fort- und<br />
weiterbilden oder andere ausbilden, soll erleichtert<br />
werden.<br />
Zur Leiterin der Fachgruppe wurde Dr.<br />
Kerstin von Pückler (Gießen) und zum<br />
stellvertretenden Leiter wurde Dr. Ingmar<br />
Kiefer (Leipzig) gewählt.<br />
AG Innere Medizin Pferd<br />
Die Idee zur Gründung der Arbeitsgruppe<br />
Innere Medizin Pferd als AG der Fachgruppe<br />
Pferdekrankheiten kam aus der Praxis/<br />
bei Gesprächen mit Praktikerinnen und<br />
Praktikern. Hier wurde der Wunsch geäußert,<br />
der Inneren Medizin beim Pferd mehr<br />
Raum und den in diesem Bereich schwerpunktmäßig<br />
tätigen Tierärztinnen und<br />
Tierärzten eine Austauschplattform zu ermöglichen.<br />
Neben dem Austausch zu neuen<br />
Diagnostikmöglichkeiten und neuen<br />
Therapieverfahren sollen auch Wunsch-<br />
Themen für Vorträge/Veranstaltungen<br />
usw. gesammelt werden. Eine Vernetzung<br />
auch für Tiermedizinerinnen und Tiermediziner,<br />
die sich in dem Bereich der Pferde-<br />
Internistik gezielt fortbilden, soll erleichtert<br />
werden (z. B. Vernetzung von Residents<br />
des European College of Equine Internal<br />
Medicine – ECEIM).<br />
In den Vorstand der Arbeitsgruppe<br />
wurden Prof. Dr. Heidrun Gehlen (Berlin) als<br />
Leiterin und Prof. Dr. Kerstin Fey (Gießen)<br />
als stellvertretende Leiterin gewählt.<br />
Für weitere Informationen oder bei Fragen<br />
wenden Sie sich gern an die <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle:<br />
info@dvg.de<br />
0641 9844460 •<br />
4<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Delegierte stimmen für neuen Mitgliedsbeitrag ab 2<strong>02</strong>4<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Auf der Delegiertenversammlung der <strong>DVG</strong>. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />
sehr geehrte <strong>DVG</strong>-Mitglieder,<br />
die Delegiertenversammlung der Deutschen<br />
Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />
hat am 22. November 2<strong>02</strong>3 in Berlin einstimmig<br />
beschlossen, den regulären <strong>DVG</strong>-<br />
Mitgliedsbeitrag ab Januar 2<strong>02</strong>4 auf € 160<br />
zu erhöhen. Der ermäßigte Tarif für Studierende<br />
von € 25 bleibt unverändert. Die Beiträge<br />
für Kolleg:innen in Rente, Erwerbslosigkeit<br />
oder Elternzeit steigen auf € 50.<br />
Wie ist diese Beitragserhöhung zu<br />
rechtfertigen?<br />
Die <strong>DVG</strong> hat sich zu einem ernstzunehmenden,<br />
stark wachsenden Verband entwickelt,<br />
der von Politik, Öffentlichkeit und<br />
anderen Interessensverbänden als die Gesellschaft<br />
mit wissenschaftlicher Expertise<br />
wahrgenommen wird.<br />
Durch Ihre Treue und Flexibilität hat es<br />
die <strong>DVG</strong> geschafft, die herausfordernden<br />
Pandemiejahre nicht nur zu überstehen,<br />
sondern aus diesen gestärkt hervorzugehen.<br />
Die <strong>DVG</strong> wird seit 2<strong>02</strong>1 nicht mehr<br />
von unserer langjährigen Kongressorganisation<br />
CSM unterstützt, so dass Investitionen<br />
in Personal und Räumlichkeiten notwendig<br />
wurden. Allerdings hat uns diese<br />
Entwicklung eine schnelle Umstellung auf<br />
digitale Formate ermöglicht. Diese wiederum<br />
sind kostenintensiv.<br />
Die <strong>DVG</strong> hat ihr Portfolio an Aktivitäten<br />
und Fortbildungen erweitern können,<br />
eine Entwicklung, die Ihnen zugutekommt:<br />
• Neue Initiativen, z. B. zu „<strong>DVG</strong>-Vet-Progress“,<br />
die „Initiative wissenschaftliche<br />
Mitarbeitende (IWiMi)“ oder der Roundtable<br />
„Veterinärmedizinischer wissenschaftlicher<br />
Nachwuchs“ benötigen Anschub<br />
und Unterstützung.<br />
• Die Wahrnehmung der <strong>DVG</strong> in der Öffentlichkeit<br />
wurde durch Pressemitteilungen,<br />
Stellungnahmen, Flyer, Webseiten,<br />
Messeauftritte und Apps erhöht.<br />
Um insbesondere die jüngeren Kolleg:innen<br />
zu erreichen, haben wir unsere<br />
Aktivitäten in den sozialen Medien<br />
(Facebook, Instagram, LinkedIn) stark<br />
ausgeweitet.<br />
• Die <strong>DVG</strong> hat in digitale Formate investiert<br />
und bietet online Seminare an, hat<br />
eine „Landingpage“ für hybride Kongresse<br />
geschaffen sowie neue Online-<br />
Portale für Referierende und Teilnehmer:innen.<br />
• Der <strong>DVG</strong>-Vorstand nimmt zahlreiche repräsentative<br />
Aufgaben wahr. Durch diese<br />
Basisarbeit ist es gelungen, alle 40<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppen zu aktiven Gliedern<br />
der <strong>DVG</strong> mit einer sichtbaren Außenwirkung<br />
zu entwickeln. Sogar eine 41.<br />
Fachgruppe und einige neue Arbeitsgruppen<br />
wurden etabliert.<br />
• Die <strong>DVG</strong> wird zunehmend als Partner<br />
für die Organisation von Tierärztetagen<br />
verschiedener Landestierärztekammern<br />
wahrgenommen.<br />
• Seit 2<strong>02</strong>2 beschäftigt die <strong>DVG</strong> eine externe<br />
Datenschutzbeauftragte. Die<br />
Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung<br />
schlug sich in gestiegenen<br />
Rechtsberatungskosten nieder und natürlich<br />
darf in Bezug auf die Mitarbeiter:innen<br />
der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle die<br />
allgemeine Lohnentwicklung nicht<br />
außer Acht gelassen werden.<br />
• Des Weiteren nimmt die <strong>DVG</strong> als gemeinnütziger<br />
Verein laut Satzung § 2 (1)<br />
die Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses sehr ernst.<br />
Wir sind dankbar und stolz, trotz widriger<br />
Umstände wie der Coronaviruspandemie<br />
oder gestiegener Energiekosten durch den<br />
Ukrainekrieg, weiter für uns Tierärztinnen<br />
und Tierärzte auf hohem Niveau arbeiten zu<br />
dürfen. Wir hoffen, dass Sie unsere Beweggründe<br />
für die Beitragserhöhung nachvollziehen<br />
können. Ihre Delegierten haben es<br />
nachvollziehen können und auf der diesjährigen<br />
Delegiertenversammlung einstimmig<br />
für die Beitragserhöhung gestimmt.<br />
Helfen Sie weiterhin mit, den tierärztlichen<br />
Einfluss auf Wissenschaft und gesellschaftliche<br />
Entscheidungen zu erhöhen.<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />
(Bursa, Torun, Stara Zagora)<br />
Martin Kramer, Präsident der <strong>DVG</strong><br />
Prof. Dr. Jörg Aschenbach<br />
Vizepräsident der <strong>DVG</strong><br />
PD Dr. Susanne Alldinger<br />
Geschäftsführerin der <strong>DVG</strong><br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 5
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>3 mit Rekord-Teilnehmerzahlen<br />
<strong>DVG</strong><br />
Vet-Congress<br />
Berlin 2<strong>02</strong>3<br />
Die ebenfalls 16 Seminare besuchten<br />
über 400 Tierärztinnen und Tierärzte.<br />
Und auch das Programm für Tiermedizinische<br />
Fachangestellte – vier Seminare<br />
und eine Fortbildung – wurde von über 100<br />
Teilnehmenden sehr gut angenommen.<br />
Erneut fand der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress im Estrel Congress Center statt.<br />
Vom 22. bis 25. November 2<strong>02</strong>3 fand der<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress erstmals nach der Pandemie<br />
wieder als reine Präsenz-Veranstaltung<br />
statt – und zog so viele Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer an wie noch nie. 2650<br />
Personen waren vor Ort und verwandelten<br />
das Estrel Congress Center in Berlin in ein<br />
lebhaftes Forum der Tiermedizin, auf dem<br />
in kollegialer und entspannter Atmosphäre<br />
neueste Entwicklungen, Trends sowie auch<br />
bewährte Standard-Vorgehensweisen thematisiert<br />
und diskutiert wurden. Mit dem<br />
Tagungs- und Seminarangebot auf dem<br />
Kongress hatte die Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft (<strong>DVG</strong>) als Veranstalter<br />
offenbar zielgenau die Interessen und<br />
den Bedarf der Teilnehmenden erfasst. In 16<br />
parallelen Tagungen ging es um Kleintiere,<br />
Pferde, Bienen, Chirurgie, Tierernährung,<br />
Verhaltensmedizin, Anästhesie, Antibiotikaresistenz,<br />
Versuchstierkunde, Forensische<br />
Veterinärmedizin, Geschichte der Veterinärmedizin<br />
und Naturheilverfahren.<br />
Erstmals wurde bereits am Donnerstag der<br />
Thementag „Gastroenterologie bei Hund<br />
und Katze“ durchgeführt, der mit mehreren<br />
Hundert Besucherinnen und Besuchern auf<br />
großes Interesse gestoßen war. Und die Vorträge<br />
der beiden Sessions „Basic“ und „Advanced“<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Tierzahnheilkunde gehören schon fest zum<br />
Programm des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses.<br />
Festvortrag: Gesellschaftlicher<br />
Wandel und die Anforderungen an<br />
eine moderne Tiermedizin<br />
Wie auch im Vorjahr wurde der Kongress<br />
bereits am Donnerstag eröffnet. <strong>DVG</strong>-Präsident<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. (Bursa, Torun,<br />
Stara Zagora) Martin Kramer, der Präsident<br />
der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />
(DGK-<strong>DVG</strong>), Prof. Dr. Andreas Moritz<br />
(Gießen) und Tierarzt Linus Klasen (Germersheim)<br />
vom Kongresspräsidium des 69.<br />
Jahreskongresses der DGK-<strong>DVG</strong>, begrüßten<br />
die zahlreichen Anwesenden. Festrednerin<br />
war die renommierte und mit Preisen ausgezeichnete<br />
Kollegin Prof. Dr. Renate Weller<br />
(Calgary). Frau Prof. Weller begeisterte die<br />
Anwesenden mit ihrem engagierten und inspirierenden<br />
Vortrag, in den sie auch das<br />
Publikum einbezog. Sie ging auf den gesellschaftlichen<br />
Wandel und dessen Auswirkungen<br />
auf die veterinärmedizinische<br />
Ausbildung und Berufstätigkeit ein. Als<br />
Hochschullehrende sind ihr einerseits die<br />
Strukturen und Abläufe an einer Universität<br />
vertraut, als Mutter von vier Kindern<br />
<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Martin Kramer eröffnete den Kongress.<br />
Das Kongresspräsidium (v.l.n.r.): Dr. Jan Klasen, Dr. Martina van Suntum,<br />
Linus Klasen, Dr. Arnulf Klasen.<br />
6<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
V.l.n.r.: Prof. József Tóth, Dr. Christine Peppler,<br />
Prof. Martin Kramer.<br />
kennt sie andererseits die Eigenheiten und<br />
Vorstellungen der jungen Generation(en).<br />
Die Trennung in „Studium“ und „danach“<br />
gelte nicht mehr, lebenslanges Lernen sei<br />
erforderlich. Ihr Fazit lautete, dass Praktizierende<br />
und Universitäten mehr zusammenarbeiten<br />
müssen und dass Lehrpläne<br />
schneller an das wachsende Wissen anzupassen<br />
seien. „Entrümpeln Sie Ihre Vorlesung“<br />
riet sie den Hochschullehrenden;<br />
wichtig seien Konzepte, nicht Details.<br />
Die Tagungs-, Fachgruppen und Organisationsleitungen (v.l.n.r.): Prof. Andreas Moritz, Dr. Hildegard<br />
Jung, Prof. Johann Schäffer, Dr. Michael Hartmann, Dr. Mareike Marx, Prof. Jörg Aschenbach,<br />
PD Dr.Susanne Alldinger, Prof. Stefan Schwarz, Prof. Doris Höltig, Dr. Arnulf Klasen, Prof. Sabine Kästner.<br />
Preise und Auszeichnungen<br />
Erneut wurden sowohl verdiente Kolleginnen<br />
und Kollegen sowie Nachwuchswissenschaftler:innen<br />
ausgezeichnet. So<br />
wurde die Richard-Völker-Medaille, die<br />
höchste Ehrung der Fachgruppe „Deutsche<br />
Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />
(DGK-<strong>DVG</strong>)“, an Prof. Dr. Michael Fehr<br />
(Hannover) verliehen.<br />
PD Dr. Mirja Nolff (Zürich) und Dr. Kerstin<br />
von Pückler (Gießen) erhielten den Förderpreis<br />
der DGK-<strong>DVG</strong>, und Dr. Christof<br />
Bertram, PhD (Wien), wurde mit dem Bruns-<br />
Preis ausgezeichnet.<br />
Auf der Veranstaltung der Deutschen<br />
Gesellschaft für Tierzahnheilkunde wurde<br />
erneut der Erwin-Becker-Preis verliehen,<br />
den Dr. Doris Baumgartner (Wien) erhielt.<br />
Und über den erstmals ausgeschriebenen<br />
und von Vet-Concept gesponserten Nachwuchsförderpreis<br />
der Fachgruppe „Tierernährung“<br />
freute sich Dr. Sarah Lena Weber<br />
(Hannover). Wie auch in den Vorjahren<br />
prämierten einige Fachgruppen die besten<br />
Vorträge und Poster von Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und Nachwuchswissenschaftlern.<br />
Sehen Sie dazu Berichte und<br />
Fotos auf den Seiten 84 bis 88.<br />
Berliner Sause<br />
Im Anschluss an die Eröffnungsfeier<br />
stimmten sich die Teilnehmenden auf dem<br />
Get-together „Berliner Sause“ mit Curry-<br />
Die Eingangskontrolle erfolgte kontaktlos.<br />
Vortragssaal der DGK-<strong>DVG</strong>.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 7
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Kolleg:innen aus Praxis und Wissenschaft,<br />
beleuchtete aktuelle Themen beider Fachgebiete<br />
und machte Schnittstellen zwischen<br />
den Disziplinen sichtbar.<br />
Die Veranstaltungen auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress waren durchweg gut besucht.<br />
Wurst und veganer Variante sowie Getränken<br />
und Musik auf die nachfolgenden,<br />
spannenden Kongresstage ein.<br />
Kontinuität und Disruption<br />
Das Programm für den 69. Jahreskongress<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> war diesmal von einem Kongresspräsidium<br />
gestaltet worden – von der<br />
Tierarzt-Familie Dr. Martina van Suntum,<br />
Dr. Jan, Linus und Dr. Arnulf Klasen. Mit viel<br />
Engagement hatten die vier unter dem<br />
Leitmotto „Kontinuität und Disruption –<br />
Neue Erkenntnisse und Techniken. Was<br />
machen sie mit uns? Wie können wir sie<br />
in unsere Tätigkeit integrieren?“ drei parallel<br />
laufende, spannende Streams zusammengestellt.<br />
Zusätzlich zu den fachlichen<br />
Präsentationen der verschiedenen<br />
Dreh- und Angelpunkt in den Pausen: die 69. VET-Messe.<br />
Gebiete der Kleintiermedizin ging es auch<br />
um die Nutzung neuer Techniken zur aktiven<br />
Gestaltung von Zufriedenheit und Erfolg<br />
im Beruf, um Resilienz und Wertschätzung.<br />
In dem Stream „SOPs von A-Z“ gaben<br />
renommierte Referentinnen und Referenten<br />
kurz und präzise eine aktuelle Übersicht<br />
für das fachgerechte Vorgehen bei<br />
Standardsituationen in der Kleintierpraxis.<br />
Thementag Gastroenterologie<br />
und Tierernährung<br />
Erstmals fand bereits am Donnerstag, dem<br />
23. November, der „Thementag Gastroenterologie<br />
& Tierernährung“ der AG Gastroenterologie<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> und der Fachgruppe<br />
Tierernährung statt. Der außerordentlich<br />
gut besuchte Thementag richtete sich an<br />
6. Internationaler Kongress zur<br />
Pferdemedizin<br />
Das Programm des 6. Internationalen Kongresses<br />
zur Pferdemedizin fokussierte auf<br />
die Themenblöcke Equines Asthma, Orthopädie<br />
sowie Rittigkeit und Verhalten.<br />
So ging es u. a. um Standards und Neues<br />
zu diagnostischen Möglichkeiten und<br />
Umweltfaktoren beim Asthma des Pferdes,<br />
um klinisch relevante Befunde in der<br />
Bildgebung beim Pferd mit Rittigkeitsproblemen<br />
sowie auch um tierschutzrelevante<br />
Aspekte im Pferdesport. Auch die AG<br />
Pferdeophthalmologie führte wieder eine<br />
Tagung durch. Der Schwerpunkt lag hier<br />
auf der Rekonstruktionschirurgie und der<br />
plastischen Chirurgie.<br />
Zudem wurde eine weitere Arbeitsgruppe<br />
der Fachgruppe Pferdekrankheiten<br />
gegründet: die Arbeitsgruppe Innere Medizin<br />
Pferd (siehe auch Seite 4).<br />
Seminare<br />
Die Seminare zu den Themenbereichen Röntgenaktualisierung,<br />
Ultraschall, Liquordiagnostik<br />
und -zytologie, Kardiologie, 3D-Druck<br />
von (Knochen-) Modellen in der eigenen Praxis,<br />
Zahnheilkunde, Kleinsäugerchirurgie<br />
und -endokrinologie sowie zur stationären<br />
Betreuung in der katzenfreundlichen Praxis<br />
fanden überwiegend am Donnerstag vor der<br />
offiziellen Eröffnungsfeier statt.<br />
Das Seminar „Das Minipig als Patient“<br />
versetzte die Teilnehmenden in die Lage,<br />
Besitzer:innen von Miniaturschweinen in<br />
grundsätzlichen Fragestellungen zu beraten<br />
und vermittelte Grundlagen u. a. zum<br />
rechtlichen Rahmen sowie in Bezug auf<br />
Untersuchungs-, Probenentnahme- und<br />
Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Zusätzlich zu seiner Tagung am 23. November<br />
bot der Arbeitskreis Forensische<br />
Veterinärmedizin erstmals ein Seminar an,<br />
8<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Die Industrieausstellung bot Spaß und Kurzweil zwischen den Vorträgen.<br />
Prof. Jan Suchodolski bei seiner Präsentation auf dem Thementag<br />
Gastroenterologie.<br />
das bereits am Mittwoch, dem 22. November,<br />
durchgeführt wurde. Schwerpunkte<br />
waren hier die Erstellung tierärztlicher Gutachten,<br />
die Bedeutung von Dokumentation<br />
und Aufklärung sowie Tierschutzfälle<br />
vor Gericht.<br />
Angebote für TFA<br />
Tiermedizinische Fachangestellte konnten<br />
an einer Vortragsveranstaltung sowie an<br />
vier Seminaren (Komplikationsmanagement<br />
in der Anästhesie, Prävention, Zahnseminar,<br />
Notfälle) teilnehmen.<br />
Das TFA-Programm auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
Congress war zum letzten Mal von Tierärztin<br />
Antje Blättner gestaltet worden, die seit<br />
2008 die Fortbildungen und Seminare für<br />
TFA im Rahmen des Jahreskongresses der<br />
DGK-<strong>DVG</strong> bzw. des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
mit großem Engagement organisiert und<br />
diesen Bereich aufgebaut hat, nachdem er<br />
zuvor brachgelegen hatte. Für diesen großartigen<br />
Einsatz sprach <strong>DVG</strong>-Präsident Prof.<br />
Kramer Frau Blättner seinen herzlichen<br />
Dank aus.<br />
69. VET-Messe<br />
Auf der bis auf den letzten Platz ausgebuchten<br />
Industrieausstellung boten 105<br />
Ausstellende neueste Produkte, Diagnostika,<br />
Dienstleistungen und Praxisequipment<br />
auf über 1400 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
an. Wie immer war die<br />
Messe Dreh- und Angelpunkt in den Pausen.<br />
Ein Glühweinstand stimmte auf den<br />
nahenden Advent ein, und Massagegeräte<br />
und ein Fotospiegel sorgten für Wellness<br />
und kurzweilige Unterhaltung zwischen<br />
den wissenschaftlichen Sessions.<br />
Großes Dankeschön an alle<br />
Wir danken allen Referierenden, Vorsitzenden,<br />
dem Technik-Team und den zahlreichen<br />
Helfer:innen, den Teilnehmenden<br />
und natürlich unseren Industriepartnern,<br />
Sponsoren und Ausstellern. Insbesondere<br />
danken wir dem Gold-Sponsor Vet-Concept,<br />
den Silber-Sponsoren Ecuphar, Elanco<br />
und Zoetis sowie den Bronze-Sponsoren<br />
Boehringer Ingelheim, R+V, Selectavet<br />
und Veyx.<br />
Wir sind froh, dass der Kongress wieder<br />
in Präsenz stattfinden konnte und so gut<br />
besucht war. So blickt das <strong>DVG</strong>-Team mit<br />
freudiger Erwartung schon auf den nächsten<br />
Kongress, der vom 30. Oktober bis 2.<br />
November 2<strong>02</strong>4 im Estrel in Berlin stattfinden<br />
wird.<br />
PD Dr. Susanne Alldinger<br />
Dr. Marion Selig<br />
Das Technik-Team sorgte im Referierendenraum dafür, dass alles reibungslos ablief.<br />
Fotos:<br />
S. 6 bis S. 13: Carmen Körner, Cynthia Ruf;<br />
außer: S. 7 oben li, S. 9 oben re, S. 10 2. Reihe<br />
li, S. 11 3. Reihe li, 4. Reihe li und re, S. 13<br />
2. Reihe li und re, 3. Reihe li und re, 4. Reihe<br />
li: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 9
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Was zeichnet eine:n gute:n Arbeitgeber:in wirklich aus?<br />
vorantreiben. Mit der anonymen Umfrage<br />
haben alle Mitarbeitende eine Stimme.<br />
Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen<br />
rund um den eNPS oder finden<br />
Sie mehr zum Thema in der VetStage Akademie<br />
als zertifizierte Fortbildung in der<br />
„Bewerbermanagement Tiermedizin“ Fortbildungsreihe:<br />
https://www.vetstage.de/r/<br />
training-204560<br />
Abbildung: VetStage<br />
Sie wünschen sich eine Mitarbeiterbindung<br />
auf höchstem Niveau und wollen ein<br />
Magnet für Talente sein, die Produktivität<br />
Ihrer Mitarbeitenden fördern sowie zugleich<br />
Ihr positives Image vorantreiben?<br />
Wir bei VetStage glauben, dass all dies<br />
nur über eine schrittweise und gemeinsame<br />
Weiterentwicklung des tierärztlichen<br />
Unternehmens möglich wird. Um diese so<br />
gezielt und bestmöglich nach den Bedürfnissen<br />
des Teams auszurichten, kann die<br />
Empfehlungsrate der aktiven Mitarbeitenden<br />
ein nützliches Kriterium sein. Diese<br />
wird durch den Employer Net Promoter<br />
Score (kurz eNPS) ausgedrückt und gibt<br />
auf einer Skala von 1 bis 10 an, wie sehr<br />
Mitarbeitende ihre:n Arbeitgeber:in weiterempfehlen<br />
würden. Während es bisher<br />
in der Tiermedizin keine klaren Bewertungskriterien<br />
für die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
gab, ermöglicht Ihnen diese Form<br />
der Mitarbeiterbefragung einen entscheidenden<br />
Vorsprung am Arbeitsmarkt, denn:<br />
• Sie verstehen, was Sie als Arbeitgeber<br />
wirklich attraktiv macht.<br />
• Sie lernen, wie Sie Mitarbeiter:innen<br />
halten können.<br />
• Sie erfüllen damit rechtliche Vorgaben.<br />
• Die anonyme Durchführung sorgt für<br />
ein valides ehrliches Ergebnis.<br />
• Sie nehmen in der Vet-Branche eine<br />
Vorreiter- und Vorbildrolle mit dem Einsatz<br />
des eNPS ein.<br />
• Sie stärken Ihr Employer Branding und<br />
können die Ergebnisse aktiv im Recruiting<br />
nutzen, um talentierte Mitarbeiter:innen<br />
anzuziehen.<br />
• Sie erkennen im Unternehmen Schwachstellen<br />
und können zielführende Maßnahmen<br />
ergreifen, die zu Ihrem Team<br />
wirklich passen.<br />
Eine Mitarbeiterbefragung wie der eNPS<br />
gibt Ihnen die Chance, sowohl laute als<br />
auch leise Mitarbeitende zu Wort kommen<br />
zu lassen und ein ehrliches und qualitatives<br />
Feedback zu erhalten, das Sie langfristig<br />
zu einer/einem außerordentlichen<br />
Arbeitgebenden machen wird. Der eNPS<br />
stellt somit ein entscheidendes Tool dar,<br />
um als Arbeitgeber:in kontinuierlich besser<br />
zu werden und gemeinsam mit und am<br />
Team zu lernen.<br />
Fazit: „Wer fragt, gewinnt“<br />
Mit dem eNPS starten Sie Ihre kontinuierliche<br />
und zielgerichtete Verbesserungsreise<br />
hin zur/zum außerordentlichen Arbeitgeber:in.<br />
Es gibt kein besseres Investment!<br />
Das Beste: Sie können den Weg „nebenbei“<br />
Über VetStage<br />
VetStage ist die führende Plattform für<br />
Tiermediziner:innen und TFA im deutschsprachigen<br />
Raum. Als größte „digitale<br />
Messe“ der Tiermedizin-Branche ermöglicht<br />
VetStage eine Vernetzung zwischen<br />
Tiermediziner:innen und Arbeitgebenden<br />
sowie eine kontinuierliche Wissenserweiterung.<br />
Die Plattform ist für alle Tiermediziner:innen<br />
von Bedeutung. Ob (Fach-)Tierärzt:in,<br />
TFA, Auszubildende, Studierende<br />
oder Arbeitgebende – VetStage unterstützt<br />
den nächsten Schritt auf dem Karriereweg<br />
oder der Personalakquise. Auf der<br />
Plattform finden sich nicht nur Stellenanzeigen,<br />
sondern auch aktuelle (ATF und AG<br />
TFA zertifizierte) Fortbildungen, relevante<br />
Fachbeiträge und Informationen wie Mitarbeiter:innen-Vorteile<br />
und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
zu den vertretenen<br />
Unternehmen.<br />
In Zusammenarbeit mit Partner:innen<br />
aus Tierarztpraxen, Kliniken, Verbänden<br />
sowie Industriepartner:innen setzt sich<br />
VetStage für positive Entwicklungen in der<br />
Tiermedizinbranche ein und geht den Weg<br />
der Digitalisierung.<br />
Werde Teil von VetStage, der größten<br />
„digitalen Messe“ der Tiermedizin-Branche,<br />
die alles bietet, was für Karriereentwicklung,<br />
Mitarbeitersuche/-verwaltung<br />
und persönliche Weiterbildung relevant ist!<br />
Das Team von VetStage<br />
info@vetstage.de<br />
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14<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
ES GEHT UM<br />
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Ecobiol® Fizz ist wasserlöslich – und vieles<br />
mehr.<br />
Ecobiol® Fizz, ein hocheffizientes wasserlösliches Pro biotikum<br />
für die Geflügelhaltung, liefert schnelle Effekte<br />
auf das Gleichgewicht der Darmmikrobiota – vor allem<br />
in Stresssituationen. Kontinuierlich oder ad hoc über das<br />
Wassersystem angewendet, unterstützt die Brausetablette<br />
die Wirkung von FuttermittelProbiotika und trägt damit<br />
zum allgemeinen Tierwohl und einer nachhaltigen antibiotikafreien<br />
Produktion bei.<br />
Sciencing the global food challenge.<br />
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Distribution durch<br />
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<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 15
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Tierärztetag West – Der Kammerkongress<br />
Der „Tierärztetag West – Der Kammerkongress“,<br />
der vom 30.08. bis 01.09.2<strong>02</strong>4 im<br />
Kongresszentrum Dortmund stattfindet,<br />
rückt näher und mit ihm die Premiere eines<br />
neuen Veranstaltungsformats. Die Landestierärztekammern<br />
Nordrhein, Westfalen-<br />
Lippe, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland<br />
haben sich zusammengetan, um<br />
Veranstaltungen zu bündeln, Synergien zu<br />
nutzen und für Kolleginnen und Kollegen<br />
ein interessantes und attraktives Angebot<br />
in der westdeutschen Region zu machen.<br />
Veranstalter ist die <strong>DVG</strong> in Kooperation mit<br />
den Kammern.<br />
Vielfältiges Programm<br />
Am ersten Kongresstag erwartet die Teilnehmenden<br />
zunächst ein gemeinsamer<br />
Programmteil, in dem es um die Zukunftsperspektiven<br />
des tierärztlichen Berufs<br />
geht und in dem die moderne Veterinärmedizin<br />
aus tiermedizinischer, juristischer<br />
und digitaltechnischer Sicht betrachtet<br />
wird. Im Anschluss beginnen die Fachprogramme,<br />
die aktuelle Themen und Entwicklungen<br />
aufgreifen.<br />
Kleintiere inkl. Katzentag<br />
Zwei parallele Kleintierstreams befassen<br />
sich u. a. mit der Notdienstorganisation,<br />
dem Herz-Kreislauf-System sowie Verdauungstrakt,<br />
Heimtiernotfällen und dem Vorgehen<br />
bei Traumata. Am Samstag, dem<br />
zweiten Kongresstag, wird ein Kleintierstream<br />
von der AG Katzenmedizin der DGK-<br />
<strong>DVG</strong> zum Thema „Von Pankreas bis Dickdarm<br />
– Einblicke in Magen-Darm-Erkrankungen“<br />
gestaltet. Zudem werden eine<br />
„Masterclass Katze“ und weitere Seminare<br />
angeboten, z. B. zum Komplex „Verhalten“,<br />
zu Narkose und zur Reanimation.<br />
Nutztiere<br />
Im Stream Nutztiere geht es u. a. um Zukunftsperspektiven<br />
für die junge Generation<br />
und die Nutztierhaltung 2.0. Die<br />
Podiumsdiskussion „Tierisch gesunde Lebensmittel<br />
in der Zukunft, ein Auslaufmodell<br />
in Deutschland?“ greift ein existentielles<br />
Problem der Landwirtschaft und auch<br />
vieler Kolleginnen und Kollegen auf. Auch<br />
Tierschutzthemen (Transport) und das Minischwein<br />
als Patient stehen auf dem Plan.<br />
Pferde<br />
Das Pferdeprogramm bietet fachlichen Input<br />
u. a. zu endokrinologisch bedingten Erkrankungen,<br />
zu tierärztlichen Maßnahmen<br />
in Trächtigkeit und Laktation, zum<br />
Mikrobiom inkl. Kottransplantation, zu<br />
kardiologischen Fragen und zu Infektionskrankheiten<br />
bei Pferden.<br />
Öffentlicher Dienst<br />
Um Seuchenprävention und Tierseuchenbekämpfung,<br />
um die juristische Sicht auf<br />
Tierschutzfälle sowie Fragen zum Tierarzneimittelrecht<br />
und die teil- und vollmobile<br />
Schlachtung aus Sicht der Überwachungsbehörde<br />
geht es im Stream zum<br />
Öffentlichen Dienst. Auch die Heimtierschutz-Verordnung<br />
wird thematisiert.<br />
Tiermedizinische Fachangestellte<br />
Für TFA wird es auf dem Tierärztetag West<br />
am Samstag einen Vortragsblock im<br />
Stream der AG Katzenmedizin geben. Am<br />
Sonntag können TFA an einem Kurs zur<br />
Aktualisierung der Kenntnisse im Strahlenschutz<br />
teilnehmen.<br />
Industrieausstellung<br />
Auf der begleitenden Industrieausstellung<br />
können sich die Teilnehmenden über neue<br />
Produkte und Trends informieren, Geräte<br />
und Praxisequipment testen und Kolleginnen<br />
und Kollegen treffen.<br />
Das <strong>DVG</strong>-Team freut sich auf Sie in Dortmund!<br />
Weitere Informationen:<br />
www.tieraerztetag-west.de<br />
16<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Gemeinsam in die Zukunft – Niedersächsischer Tierärztetag 2<strong>02</strong>5<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Vom 16. bis 18. Januar 2<strong>02</strong>5 findet in Hannover<br />
der Niedersächsische Tierärztetag<br />
statt – eine Gemeinschaftsveranstaltung<br />
der Tierärztekammer Niedersachsen, des<br />
Ipt Niedersachsen und Bremen e.V und des<br />
VbT Niedersachsen e.V., Vereinigung der<br />
Tierärztinnen und Tierarzte im öffentlichen<br />
Dienst.<br />
Das umfassende Tagungs- und Kongressprogramm<br />
beinhaltet die Themenbereiche<br />
„Kleintiere“, „Pferde“, „Rinder“,<br />
„Schweine“ und „Öffentliches Veterinärwesen“.<br />
Zudem können die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer unter mehreren Seminaren<br />
wählen. Und auch für TFA wird es ein<br />
Programm geben. Auf dem Niedersächsischen<br />
Tierärztetag haben Sie nicht nur die<br />
Möglichkeit, aktuelle Ergebnisse und neueste<br />
Erkenntnisse zu erfahren, die Sie unmittelbar<br />
am Patienten anwenden kön-<br />
nen. Der Kongress bietet auch die Chance,<br />
alte Bekannte zu treffen und neue Freundschaften<br />
zu schließen. Eine innovative Industrieausstellung<br />
versorgt Sie mit Informationen<br />
sowohl zu neuen wie bewährten<br />
Produkten und Dienstleistungen.<br />
Veranstalter ist die <strong>DVG</strong> in Kooperation<br />
mit den genannten Institutionen und Verbänden.<br />
Merken Sie sich den Termin schon<br />
vor – es lohnt sich bestimmt! •<br />
Am 22.09.2<strong>02</strong>3 traf sich der Programmbeirat des Niedersächsischen Tierärztetags<br />
2<strong>02</strong>5 erstmals in Hannover. Foto: Tierärztekammer Niedersachsen<br />
Sie möchten den nächsten Karriereschritt gehen?<br />
Unsere erfolgreiche Gruppe von Kleintierzentren und -praxen sucht weitere Partner<br />
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Unser disruptives Modell der<br />
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abgabewilligen Tierärzten eine nahtlose<br />
Übergabe ihrer Praxis an qualifizierte<br />
Oberärzte aus unserer doc4pets Familie.<br />
Beteiligungsmöglichkeiten:<br />
Als Partner haben Sie die konkrete<br />
Möglichkeit, sich an einer Praxis oder<br />
einem Kleintierzentrum zu beteiligen<br />
und später sogar die Mehrheit zu<br />
übernehmen.<br />
Hochqualifizierte Freiberufler im Fokus:<br />
Bei uns steht der fachlich versierte<br />
Freiberufler im Mittelpunkt. Dank unserer<br />
Gruppenunterstützung in Bereichen wie<br />
Einkauf, Marketing, Personal und<br />
Rechnungswesen können Sie sich voll<br />
und ganz auf Ihre Patienten<br />
konzentrieren.<br />
Haben Sie ein besonderes Fachwissen oder<br />
sogar eine Fachtierarztqualifikation oder<br />
Diplomate-Abschluss?<br />
Möchten Sie dieses Wissen in einem neu<br />
aufzubauenden Bereich einbringen?<br />
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Experte in einem Kleintierzentrum oder<br />
als Nachfolger einer Tierarztpraxis<br />
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<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 17
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>4 – Calls for Abstracts<br />
Hier und auf den nachfolgenden Seiten finden Sie einige Calls for Abstracts der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen, die ihre<br />
Jahrestagungen unter dem Dach des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses 2<strong>02</strong>4 durchführen.<br />
Deadline zum Einreichen der Abstracts ist der 14. April 2<strong>02</strong>4.<br />
Upload unter: https://upload.dvglive.de/<br />
Weitere Calls und aktuelle Informationen sind auch zu finden unter:<br />
https://www.dvg.de<br />
https://www.dvg-vet-congress.de<br />
Call for Abstracts<br />
Die Pferdeophthalmologie ist hier in Europa,<br />
in Deutschland, geboren und ein wichtiger<br />
Bestandteil der Pferdemedizin. Aufgrund<br />
der steigenden Bedeutung gründeten<br />
wir im Jahre 2019 die Arbeitsgruppe<br />
(AG) Pferdeophthalmologie – Arbeitsgruppe<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Pferdekrankheiten.<br />
Dies ist ein Forum, in dem sich an<br />
Pferdeophthalmologie interessierte Kolleginnen<br />
und Kollegen, sowie aktiv tätige<br />
Tierärztinnen und Tierärzte austauschen<br />
können. Jenes schafft Ihnen die Möglichkeit<br />
der Weiterbildung, einen lebhaften<br />
Meinungsaustausch sowie die Diskussion<br />
über fachliche Erfahrungen. Inzwischen<br />
wurden mehrere Kongresse und Seminare<br />
mit großem Erfolg organisiert. Unser Ziel<br />
ist es, diese wichtige Arbeitsgruppe weiterhin<br />
am Leben zu halten und zu fördern.<br />
Aus diesem Grund organisiert die AG<br />
Pferdeophthalmologie der Fachgruppe<br />
Pferdekrankheiten der <strong>DVG</strong> im Rahmen des<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses (30.10.–<strong>02</strong>.11.2<strong>02</strong>4)<br />
in Berlin, zum 5. Mal einen Kongress über<br />
Augenkrankheiten des Pferdes. Das Hauptthema<br />
lautet: „Angeborene Missbildungen<br />
und Erkrankungen“. An diesem Tag<br />
werden sehr interessante 10- bis 20-minütige<br />
Dissertationen, wie auch Fallbeschreibungen<br />
vorgestellt.<br />
Da wir letztes Jahr nicht mehr zu den<br />
Falldiskussionen und dem Überblick über<br />
die internationale Pferdeaugenheilkunde<br />
gekommen sind, möchten wir dieses Mal<br />
diesen beiden Themen deutlich mehr Platz<br />
einräumen. Wichtig ist uns ein Treffen mit<br />
regem Austausch, was wir dieses Mal auch<br />
im Programm zum Ausdruck bringen<br />
möchten. Bitte bringen Sie spontan eigene<br />
interessante Fälle, Bilder, Fragen usw.<br />
mit zu gemeinsamer Diskussion.<br />
Aus den oben genannten Gründen lädt<br />
die Arbeitsgruppe Sie herzlich ein, Abstracts<br />
für Vorträge zum Thema „Angeborene<br />
Missbildungen und Erkrankungen“<br />
zur Tagung einzureichen. Es werden wissenschaftliche,<br />
klinische Studien (Dissertationen)<br />
und interessante Fallberichte<br />
aus der Praxis angenommen.<br />
Die Leitung der Arbeitsgruppe wird<br />
über die Annahme der Präsentationen entscheiden.<br />
Angenommene Abstracts werden<br />
im Tagungsband veröffentlicht. Eine<br />
Wortzahl von 300 Wörtern (ohne Überschrift<br />
und Autoren) sollte nicht überschritten<br />
werden.<br />
Deadline ist der 14.04.2<strong>02</strong>4<br />
Online-Einreichung ab Mitte Januar 2<strong>02</strong>4:<br />
https://upload.dvglive.de/<br />
Bitte beachten Sie bei der Erstellung der<br />
Abstracts die dort hinterlegten Hinweise.<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie:<br />
• Prof. Dr. Dr. József Tóth<br />
E-Mail: prof.j.toth@gmail.com<br />
• Dr. Stefan Gesell<br />
E-Mail: stefan.gesell@pferdeaugenheilkunde.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
• <strong>DVG</strong> Service GmbH, An der Alten Post 2,<br />
35390 Gießen Tel.: 0641 984446-0,<br />
E-Mail: speaker@dvg.de<br />
Wir bitten alle Pferdetierärztinnen und<br />
Pferdetierärzte, die Interesse an einer Beteiligung<br />
in der Arbeitsgruppe haben, teilzunehmen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Prof. Dr. Dr. József Tóth<br />
Leiter der Arbeitsgruppe<br />
Dr. Stefan Gesell<br />
stellv. Leiter der Arbeitsgruppe<br />
18<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
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Den genauen Leistungsumfang entnehmen Sie bitte unseren Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB). © Santévet - October 2<strong>02</strong>3<br />
Fachgruppenversammlungen<br />
In der 1. Jahreshälfte 2<strong>02</strong>4 führen voraussichtlich<br />
die folgenden Gruppierungen der<br />
<strong>DVG</strong> ihre Versammlungen im Rahmen ihrer<br />
Jahrestagungen durch (Mitglieder der<br />
Fachgruppe erhalten die Einladung mit Tagesordnung<br />
einen Monat vor dem Termin<br />
per E-Mail):<br />
• FG Naturheilverfahren und<br />
Regulationsmedizin (voraussichtlich<br />
im ersten Quartal online)<br />
• FG InnLab (<strong>02</strong>.–03.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>4, Hannover)<br />
• FG Reproduktionsmedizin<br />
(28.<strong>02</strong>.–01.03.2<strong>02</strong>4, Berlin)<br />
• FG Tierschutz (29.<strong>02</strong>.–<strong>02</strong>.03.2<strong>02</strong>4,<br />
München)<br />
<strong>DVG</strong>-Forum – digital und gedruckt<br />
Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint seit der Ausgabe<br />
2/2019 als Online-Version mit Blätterfunktion,<br />
verlinkten www-Adressen sowie<br />
E-Mail-Adressen. Wir haben die <strong>DVG</strong>-Mitglieder<br />
in einer Umfrage per E-Mail bzw.<br />
per Post gefragt, welche Version des <strong>DVG</strong>-<br />
Forums sie bevorzugen. Ihrer Mitteilung<br />
entsprechend erhalten Sie die Online-Ausgabe<br />
per Link oder die Print-Ausgabe per<br />
Post zugeschickt. Überlegungen hin zu<br />
mehr Nachhaltigkeit und veränderte Lese-<br />
• FG Didaktik und Kommunikation<br />
(05.–06.03.2<strong>02</strong>4, online)<br />
• FG Pathologie (08.–10.03.2<strong>02</strong>4, Fulda)<br />
• AG Eutergesundheit (18.–19.03.2<strong>02</strong>4,<br />
Schwäbisch Gmünd)<br />
• FG Physiologie und Biochemie<br />
(07.–09.06.2<strong>02</strong>4, Hannover)<br />
• FG Parasitologie und parasitäre<br />
Krankheiten (08.–10.07.2<strong>02</strong>4,<br />
Hannover)<br />
Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich<br />
gern an die Geschäftsstelle:<br />
info@dvg.de<br />
Tel.: 0641 9844460<br />
gewohnheiten haben uns zu dieser Entscheidung<br />
veranlasst. Wir würden uns sehr<br />
freuen, wenn Sie von der Möglichkeit, das<br />
Forum auf diese Weise z. B. auch vom mobilen<br />
Endgerät aus zu nutzen, Gebrauch<br />
machen würden.<br />
Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie künftig<br />
statt der gedruckten die Online-Ausgabe<br />
(oder umgekehrt) erhalten möchten<br />
forum@dvg.de<br />
Tel.: 0641 9844460<br />
Gendergerechte<br />
Sprache<br />
In Artikeln, Beiträgen, Info-Broschüren<br />
und sonstigen Texten verwendet das<br />
Team der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle manchmal<br />
nur die männliche oder weibliche<br />
Berufs-, Status- oder Funktionsbezeichnung.<br />
Gleichzeitig weisen wir, z. B. im<br />
Impressum, immer darauf hin, dass diese<br />
Bezeichnungen für alle Geschlechter<br />
gelten. Uns ist bewusst, dass dies keine<br />
Ideallösung ist und nicht allen gerecht<br />
wird. Die bessere Lesbarkeit sowie auch<br />
die Tatsache, dass es mehr als weibliches<br />
und männliches Geschlecht gibt,<br />
liegen dieser Entscheidung zugrunde.<br />
Wie andere Autorinnen und Autoren Berufs-,<br />
Status- oder Funktionsbezeichnungen<br />
in ihren Beiträgen verwenden,<br />
überlassen wir ihnen. Daher finden sich<br />
im <strong>DVG</strong>-Forum im Hinblick auf gendergerechte<br />
Sprache unterschiedliche<br />
Schreibweisen.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 19
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Aufruf zum Einreichen von Abstracts<br />
für Freie Vorträge und Poster<br />
70. Jahreskongress der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />
Schwerpunktthema:<br />
Wissenschaft für die Praxis<br />
Die DGK-<strong>DVG</strong> (GSAVA) lädt Sie herzlich ein,<br />
Abstracts für Freie Vorträge und Poster anlässlich<br />
des 70. Jahreskongresses in Berlin<br />
einzureichen. Die Vortragspräsentationen<br />
sind auf 10 Minuten mit 5 Minuten Diskussion<br />
limitiert. Weiterhin findet eine Posterausstellung<br />
(Postergröße A0, ca. 90 x 120 cm)<br />
statt. Auch die Poster werden in der Vortragssession<br />
in Kurzpräsentationen (mit Bezug<br />
auf das Poster) vorgestellt (3 Minuten<br />
Präsentation, 2 Minuten Diskussion). Die<br />
Freien Vorträge und Posterpräsentationen<br />
finden voraussichtlich am Donnerstag,<br />
31.10.2<strong>02</strong>4, statt.<br />
Ein wissenschaftlicher Beirat wird über<br />
die Annahme der Präsentationen entscheiden.<br />
Angenommene Abstracts werden<br />
sowohl im Tagungsband als auch in<br />
der Zeitschrift „Kleintierpraxis“ (Print-Ausgabe)<br />
veröffentlicht. Zusätzlich werden die<br />
Abstracts auf die Webseite der Zeitschrift<br />
„Kleintierpraxis“ auf vetline.de im Bereich,<br />
der nur für Abonnent:innen der Zeitschrift<br />
zugänglich ist, gestellt. Mit dem Einreichen<br />
Ihres Abstracts stimmen Sie der vorgenannten<br />
Verwendung und den Veröffentlichungen,<br />
insbesondere der Weitergabe des<br />
Abstracts durch die <strong>DVG</strong> an den Herausgeber<br />
und Verleger (M. & H. Schaper GmbH –<br />
ein Unternehmen der Schlüterschen Fachmedien<br />
GmbH) der Zeitschrift „Kleintierpraxis“<br />
zu und räumen der <strong>DVG</strong> hierzu die<br />
erforderlichen, zeitlich unbeschränkten,<br />
nicht exklusiven Nutzungsrechte an dem<br />
Abstract ein. Zugleich gewährleisten Sie<br />
mit der Einreichung des Abstracts, dass<br />
Rechte Dritter durch die Nutzung des Abstracts<br />
nicht verletzt werden.<br />
Geben Sie bitte Ihre Präferenzen an (Ihre<br />
Präferenzen werden nach Möglichkeit berücksichtigt):<br />
Nur Vortrag / Nur Poster<br />
Vortrag (V) oder Poster (P): 1. Präferenz<br />
V, 2. Präferenz P / 1. Präferenz P, 2. Präferenz<br />
V<br />
Das Abstract sollte folgendermaßen gegliedert<br />
werden: Ziel der Studie – Methoden<br />
– Ergebnisse – Schlussfolgerungen.<br />
Einfache Tabellen sind innerhalb des vorgegebenen<br />
Raums möglich. Entsprechend<br />
gegliederte relevante Fallberichte werden<br />
im Einzelfall auch berücksichtigt. Die Länge<br />
des Abstracts ist auf 250 Wörter begrenzt<br />
(ohne Titel und Autoren).<br />
Wurden Tierversuche durchgeführt,<br />
muss die entsprechende Genehmigung<br />
nachgewiesen werden, z. B. in Form eines<br />
offiziellen Schreibens der Tierversuchskommission,<br />
die (als pdf) mit dem Abstract<br />
eingereicht wird.<br />
Deadline zur Abstracteinreichung:<br />
14. April 2<strong>02</strong>4<br />
Abstracteinreichung ab Mitte Januar<br />
2<strong>02</strong>4: https://upload.dvglive.de/<br />
Bitte nutzen Sie für die Erstellung der Abstracts<br />
die dort hinterlegten Formatvorgaben.<br />
Bitte geben Sie Ihren vollständigen Namen<br />
inkl. aller Titel und die vollständige<br />
Adresse an. Preise für die besten Vorträge<br />
und Poster werden ausschließlich an Nachwuchswissenschaftler:innen<br />
verliehen.<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie<br />
bitte:<br />
• Prof. Dr. Barbara Kohn, Dipl. ECVIM-CA,<br />
Klein- und Heimtierklinik,<br />
Freie Universität Berlin,<br />
FB Veterinärmedizin,<br />
Oertzenweg 19b, 14163 Berlin,<br />
barbara.kohn@fu-berlin.de oder<br />
• Prof. Dr. Andreas Moritz, Dipl.<br />
ECVIM-CA, Klinik für Kleintiere,<br />
Innere Medizin,<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen,<br />
Frankfurter Str. 114, 35392 Gießen,<br />
andreas.moritz@vetmed.uni-giessen.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
• <strong>DVG</strong> Service GmbH, An der Alten Post 2,<br />
35390 Gießen Tel.: 0641 984446-0,<br />
E-Mail: speaker@dvg.de<br />
20<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Call for Abstracts<br />
Die Fachgruppe Veterinärmedizinische Anästhesie,<br />
Intensivmedizin, Notfallmedizin<br />
und Schmerztherapie der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft (VAINS-<br />
<strong>DVG</strong>) lädt Sie herzlich ein, Abstracts für Freie<br />
Vorträge anlässlich des 8. Jahrestreffens dieser<br />
Fachgruppe im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
Congresses vom 30.10. bis <strong>02</strong>.11.2<strong>02</strong>4 in<br />
Berlin einzureichen.<br />
Auch in diesem Jahr werden nicht nur<br />
wissenschaftliche Studien, sondern auch<br />
Fallberichte aus der Praxis zu den Bereichen<br />
Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin<br />
und Schmerztherapie angenommen.<br />
Ein wissenschaftlicher Beirat wird<br />
über die Annahme der Präsentationen entscheiden.<br />
Angenommene Abstracts werden<br />
im Tagungsband und in der „Tierärztlichen<br />
Praxis“ veröffentlicht.<br />
Die Vortragspräsentationen sind auf<br />
13 Minuten mit 2 Minuten Diskussion limitiert.<br />
Die Gliederung des Abstracts ist frei,<br />
muss jedoch Informationen zum Ziel der<br />
Studie, Methoden, Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />
enthalten. Formulierungen<br />
wie „die Resultate werden im Vortrag präsentiert/diskutiert“<br />
sind nicht akzeptabel.<br />
Einfache Tabellen sind innerhalb des vorgegebenen<br />
Raums möglich. Eine Wortzahl<br />
von 300 Wörtern (ohne Überschrift und<br />
Autoren) sollte nicht überschritten werden.<br />
Deadline ist der 14.04.2<strong>02</strong>4.<br />
Abstracts, die nach diesem Datum eingereicht<br />
werden, finden keine Berücksichtigung.<br />
Bitte reichen Sie Ihr Abstract ab Mitte Januar<br />
2<strong>02</strong>4 online unter folgender Adresse<br />
ein: https://upload.dvglive.de/<br />
Bitte beachten Sie bei der Erstellung der<br />
Abstracts die dort hinterlegten Hinweise.<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie<br />
bitte:<br />
• Prof. Dr. Sabine Kästner,<br />
E Mail: sabine.kaestner@<br />
tiho-hannover.de oder<br />
• Dr. Julia Tünsmeyer,<br />
E-Mail: julia.tuensmeyer@<br />
tiho-hannover.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
• <strong>DVG</strong> Service GmbH, An der Alten Post 2,<br />
35390 Gießen Tel.: 0641 984446-0,<br />
E-Mail: speaker@dvg.de<br />
naturwissenschaftlich studieren in den Fächern<br />
Veterinärmedizin<br />
Humanmedizin<br />
Biologie<br />
im Studienzentrum auf Hochschulniveau<br />
www.c-hinterseher-wissen.com<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 21<br />
Lehrgänge mit<br />
staatlicher Zulassung<br />
Lebenslanger Zugriff auf die Studiendatenbank<br />
(SAL, Social Augmented Learning)<br />
Online- & Live- Unterricht,<br />
individuelle Prüfungen<br />
Vernetztes soziales Engagement<br />
für Mensch und Pferd<br />
Gesunder Mensch-<br />
Gesundes Tier e.V.<br />
Spirit of<br />
Avalon
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Aufruf zur Einreichung von Abstracts für freie<br />
Vorträge und Poster<br />
Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“<br />
im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
vom 30. Oktober – 2. November 2<strong>02</strong>4<br />
im Estrel Congress Center, Berlin<br />
Die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“<br />
lädt Sie herzlich ein, Abstracts für freie Vorträge<br />
und Poster anlässlich des <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
Congresses 2<strong>02</strong>4 einzureichen.<br />
Deadline zur Abstract-Einreichung:<br />
14. April 2<strong>02</strong>4<br />
Abstracts, die nach diesem Datum eingereicht<br />
werden, finden keine Berücksichtigung.<br />
Ein wissenschaftlicher Beirat entscheidet<br />
über die Annahme der Beiträge.<br />
Angenommene Abstracts werden in einem<br />
Tagungsband erscheinen.<br />
Es sind aktuelle Studien und Fallberichte<br />
aus dem gesamten Gebiet der Tierernährung<br />
erwünscht. Die Vortragspräsen-<br />
tationen sind voraussichtlich auf 10-15<br />
Minuten plus 5-10 Minuten Diskussion limitiert.<br />
Zudem findet eine Posterpräsentation<br />
(Postergröße A0, ca. 90 x 120 cm)<br />
statt. Die Autor:innen der Poster werden<br />
zu vorgegebenen Zeiten gebeten, ihr Poster<br />
zunächst im Rahmen einer ppt-Kurzpräsentation<br />
(ca. 5 Minuten) vorzustellen<br />
und anschließend für die Beantwortung<br />
von Fragen zur Verfügung zu stehen.<br />
Bitte geben Sie bei der Abstract-Einreichung<br />
Ihre 1. und 2. Präferenz an: Freier<br />
Vortrag, Posterpräsentation, KEIN Poster.<br />
Die Länge des Abstracts ist auf 250<br />
Wörter begrenzt (ohne Titel, Autor:innen<br />
und zitierte Literatur). Bei der Gliederung<br />
des Abstracts sind das Ziel der Studie, Methoden,<br />
Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />
anzugeben.<br />
Bitte reichen Sie Ihr Abstract ab Mitte Januar<br />
2<strong>02</strong>4 online ein:<br />
https://upload.dvglive.de/<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie<br />
bitte:<br />
• Prof. Dr. Nadine Paßlack, Klinik für<br />
Kleintiere (Innere Medizin),<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen,<br />
Frankfurter Str. 114, 35392 Gießen<br />
E-Mail: nadine.passlack@vetmed.unigiessen.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
• <strong>DVG</strong> Service GmbH, An der Alten Post 2,<br />
35390 Gießen Tel.: 0641 984446-0,<br />
E-Mail: speaker@dvg.de<br />
Call for Abstracts<br />
Die Fachgruppe „Naturheilverfahren und<br />
Regulationsmedizin“ der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft lädt Sie<br />
herzlich ein, Abstracts für Freie Vorträge<br />
anlässlich der Jahrestagung dieser Fachgruppe<br />
im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
vom 30.10. bis <strong>02</strong>.11.2<strong>02</strong>4 in Berlin<br />
einzureichen.<br />
Deadline ist der 14.04.2<strong>02</strong>4.<br />
Abstracts, die nach diesem Datum eingereicht<br />
werden, finden keine Berücksichtigung.<br />
Es können wissenschaftliche Studien<br />
sowie auch Fallberichte aus dem gesamten<br />
Gebiet der Naturheilverfahren und Regulationsmedizin<br />
in der Veterinärmedizin<br />
eingereicht werden. Ein wissenschaftliches<br />
Gremium wird über die Annahme der Präsentationen<br />
entscheiden. Angenommene<br />
Abstracts werden im Tagungsband veröffentlicht.<br />
Die Vortragspräsentationen sind auf<br />
15 Minuten mit 5 Minuten Diskussion limitiert.<br />
Die Länge des Abstracts ist auf 300<br />
Wörter begrenzt (ohne Titel und Autoren).<br />
Die Gliederung ist frei, sollte bei Studien<br />
jedoch Informationen zum Ziel der Studie,<br />
Methoden, Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />
enthalten und bei Fallberichten Informationen<br />
zu Vorstellungsgrund, Diagnostik,<br />
Therapie und Diskussion.<br />
Bitte reichen Sie Ihr Abstract ab Mitte Januar<br />
2<strong>02</strong>4 online unter folgender Adresse<br />
ein: https://upload.dvglive.de/<br />
Bitte beachten Sie bei der Erstellung der<br />
Abstracts die dort hinterlegten Hinweise.<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie<br />
bitte:<br />
• Brigitta Smit-Fornahl,<br />
E-Mail: happy-animals@gmx.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
• <strong>DVG</strong> Service GmbH, An der Alten Post 2,<br />
35390 Gießen Tel.: 0641 984446-0,<br />
E-Mail: speaker@dvg.de<br />
22<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Frohes<br />
Fest!<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Wir danken allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, den Förderern, Sponsoren und<br />
insbesondere den Mitgliedern der <strong>DVG</strong> für ihr<br />
Engagement und ihre Beiträge. Zusammen<br />
entwickeln wir die <strong>DVG</strong> weiter als<br />
professionelle und moderne<br />
Wissenschaftsgesellschaft!<br />
Ihnen, allen Kooperationspartnern<br />
und Freunden der <strong>DVG</strong><br />
ein frohes Weihnachtsfest<br />
und ein gesundes Jahr 2<strong>02</strong>4!<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />
(Bursa, Torun, Stara Zagora) Martin Kramer<br />
für den Vorstand der <strong>DVG</strong> e.V.<br />
PD Dr. Susanne Alldinger<br />
für die <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH • <strong>DVG</strong> e.V.<br />
An der Alten Post 2 • 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641 984446-0<br />
Mail: info@dvg.de • Web: www.dvg.de<br />
IMPRESSUM<br />
Forum_Anzeige Weihnachten 2<strong>02</strong>3.indd 1 29.11.2<strong>02</strong>3 12:06:29<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft e. V.<br />
Präsident:<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. (Bursa, Torun,<br />
Stara Zagora) Martin Kramer<br />
Vizepräsident, Schatzmeister:<br />
Prof. Dr. Jörg Aschenbach<br />
ISSN 1861-907X<br />
Redaktion: <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
PD Dr. Susanne Alldinger und<br />
Dr. Marion Selig<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641 98 44 46 0<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Internet: www.dvg.de<br />
Foto Titelseite:<br />
Wietse Nys/Wirestock Creators, Adobe-<br />
Stock<br />
Verlag:<br />
Verlag der <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641 98 44 46 0<br />
Druck und Bindung:<br />
Druckerei Bender GmbH<br />
Hauptstr. 27, 35435 Wettenberg<br />
Tel.: 0641 9849960, Fax: 0641 98499620<br />
E-Mail: info@druckerei-bender.de<br />
Internet: www.druckerei-bender.de<br />
Layout / Bildbearbeitung:<br />
Bernd Burkart, www.form-und-produktion.de<br />
Anzeigen:<br />
Alpha Informationsgesellschaft mbH,<br />
Lampertheim,<br />
E-Mail: info@alphapublic.de<br />
Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint in einer Onlinesowie<br />
in einer Print-Ausgabe.<br />
Auflage der Print-Ausgabe: 2.000<br />
Erscheinungsweise: zweimal jährlich<br />
Die Verantwortlichkeit für den Inhalt der<br />
Beiträge liegt bei den Verfasser:innen. Der<br />
auszugsweise Abdruck ist unter Angabe der<br />
Quelle gestattet. Die Übersendung eines<br />
Belegexemplars wird erbeten. Berufs-, Status-<br />
und Funktionsbezeichnungen im <strong>DVG</strong>-<br />
Forum gelten für alle Geschlechter.<br />
Registergericht Gießen<br />
Handelsregister Nr. HRB 3877<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 23
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Schmerzmanagement für Samtpfoten<br />
Dr. Angelika Drensler eröffnete die Kölner Thementage „Patient Katze“.<br />
Dr. Jennifer von Luckner (links) und Dr. Cordula Tassani-Prell hatten neben der Behandlung physischer<br />
Befunde auch die Psyche von Katze und Halter im Blick.<br />
Auf den Kölner Thementagen „Patient Katze“<br />
der Arbeitsgruppe Katzenmedizin der<br />
DGK-<strong>DVG</strong> drehte sich vom 16. bis 17. September<br />
2<strong>02</strong>3 alles um das spannende und<br />
für alle praktisch tätigen Kolleginnen und<br />
Kollegen überaus relevante Thema<br />
„Schmerzmanagement für Samtpfoten“.<br />
Die Tagung fand im Maternushaus in Köln<br />
mit über 240 Teilnehmenden statt, darunter<br />
etwa 40 Tiermedizinische Fachangestellte.<br />
Die Leiterin der Arbeitsgruppe, Dr. Angelika<br />
Drensler (Elmshorn), eröffnete die<br />
Thementage und begrüßte alle Anwesenden.<br />
Auch Prof. Dr. Andreas Moritz (Gießen),<br />
Präsident der DGK-<strong>DVG</strong>, sprach Grußworte<br />
und dankte Dr. Drensler und ihrem<br />
Team für die Zusammenstellung des ausgesprochen<br />
praxisnahen Programms.<br />
Auch an die Referentinnen und Referenten,<br />
die Teilnehmenden, das <strong>DVG</strong>-Team und vor<br />
allem auch an die Ausstellenden richtete<br />
er ein großes Dankeschön.<br />
Vortragsprogramm<br />
Die Vorträge befassten sich mit der Frage,<br />
wie Schmerzen bei Katzen vermieden oder<br />
minimiert werden können. So wurden verschiedene<br />
Situationen oder Erkrankungen<br />
dargestellt; wie z. B. analgetisch bei herausfordernden<br />
Operationen, bei Osteoarthrose<br />
oder bei Zahnerkrankungen vorgegangen<br />
wird. Auch die feline Pankreatitis<br />
und gastrointestinale Schmerzen wurden<br />
thematisiert. Einige Präsentationen wurden<br />
von zwei Referierenden gehalten, die<br />
sich in ihren Beiträgen ergänzten und die<br />
Vorträge auf diese Weise besonders anschaulich<br />
gestalteten.<br />
So zeichneten Dr. Jennifer von Luckner<br />
(Bad Kissingen) und Dr. Cordula Tassani-<br />
Prell (Hofheim) den Weg von Katze und<br />
Halter nach, vom Transport in einem geeigneten<br />
(und bekannten) Behältnis und<br />
dem Ankommen in der Praxis über die<br />
Möglichkeiten, Ankunft, Wartezeit, Handling<br />
und Behandlung möglichst „cat<br />
friendly“ durchzuführen bis zur Entlassung<br />
des Patienten und der Einbeziehung<br />
von Tierhalter oder Tierhalterin in das weitere<br />
Vorgehen. Übereinstimmend betonten<br />
mehrere Referierende, wie wichtig<br />
neben der adäquaten Behandlung organischer<br />
Befunde auch die Zuwendung und<br />
das Kümmern, also „tender loving care“<br />
seien.<br />
Ein Highlight war der Vortrag von Prof.<br />
Paulo Steagall (Montreal und Hongkong),<br />
Professor für Veterinäranästhesie und<br />
Schmerzmanagement, renommierter Experte<br />
für Analgesie und Anästhesie und<br />
Mitentwickler der Feline Grimace Scale. Er<br />
gab einen Überblick über das Management<br />
akuter Schmerzen bei Katzen und<br />
die Auswirkungen auf die Dosierung von<br />
Analgetika, wenn mehrere Krankheiten<br />
24<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Prof. Paulo Steagall gab einen Überblick über das<br />
Management akuter Schmerzen bei Katzen.<br />
gleichzeitig vorliegen. Er stellte dar, dass<br />
ein Schmerzmanagement, der Einsatz von<br />
Antiemetika, eine „cat friendly“ Umgebung<br />
ebenso wie Zuwendung zur Reduktion<br />
von Stress, Angst und Leiden beitragen<br />
können.<br />
Weitere Themen waren die (machbare)<br />
Umsetzbarkeit der Anästhesie-Leitlinien<br />
in der Katzenpraxis, die Möglichkeiten der<br />
Die Behandlung von Schmerzen im Zusammenhang<br />
mit Zahnerkrankungen waren das Thema<br />
von Dr. Martina van Suntum.<br />
Regionalanästhesie und die Anwendung<br />
der Physiotherapie bei Katzen.<br />
Seminare<br />
Am Sonntag, dem Tag nach dem Vortragsprogramm,<br />
konnten die Teilnehmenden<br />
unter zwei Masterclasses wählen. Prof.<br />
Steagall bot die Masterclass „Becoming<br />
the cat whisperer in pain assessment” an,<br />
in der es um die Beurteilung von Schmerzen<br />
ging. Prof. Steagall stellte dar, dass<br />
einer der Hauptgründe, warum Schmerzen<br />
bei Katzen nicht ausreichend behandelt<br />
werden, die Unfähigkeit ist, sie adäquat<br />
einschätzen zu können. Die Beurteilung<br />
von Schmerzen basiert auf der Beobachtung<br />
von Verhaltensweisen, Gesichtsausdruck,<br />
Körperhaltung, Aktivitätsniveau<br />
und Wechselwirkung mit der Umwelt und<br />
den Beobachtenden.<br />
Parallel fand die Masterclass „Zähne“<br />
statt, in der Dr. Martina van Suntum (Germersheim)<br />
Fallbeispiele aus der Praxis vorstellte<br />
und Klinik, Diagnostik, Therapie sowie<br />
die Anforderungen an Anästhesie und<br />
Schmerzmanagement ansprach. Sie ging<br />
insbesondere auf die Lokalanästhesie ein,<br />
die bei Eingriffen an Zähnen, Maul und Gesicht<br />
viele Vorteile bietet.<br />
Tiermedizinische Fachangestellte<br />
Die Vorträge des Programms für Tiermedizinische<br />
Fachangestellte (TFA) befassten<br />
sich mit der Rolle der TFA beim Schmerzmanagement<br />
sowie mit Kitten in der Notaufnahme<br />
und anderen Notfällen. Zusätzlich<br />
konnten die TFA an dem Seminar<br />
„Laborkurs kompakt“ teilnehmen.<br />
Dr. Angelika Drensler (links) und Prof. Dr. Andreas Moritz verliehen die<br />
Posterpreise an Dr. Alexandra Schütter (2. v. links) und Stefanie Brause.<br />
Die Firma Laboklin freute sich über die Auszeichnung mit den Nachhaltigkeitspreisen<br />
der <strong>DVG</strong>. V.l.n.r.: Dr. Marion Selig (<strong>DVG</strong>), Anne-Christin<br />
Alterauge und Johannes Althen (Laboklin), Dr. Angelika Drensler,<br />
Prof. Dr. Andreas Moritz.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 25
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Die Posterausstellung rief großes Interesse hervor.<br />
Posterausstellung und<br />
Posterpreise<br />
Die sehr gut frequentierte Posterausstellung<br />
umfasste elf Poster mit Studienergebnissen<br />
und Fallberichten. Ein wissenschaftlicher<br />
Beirat sowie das Publikum<br />
wählten zwei Poster aus, die mit Preisen<br />
ausgezeichnet wurden, welche die Schlütersche<br />
Fachmedien GmbH gestiftet hatte<br />
(jeweils ein Jahresabonnement der „Kleintierpraxis“<br />
und ein Buchgutschein).<br />
Über den Jurypreis freute sich Stefanie<br />
Brause (Hannover) für ihr Poster „Vergleich<br />
des Einsatzes der deutschen Version<br />
Anziehungs- und Kristallisationspunkt in den Pausen war die Industrieausstellung.<br />
des feline Glasgow Composite Measured<br />
Pain Scale (f-GCMPS) zuhause und in einer<br />
Tierklinik – vorläufige Ergebnisse“.<br />
Den Publikumspreis nahm Dr. Alexandra<br />
Schütter (Hannover) aus dem Team<br />
von Marcelo Feighelstein und Prof. Dr. Sabine<br />
Kästner für das Poster „Explainable<br />
automated pain recognition in cats – Vorhersagekraft<br />
automatisierter Schmerzerkennung<br />
bei der Katze“ entgegen.<br />
Einen weiteren Posterpreis für einen<br />
Fallbericht vergab die Jury an Dr. Ingo<br />
Schäfer (Bad Kissingen) für das Poster „Feline<br />
Leishmaniose – ein Fallbericht“ (die<br />
<strong>DVG</strong> stiftete einen Rabattgutschein für ein<br />
Modul ihrer Fortbildungsreihe „Berlin-Gießener<br />
Kleintiermodule“ unter dem Dach<br />
von <strong>DVG</strong>-Vet-Progress).<br />
Preis für nachhaltige Ausstellungs-Konzepte<br />
Die <strong>DVG</strong> hat schon seit längerer Zeit das<br />
Anliegen, Tagungen und Kongresse möglichst<br />
nachhaltig zu gestalten. So wurde<br />
der Verbrauch von Papier und Plastik, u. a.<br />
durch Tagungsunterlagen zum Download<br />
und Namensschilder ohne Plastikhülle,<br />
schon seit einigen Jahren deutlich gesenkt.<br />
Die „Dresdner Thementage Kleintier“,<br />
die im Januar 2<strong>02</strong>3 stattfanden, sind<br />
nach der internationalen DIN ISO 20121<br />
als nachhaltige Veranstaltung zertifiziert<br />
worden und die <strong>DVG</strong> hat zum Ziel, als<br />
Unternehmen zertifiziert zu werden.<br />
Um auch die Ausstellenden in der Industrieausstellung<br />
dazu anzuregen, ihren<br />
Stand nachhaltig zu gestalten, hatte die<br />
<strong>DVG</strong> einen Nachhaltigkeitspreis ausgelobt.<br />
Auch hier gab es einen Jurypreis sowie<br />
einen Publikumspreis zu gewinnen.<br />
Sowohl die Jury (die mit dem Thema<br />
Nachhaltigkeit in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
befassten Mitarbeitenden) als auch das<br />
Publikum entschieden sich für das Konzept<br />
der Firma Laboklin, die damit beide<br />
Preise einheimste. Laboklin erzeugt u. a.<br />
Solarstrom und stellt Ladesäulen für E-<br />
Autos zur Verfügung, verwendet Versand-<br />
26<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
taschen aus 80 Prozent Recyclingmaterial,<br />
nutzt nachhaltige, faire und möglichst regionale<br />
Artikel als Give-aways und verzichtet<br />
in der Kantine auf Einmalverpackungen.<br />
Johannes Althen und Anne-Christin<br />
Alterauge nahmen die Preise erfreut entgegen<br />
– und können sich über günstige<br />
Bedingungen für Ausstellende auf dem<br />
Tierärztetag West in Dortmund (30.08.-<br />
01.09.2<strong>02</strong>4) freuen.<br />
Nach den rundum gelungenen Thementagen<br />
können sich alle Katzen-interessierten<br />
Kolleginnen und Kollegen auf die<br />
nächste Tagung „Patient Katze“ freuen, die<br />
im Rahmen des Tierärztetages West am<br />
31.08.2<strong>02</strong>4 in Dortmund stattfindet.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Neues aus der AG Kleinsäuger der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Wir freuen uns, dass die Kleinsäugermedizin<br />
unter den Mitgliedern der <strong>DVG</strong> immer<br />
beliebter wird und unsere Arbeitsgruppe<br />
mittlerweile 295 Mitglieder aufweisen<br />
kann (Stand 01.12.2<strong>02</strong>3).<br />
Journal Clubs<br />
Der Allgemeine Journal Club Kleinsäuger<br />
befasste sich am 26.06.2<strong>02</strong>3 mit einer Publikation<br />
zum Thema Lymphom bei Kaninchen<br />
und am 04.09.2<strong>02</strong>3 mit dem spontanen<br />
Pneumothorax beim Kaninchen. Eine<br />
Kollegin aus der AG bereitete jeweils die<br />
Publikation auf. Es nahmen zu beiden Terminen<br />
ca. 50 Mitglieder der AG Kleinsäuger<br />
teil.<br />
AG Kleinsäuger goes Social Media<br />
Seit Oktober 2<strong>02</strong>2 ist die AG Kleinsäuger<br />
nun auch auf Instagram und Facebook<br />
unterwegs. Bisher wurden 21 Beiträge zu<br />
verschiedensten Themen rund um Kleinsäuger<br />
gepostet. Der aktuelle Beitrag befasst<br />
sich mit Ohrräude bei Kaninchen. Es<br />
wird ordentlich gelesen und geliked. Die<br />
meisten Likes erhielten die Portraits von<br />
Kaninchen mit Fazialisparese (-spasmus).<br />
Stand Mitte Oktober 2<strong>02</strong>3 haben wir 527<br />
(Instagram) bzw. 629 (Facebook) Follower.<br />
Folgen Sie uns, lesen Sie uns, liken Sie uns!<br />
Wir freuen uns auf Sie! (@dvg_ag_Kleinsaeuger).<br />
Foto: aleksandr, Fotolia.com<br />
Kongresse<br />
Beim <strong>DVG</strong> Vet-Congress 2<strong>02</strong>3 vom 22. bis<br />
25.11.2<strong>02</strong>3 im Berliner Estrel Congress<br />
Center war auch die AG Kleinsäuger vertreten.<br />
Am Donnerstag, dem 23.11.2<strong>02</strong>3 fanden<br />
zwei Halbtagseminare statt. Von 08:30<br />
bis 12:30 Uhr gaben Yvonne Eckert und<br />
Tina Brezina Einblicke in die Weichteilchirurgie<br />
bei Meerschweinchen und Kaninchen.<br />
Jutta Hein gab von 13:30 bis 17:00<br />
Uhr ein Update zur Kleinsäugerendokrinologie.<br />
Am Samstag, dem 25.11.2<strong>02</strong>3, wurden<br />
von 08:30 bis 9:30 Uhr Step by Step<br />
Anleitungen für verschiedene Kleinsäugerfälle<br />
gegeben. Vorträge zum Vorgehen bei<br />
inappetenten Kaninchen, Kleinsäugern im<br />
Schock und Kaninchen mit Azotämie standen<br />
auf dem Programm. Von 17:00 bis<br />
18:30 Uhr wurden Kleinsäugeranästhesie<br />
und einige Zusammenfassungen aktueller<br />
Publikationen der Kleinsäugermedizin vorgestellt.<br />
Zudem wurde die Frage gestellt,<br />
ob Heudiät und Aufbauspritze noch zeitgemäß<br />
sind. Über das rege Interesse an<br />
den Seminaren und Vorträgen sowie intensiven<br />
fachlichen Austausch mit Ihnen haben<br />
wir uns sehr gefreut!<br />
Wir sind bereits in der Planung zum <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congress 2<strong>02</strong>4 (30.10. bis <strong>02</strong>.11.2<strong>02</strong>4)<br />
und beginnen langsam mit den Planungen<br />
für Augsburg 2<strong>02</strong>5 (30.05. bis 01.06.2<strong>02</strong>5).<br />
Es bleibt spannend und wir halten Sie auf<br />
dem Laufenden!<br />
Weitere Informationen zu anstehenden<br />
Veranstaltungen finden Sie auch unter<br />
www.dvg-kleinsaeuger.de oder<br />
www.dvg-vet-congress.de<br />
Flyer<br />
Mehrere Kolleginnen aus dem Vorstand<br />
und aus der AG arbeiten sehr intensiv an<br />
der Ausarbeitung von Flyern für Besitzerinnen<br />
und Besitzer zu wichtigen Kleinsäugerthemen.<br />
Diese Flyer sollen über die <strong>DVG</strong><br />
tierärztlichen Praxen zur Verfügung gestellt<br />
und ausgegeben werden können. Die<br />
Flyer behandeln Themen wie Ernährung,<br />
Zahnerkrankungen und Darmverschluss.<br />
Sobald die ersten Flyer fertig sind, informieren<br />
wir Sie, auch darüber, wie Sie sie<br />
beziehen können.<br />
PD. Dr. Kerstin Müller und Dr. Milena Thöle<br />
Leiterinnen der AG Kleinsäuger •<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 27
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Progress – neue Modulreihe erfolgreich gestartet<br />
Prof. Dr. Jörg Aschenbach begrüßte die<br />
Teilnehmenden.<br />
Die neue, innovative Fortbildungsreihe für<br />
die Klein- und Heimtiermedizin – die Berlin-Gießener-Kleintiermodule<br />
unter dem<br />
Dach von <strong>DVG</strong>-Vet-Progress – ist erfolgreich<br />
gestartet! Vom 29. bis 30. September<br />
fand das erste Modul im Weiterbildungszentrum<br />
„Veterinarium Progressum“ auf<br />
dem Campus Düppel des Fachbereichs Veterinärmedizin<br />
der Freien Universität (FU)<br />
Berlin sowie online statt.<br />
Insgesamt etwa 70 Kolleginnen und<br />
Kollegen nahmen an der Fortbildung teil,<br />
die mit 20 Modulen innerhalb des Zeitraums<br />
von dreieinhalb Jahren einen Überblick<br />
über die Kleintiermedizin sowie<br />
einen Einblick in die Heimtiermedizin<br />
gibt. Prof. Dr. Jörg Aschenbach, <strong>DVG</strong>-Vizepräsident<br />
und Prodekan für Lehre am<br />
Fachbereich Veterinärmedizin in Berlin,<br />
begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
und freute sich über den Start der<br />
Modulreihe als neues Aufgabengebiet der<br />
<strong>DVG</strong> mit der eigenen Marke „<strong>DVG</strong>-Vet-Progress“.<br />
Auch Prof. Dr. Barbara Kohn (Berlin),<br />
maßgebliche Initiatorin der Modulreihe,<br />
begrüßte die Anwesenden vor Ort<br />
sowie online und stellte den geplanten<br />
Verlauf vor.<br />
Die Modulreihe ist ein Kooperationsprojekt<br />
der <strong>DVG</strong> mit der FU Berlin, der Justus-Liebig-Universität<br />
(JLU) Gießen und<br />
der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />
(DGK-<strong>DVG</strong>). Sie eignet sich als Vorbereitung<br />
auf die Fachtierarztprüfung sowie<br />
als ein „Update“ auf dem Gebiet der<br />
Kleintiermedizin für Kolleginnen und Kollegen,<br />
die ihr Tiermedizinstudium vor einiger<br />
Zeit abgeschlossen haben, für Wiedereinsteiger:innen<br />
oder bei beruflicher<br />
Neuorientierung.<br />
Der Expertenrat der Modulreihe, bestehend<br />
aus Prof. Kohn, Prof. Dr. Andreas<br />
Moritz (Gießen), PD Dr. Kerstin Müller<br />
(Berlin) und Dr. Kerstin von Pückler (Gießen),<br />
stellt für jedes Modul die Referentinnen<br />
und Referenten zusammen, bei<br />
denen es sich durchweg um ausgewiesene<br />
Expert:innen auf ihrem Gebiet handelt.<br />
Das erste Modul zum Thema Respirationstrakt<br />
befasste sich in spannenden<br />
und in die Tiefe gehenden Präsentationen<br />
28<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Der Expertenrat des ersten Moduls (v.l.n.r.): Prof. Dr. Barbara Kohn,<br />
Dr. Kerstin von Pückler, Prof. Dr. Andreas Moritz.<br />
Gespannt verfolgten die Teilnehmenden die Präsentationen.<br />
mit Dyspnoe, Diagnostik und Differentialdiagnostik<br />
von Nasenerkrankungen, mit<br />
Tumoren, infektiösen und entzündlichen<br />
sowie auch parasitären Erkrankungen der<br />
Nasenhöhle und der Nasennebenhöhlen.<br />
Auch Erkrankungen des Lungenparenchyms<br />
sowie das diagnostische Vorgehen<br />
beim Pleuraerguss und die Frage, was bei<br />
einem Thoraxtrauma zu tun ist, wurden<br />
angesprochen. Die Vorträge waren mit<br />
zahlreichen Videos z. B. von bildgebenden<br />
Verfahren besonders anschaulich gestal-<br />
tet. Ausführliche Fallberichte rundeten<br />
den umfassenden Überblick über Erkrankungen<br />
des Respirationstraktes ab.<br />
Die Module finden an Freitagen von<br />
14:00 bis 18:30 Uhr sowie an Samstagen<br />
von 9:00 bis 17:30 Uhr als Präsenzveranstaltung<br />
in Berlin statt. Die Online-Zuschaltung<br />
wird angeboten. Nach der Teilnahme<br />
an mindestens 17 der 20 Module<br />
(davon 15 in Präsenz) und einer erfolgreich<br />
absolvierten MC-Abschlussprüfung erhalten<br />
die Teilnehmer:innen das „Zertifikat<br />
für wissenschaftsbasierte Kleintiermedizin“<br />
(Certified Veterinarian in „Science based<br />
Small Animal Medicine“).<br />
Weitere Informationen, die Termine<br />
und Themen aller Module, die Anmeldung<br />
sowie die Programme der nächsten Module<br />
finden Sie unter:<br />
https://www.dvg-vet-progress.de/<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
Veranstaltungsort der Modulreihe ist das Veterinarium Progressum auf dem Campus Düppel.<br />
Progress yourself – mit <strong>DVG</strong>-Vet-Progress!<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 29
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
AG Lasermedizin: Aktivitäten 2<strong>02</strong>2 / 2<strong>02</strong>3<br />
Unsere AG Lasermedizin veranstaltet i.d.R.<br />
jedes Jahr eine Fortbildungsveranstaltung<br />
für ihre Mitglieder und alle anderen an der<br />
Lasermedizin Interessierten.<br />
2<strong>02</strong>2 hatten wir einen erfolgreichen<br />
Kongress in Augsburg ausrichten können.<br />
Es wurde dort die Möglichkeit geboten,<br />
den Laserschein zu erwerben. Des Weiteren<br />
hatten nationale, eine spanische, ein<br />
belgischer und zwei amerikanische Referenten<br />
den Teilnehmenden am Tag der Präsentationen<br />
die Einsatzgebiete und Anwendung<br />
des Dioden-Lasers im Vergleich<br />
zu dem CO 2 -Laser und die entsprechenden<br />
theoretischen Grundlagen vermittelt. Am<br />
letzten Kongresstag bestand für alle Teilnehmenden<br />
die Möglichkeit, auch die<br />
praktische Anwendung der beiden Lasertechniken<br />
intensiv zu üben.<br />
In diesem Jahr war, wie auch schon<br />
2<strong>02</strong>1, ein eintägiger online Kongress geplant,<br />
der jedoch leider nicht stattfinden<br />
konnte, da unser 2. Vorsitzender aus schwerwiegenden<br />
privaten Gründen die Organisation<br />
nicht vervollständigen konnte.<br />
Wir werden diese Tagung 2<strong>02</strong>4 abhalten<br />
und sind gerade in der Terminfindungsphase.<br />
Alle weiteren Informationen<br />
werden rechtzeitig mitgeteilt.<br />
Dr. Ursula Mayer<br />
Leiterin der AG Lasermedizin<br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
11. CT-User-Meeting in Göttingen<br />
Das 11. CT-User-Meeting fand vom 13. bis<br />
14. Oktober in Göttingen statt – an dem<br />
Ort, an dem im September 2011 mit der<br />
Gründung der AG Computertomographie<br />
Der „alte“ und neue Vorstand (v.l.n.r.): Dr. Martin Zöllner, Dr. Andrea Gessler, Dr. Felix Sonntag,<br />
Dr. Michael Mihaljevic, Prof. Stephan Neumann, Dr. Andreas Brühschwein. Foto: <strong>DVG</strong><br />
(AG-CT) und dem ersten CT-User-Meeting<br />
alles begonnen hatte. Tagungsort war<br />
diesmal das Deutsche Primatenzentrum<br />
(DPZ). Die Tagungsleitung lag bei Prof. Stephan<br />
Neumann und Dr. Andrea Gessler<br />
(beide Göttingen). Grußworte sprachen<br />
der Leiter der AG-CT, Dr. Michael Mihaljevic<br />
(Ravensburg), Prof. Neumann und Prof.<br />
Martin Kramer (Gießen), Präsident der<br />
<strong>DVG</strong>. Sie begrüßten die etwa 150 Teilnehmenden<br />
und sprachen den Referierenden,<br />
den Organisationsteams vor Ort und von<br />
der <strong>DVG</strong> sowie insbesondere auch den Industriepartnern,<br />
die die Veranstaltung<br />
unterstützt hatten, ihren Dank aus.<br />
Das Schwerpunktthema lautete „CT in<br />
der Notfallmedizin“ und zog sich als roter<br />
Faden durch das wissenschaftliche Programm.<br />
So wurden spannende Präsentationen<br />
und Fallberichte u. a. zum Notfall-<br />
CT des Thorax sowie bei akutem Abdomen,<br />
bei Traumapatienten, bei endokrinologischen<br />
sowie orthopädischen Notfällen<br />
dargeboten. Auch die perianästhetischen<br />
Herausforderungen beim CT im Notfall<br />
wurden angesprochen. Tiermedizinische<br />
Fachangestellte konnten am 13.10.2<strong>02</strong>3<br />
an einem Seminar teilnehmen. Eine Führung<br />
durch das DPZ rundete die gelungene<br />
Veranstaltung ab.<br />
30<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Das Wahrzeichen der Universitätsstadt<br />
Göttingen: das Göttinger Gänseliesel.<br />
Foto: onkel jo, pixelio.de<br />
Das 11. CT-User-Meeting fand im Deutschen Primatenzentrum statt. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Den Forschungspreis der AG-CT, mit<br />
dem wissenschaftliche Arbeiten und Publikationen<br />
auf dem Fachgebiet der Computertomographie<br />
gefördert werden, erhielt<br />
Yasamin Vali, PhD, DVSc. (Wien) für<br />
ihre Arbeit „The diagnostic value of intravenous<br />
contrast computed tomography in<br />
addition to plain computed tomography<br />
in dogs with head trauma”.<br />
Über den Posterpreis freuten sich Dr.<br />
Alena Soukup und Dr. Jan Kuntz (Linsengericht)<br />
für ihr Poster „Diagnostik und Therapie<br />
osteolytischer Läsionen mit Infiltration<br />
des Spinalkanales bei einer neunjährigen<br />
Boxer-Hündin.<br />
Im Rahmen des Meetings fand auch<br />
die Mitgliederversammlung der AG-CT mit<br />
Vorstandswahl statt. Alle amtierenden<br />
Vorstandsmitglieder kandidierten erneut<br />
und wurden gewählt, so dass die AG-CT<br />
auch weiterhin von Dr. Michael Mihaljevic<br />
(Leiter), Dr. Andreas Brühschwein (stellver-<br />
tretender Leiter), Dr. Felix Sonntag (Sekretär)<br />
und Dr. Andrea Gessler (Budgetverwalterin)<br />
sowie den Mitgliedern der lokalen<br />
Organisationskomitees Dr. Martin Zöllner<br />
(München), Prof. Stephan Neumann (Göttingen)<br />
und Dr. Ingrid Gielen (Gent, Belgien)<br />
geleitet wird.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
Thementage der DGK-<strong>DVG</strong> 2<strong>02</strong>4<br />
In 2<strong>02</strong>4 finden folgende Thementage statt:<br />
• 24.-26. Mai 2<strong>02</strong>4: Ettlinger Thementage Kleintiere<br />
Thema: Ruhig Blut bewahren! – Hämatologische Erkrankungen bei Hund und Katze<br />
Tagungsleiterin: Dr. Dorothee Dahlem<br />
Erstmals werden die Thementage in Ettlingen unter der Leitung von Dr. Dorothee Dahlem durchgeführt. Seien Sie gespannt auf<br />
neue Erkenntnisse und aktuelle Entwicklungen zum Thema „Ruhig Blut bewahren! – Hämatologische Erkrankungen bei Hund und<br />
Katze“. Tagungsort ist die Stadthalle Ettlingen, in der auch eine Industrieausstellung stattfinden wird.<br />
• 31. August 2<strong>02</strong>4: „Patient Katze“, Dortmund<br />
Im Rahmen des Kammerkongresses „Tierärztetag West“ (30. August bis 1. September 2<strong>02</strong>4), den die <strong>DVG</strong> in Dortmund ausrichtet,<br />
findet am 31. August der Thementag „Patient Katze“ der AG Katzenmedizin der DGK-<strong>DVG</strong> statt. Tagungsleiterin ist Dr. Angelika<br />
Drensler.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 31
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „INNERE MEDIZIN UND KLINISCHE LABORDIAGNOSTIK (INNLAB)“<br />
32. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe InnLab 2<strong>02</strong>4 in Hannover<br />
Vom 2. bis 3. Februar 2<strong>02</strong>4 findet die 32.<br />
Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Innere<br />
Medizin und klinische Labordiagnostik<br />
(InnLab)“ in Hannover statt und gibt erneut<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und Nachwuchswissenschaftlern die Gelegenheit,<br />
die Ergebnisse ihrer Studien und<br />
Untersuchungen vorzustellen.<br />
Die wissenschaftliche Leitung liegt bei<br />
Prof. Dr. Reinhard Mischke, Hannover.<br />
Programm und Online-Anmeldung:<br />
www.dvg.de Tagungen Termine •<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR TIERZAHNHEILKUNDE (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />
8. Intensivseminar der DGT-<strong>DVG</strong><br />
Konzentrierte Arbeitsatmosphäre bei den praktischen Übungen.<br />
Nach längerer, überwiegend der Corona-<br />
Pandemie geschuldeten Pause fand am 22.<br />
und 23.07.2<strong>02</strong>3 das 8. DGT-Intensivseminar<br />
statt.<br />
Das Thema der Veranstaltung lautete<br />
„Advanced Endodontic Therapy“ und der<br />
unermüdlichen Seminarorganisatorin Dr.<br />
Martina van Suntum war es gelungen, mit<br />
Dr. Ira Luskin und Dr. Jan Schreyer zwei<br />
fachlich und didaktisch hervorragende<br />
Kursleiter zu gewinnen.<br />
Dr. Ira Luskin aus Baltimore ist Dipl.<br />
AVDC und EVDC und gilt als einer der Pioniere<br />
der Tierzahnheilkunde weltweit. Bereits<br />
im Jahr 2000 gründete er sein erstes<br />
Animal Dental Training Center (ADTC) in Baltimore,<br />
in dem im Laufe der Jahre mehr als<br />
400 Kurse angeboten wurden und mehr als<br />
5000 Tierärztinnen und Tierärzte sich zusätzliches<br />
Rüstzeug auf dem Gebiet der Tierzahnheilkunde<br />
erwerben konnten. Dr. Luskin<br />
war den meisten Teilnehmern darüber<br />
hinaus als Referent der letztjährigen DGT-<br />
Jahrestagung bereits bestens in Erinnerung.<br />
Auch Dr. Jan Schreyer, Dipl. EVDC, aus<br />
Chemnitz gilt als ausgewiesener Experte<br />
auf dem Gebiet der Zahnheilkunde und ist<br />
national und international ein gefragter<br />
Referent.<br />
Erstmalig fand das Intensivseminar im<br />
Fortbildungs- und Seminarzentrum der<br />
Tierklinik Germersheim statt, in dem die<br />
16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von<br />
Dr. Martina van Suntum und Dr. Jan Klasen<br />
herzlich begrüßt wurden. In diesen Räumlichkeiten<br />
war eine Veranstaltung der kurzen<br />
Wege gewährleistet, da direkt neben<br />
dem Vortragsraum auch gleich die Kursräume<br />
für das praktische Training und die<br />
röntgenologische Erfolgskontrolle zur Verfügung<br />
standen.<br />
Auch die Pausen- und Mittagsverpflegung<br />
erfolgte im gleichen Trakt. Das Team<br />
der Tierklinik Germersheim gestaltete an<br />
beiden Tagen ein mit viel Liebe selbst zubereitetes<br />
schmackhaftes Mittagsmenü.<br />
Im Wechsel erfolgten Vorträge und<br />
praktische Übungen. Dr. Luskin vermittelte<br />
in seinen sehr kurzweiligen Präsentationen<br />
sein Wissen und seine langjährige Erfahrung<br />
didaktisch hervorragend aufbereitet<br />
und bezog die Kursteilnehmer immer<br />
wieder in die Diskussion ein.<br />
Am ersten Seminartag standen die Vitalamputation<br />
und die „totale“ Wurzelkanalbehandlung<br />
sowohl der Canini als auch<br />
der Reißzähne im Mittelpunkt. Neben der<br />
Fragestellung, welche Fälle für eine endodontische<br />
Behandlung in Frage kommen,<br />
32<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Der Kursraum während der Theorieeinheiten.<br />
Die beiden Kurstutoren Dr. Ira Luskin (links) und<br />
Dr. Jan Schreyer (rechts) umrahmen die<br />
Seminarorganisatorin Dr. Martina van Suntum.<br />
wurde auch über den korrekten Zugang<br />
zum Pulpenkanalsystem, die Möglichkeiten<br />
der manuellen Aufbereitung mit Handinstrumenten<br />
vs. dem Einsatz von maschinellen<br />
Systemen, die Vor- und Nachteile<br />
der handelsüblichen Verbrauchs- und Füllungsmaterialien<br />
und schlussendlich den<br />
korrekten Abschluss der Zahnbehandlung<br />
mit einer Deckfüllung diskutiert.<br />
Am zweiten Seminartag standen dann<br />
die Indikationen und Technik des chirurgischen<br />
Zugangs zur Wurzelspitze für die<br />
anschließende Wurzelspitzenresektion<br />
und die retrograde Wurzelfüllung auf der<br />
Tagesordnung.<br />
Der Kursraum war durch die Unterstützung<br />
der Sponsoren Visiovet, IM3 und Speiko,<br />
denen an dieser Stelle ein herzliches<br />
Dankeschön gebührt, sehr gut für die praktischen<br />
Übungen an den Hundeschädeln<br />
vorbereitet. Jeweils zwei Kursteilnehmer<br />
konnten an einem der acht Arbeitsplätze<br />
mit Dentaleinheit, Rotationsendodontiemotor<br />
für die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung<br />
und allem erforderlichen Dentalequipment<br />
die in der Theorie erworbenen<br />
Kenntnisse dann unmittelbar in die Tat<br />
umsetzen.<br />
Somit war ein sehr intensives und konzentriertes<br />
Arbeiten gewährleistet und<br />
durch das sehr günstige Teilnehmer-Betreuer-Verhältnis<br />
stand jederzeit ein Tutor<br />
für einen fachlichen Rat zur Verfügung. An<br />
3 Stationen konnten dann Verlauf und Erfolg<br />
der durchgeführten Zahnbehandlungen<br />
röntgenologisch überprüft werden.<br />
Neben dem sehr gebräuchlichen Speicherfoliensystem<br />
bestand erstmals auch die<br />
Möglichkeit, den neuen DR Sensor Y, Größe<br />
4 zu testen, den IM3 zukünftig neben<br />
dem Sensor der Größe 2 anbieten wird.<br />
Die teilnehmenden Kolleginnen und<br />
Kollegen erlebten ein anspruchsvolles,<br />
sehr praktisch orientiertes Seminar mit<br />
vielen konkreten und nützlichen Tipps und<br />
Informationen für die Tätigkeit in der eigenen<br />
Praxis. Durch das offene kollegiale<br />
Miteinander durften und wurden viele Fragen<br />
gestellt und von den Tutoren erschöpfend<br />
beantwortet, so dass alle Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer zum Teil in ihrem<br />
bisherigen Handeln bestätigt wurden,<br />
aber auch eine Fülle neuer Eindrücke mit<br />
nach Hause nehmen konnten.<br />
Trotz der hochkonzentrierten Arbeitsatmosphäre<br />
herrschte auch dank der liebevollen<br />
Umsorgung des Mitarbeiterteams<br />
der Tierklinik Germersheim eine<br />
sehr familiäre Stimmung, so dass es gewiss<br />
nicht die letzte Intensivtagung in<br />
Germersheim gewesen ist. Somit gilt der<br />
Dank allen, die maßgeblich zum Erfolg des<br />
Intensivseminars beigetragen haben.<br />
Dr. Michael Hartmann<br />
Vizepräsident der DGT-<strong>DVG</strong><br />
Fotos: Michael Hartmann<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 33
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „REPRODUKTIONSMEDIZIN“<br />
Tagung „Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“<br />
Vom 28. Februar bis 1. März 2<strong>02</strong>4 findet in<br />
Berlin am Fachbereich Veterinärmedizin<br />
der Freien Universität Berlin die 57. Jahrestagung<br />
„Physiologie & Pathologie der Fortpflanzung“,<br />
gleichzeitig 49. „Veterinär-Humanmedizinische<br />
Gemeinschaftstagung“,<br />
statt.<br />
Schwerpunkte der Tagung sind die Themen:<br />
• Uterusgesundheit als Grundlage der<br />
weiblichen Fertilität<br />
• Künstliche Intelligenz in der Reproduktionsmedizin<br />
und im Reproduktionsmanagement<br />
• Stammzell-basierte Reproduktionsbiotechniken:<br />
Perspektiven und Kontroversen<br />
• Neue Ansätze zur Reduktion von Patientenbelastung<br />
und Tierversuchen in<br />
der reproduktionsmedizinischen Lehre<br />
Das lokale Organisationsteam besteht aus<br />
Prof. Dr. Marc Drillich (Arbeitsgruppe Reproduktionsmedizin<br />
und Eutergesundheit,<br />
Nutztierklinik, Fachbereich Veterinärmedizin,<br />
FU Berlin), Prof. Dr. Jennifer Schön<br />
(Abteilung für Reproduktionsbiologie,<br />
Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung<br />
Berlin / Institut für Biotechnologie,<br />
TU Berlin) und PD Dr. Christoph Gabler<br />
(Institut für Veterinär-Biochemie, Fachbereich<br />
Veterinärmedizin, FU Berlin).<br />
Auch 2<strong>02</strong>4 ist diese Tagung von ihrem<br />
interdisziplinären Charakter geprägt. Akzeptierte<br />
Abstracts werden parallel im<br />
Journal Reproduction in Domestic Animals<br />
und Journal für Reproduktionsmedizin<br />
und Endokrinologie veröffentlicht.<br />
Programm und Online-Anmeldung:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
•<br />
FACHGRUPPE „KLEINE WIEDERKÄUER UND NEUWELTKAMELE“<br />
Tagung „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“<br />
Vom 11. bis 13. Oktober 2<strong>02</strong>3 fand die Tagung<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer<br />
und Neuweltkamele“ in Gießen<br />
statt. Tagungsort war der Hörsaal der Tierklinik<br />
für Reproduktionsmedizin und Neugeborenenkunde<br />
am Fachbereich Veterinärmedizin<br />
der Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen.<br />
Dr. Henrik Wagner (Gießen), stellvertretender<br />
Fachgruppenleiter und lokaler Organisator<br />
der Tagung, eröffnete die Tagung<br />
und begrüßte die über 120 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aus Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz herzlich. Auch<br />
<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Martin Kramer (Gie-<br />
Dr. Henrik Wagner begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.<br />
Prof. Hartwig Bostedt ging auf die Anfänge der Fachgruppe ein.<br />
34<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
ßen) sprach Grußworte und gab seiner<br />
Freude Ausdruck, dass die Tagung vor Ort<br />
am Fachbereich Veterinärmedizin in Gießen<br />
stattfinden konnte.<br />
Zum Einstieg warf Prof. Hartwig Bostedt,<br />
ausgewiesener Experte auf dem Gebiet<br />
der Reproduktionsmedizin sowie der<br />
Schaf- und Ziegenkrankheiten und langjähriger<br />
Fachgruppenleiter, einen Blick auf<br />
die Entstehung der Fachgruppe. Deren<br />
Wurzeln reichen bis 1974 zurück. In diesem<br />
Jahr wurde Prof. Dr. Heinrich Behrens, der<br />
„Nestor“ des Fachgebietes, mit der Gründung<br />
und Leitung der Fachgruppe „Schafkrankheiten“<br />
betraut. Prof. Behrens war zu<br />
dieser Zeit Direktor des Tiergesundheitsamtes<br />
der Landwirtschaftskammer Hannover<br />
sowie außerplanmäßiger Professor<br />
der Tierärztlichen Hochschule Hannover.<br />
1987 erfolgte die Erweiterung um die Ziegenkrankheiten<br />
und die Umbenennung<br />
der Fachgruppe in „Krankheiten kleiner<br />
Wiederkäuer“. Seit dem Mauerfall und der<br />
Wiedervereinigung waren im Vorstand der<br />
Fachgruppe Kolleginnen und Kollegen der<br />
beiden ehemaligen deutschen Staaten vertreten<br />
und es entwickelte sich eine fruchtbare<br />
Zusammenarbeit. Nachdem der fachliche<br />
Fokus über Schafe und Ziegen hinaus<br />
schon seit einigen Jahren auch auf Lamas<br />
und Alpakas erweitert worden war, erfolgte<br />
2<strong>02</strong>1 auch die entsprechende Änderung<br />
des Fachgruppennamens in „Kleine Wiederkäuer<br />
und Neuweltkamele“. Prof. Bo stedt<br />
schloss seinen Rückblick mit dem Hinweis,<br />
dass im kommenden Jahr das 50-jährige<br />
Jubiläum der Fachgruppe ansteht.<br />
Die wissenschaftlichen Präsentationen<br />
des sich anschließenden Vortragsprogramms<br />
wurden durch aktuelle Vorträge<br />
zum Tierseuchengeschehen (Blauzungenkrankheit),<br />
durch Fallberichte und Beispielfälle<br />
aus dem Gerichtssaal sowie zum Umgang<br />
mit Tierwohl bei Schafen und eine<br />
Posterausstellung ergänzt. Prof. Georg von<br />
Samson-Himmelstjerna (Berlin) hielt die<br />
Keynote Lecture „Anthelminthika-Resistenzen<br />
bei Helminthen kleiner Wiederkäuer<br />
in Deutschland: Aktuelle Studiendaten<br />
und Empfehlungen zu Nachweis und Vermeidung“.<br />
Im Rahmen der Tagung fand die Versammlung<br />
der Fachgruppe statt, auf der<br />
turnusgemäß der 1. stellvertretende Leiter<br />
Dr. Henrik Wagner die Funktion des Leiters<br />
übernahm und die bisherige Leiterin Dr.<br />
Regina Hannemann (Eibach) auf die Position<br />
der 2. Stellvertreterin rückte. Zur neuen<br />
1. Stellvertreterin wurde Dr. Daniela<br />
Bürstel (Fellbach) gewählt. Die nächste Tagung<br />
der Fachgruppe findet im Herbst<br />
2<strong>02</strong>4 voraussichtlich in Hannover statt.<br />
Weitere Einzelheiten werden rechtzeitig<br />
mitgeteilt.<br />
Der neue Fachgruppenvorstand (v.l.n.r.):<br />
Dr. Henrik Wagner, Dr. Daniela Bürstel,<br />
Dr. Regina Hannemann.<br />
Zum Schluss der Tagung dankte Dr.<br />
Wagner den Teilnehmenden, den Referentinnen<br />
und Referenten sowie auch den<br />
Sponsoren Elanco und Herosan für die<br />
freundliche Unterstützung der Tagung.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
FACHGRUPPE „KLEINE WIEDERKÄUER UND NEUWELTKAMELE“<br />
Aktuelle Situation der Tuberkulose (Mycobacterium tuberculosis Komplex)<br />
bei Lamas und Alpakas in Deutschland<br />
In Deutschland nimmt die Zahl der Neuweltkamele<br />
(NWK) seit Jahren stetig zu.<br />
Laut Halter- und Zuchtverbänden ist aktuell<br />
von ca. 30.000 bis 35.000 Tieren auszugehen.<br />
Damit steigen ebenfalls die Ansprüche<br />
sowie die Verantwortung seitens<br />
der Tierhalter und für die behandelnden<br />
Tierärzte. Aufgrund ihrer physiologischen<br />
und anatomischen Besonderheiten nehmen<br />
die Neuweltkamele, aus Sicht der Infektionsmedizin,<br />
eine artenübergreifende<br />
Position zwischen großen und kleinen<br />
Wiederkäuern sowie auch den Equiden ein.<br />
Vor diesem Hintergrund hat die Fachgruppe<br />
„Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“<br />
der <strong>DVG</strong> eine Stellungnahme zur<br />
aktuellen Situation der Tuberkulose (Mycobacterium<br />
tuberculosis Komplex) bei Lamas<br />
und Alpakas in Deutschland erstellt.<br />
Sie finden die Stellungnahme mit Empfehlungen<br />
zum weiteren Vorgehen auf der<br />
<strong>DVG</strong>-Webseite unter:<br />
www.dvg.de, Fachgruppen, Kleine Wiederkäuer<br />
und Neuweltkamele.<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 35
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „ZIER-, ZOO- UND WILDVÖGEL, REPTILIEN, AMPHIBIEN UND FISCHE“<br />
5. Jahrestagung „Zier-, Zoo- und Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische“<br />
erst wenige Tage zuvor im Alter von 66 Jahren<br />
verstorben war. Frau Prof. Krautwald-<br />
Junghanns hat maßgebliche Beiträge zur<br />
Entwicklung der Zier-, Zoo- und Wildvogelmedizin<br />
sowie zur Haltung und Zucht von<br />
Nutzgeflügel geleistet. Seit 2011 war sie<br />
Mitglied der Nationalen Akademie der<br />
Wissenschaften, Leopoldina. 2015 wurde<br />
sie für ihre Forschungsarbeit im Bereich<br />
des Tierschutzes, insbesondere zur Geschlechtsbestimmung<br />
im Hühnerei, mit<br />
dem Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis<br />
ausgezeichnet (siehe auch Nachruf<br />
auf Seite 91).<br />
Vom 7. bis 9. September fand die 5. Jahrestagung<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Zier-, Zoound<br />
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und<br />
Fische (ZZWRAF)“ in Gießen statt. Tagungsort<br />
war der Hörsaal des Medizinischen<br />
Lehrzentrums in der „Alten Chirurgie“<br />
auf dem Gelände des Fachbereichs<br />
Humanmedizin. Fachgruppenleiter Prof.<br />
Michael Pees (Hannover) und Prof. Michael<br />
Lierz (Gießen) vom Organisationsteam vor<br />
Ort begrüßten die etwa 130 Teilnehmenden.<br />
Und auch <strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Martin<br />
Kramer sprach Grußworte.<br />
Gedenken an Prof. Maria-<br />
Elisabeth Krautwald-Junghanns<br />
Zu Beginn erinnerte Prof. Lierz an Prof.<br />
Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns,<br />
langjährige Direktorin der Klinik für Vögel<br />
und Reptilien der Universität Leipzig, die<br />
Gesetzliche Herausforderungen<br />
bei der Therapie von „Exoten“<br />
Eine aufschlussreiche Keynote Lecture<br />
hielt Prof. Melanie Hamann (Gießen) zum<br />
aktuellen Tierarzneimittelrecht (Verordnung<br />
(EU) 2019/6 über Tierarzneimittel<br />
sowie auf nationaler Ebene das Tierarzneimittelgesetz)<br />
und den sich daraus ergebenden<br />
Konsequenzen für die tägliche Behandlungspraxis.<br />
Bei der Therapie von<br />
„Exoten“ sind neben dem Arzneimittel-<br />
<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Martin Kramer begrüßte die<br />
Teilnehmenden.<br />
Auch Prof. Michael Lierz sprach Grußworte.<br />
Prof. Melanie Hamann bei ihrer aufschlussreichen<br />
Keynote Lecture.<br />
36<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
von Rehabilitation und Auswilderung<br />
überprüft werden kann (z. B. wissenschaftliche<br />
Vogelberingung, Besenderung).<br />
Seminare<br />
Am Tag vor den Vorträgen wurden mehrere<br />
Masterclasses angeboten. So konnten<br />
die Teilnehmenden die Masterclasses<br />
„Backyard Poultry in der Praxis“, „Schildkröten<br />
in der Praxis“, „Wellensittiche in der<br />
Praxis“ sowie „Tierärztliche Betreuung von<br />
Fischen“ besuchen und sich in kleinen<br />
Gruppen besonders intensiv fortbilden.<br />
Gespannt verfolgten die Anwesenden die Präsentationen.<br />
recht auch weitere Rechtsgebiete, wie Artenschutz-,<br />
Tierschutz- sowie Tierseuchenrecht,<br />
zu beachten.<br />
Prof. Hamann betonte, dass Tierarzneimittel<br />
ausschließlich in Übereinstimmung<br />
mit den Zulassungsbedingungen angewendet<br />
werden dürfen, was ein Abweichen<br />
der Applikationsart oder des Anwendungsgebietes<br />
ausschließt. Zu beachten<br />
sei hierbei, ob in der Packungsbeilage z. B.<br />
eine konkrete Dosis genannt werde, die<br />
dann angewendet werden müsse, oder ob<br />
eine „empfohlene Dosis“ aufgeführt sei,<br />
die einen Spielraum zulasse. Das Verbot<br />
vom Abweichen der Applikationsart oder<br />
des Anwendungsgebietes falle allerdings<br />
weg, sobald ein Arzneimittel umgewidmet<br />
wird. Das europäische Tierarzneimittelrecht<br />
unterscheidet hierbei nicht zwischen<br />
apothekenpflichtigen und freiverkäuflichen<br />
Arzneimitteln. Damit fallen jetzt<br />
auch freiverkäufliche Tierarzneimittel<br />
unter die Vorgaben der „Umwidmungskaskade“.<br />
Bei der Verordnung über tierärztliche<br />
Hausapotheken (TÄHAV) seien viele Punkte<br />
durch das neue Tierarzneimittelrecht<br />
hinfällig, weshalb eine umfassende Überarbeitung<br />
erforderlich sei. Ein Eckpunktepapier<br />
des Bundesministeriums für Ernährung<br />
und Landwirtschaft zur Änderung der<br />
TÄHAV liege inzwischen vor.<br />
Abschließend hob die Referentin hervor,<br />
dass Pharmakovigilanz-Meldungen<br />
auch bei der Therapie von Exoten hinsichtlich<br />
des Erhalts der Arzneimittelsicherheit<br />
wichtig sind. Sie wies zudem darauf hin,<br />
dass auf der Webseite der Bundestierärztekammer<br />
weitere Ausführungen zum<br />
Tierarzneimittelrecht abrufbar sind (FAQ<br />
zum EU-Tierarzneimittelrecht einschließlich<br />
Tierarzneimittelgesetz).<br />
Vortragsprogramm<br />
Das sich anschließende Vortragsprogramm<br />
präsentierte spannende Beiträge<br />
aus Wissenschaft und Praxis zu den Gebieten<br />
Infektionskrankheiten, Bildgebung,<br />
Vakzine und Labordiagnostik. Auch interessante<br />
Fallberichte wurden dargebracht.<br />
Im Vortragsblock „Wildtiere / Rehabilitation“<br />
wurden verschiedene Wege und Forschungsprojekte<br />
vorgestellt, wie zum<br />
einen die Finanzierung der Behandlung<br />
von Wildtieren ermöglicht werden kann<br />
(z. B. durch die Gründung eines Vereins<br />
und Vernetzung mit Projekten und Institutionen),<br />
und wie zum anderen der Erfolg<br />
Frank-Mutschmann-Gedächtnis-<br />
Preis<br />
Zum zweiten Mal wurde der Frank-<br />
Mutschmann-Gedächtnis-Preis verliehen.<br />
Der Preis erinnert an Dr. Frank Mutschmann<br />
(1957 – 2018), Gründungsmitglied<br />
der Fachgruppe ZZWRAF und erster Fachgruppenleiter<br />
sowie renommierter Spezialist<br />
auf dem Gebiet der Exotenmedizin.<br />
Mit dem Preis sollen Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler ausgezeichnet<br />
werden, die im Bereich der klinischen<br />
Fachgruppenleiter Prof. Michael Pees mit Anke<br />
Stöhr, Preisträgerin des Frank-Mutschmann-<br />
Gedächtnispreises.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 37
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Die neue Fachgruppenleitung: Prof. Michael Pees<br />
und PD Dr. Rachel Marschang.<br />
Tagungsort der ZZWRAF-Tagung: die „Alte Chirurgie“ des Fachbereichs Humanmedizin in Gießen.<br />
(Labor-)Medizin oder bei tierärztlichen<br />
Projekten innerhalb von Artenschutz- und<br />
Tierschutzprojekten bei Reptilien, Amphibien<br />
oder Fischen herausragende Forschung<br />
geleistet haben. In diesem Jahr<br />
zeichnete Prof. Pees die Tierärztin Anke<br />
Stöhr aus, eine ausgewiesene Expertin für<br />
Reptilien, Heimtiere und Exoten mit viel Erfahrung<br />
aus Forschung und Praxis sowie<br />
zahlreichen Veröffentlichungen. Frau Stöhr<br />
erfüllt die Kriterien zur Vergabe des Preises<br />
in außerordentlichem Maß. Der Preis<br />
ist mit 400 Euro dotiert.<br />
Wahl der Fachgruppenleitung<br />
Im Rahmen der Tagung fand die Versammlung<br />
der Fachgruppe statt, auf der auch die<br />
Wahl der Fachgruppenleitung anstand.<br />
Prof. Pees wurde als Leiter bestätigt. Der<br />
bisherige stellvertretende Leiter Dr. Jens<br />
Straub stand nicht mehr zur Verfügung.<br />
Als neue Stellvertreterin wurde PD Dr. Rachel<br />
Marschang (Bad Kissingen) gewählt.<br />
Zum Abschluss dankte Prof. Pees den<br />
Referentinnen und Referenten, den Helferinnen<br />
und Helfern, dem Team der <strong>DVG</strong><br />
und vor allem den Teilnehmenden, die alle<br />
zusammen zu einer überaus gelungenen<br />
Tagung beigetragen hatten.<br />
Die nächste Tagung der Fachgruppe<br />
findet voraussichtlich 2<strong>02</strong>5 unter dem<br />
Dach des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses in Berlin<br />
statt. Der genaue Termin und alle weiteren<br />
Einzelheiten werden rechtzeitig mitgeteilt.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“<br />
Laserakupunktur – Synergie zwischen Human- und Veterinärmedizin<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
wie schnell ein Jahr verfliegt! Unsere Fachgruppentagung<br />
auf dem diesjährigen<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress in Berlin stand im Zeichen<br />
des Schwerpunktthemas Neurologie.<br />
Wir beleuchteten die Möglichkeiten<br />
der Naturheilverfahren bei verschiedenen<br />
neurologischen Erkrankungen, die uns in<br />
der täglichen Praxis begegnen, und durften<br />
spannende Vorträge von versierten<br />
Referenten erleben. Kolleginnen und Kollegen,<br />
die sich für neue Ideen bei Nachhandparesen<br />
beim Hund, Epilepsie, die<br />
Bedeutung der Darm-Hirn-Achse oder die<br />
Behandlung von Nervenschmerzen (u. a.)<br />
interessieren, waren bei uns genau richtig!<br />
In vielen Bereichen unseres Berufes ist<br />
der Einsatz von Akupunktur, Homöopathie<br />
und Verfahren der Regulationsmedizin<br />
38<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Laserakupunktur beim Pferd. Foto: Uwe Petermann<br />
nicht mehr wegzudenken und ein wertvolles<br />
Werkzeug, um unseren Patienten zu<br />
mehr Gesundheit und Wohlbefinden zu<br />
verhelfen.<br />
Wie innovativ und inspirierend eine<br />
Synergie zwischen Human- und Veterinärmedizin<br />
sein kann, sieht man bei der Laserakupunktur.<br />
Diese bekommt momentan<br />
extreme Aufmerksamkeit auch in der<br />
Humanmedizin. In der letzten Ausgabe der<br />
Zeitschrift Akupunktur & Aurikulomedizin<br />
wurde ein 11 Seiten starker Artikel von<br />
Frau Dr. Beate Strittmatter veröffentlicht,<br />
in dem sie über ein Jahr Erfahrungen bei<br />
der Behandlung von Zahnwurzelabszessen<br />
mit dem 90w 904nm Laser berichtet.<br />
Sie stellte dar, dass fast alle zur Wurzelbehandlung<br />
oder Extraktion anstehenden<br />
Zähne durch die Lasertherapie als vitale<br />
Zähne erhalten werden konnten. Die Therapie<br />
wurde inzwischen durch zahlreiche<br />
weitere Zahnärzte überprüft und übernommen.<br />
Diese Euphorie wurde durch<br />
einen Vortrag ausgelöst, den unser Kollege<br />
Uwe Petermann auf dem vorjährigen<br />
Expertenkongress der DAA (Deutsche Akademie<br />
für Akupunktur und Aurikulomedizin)<br />
über die Behandlung von Wurzelabszessen<br />
und eitrigen Sinusitiden bei Hunden<br />
und Pferden mit diesem Laser gehalten<br />
hatte. In der DAA heißt der 90W Impulslaser<br />
jetzt nur noch „der Petermann-Laser“.<br />
Kollege Petermann hatte in unserem<br />
letzten Fachgruppen-Beitrag im <strong>DVG</strong>-Forum<br />
über die Verantwortung der Naturheilkunde<br />
für Veterinary Public Health und<br />
über die faszinierenden Möglichkeiten der<br />
lokalen Lasertherapie berichtet, einer<br />
hochmodernen Therapieform mit dem<br />
904nm Impulslaser, die nicht nur für unsere<br />
Haustiere von großem Nutzen ist, sondern<br />
auch für den Menschen. Allen voran<br />
steht hier die Anwendung der Laserakupunktur<br />
bei Wundheilungsstörungen, vor<br />
allem durch nicht beherrschbare Wundinfektionen<br />
inkl. der MRSA-Infektionen. Für<br />
seine Veröffentlichungen auf diesem Gebiet<br />
wurde ihm in diesem Jahr der Docter<br />
of Science in TCM von der Schweizer TCM-<br />
Universität verliehen (international anerkannte<br />
Universität nach den Bologna<br />
Kriterien). In diesem Jahr hielt Uwe Petermann<br />
auf unserer Tagung in Berlin den<br />
Vortrag „Retrospektive Fall Kontroll-Studie<br />
über Laserakupunktur bei 31 Hunden mit<br />
Nachhandparalysen“.<br />
Neben diesen wichtigen Themen ist<br />
aber vor allem für die Kleintiermedizin der<br />
Aspekt der Zahngesundheit und vor allem<br />
auch Zahnerhaltung von großem Interesse.<br />
Gerade bei Katzen haben wir es häufig<br />
mit chronischen Zuständen zu tun, deren<br />
Ultima Ratio häufig nur die komplette Extraktion<br />
aller Zähne zu sein scheint. Hier<br />
kann die Laserakupunktur eine wertvolle<br />
Alternative bei der Behandlung von chronischen<br />
Entzündungen und Zahnherden<br />
sein, mit dem Ziel, besonders bei Freigängern,<br />
das Gebiss zu erhalten. Vorteile sind<br />
dabei Vermeidung einer aufwendigen<br />
Operation, eine schmerzlose Anwendung,<br />
keine Nebenwirkungen und keine Medikamentenbelastung<br />
für die Tiere.<br />
Dem Thema der Zahngesundheit wollen<br />
wir uns in der nächsten Zeit noch intensiver<br />
widmen und würden uns über Ihr<br />
Interesse und Mitwirken sehr freuen. Sehr<br />
gerne auch in Zusammenarbeit mit anderen<br />
Fachgruppen. Bitte senden Sie Ihre<br />
Ideen, Themenvorschläge, Fallbeispiele<br />
oder Ausarbeitungen an<br />
fg-naturheilverfahren@dvg.de<br />
„Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich<br />
geraten.“ (Aristoteles).<br />
In diesem Sinne freuen wir uns sehr auf die<br />
künftige gemeinsame Arbeit!<br />
Brigitta Smit-Fornahl<br />
Leiterin der Fachgruppe<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 39
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „ANATOMIE“<br />
Neue Online-Fortbildungsreihe AnaFOn<br />
Auf der ersten AnaFOn-Veranstaltung stellte Yolanda Held verschiedene 3D-Druck-Verfahren vor.<br />
Die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Anatomie“ unter der<br />
Leitung von Dr. Dora Bernigau (Leipzig)<br />
und Prof. Dr. Mahtab Bahramsoltani (Berlin)<br />
hat eine neue Online-Fortbildungsreihe<br />
ins Leben gerufen: AnaFOn (Anatomie-<br />
Fortbildungen Online) bietet allen an der<br />
Anatomie Interessierten aktuelle Themen<br />
in einem leicht zugänglichen und regelmäßig<br />
stattfindenden Format an.<br />
Die erste Veranstaltung rund um 3D-<br />
Scan und 3D-Druck fand am 27.Juni 2<strong>02</strong>3<br />
von 17:00 bis 18:30 Uhr statt. Die Referierenden<br />
stellten das an den deutschsprachigen<br />
Veterinär-Anatomischen Einrichtungen<br />
vorhandene Equipment, die Verfahren<br />
zur 3D-Digitalisierung und zum3D-Druck<br />
mit den dazu notwendigen softwareseitigen<br />
Bearbeitungsschritten vor, um vom<br />
realen Präparat zum virtuellen 3D-Objekt<br />
zu gelangen. Da 3D-Druckverfahren auch<br />
in anderen Fachbereichen zunehmend eingesetzt<br />
werden, wurde die Einladung für<br />
diese Veranstaltung auch an die Fachgruppe<br />
„Chirurgie“ gesendet.<br />
Nach dem geglückten Auftakt ging es<br />
am 10. Oktober 2<strong>02</strong>3 mit der zweiten Veranstaltung<br />
weiter, die sich unter dem Titel<br />
„Formalin – Quo vadis“ mit dem aktuellen<br />
Stand der Diskussionen und den Herausforderungen<br />
rund um das geplante<br />
Verbot von Formalin ab 2<strong>02</strong>6 beschäftigte.<br />
Diese Thematik ist jenseits der Anatomischen<br />
Institute ebenso für die pathologischen<br />
Einrichtungen hochinteressant,<br />
daher wurde die Fachgruppe „Pathologie“<br />
zum zweiten AnaFOn-Termin eingeladen.<br />
Während an der ersten Veranstaltung<br />
knapp 30 Teilnehmende zu verzeichnen<br />
waren, nahmen beim zweiten Termin bereits<br />
über 60 Interessierte teil. Über dieses<br />
Interesse waren die beiden Fachgruppenleiterinnen<br />
sehr erfreut, da es zeigt, dass<br />
sie sowohl mit dem Format der Veranstaltung<br />
als auch mit den Inhalten richtig lagen.<br />
Auch für die nächsten AnaFOn-Veranstaltungen<br />
stehen die Themen schon fest.<br />
So wird die Nachwuchsförderung in der<br />
Anatomie im ersten Quartal 2<strong>02</strong>4 im Mittelpunkt<br />
stehen. Beim 4. Termin soll die<br />
Notwendigkeit der tierartlichen Vielfalt<br />
in der Lehre thematisiert werden.<br />
Sobald die genauen Termine und das<br />
Programm feststehen, wird die Anmeldung<br />
freigeschaltet. Alle Informationen<br />
sind dann auf der <strong>DVG</strong>-Webseite zu finden:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
Prof. Dr. Daniela Fietz ging auf der zweiten AnaFOn-Veranstaltung auf den Einsatz von Formalin und<br />
Maßnahmen zur Reduktion der Formalinkonzentration im anatomischen Praktikum ein.<br />
Dr. Dora Bernigau<br />
Leiterin der Fachgruppe<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
40<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
FACHGRUPPE „GESCHICHTE DER VETERINÄRMEDIZIN“<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Was gibt es Neues aus der Fachgruppe Geschichte?<br />
Die Vieh- und Tierärzte Wahl in Untergröningen, Württemberg<br />
Einführung<br />
Im Verlauf des Jahres 2<strong>02</strong>1 wurden dem<br />
Leiter der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Geschichte“<br />
zwei Nachlässe als Schenkungen angeboten,<br />
die in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle in Gießen<br />
eine dauerhafte Bleibe finden konnten<br />
und damit der historischen Erforschung<br />
zugänglich sind. Über den Inhalt einer<br />
Mappe mit persönlichen Dokumenten und<br />
Urkunden von Dr. med. vet. Clemens Giese<br />
wurde im <strong>DVG</strong>-Forum 2/2<strong>02</strong>2 berichtet.<br />
Wie angekündigt, soll in diesem Heft ein<br />
zweiter Nachlass vorgestellt werden. Dabei<br />
handelt es sich um Archivalien, Instrumente<br />
und Bücher aus der Nachlass der Familie<br />
Wahl, von der vier Generationen in Folge<br />
(1826–1922) in Untergröningen in Württemberg<br />
als „Vieh-“ bzw. „Thierärzte“ praktizierten.<br />
Untergröningen liegt etwa 70 km<br />
östlich von Stuttgart im Kochertal und ist<br />
heute ein Ortsteil der Gemeinde Abtsgmünd<br />
im Ostalbkreis in Baden-Württemberg.<br />
Die erhaltenen Tagebücher und Praxisjournals<br />
spiegeln ein Jahrhundert tierärztliche<br />
Alltagsgeschichte in dieser Region<br />
wider. Ermöglicht hat diese Übereignung<br />
an die <strong>DVG</strong> ein Nachfahre der Familie Wahl,<br />
Herr Hermann Schock aus Unkel in Rheinland-Pfalz.<br />
In Vertretung der Erbengemeinschaft<br />
Schock/Mädler übergab er zusammen<br />
mit seiner Frau Monika den Nachlass<br />
am 31. Oktober 2<strong>02</strong>1 der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
in Gießen.<br />
Eine erste überschlagsmäßige Sichtung<br />
der handschriftlichen Unterlagen,<br />
Instrumente und Bücher wurde vom Leiter<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Geschichte“ vor Ort<br />
vorgenommen. An dieser Stelle ein herzliches<br />
Dankeschön an Herrn Schock für seine<br />
akribische Vorarbeit mit Übersichten<br />
zur Familiengeschichte sowie einer Liste<br />
der tierärztlichen Instrumente und der von<br />
seinen Vorfahren erworbenen Fachliteratur.<br />
Auf Basis dieser ersten Sichtung wird<br />
versucht, einen Einblick in den Umfang<br />
und die historische Bedeutung der Dokumente<br />
und Objekte zu vermitteln.<br />
Vier Generationen Tierärzte<br />
Man kann leicht durcheinanderkommen,<br />
denn der Vorname Michael war in der Familie<br />
Wahl ein Jahrhundert lang vorherrschend.<br />
Deshalb wird im Folgenden die in<br />
der Genealogie eingeführte römische Bezifferung<br />
der „Michaels“ beigehalten. Im<br />
Einzelnen handelt es sich um:<br />
• Michael Wahl II (1770 – 1838). Der Eintrag<br />
im Familienstammbaum lautet<br />
„Joh. Michael, Vieharzt, Seiler, U[ntergröningen]“.<br />
Über seine Ausbildung ist<br />
nichts bekannt. Aber auch auf dem Gebiet<br />
der Tierheilkunde dürfte diese im<br />
damals noch üblichen „Meister-Lehrlings-Verhältnis“<br />
erfolgt sein.<br />
• Michael Wahl III (1800 – 1868). Laut<br />
Stammbaum „Vieharzt, Mezger, Gem[-<br />
einde] Pfl[eger] U[ntergröningen]“. Er<br />
hatte 1826 eine einjährige Ausbildung<br />
an der im Jahr 1821 gegründeten Tierarzneischule<br />
Stuttgart absolviert. Der<br />
Eintrag in einer alphabetisch geführten<br />
Schülerliste aus dem Jahr 1871 lautet:<br />
„[Nummer] 717 [Name] Wahl, M. [Heimathort]<br />
Unt.-Gröningen, [Oberamt]<br />
Gaildorf, [Jahres-Curs] 1826, [Bemerkungen]<br />
†“ 1 .<br />
Über die damaligen Ziele der tierärztlichen<br />
Ausbildung und die Bedingungen für die<br />
Aufnahme der Eleven informiert das „Provisorische<br />
Statut für die Königliche Thie-<br />
1 Rueff A (Hrsg. 1871): Die Königlich<br />
Württembergische Thier-Arzneischule<br />
Stuttgart nach ihrem fünfzigjährigen<br />
Bestehen. Stuttgart: Commissions-Verlag<br />
von Emil Müller, S. 178.<br />
rarznei-Schule Stuttgart“ von 1821, das erst<br />
1868 durch neue Statuten ersetzt wurde:<br />
„§. 1. Die Thierarznei-Schule hat die Bestimmung,<br />
für das ganze Königreich brauchbare ausübende<br />
Orts-Thierärzte zu bilden, welche, ohne durch den<br />
genossenen Unterricht irgend einen Anspruch auf<br />
Besoldung zu erhalten, ihre Kunst auf eigene<br />
Rechnung zum Nutzen des Publikums treiben<br />
können. […]<br />
§. 5. Die Dauer des Lehrkurses ist vorläufig auf ein<br />
Jahr festgesetzt. Derselbe beginnt mit dem 1. November<br />
und geht mit dem 15. September eines jeden<br />
Jahres zu Ende. In der übrigen Zeit finden die<br />
Ferien der Lehrer statt. […]<br />
§. 14. Diejenigen, welche als Schüler in die Anstalt<br />
aufgenommen werden wollen, haben sich über<br />
das Vorhandenseyn folgender Bedingungen auszuweisen.<br />
1.) daß sie das 20ste Lebensjahr zurückgelegt<br />
haben, 2.) daß sie körperliche Gesundheit<br />
und die jenem Alter angemessenen Kräfte besitzen,<br />
3.) daß sie der gewöhnlichen Militäraushebung<br />
nicht mehr unterworfen sind, 4.) daß sie die<br />
nöthigen Schulkenntnisse in Beziehung auf Lesen,<br />
Schreiben und Rechnen besitzen, 5.) daß sie in Beziehung<br />
auf ihren Lebenswandel gute Zeugnisse<br />
haben, 6.) ihr Gewerbe oder Handwerk gehörig<br />
verstehen und 7.) daß sie das erforderliche Vermögen<br />
oder zureichende Unterstützung haben, um<br />
die Kosten ihres Aufenthalts bei der Anstalt ein<br />
Jahr lang bestreiten zu können.“ 2<br />
Während der Ausbildungszeit von Michael<br />
Wahl III bestand das Personal der Tierarzneischule<br />
aus vier Lehrern, einem Prosektor<br />
und einem Beschlagschmied, räumlich<br />
aus Tierspital, Apotheke, Schmiede, Bibliothek<br />
und einem kleinen Kräutergarten.<br />
Behandelt wurden in erster Linie Pferde.<br />
Das Patientenaufkommen im Studienjahr<br />
1826/27 betrug 194 Pferde, 30 Hunde und<br />
2 Rinder. In den ersten zehn Jahren der<br />
Schule wurden insgesamt 1966 Pferde,<br />
575 Hunde, 226 Schafe und 100 Rinder kurativ<br />
versorgt. 3<br />
2 Frisch A (2001): Die ehemalige<br />
Tierarzneischule zu Stuttgart (1821 – 1912).<br />
Quellen und Materialien zur tierärztlichen<br />
Ausbildung in Württemberg. Hannover,<br />
Tierärztliche Hochschule, Diss., S. 37 – 40.<br />
3 Frisch 2001 (wie Anm. 2), S. 48 – 49, 63, Tab. 1.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 41
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
• Michael Wahl IV (1829 – 1904). Laut<br />
Stammbaum „Tierarzt U[ntergröningen]“.<br />
Aus dem Jahr 1847 existiert ein<br />
Lehr-Brief des Kgl. Oberamts Gaildorf<br />
nach einer Ausbildung zum Metzger<br />
beim Vater, der als Metzgermeister benannt<br />
wird (Schock 2<strong>02</strong>1). Ab 1852 hat<br />
er eine zwischenzeitlich auf zwei Jahre<br />
erweiterte Ausbildung an der Tierarzneischule<br />
Stuttgart absolviert. Der Eintrag<br />
in der Schülerliste aus dem Jahr<br />
1871 lautet: „[Nummer] 718 [Name]<br />
Wahl, M. [Heimathort] Unt.-Gröningen,<br />
[Oberamt] Gaildorf, [Jahres-Curs]<br />
1852 – 53, [Bemerkungen] -“ 4 .<br />
Laut Schock (2<strong>02</strong>1) wurde Michael Wahl IV<br />
1856 nach 6 Jahren vom „Königlich Württembergischen<br />
4.ten Infanterie-Regiment“<br />
von der Garnison in Ludwigsburg verabschiedet.<br />
Ab 1871 war er ordentliches<br />
Mitglied des „Thierärztlichen Vereins für<br />
Württemberg“ (s. Abb. 13). Dieser Verein<br />
war – nach Hannover 1833 und Königsberg<br />
1836 – im Jahr 1838 als dritter berufspolitisch<br />
aktive Verein auf deutschem Boden<br />
gegründet worden. 5 Zusätzlich betrieb Michael<br />
Wahl IV eine Landwirtschaft.<br />
Das Patientenaufkommen an der Tierarzneischule<br />
Stuttgart war zwischenzeitlich<br />
deutlich expandiert. Seit dem Jahr<br />
1847 gab es eine „ambulatorische Rindviehklinik“<br />
unter der Leitung von Eduard<br />
Hering. In den Jahren 1847 bis 1864 wurden<br />
durchschnittlich 637 Rinder pro Jahr<br />
behandelt. Der Chronist der Schule Adolph<br />
Rueff schrieb dazu im Jahr 1871:<br />
„Namentlich seit dem Jahre 1847 hatte sich die<br />
Schule angelegen sein lassen, der Hebung dieser<br />
‚ambulanten‘ Klinik ihre ganz besondere Aufmerksamkeit<br />
zu widmen, und heute ist sie zu<br />
einer Höhe gelangt, wie sie keine andere deutsche<br />
Thierheilanstalt erreicht hat.” 6<br />
4 Rueff 1871 (wie Anm. 1), S. 178.<br />
5 Schmaltz R (1936): Entwicklungsgeschichte<br />
des tierärztlichen Berufes und Standes in<br />
Deutschland. Berlin: Verlagsbuchhandlung<br />
Richard Schoetz, S. 359.<br />
6 Rueff 1871 (wie Anm. 1), S. 83; Frisch 2001<br />
(wie Anm. 2), S. 53 – 54.<br />
Abb. 1: Links: Senior-Tierarzt Michael Wahl IV und seine Frau Katharina Wahl (sitzend), rechts: die<br />
Folgegeneration, Tierarzt Ludwig Wahl und seine Frau Anna Wahl (sitzend) mit Kindern und<br />
Familienhund, um 1900, Familienbesitz (Foto: H. Schock).<br />
• Ludwig Wahl 1867 – 1922. Laut Stammbaum<br />
„Karl Ludw[ig], Tierarzt, Ulm“. Von<br />
1875 bis 1881 besuchte er das Realgymnasium<br />
in Schwäbisch Gmünd (Schock<br />
2<strong>02</strong>1). Auf dem Umschlag eines zwischen<br />
1897 und 1922 geführten „Tagbuchs“<br />
ist sein Name mit „C. Louis Wahl“<br />
angegeben, ebenso auf Rechnungsvordrucken<br />
„C. Louis Wahl, Drogenhandlung,<br />
Untergröningen“ und als Eigentumsvermerk<br />
in mehreren gekauften<br />
Büchern wie dem „Thierärztlichen Recept-Taschenbuch“<br />
von Joseph von<br />
Grebner und Joseph Straub (Ulm 1883).<br />
Darüber hinaus tragen Futter-/Getreidesäcke<br />
den Aufdruck „Ludwig Wahl. Thierarzt.<br />
Untergröningen 1895“. Die tierärztliche<br />
Ausbildung Ludwig Wahls liegt<br />
noch im Dunkeln. Die Angabe „Tierarzt,<br />
Ulm“ dürfte in Zusammenhang mit<br />
einer Tätigkeit als Militärtierarzt zu sehen<br />
sein, die seit Gründung des Deutschen<br />
Kaiserreichs dem Reglement Preußens<br />
unterstand. 7<br />
7 Um in diesem Punkt weiterzukommen, wäre<br />
eine intensive Recherche insbesondere im<br />
Landesarchiv Baden-Württemberg<br />
notwendig (vgl. die spärlichen Angaben von<br />
Bruder K & Ott R (1939): Die Militärtierärzte<br />
in Württemberg. In: Fontaine H (Hrsg.): Das<br />
Deutsche Heeresveterinärwesen. Seine<br />
Geschichte bis zum Jahre 1933. Hannover:<br />
Verlag von M. & H. Schaper, S. 116 – 134.<br />
Tagebücher und Praxisjournals<br />
Aufgrund des Umfangs kann in diesem<br />
Beitrag nur eine beispielhafte Übersicht<br />
über die Tage-, Ordinations- und Rechnungsbücher<br />
der Tierärzte Wahl vorgestellt<br />
werden.<br />
• „Schreib-Heft für Thierarzt Wahl in<br />
Untergröningen 1851“ (Abb. 2)<br />
Der älteste Eintrag in diesem, dem Tierarzt<br />
Michael Wahl III zuzuordnenden Konvolut<br />
nachträglich gebundener handschriftlicher<br />
Rezepte, Tierbehandlungen und be-<br />
Abb. 2: „Schreib-Heft für Thierarzt Wahl in<br />
Untergröningen 1851“ (Foto: J. Schäffer).<br />
42<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Abb. 3: Therapie und Behandlungserfolg bei der<br />
Bekämpfung der Schafräude im Jahr 1842<br />
(Foto J. Schäffer).<br />
sonderer Vorkommnisse stammt aus dem<br />
Jahr 1834, der jüngste von 1860. Die in diesem<br />
Heft gesammelten Daten haben Wahl<br />
ganz offensichtlich (nach Abschluss seiner<br />
Ausbildung an der Tierarzneischule in<br />
Stuttgart) sein gesamtes Berufsleben als<br />
Vademecum begleitet:<br />
„Anfangs Gründe zum Receptieren. Die verschiedenen<br />
Gewichts- Maaß und andere Zeichen welche<br />
beim Receptieren vorkommen und mehrstentheils<br />
Abkürzungen bedeuten ... Alphabetisches Verzeichnis<br />
der Arznei Mittel. Eintheilung der Arzneimittel<br />
nach ihrer Wirkung. Giftpflanzen, Giftthiere u Insekten<br />
sowie auch Giftschwamm u betäubende<br />
Dämpfe welche … den Thieren und Menschen oft<br />
gefährlich ja sogar tödtlich werden können. Einige<br />
Zusammensetzungen. Einfacher Wundbalsam etc.<br />
[34 Seiten Rezepte]. Behandlung der Milbenräude<br />
[Fallsammlung von 1838 bis 1867]. Regierungs<br />
Blatt No. 51 vom 4. September 1848: Verfügung,<br />
betreffend die Einführung einer neuen Arznei-Taxe<br />
für die thierärztlichen Heilmittel [Teilabschrift] 8 .<br />
Den 20.ten Merz 1834 hat man in diesem Jahr<br />
schon Graß mehen können [Besondere Wetter-Ereignisse<br />
von 1834 bis 1860]. Verzeichniß mehrerer<br />
wahrer und geprisener Sprüchwörter“.<br />
Aus der Fallsammlung in der Praxis aus<br />
den Jahren 1838 bis 1867 sei als Beispiel<br />
Wahls Vorgehen bei der Räudebekämpfung<br />
von Schafen im Jahr 1842 in Transkription<br />
vorgestellt (Abb. 3):<br />
„1842. Zu der in Holzhausen auf der<br />
Sommerweide laufende und mit der Milbenräude<br />
behaftete Schafherde des Jakob<br />
Kohlhammer aus Weinsheim O/A Braken-<br />
8 Die Originalseiten 405 – 412 der kgl.<br />
Verfügung sind online abrufbar über<br />
https://www.digitale-sammlungen.de/de/<br />
view/bsb10510537?page=414,415<br />
(letzter Zugriff 18.10.2<strong>02</strong>3).<br />
heim aus 206 Stuck bestandt bestehend<br />
habe ich zu jedem Baad genommen.<br />
№ 1. den 15.ten Juny.<br />
Kalk ………………………...........…………. 5 Pfund<br />
Potasche ………………….....……….… 6 ¼ Pfund<br />
Stink. Hirschhorn öl. …………….…. 7 ½ Pfund<br />
Theer …………………………….......….. 3 ¾ Pfund<br />
№ 2. dem 22.ten Juny.<br />
Kalk ……………………………..........…….. 6 Pfund<br />
Potasche ……………………......…..… 7 ½ Pfund<br />
Stink. Hirschhorn öl …………...……… 9 Pfund<br />
Theer ……………………………......…… 4 ½ Pfund<br />
[Fortsetzung auf nächster Seite] Jedes Mal<br />
wurde genommen 100 Maaß Mistjauche<br />
und 200 Maaß Wasser.“<br />
Der dritte Behandlungstermin fand am<br />
29. Juni statt und an einem vierten Tag<br />
wurde die Nachbehandlung „noch übriger<br />
Schafe“ durchgeführt. Wahls Einsatz endete<br />
am 4. August 1842 mit der Erfolgsmeldung:<br />
„Es ist im Baad keines zu grund gegangen.“<br />
Abb. 4 a & b: Das Buch dokumentiert Behandlungen vom 1. Juli 1853 bis 4. August 1867. Als Patienten aufgeführt sind Pferde, Ochsen, Stiere, Kühe und<br />
Kälber (Fotos H. Schock).<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 43
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Abb. 5 a & b: Ordinationsbuch der Jahre 1868 – 1878 von Tierarzt Michael Wahl IV (Fotos H. Schock).<br />
Vergleicht man die therapeutischen<br />
Anwendungen Wahls mit der Lehrbuchmeinung,<br />
die Staatsrat Prof. Eugen Nicolai<br />
Semmer aus Dorpat ein halbes Jahrhundert<br />
später im Jahr 1892 veröffentlicht hat, dann<br />
behandelte Wahl die räudekranken Schafe<br />
lege artis auf dem damals empirisch geprägten<br />
Kenntnisstand seiner Zeit. 9<br />
• Ordinationsbücher 1853 – 1867 von<br />
Tierarzt Michael Wahl III († 1868) und<br />
deren Fortsetzung 1868 – 1878 von<br />
Tierarzt Michael Wahl IV (Abb. 4 & 5)<br />
Die Tierärzte Michael Wahl III und IV und<br />
später auch Ludwig Wahl führten über ihre<br />
täglichen kurativen Tätigkeiten akribisch<br />
Buch. Die Behandlungsfälle sind, in Spalten<br />
eingetragen, systematisch dokumentiert:<br />
(Fortlaufende) Nummer – Datum der<br />
Behandlung – Tierbesitzer – Tierart –<br />
Krankheit / Diagnose – Behandlung – Bemerkungen<br />
(mit Vermerk zum Therapieerfolg).<br />
Beispiel:<br />
9 Semmer E N (1892): Stichwort „Schafräude“.<br />
In: Koch A (Hrsg.): Encyklopädie der<br />
gesammten Thierheilkunde und Thierzucht,<br />
Band 9. Wien und Leipzig: Verlag von Moritz<br />
Perles, 149 – 158.<br />
Adam Schneider im Metzleshof – Pferd – 21. July<br />
1853 – Strengel – Dem Pferd wurde an der Brust<br />
ein Haarseil gezogen und alle 3 Stund ein Gab von<br />
folgendem Pulver gegeben: Aet. cond. Flav. |<br />
Sal:glaub. | rad. alth. th – 25. July gut.<br />
Eine häufige Diagnose in der damaligen<br />
Pferdepraxis waren der Strengel, auch<br />
Strängel (= Druse, Kehlsucht), eine infektiöse<br />
Erkrankung der oberen Atemwege,<br />
sowie die Kolik in ihren verschiedenen Erscheinungsformen.<br />
Ohne Antibiotikaeinsatz,<br />
wie heute üblich, konnte die Druse<br />
damals nur symptomatisch behandelt<br />
Laut Schock (2<strong>02</strong>1) ergibt sich die folgende<br />
Übersicht über die jährlichen Fallzahlen in der<br />
Wahl’schen Tierarztpraxis der Jahre 1868 bis 1878.<br />
werden 10 . Das Haarseilziehen gehörte als<br />
unspezifische Reiztherapie regelmäßig mit<br />
dazu. Noch heute sind sogenannte Strengelpulver<br />
zur Reizmilderung bei Atemwegserkrankungen<br />
bei Pferden bei ihren<br />
Besitzern beliebt und frei verkäuflich. Das<br />
sind pulverisierte Kräutermischungen u. a.<br />
mit Glaubersalz (vgl. obige Rezeptur). 11<br />
10 Vgl. Anacker ? (1885): Stichwort „Druse der<br />
Pferde“. In: Koch A (Hrsg.): Encyklopädie der<br />
gesammten Thierheilkunde und Thierzucht,<br />
Band 2. Wien und Leipzig: Verlag von<br />
Moritz Perles, 409 – 413.<br />
11 Siehe https://pferde-reformhaus.ch/shop/<br />
Strengelpulver-f%C3%BCr-Atemwegep893440<strong>02</strong>/<br />
(letzter Zugriff 18.10.23).<br />
Fälle Ordination 1868 bis 1878 – 11 Jahre<br />
Abweichung vom Mittel<br />
1 1868 325 88 %<br />
2 1869 338 91 %<br />
3 1870 336 91 %<br />
4 1871 347 94 %<br />
5 1872 403 109 %<br />
6 1873 413 112 %<br />
7 1874 352 95 %<br />
8 1875 368 99 %<br />
9 1876 384 104 %<br />
10 1877 419 113 %<br />
11 1878 389 105 %<br />
Summe 4.074<br />
Jahresdurchschnitt 370<br />
44<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Abb. 6 a & b: Parallel zum Ordinationsbuch wurde in der Wahl‘schen Praxis von 1867 bis 1882 ein Rechnungsbuch geführt. Darin sind eingetragen der<br />
Tierbesitzer, das behandelte Tier, die Krankheit und Diagnose, die Behandlungstage und die Liquidation. Sobald Rechnungen beglichen waren, wurden die<br />
Vorgänge durchgestrichen (Fotos: H. Schock).<br />
Die weiteren Dokumente des Nachlasses<br />
Wahl können hier nur gelistet werden,<br />
wobei unter „Drogerieverkäufe“ die aus<br />
der tierärztlichen Hausapotheke abgegebenen<br />
Arzneien gemeint sein dürften:<br />
• 1867 – 1882 „Tagbuch für Thierarzt<br />
Wahl in Untergröningen 1867“<br />
(= Rechnungsbuch, siehe Abb. 6)<br />
• 1897 – 1922 „Tagbuch für C. Louis<br />
Wahl“<br />
• 1900 – 1909 Drogerieverkäufe:<br />
„Hauptbuch für C. Louis Wahl“<br />
• 1911 – 1922 Drogerieverkäufe:<br />
„Tagbuch für Anna Wahl“<br />
Tierärztliche Instrumente<br />
Das aus dem Praxisalltag erhaltene Instrumentarium<br />
repräsentiert nur einen kleinen<br />
Teil der im 19. Jahrhundert in der Nutztierpraxis<br />
gebräuchlichen Instrumente. Es fehlen<br />
vor allem die typischen Instrumente<br />
der Pferdepraxis wie Zahnzangen, -raspeln<br />
und -meißel und auch Brenneisen. Es sind<br />
auch keine geburtshilflichen Instrumente<br />
für die Rinderpraxis mehr erhalten. In diesem<br />
Zusammenhang sei verwiesen auf<br />
den mit 107 künstlerisch aufwendig gestalteten<br />
Bildtafeln illustrierten „Atlas der<br />
tierärztlichen Operationslehre“ von Leonhard<br />
Hoffmann (1908) 12 von der nunmehr<br />
Tierärztlichen Hochschule Stuttgart, bis<br />
heute die „Bibel“ für Historiker und Museologen<br />
zur tierärztlichen Instrumentenkunde<br />
des 19. Jahrhunderts 13 .<br />
Das arzneitherapeutische Vorgehen<br />
und die Verwendung der Instrumente ist<br />
in erster Linie vor dem Hintergrund des<br />
herrschenden Medizinkonzepts zu verstehen,<br />
der Viersäftelehre oder Humoraltheorie.<br />
Gesundheit war abhängig von der richtigen<br />
Mischung (Eukrasie) der vier Kardinalsäfte<br />
Blut, Gelbe Galle, Schwarze Galle<br />
und Schleim, Krankheit war eine Folge von<br />
deren Entmischung (Dyskrasie). Erst nach<br />
12 Hoffmann L (1908): Atlas der tierärztlichen<br />
Operationslehre in fünf Büchern. Stuttgart:<br />
Verlagsbuchhandlung von Eugen Ulmer.<br />
13 Dazu Schäffer J (2<strong>02</strong>2): „Hoffmann,<br />
Leonhard“, Tierarzt, Oberrossarzt,<br />
Hochschullehrer, (Standes)Politiker. In: Furtwängler<br />
M (Hrsg.): Baden-Württembergische<br />
Biographien (BWB) 8, hrsg. Im Auftrag<br />
der Kommission für geschichtliche<br />
Landeskunde in Baden-Württemberg.<br />
Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 175 – 178.<br />
Entfernung der schlechten Humores durch<br />
Aderlass, Klistiere sowie urin- und schweißtreibende<br />
Mittel konnte die eigentliche<br />
Therapie beginnen und dies war in der Regel<br />
Phytotherapie.<br />
Die vier klassischen Therapieverfahren<br />
der Pferdemedizin waren deshalb 1. der<br />
Aderlass, sowohl zur Prophylaxe als auch<br />
Therapie, 2. das Verabreichen von Klistieren<br />
zum Purgieren und Laxieren, 3. das<br />
Brennen zur unspezifischen Reiztherapie,<br />
Behandlung des Spats und Wundverschorfung<br />
und 4. das Eintrichtern von Tränken<br />
aller Art. Erst die Zellularpathologie von<br />
Rudolf Virchow konnte ab 1858 die seit Galen<br />
dogmatisierte Humoraltheorie als<br />
neues und bis heute gültiges Medizinkonzept<br />
Schritt für Schritt ablösen. 14<br />
14 Vgl. Schäffer J (1993): Vom Hufschmied zum<br />
Fachtierarzt für Chirurgie – Einführung in<br />
die neuere Geschichte der Tierchirurgie. In:<br />
Schebitz H, Brass W, Wintzer HJ (Hrsg.):<br />
Allgemeine Chirurgie für Tierärzte und<br />
Studierende. 2. Aufl., Berlin, Hamburg:<br />
Parey Verlag, 15 – 33, hier S. 17 – 18, 32.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 45
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Abb. 7 – 10: Satteltasche und Holzschatulle zur<br />
Aufbewahrung der täglich gebrauchten<br />
Instrumente wie Aderlaßfliete / -schnäpper,<br />
Haarseilnadel, Wundspritze, Hufmesser,<br />
Nahtmaterial (Fotos: H. Schock).<br />
Tierärztliche Fachliteratur<br />
Michael Wahl III und IV sowie Ludwig Wahl<br />
erwarben im Laufe ihres Berufslebens tierärztliche<br />
Fachliteratur aus vielen Gebieten<br />
der Tiermedizin. Angefangen beim „Katechismus<br />
der Hufbeschlagskunst“ von Konrad<br />
Ludwig Schwab (München 1823), über<br />
das „Praktische Handbuch der Chirurgie<br />
für Thierärzte“ von Carl Heinrich Hertwig<br />
(Berlin 1850) bis hin zum „Neuen illustrierten<br />
Haus-Tierarzneibuch“ von Paul Mangold<br />
und Emil Reicherter (Reutlingen<br />
1900). Etliche dieser Bücher enthalten<br />
handschriftliche Eigentumsvermerke und<br />
es sind auch die Kaufpreise notiert, sie<br />
sind also den Tierärzten Wahl direkt zuzuordnen.<br />
In gebundener Form erhalten sind<br />
außerdem der 9. bis 41. Jahrgang der Fachzeitschrift<br />
„Repertorium der Thierheilkunde“<br />
von 1848 bis 1880, ein sehr guter zusammenhängender<br />
Bestand. 15 Als Organ<br />
des Vereins württembergischer Tierärzte<br />
wurde das Periodikum 1840 von Eduard<br />
Hering in Stuttgart gegründet. Es verschmolz<br />
1893 mit der Fachzeitschrift<br />
„Thierärztliche Mitteilungen“, die ab 1866<br />
von Christian Joseph Fuchs in Karlsruhe als<br />
Organ des Vereins badischer Tierärzte herausgegeben<br />
wurde, zur „Deutschen Thierärztlichen<br />
Wochenschrift“. Mit der Gründung<br />
dieser großen Fachzeitschrift im Jahr<br />
1893 „folgten die südwestdeutschen Tierärzte<br />
dem im Norden durch die einige Jahre<br />
vorher erfolgte Gründung der ‚Berliner<br />
Tierärztlichen Wochenschrift‘ gegebenen<br />
Beispiel (Lydtin 1914, 89)“. 16<br />
Abb. 11: Fachliteratur aus vielen Gebieten der Tiermedizin des 19. Jahrhunderts (Foto: H. Schock).<br />
15 Der Bestand in deutschen Bibliotheken ist<br />
unter folgendem Link abrufbar:<br />
https://zdb-katalog.de/title.<br />
xhtml?idn=015195090&view=brief<br />
(letzter Zugriff 18.10.2<strong>02</strong>3).<br />
16 Schäffer J (1993): Tierärztliche Zeitschriften<br />
vor 100 Jahren – Ein Beitrag zur Gründungsgeschichte<br />
der DTW. In: Deutsche Tierärztliche<br />
Wochenschrift 100 (1), 7 – 10, hier S. 8.<br />
46<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Abb. 12: „Repertorium der Thierheilkunde“, gegr. 1840, das Publikationsorgan des Vereins württembergischer<br />
Tierärzte bis 1893 (Foto: H. Schock).<br />
Schlussbetrachtung<br />
Die erhaltenen Unterlagen der Tierärztefamilie<br />
Wahl aus Untergröningen in Württemberg<br />
bieten einen Einblick in die Organisation<br />
und die kurativen Aufgaben einer<br />
tierärztlichen Landpraxis, die über vier Generationen<br />
im Dienst der Tiergesundheit<br />
stand. Ein Jahrhundert, in dem sich die<br />
Tierheilkunde von der Empirie zur Wissenschaft<br />
entwickelte 17 und sich auch die soziale<br />
Stellung der Tierärzte sukzessive,<br />
17 Vgl. Schäffer J (2<strong>02</strong>0): Von der Empirie zur<br />
Wissenschaft – Die Veterinärmedizin im 19.<br />
Jahrhundert. In: LBH: 10. Leipziger Tierärztekongress<br />
– Tagungsband 3, 578 – 581.<br />
wenn auch sehr langsam, verbessern konnte.<br />
In diesem Zusammenhang sei an den<br />
persönlichen Einsatz des Badener Tierarztes<br />
Johann Meinhardt Schmager erinnert,<br />
der in Lahr im Schwarzwald praktizierte<br />
und im Zuge der Märzrevolution 1848 alle<br />
seine öffentlichen Ämter verlor und erst<br />
nach Jahren und zähem Ringen rehabilitiert<br />
wurde. Sein berufliches und privates<br />
Leben hat er minutiös einem Notizbuch<br />
anvertraut. 18<br />
18 Koller A (1998): Untersuchungen zum<br />
Notizbuch des J. M. Schmager (1811 – 1859),<br />
Tierarzt in Lahr/Schwarzwald. Hannover,<br />
Tierärztliche Hochschule, Diss.<br />
Ein Aspekt sollte nicht vergessen werden.<br />
An der Wende zum 20. Jahrhundert<br />
hatten die Tierärzte eine in vielerlei Hinsicht<br />
revolutionäre Zeit hinter sich. Träger<br />
der berufs- und standespolitischen Arbeit<br />
waren über Jahrzehnte hinweg die tierärztlichen<br />
Vereine, die sich ab 1833 in allen<br />
deutschen Ländern gegründet hatten, so<br />
auch 1838 in Württemberg (vgl. Abb. 13).<br />
Von Beginn an verfolgten diese Vereine<br />
vier grundlegende Ziele, die sich noch heute<br />
in den tierärztlichen Berufsordnungen<br />
der Bundesländer Deutschlands spiegeln:<br />
1. Die Fortbildung, 2. Der gesellschaftliche<br />
und kollegiale Zusammenhalt, 3. Die Förderung<br />
der Berufsinteressen und 4. Die<br />
Unterstützung in Notlagen und die Versorgung<br />
im Alter. 19<br />
Eine fachhistorische Analyse der<br />
Archivalien – nur, wer kann diese Kärrnerarbeit<br />
durchführen? – könnte der Grundlagenforschung<br />
zur Alltagsgeschichte von<br />
Tierärzten im 19. Jahrhundert neue Impulse<br />
geben und viele unbearbeitete Fragestellungen<br />
klären, so z. B. den Wandel der<br />
Tierkrankheiten und tierärztlichen Indikationen<br />
im Praxisgebiet, die Fortentwicklung<br />
der therapeutischen Verfahren vor<br />
dem Hintergrund der Veränderungen des<br />
Medizinkonzepts von der Humoral- zur<br />
Solidarpathologie, die Entwicklung und<br />
praktische Umsetzung des Dispensierrechts<br />
oder die Einflussnahme des öffentlichen<br />
Veterinärwesens auf die Tätigkeit<br />
der praktizierenden Tierärzte.<br />
Prof. Johann Schäffer<br />
Leiter der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Geschichte der<br />
Veterinärmedizin“<br />
•<br />
Abb. 13: Aufnahme des Tierarztes Michael Wahl IV als „ordentliches Mitglied des Thierärztlichen<br />
Vereins für Württemberg“ am 24. August 1871. Vorstand war Prof. Eduard Hering von der Tierarzneischule<br />
Stuttgart. Es ist anzunehmen, dass auch Tierarzt Michael Wahl III bereits Mitglied des Vereins<br />
gewesen ist (Foto: J. Schäffer).<br />
19 Vgl. Schäffer J (2016): Stellung und<br />
Bedeutung der Tiermedizin in der<br />
Gesellschaft. 18. Jahrestagung der<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppe Geschichte, Einführung.<br />
Gießen: Verlag der <strong>DVG</strong> Service GmbH,<br />
7 – 19.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 47
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „EPIDEMIOLOGIE UND DOKUMENTATION“<br />
DACh-Epidemiologietagung 2<strong>02</strong>3 „… einfach Infektionsepidemiologie“<br />
V.l.n.r.: Dr. Hans-Hermann Thulke, Prof. Martin<br />
Pfeffer, Dr. Anna Obiegala. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Vom 6. bis 8. September 2<strong>02</strong>3 fand die 30.<br />
Tagung der Fachgruppe „Epidemiologie<br />
und Dokumentation“ im Herbert-Gürtler-<br />
Haus an der Veterinärmedizinischen Fakultät<br />
der Universität Leipzig statt. Die<br />
vorangestellten zwei Workshops thematisierten<br />
diesmal die Zukunft der Afrikanischen<br />
Schweinepest, geleitet von PD Dr.<br />
Katja Schulz (FLI Riems) und Dr. Hans-Hermann<br />
Thulke (UFZ Leipzig), und den Einsatz<br />
von Kausaldiagrammen in multivariablen<br />
Modellen, geleitet von PD Dr. Roswitha<br />
Merle (FU Berlin). Zum Tagungsbeginn<br />
begrüßte der Dekan der Fakultät Prof.<br />
Thomas Vahlenkamp die etwa 120 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer der hybriden<br />
Veranstaltung. Nach Grußworten der Fachgruppenleiterin<br />
PD Dr. Amely Campe (TiHo<br />
Hannover) eröffnete Prof. Martin Pfeffer<br />
Die neu gewählte Fachgruppenleitung PD Dr.<br />
Katja Schulz (links) und PD Dr. Roswitha Merle.<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
(Uni Leipzig) vom Organisationsteam vor<br />
Ort (zusammen mit Dr. Anna Obiegala und<br />
Dr. Hans-Hermann Thulke) das Vortragsprogramm.<br />
Zum Einstieg hielt der Archäogenetiker<br />
Prof. Johannes Krause (MPI Leipzig) die<br />
spannende Keynote Lecture zum Thema<br />
„Die genetische Geschichte der Pest und<br />
der Ursprung des Schwarzen Todes“. Der<br />
Referent erläuterte, wie die moderne DNA-<br />
Sequenzierung es ermöglicht, das Erbgut<br />
des mittelalterlichen Pest-Erregers aus historischen<br />
menschlichen Skeletten zu rekonstruieren<br />
und so dessen Spuren bis<br />
nach Zentralasien zurückzuverfolgen. Die<br />
Keynote Lectures der beiden anderen Konferenztage<br />
wurden von Dr. René Kallies<br />
(UFZ Leipzig) zum „Wastewater Monitoring<br />
for the identification of viral pathogens”<br />
sowie Prof. Robert Paxton (Halle)<br />
zum Thema „Bees brought to their knees:<br />
epidemiology of their major pathogen, deformed<br />
wing virus” beigetragen. Dr. Kallies<br />
brachte den Tagungsteilnehmern einen<br />
diagnostischen Baustein moderner Frühwarnsysteme<br />
zur Pathogenüberwachung<br />
nahe. Prof Paxton nahm die Zuhörer mit<br />
auf eine Exkursion in die Welt der Bienengesundheit<br />
und illustrierte ein komplexes<br />
ökologisches Gefüge aus Empfänglichkeit,<br />
Ansteckung und Wirtsart.<br />
In den 23 eingereichten Fachvorträgen<br />
ging es u.a. um die Frage, welche infektionsepidemiologischen<br />
Daten auf der behördlichen<br />
bzw. der Forschungsebene generiert<br />
werden oder generiert werden sollten, damit<br />
quantitative Ergebnisse epidemiologischer<br />
Bewertungen und Analyseverfahren<br />
Entscheidungen fundiert untersetzen können.<br />
Denn um amtliche und wissenschaftliche<br />
Herausforderungen zu lösen, verwenden<br />
Veterinärbehörden und Forschende<br />
„einfach Infektionsepidemiologie“ zur Entscheidungsfindung<br />
und Schlussbildung.<br />
Die Themenblöcke umfassten u.a. Zoonosen,<br />
Modellierung, Monitoring, Antibiotika-<br />
Resistenzen und die Beiträge wurden intensiv<br />
diskutiert.<br />
Bei der Mitgliederversammlung stand<br />
u.a. die Neuwahl der Fachgruppenleitung<br />
PD Dr. Rositha Merle (links) dankt der langjährigen<br />
Fachgruppenleiterin PD Dr. Amely Campe für<br />
ihr großes Engagement. Foto: K. Donat.<br />
48<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
an. Nach der Wahl von Frau PD Dr. Roswitha<br />
Merle von der FU Berlin als Vorsitzende<br />
und von Frau PD Dr. Katja Schulz vom<br />
FLI als Vertreterin, wurde der scheidenden<br />
Vorsitzenden Frau PD Dr. Campe für ihr<br />
großes Engagement für die Fachgruppe<br />
v. a. im Hinblick auf deren Sichtbarkeit innerhalb<br />
der deutschen Tierärzteschaft und<br />
der <strong>DVG</strong> gedankt.<br />
Am ersten Abend bestand bei einem<br />
Icebreaker am Grillplatz der Fakultät Gelegenheit<br />
zum ungezwungenen Austausch.<br />
Zuvor konntet das Inspirata-Zentrum für<br />
mathematisch-naturwissenschaftliche<br />
Bildung mit sehr interessanter Führung<br />
auf dem Gelände der alten Messe besucht<br />
werden. Am zweiten Abend fand das Kongressdinner<br />
im Glashaus statt, bei dem<br />
folgende von dem Schweizer Forum für<br />
Epidemiologie & Tiergesundheit und der<br />
IVD Gesellschaft für Innovative Veterinärdiagnostik<br />
mbH gestifteten Preise verliehen<br />
wurden.<br />
Beste Vorträge von Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
1. Preis: Dr. Yury Zablotski, München<br />
Risk factors and their interactions influencing<br />
perinatal mortality in dairy<br />
cattle in Germany, validated by modern<br />
modelling approaches<br />
2. Preis: Dr. Julia Dorothée Stoffregen,<br />
Hannover<br />
Illness Scripts and Euthanasia of Pigs<br />
3. Preis: Cynthia Sohm, Wien<br />
Systematische Literaturrecherche über<br />
bovine Leptospirose in Europa<br />
Poster<br />
• Posterpreis: Clarissa Bonzelett, Hannover<br />
Heterogenität der Antibiotikaresistenzdaten<br />
in deutschen Tierarztpraxen –<br />
technische Herausforderungen<br />
• Publikumspreis: Martin Oettler, Greifswald-Insel<br />
Riems<br />
Biosicherheit von Holzbaustoffen in<br />
landwirtschaftlicher Tierhaltung<br />
Die DACh-Epidemiologietagung fand im<br />
Herbert-Gürtler-Haus in Leipzig statt. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Die nächste Tagung der Fachgruppe wird<br />
vom 4. bis 6. September 2<strong>02</strong>4 in Salzburg<br />
stattfinden.<br />
Dr. Anna Obiegala<br />
Dr. Hans-Hermann Thulke<br />
Prof. Martin Pfeffer<br />
•<br />
FACHGRUPPE „DIDAKTIK UND KOMMUNIKATION“<br />
Onlinetagung zu Lehre und Ausbildung –<br />
auch in der tierärztlichen Praxis<br />
Vom 5. bis 6. März 2<strong>02</strong>4 führt die Fachgruppe<br />
„Didaktik und Kommunikation“<br />
eine Onlinetagung durch, in der es um<br />
Lehre und Ausbildung geht, die nicht nur<br />
an der Universität stattfinden, sondern<br />
auch im Rahmen der Praktika. Daher adressiert<br />
der Workshop-Tag die Ausbildung<br />
in der tierärztlichen Praxis und die Teilnahme<br />
von Kolleginnen und Kollegen, die als<br />
Praktikumstierärzte/-tierärztinnen an der<br />
Lehre beteiligt sind, ist sehr erwünscht.<br />
Es werden u. a. die folgenden Beiträge präsentiert:<br />
• Fit für die Praxis? – Wunsch, Vakuum<br />
und Wirklichkeit bei den Ersttagskompetenzen<br />
(Christin Kleinsorgen, Mahtab<br />
Bahramsoltani)<br />
• Qualitätsstandards in der veterinärmedizinischen<br />
Praxis – Was, warum und<br />
wie vermitteln? (Holger Volk)<br />
• Ethische Dilemmata in Fallbeispielen<br />
aus der Veterinärmedizin – Ethikkodex<br />
von Studierenden für Studierende (Christa<br />
Thöne-Reineke, Diana Meemken)<br />
• Als Praktikumstierarzt/-tierärztin zwischen<br />
Dienstleistung und Lehre – wie<br />
Didaktik helfen kann (Mahtab Bahramsoltani,<br />
Christin Kleinsorgen)<br />
Weitere Informationen, Programm und<br />
Anmeldung:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine •<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 49
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „PATHOLOGIE“<br />
67. Jahrestagung und 29. Schnittseminar der Fachgruppe „Pathologie“<br />
Vom 8. bis 10. März 2<strong>02</strong>4 finden die 67. Tagung<br />
und das 29. Schnittseminar der<br />
Fachgruppe „Pathologie“ statt. Tagungsort<br />
ist wieder das beliebte ParkHotel in Fulda,<br />
zentral und fußläufig vom Bahnhof gelegen.<br />
Das Thema des Schnittseminars lautet<br />
„Pathologie der Reproduktionsorgane“.<br />
Tagungsort der Pathologietagung: das ParkHotel<br />
in Fulda. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Das Seminar wird von Prof. Dr. Christopher<br />
Premanandan, PhD, Dipl. ACVP (Ohio State<br />
University, Department of Veterinary Biosciences,<br />
Columbus, USA) geleitet.<br />
Weitere Informationen, Programm und<br />
Anmeldung:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine •<br />
Call for Abstracts<br />
Vom 7.bis 9. Juni 2<strong>02</strong>4 findet die Tagung<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Physiologie und Biochemie“<br />
im Institut für Physiologie und<br />
Zellbiologie der Tierärztlichen Hochschule<br />
Hannover statt.<br />
FACHGRUPPE „PHYSIOLOGIE UND BIOCHEMIE“<br />
Tagung der Fachgruppe „Physiologie und Biochemie“ in Hannover<br />
Noch bis zum 15. März 2<strong>02</strong>4 können<br />
Beiträge per E-Mail eingereicht werden,<br />
und zwar an folgende Adresse:<br />
dvg2<strong>02</strong>4@tiho-hannover.de<br />
Die Keynote Lecture „New discoveries in<br />
the physiology of avian migration” wird<br />
am 07.06.2<strong>02</strong>4 von Prof. Dr. Leonida Fusani,<br />
MPhil PhD, gehalten.<br />
Vollständiger Call, Hinweise für Autoren<br />
und weitere Informationen:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
FACHGRUPPE „PARASITOLOGIE UND PARASITÄRE KRANKHEITEN“<br />
Interdisziplinäre Ansätze in der Veterinärparasitologie<br />
Vom 15. bis 17. Mai 2<strong>02</strong>3 fand die<br />
Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Parasitologie<br />
und parasitäre Krankheiten“ als<br />
Präsenzveranstaltung in München statt.<br />
Tagungsort war die zentral und dennoch<br />
sehr ruhig gelegene Katholische Akademie<br />
Bayern. Die etwa 160 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer wurden von Prof. Dr.<br />
Markus Meissner (München) herzlich<br />
begrüßt. Auch Prof. Dr. Jörg Aschenbach<br />
(Berlin), Vizepräsident der <strong>DVG</strong>, und der Dekan<br />
der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität, Prof. Dr. Rein hard<br />
Straubinger, sprachen Grußworte.<br />
Präsentationen<br />
45 Vorträge befassten sich mit aktuellen<br />
Themen der Veterinärparasitologie. Entsprechend<br />
dem Schwerpunktthema waren<br />
die Präsentationen in folgende Blöcke gegliedert:<br />
Zoonosen, Antiparasitika und Resistenz,<br />
Vektoren und deren Bekämpfung,<br />
Protozoen und Trematoden. In weiteren<br />
Sessions wurden parasitäre Krankheiten<br />
bei Pferden und Rindern, Wildtieren sowie<br />
Katzen und Hunden betrachtet. 23 Poster<br />
stellten Studienergebnisse und interes-<br />
50<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
Fachgruppenleitung und Organisationsteam (v.l.n.r.): Prof. Dr. Christina<br />
Strube, Prof. Dr. Gabriela Knubben-Schweizer, Prof. Dr. Markus Meissner<br />
und Prof. Dr. Anja Taubert.<br />
Die Preisträgerinnen freuten sich über ihre Preise (v.l.n.r.): Prof. Dr. Christina<br />
Strube, Jennifer Schmidt, Julia Döberl, Helena Rivera Luna, Prof. Dr. Markus<br />
Meissner und Prof. Dr. Gabriela Knubben-Schweizer.<br />
sante Fälle dar. Keynote Lectures hielten<br />
Prof. Dr. Paul Selzer (Ingelheim, „Antiparasitics<br />
Research: An Industry Perspective”)<br />
und Prof. Dr. Peter Geldhof (Ghent, „Endoparasites:<br />
Immunology and vaccine development”).<br />
Thomas-Schnieder-Nachwuchspreis<br />
Auf der Tagung wurden drei Erstlings-Vorträge<br />
für eine besondere wissenschaftliche<br />
und didaktische Leistung mit dem Thomas-<br />
Schnieder-Nachwuchspreis ausgezeichnet.<br />
Der Preis erinnert an Prof. Dr. Thomas<br />
Schnieder (Hannover), der die Fachgruppe<br />
„Parasitologie und parasitäre Krankheiten“<br />
von 1997 bis zu seinem plötzlichen Tod<br />
nach kurzer, schwerer Krankheit im Mai<br />
2012 geleitet hatte.<br />
Über ihre Preise freuten sich:<br />
• 1. Preis: Helena Rivera Luna, Nienburg<br />
Non-invasive methods for detection of<br />
Orthohalarachne attenuata and Orthohalarachne<br />
diminuata (Acari: Halarachnidae)<br />
infestations in synanthropic South<br />
American sea lions (Otaria flavescens)<br />
• 2. Preis: Julia Döberl, München<br />
Statistische Untersuchung zur Wirksamkeit<br />
von Pyrantel bei Strongyliden<br />
des Pferdes in Deutschland<br />
• 3. Preis: Jennifer Schmidt, Berlin<br />
Koproskopische, serologische und molekulare<br />
Methoden zur Prävalenzbestimmung<br />
von Anoplocephala spp.,<br />
Strongylus spp. und den Cyathostominae<br />
in deutschen Pferdebetrieben<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Parasitologietagung.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 51
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Herzlicher Dank an alle Beteiligten und<br />
an die Sponsoren<br />
Ein herzlicher Dank geht an die Referentinnen<br />
und Referenten, die Teilnehmenden,<br />
das Organisationsteam sowie<br />
natürlich an die Aussteller und Sponsoren,<br />
insbesondere die Gold-Sponsoren Boehringer<br />
Ingelheim und Elanco, die die Parasitologie-Tagung<br />
unterstützt haben.<br />
Der Tagungsband ist für 18,00 Euro<br />
zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und Versand<br />
in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle erhältlich<br />
(info@dvg.de, Fax: 0641 984446-0).<br />
Die nächste Tagung der Fachgruppe<br />
findet vom 8. bis 10. Juli 2<strong>02</strong>4 in Hannover<br />
statt.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
FACHGRUPPE „BAKTERIOLOGIE UND MYKOLOGIE“<br />
Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Bakteriologie und Mykologie“<br />
Vom 22. bis 24. Mai 2<strong>02</strong>3 fand im Hotel<br />
Steglitz International in Berlin die Tagung<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Bakteriologie und<br />
Mykologie“ statt. Tagungsleiter Prof. Dr.<br />
Stefan Schwarz (Berlin) begrüßte die etwa<br />
150 Teilnehmenden und freute sich, die<br />
erste Präsenztagung seit 2018 eröffnen zu<br />
können. Die für 2<strong>02</strong>0 geplante Tagung hatte<br />
pandemiebedingt um ein Jahr verschoben<br />
werden müssen und war dann online<br />
durchgeführt worden. Auch die anwesenden<br />
Kolleginnen und Kollegen waren begeistert,<br />
sich endlich wieder vor Ort treffen<br />
und austauschen zu können. Der<br />
Vizepräsident der <strong>DVG</strong>, Prof. Dr. Jörg<br />
Aschenbach (Berlin), richtete ebenfalls<br />
Grußworte an das Auditorium. Er dankte<br />
dem Tagungsleiter und den Organisationsteams<br />
vor Ort sowie von der <strong>DVG</strong> und<br />
wünschte der Veranstaltung ein gutes Gelingen.<br />
Keynote Lectures<br />
Den Anfang machte der Humanmediziner<br />
PD Dr. Stefan Monecke (Jena) mit seiner<br />
Präsentation „Staphylococcus aureus<br />
among animals and humans in a One<br />
Health perspective“. Damit zeigte er gleich<br />
zu Beginn der Tagung die Bedeutung des<br />
One Health-Konzeptes auf. Er wies darauf<br />
hin, dass S. aureus bei zahlreichen Nutzund<br />
Wildtierarten sowie beim Menschen<br />
auftritt und dass Resistenzen weltweit verbreitet<br />
sind. Einen interessanten Ansatzpunkt<br />
bietet der Komodowaran, dessen<br />
Speichel antimikrobielle Peptide enthält,<br />
die offenbar sehr effektiv u. a. gegen S. aureus<br />
wirken.<br />
Das Thema von Prof. Dr. Vincent Perreten<br />
(Bern, CH) war „Emergence of carbapenemase-producing<br />
Enterobacterales in<br />
companion animals”. Er stellte dar, dass<br />
sich multiresistente und Carbapenemaseproduzierende<br />
Enterobakterien (CPE) verbreiten<br />
und Infektionen verursachen. Resistenzen<br />
bestünden bei Tieren und Menschen<br />
und riefen Probleme hervor;<br />
allerdings eher parallel und ohne „Querverbindung“.<br />
Die dritte Keynote Lecture hielt Dr. Ulrich<br />
Steiner (Berlin), der für den verhinder-<br />
Tagungsleiter Prof. Dr. Stefan Schwarz begrüßte<br />
die Teilnehmenden. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Im Science Slam stellen Nachwuchswissenschaftler:innen die Ergebnisse ihrer Studien vor. Foto: <strong>DVG</strong><br />
52<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Die erste Präsenz-Fachgruppentagung seit 2018 war sehr gut besucht. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Im Rahmen der Tagung fand auch eine Posterausstellung statt. Foto: <strong>DVG</strong><br />
ten Prof. Dr. Jens Rolff eingesprungen war.<br />
Der Titel von Dr. Steiners Präsentation lautete<br />
„Modelling and the evolution of antibiotic<br />
resistance“. Er ging darin auf die Entstehung<br />
von Resistenzen ein, die ihre Ursache<br />
u. a. in der Art und Weise der Anwendung<br />
von Antibiotika haben. Er zeigte auf, wie<br />
Betrachtungen zur Evolutionsbiologie und<br />
die Modellierung der Resistenzentwicklung<br />
helfen können, Strategien gegen antibiotikaresistente<br />
Bakterien zu erarbeiten.<br />
Weitere Keynote Lectures hielten Fachgruppenleiter<br />
Prof. Dr. Peter Valentin-Weigand<br />
(Hannover, „Settler or Pioneer? The<br />
different lifestyles of Streptococcus suis, a<br />
‘suisidal’ pathobiont in the porcine respiratory<br />
tract”) und Prof. Dr. Annette Moter<br />
(Berlin, „Biofilms, Microbiome and Persistence:<br />
Interplay on a spatial level”).<br />
36 Kurzvorträge stellten zudem aktuelle<br />
Studien und Forschungsergebnisse zu<br />
den Themenfeldern „Molekulare Epidemiologie“,<br />
„Antibiotika und Resistenz“, „Virulenz<br />
und Pathogenese“, „Mikrobiom und<br />
Mykologie“ sowie „Freie Themen“ vor.<br />
Freuten sich über ihre Posterpreise (v.l.n.r.):<br />
Saoirse Walsh, Dr. Jan-Dirk Haeger, Henrike<br />
Krüger-Haker. Foto: S. Schwarz<br />
Science Slam und Posterpreise<br />
Eine Ausstellung mit 41 Postern ergänzte das<br />
Vortragsprogramm. Ausgewählte Autor:innen<br />
konnten ihr Poster im Science Slam in<br />
einer dreiminütigen Kurzpräsentation vorstellen<br />
und auf diese Weise beim Auditorium<br />
Interesse für ihre Arbeit hervorrufen,<br />
was sehr gut angenommen wurde.<br />
Die besten drei Poster wurden mit Preisen<br />
ausgezeichnet. Über ihre Auszeichnung<br />
freuten sich:<br />
• Saoirse Walsh, Berlin (1. Preis):<br />
The role of the RGD motif of streptococcal<br />
protein IdeC in Streptococcus canis<br />
infection<br />
• Dr. Jan-Dirk Haeger, Jena (2. Preis):<br />
Etablierung plazentarer 3-dimensionaler-(3D)-Sphäroidkulturen<br />
zur Untersuchung<br />
der Ausbreitung von Coxiella<br />
burnetii in ovinen Trophoblasten<br />
• Henrike Krüger-Haker, Berlin (3. Preis):<br />
Insight into metabolic properties of<br />
porcine LA-MRSA CC9 and CC398 isola-<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 53
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
tes from China and Germany via Biolog<br />
Phenotype MicroArray<br />
Wahl der Fachgruppenleitung<br />
Im Rahmen der Tagung fand die Mitgliederversammlung<br />
der Fachgruppe „Bakteriologie<br />
und Mykologie“ statt. Turnusgemäß<br />
stand die Wahl der Fachgruppenleitung<br />
an. Prof. Valentin-Weigand stand nicht<br />
mehr zur Verfügung. Die Mitglieder der<br />
Fachgruppe wählten Prof. Schwarz zum<br />
Leiter der Fachgruppe und bestätigten<br />
Prof. Dr. Christa Ewers (Gießen) als Stellvertreterin.<br />
Der Tagungsband mit den Abstracts<br />
der Vorträge und Poster kann für 15,00<br />
Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und<br />
Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle bestellt<br />
werden (info@dvg.de).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
Prof. Peter Valentin-Weigand (rechts) gab die Leitung der Fachgruppe an Prof. Stefan Schwarz ab.<br />
Im Amt als stellvertretende Leiterin wurde Prof. Christa Ewers bestätigt. Foto: <strong>DVG</strong><br />
FACHGRUPPE „TIERSEUCHEN“<br />
Onlinetagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierseuchen“<br />
Die Tagung der Fachgruppe „Tierseuchen“<br />
fand vom 24. bis 25. Mai 2<strong>02</strong>3 als Onlinetagung<br />
statt. Der stellvertretende Fachgruppenleiter,<br />
Prof. Martin Beer (Greifswald-Insel<br />
Riems) war für den erkrankten<br />
Leiter Dr. Herbert Weinandy (Bonn) eingesprungen<br />
und freute sich, über 500 Teilnehmende<br />
begrüßen zu dürfen. Auch der<br />
Prof. Martin Beer begrüßte die Teilnehmenden.<br />
Präsident der <strong>DVG</strong>, Prof. Martin Kramer<br />
(Gießen), sprach Grußworte.<br />
Die Tagung gliederte sich in mehrere<br />
Blöcke. Im Block „EU-Tiergesundheitsrecht:<br />
Stand der nationalen Durchführung“<br />
ging es u. a. um die Delegierten Verordnungen<br />
zur Prävention und Bekämpfung<br />
der Afrikanischen Schweinepest<br />
sowie der Geflügelpest. Auch die Überwachung<br />
und Meldung von Tierseuchen wurden<br />
angesprochen.<br />
Der Block „One Health / Zoonosen“<br />
fragte, was One Health bei der Bekämpfung<br />
von Zoonosen leisten kann und stellte<br />
aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse<br />
zu SARS-CoV2-Infektionen bei Tieren, zu<br />
West-Nil-Virus-Infektionen in Deutschland<br />
und zum zunehmenden Nachweis<br />
exotischer Mückenarten als mögliche Folge<br />
des Klimawandels dar.<br />
Die Situation in Deutschland, der EU<br />
und weltweit im Hinblick auf die Afrikanische<br />
Schweinepest war auch Gegenstand<br />
im Block „Aktuelles zur Tierseuchenbekämpfung“.<br />
Erfahrungen und Schwierigkeiten<br />
bei Ausbrüchen vor Ort wurden ausgetauscht.<br />
Weitere Vorträge befassten sich<br />
mit der Geflügelpest und der Biosicherheit<br />
in der Mobilstallhaltung von Geflügeltieren.<br />
Im Rahmen der Tagung fand die Versammlung<br />
der Fachgruppe „Tierseuchen“<br />
statt. Auf der Versammlung wurde Einig-<br />
54<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
keit darüber erzielt, dass die künftigen Tagungen<br />
als Hybrid-Veranstaltung organisiert<br />
werden sollen. Organisation und<br />
Durchführung werden ab der nächsten Tagung<br />
im Jahr 2<strong>02</strong>5 von der <strong>DVG</strong> Service<br />
GmbH übernommen.<br />
Tagungsort wird dann voraussichtlich<br />
Bonn sein. Die weiteren Einzelheiten werden<br />
rechtzeitig mitgeteilt.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong> • Dr. Julia Blicke übernahm die Moderation.<br />
FACHGRUPPE AVID<br />
41. AVID-Tagung „Virologie“<br />
Die diesjährige Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
AVID hatte den Schwerpunkt Virologie<br />
und fand vom 13. bis zum 15. September<br />
2<strong>02</strong>3 im Hybridformat statt. Den etwa<br />
140 Teilnehmenden vor Ort im Kloster Banz<br />
und rund 100 Tagungsgästen vor den Bildschirmen<br />
präsentierte sich ein abwechslungsreiches<br />
Programm aus 6 Postern und<br />
32 Vorträgen, darunter Übersichtsvorträge<br />
über Bienenkrankheiten, die Afrikanische<br />
Schweinepest und wesentliche Aspekte des<br />
Tierseuchenrechts. Weiterhin gab es eine Industrieausstellung<br />
mit 15 teilnehmenden<br />
Firmen. Nachdem sich die AVID-Virologen<br />
2<strong>02</strong>1 ausschließlich online treffen konnten,<br />
bot unsere diesjährige Jahrestagung den in<br />
Präsenz teilnehmenden Tagungsgästen<br />
wieder Gelegenheit für den direkten Austausch,<br />
gegenseitiges Kennenlernen, gemütliches<br />
Zusammensitzen, intensive Gespräche<br />
und angeregte Fachdiskussionen.<br />
Wir danken der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
für die großartige Vorbereitung und Betreuung<br />
der Hybridtechnik sowie die<br />
freundlichen Grußworte des <strong>DVG</strong>-Präsidenten<br />
Prof. Dr. Martin Kramer und freuen<br />
uns auf die 42. AVID-Tagung, die vom 11.<br />
bis zum 13. September 2<strong>02</strong>4, dann mit<br />
dem Schwerpunkt Bakteriologie, an gewohnter<br />
Stelle im Kloster Banz stattfinden<br />
wird!<br />
Ergebnisse der Fachgruppenversammlung<br />
2<strong>02</strong>3<br />
Eingebettet in die Jahrestagung fand traditionell<br />
die AVID-Fachgruppenversammlung<br />
statt. Tagesordnungspunkte waren der Bericht<br />
des Vorstandes sowie die Wahl der Vorstandsmitglieder<br />
Virologie. In seinem Bericht<br />
zog der Vorstand eine positive Bilanz<br />
der Aktivitäten des vergangenen Jahres. So<br />
wurden mit den „AVID-Themenabenden",<br />
dem Treffen der AG Molekularbiologische<br />
Methoden und den „NGS-Vet-Viro-Meetings“<br />
unsere Fort- und Weiterbildungsaktivitäten<br />
erfolgreich weitergeführt. Erfreulicherweise<br />
wird unser Projekt „Fortbildung<br />
technischer Mitarbeiter" ebenfalls rege genutzt.<br />
In diesem Jahr gab es nach längerer<br />
Pause erstmals auch wieder einen AVID-<br />
Workshop zum Thema Flugzeit-Massenspektrometrie.<br />
Weiterhin stellte der Vorstand<br />
die Ergebnisse der AVID-Umfrage<br />
2<strong>02</strong>3 vor.<br />
Wolfgang Kolbe überreichte für IDEXX den<br />
Dr. Ernst-Forschner-Gedächtnispreis an Judith<br />
Köster. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Zur Wahl für den AVID-Vorstand Virologie<br />
stellten sich Nelly Scuda (LGL Erlangen)<br />
und Kerstin Wernike (FLI, Insel Riems).<br />
Beide wurden von den im Kloster Banz persönlich<br />
anwesenden und digital zugeschalteten<br />
Hauptfachgruppenmitgliedern<br />
in den Vorstand gewählt. Damit besteht<br />
der AVID-Vorstand weiterhin aus Jörg Bal-<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 55
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
zer (AG Molekularbiologische Methoden),<br />
Stefanie Barth (Bakteriologie), Tobias<br />
Eisenberg (Bakteriologie), Nelly Scuda (Virologie)<br />
und Kerstin Wernike (Virologie,<br />
Fachgruppenleiterin).<br />
Dr. Ernst-Forschner-Gedächtnispreis<br />
2<strong>02</strong>3 für Judith Köster<br />
In den letzten Jahren wurde traditionell der<br />
Dr. Ernst-Forschner-Gedächtnispreis von<br />
den Mitgliedern des AVID-Vorstandes vergeben.<br />
Um das Preisfindungsgremium zu<br />
vergrößern, hat der Vorstand in diesem<br />
Jahr erstmalig die zur Tagung angemeldeten<br />
ehemaligen Preisträger*innen eingeladen,<br />
sich ebenfalls zu beteiligen.<br />
Mit dem diesjährigen Dr. Ernst-Forschner-Gedächtnispreis<br />
wurde Frau Judith<br />
Köster (Staatliches Tierärztliches Untersuchungsamt<br />
Aulendorf – Diagnostikzentrum,<br />
Aulendorf) für ihren Vortrag „Ohrstanze<br />
positiv!? Welche Aussage erlauben<br />
unsere aktuellen Tests – ein Fallbericht“<br />
ausgezeichnet. Wir gratulieren der Preisträgerin<br />
sehr herzlich! Ein besonderer<br />
Dank gilt der Firma IDEXX für die Stiftung<br />
des mit 1000 Euro dotierten Preises.<br />
Kerstin Wernike<br />
Jörg Balzer<br />
Stefanie Barth<br />
Tobias Eisenberg<br />
Nelly Scuda<br />
(AVID-Vorstand)<br />
•<br />
FACHGRUPPE „UMWELT- UND TIERHYGIENE“<br />
Hygiene und Biosicherheit – Eckpfeiler moderner Tierhaltung<br />
Vom 5. bis 6. Oktober 2<strong>02</strong>3 fand in Kiel die<br />
Tagung der Fachgruppe „Umwelt- und<br />
Tierhygiene“ in Kooperation mit dem Institut<br />
für Tierzucht und Tierhaltung der<br />
Christian-Albrechts-Universität zum Thema<br />
„Hygiene und Biosicherheit – Eckpfeiler<br />
moderner Tierhaltung“ statt. Die Leiterin<br />
der Fachgruppe, Prof. Nicole Kemper<br />
(Hannover) war leider erkrankt und konnte<br />
nicht an der Tagung teilnehmen. Prof.<br />
Uwe Rösler (Berlin), stellvertretender Fachgruppenleiter,<br />
und Tagungsleiterin Dr. Julia<br />
Schwenker (Kiel) begrüßten die Teilnehmenden<br />
und auch der Vizepräsident der<br />
<strong>DVG</strong>, Prof. Jörg Aschenbach (Berlin) sprach<br />
Grußworte.<br />
Das Vortragsprogramm befasste sich<br />
mit aktuellen Themen aus der Umweltund<br />
Tierhygiene, so u. a. mit Salmonellen<br />
in Futtermitteln, Lebensmitteln und Tieren,<br />
mit der Prävalenz von Pasteurella multocida<br />
in der Einzel- und Gruppenhaltung<br />
von Kälbern, mit den Einschleppungsrisiken<br />
verschiedener Erreger, der Belüftung<br />
von Tierställen, mit Empfehlungen für ein<br />
angepasstes Hygienekonzept in der Mobilstallhaltung<br />
und mit wirkungsvollen Desinfektionsmaßnahmen.<br />
Eine Posterausstellung und ein spannender<br />
„Science Slam“, in dem einige<br />
Nachwuchswissenschaftler:innen die Ergebnisse<br />
ihrer Studien in wenigen herausfordernden<br />
Minuten vorstellten, rundeten<br />
das Programm ab.<br />
Tagungsort der gelungenen Veranstaltung<br />
war der Klaus-Murmann-Hörsaal im<br />
Seminargebäude der Christian-Albrechts-<br />
Universität in Kiel.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
Prof. Uwe Rösler, stellvertretender Fachgruppenleiter.<br />
Tagungsleiterin Dr. Julia Schwenker.<br />
56<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
KONSILIARLABORE<br />
Ausschreibung von <strong>DVG</strong>-Konsiliarlaboren<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Die laborgestützte Diagnostik von Infektionskrankheiten<br />
ist ein wesentlicher<br />
Schritt im Rahmen ihrer Bekämpfung. Von<br />
besonderer Bedeutung ist dabei eine hohe<br />
Qualität der Diagnostik, für die Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
notwendig sind.<br />
Für die nach dem Tiergesundheitsgesetz<br />
anzeigepflichtigen Tierseuchen und<br />
meldepflichtigen Tierkrankheiten sind Nationale<br />
Referenzlabore am Friedrich-Loeffler-Institut<br />
eingerichtet. Nationale Referenzlabore<br />
nach Lebensmittelrecht (EU-Verordnung<br />
2017/625) sind am Bundesinstitut<br />
für Risikobewertung installiert.<br />
Mit dem Inkrafttreten des Tiergesundheitsgesetzes<br />
ist eine unabhängige Qualitätskontrolle<br />
der Diagnostik von nicht<br />
anzeige-, melde- oder mitteilungspflichtigen<br />
tierpathogenen Erregern nicht mehr<br />
vorgeschrieben. Diese Lücke soll durch<br />
Konsiliarlabore der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft (<strong>DVG</strong>) geschlossen<br />
werden. Zu <strong>DVG</strong>-Konsiliarlaboren<br />
können Labore ernannt werden, wenn<br />
sie über Expertise und Reputation in der<br />
Diagnostik des Erregers verfügen. Die Ernennung<br />
erfolgt Erreger-spezifisch und ist<br />
an die Person der Laborleiterin bzw. des Laborleiters<br />
gebunden. Eine formale Akkreditierung<br />
des Labors ist gewünscht, aber<br />
keine Voraussetzung.<br />
Die Aufgaben des <strong>DVG</strong>-Konsiliarlabors<br />
umfassen unter anderem die Qualitätssicherung<br />
der Diagnostik des Erregers und<br />
der von ihm verursachten Infektion, z.B.<br />
durch die Bereitstellung von Referenzmaterial<br />
oder die Durchführung von Ringversuchen,<br />
die Weiter- und Neuentwicklung<br />
diagnostischer Verfahren, die Mitwirkung<br />
bei der epidemiologischen Bewertung des<br />
Erregers, die Durchführung von wissenschaftlichen<br />
Studien zum Erreger und die<br />
fachliche Beratung von Tierärztinnen und<br />
Tierärzten, Tiergesundheitsdiensten, tiermedizinischen<br />
Fachgesellschaften, der Veterinärbehörden<br />
der Länder, des Bundesministeriums<br />
für Ernährung und Landwirtschaft,<br />
der Bundesforschungsinstitute<br />
und -ämter sowie ähnlicher Einrichtungen.<br />
Die Ernennung erfolgt durch den Vorstand<br />
der <strong>DVG</strong> nach Ausschreibung und<br />
Bestenauswahl unter den Bewerberinnen<br />
und Bewerbern. Die Ernennung ist auf vier<br />
Jahre befristet. Die fachliche Bewertung<br />
der Anträge erfolgt durch die dafür zuständige<br />
<strong>DVG</strong>-Kommission.<br />
Einzelheiten der Ausschreibung, Bewerbung<br />
und Ernennung sind in der Geschäftsordnung<br />
der Kommission für die<br />
Einrichtung von <strong>DVG</strong>-Konsiliarlaboratorien<br />
ausgeführt. Die Geschäftsordnung ist<br />
auf der Homepage der <strong>DVG</strong> einzusehen<br />
unter: https://www.dvg.net/konsiliarlabore/<br />
Die <strong>DVG</strong> schreibt aktuell folgende<br />
Konsiliarlabore (KL) aus:<br />
• KL für Methicillin-resistente Staphylokokken<br />
in der tierärztlichen Praxis und<br />
Klinik (kleine Haustiere und Pferde)<br />
• KL für ESBL-bildende Enterobacteriaceae<br />
in der tierärztlichen Praxis und Klinik<br />
(kleine Haustiere und Pferde)<br />
• KL für Intestinale Kokzidien<br />
• KL für Kryptosporidien beim Tier<br />
• KL für Equine Herpesviren<br />
Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den<br />
erforderlichen Unterlagen (siehe Anhang<br />
1 der o. g. Geschäftsordnung) vorzugsweise<br />
als pdf per E-Mail an:<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Bewerbungsende ist der 29.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>4. •<br />
Social Media Kanäle der <strong>DVG</strong><br />
Die <strong>DVG</strong> ist auf folgenden Social Media Kanälen vertreten und<br />
postet dort z. B. Termine, Aktuelles, Storys und Neuigkeiten aus<br />
der Geschäftsstelle. Wir freuen uns über Follower und Fans.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 57
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
ARBEITSGEBIET „LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ“<br />
63. Arbeitstagung „Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz“<br />
sowie Milchhygiene und Lebensmittelrecht)<br />
wurde vor Ort der Workshop „Reduktion<br />
von mikrobiellen Kontaminanten im<br />
Geflügel- & Schweineschlachtprozess“ angeboten.<br />
Wie bereits in den Vorjahren fanden je<br />
ein Online-Workshop vor bzw. nach der Tagung<br />
statt. Am 6. Oktober ging es um „Aktuelle<br />
Fragen zum Export“. Und bereits am<br />
18. September wurde wieder der „Poster<br />
Pitch“ durchgeführt. Von den insgesamt<br />
fast 50 Postern waren 11 Posterautor:innen<br />
eingeladen worden, sich am „Poster<br />
Pitch“ zu beteiligen und ihr Poster in einer<br />
Kurzpräsentation vorzustellen, was sehr<br />
gut angenommen wurde.<br />
Folgende Poster wurden prämiert und<br />
die Autor:innen vor Ort in Garmisch-Partenkirchen<br />
ausgezeichnet, wobei der dritte<br />
Platz zweimal vergeben wurde:<br />
Das bewährte Kongresshaus in Garmisch-Partenkirchen war wieder Tagungsort für die Lebensmitteltagung.<br />
Vom 26. bis 29. September 2<strong>02</strong>3 fand die<br />
63. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes „Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz“<br />
in Garmisch-Partenkirchen sowie<br />
parallel online statt. Die Tagung wurde zusammen<br />
mit der Sektion Lebensmittel tierischer<br />
Herkunft in der Österreichischen<br />
Gesellschaft der Tierärztinnen und Tierärzte<br />
und der Schweizerischen Tierärztlichen<br />
Vereinigung für Lebensmittelsicherheit,<br />
Tiergesundheit und Tierschutz als Dreiländertagung<br />
durchgeführt.<br />
Fast 600 Kolleginnen und Kollegen<br />
nahmen teil, davon waren etwa 60 Prozent<br />
vor Ort, während 40 Prozent online zuge-<br />
schaltet waren. Prof. Thomas Alter (Berlin),<br />
Leiter des Arbeitsgebiets und der Tagung,<br />
begrüßte alle Teilnehmenden und dankte<br />
den Sponsoren und Ausstellern für deren<br />
freundliche Unterstützung. Auch Prof.<br />
Martin Kramer (Gießen), Präsident der<br />
<strong>DVG</strong>, sprach Grußworte. Die Eröffnung der<br />
Arbeitstagung wurde traditionell und dem<br />
Tagungsort angemessen von den Partenkirchener<br />
Alphornbläsern sowohl mit Alphörnern<br />
als auch mit Blechblasinstrumenten<br />
feierlich umrahmt.<br />
Neben dem Vortragsprogramm mit<br />
Präsentationen aller vier Fachgruppen des<br />
Arbeitsgebietes (Lebensmittel-, Fleisch-<br />
• 1. Preis<br />
Marcel Schmidt (Leipzig): Etablierung<br />
eines Schulungskonzeptes für Beteiligte<br />
des Fleischerhandwerks zur Vermittlung<br />
von Informationen über die Reduktion<br />
von Fett und Salz<br />
• 2. Preis<br />
Dr. Karen Barmettler (Zürich): Asymptomatische<br />
Salmonellenausscheider in<br />
der Lebensmittelproduktion<br />
• 3. Preis<br />
Laura Hösle (Weihenstephan-Triesdorf):<br />
Können Freilandschweine sauber sein?<br />
• 3. Preis<br />
Dr. Louisa Zinßius (Hannover): Aus A1-<br />
und A2-Milch hergestellte Milchprodukte:<br />
technologische, mikrobielle und<br />
physikochemische Bedeutung<br />
58<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
V.l.n.r.: Prof. Martin Kramer, PD Dr. Susanne Alldinger (<strong>DVG</strong>), Prof. Thomas<br />
Alter, Dr. Iris Fuchs (Präsidentin der Bayerischen Landestierärztekammer),<br />
Prof. Theo Mantel (Ehrenpräsident der Bundestierärztekammer).<br />
Die Partenkirchener Alphornbläser erfreuten die Gäste mit dem Ambiente<br />
entsprechender Musik.<br />
Im Rahmen der Arbeitstagung wurde zudem<br />
der Heinrich-Stockmeyer-Wissenschaftspreis<br />
2<strong>02</strong>3 verliehen. Prof. Manfred<br />
Gareis (Oberschleißheim), Vorsitzender<br />
des Stiftungskuratoriums, überreichte den<br />
Preis in Höhe von 10.000 Euro an Prof.<br />
Frank Lyko, Leiter der Forschungsabteilung<br />
Epigenetik am Deutschen Krebsforschungszentrum<br />
in Heidelberg. Prof. Lyko<br />
wurde für seine Arbeiten zum Herkunftsnachweis<br />
und die Möglichkeit, die Haltungsbedingungen<br />
von Tieren zu überprüfen,<br />
ausgezeichnet.<br />
Die 64. Arbeitstagung „Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz“ findet<br />
vom 24. bis 27. September 2<strong>02</strong>4 erneut in<br />
Garmisch-Partenkirchen statt.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
Freuten sich über die Posterpreise (v.l.n.r.): PD Dr. Carsten Krischek (stellvertretend für Dr. Louisa<br />
Zinßius, 3. Platz), Prof. Ulrike Machold (stellvertretend für Laura Hösle, 3. Platz), Dr. Karen Barmettler<br />
• (2. Platz), Marcel Schmidt (1. Platz), Prof. Peggy Braun (stellv. Leiterin der Fachgruppe „Milchhygiene“).<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 59
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
ARBEITSKREIS „LEHRE IN DEN LEBENSMITTELHYGIENISCHEN FÄCHERN DER DEUTSCHSPRACHIGEN LÄNDER“<br />
Aktuelles aus dem <strong>DVG</strong>-Arbeitskreis „Lehre in den lebensmittelhygienischen<br />
Fächern der deutschsprachigen Länder“<br />
Vertreter der EVFST (European Veterinarian Food Safety Teachers), Cluj-Napoca 2<strong>02</strong>3. Foto: University of Agricultural Sciences and Veterinary Medicine<br />
Cluj-Napoca (UASVM)<br />
Am 31. Juli 2<strong>02</strong>3 trafen sich nunmehr zum<br />
31. Mal die Vertreter des Arbeitskreises<br />
„Lehre in den lebensmittelhygienischen<br />
Fächern der deutschsprachigen Länder“.<br />
Zu den „online“ diskutierten Themen<br />
gehörte beispielsweise die erneute Auflage<br />
einer Summerschool für Nachwuchswissenschaftler.<br />
Nach dem großen Erfolg<br />
der ersten Veranstaltung 2<strong>02</strong>2 in der<br />
Schweiz wird die nächste in Hannover im<br />
Herbst 2<strong>02</strong>4 stattfinden. Strukturierte<br />
Nachwuchsförderung ist derzeit europaweit<br />
eine der größten Herausforderungen<br />
– hier wurden im Arbeitskreis weitere<br />
Möglichkeiten angedacht z. B. Forschungsmodule<br />
– geklärt werden müssen aber<br />
noch Details wie Reisekosten, etc. Besprochen<br />
wurde auch der Stand der TAppV-Änderungen,<br />
der kommenden Berufungen<br />
und die 63. <strong>DVG</strong>-Tagung in Garmisch-Partenkirchen<br />
(siehe Bericht auf Seite 58).<br />
Auf dieser hat sich der Arbeitskreis in<br />
einem Arbeitsessen u. a. über die zahlenmäßig<br />
stark zunehmenden Kenntnisprüfungen<br />
ausgetauscht sowie die bessere<br />
Koordination zur Vergabe der ohnehin<br />
knappen Schlachthofplätze. Dies soll über<br />
eine Online-Anmeldeplattform erreicht<br />
werden; deren Einrichtung in Zusammenarbeit<br />
mit den Fakultäten, dem Bundesverband<br />
der Veterinärmedizinstudierenden in<br />
Deutschland (bvvd) sowie dem Bundesverband<br />
der beamteten Tierärzte (BbT) angestrebt<br />
wird.<br />
Das Treffen der Hochschullehrer auf<br />
europäischer Ebene (European Veterinary<br />
Food Safety Teachers) fand dieses Jahr in<br />
Rumänien (Cluj-Napoca) Anfang September<br />
statt (siehe Foto), wo wir uns intensiv<br />
über die zukünftige Rolle von Veterinary<br />
Public Health vor den Herausforderungen<br />
wie Ernährungssicherstellung, Rückgang<br />
der Tierbestände, Änderungen in der Ernährungsweise<br />
oder Digitalisierung ausgetauscht<br />
haben. Wie bereiten wir die Studierenden<br />
darauf vor? In diesem Kontext<br />
haben wir uns für die Aktualisierung des<br />
europäischen Lehrkataloges mit Aufnahme<br />
der Day-One-Competencies ausgesprochen.<br />
Neue Elemente können neben<br />
Ernährungssicherstellung Themen wie<br />
Stoffkreisläufe, Nachhaltigkeit etc. sein –<br />
hier sollten wir uns entsprechenden fachlichen<br />
Input einholen.<br />
Prof. Dr. Peggy G. Braun, Leipzig<br />
Sprecherin des Arbeitskreises<br />
•<br />
60<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
AG Eutergesundheit<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
ARBEITSGRUPPE „EUTERGESUNDHEIT“<br />
Stellungnahme „Selektives Trockenstellen“<br />
Die Arbeitsgruppe „Eutergesundheit“ hat<br />
im Juli 2<strong>02</strong>3 die Stellungnahme „Selektives<br />
Trockenstellen – Welche Behandlungsstrategie<br />
kann empfohlen werden?“ veröffentlicht.<br />
Zielgruppen sind Aufsichtsbehörden,<br />
Hoftierärzte und Landwirte. Laut der Verordnung<br />
(EU) 2019/6 über Tierarzneimittel,<br />
welche in Deutschland durch das Tierarzneimittelgesetz<br />
in nationales Recht<br />
umgesetzt worden ist, ist es erklärtes Ziel<br />
der Europäischen Union, den umsichtigen<br />
Einsatz von antimikrobiellen Wirkstoffen<br />
in der Veterinärmedizin zu stärken. Damit<br />
soll einer Verbreitung von Resistenzen<br />
gegen Antibiotika bei bakteriellen Krankheitserregern<br />
entgegengewirkt werden.<br />
Diesem Ziel fühlt sich auch die AG „Eutergesundheit“<br />
verpflichtet. Die Behandlung<br />
von Tieren mit Antibiotika zu prophylaktischen<br />
und metaphylaktischen Zwecken<br />
soll möglichst vermieden werden. Wenn<br />
eine solche Anwendung dennoch erfolgt,<br />
soll sie in jedem Einzelfall besonders begründet<br />
werden. Diese Vorgabe betrifft im<br />
Bereich der Rinderhaltung auch den Einsatz<br />
von Antibiotika, der zum Zeitpunkt<br />
des Trockenstellens von Milchkühen erfolgt.<br />
Dieser Einsatz antibiotisch wirksamer<br />
Medikamente hat bis dato einen hohen<br />
Anteil am gesamten Einsatz von Antibiotika<br />
in Rinder haltenden Betrieben.<br />
Die ausführliche Stellungnahme u. a.<br />
mit Beispielen aus der Praxis für selektives<br />
Trockenstellen im Milchviehbetrieb inkl.<br />
tierindividueller sowie auch viertelindividueller<br />
Vorgehensweise finden Sie, wenn<br />
Sie den QR-Code scannen sowie auch online<br />
unter:<br />
https://www.dvg.net/fachgruppen/<br />
ags-innerhalb-von-fachgruppen/arbeits<br />
gruppe-eutergesundheit/<br />
ARBEITSGRUPPE „EUTERGESUNDHEIT“<br />
Tagung der AG „Eutergesundheit“ 2<strong>02</strong>4<br />
Die Arbeitsgruppe „Eutergesundheit“ führt<br />
ihre nächste Tagung am 18. und 19. März<br />
2<strong>02</strong>4 in Schwäbisch Gmünd durch. Das<br />
Thema lautet: „Eutergesundheit 2<strong>02</strong>4 –<br />
Mythen, Daten, Fakten“. Der Schwerpunkt<br />
wird in der Antibiotikaminimierung und in<br />
der Digitalisierung liegen.<br />
Zur Vorbereitung der Tagung hatte sich<br />
die Arbeitsgruppe am 9. Oktober 2<strong>02</strong>3 im<br />
Seminarraum in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
getroffen. Bereits 2<strong>02</strong>1 war eine Präsenzveranstaltung<br />
in Schwäbisch Gmünd geplant<br />
gewesen, musste dann pandemiebedingt<br />
aber online durchgeführt werden. So<br />
waren die Mitglieder der Arbeitsgruppe<br />
froh, die Veranstaltung jetzt vor Ort in<br />
Schwäbisch Gmünd planen zu können.<br />
Aktuelle Informationen finden Sie immer<br />
unter: www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
Als Tagungsort der Tagung zur Eutergesundheit<br />
ist Schwäbisch Gmünd geplant. Foto: Klaus-Peter<br />
Huschka, pixabay.com<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 61
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
ARBEITSGEBIET „TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG“<br />
Michael Erhard Symposium:<br />
Tierschutz altert nicht – Wissenschaft für mehr Tierschutz<br />
Symposium zu Ehren von Prof. Dr. Dr. Michael<br />
Erhard.<br />
Am 28. Juli 2<strong>02</strong>3 fand an der Tierärztlichen<br />
Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München das Michael Erhard Symposium<br />
statt. Die Veranstaltung stand unter<br />
dem Leitgedanken „Tierschutz altert nicht<br />
– Wissenschaft für mehr Tierschutz“ und<br />
war Prof. Michael Erhard gewidmet, dem<br />
Vorstand des Lehrstuhls für Tierschutz,<br />
Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung,<br />
der im Herbst 2<strong>02</strong>3 in den Ruhestand<br />
ging.<br />
Prof. Erhard wurde 2001 auf den Lehrstuhl<br />
berufen und hat seitdem in einer<br />
Vielzahl wissenschaftlicher Tierschutzprojekte<br />
maßgebliche Erkenntnisse erarbeitet<br />
und zu besseren Haltungsbedingungen<br />
und einer tiergerechteren Haltung von<br />
landwirtschaftlichen Nutztieren, Heimund<br />
Begleittieren sowie Exoten beigetragen.<br />
Basis der Tätigkeit des Fachtierarztes<br />
für Tierschutz, für Physiologie, für Immunologie,<br />
für Tierhygiene und Tierhaltung<br />
sowie für Verhaltenskunde war und ist die<br />
Tatsache, dass die wissenschaftliche Forschung<br />
die Grundlagen zum Verständnis<br />
der Bedürfnisse und Erfordernisse von Tieren<br />
liefert und dass darauf aufbauend Tierschutzmaßnahmen<br />
entwickelt werden<br />
und in die Gesetzgebung einfließen können.<br />
Ein Team aus engagierten Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern hat<br />
ihn dabei mit großem Einsatz und viel<br />
Herzblut unterstützt und konnte sich seiner<br />
Rückendeckung immer sicher sein. So<br />
wurden unter seiner Betreuung bis Ende<br />
Juli 2<strong>02</strong>3 insgesamt 229 Dissertationen<br />
und 5 Habilitationen erfolgreich abgeschlossen.<br />
Einige Arbeiten sind noch auf<br />
dem Weg.<br />
Zahlreiche Kolleg:innen und Weggefährt:innen<br />
nahmen am Symposium teil<br />
und würdigten das große Engagement von<br />
Prof. Erhard, der sein gesamtes berufliches<br />
Leben dem Tierschutz verschrieben hat. So<br />
brachten folgende Vertreterinnen und Vertreter<br />
von Institutionen und Behörden ihre<br />
Wertschätzung und Anerkennung in Grußworten<br />
zum Ausdruck und dankten dem<br />
unermüdlichen Kämpfer für den wissenschaftlichen<br />
Tierschutz, mit dem die Zusammenarbeit<br />
stets konstruktiv und unbürokratisch<br />
war: Prof. Reinhard K. Straubinger<br />
(Tierärztliche Fakultät), Dr. Thomas<br />
Meysen (Felix Wankel Stiftung), Dr. Katharina<br />
Kluge (Bundesministerium für Ernährung<br />
und Landwirtschaft), Dr. Bettina Maurer<br />
(Bayerisches Staatsministerium für<br />
Umwelt und Verbraucherschutz), Dr. Elke<br />
Spengler-Wieber (Bayerisches Landesamt<br />
für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit),<br />
Dr. Martin Hartmann (Bundestierärztekammer),<br />
Dr. Iris Fuchs (Bayerische Landestierärztekammer),<br />
Prof. Jörg Aschenbach<br />
und PD Dr. Susanne Alldinger<br />
(Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft,<br />
<strong>DVG</strong>) sowie Dr. Andreas Franzky<br />
(Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz).<br />
Prof. Aschenbach und PD Dr. Alldinger warfen<br />
einen Blick zurück auf die Aktivitäten von<br />
Prof. Erhard und hoben das „Erfolgsmodell<br />
Tierschutztagung“ hervor.<br />
Zahlreiche Weggefährt:innen nahmen teil und drückten Dank und Anerkennung aus; Dr. Iris Fuchs<br />
überreichte Prof. Erhard ein Präsent.<br />
62<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Prof. Erhard war erfreut und gerührt.<br />
Prof. Erhard und sein Team aus engagierten Kolleginnen und Kollegen.<br />
Prof. Aschenbach, Vizepräsident, und PD<br />
Dr. Alldinger, Geschäftsführerin der <strong>DVG</strong>,<br />
warfen einen Blick zurück auf die Aktivitäten<br />
von Prof. Erhard innerhalb der <strong>DVG</strong>, wo<br />
er von 2007 bis 2<strong>02</strong>2 Leiter der Fachgruppe<br />
„Ethologie und Tierhaltung“ sowie Leiter<br />
des gesamten <strong>DVG</strong>-Arbeitsgebietes<br />
„Ethologie, Tierhaltung und Tierschutz“<br />
war und in dieser Funktion von 2009 bis<br />
2<strong>02</strong>2 auch als Mitglied im <strong>DVG</strong>-Vorstand<br />
mitwirkte. Eine tragende Rolle hatte Prof.<br />
Erhard auch bei der Durchführung der jährlichen<br />
Münchner <strong>DVG</strong>-Tierschutztagung<br />
inne, die sich zur führenden Tierschutztagung<br />
im deutschsprachigen Raum entwickelt<br />
hat.<br />
Eine Veranstaltung zu Ehren von Prof.<br />
Erhard ist selbstverständlich nicht denkbar<br />
ohne wissenschaftliche Beiträge. So<br />
wurden die Entwicklung und die tatsächlichen<br />
Ergebnisse des wissenschaftlichen<br />
Tierschutzes in Praxis, Vollzug und Gesetzgebung<br />
in der Schweiz (Prof. Beat Wechsler),<br />
in Österreich (Prof. Josef Troxler) und<br />
in Deutschland (Prof. Nicole Kemper) dargestellt.<br />
Dr. Sandra Düpjan vom Forschungsinstitut<br />
für Nutztierbiologie in<br />
Dummerstorf berichtete von Untersuchungen<br />
zu Kognition und Persönlichkeit<br />
bei (Nutz-)Tieren und den erstaunlichen<br />
Resultaten. Es gebe zunehmend Belege,<br />
dass auch Tiere eine individuelle Persönlichkeit<br />
besitzen und kognitive Leistungen<br />
erbringen können, die ihnen bislang nicht<br />
zugetraut wurden. Grundlegende Änderungen<br />
in der Nutztierhaltung, um den individuellen<br />
und kognitiven Ansprüchen<br />
der Tiere gerecht zu werden, müssten folgen.<br />
Weitere spannende Vorträge hielten<br />
Prof. Dr. Helen Louton zu Nutzgeflügel, Dr.<br />
Miriam Baumgartner zu Pferden und PD<br />
Dr. Elke Rauch zu Nutztieren. PD Dr. Dorothea<br />
Döring sprach zu Tierschutz und Verhalten<br />
und stellte fest, dass viele Tierschutzprobleme<br />
ihren Ursprung in der<br />
menschlichen Betrachtungsweise, der<br />
„menschlichen Brille“, haben. So würden<br />
z. B. Tiere so gezüchtet, dass ihr Aussehen<br />
menschlichen Vorstellungen entspricht,<br />
ohne Rücksicht auf Tierwohl oder Tiergesundheit.<br />
Bei Hunden würden die Tasthaare<br />
abrasiert, um ein „gepflegtes“ Erscheinungsbild<br />
zu erreichen. Der Vortrag wurde<br />
von treffenden und sehr ansprechenden<br />
Zeichnungen der Referentin anschaulich<br />
ergänzt.<br />
Zum Abschluss der Vorträge stellte Dr.<br />
Anna-Caroline Wöhr auf gleichermaßen<br />
humorvolle und bewegende Weise die besonderen<br />
Mensch-Mensch-Beziehungen<br />
dar, die sich in den über 20 Jahren, die Michael<br />
Erhard dem Lehrstuhl vorstand, entwickelt<br />
und die Arbeit und das Miteinander<br />
dort geprägt haben. Durch ihre herzlichen<br />
und sehr persönlichen Worte sowie<br />
die ihrer Kolleginnen am Lehrstuhl spürten<br />
die Anwesenden deutlich den besonderen<br />
Geist, der im Institut des Lehrstuhls<br />
weht.<br />
Im Anschluss klang der ebenso fachlich<br />
wie menschlich berührende Tag bei<br />
einem leckeren Grillbuffet und guten Gesprächen<br />
auf dem Gelände des Lehrstuhls<br />
aus. Die Mitarbeitenden von Michael Erhard<br />
konnten sich noch nicht vorstellen,<br />
wie es ohne ihn dort weitergeht; er hat die<br />
Kolleginnen und Kollegen jedoch fachlich<br />
bestens vorbereitet, so dass in München<br />
auch künftig Wissenschaft für mehr Tierschutz<br />
betrieben werden wird.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 63
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
FACHGRUPPE „TIERSCHUTZ“<br />
Tierschutztagung 2<strong>02</strong>4<br />
Vom 29.<strong>02</strong>. bis <strong>02</strong>.03.2<strong>02</strong>4 findet die 29.<br />
Internationale Fachtagung zum Thema<br />
Tierschutz als Präsenztagung in München<br />
statt. Das Thema lautet: „Tierschutz ohne<br />
Grenzen“ – Gleiches Recht für Alle?<br />
„Ich wollte, man würde einsehen, dass<br />
die Grenzen des Mitleids nicht dort liegen,<br />
wo die Welt sie zieht“ (Vincent van<br />
Gogh). – Die Menschenrechte gelten für<br />
alle Menschen, so steht es im Grundgesetz.<br />
Alles andere würden wir als ungerecht<br />
empfinden. Bei den Tieren ist es nicht<br />
so. Sowohl auf internationaler/europäischer<br />
Ebene, im selben Land, sogar innerhalb<br />
der gleichen Art sind sie vor dem Gesetz<br />
nicht gleich. Selbst unser nationales<br />
Recht gesteht ihnen ganz unterschiedliche<br />
Ansprüche zu, je nachdem wie wir Menschen<br />
die Tiere nutzen wollen.<br />
Organisatoren der Münchner Tierschutztagung<br />
sind die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Tierschutz“ und der Lehrstuhl für Tierschutz,<br />
Verhaltenskunde, Tierhygiene und<br />
Tierhaltung der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine •<br />
Thema der Tierschutztagung 2<strong>02</strong>4: „Tierschutz ohne Grenzen“ – Gleiches Recht für Alle? Foto: C. Wöhr<br />
TIERÄRZTLICHE PLATTFORM TIERSCHUTZ<br />
5. Tagung der Tierärztlichen Plattform Tierschutz – Augen auf beim Hundekauf<br />
Vom 9. bis 10. Juni 2<strong>02</strong>3 fand bereits die<br />
fünfte Tagung der Tierärztlichen Plattform<br />
Tierschutz (TPT) in Oesede (Kreis Osnabrück)<br />
statt. Im Mittelpunkt der gut besuchten<br />
Veranstaltung zum Thema „Augen<br />
auf beim Hundekauf – Was tun gegen<br />
Defektzuchten und illegalen Hundehandel?“<br />
standen Fehlentwicklungen in der<br />
Hundezucht, illegaler Hundehandel, leidvolle<br />
Tierdarstellungen in den Medien sowie<br />
Fragen zur Haustierregistrierung und<br />
zum Ausstellungswesen. Einen schönen<br />
Rahmen für die Veranstaltung bot auch in<br />
diesem Jahr die Katholische Landvolk-<br />
Hochschule in Oesede.<br />
Die von der Bundestierärztekammer<br />
(BTK), dem Bundesverband der praktizierenden<br />
Tierärzte (bpt), dem Bundesverband<br />
der beamteten Tierärzte (BbT), der<br />
Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />
(<strong>DVG</strong>) und der Tierärztlichen Vereinigung<br />
für Tierschutz (TVT) im Jahr 2018<br />
gegründete TPT hat auch in diesem Jahr<br />
eine Tierschutzproblematik aufgegriffen,<br />
die große Teile der Gesellschaft betrifft.<br />
Die Zeiten, in denen Hunde vorwiegend<br />
als Gebrauchshunde gehalten wurden,<br />
und demzufolge auf Robustheit zur<br />
Erledigung ihrer vielfältigen Aufgaben gezüchtet<br />
wurden, sind längst vorbei. Hunde<br />
gehören heute meistens zur Familie<br />
und werden auf „Schönheit“ oder „Niedlichkeit“<br />
als Begleit- und „Kuscheltiere“<br />
gezüchtet. Dies führt zu einer wachsenden<br />
Anzahl von genetischen Defekten, die für<br />
die Tiere und/oder ihre Nachkommen zu<br />
anhaltenden und oft erheblichen Leiden,<br />
Schmerzen und Schäden führen. Aber<br />
auch falsch verstandene Tierliebe (Einfuhr<br />
von Hunden aus dem Ausland) und kriminelle<br />
Energie (illegaler Welpenhandel) sind<br />
Verursacher von Tierleid.<br />
Aus der „besonderen tierärztlichen<br />
Verantwortung für das Wohlbefinden der<br />
Tiere“ (Ethik-Kodex der Tierärztinnen und<br />
Tierärzte Deutschlands) heraus, hat sich<br />
die TPT dieser Problematik gestellt. Um<br />
eine möglichst umfassende Bestandsaufnahme<br />
der tierschutzrelevanten Fehlhandlungen<br />
von Menschen zu erstellen,<br />
und um erste Lösungsansätze vorzustellen,<br />
hat die TPT ausgewiesene Referentinnen<br />
und Referenten nach Oesede eingeladen,<br />
die einen beeindruckenden Überblick<br />
über die Problematik gegeben und mögliche<br />
Wege aus der entstandenen Situation<br />
aufgezeigt haben.<br />
Muss die Zucht auf Reinrassigkeit<br />
hinterfragt werden?<br />
Prof. Achim Gruber, Leiter des Instituts für<br />
Tierpathologie an der Freien Universität<br />
Berlin, äußerte sich kritisch zu den traditionellen<br />
Konzepten in der Rassenreinzucht.<br />
Beim Hund sind mehr als 500 genetisch bedingte<br />
Krankheiten bekannt, von denen<br />
64<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
mehr als 80 als Folgen von oft rassetypischen<br />
Zuchtzielen anzusehen sind. „Viele<br />
krankmachende Zuchtziele sind in den offiziellen<br />
Rassestandards vorgeschrieben“,<br />
monierte Gruber. „Tierschutzrelevante Gesetzesvorschriften<br />
werden diesbezüglich<br />
kaum umgesetzt“. Neben den Zuchtzielverbundenen<br />
Gesundheitsproblemen stellen<br />
schwere genetische Verarmungen die<br />
zweite Ursache für erhebliche Gesundheitsprobleme<br />
durch Erbkrankheiten dar.<br />
Sie betreffen weit mehr als der Hälfte aller<br />
Hunderassen und haben ihre Gründe in den<br />
Kernelementen der traditionellen Rassenreinzucht,<br />
etwa Gründereffekte, genetische<br />
Flaschenhälse und Inzucht. Die Entwicklung<br />
weg vom Gebrauchshund hin zum oft<br />
auf Äußerlichkeiten reingezüchteten Rassehund<br />
hat vielen Hunderassen gesundheitlich<br />
erheblich geschadet.<br />
Die diesjährige TPT-Tagung befasste sich mit Defektzucht von Hunden, Hundehandel und Hundekauf.<br />
Was hat die Fellfarbe mit der<br />
Gesundheit zu tun?<br />
Wie die Amtstierärztin Dr. Anna Laukner<br />
berichtete, besteht die Fellfarbe grundsätzlich<br />
aus zwei Pigmentarten: dem schwarzfärbenden<br />
Eumelanin und dem gelblichen<br />
Phäomelanin. Verschiedene Mutationen in<br />
den für die Pigmentzell- und Pigmentbildung<br />
verantwortlichen Genen führen entweder<br />
zu Intensivierung oder Aufhellung<br />
der Farbe. Weiß geschecktes Fell ist im Prinzip<br />
unpigmentiert. Wurde früher in der<br />
Hundezucht vorwiegend auf Gebrauchshunde<br />
mit unauffälliger oder ihrem Einsatz<br />
dienlicher Fellfarbe selektiert, ist heute<br />
häufig eine vermeintlich „schöne“ bzw. von<br />
den Haltern nachgefragte Fellfarbe das<br />
Zuchtziel. Problematisch ist z. B. die Dilution<br />
(„Blauverdünnung“), die zu einer braunen<br />
statt schwarzen bzw. lilac-erscheinenden<br />
statt braunen Färbung führt. „Nicht<br />
jeder Hund mit diesem Blaufaktor erkrankt<br />
an CDA (Color Dilution Alopecia; Farbmutantenalopezie),<br />
aber jeder Hund mit CDA<br />
hat diese Mutation“, so Laukner. Die CDA<br />
betrifft nur pigmentierte Hautareale, eine<br />
Heilung ist bislang nicht möglich. Die erkrankten<br />
Bereiche können sich leicht<br />
superinfizieren; eine Therapie mit Melatonin<br />
schafft nur temporär Abhilfe, nach Absetzen<br />
fällt das Haar wieder aus. „Die Modefarbe<br />
Dilute wird häufig angeboten,<br />
kann aber im Fall von CDA-Leid verursachen“,<br />
betonte Laukner. Da die CDA sich im<br />
Welpenalter in der Regel noch nicht bemerkbar<br />
macht, sollte auf den Kauf solcher<br />
Hunde wie zum Beispiel Silver-Labradors<br />
generell verzichtet werden. Achtung: Weimaraner<br />
und Deutsche Dogge sind trotz<br />
Dilution nicht von CDA betroffen!<br />
Brachyzephalie – die „niedliche“<br />
Kopfform ist problematisch<br />
Dr. Daniela Farke, Tierneurologin an der<br />
Universität Gießen, referierte zu den tierschutzrelevanten<br />
Aspekten der Brachyzephalie.<br />
Hunde mit gewollt kurzen, dem<br />
Kindchenschema entsprechenden Nasen<br />
haben einen kurzen, verbreiterten Schädel.<br />
Die knorpeligen Wachstumsfugen an der<br />
Schädelbasis schließen bei brachyzephalen<br />
Hunden vorzeitig; bei dem sehr kurznasigen<br />
Cavalier King Charles Spaniel<br />
(CKCS) z. B. schon im Alter von fünf Monaten<br />
im Vergleich zu 13 Monaten bei langnasigen<br />
Hunderassen. Durch den frühen<br />
Verschluss einiger Fugen kann sich der<br />
Schädel entlang anderer Fugen übermäßig<br />
ausdehnen, was zu einer Verformung<br />
führt. Je nach Ausprägung können damit<br />
neurologische Probleme wie interner Hydrozephalus,<br />
Exophtalmus und Zahnfehlstellungen<br />
einhergehen. Auch eine Syringomyelie<br />
kann infolge eines prämaturen<br />
Fugenschlusses auftreten und betrifft etwa<br />
90 Prozent der älteren CKCS. Bei einigen<br />
brachyzephalen Rassen wie dem Chihuahua<br />
ist die Schädeldeformation dagegen<br />
mit einem ausbleibenden Fontanellenschluss<br />
verbunden; der bei diesen Hunden<br />
gehäuft auftretende Hydrozephalus ist<br />
dann direkt unter der Hirnhaut lokalisiert<br />
und führt nicht selten zu neurologischen<br />
Komplikationen.<br />
Welpenhandel muss besser<br />
kontrolliert werden<br />
Bei Dr. Romy Zeller, Deutscher Tierschutzbund<br />
(DTschB), ging es um den illegalen<br />
Welpenhandel. Aus dem Ausland importierte<br />
Hund benötigen von Rechts wegen<br />
einen EU-Heimtierausweis, eine Kennzeichnung<br />
mit Mikrochip und eine gültige<br />
Tollwutschutzimpfung. Bei gewerblichen<br />
Transporten ist außerdem eine Gesund-<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 65
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Prof. Achim Gruber hinterfragte die Zucht auf Reinrassigkeit.<br />
heitsbescheinigung, eine Untersuchung<br />
maximal 48 Stunden vor Transport und<br />
eine Meldung bei TRACES erforderlich – bei<br />
der Einreise müssen die Tiere zudem mindestens<br />
15 Wochen alt sein. Der Haustierboom<br />
in Zusammenhang mit der Corona-<br />
Pandemie führte auch zu einem Anstieg<br />
der Hunde- und Katzenimporte um ca. ein<br />
Drittel, wobei sich illegale Importe verfünffacht<br />
haben. Die am häufigsten illegal gehandelten<br />
Hunde waren in den vergangenen<br />
Jahren Zwergspitz und Malteser. Tiere,<br />
die nachweislich aus illegalem Handel<br />
stammen, hatten nach Auswertung des<br />
DTschB zu 85 Prozent Krankheitszeichen,<br />
insbesondere Durchfälle und Giardienbzw.<br />
Parvoviren-Infektionen. Die Tiere<br />
stammen derzeit in erster Linie aus Rumänien<br />
(gefolgt von Bulgarien) und werden<br />
häufig zu früh von der Mutter getrennt.<br />
Tiere, die bei illegalen Transporten beschlagnahmt<br />
werden, kommen zunächst<br />
in Quarantäne und können erst weitervermittelt<br />
werden, wenn sie gesund, geimpft<br />
und von Händler freigegeben sind.<br />
Der illegale Haustierhandel ist im EU-<br />
Strategieplan zur Bekämpfung des organisierten<br />
Verbrechens enthalten, zusätzlich<br />
sammelt die EU-Kommission entsprechende<br />
Daten im Rahmen der „Coordinated<br />
Control Action Illegal Trade of Pets“. Auch<br />
der aktuell vorliegende Referentenentwurf<br />
zur Überarbeitung des deutschen Tierschutzgesetzes<br />
sieht nun endlich eine<br />
bessere Kontrolle beim Welpenhandel vor,<br />
nachdem entsprechende Branchenvereinbarungen<br />
und eine Aufklärungskampagne<br />
des Bundesministeriums für Ernährung<br />
und Landwirtschaft (BMEL) wenig bewirkt<br />
haben.<br />
Der Hund in den Medien –<br />
nicht so lustig<br />
Dr. Peggy Haimerl leitet die AG Qualzucht<br />
der Bundetierärztekammer (BTK) und berichtete<br />
über ihre Erfahrungen mit der Darstellung<br />
von Hunden in den Medien. Wegen<br />
ihrer allgemeinen Beliebtheit werden<br />
in der Werbung vorzugsweise brachyzephale<br />
Hunde gezeigt. Sie bedienen das<br />
Kindchenschema und sind deshalb mit<br />
positiven Emotionen assoziiert. Ihr Image<br />
als besonders niedliche und trendige Tiere<br />
wird gefördert, was die Nachfrage nach<br />
brachyzephalen Rassen noch steigert.<br />
Dem möchte die im Jahr 2016 gegründete<br />
AG Qualzucht der BTK entgegentreten. Auf<br />
Initiative dieser AG wurden Grundsätze zur<br />
Vermittlung von Tieren über das Internet<br />
postuliert und von einigen Anbietern bereits<br />
umgesetzt. Dazu gehört auch der Verzicht<br />
des Handelns von Tieren aus Qualzuchten,<br />
erläuterte Haimerl. Zu den<br />
weiteren Aktivitäten der AG gehören erfolgreiche<br />
Qualzuchtkampagnen und die<br />
Initiierung der Informationsdatenbank<br />
QUEN durch die Berliner Tierärztekammer.<br />
Züchter und potenzielle Käufer können<br />
sich anhand von Flyern über die Qualzucht-Problematik<br />
informieren. Von den<br />
zahlreichen Forderungen an den Gesetzgeber<br />
zur Begrenzung von Qualzuchten ist<br />
bislang leider nur ein Ausstellungsverbot<br />
für solche Tiere umgesetzt worden.<br />
Tiervideos auf Social Media –<br />
bitte genau hinsehen!<br />
PD Dr. Michaela Fels, Fachtierärztin für<br />
Tierschutz an der TiHo Hannover, ging explizit<br />
auf die Darstellung von Tierleid in<br />
den sozialen Medien und YouTube ein. Vermeintlich<br />
„lustige“ Tiervideos sind auf Social<br />
Media weit verbreitet, stellen aber<br />
nicht selten Tiere leidvoll zur Schau. Das<br />
gilt auch für sogenannte Petfluencer, die<br />
mit den Internetauftritten ihrer Haustiere<br />
ein Millionenpublikum erreichen. Die Tiere<br />
werden z. B. kostümiert oder in skurrilen<br />
Szenen gezeigt. In einem Forschungsprojekt<br />
der TiHo werden seit Juni 2<strong>02</strong>2<br />
gezielt Videos mit Tierleid-Darstellungen<br />
auf Social Media-Plattformen gesammelt,<br />
das Tierverhalten analysiert und die Fans<br />
von Tiervideos befragt. Die Zwischenauswertung<br />
von über 3000 Umfragebögen hat<br />
gezeigt, dass „Funny Tiervideos mit Missgeschicken<br />
von Tieren“ bei über 90 Prozent<br />
der Teilnehmer bekannt sind. Knapp der<br />
Hälfte von ihnen war bewusst, dass in solchen<br />
Videos auch Tierleid enthalten sein<br />
kann. Dieses wird nach den bisherigen Ergebnissen<br />
der Umfrage oft nicht erkannt,<br />
was zur Weiterverbreitung solcher Szenen<br />
beiträgt. Hier müsse mehr informiert wer-<br />
66<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ARBEITSGEBIET:<br />
ARBEITSKREISE UND AUSSCHÜSSE<br />
Die TPT<br />
Die „Tierärztliche Plattform Tierschutz“<br />
(TPT) soll den konstruktiven Dialog zur<br />
ethischen Verantwortung des Menschen<br />
für das Tier zwischen den Akteuren<br />
fördern und vermittelnd wirken.<br />
Dazu sollen breite Kreise der Gesellschaft<br />
und themenverwandter naturund<br />
geisteswissenschaftlicher Disziplinen<br />
mit einbezogen werden. Die<br />
„Tierärztliche Plattform Tierschutz“<br />
wird von den nachfolgend aufgeführten<br />
Verbänden und Organisationen<br />
getragen:<br />
• Bundestierärztekammer e. V.<br />
• Bundesverband der beamteten<br />
Tierärzte e.V.<br />
• Bundesverband praktizierender<br />
Tierärzte e. V.<br />
• Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft e. V.<br />
• Tierärztliche Vereinigung für<br />
Tierschutz e. V.<br />
Das Organisationsteam (v.l.n.r.): Dr. Marion Selig, Prof. Thomas Blaha, Dr. Andreas Franzky,<br />
Dr. Petra Sindern und Dr. Martin Hartmann.<br />
den, sagte Fels. Dies gelte auch in Bezug<br />
auf die Meldung tierschutzwidriger Inhalte<br />
an die betroffenen Plattformen. Derzeit<br />
werde an einem Leitfaden zur Erkennung<br />
von Tierleid in Videodarstellungen gearbeitet.<br />
Ausstellungsverbot von Hunden –<br />
ja bitte!<br />
Die Tierärztinnen Heike Boelow und Dr. Corinna<br />
Vossler gehören zu einer Projektgruppe,<br />
die sich aus Anlass der Neufassung des<br />
§10 der Tierschutz-Hundeverordnung mit<br />
dem Ausstellungsverbot von Hunden mit<br />
Qualzuchtmerkmalen befasst. Das Projekt<br />
wurde von der Arbeitsgruppe Tierschutz<br />
der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz<br />
(LAV) initiiert. Mit der gesetzlichen<br />
Neufassung wurde das bereits geltende<br />
Ausstellungsverbot für Hunde mit<br />
amputieren Körperteilen um erblich bedingte<br />
Qualzuchtmerkmale erweitert. Es<br />
komme nun aber zu Schwierigkeiten bei<br />
der Rechtsauslegung, so die Behördenvertreterinnen.<br />
Dies gelte auch für weitere<br />
rechtliche Rahmenbedingungen wie §16<br />
des Tierschutzgesetzes. Er bestimmt Tätigkeiten,<br />
die der besonderen behördlichen<br />
Aufsicht unterliegen – Hundeausstellungen<br />
fallen nicht unter diesen Paragraphen<br />
und es besteht auch keine tierschutzrechtliche<br />
Anzeigepflicht. Doch auch wenn noch<br />
viele Fragen offen sind haben die neuen<br />
Gesetzesformulierungen das Problemfeld<br />
„Hundeausstellung“ bei Behörden, Tierärzten,<br />
Züchtern und Tierhaltern stärker ins<br />
Bewusstsein gerückt. Allerdings, so der Tenor<br />
der Referentinnen, müsse der Tierschutz<br />
nun auch bei der Formulierung von<br />
Zuchtzielen stärker berücksichtigt werden<br />
Nach weiteren Vorträgen und einer<br />
spannenden Diskussion der Referenten<br />
und Teilnehmer, an der auch Dr. Friedrich<br />
Röcken (DGK-<strong>DVG</strong>) beteiligt war, resümierte<br />
der Sprecher des Koordinationsteams für<br />
die TPT, Prof. Thomas Blaha, dass die Tagung<br />
alle fachlichen Aspekte des von Menschen<br />
gemachten Tierleids beim Hund in gelungener<br />
Weise gebündelt hat. Die zahlreich<br />
aufgeführten Lösungsansätze gelte es jetzt<br />
gemeinsam umzusetzen. Die Erfahrung der<br />
letzten TPT-Tagungen – insbesondere die<br />
der vorangegangenen TPT-Tagung zur amtlichen<br />
Überwachung am Schlachthof 2<strong>02</strong>2<br />
in Fulda – berechtige zu der Annahme, dass<br />
von der TPT-Tagung „Augen auf beim Hundekauf“<br />
vielfältige Impulse für eine effektive<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
unter Einbeziehung der wichtigsten Stakeholder<br />
ausgehen werden. Das gemeinsame<br />
Ziel sei die sukzessive Minderung des von<br />
Menschen gemachten, facettenreichen<br />
Tierleids beim Hund.<br />
Prof. Thomas Blaha<br />
Dr. Beate Grübler<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
(Der Artikel wurde aus Platzgründen gekürzt;<br />
die vollständige Version ist im Deutschen<br />
Tierärzteblatt 10/2<strong>02</strong>3 abgedruckt.)<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 67
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Fachgruppe „Deutsche buiatrische Gesellschaft (DbG-<strong>DVG</strong>)“<br />
Foto: Gilang, stock.adobe.com<br />
In jeder Ausgabe des <strong>DVG</strong>-Forums wird in<br />
der Rubrik „Fachgruppe im Fokus“ eine<br />
Fachgruppe, ein Arbeitsgebiet oder eine<br />
andere Gruppierung innerhalb der <strong>DVG</strong><br />
vorgestellt. So können sich auch <strong>DVG</strong>-Mitglieder,<br />
die dieser Fachgruppe (noch) nicht<br />
angehören, über deren Entstehung, Entwicklung,<br />
Tagungen und Aktivitäten informieren.<br />
Diesmal wird die Fachgruppe<br />
„Deutsche buiatrische Gesellschaft“ näher<br />
betrachtet.<br />
Gründung und Entwicklung der<br />
Fachgruppe<br />
Nach der Gründung der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft 1951 wurden<br />
im Arbeitsgebiet „Klinische Veterinärmedizin“<br />
zunächst mehrere Arbeitsgruppen<br />
nach Disziplinen benannt (Allgemeine Diagnostik<br />
und Therapie, Innere Medizin, Chirurgie,<br />
Geburtshilfe). Die Gründung von<br />
Fachgruppen nach Tierarten erfolgte einige<br />
Jahre später. So führte der damalige<br />
<strong>DVG</strong>-Vorstand 1965 die Fachgruppe „Rinderkrankheiten“<br />
ein. Die Fachgruppe organisierte<br />
in ein- bis zweijährigem Abstand<br />
Tagungen, teilweise zusammen mit anderen<br />
Fachgruppen der <strong>DVG</strong>.<br />
2007 fand eine Umbenennung in<br />
„Deutsche buiatrische Gesellschaft (DbG-<br />
<strong>DVG</strong>)“ statt; deren erste Tagung unter dieser<br />
Bezeichnung wurde im gleichen Jahr in<br />
Fulda durchgeführt. 2011, 2013, 2015 und<br />
2017 fanden die Tagungen im Rahmen des<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses in Berlin statt.<br />
2019 fand erstmals der 13. Berlin-Brandenburgische<br />
Rindertag (BBR) unter dem<br />
Dach des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses in Berlin<br />
statt, und zwar als gemeinsame Tagung<br />
der Fachgruppen „Deutsche buiatrische<br />
2019 fand der 13. Berlin-Brandenburgische Rindertag unter dem Dach des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses statt.<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
Die damalige Leiterin der DbG-<strong>DVG</strong><br />
Prof. Kerstin-E. Müller auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
2015. Foto: VetiPrax.de/Heep<br />
68<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Der 14. Berlin-Brandenburgische Rindertag wurde pandemiebedingt online durchgeführt. Foto: <strong>DVG</strong><br />
PD Dr. Ingrid Lorenz auf der fachübergreifenden<br />
Rindertagung 2<strong>02</strong>1 in Berlin. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Gesellschaft“, „Reproduktionsmedizin“<br />
und „Tierernährung“.<br />
Der BBR wurde während 25 Jahren in<br />
zweijährigem Abstand von der Klinik für<br />
Klauentiere am Fachbereich Veterinärmedizin<br />
der Freien Universität Berlin durchgeführt.<br />
Die Organisation eines solchen<br />
Kongresses wurde für die Klinik für Klauentiere<br />
als universitäre Einrichtung jedoch<br />
zunehmend schwieriger, so dass der Rindertag<br />
in die Hände der <strong>DVG</strong> und ihrer<br />
Fachgruppen gegeben wurde.<br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
2<strong>02</strong>0 fand der 14. Berlin-Brandenburgische<br />
Rindertag statt, erneut als gemeinsame<br />
Tagung der Fachgruppen „Deutsche buiatrische<br />
Gesellschaft“, „Reproduktionsmedizin“<br />
und „Tierernährung“ sowie diesmal<br />
auch „Tierzucht, Erbpathologie und Haustiergenetik“.<br />
Pandemiebedingt wurde dieser<br />
Kongress online durchgeführt.<br />
2<strong>02</strong>1 und 2<strong>02</strong>2 waren Kongresse wieder<br />
in Präsenz möglich; der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
wurde als Hybrid-Veranstaltung ausgerichtet<br />
– also mit der Möglichkeit sowohl<br />
vor Ort in Berlin als auch online<br />
teilzunehmen. Dabei wurden die Vortragssessions<br />
live aufgenommen und per Internet<br />
gestreamt. Auf beiden Veranstaltungen<br />
führte die DbG-<strong>DVG</strong> eine fachgruppenübergreifende<br />
Rindertagung durch, an<br />
der sich die Fachgruppen „Tierzucht & Genomik“,<br />
„Reproduktionsmedizin“, „Tierernährung“<br />
sowie „Epidemiologie und Dokumentation“<br />
(erstmals 2<strong>02</strong>2) beteiligten.<br />
Im Jahr 2<strong>02</strong>3 organisierte die DbG-<strong>DVG</strong><br />
den European Buiatrics Congress zusammen<br />
mit der Jubiläumsveranstaltung des<br />
European College of Bovine Health Management<br />
(ECBHM) vom 24. bis 26. August<br />
in Berlin. Tagungsort war – wie bei den<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congressen – das Estrel Congress<br />
Center (siehe Bericht auf den folgenden<br />
Seiten).<br />
Am <strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>3 beteiligte<br />
sich die Fachgruppe nicht, da der European<br />
Buiatrics Congress nur wenige Monate<br />
vorher ebenfalls in Berlin stattgefunden<br />
hatte.<br />
Bei der Planung für den European Buiatrics Congress (v.l.n.r.): PD Dr. Susanne Alldinger,<br />
Prof. Walter Grünberg, PD Dr. Ingrid Lorenz, Benjamin Rink und Prof. Jürgen Rehage. Foto: <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 69
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Fachgruppenleitung<br />
Jahr Leiter/in Stellvertreter/in<br />
1965 Prof. Dr. Hanns-Joachim Heidrich (Berlin) Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gustav Rosenberger<br />
(Hannover)<br />
1980 Prof. Dr. Dres. h.c. Gerrit Dirksen (München) Prof. Dr. Hans-Dieter Gründer (Gießen)<br />
1993 Prof. Dr. Hans-Dieter Gründer (Gießen) Prof. Dr. Winfried Hofmann (Berlin)<br />
Dr. Heinrich Böhme (Stendal)<br />
1997 Prof. Dr. Winfried Hofmann (Berlin) Prof. Dr. Henner Scholz (Hannover)<br />
Dr. Harald Schwarz-Linek (Ferdinandshof)<br />
2005 Prof. Dr. Klaus Doll (Gießen) Prof. Dr. Henner Scholz (Hannover)<br />
Dr. Klaus Eicken (Ovelgönne)<br />
2006 Prof. Dr. Klaus Doll (Gießen) Prof. Dr. Henner Scholz (Hannover)<br />
2007 Prof. Dr. Klaus Doll (Gießen) Prof. Dr. Kerstin-E. Müller (Berlin)<br />
Dr. Joachim Berchtold (Bad Endorf)<br />
2009 Prof. Dr. Kerstin-E. Müller (Berlin) Prof. Dr. Heinrich Bollwein (Zürich)<br />
Dr. Joachim Berchtold (Bad Endorf)<br />
2017 Prof. Dr. Jürgen Rehage (Wien) PD Dr. Ingrid Lorenz (Poing)<br />
2<strong>02</strong>4 wird die Rindertagung wieder im Rahmen<br />
des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses durchgeführt.<br />
Foto: Carmen Körner, Cynthia Ruf<br />
Ausblick<br />
Für das Jahr 2<strong>02</strong>4 plant die DbG-<strong>DVG</strong> wieder<br />
eine fachgruppenübergreifende Tagung<br />
im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses.<br />
Der interdisziplinäre Charakter der Veranstaltung<br />
ist inzwischen ein wichtiges<br />
Merkmal und ein Gewinn für alle Beteiligten.<br />
Die Fachgruppe hat derzeit 416 Mitglieder,<br />
davon haben 212 die Fachgruppe<br />
als Hauptfachgruppe mit Stimmrecht gewählt.<br />
Leiter ist Prof. Dr. Jürgen Rehage<br />
(Wien), seine Stellvertreterin ist PD Dr. Ingrid<br />
Lorenz (Poing). Weitere Mitglieder sind<br />
herzlich willkommen!<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
Großer Erfolg: European Buiatrics Congress<br />
und ECBHM Jubiläums-Symposium 2<strong>02</strong>3<br />
Vom 24. bis 26. August 2<strong>02</strong>3 fand im Estrel<br />
Congress Center in Berlin der European<br />
Buiatrics Congress zusammen mit der Jubiläumsveranstaltung<br />
des European College<br />
of Bovine Health Management<br />
(ECBHM) statt. Über 600 Rindermedizinbegeisterte<br />
Kolleginnen und Kollegen aus<br />
39 Ländern nahmen teil und tauschten<br />
sich zu allen Aspekten der Rindergesundheit<br />
sowie auch zu Tierschutzthemen aus.<br />
Organisatoren waren die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Deutsche buiatrische Gesellschaft“ und<br />
das ECBHM.<br />
Kongresseröffnung und Rosenberger-Award<br />
PD Dr. Ingrid Lorenz (Poing), Leiterin des<br />
Organisationskomitees, und Prof. Dr. Walter<br />
Grünberg (Gießen), Präsident des<br />
ECBHM, begrüßten die Teilnehmenden<br />
70<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. Jörg Aschenbach, PD Dr. Ingrid Lorenz, Prof. Dr. Walter<br />
Grünberg.<br />
Prof. Theo Lam (rechts) und Dr. Gerald Behrens zeichneten die Tierärztin<br />
Tshering Choden aus Bhutan mit dem Gustav Rosenberger Award 2<strong>02</strong>3 aus.<br />
und gaben ihrer Freude Ausdruck, dass ein<br />
internationaler Kongress zur Rindergesundheit<br />
in Deutschland stattfinden<br />
konnte – mehr als 20 Jahre nach dem<br />
World Buiatrics Congress 20<strong>02</strong> in Hannover.<br />
Auch der Vizepräsident der <strong>DVG</strong>, Prof.<br />
Dr. Jörg Aschenbach (Berlin), sprach Grußworte.<br />
Er betonte, wie stolz und glücklich<br />
die <strong>DVG</strong> sei, dieses besondere Ereignis als<br />
Veranstalter ausrichten zu dürfen.<br />
Im Rahmen der Eröffnungsfeier verliehen<br />
Prof. Theo Lam (Utrecht, NL) und Dr.<br />
Gerald Behrens (Ingelheim) den Gustav Rosenberger<br />
Award 2<strong>02</strong>3 an die Tierärztin<br />
Tshering Choden aus Bhutan. Sie erhielt<br />
diese hohe Auszeichnung für ihre Studien<br />
zur Serotypisierung von MKS-Viren in Bhutan<br />
mit lokal anwendbaren und wirtschaftlichen,<br />
evidenzbasierten Ansätzen.<br />
Vortragsprogramm<br />
In zwei parallelen Vortragssessions wurden<br />
in Short Presentations aktuelle wissenschaftliche<br />
Ergebnisse und Studien<br />
vorgestellt. Eine umfangreiche Posterausstellung<br />
war in den Pausen sehr gut besucht<br />
und ergänzte das Vortragsprogramm.<br />
Keynote Lectures<br />
Neun Keynote Lectures griffen aktuelle<br />
Probleme und Fragestellungen auf, so u. a.<br />
neue Strategien und Behandlungen von<br />
Lahmheiten, Mastitis, Atemwegserkrankungen,<br />
peripartalen Erkrankungen und<br />
Azidose. Doch die Referierenden sprachen<br />
auch grundsätzliche Themen an, wie z. B.<br />
Verbesserung des Tierschutzes bei Milchrindern,<br />
Vor- und Nachteile der Ovulationssynchronisation<br />
sowie den Einsatz<br />
von Sensortechnologien für Gesundheit<br />
und Tierschutzüberwachung bei Rindern.<br />
Die Bedeutung dieser Themen spiegelte<br />
sich in den lebhaften Diskussionen im An-<br />
Die Posterausstellung ergänzte das Vortragsprogramm.<br />
Volles Haus beim European Buiatrics Congress.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 71
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Der Round Table befasste sich mit der Frage, wie die nächste Generation von<br />
Tierärztinnen und Tierärzten für die Rinderpraxis gewonnen werden kann.<br />
Die Industrieausstellung war in den Pausen steter Anziehungspunkt.<br />
schluss an die Vorträge. Auf den folgenden<br />
Seiten finden Sie die Abstracts einiger Keynote<br />
Lectures.<br />
Workshop, Symposium und<br />
Round Table<br />
Noch vor dem offiziellen Beginn des Kongresses<br />
wurde der Workshop „Claw Health<br />
in Dairy Herds“ angeboten. In einem der<br />
Vortragssessions fand zudem das Symposium<br />
„Challenges and opportunities in<br />
dairy beef calf production“ statt und ein<br />
Round Table griff die „größte Herausforderung<br />
in der Rinderpraxis“ auf: How to recruit<br />
and retain the next generation of veterinarians.<br />
Anziehungspunkt Industrieausstellung<br />
Die innovative Industrieausstellung, die<br />
direkt vor den beiden Vortragsräumen<br />
dazu einlud, sich über neue und bewährte<br />
Produkte, Diagnostika und Equipment zur<br />
informieren, war in den Pausen steter Anziehungspunkt<br />
und ermöglichte regen<br />
Austausch unter den Teilnehmenden.<br />
ECBHM-Jubiläum<br />
Anlässlich des Kongresses feierte das<br />
ECBHM sein 20-jähriges Bestehen. Das<br />
ECBHM hat das Ziel, ein gesundheitsorientiertes<br />
Management der Rinderproduktion<br />
in Europa voranzutreiben. Leitlinien und<br />
Ausbildungsstandards für die postgraduale<br />
Ausbildung und Erfahrung werden festgelegt<br />
und sind die Voraussetzung für eine<br />
Spezialisierung. In Berlin fand das „Annual<br />
General Meeting“ statt, auf dem PD Dr.<br />
Daniela Klein-Jöbstl (Wien, A) zur neuen<br />
Präsidentin gewählt wurde.<br />
Zum Abschluss des überaus erfolgreichen<br />
Kongresses dankte das Organisationskomitee<br />
allen Teilnehmenden, Referierenden,<br />
Vorsitzenden und insbesondere<br />
auch den Industriepartnern für ihre<br />
großzügige Unterstützung, die zum Gelingen<br />
beitragen hatte.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
Das Team der <strong>DVG</strong> (v.l.n.r.): Naila Redzepagic, Benjamin Rink, Svenja Fritzius.<br />
Tagungsort des European Buiatrics Congress war<br />
das Estrel Congress Center.<br />
72<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Dairy cattle welfare: The key issues and how do we improve care on farms?<br />
lame cows provided free choice to pasture<br />
access were more likely to recover as compared<br />
to cows housed only indoors.<br />
Prof. Marina von Keyserlingk bei ihrer Keynote Lecture. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Introduction<br />
It has been almost 50 years since Ruth Harrison<br />
published her book entitled “Animal<br />
Machines” that challenged developments<br />
on how animal agriculture was caring for<br />
animals, i.e., housing for hens and sows<br />
and veal crates for dairy calves. In addition<br />
to shocking the public, her book resulted<br />
in questions on whether current farming<br />
practices negatively impact animal welfare.<br />
Since then, opposition to food production<br />
agriculture has grown, with increasing<br />
pressure placed upon the livestock<br />
industries to provide assurance that<br />
animals under their care live a reasonably<br />
good life. Dairy cattle production is not exempt<br />
from these discussions.<br />
Approach<br />
In this lecture I will discuss some of the<br />
key animal welfare issues facing dairy production<br />
practices, including lack of pasture<br />
access, lameness, calf care, and the<br />
lack of naturalness. Whilst the field of animal<br />
welfare science has evolved to measure<br />
and to improve or protect animal welfare,<br />
we must recognize that the weight<br />
and importance of a specific issue is determined<br />
by humans, including the farmers,<br />
the veterinarians and the public, and that<br />
they all evaluate issues through different<br />
ethical lenses. We must thus also strive to<br />
understand the human dimension of animal<br />
welfare. Throughout my presentation<br />
I will also discuss how understanding the<br />
human dimension of animal welfare can<br />
promote the long-term sustainability of<br />
dairy production; for example, by understanding<br />
barriers to adoption by farmers<br />
of proven welfare practices and public attitudes<br />
to specific production practices.<br />
Lameness, pasture access and<br />
alternative outdoor access<br />
The public values dairy cattle having access<br />
to pasture, but many cows are still<br />
housed exclusively indoors. While pasture<br />
may not always be feasible on some farms,<br />
there are alternative forms of outdoor access<br />
that may provide some of the same<br />
benefits to animals and be more practical<br />
for farmers. We examined cow preferen ces<br />
and usage of pasture and alternative<br />
forms of outdoor access; cows preferentially<br />
used pasture when it was available<br />
but also used alternative forms of outdoor<br />
access. We have also investigated how<br />
pasture access may impact lameness;<br />
Calf care<br />
Although individual housing of dairy<br />
calves is still common, there is a large body<br />
of evidence showing that social housing<br />
of calves can improve animal welfare; efforts<br />
must focus on identifying barriers to<br />
adoption of social housing on farms. However,<br />
whether social housing of calves is<br />
socially acceptable in the long term is<br />
questionable. Public views on cow calf<br />
separation at birth indicate that this practice<br />
is viewed as a breach in the duty to<br />
care and thus may not be acceptable in the<br />
long terms. Despite industry advocates arguing<br />
that this practice benefits the health<br />
and welfare of cow and calf, results of our<br />
two systematic reviews on this topic have<br />
failed to find evidence for these claims. The<br />
dairy industry must show courage to engage<br />
in these discussions.<br />
Conclusions<br />
Society expects dairy farmers to give their<br />
animals a reasonably good life. Initiatives<br />
that result in improved welfare that include<br />
identifying ways of incorporating<br />
naturalness on dairy farms are encouraged.<br />
The long-term social sustainability<br />
of dairy farming will require efforts to<br />
identify barriers to adoption of proven<br />
welfare practices on farms. Equally important<br />
is the understanding of public values<br />
as animal care practices that fail to resonate<br />
with societal values will not be sustainable<br />
in the long run.<br />
Prof. Marina A.G. von Keyserlingk, PhD<br />
The University of British Columbia,<br />
Vancouver, Canada<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 73
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Treating and Preventing Lameness: Breaking the Vicious Circle of Claw Horn Disease<br />
Prof. Jon Huxley sprach über die Therapie und Prävention von Lahmheit. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Introduction<br />
Vicious circle: A sequence of reciprocal<br />
cause and effect in which two or more elements<br />
intensify and aggravate each other,<br />
leading inexorably to a worsening of the<br />
situation (www.lexico.com).<br />
Lameness in dairy cattle remains one<br />
of the most intractable health and welfare<br />
problems faces by the industry around<br />
the world. Lameness impacts on health<br />
and production and hence profitability,<br />
but also has significant welfare implications<br />
for affected individuals. The principal<br />
causes of lameness can be divided into infectious<br />
diseases (predominantly digital<br />
dermatitis and interdigital phlegmon)<br />
and the lesions of claw horn disruption<br />
(predominantly sole haemorrhage, sole<br />
ulcer and white line disease); this paper<br />
will focus on the lesions of claw horn disruption.<br />
It is not my intentions to provide<br />
a comprehensive description of all the<br />
available literature rather I will provide a<br />
high-level review which summarizes key<br />
concepts and then spend time discussing<br />
our latest work which provides exciting<br />
avenues for future on farm interventions<br />
strategies.<br />
A Brief Review of Claw Horn<br />
Disease Aetiopathogenesis<br />
Over the last 10+ years our understanding<br />
of the aetiopathogenesis of the lesions of<br />
claw horn disruption have changed substantially;<br />
the disease is now predominantly<br />
considered a pressure lesion. Disease<br />
occurs when the capacity of the<br />
normal force dissipation structures in the<br />
hoof are overwhelmed. If that occurs, the<br />
germinal cells responsible for producing<br />
the sole, which lie in a thin layer of soft tissue<br />
between the base of the distal phalanx<br />
and the claw capsule, can be disrupted or<br />
destroyed. If injury to the germinal cells is<br />
minor, horn quality can be impacted and /<br />
or red blood cell are incorporated into the<br />
claw horn during production, manifesting<br />
as sole or white line hemorrhage. If injury<br />
is severe production of horn can be temporarily<br />
interrupted manifesting as lesions<br />
such as sole ulcer and white line separation.<br />
Normally, during limb loading the<br />
weight of the animal bears down through<br />
the skeletal architecture to the distal phalanx<br />
and is then transferred onto the wall<br />
of the claw capsule (the structure with<br />
highest tensile strength), by strong connective<br />
tissue attachments between the<br />
wall and the distal phalanx. The elastic tissues<br />
in the heel and the non-compressible<br />
fats in the digital cushion act to dissipate<br />
force and transfer load to the wall during<br />
heel strike and limb loading, further protecting<br />
the sole germinal cells.<br />
The causes of excess pressure which<br />
can overwhelm the normal force dissipation<br />
structures can be grouped into three<br />
categories:<br />
1. The effect of calving. Research has<br />
demonstrated that the strong connective<br />
tissue attachment between the<br />
distal phalanx and the wall of the claw<br />
capsule is weakened around the time<br />
of calving. Consequently, the distal<br />
phalanx appears to be more mobile<br />
within the claw capsule in late gestation<br />
and early lactation.<br />
2. Environmental risk factors. In more intensive<br />
dairy systems, the modern dairy<br />
cow is a much larger animal which now<br />
spend considerable amounts of time<br />
standing and walk on hard surfaces<br />
such as concrete. Animals are subject to<br />
a range of environmental and management<br />
risk factors which increase the<br />
probability of disease development.<br />
3. Pathological changes to normal structures<br />
in the hoof. Finally, a number of<br />
studies have demonstrated that pathological<br />
change can occur to both the<br />
digital cushion and the plantar aspect<br />
of the distal phalanx increasing the<br />
likelihood of future disease. Evidence<br />
suggests that these changes are at<br />
least partly caused by inflammation associated<br />
with claw horn lesions.<br />
In summary, latest understanding suggests<br />
lesions of claw horn disruption are<br />
caused by a complex sequence of events<br />
initiated by environmental risk factors,<br />
particularly when key connective tissue attachments<br />
are weakened at first (and sub-<br />
74<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
sequent) calving(s). Once the first lifetime<br />
claw horn lesion event has occurred,<br />
pathological change damages the normal<br />
structures in the hoof. The animal then<br />
finds herself on a vicious downwards spiral<br />
which leads to progressive deterioration<br />
of the support and protective structures,<br />
which itself then increases the<br />
likelihood of compression of the sole dermis.<br />
Eventually these self-perpetuating<br />
events consign the animal to a lifetime at<br />
greater risk of disease making her more<br />
likely to become lame and once lame more<br />
difficult to treat and less likely to recover –<br />
a vicious circle.<br />
Potential Disease Prevention<br />
Strategies<br />
We have recently published the outcome<br />
of a long term (3-years) randomised controlled<br />
trial investigating the routine administration<br />
of the non-steroidal anti-inflammatory<br />
drug Ketoprofen (Wilson et al<br />
2<strong>02</strong>2). Before first calving, 528 heifers on<br />
a single intensively managed dairy farm<br />
were randomly allocated to one of four<br />
treatments groups which they remained<br />
in for life or until the study ended. Animals<br />
were lameness scored every two weeks<br />
and treated using the following protocols<br />
when they were identified as lame:<br />
• Group 1 – Therapeutic foot trim +/- the<br />
application of a foot block as necessary,<br />
every time identified lame.<br />
• Group 2 – As per Group 1, plus the addition<br />
of a 3-day course of Ketoprofen<br />
every time animals were treated for<br />
lameness.<br />
• Group 3 – As per Group 2, plus a 3-day<br />
course of Ketoprofen at first and every<br />
subsequent calving.<br />
• Group 4 – 3-day course of Ketoprofen<br />
every time animals were identified<br />
lame. Animals didn’t receive a therapeutic<br />
foot trim unless they were severely<br />
lame.<br />
Compared with animals in treatment<br />
Group 1, animals in treatment Group 3<br />
were significantly less likely to become<br />
both lame and severely lame, and animals<br />
in treatment Group 2 and 3 were significantly<br />
less likely to be culled. The effect sizes<br />
we identified were large. Importantly<br />
the same effect was not seen if adult cows<br />
are randomly allocated to the same treatment<br />
groups i.e. it appears that animals<br />
must be on this regime from the point of<br />
first calving in order for it to be beneficial<br />
(Wilson et al 2<strong>02</strong>3).<br />
Conclusions<br />
All of the evidence suggests that the aetiopathogenesis<br />
of the lesions of claw<br />
horn disruption is a self-perpetuating circle<br />
initiated by the interaction between<br />
the effects of calving on the hoof and environmental<br />
risk factors. Once disease has<br />
been initiated, pathological changes to<br />
the normal structures in the hoof increase<br />
the likelihood of future disease. The results<br />
of the study described in more detail<br />
suggest that the impacts of this self-perpetuating<br />
circle can be at least partially<br />
mitigated by routine intervention with<br />
NSAIDs when treating animals for lameness<br />
and when they calve, providing this<br />
intervention is administered from first<br />
calving. Whilst there are a number of practical<br />
limitations to the widespread adoption<br />
of this approach, the study demonstrates<br />
that medical interventions which<br />
substantially reduce the likelihood of future<br />
claw horn disease are possible and<br />
that NSAIDs may play a vital role in long<br />
term prevention strategies on farm.<br />
Key References<br />
Wilson JP, MJ Green, LV Randall, CS Rutland,<br />
NJ Bell, H Hemingway-Arnold, JS Thompson,<br />
NJ Bollard and JN Huxley (2<strong>02</strong>2). Effects<br />
of routine treatment with nonsteroidal<br />
anti-inflammatory drugs at calving<br />
and when lame on the future probability<br />
of lameness and culling in dairy cows: A<br />
randomized controlled trial. Journal of<br />
Dairy Science, 105(7), 6041 – 6054. https://<br />
doi.org/10.3168/jds.2<strong>02</strong>1-21329<br />
Wilson JP, MJ Green, LV Randall, CS Rutland,<br />
NJ Bell, H Hemingway-Arnold, JS<br />
Thompson, NJ Bollard and JN Huxley (2<strong>02</strong>3).<br />
The role of non-steroidal anti-inflammatory<br />
drugs, routine therapeutic hoof trimming<br />
and orthopedic block application in<br />
the management of lameness in muliparous<br />
dairy cattle, a randomized controlled<br />
trial. Submitted.<br />
Acknowledgements<br />
The work described in more detail was<br />
funded by the Agriculture and Horticulture<br />
Development Board (AHDB) Dairy Division<br />
(Kenilworth, UK), a levy board, not-forprofit<br />
organization working on behalf of<br />
British dairy farmers. The contract to supply<br />
the Ketoprofen used in the study was<br />
won by Bayer Animal Health following an<br />
open competitive tendering process in<br />
2017. Bayer Animal Health was acquired<br />
by Elanco Animal Health in 2<strong>02</strong>0.<br />
I would like to acknowledge colleagues<br />
and friends in the Dairy Herd Health Group<br />
at Nottingham University and at Massey<br />
University, collaborators from around the<br />
world and particularly all the post graduate<br />
students who have been the backbone<br />
of our contribution to the lameness literature.<br />
The studies described in more detail<br />
were conducted by James Willson, whilst<br />
he was a PhD student at the University of<br />
Nottingham.<br />
Prof. Jon Huxley<br />
School of Veterinary Science, Massey<br />
University, New Zealand<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 75
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Dealing with respiratory tract infections in a rapidly changing context for calf<br />
health management<br />
Dr. Bart Pardon bei seiner Keynote Lecture. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Introduction<br />
Despite an ever growing understanding,<br />
better therapeutics and vaccines, respiratory<br />
tract infections (bovine respiratory<br />
disease (BRD)) in calves remain a big challenge<br />
for veterinarians and their clients.<br />
The rapidly changing context in calf health<br />
management makes the challenge even<br />
bigger. Four main factors frame the current<br />
context in calf health management,<br />
all relevant for BRD. First, antimicrobial use<br />
needs to be reduced, with no (or very limited)<br />
room left for metaphylaxis. Second,<br />
calf welfare concerns are ever growing, especially<br />
about calf mortality, the faith of<br />
surplus (male) dairy calves, subclinical<br />
pneumonia and individual housing. Third,<br />
sustainability of cattle farming, especially<br />
environmental impact, requires a minimalization<br />
of production losses for each<br />
individual animal. Fourth, the speed of<br />
technological development, meaning sensor<br />
technology as well as laboratory tests,<br />
in many aspects still outpaces veterinarians<br />
and other herd health advisors’ ability<br />
to correctly interpret results for an im-<br />
proved decision making. Clearly, the days<br />
(if they have ever existed) that BRD management<br />
was only about an ‘injection’ or<br />
vaccine use are over. Next to updated<br />
knowledge, to maintain successful, practitioners<br />
need to train themselves both in<br />
on farm tools and interpretation of diagnostic<br />
tests. This key-note gives an update<br />
on subclinical pneumonia, detection of<br />
animals in need of antimicrobial therapy,<br />
on farm use of thoracic ultrasonography<br />
(TUS), novel diagnostics and pathogens,<br />
and the role of barn climate.<br />
Subclinical pneumonia<br />
The on farm use of TUS has been eye-opening<br />
in many ways. Nowadays based on the<br />
presence of clinical signs (most often determined<br />
by means of the Wisconsin respiratory<br />
score chart) and lung consolidation,<br />
four categories of calves are distinguished:<br />
healthy, upper respiratory tract<br />
infection, subclinical pneumonia and clinical<br />
pneumonia. A first eye-opener is that<br />
the prevalence of both undetected and<br />
subclinical pneumonia is pretty high. In a<br />
study in Belgian dairy and beef farms, reporting<br />
no BRD issues and visited outside<br />
the winter season, 28.5 % and 12.1 % had<br />
subclinical and clinical pneumonia, respectively<br />
(van Leenen et al., 2<strong>02</strong>0b). Of<br />
those calves, 10.2 % truly did not show any<br />
clinical sign at all. Other studies show a<br />
prevalence of subclinical pneumonia of<br />
28 % and 51 % in Ireland and Wisconsin,<br />
respectively (Binversie et al., 2<strong>02</strong>0; Cuevas-Gomez<br />
et al., 2<strong>02</strong>1). In Belgium, based<br />
on 84 dairy and beef farms the average<br />
prevalence of subclinical pneumonia<br />
(> 1 cm consolidation depth as cut off<br />
point) was 29.3 ± 23 ranging from 0 to<br />
87.5 % (Jourquin et al., unpublished). Second,<br />
regardless of the clinical or subclinical<br />
nature of pneumonia, different studies<br />
have confirmed an association of lung<br />
consolidation with reduced average daily<br />
gain and lower carcass weight, whereas<br />
this could not systematically be evidenced<br />
for clinical BRD (Cuevas-Gomez et al.,<br />
2<strong>02</strong>1; Rhodes et al., 2<strong>02</strong>1; Jourquin et al.,<br />
2<strong>02</strong>3). Hence, subclinical pneumonia is at<br />
least economically relevant. Third, likely<br />
the most common presentation of Mycoplasmopsis<br />
bovis is subclinical pneumonia.<br />
This is based on observations in the<br />
veal calf industry, where M. bovis is abundant<br />
at the peak outbreak. As much as<br />
83.4 % of veal calves developed pneumonia<br />
within the first 12 weeks of production,<br />
of which 69.1 % presented subclinical<br />
(Jourquin et al., 2<strong>02</strong>3). Fourth, a recent<br />
study showed that 61 % of calves with<br />
clinical disease, already had lung consolidation<br />
10.5 days (median) earlier (Cuevas-Gomez<br />
et al., 2<strong>02</strong>1).This stresses the<br />
role of using lung ultrasonography as a<br />
first-line detection method to assure early<br />
detection and prompt treatment before<br />
aggravation occurs. In a recent randomized<br />
clinical trial, calves presenting with<br />
clinical pneumonia were more likely to be<br />
76<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
treated later in the production cycle, compared<br />
to calves already treated when subclinical<br />
(Binversie et al., 2<strong>02</strong>0). Fifth, general<br />
belief was that every calf experiencing<br />
clinical (later also subclinical pneumonia,<br />
was added) would in the end have a lower<br />
carcass weight. However, a recent study<br />
showed that calves that fully cured, meaning<br />
a complete reaeration of a previous<br />
lung consolidation, had no longer a significantly<br />
lower carcass weight (Jourquin et<br />
al., 2<strong>02</strong>3). Calves that never cured were the<br />
ones with the typically reduced growth<br />
and carcass weights. This means that veterinarians,<br />
when using TUS in the field,<br />
have tools to evaluate and tailor their therapy<br />
and to estimate the prognosis better.<br />
Sixth, respiratory disease is traditionally<br />
considered mainly a problem of calves older<br />
than 8 weeks, and especially in winter.<br />
Reality is however that calves are affected<br />
at much younger age. Upon arrival in veal<br />
facilities at the age of 2 – 3 weeks, around<br />
17 % of the calves already have pneumonia<br />
(Jourquin et al., 2<strong>02</strong>3). The same observations<br />
are made in dairy farms for female<br />
offspring, were the incidence of lung consolidation<br />
is increasing as soon as group<br />
housing starts. Reasons for the high incidence<br />
of (subclinical) pneumonia in very<br />
young calves may be, at least in some<br />
countries, the high prevalence of M. bovis,<br />
especially in larger dairy herds (Gille et al.,<br />
2018). However, also stable climate may<br />
play a role as well as the high prevalence<br />
of bovine coronavirus (BoCV) in neonatal<br />
calves. After experimental infection with<br />
BoCV in neonatal calves, clinical signs<br />
were mainly respiratory and nasal shedding<br />
preceded fecal shedding, questioning<br />
the prevalence of subclinical pneumonia<br />
in calves with diarrhea (Oma et al., 2016).<br />
Many things are currently still unknown,<br />
like self-cure of clinical and subclinical<br />
pneumonia, or the association between<br />
certain pathogens and (self)-cure or a subclinical<br />
presentation. Finally, subclinical<br />
pneumonia remains a difficult concept to<br />
grasp, as it is likely that these animals do<br />
show behavioral changes or clinical signs,<br />
if we would only monitor them continuously<br />
with precision livestock technology.<br />
Detection of animals in need of<br />
antimicrobial therapy: score<br />
cards, TUS or sensors?<br />
Rational antimicrobial use, often interchangeably<br />
used with ‘prudent’ or ‘responsible’<br />
use, roughly stands for only treating<br />
those animals which absolutely require antimicrobial<br />
therapy meaning: those unlikely<br />
to self-cure from a bacterial infection.<br />
For BRD this would mean only treating animals<br />
with bacterial pneumonia with antimicrobials<br />
and no longer also calves with<br />
only an upper respiratory tract infection or<br />
a viral pneumonia. Traditionally, easily accessible<br />
clinical signs like apathy (dropped<br />
ears), cough (spontaneous or induced by<br />
pinching the trachea), nasal discharge, respiratory<br />
rate/pattern, recumbency and loss<br />
of appetite are used in various combinations.<br />
More recently, different score cards<br />
(eg. Wisconsin and California score card)<br />
were developed with the big advantage of<br />
a more standardized and uniform approach.<br />
However, different studies evidenced<br />
that diagnostic accuracy of these<br />
score cards, relative to TUS, was too low for<br />
veterinarians to leave animals untreated<br />
without concern (Buczinski et al., 2015;<br />
Lowie et al., 2<strong>02</strong>2). Also, the interrater<br />
agreement of clinical signs both by producers<br />
and veterinarians was low (Buczinski<br />
et al., 2016). A recent study evaluating<br />
the above mentioned scoring systems in<br />
dairy and beef cattle, both pre- and<br />
post-weaning showed in general much<br />
lower diagnostic accuracy then in the original<br />
studies, especially post-weaning (Lowie<br />
et al., 2<strong>02</strong>2). Overall, cough, respiratory<br />
rate and rectal temperature were associated<br />
with lung consolidation, but only classified<br />
60 – 65 % of the cases correct (Lowie<br />
et al., 2<strong>02</strong>2). Cough (both spontaneous and<br />
induced) was most accurate, and as a single<br />
clinical sign outperformed frequently<br />
used score cards. Cough also showed the<br />
highest between observer agreement,<br />
making it a suitable clinical sign for early<br />
warning easily accessible in each farm,<br />
worldwide (Berman et al., 2<strong>02</strong>1a). Given the<br />
growing herd size, a lot of hope is put in<br />
automated detection systems to identify<br />
animals with pneumonia. Unfortunately,<br />
earlier work with sensors was validated<br />
based on clinical signs, which is an outdated<br />
BRD definition not meeting our current<br />
need to identify animals with pneumonia.<br />
However, the first sensor studies using<br />
lung consolidation (TUS) as outcome are<br />
out. A recent case control study evaluated<br />
a pedometer and automatic milk feeder to<br />
identify calves with clinical pneumonia determined<br />
by TUS. Calves with clinical pneumonia<br />
had reduced milk and starter intake,<br />
greater lying times and fewer lying bouts,<br />
step counts and activity indices compared<br />
to healthy calves (Cantor and Costa, 2<strong>02</strong>2).<br />
This study suggested to use data from day<br />
-5 from detection of lung consolidation in<br />
real time. Also to automatically detect recovery,<br />
information of pedometers and automated<br />
feeders has potential. Calves with<br />
lung consolidation that clinically recovered<br />
showed in the 10 days post-treatment<br />
improvements in starter intake and shorter<br />
lying bouts (Cantor and Costa, 2<strong>02</strong>2). A<br />
third study showed that drinking speed<br />
was not different between subclinical<br />
pneumonia and healthy calves, but calves<br />
with clinical pneumonia drank slower (Cramer<br />
et al., 2<strong>02</strong>0). Number of visits or intake<br />
volume was not different between the<br />
three groups. In summary, based on<br />
cross-sectional data, no single clinical<br />
sign, is able to identify an individual calf in<br />
need of antimicrobials with > 65 % accuracy.<br />
Precision livestock technology is<br />
promising, but needs further validation in<br />
other settings, with other pathogens, as<br />
well as specific information on detection<br />
of subclinical pneumonia next to clinical<br />
pneumonia.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 77
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
This brings us to the fact that applying<br />
TUS on farm is currently inevitable for every<br />
farmer and veterinarian wishing to responsibly<br />
and rationally use antimicrobials.<br />
By now, multiple studies have evaluated,<br />
often in a Bayesian framework, the<br />
diagnostic accuracy of TUS, on average returning<br />
a sensitivity of about 85 % and<br />
specificity of 95 % (Buczinski et al., 2015;<br />
Buczinski and Pardon, 2<strong>02</strong>0; Berman et al.,<br />
2<strong>02</strong>1b). Despite numerous trainings in<br />
many US states and EU countries, practitioners<br />
struggle to implement TUS in daily<br />
practice. The main reasons for this are<br />
lack of time (busy practice), fear that scanning<br />
would be too time consuming, but<br />
especially a lack of confidence in one’s<br />
ability to perform the technique (Pardon<br />
et al., 2<strong>02</strong>2). In order to meet the concerns<br />
about the required time of for scanning,<br />
different fast scanning methods were developed<br />
either focusing on only scanning<br />
a part of the lung (eg. cranial part (Pravettoni<br />
et al., 2<strong>02</strong>1; Masset et al., 2<strong>02</strong>2), caudal<br />
part (Berman et al., 2019) or the whole<br />
lung in a single movement (quick thoracic<br />
ultrasonography- qTUS) (Pardon, 2019)).<br />
Only for qTUS, performance of practitioners<br />
(n=40) has been evaluated so far.<br />
Sensitivity (on average 66.0 %± standard<br />
deviation (SD) = 25.8) and specificity<br />
(71.0 %± SD=19.1) were highly variable between<br />
candidates and agreement was only<br />
fair (Pardon et al., 2<strong>02</strong>2). This observation<br />
makes it clear that sufficient training,<br />
adapted to the individual, will be needed<br />
as well as certification of one’s skill by an<br />
independent organization. Otherwise, as<br />
a profession and the agricultural industry<br />
as a whole, we risk making ‘new’ mistakes<br />
all over again.<br />
From metaphylaxis to (q)TUS<br />
guided antimicrobial therapy<br />
Given the poor results with detection of<br />
clinical signs and the high prevalence of<br />
subclinical pneumonia, one may consider<br />
metaphylactic antimicrobial therapy still<br />
to be an alternative. However, a meta-analysis<br />
in feedlot calves concluded that the<br />
evidence of the efficacy of antimicrobial<br />
metaphylaxis to reduce morbidity and<br />
mortality is rather thin, and comes at a<br />
great opportunity cost of unnecessary exposing<br />
animals to antimicrobials, enhancing<br />
antimicrobial resistance selection<br />
(Baptiste and Kyvsgaard, 2017). Unfortunately,<br />
despite the wide use of metaphylaxis<br />
in some EU countries and industries,<br />
evidence on its efficacy is lacking. Generally,<br />
metaphylaxis should be abandoned as<br />
part of the one health strategy. However,<br />
in the authors opinion, in some situations<br />
in particular M. bovis infections, metaphylaxis<br />
may still be rational, but even then<br />
the treatment length can be kept at a minimum.<br />
Truly, the million dollar question in<br />
BRD is “Which animal needs to be treated<br />
with what antimicrobial for how long?”<br />
Without knowing the answer, some recent<br />
studies applying TUS have provided valuable<br />
insight in where this is heading to. A<br />
first key-parameter is the possibility to use<br />
lung reaeration as a cure criterion. A randomized<br />
clinical trial showed that when<br />
antimicrobial therapy is stopped as soon<br />
as a lung consolidation reaerated, no relapse<br />
occurred (Jourquin et al., 2<strong>02</strong>2a).<br />
Moreover, in this natural outbreak of M.<br />
bovis both for florfenicol and oxytetracycline<br />
this qTUS guided approach, stopping<br />
antimicrobial therapy as soon as lung reaeration<br />
occurred, resulted in a reduction<br />
of antimicrobial use compared to a standard<br />
7 day therapy of 64.5 % and 50 %, respectively.<br />
The average required therapy<br />
length was 2.5 days and 3.1 days for florfenicol<br />
and oxytetracycline, respectively<br />
(Jourquin et al., 2<strong>02</strong>2a). In a follow-up<br />
study, on the same farm in a mixed infection<br />
of M. bovis and coronavirus, cure rate<br />
was only 49.3 % by day 7, compared to<br />
94 % in the previous trial with only M. bovis<br />
infection (Jourquin et al., 2<strong>02</strong>2b). This<br />
observation suggests that with viral involvement<br />
a longer period is required before<br />
lung consolidation self-cures and reaerates.<br />
It also means that the approach<br />
to continue antimicrobial treatment until<br />
reaeration is reached, may not be the most<br />
rational approach in a mixed viral-bacterial<br />
infection. An important research gap for<br />
this TUS follow-up is the likelihood of selfcure<br />
in both viral, bacterial or mixed infections.<br />
Equally, a study discontinuing antimicrobial<br />
treatment at a fixed therapy<br />
length (e.g. 4 days) also in animals which<br />
still have lung consolidation is urgently<br />
needed. Experiences from the qTUS follow-up<br />
on a large M. bovis infected dairy<br />
herd in our own practice, underscore the<br />
importance of early detection and prompt<br />
antimicrobial therapy to maximize cure<br />
rate and minimize the number of required<br />
days under antimicrobial coverage (Chantillon<br />
et al., 2<strong>02</strong>2). The need for a continuous<br />
follow-up was also seen in a randomized<br />
clinical trial were tulathromycin first<br />
effectively cured pneumonia, but at weaning<br />
an equal number of pneumonia cases<br />
was present in the treated group compared<br />
to the saline placebo group (Binversie et<br />
al., 2<strong>02</strong>0). In that study cases of clinical<br />
pneumonia with a consolidation depth ≥<br />
1 cm had 4 times higher odds to have more<br />
severe lesions on the next TUS evaluation.<br />
More knowledge on factors influencing<br />
cure rate and predicting required minimal<br />
antimicrobial treatment length is needed<br />
for further rationalization of antimicrobial<br />
use, even in situations where metaphylaxis<br />
may still be needed to break the infectious<br />
cycle. Finally, two of the most<br />
frequently asked questions on (q)TUS<br />
guided antimicrobial therapy are ‘From<br />
what consolidation depth on do we need<br />
to treat?’ and ‘Does subclinical pneumonia<br />
requires antimicrobial therapy?’ Based<br />
on the present knowledge summarized<br />
above, the authors research group currently<br />
recommends to treat subclinical pneumonia<br />
by antimicrobial therapy starting<br />
from a consolidation depth of 1 cm, the<br />
same criterion as for clinical pneumonia.<br />
78<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Novel diagnostics result in ‘novel’<br />
pathogens<br />
As with the development of sensors, a<br />
true technological revolution occurred in<br />
veterinary laboratories. First, PCR became<br />
widely accessible at a reasonable price.<br />
The big advantages were simultaneous<br />
detection of multiple viruses and bacteria,<br />
with little interference of sample contamination.<br />
This PCR information nicely<br />
made clear that BoCV (20 – 30 %), followed<br />
by bovine syncytial virus, is actually most<br />
frequently isolated from clinical outbreaks,<br />
not only in winter, but in waves<br />
year-round (O'Neill et al., 2014; Pardon et<br />
al., 2<strong>02</strong>0). Also, M. bovis remains highly<br />
prevalent, but variable between countries.<br />
Currently, national and EU level platforms<br />
are being created within the EU project<br />
DECIDE (www.decideproject.eu), visualizing<br />
PCR data on respiratory tract infections<br />
in cattle, in time and geographical<br />
location. This platform is open for all labs<br />
in Europe to contribute. Next, MALDI-TOF<br />
MS (Matrix-assisted laser desorption ionization<br />
time-of-flight Mass Spectrometry)<br />
revolutionized routine identification of<br />
bacteria in laboratories. For BRD it resulted<br />
in identification of new, multi-resistant<br />
opportunistic bacteria, like Gallibacterium<br />
anatis (Van Driessche et al., 2<strong>02</strong>0). Also,<br />
rapid enhanced culturing methods based<br />
on MALDI-TOF MS have been developed<br />
for M. bovis, which reduced the time between<br />
sampling and bacterial identification<br />
from more then a week to 2 – 3 days,<br />
with a sensitivity and specificity of 93.3 %<br />
and 92.7, respectively (Bokma et al.,<br />
2<strong>02</strong>1a). MALDI-TOF could also be used to<br />
obtain an antibiogram faster. For the combination<br />
of Pasteurella multocida and oxytetracycline<br />
an MBT-ASTRA method was<br />
created to detect antimicrobial resistance,<br />
resulting in a test result within 3h instead<br />
of two-days with regular disc diffusion<br />
testing and a sensitivity of 95.7 % and<br />
100 %, respectively (Van Driessche et al.,<br />
2018).<br />
Finally, the most recent evolution was<br />
made by next generation sequencing. This<br />
technique identifies pathogens by analyzing<br />
DNA present in a sampling, meaning<br />
that it ‘blindly’ screens for every possible<br />
pathogen. This approach resulted in new<br />
insights of the potential role of bovine rhinitis<br />
B virus, BoCV and especially Influenza<br />
virus type D (Bhattarai et al., 2<strong>02</strong>2; Ambrose<br />
et al., 2<strong>02</strong>3). As is the case for BoCV,<br />
Influenza D virus was evidenced to be able<br />
to infect calves and cause (limited) clinical<br />
disease (Ruiz et al., 2<strong>02</strong>2). BoCV facilitated<br />
bacterial adherence by upregulating adherence<br />
molecules and Influenza D co-infection<br />
with M. bovis resulted in more severe<br />
disease (Fahkrajang et al., 2<strong>02</strong>1; Lion<br />
et al., 2<strong>02</strong>1). Sequencing is currently also<br />
used to characterize the microbiome (and<br />
virome) in many studies evaluating infection<br />
dynamics, antimicrobial therapy and<br />
vaccination (McAtee et al., 2<strong>02</strong>3). This application<br />
of sequencing is currently still in<br />
a research stadium without meaningful<br />
practical applications for pathogen identification<br />
or therapy/risk factor evaluation.<br />
Sequencing is not only available for research,<br />
but also commercially offered as<br />
nanosequencing (MinION) for routine<br />
identification. Evaluation of this commercial<br />
method is available for M. bovis, which<br />
showed a sensitivity and specificity of<br />
77.4 % and 97.3 %, respectively (Bokma et<br />
al., 2<strong>02</strong>1b). Sequencing can also be used<br />
for strain typing, which is useful for identification<br />
of biosecurity breaches during<br />
outbreak investigations, eg. for M. bovis<br />
(Bokma et al., 2<strong>02</strong>0). Also, there is potential<br />
to use sequencing as a method for genetic<br />
based antimicrobial susceptibility<br />
testing for M. bovis, bacteria for which currently<br />
no clinical breakpoints for susceptibility<br />
testing are available.<br />
In the end, the second BRD million dollar<br />
question, namely ‘What is the return on<br />
investment of a laboratory diagnosis?’ remains.<br />
The answer is difficult to evidence<br />
and depends on many factors. A crucial<br />
factor will be the veterinarians ability to<br />
properly interpret the results. At least for<br />
this author, getting the laboratory diagnosis<br />
forms the basis of his pathogen-oriented<br />
approach, focusing the farm and veterinary<br />
resources to elements that have a<br />
key-impact on the given situation.<br />
The role of barn climate<br />
Few farmers and veterinarians need to be<br />
convinced how important barn climate is<br />
for respiratory health. In a recent focus<br />
group analysis, farmers across EU countries<br />
put having information on adequate<br />
housing as their number one need for<br />
calves (Doidge et al., unpublished). However,<br />
this need stands in great contrast to<br />
the current knowledge we have on the role<br />
of the different stable air quality parameters<br />
in BRD. As a general framework a separation<br />
between cold stress and accumulation<br />
of barn air pollutants needs to be<br />
made. Cold stress results from the combination<br />
of cold environmental temperature<br />
and airspeed, and is aggravated by hampered<br />
insulation of the animal by low body<br />
condition, hair clipping or humidification<br />
of the skin. Air pollutants originate from<br />
the animals or other substances within<br />
the barn and accumulate due to too low<br />
barn ventilation rates. Amongst many<br />
more, the best known air pollutants for animals<br />
are ammonia, H2S, bacterial air<br />
count, particulate matter and endotoxin<br />
levels. Clearly, within the same barn with<br />
multiple microclimates, parts can be exposed<br />
to cold stress and others to accumulation<br />
of air pollutants. Even so clearly,<br />
the solution for cold stress (less ventilation)<br />
stands opposite to the solution for<br />
accumulation of air pollutants (more ventilation).<br />
To what considers cold stress, in the<br />
Netherlands in an epidemiological study<br />
an association between extreme cold<br />
weather and mortality of calves under 2<br />
weeks of age was shown (Egberts et al.,<br />
2019). Even though bad air quality can be<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 79
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
a welfare issue for calves, the focus on<br />
evaluating parameters of relevance should<br />
lie on their association with lung consolidation,<br />
as this is a confirmed economic<br />
and welfare issue. To date only three studies<br />
on the association between barn air<br />
quality and lung consolidation in young<br />
calves are available (van Leenen et al.,<br />
2<strong>02</strong>0a; van Leenen et al., 2<strong>02</strong>1). In the<br />
study of van Leenen et al. (2<strong>02</strong>0a) wind<br />
speed at a cut off ≥ 0.8 m/s, measured at a<br />
single time point at the level of the animals,<br />
was associated with lung consolidation<br />
(odds ratio (OR)= 6.8 (1.2-38.5). This<br />
cut off is substantially higher than the frequently<br />
used recommendation of 0.3 m/s.<br />
Also ammonia was associated with lung<br />
consolidation, but not as a one time point<br />
measurement. A 24h measurement was<br />
needed and the time above an ammonia<br />
level of 4 ppm (much lower than the olfactory<br />
limit and then reported in earlier<br />
studies) was associated with lung consolidation<br />
(van Leenen et al., 2<strong>02</strong>0a). Surprisingly,<br />
not a colder but a higher average<br />
temperature was associated with pneumonia<br />
in that study. As in a previous study<br />
air bacterial count could not be associated<br />
with lung consolidation, which is in<br />
contrast to the original study which used<br />
clinical BRD as outcome factor (Lago et al.,<br />
2006; Buczinski et al., 2018). Also for CO2<br />
measurements and relative humidity no<br />
associations with lung consolidations<br />
were evidenced.<br />
Given the load of publications on the<br />
impact of particulate matter (PM) (fine<br />
dust) on human health, it is surprising to<br />
notice that the effects of PM on calf respiratory<br />
health are hardly explored. Van<br />
Leenen and coworkers determined PM 10 in<br />
calf barns and found them (PM 10 : average<br />
of 70 µg/m 3 ; PM 1.0 : average of 16.3 µg/m 3 )<br />
to be substantially lower then in pig and<br />
poultry housings (van Leenen et al., 2<strong>02</strong>1).<br />
However, exposure to PM 1.0 (ultrafine dust)<br />
was associated with lung consolidation ≥<br />
1 cm (OR= 3.3 (1.5-7.1)) and deeper. In the<br />
same study airborne endotoxin was measured<br />
and also was positively associated<br />
with lung consolidation (OR= 13.9 (3.4-<br />
58.8) at a cut off of 8.5 EU/µg). PM10 was<br />
associated with neutrophilia in broncho-alveolar<br />
lavage cytology, and PM 2.5<br />
with Pasteurella multocida infection of the<br />
lower airways (van Leenen et al., 2<strong>02</strong>1).<br />
Clearly, the handful of studies is not sufficient<br />
to establish a good reference framework<br />
for healthy air, but it does give a direction.<br />
These results point to the fact that<br />
measurements of ammonia, particulate<br />
matter, temperature and wind speed are<br />
most valuable when evaluating housing<br />
systems. In a recent study Mahendran and<br />
coworkers evaluated three dairy calf housing<br />
systems, being shed, polytunnel or<br />
hutches, in summer and winter (Mahendran<br />
et al., 2<strong>02</strong>3). Exposure to heat stress<br />
was much higher in polytunnels and<br />
hutches compared to sheds. Lowest temperatures<br />
were detected in hutches, with<br />
no increase compared to the outside temperature.<br />
Both PM concentration and air<br />
bacterial count were highest in sheds, and<br />
lowest in polytunnel housing (Mahendran<br />
et al., 2<strong>02</strong>3). In a Swiss study, outdoor<br />
housing (covered and bedded paddock) for<br />
veal calves resulted in lower mortality,<br />
lower antimicrobial use and similar growth<br />
compared with traditional indoor housing<br />
(Becker et al., 2<strong>02</strong>0). Results are promising,<br />
but also other factors like purchase and<br />
transport were different for this ‘outdoor<br />
veal calf’ concept, making it difficult to independently<br />
estimate the effect of housing<br />
and air quality. Design of an optimal<br />
calf housing system, both for summer and<br />
winter conditions, remains a huge challenge.<br />
Continuous measurement of air<br />
quality parameters and cold stress, facilitating<br />
timely modification in ventilation<br />
rate or shelter/insulation is likely the most<br />
realistic option for the future.<br />
Conclusions<br />
For practitioners in order to bring BRD<br />
management for their clients on a higher<br />
level, the use of (q)TUS, laboratory diagnostics<br />
and even air quality measurements<br />
are indispensable. Lots of technological<br />
advancements are coming our way,<br />
but even more important many on farm<br />
tools are actually readily available for<br />
those willing. Assuring their proper use by<br />
adequate training, especially to what considers<br />
interpretation and decision making<br />
is necessary.<br />
References<br />
Please find the list with references here:<br />
https://www.dvg.net/fileadmin/Bilder/<br />
<strong>DVG</strong>/PDF/23-08-24-References-Bart-<br />
Pardon.pdf<br />
Dr. Bart Pardon<br />
Faculty of Veterinary Medicine, Ghent<br />
University, Belgium<br />
•<br />
80<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Use of sensor technologies for health and welfare monitoring in cattle –<br />
a dream or rather a nightmare?<br />
Sensorsysteme in der Rinderhaltung waren das Thema von Dr. Michael Iwersen. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Introduction<br />
Agriculture has been undergoing a structural<br />
transformation worldwide for years.<br />
This is now well-known not only to experts<br />
but also to large parts of the society, thanks<br />
to numerous reports in various media and<br />
different contexts. The image of a family-based,<br />
small-scale traditional agriculture,<br />
which was once perceived as a supposedly<br />
better past, is no longer the<br />
prevailing reality in most cases. For many<br />
people, the structural change in dairy<br />
farming is primarily associated with an increased<br />
number of livestock and intensive<br />
confinement systems. The associated (and<br />
necessary) technological adjustments in<br />
animal husbandry and their potential consequences<br />
have been intensively discussed<br />
more recently (Barkema et al., 2015). The<br />
mechanisation affects many areas where<br />
the main goal is to facilitate work for farmers,<br />
for example, with milking systems or<br />
feed mixers, or to save time for farmers and<br />
their employees, such as automated estrus<br />
detection systems. As it becomes increasingly<br />
difficult to recruit employees for ag-<br />
riculture in many regions, further technization<br />
has become essential for many farms<br />
to handle their daily tasks efficiently. As<br />
part of the broader concept of digitalization,<br />
there is a current trend towards not<br />
only controlling individual processes with<br />
technology, but also utilizing and/or linking<br />
existing or generated data in order to<br />
obtain information from it, which in turn<br />
can be used to support farm management<br />
decisions. Four factors contribute to the<br />
fact that "digitalization" is one of the most<br />
important trends in agriculture today:<br />
1) computing capacities (even in small devices)<br />
are much higher and faster than in<br />
the past, 2) data storage capacities seem<br />
virtually unlimited to users, partly due to<br />
cloud solutions, 3) technologies originally<br />
developed in other industries are being<br />
transferred to agriculture, and 4) young<br />
farmers have grown up with smartphones,<br />
apps, etc., and already use them in many<br />
aspects of their daily lives ("Generation<br />
Smartphone").<br />
Precision Dairy Farming<br />
The term "Precision Livestock Farming"<br />
(PLF) is not uniformly defined and is interpreted<br />
differently. In general, it refers to the<br />
use of modern and sensor-based technologies<br />
for automated recording of physiological<br />
parameters, behaviors, and production<br />
data on an individual animal level<br />
(Bewley, 2010). In the field of dairy farming,<br />
the term "Precision Dairy Farming"<br />
(PDF) is also often used, which is more specific<br />
to this agricultural sector. By continuously<br />
capturing objective criteria and<br />
(ideally) conducting risk analyses, PDF<br />
technologies aim to improve individual<br />
animal and herd-level health and welfare,<br />
as well as herd management, thereby enhancing<br />
the overall (financial) success of a<br />
farm. Moreover, by optimizing the use of<br />
relevant resources (e.g., feed, labor, time,<br />
and pharmaceuticals), environmental and<br />
social considerations are also taken into<br />
account.<br />
What is the essence of PDF<br />
technologies?<br />
PDF technologies for continuous real-time<br />
animal monitoring often rely on sensors<br />
placed on the animal (e.g., integrated into<br />
ear tags or attached to a collar or ankle<br />
band), placed inside the animal (e.g., in the<br />
rumen), or positioned near the animals<br />
(e.g., video-based systems, scales). Figure 1<br />
illustrates various parameters that can be<br />
captured and monitored using sensorbased<br />
methods.<br />
Unlike in classical diagnostics, where<br />
specific metabolic parameters are directly<br />
analyzed in the blood, many sensor-based<br />
systems currently rely on the evaluation<br />
of movement and other activity data, providing<br />
indirect information that needs further<br />
processing before making assessments<br />
about the animal's status. The capture<br />
of activity data can, for example, be<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 81
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Figure 1: Applications of sensor technologies in dairy farming<br />
achieved through accelerometer that detect<br />
changes in the sensor's position. This<br />
can occur in different axes (x-, y-, and z-axis).<br />
However, the raw data obtained initially<br />
only provide limited and less interpretable<br />
information. The "brain" of PDF systems<br />
consists of algorithms that extract<br />
information about the desired target parameters<br />
from the raw data and then present<br />
the analysis results to the user in a<br />
simplified form on a higher level of information<br />
(e.g., "Cow 4711 is in estrus"). For<br />
these algorithms to achieve high accuracy,<br />
they must first be trained to the specific<br />
events and compared to reality, i.e.,<br />
probabilities must be calculated how well<br />
a certain activity pattern matches a physiological<br />
or pathological finding. Additionally,<br />
the algorithm should be able to recognize<br />
this pattern specifically and differentiate<br />
between similar activity patterns<br />
with different meanings, such as rank<br />
fights and estrous activity.<br />
To achieve the highest possible detection<br />
accuracy, computer science methods<br />
("Artificial Intelligence") are utilized in addition<br />
to sensors and mathematical models<br />
in algorithm development, allowing<br />
continuous improvement. Informally, it is<br />
said that the algorithms "learn," which<br />
means the system identifies patterns and<br />
can apply them autonomously to previously<br />
unknown situations. This is also<br />
known as machine learning.<br />
Another fundamental methodology of<br />
PLF technologies is automated video and<br />
image recognition and analysis, also<br />
known as "Computer Vision". This technology<br />
lends itself, for example, to the detection<br />
of lameness (Schlageter-Tello et al.,<br />
2014), the assessment of body condition<br />
(Bewley et al., 2008; Halachmi et al. 2013),<br />
and the monitoring of feed intake (Bloch<br />
et al. 2019). Other potential applications<br />
include animal localization ("animal tracking,"<br />
Guzhva et al. 2018) and automated<br />
behaviour recognition (McDonagh et al.<br />
2<strong>02</strong>1), enabling insights into individual<br />
animal time budgets and social behaviors.<br />
However, the limitations of this system<br />
partly lie in the technical feasibility and<br />
challenging practical recording conditions<br />
(e.g., stall height, dust, moisture) that have<br />
so far hindered achieving sufficiently accurate<br />
predictions. For example, a recent<br />
study validating a commercially available<br />
system for automated body condition<br />
scoring (BCS) has demonstrated high accuracy<br />
within a BCS range of 3.0 to 3.75,<br />
but it showed unsatisfactory precision in<br />
identifying over- or under-conditioned<br />
ani mals (Mullins et al., 2019). Nonetheless,<br />
these specific groups of animals could be<br />
particularly relevant to farmers and veterinarians.<br />
In addition to the systems mentioned<br />
earlier, there are additional methods for<br />
automated measurement of specific parameters<br />
directly in or on the animal. Sensors<br />
that, for example, detect and transmit<br />
real-time pH levels in the rumen<br />
(Gasteiner et al., 2015) are also considered<br />
PLF technologies. This also applies to sensor-based<br />
monitoring of blood oxygen saturation<br />
and pulse rate using pulse oximeters.<br />
The technical feasibility of this method<br />
was described several years ago in<br />
calves immediately post natum and more<br />
recently confirmed (Uystepruyst et al.,<br />
2000; Kanz et al., 2018). It is expected that<br />
in the future, further systems (including<br />
"bio-sensors") will come onto the market,<br />
enabling direct, continuous, and wireless<br />
determination of parameters in and on the<br />
animal.<br />
82<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Emerging market of PLF<br />
technologies<br />
Providing an overview of the various commercially<br />
available or research-used PLF<br />
technologies is challenging due to the dynamics<br />
in this field. This is also evident in<br />
the increasing number of scientific publications<br />
related to animal health in recent<br />
years. For instance, a search using the keywords<br />
“accelerometer and cow” in the<br />
PubMed literature database yielded only<br />
nine articles for the years 2011 and 2012,<br />
while for 2<strong>02</strong>2 and 2<strong>02</strong>3, there are already<br />
52 publications. A similar trend can be observed<br />
with the commercially available<br />
products in the market. Concerns have<br />
been raised about the shortcomings of PLF<br />
technologies, as many products are offered<br />
without prior independent evaluation<br />
with an adequate sample size under<br />
various field conditions (Bewley, 2010).<br />
In a survey of farmers in the USA, mastitis<br />
and estrus detection, milk quantity<br />
and animal activity monitoring, temperature,<br />
feed intake, lameness, and rumination<br />
monitoring were mentioned as useful<br />
application areas for sensor systems<br />
(Borchers and Bewley, 2015). This also describes<br />
the areas where sensor systems<br />
have been most commonly used so far<br />
(Borchers et al., 2015) and for which scientific<br />
literature is available (Rutten et al.,<br />
2013).<br />
Further applications<br />
PLF technologies also offer the possibility<br />
to define objective criteria for assessing<br />
animal welfare (Rushen et al., 2012). Existing<br />
assessment schemes, such as the internationally<br />
recognized Welfare Quality ®<br />
Protocol, mainly rely on direct animal observation.<br />
However, this means that data<br />
can only be collected over a limited period<br />
and in manually manageable quantities,<br />
typically resulting in a snapshot of the animals'<br />
well-being. Continuous animal monitoring<br />
could improve this situation if the<br />
relevant data genuinely allow conclusions<br />
about animal welfare. This requires accurately<br />
capturing fundamental parameters<br />
used to assess animal welfare, such as lying,<br />
standing, movement, feed and water<br />
intake, and signs of pain, through the<br />
analysis of activity data, for example.<br />
It should be noted that different sensor<br />
systems cannot be generalized as<br />
“suitable” or “less suitable”; they must be<br />
differentiated based on their accuracy<br />
(Chapa et al., 2<strong>02</strong>0). Besides the type of<br />
sensor, the placement of the sensor, for instance,<br />
on the ear or limbs, is of great importance<br />
for accurately detecting fundamental<br />
behaviors. As animal welfare, along<br />
with animal health and environmental<br />
sustainability, is considered a significant<br />
consumer concern in public discussions<br />
about livestock farming, continuous realtime<br />
monitoring offers opportunities for<br />
transparent presentation of modern dairy<br />
farming. This could be utilized as a marketing<br />
tool, but its implementation is yet<br />
to be realized.<br />
In the context of increasing digitization<br />
in agriculture, skepticism towards<br />
technical capabilities for detecting physiological<br />
and pathological conditions of<br />
animals when they are in the hands of<br />
farmers is often expressed. Some colleagues<br />
even view it as a threat to the veterinary<br />
profession in the livestock sector.<br />
The authors of this article, however, have<br />
a less critical view and, on the contrary, are<br />
convinced that digital monitoring of a<br />
herd provides excellent opportunities to<br />
elevate veterinary herd health management<br />
to a higher level while also refocusing<br />
and optimizing individual animal care.<br />
This perspective arises from the fact that<br />
the increasing wealth of information from<br />
comprehensive monitoring may have a<br />
significantly higher intensity than traditional<br />
individual or herd-level veterinary<br />
examinations, and automated analyses<br />
are offered to farmers. Still, the interpretation<br />
of the collected and processed data<br />
remains essential veterinary expertise.<br />
Therefore, new sources of information<br />
within a dairy farm should be seen and utilized<br />
as additional diagnostic possibilities<br />
at both the individual animal and herd levels.<br />
Conclusions<br />
Digital, sensor-based, algorithm-supported,<br />
and “Artificial Intelligence” equipped<br />
technical systems are far from replacing<br />
thinking veterinarians or farmers. They are<br />
tools that we should be familiar with and<br />
utilize, being aware of their strengths and<br />
weaknesses. Before implementation in<br />
practice, independent evaluation of these<br />
technologies should take place, including<br />
an economic assessment. Technological<br />
advancements in agriculture have been a<br />
developmental trend reflecting general<br />
technical progress for decades. The use of<br />
sensor technologies in animal (health)<br />
monitoring is, therefore, neither a dream<br />
nor a nightmare, but a consistent continuation<br />
of existing processes that require<br />
adaptation to socio-economic conditions.<br />
Hence, a “down-to-earth” and open-minded<br />
discussion and evaluation of these<br />
technologies should be conducted.<br />
Dr. Michael Iwersen<br />
University Clinic for Ruminants, University<br />
of Veterinary Medicine Vienna, Austria<br />
Prof. Dr. Marc Drillich<br />
Clinic for Farm Animals, Freie Universität<br />
Berlin, Germany<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 83
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Preise auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2<strong>02</strong>3<br />
Auch 2<strong>02</strong>3 wurden auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress Kolleginnen und Kollegen geehrt, die hervorragende wissenschaftliche Leistungen<br />
erbracht haben.<br />
Richard-Völker-Medaille<br />
Mit der Richard-Völker-Medaille, der höchsten<br />
Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>), wurde<br />
Prof. Dr. Michael Fehr (Hannover) geehrt.<br />
Prof. Fehr hat sich in besonderer Weise um<br />
die Kleintiermedizin verdient gemacht. Seine<br />
wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen<br />
im Bereich der Chirurgie der Kleintiere<br />
(Arthroskopie, Prothetik) sowie der Heimtier-<br />
und Reptilienkrankheiten. Besonders<br />
hervorzuheben ist die Gründung der bisher<br />
in Deutschland einzigen universitären Klinik<br />
für Heimtiere, Reptilien und Vögel an<br />
der Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo)<br />
Hannover, deren Direktor er von 2006 bis<br />
2<strong>02</strong>1 war. Von 2011 bis 2018 war er auch<br />
Direktor der Klinik für Kleintiere der TiHo<br />
Hannover. Über 500 Vorträge bestätigen,<br />
dass er national wie international ein sehr<br />
gern gesehener Referent war und ist. Er<br />
kann auf über 200 Veröffentlichungen, 37<br />
Buchkapitel, und die Betreuung von über<br />
90 Doktorandinnen und Doktoranden verweisen.<br />
In der DGK-<strong>DVG</strong> war Prof. Fehr von 1997<br />
bis 2014 Fachvertreter für Heimtiere/Ziervögel.<br />
Er ist Gründungsmitglied der AG<br />
Kleinsäuger und war von 2018 bis 2<strong>02</strong>2<br />
erster stellvertretender Leiter der Arbeitsgruppe,<br />
die ihn anlässlich der 4. Thementage<br />
2<strong>02</strong>2 in Augsburg für sein herausragendes<br />
Engagement besonders ehrte. In<br />
der Zeit von 2018 bis 2<strong>02</strong>2 war er im engeren<br />
Vorstand der DGK-<strong>DVG</strong> und 2006<br />
Kongresspräsident des 52. Jahreskongresses<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> in Düsseldorf. Im März<br />
2<strong>02</strong>1 trat Prof. Fehr in den wohlverdienten<br />
Ruhestand.<br />
Förderpreis der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Der Förderpreis der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) wird<br />
alle zwei Jahre ausgeschrieben und an qualitativ<br />
herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und Nachwuchswissenschaftler<br />
vergeben. Auf der Eröffnungsfeier<br />
des Kongresses zeichnete DGK-<strong>DVG</strong>-Präsident<br />
Prof. Dr. Andreas Moritz mit PD<br />
Dr. Mirja Nolff (Zürich) und Dr. Kerstin von<br />
Pückler (Gießen) zwei besondere Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
aus. Den mit<br />
5.000 Euro dotierten Preis erhalten beide<br />
jeweils zur Hälfte.<br />
Frau PD Dr. Nolff (Jahrgang 1980) hat<br />
in Hannover studiert und promoviert. Sie<br />
ist Fachtierärztin für Kleintiermedizin sowie<br />
für Chirurgie und Diplomate des European<br />
College of Veterinary Surgeons. 2018<br />
hat sie sich habilitiert. Seit 2019 ist sie<br />
Prof. Dr. Andreas Moritz (li) verlieh die Richard-<br />
Völker-Medaille an Prof. Dr. Michael Fehr.<br />
Foto: Carmen Körner, Cynthia Ruf<br />
Den Förderpreis der DGK-<strong>DVG</strong> erhielten PD Dr. Mirja Nolff (Mitte) und Dr. Kerstin von Pückler von<br />
DGK-<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Andreas Moritz. Foto: Carmen Körner, Cynthia Ruf<br />
84<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Oberärztin für Weichteil- und Onkologische<br />
Chirurgie am Tierspital der Universität<br />
Zürich. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte<br />
liegen im Bereich der onkologischen<br />
und der translationellen Chirurgie<br />
sowie im Antibiotic Stewardship. Zudem<br />
ist sie in der translationalen Krebsforschung<br />
tätig und hat herausragende klinisch-wissenschaftliche<br />
Leistungen auf<br />
dem Gebiet der Wundheilung und Wundbehandlung<br />
erbracht.<br />
Frau Dr. Kerstin von Pückler (Jahrgang<br />
1981) hat in Gießen studiert und promoviert.<br />
Sie ist Fachtierärztin für Radiologie<br />
und andere bildgebende Verfahren sowie<br />
Diplomate des European College of Veterinary<br />
Diagnostic Imaging. Seit 2013 ist sie<br />
Leitende Oberärztin der Abteilung Radiologie<br />
der Klinik für Kleintiere der Justus-<br />
Liebig-Universität in Gießen und hat die<br />
Telemedizin-Platform „VetRad“ mitgegründet.<br />
Sie ist zudem German Director<br />
der International Veterinary Radiology Association.<br />
Der hohe Anspruch der Arbeiten<br />
mit Verwurzelung in klinischen Fragestellungen<br />
und Ausdehnung in interdisziplinäre<br />
Bereiche stellt eine Besonderheit dar<br />
und ist für die Fachgemeinschaft von unschätzbarem<br />
Wert.<br />
Erwin-Becker-Preis<br />
Der Erwin-Becker-Preis wird im Gedenken<br />
an den deutschen Veterinärchirurgen und<br />
Berliner Hochschullehrer Professor Dr. Erwin<br />
Becker verliehen. Die Firma Dechra<br />
Veterinary Products Deutschland GmbH<br />
stiftet den Preis für eine hervorragende<br />
Dissertation, PhD-Arbeit, Habilitation<br />
oder Originalarbeit aus Beckers Arbeitsgebieten<br />
der Zahnheilkunde, Chirurgie<br />
und Radiologie.<br />
Er wird jährlich abwechselnd für eine<br />
Arbeit auf dem Gebiet Pferdemedizin bzw.<br />
der Klein- und Heimtierzahnheilkunde<br />
ausgeschrieben. 2<strong>02</strong>3 wurde der Preis von<br />
der Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />
(DGT-<strong>DVG</strong>) verliehen.<br />
Ausgezeichnet wurde Dr. Doris Baumgartner<br />
(Wien) für ihre Arbeit „3D printed<br />
plates based on generative design biomechanically<br />
outperform manual digital fitting<br />
and conventional systems printed in<br />
photopolymers in bridging mandibular<br />
bone defects of critical size in dogs”.<br />
Frau Dr. Baumgartner (Jahrgang 1993)<br />
hat in Wien studiert und promoviert. Zur Anfertigung<br />
ihrer Dissertation erhielt sie das<br />
Vetmeduni Success Stipendium der Veterinärmedizischen<br />
Universität Wien zur Förderung<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses.<br />
Preis der Dres. Bruns-Stiftung<br />
Den Preis der Dres. Jutta und Georg Bruns-<br />
Stiftung erhielt Dr. Christof Bertram, PhD<br />
(Wien), in Würdigung seiner herausragenden<br />
Forschungen auf dem Gebiet der digitalen<br />
Pathologie sowie der Tumorpathologie.<br />
Herr Dr. Bertram (Jahrgang 1989)<br />
hat in Berlin studiert und wurde dort sowohl<br />
zum Dr. med. vet. als auch zum PhD<br />
promoviert. Sein wissenschaftlicher Fokus<br />
liegt auf digitaler Mikroskopie und<br />
automatisierter Bildanalyse. Herr Bertram<br />
befasst sich vor allem mit der automatisierten<br />
Erkennung von Mitosefiguren in<br />
V.l.n.r.: Dr. Michael Hartmann (Tagungsleiter der DGT-Tagung), Dr. Doris Baumgartner,<br />
Dr. Hans-Joachim Schäfer (Dechra), Dr. Florian Buck (Präsident der DGT). Foto: <strong>DVG</strong><br />
Der Vorsitzende des Stiftungsrats der Bruns-Stiftung,<br />
Prof. Dr. Gotthold Gäbel (links), zeichnete<br />
Dr. Christof Bertram, PhD, mit dem Bruns-Preis<br />
aus. Foto: Carmen Körner, Cynthia Ruf<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 85
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
unterschiedlichen Tumoren, allen voran<br />
Mastzelltumoren, bei Hunden und Katzen.<br />
Der Bruns-Preis ist mit 3000 Euro dotiert.<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Das Future Board der DGK-<strong>DVG</strong> gestaltete<br />
die Vortrags-Session der Freien Vorträge<br />
und Poster. Auch die Posterautor:innen<br />
konnten ihre Studien in einer Kurzpräsentation<br />
vorstellen. Das Future Board ist das<br />
wissenschaftliche Nachwuchs-Gremium<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> und wird von Hill’s Pet Nutrition<br />
gefördert. Zusammengesetzt ist es<br />
aus je einer/m Repräsentant:in der fünf<br />
deutschen veterinärmedizinischen Bildungseinrichtungen.<br />
Die Mitglieder des<br />
Future Boards führten souverän durch die<br />
Session und durch die Preisverleihung, die<br />
im Rahmen der Eröffnungsfeier des <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congresses stattfand.<br />
Folgende Vorträge und Poster wurden<br />
ausgezeichnet:<br />
Freie Vorträge<br />
1. Preis (500,- Euro)<br />
Julia Ortlieb (Gießen)<br />
Die Auswirkung der High Flow Sauerstofftherapie<br />
auf die Oxygenierung bei<br />
Hunden während diagnostischer Bronchoskopien<br />
2. Preis (Buchgutschein)<br />
Carolina Hamm Vinga (Hofheim)<br />
Prevalence of an empty colon in patients<br />
with acute and chronic small intestinal<br />
mechanical obstruction. A retrospective<br />
radiographic study in 100<br />
dogs and cats.<br />
3. Preis (Buchgutschein)<br />
Elena Verena Winkler (München)<br />
Accuracy of Kinematic Gait Analysis<br />
using Kinovea ® Software compared to<br />
a Three-Dimensional Motion Analysis<br />
System in Healthy Dogs<br />
Laboklin-Preis<br />
• Bester freier Vortrag im Bereich der Labordiagnostik<br />
(700,- Euro)<br />
Juliana Giselbrecht (München)<br />
Evaluation eines Point-of-Care-Tests<br />
zum Nachweis von felinen-Leukämievirus-anti-p15E-Antikörpern<br />
bei Katzen<br />
Poster<br />
1. Preis (500,- Euro)<br />
Dr. Doris Bismarck (Bad Kissingen)<br />
Die antimikrobielle Wirksamkeit elf<br />
ätherischer Öle gegen bakterielle Otitiserreger<br />
isoliert aus Hundeohren<br />
2. Preis (Buchgutschein)<br />
Myriam Knopf (Berlin)<br />
Ursachen und Outcome bei Hunden<br />
mit Systemic Inflammatory Response<br />
Syndrome (SIRS) und Sepsis: eine prospektive<br />
Studie<br />
3. Preis (Buchgutschein)<br />
Vivian Weiß (Leipzig)<br />
Akute Großhirnsymptome aufgrund<br />
einer zerebralen Angiostrongylus vasorum<br />
Infektion bei einem Hund<br />
Laboklin-Preis<br />
• Bestes Poster im Bereich der Labordiagnostik<br />
(700,- Euro)<br />
Helga Bauer (München)<br />
Performance eines in Deutschland verfügbaren<br />
Radioimmunoassays für die<br />
Diagnose von Myasthenia gravis<br />
Die Preise für die Freien Vorträge sowie die<br />
Buchgutscheine für die Poster wurden von<br />
der Schlüterschen Fachmedien GmbH gestiftet.<br />
Den Geldpreis für das beste Poster<br />
stiftete die DGK-<strong>DVG</strong> und den Laboklin-<br />
Preis (Vortrag und Poster) die Firma Laboklin.<br />
Die Preisträgerinnen der Freien Vorträge und Poster der DGK-<strong>DVG</strong> mit dem Future Board. Foto: Carmen Körner, Cynthia Ruf<br />
86<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Die Preisträgerinnen der Chirurgie-Tagung mit Tagungs- und Fachgruppenleiterin Dr. Christine<br />
Peppler (3.v.l.). Foto: Carmen Körner, Cynthia Ruf<br />
Fachgruppe „Chirurgie“<br />
Auf der Tagung der Fachgruppe „Chirurgie“<br />
erhielten folgende Kolleginnen Preise für<br />
ihre Vorträge:<br />
1. Preis (500,- Euro)<br />
Lisa Becker (Leipzig)<br />
Biomechanik der kaninen Lendenwirbelsäule<br />
nach der Durchführung multipler<br />
Partieller Lateraler Korpektomien<br />
2. Preis (Buchgutschein)<br />
Caroline Schröter (Gießen)<br />
Vergleich der Effektivität verschiedener<br />
Waschlösungen zur OP-Feld-Vorbereitung<br />
im klinischen Alltag am Beispiel<br />
einer Tibia Plateau Leveling Osteotomy<br />
(TPLO)<br />
3. Preis (Buchgutschein)<br />
Dr. Patricia Beer (Zürich)<br />
Intraoperative zielgerichtete Nahinfrarot-Fluoreszenzbildgebung<br />
zur Optimierung<br />
des Resektionserfolges von<br />
Weichteilsarkomen bei Hunden<br />
Fachgruppe „Tierernährung“<br />
Die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“<br />
zeichnete 2<strong>02</strong>3 nicht die auf der Tagung in<br />
Berlin vorgestellten Vorträge oder Poster<br />
aus, sondern hatte zu Beginn des Jahres<br />
erstmals den von der Firma Vet-Concept<br />
gestifteten Nachwuchsförderpreis ausgeschrieben.<br />
Ziel dieses Preises ist es, hervorragende<br />
Leistungen von Nachwuchswissenschaftler:innen<br />
auf dem Gebiet der<br />
Tierernährung zu würdigen.<br />
Den mit 500 Euro dotierten Preis erhielt<br />
Dr. Sarah Lena Weber (Hannoer) für<br />
ihre hervorragenden Leistungen auf dem<br />
Gebiet der Tierernährung. Frau Dr. Weber<br />
(Jahrgang 1982) hat in München studiert<br />
und im Rahmen des Studiums ein Auslandssemester<br />
an der École Nationale Vétérinaire<br />
de Toulouse absolviert.<br />
Frau Dr. Weber konnte mit ihrer Arbeit<br />
in beeindruckender Weise zeigen, welchen<br />
Einfluss eine Protein (N)- und/oder Phosphor<br />
(P)-Restriktion auf den GCN2/eIF2α/<br />
ATF4-Signalweg in der Leber und die Induktion<br />
des Fibroblasten-Wachstumsfaktors<br />
21 (FGF21) bei Ziegen hat. Sie hat sich<br />
als hochtalentierte Nachwuchswissenschaftlerin<br />
qualifiziert und ihre Fähigkeit<br />
zur eigenständigen Entwicklung, Bearbeitung<br />
und Publikation von Forschungsinhalten<br />
nachdrücklich unter Beweis gestellt.<br />
Die Preise wurden von der Schlüterschen<br />
Fachmedien GmbH gestiftet.<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. Gerhard Breves, Tagungs- und Fachgruppenleiterin Prof. Dr. Nadine Paßlack,<br />
Dr. Gesine Herm (Vet-Concept), Dr. Sarah Lena Weber, Dr. Sonja Bergs (Vet-Concept),<br />
Prof. Dr. Jürgen Zentek (stellv. Fachgruppenleiter). Foto: <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 87
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
„Veterinärmedizinische Anästhesie,<br />
Intensivmedizin, Notfallmedizin<br />
und Schmerztherapie (VAINS)<br />
Auf der Tagung der Fachgruppe wurden die<br />
beiden besten Vorträge sowie die beste<br />
Fallpräsentation ausgezeichnet.<br />
Über ihre Preise freuten sich:<br />
1. Preis Vortrag (Jahresabo der Tierärztlichen<br />
Praxis, Kleintiere, und Buchgutschein<br />
über 100 Euro)<br />
Dr. Franziska Benesch (Leipzig)<br />
Risikominimierung in der Anästhesie –<br />
Wie entwickelt sich der Cuffdruck bei<br />
Nutzung von Lachgas beim Hund?<br />
2. Preis Vortrag (Buchgutschein über 50<br />
Euro)<br />
Nora Foraita (Hannover)<br />
Einfluss von Metamizol auf hämatologische<br />
Parameter von Hunden im postoperativen<br />
Zeitraum – vorläufige Ergebnisse<br />
Beste Fallpräsentation (Buchgutschein<br />
über 50 Euro)<br />
Dr. Florian Sänger (München)<br />
Management eines Hundes mit Myasthenia<br />
gravis und Atemmuskellähmung<br />
mittels Immunadsorption und<br />
maschineller Beatmung<br />
V.l.n.r.: Dr. Florian Sänger, Dr. Franziska Benesch, Tagungs- und Fachgruppenleiterin Prof. Dr. Sabine<br />
Kästner (Nora Foraita fehlt). Foto: <strong>DVG</strong><br />
Die Preise wurden vom Georg Thieme Verlag<br />
gestiftet.<br />
•<br />
Ausschreibung: Nachwuchsförderpreis 2<strong>02</strong>4 der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“<br />
Die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“<br />
schreibt hiermit den von der Firma Vet-<br />
Concept gestifteten Nachwuchsförderpreis<br />
aus.<br />
Ziel dieses Preises ist es, hervorragende<br />
Leistungen von Nachwuchswissenschaftler:innen<br />
auf dem Gebiet der Tierernährung<br />
auszuzeichnen. Der Preis ist mit 500 €<br />
dotiert.<br />
Ausgezeichnet werden können sehr<br />
gute Dissertationen und PhD-Arbeiten, jedoch<br />
auch Originalarbeiten, bei denen die<br />
Nachwuchswissenschaftler:innen als Erstautor:in<br />
aufgeführt werden. Die Ergebnisse<br />
der Arbeiten müssen einen substantiellen<br />
wissenschaftlichen Beitrag im<br />
Kontext der Ernährung von Heim- oder<br />
Nutztieren leisten.<br />
Vergaberichtlinien<br />
Vorschlagsberechtigt sind alle Mitglieder<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“. Vorschläge<br />
für geeignete Kandidat:innen sind<br />
an die <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle per E-Mail zu<br />
richten. Eigenbewerbungen sind ausgeschlossen.<br />
Ebenso kann der Preis nicht<br />
wiederholt an dieselbe Person vergeben<br />
werden.<br />
Dem Vorschlag ist beizufügen:<br />
• eine Begründung des vorschlagenden<br />
Fachgruppenmitglieds, die ca. 1 bis 2<br />
Seiten umfassen und die wissenschaftlichen<br />
Leistungen der auszuzeichnenden<br />
Person beschreiben soll<br />
• die auszuzeichnende Arbeit als PDF<br />
(Dissertation, PhD-Arbeit oder Originalarbeit)<br />
• der wissenschaftliche Lebenslauf der<br />
auszuzeichnenden Person<br />
Über die Vergabe des Preises entscheidet<br />
ein wissenschaftliches Komitee, das sich<br />
aus den Vorsitzenden der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Tierernährung“ sowie aus mindestens<br />
drei weiteren Fachgruppenmitgliedern zusammensetzt.<br />
Werden keine geeigneten<br />
Kandidat:innen vorgeschlagen, ist eine<br />
Nichtvergabe des Preises möglich.<br />
Die Entscheidung des Komitees erfolgt<br />
unter Ausschluss des Rechtsweges und ist<br />
endgültig.<br />
Vorschläge für den Nachwuchsförderpreis<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“<br />
2<strong>02</strong>4 können bis zum 31. Mai 2<strong>02</strong>4 eingereicht<br />
werden bei der:<br />
Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong> e.V.<br />
An der Alten Post 2, 35390 Gießen<br />
E-Mail: stiftungen@dvg.de<br />
88<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Veränderungen im Team<br />
der <strong>DVG</strong><br />
Ihre E-Mail-Adresse für uns –<br />
Aktuelles aus der <strong>DVG</strong> für Sie!<br />
Neu im <strong>DVG</strong>-Team ist Viktoria Maruschka.<br />
Seit Oktober 2<strong>02</strong>3 ist die Diplom-Kauffrau<br />
für die Tätigkeitsbereiche Buchhaltung<br />
und Controlling verantwortlich. Frau Maruschka<br />
ist verheiratet und hat drei Kinder.<br />
Zuvor hat sie für ein Netzwerk von Rechtsanwälten<br />
gearbeitet.<br />
Die Tierärztin Carolin Zimolong, die<br />
etwa ein Jahr für die <strong>DVG</strong> tätig war, hat uns<br />
auf eigenen Wunsch verlassen, um wieder<br />
Vollzeit in der Praxis arbeiten zu können.<br />
Das <strong>DVG</strong>-Team besteht aus 11 Personen,<br />
darunter sind 6 Tierärztinnen. Damit<br />
ist das Team sehr gut aufgestellt und freut<br />
sich darauf, künftigen Herausforderungen<br />
zu begegnen.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
um Ihnen Informationen über anstehende<br />
Tagungen, günstige Frühbucherrabatte,<br />
Deadlines für Abstract-Einreichungen oder<br />
Bewerbungen für Preise sowie Tagesordnungen<br />
für Fachgruppenversammlungen<br />
schnell und kostengünstig zukommen<br />
lassen zu können, nutzen wir die Zusendung<br />
per E-Mail.<br />
• Dafür benötigen wir Ihre aktuelle E-Mail-<br />
Adresse. Bitte teilen Sie uns Ihre E-Mail<br />
mit, falls Sie noch keine <strong>DVG</strong>-Mails erhalten.<br />
• Sie erhalten nur Meldungen, welche die<br />
von Ihnen gewählten Fachgruppen betreffen<br />
und die daher für Sie auch relevant<br />
sind.<br />
• Falls Sie früher E-Mail-<br />
Nachrichten von der<br />
<strong>DVG</strong> bekommen haben,<br />
diese jetzt aber vermissen, schauen Sie<br />
bitte im Spam- Ordner nach.<br />
• Falls sich Ihre Adresse geändert hat, teilen<br />
Sie uns dies bitte mit (auch Änderungen<br />
der postalischen Adresse).<br />
Selbstverständlich halten wir alle gesetzlichen<br />
Datenschutzbestimmungen ein und<br />
geben die Adressen nicht an Dritte weiter.<br />
Wir freuen uns über Mitteilungen an:<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Telefon: 0641 9844460<br />
Vielen Dank!<br />
Ihr Team von der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Ihre Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft<br />
Viktoria Maruschka. Foto: <strong>DVG</strong><br />
• Ermäßigung bei Tagungen, Fortbildungen<br />
und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />
• Ermäßigung bei internationalen Kongressen<br />
von Veranstaltern, bei denen<br />
die <strong>DVG</strong> Mitglied ist<br />
• 20 Prozent Preisnachlass bei allen im<br />
<strong>DVG</strong>-Verlag erschienenen Publikationen<br />
(excl. Blauer Hund)<br />
• Ein Jahr kostenfreier Bezug der monatlich<br />
erscheinenden „Kleintierpraxis“, dem<br />
offiziellen Organ der DGK-<strong>DVG</strong> und der<br />
Fachgruppe Chirurgie, für Neu-Mitglieder,<br />
danach (und wenn schon ein Abonnement<br />
besteht) 25 Prozent Rabatt<br />
• 30 Prozent Rabatt auf die „Tierärztliche<br />
Praxis“ (offizielles Organ der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen<br />
InnLab, Pathologie, Anästhesie,<br />
kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel,<br />
Bienen sowie Zier-, Zoo- und<br />
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische,<br />
erscheint sechsmal jährlich)<br />
• Preisnachlass für Publikationen des<br />
Bundesverbandes für fachgerechten<br />
Natur- und Artenschutz e. V. (BNA)<br />
• Mitgliederzeitschrift „<strong>DVG</strong>-Forum“ zweimal<br />
jährlich<br />
• aktuelle Informationen per E-Mail<br />
Jährliche Mitgliedsbeiträge<br />
ab 2<strong>02</strong>4<br />
• Regulärer Beitrag: 160 Euro<br />
• Junior-Mitgliedschaft für Studierende<br />
und Doktorand:innen: 25,00 Euro<br />
• Ermäßigter Beitrag für Tierärzt:innen in<br />
Elternzeit, Arbeitslose: 50,00 Euro<br />
• Kolleg:innen in Rente oder Pension: auf<br />
Antrag Ermäßigung auf 50,00 Euro<br />
Haben Sie Interesse an einer Mitgliedschaft?<br />
Alle Informationen sowie ein Online-<br />
Aufnahmeformular finden Sie unter:<br />
www.dvg.de Mitgliedschaft<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 89
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Jetzt Junior-Mitglied werden!<br />
Studierende und Doktorand:innen können für 25,00 € im Jahr<br />
Junior-Mitglied in der <strong>DVG</strong> werden. Das hat viele Vorteile:<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten u. a.:<br />
• Ermäßigungen bei Tagungen, Fortbildungen und Kongressen<br />
der <strong>DVG</strong> und ATF<br />
• Preisnachlass bei Publikationen des <strong>DVG</strong>-Verlags sowie bei<br />
weiteren Publikationen<br />
• günstige Abos für die Zeitschriften „Kleintierpraxis“ und „Tierärztliche<br />
Praxis“<br />
• ideale Möglichkeiten zum Netzwerken in den <strong>DVG</strong>-Fachgruppen<br />
Foto: CandyBox Images<br />
Weitere Infos: www.dvg.de<br />
Oder fragen Sie uns: Tel.: 0641 9844460, info@dvg.de<br />
Der Blaue Hund zu Gast in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Im Seminarraum in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
fand am 28. Juni 2<strong>02</strong>3 erstmals nach<br />
der Coronavirus-Pandemie wieder ein Multiplikatorenseminar<br />
zum Bisspräventionsprogramm<br />
„Der Blaue Hund“ statt.<br />
Die <strong>DVG</strong> führt diese Schulungen durch,<br />
um Tierärztinnen und Tierärzten das Bisspräventionsprogramms<br />
für drei- bis sechsjährige<br />
Kinder vorzustellen. Nach Besuch<br />
eines Multiplikatorentrainings können die<br />
Teilnehmenden dann mit dem Material<br />
„Der Blaue Hund“ selbst Schulungen für<br />
Eltern und Erzieher:innen z. B. in Kindergärten<br />
oder auch in der eigenen Tierarztpraxis<br />
für Tierhaltende oder Kolleg:innen<br />
organisieren. Seminarleiterin war Dr. Hildegard<br />
Jung, die auch Leiterin der Fachgruppe<br />
„Verhaltensmedizin und Bissprävention“<br />
ist.<br />
Die Teilnehmerinnen des Multiplikatorenseminars<br />
mit Dr. Hildegard Jung (hintere Reihe 2 .v.r.).<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
90<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
PERSONEN<br />
Trauer um Prof. Dr. Krautwald-Junghanns<br />
Dr. Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns, die<br />
sich in der <strong>DVG</strong> in den Fachgruppen „Geflügelkrankheiten“<br />
sowie „Zier-, Zoo- und Wildvögel,<br />
Reptilien, Amphibien und Fische“ engagiert<br />
hatte. Foto: privat<br />
Die langjährige Direktorin der Klinik für<br />
Vögel und Reptilien der Universität Leipzig,<br />
Prof. Dr. Maria-Elisabeth Krautwald-<br />
Junghanns, ist am 26. August 2<strong>02</strong>3 im Alter<br />
von 66 Jahren gestorben. Seit 1999 war<br />
die Expertin für Vögel und Reptilien an der<br />
Universität Leipzig als mehrfach preisgekrönte<br />
Forscherin und Hochschullehrerin<br />
tätig. Bis zu ihrem Tod leitete Prof. Dr.<br />
Krautwald-Junghanns die Klinik für Vögel<br />
und Reptilien der Veterinärmedizinischen<br />
Fakultät „äußerst erfolgreich und bis zuletzt<br />
mit außerordentlich großem Einsatz“,<br />
sagte der Dekan der Fakultät, Prof.<br />
Dr. Dr. Thomas Vahlenkamp.<br />
2001 wurde sie mit dem Ackerknecht-<br />
Preis der Fakultät für hervorragende Lehre<br />
und 2015 mit dem Felix Wankel-Tierschutzpreis<br />
ausgezeichnet. Sie warb eine<br />
Vielzahl an Forschungsprojekten in ihrer<br />
Laufbahn ein und leistete maßgebliche<br />
Beiträge zur Entwicklung der Zier-, Zoound<br />
Wildvogelmedizin sowie zur art- und<br />
tierschutzgerechten Haltung und Zucht<br />
von Nutzgeflügel. Im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums<br />
initiierte<br />
Prof. Krautwald-Junghanns im Jahr 2016<br />
die „Exopet“-Studie zur Verbesserung der<br />
Haltungsbedingungen exotischer Tiere.<br />
„Ein wichtiges Anliegen war ihr die Vermittlung<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
gleichermaßen in der Öffentlichkeit wie<br />
auch bei der Politikberatung. Aufgrund<br />
ihrer wissenschaftlichen Expertise und Persönlichkeit<br />
wurde sie 2011 in die Nationale<br />
Akademie der Wissenschaften Leopoldina<br />
aufgenommen. Sie trug auch damit<br />
maßgeblich zur Reputation und Sichtbarkeit<br />
unserer Fakultät und der Universität<br />
Leipzig bei“, betonte Vahlenkamp.<br />
Universität Leipzig<br />
Prof. Dr. Thomas C. Mettenleiter verabschiedet<br />
Prof. Dr. Thomas C. Mettenleiter. Foto: FLI<br />
Am 28. Juni 2<strong>02</strong>3 verabschiedete der Bundesminister<br />
für Ernährung und Landwirtschaft<br />
Cem Özdemir in einer kleinen Feierstunde<br />
im Bundesministerium für Ernährung<br />
und Landwirtschaft den Präsidenten<br />
des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Herrn<br />
Professor Thomas C. Mettenleiter, nach 27<br />
Jahren im Amt mit der Übergabe der Urkunde<br />
des Bundespräsidenten. In seiner<br />
Ansprache würdigte er besonders die Entwicklung<br />
des Instituts über diesen Zeitraum<br />
hinweg und die Leistungen, die das<br />
FLI zu einem Institut von Weltrang geformt<br />
haben<br />
Thomas C. Mettenleiter studierte Biologie<br />
in Tübingen und promovierte über Herpesviren<br />
in Tieren. Nach einem Forschungsaufenthalt<br />
in den USA habilitierte er sich<br />
für das Fachgebiet Virologie. Von 1994 bis<br />
2019 leitete er das Institut für Molekulare<br />
Virologie und Zellbiologie am Friedrich-Loeffler-Institut,<br />
Bundesforschungsinstitut<br />
für Tiergesundheit (FLI) auf der Insel Riems,<br />
seit 1996 das gesamte FLI.<br />
Sein Forschungsgebiet sind Virusinfektionen<br />
von Nutztieren. Für seine Arbeiten<br />
wurde er u. a. mit der Ehrendoktorwürde der<br />
Tierärztlichen Hochschule Hannover, der<br />
Rubenow-Medaille der Universitäts- und<br />
Hansestadt Greifswald sowie der Robertvon-Ostertag-Medaille<br />
der Bundestierärztekammer<br />
ausgezeichnet. Er ist Mitglied<br />
der Nationalen Akademie der Wissenschaften<br />
Leopoldina, der Akademie der Wissenschaften<br />
in Hamburg, der Polnischen Akademie<br />
der Wissenschaften und der Königlich<br />
Belgischen Akademie für Medizin.<br />
Prof. Mettenleiter ist Mitglied der <strong>DVG</strong><br />
und wurde 2007 mit dem Martin-Lerche-<br />
Forschungspreis ausgezeichnet.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 91
PERSONEN<br />
Prof. Dr. Christa Kühn ist neue Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts<br />
Prof. Dr. Christa Kühn. Foto: FLI<br />
Prof. Dr. Christa Kühn hat die Präsidentschaft<br />
des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI)<br />
von Prof. Thomas C. Mettenleiter übernommen.<br />
Am Freitag, 30. Juni 2<strong>02</strong>3 verabschiedeten<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des Friedrich-Loeffler-Instituts offiziell<br />
ihren langjährigen Präsidenten Thomas C.<br />
Mettenleiter und begrüßten die neue Präsidentin.<br />
Die Tierärztin Christa Kühn ist die<br />
erste Frau an der Spitze des FLI in der<br />
111-jährigen Geschichte des Instituts.<br />
Prof. Christa Kühn wurde vom Bundesminister<br />
für Ernährung und Landwirtschaft,<br />
Cem Özdemir, als neue Präsidentin<br />
des Friedrich-Loeffler-Instituts (Bundesforschungsinstitut<br />
für Tiergesundheit; FLI)<br />
berufen. „Ich freue mich auf diese neue<br />
große Aufgabe und auf das tolle Team! Das<br />
FLI ist für mich wie eine große Armada aus<br />
vielen spezialisierten Schiffen, die einen<br />
Kurs fahren“, sagte Kühn bei der offiziellen<br />
Übergabe des Amtes. „Als Präsidentin werde<br />
ich weiter auf dem Kurs bleiben und einige<br />
neue Segel aufstellen.“<br />
Prof. Christa Kühn promovierte an der<br />
Tierärztlichen Hochschule Hannover. 2013<br />
folgte der Ruf zur Professur „Genetik der<br />
Krankheitsresistenz“ an der Agrar- und<br />
Umweltwissenschaftlichen Fakultät Rostock.<br />
Bis Juni 2<strong>02</strong>3 leitete sie das Institut<br />
für Genombiologie am Forschungsinstitut<br />
für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf.<br />
<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Kramer weiterhin Mitglied im BTK-Präsidium und ATF-Vorstand<br />
Auf der Herbst-Delegiertenversammlung<br />
der Bundestierärztekammer (BTK) wurde<br />
Dr. Holger Vogel mit einer großen Mehrheit<br />
als Präsident der Bundestierärztekammer<br />
(BTK) gewählt. Dr. Vogel, bislang Verantwortlicher<br />
für das Ressort „Öffentliches<br />
Veterinärwesen und gesundheitlicher Verbraucherschutz“<br />
und Präsident des Bundesverbands<br />
der beamteten Tierärzte,<br />
folgt damit auf Dr. Uwe Tiedemann, der<br />
das Amt seit 2015 innehatte. „Ich freue<br />
mich über meine neue Aufgabe in der Berufspolitik<br />
und möchte sowohl die BTK als<br />
Plattform der Landes-/Tierärztekammern<br />
ausgestalten als auch die Zukunft der tierärztlichen<br />
Berufsfelder sichern“, sagt der<br />
neue BTK-Präsident.<br />
Den neuen BTK-Präsidenten bestärken<br />
werden als neue 1. Vizepräsidentin Dr.<br />
Christiane Bärsch (Präsidentin der Tierärztekammer<br />
Niedersachsen) und Dr. Evelin<br />
Stampa (Präsidentin der Tierärztekammer<br />
Schleswig-Holstein) als neue 2. Vizepräsidentin.<br />
Weitere Mitglieder im Präsidium<br />
der BTK sind Dr. Siegfried Moder (Ressort<br />
„Praktische Berufsausübung“), Dr. Christine<br />
Bothmann („Öffentliches Veterinärwesen<br />
und gesundheitlicher Verbraucherschutz“)<br />
sowie Prof. Dr. Dr. h. c. mult. (Bursa,<br />
Toruń, Stara Zagora) Martin Kramer<br />
(„Weiterbildung, Forschung und Industrie“).<br />
Das Ressort „Internationale Angelegenheiten“<br />
wird weiterhin von Dr. Cornelia<br />
Rossi-Broy verantwortet.<br />
Die Delegiertenversammlung wählte<br />
außerdem den Vorstand der Akademie für<br />
tierärztliche Fortbildung (ATF). Die ATF ist<br />
die Fortbildungsorganisation der BTK. Eine<br />
Das neue BTK-Präsidium (v.l.n.r.): Dr. Bärsch, Dr. Rossi-Broy, Prof. Kramer, Dr. Vogel, Dr. Stampa,<br />
Dr. Bothmann und Dr. Moder. Foto: MIKA-fotografie, Berlin<br />
92<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
ihrer zentralen Aufgaben ist die Prüfung<br />
der Qualität von Fortbildungen und Fortbildungsarten<br />
anderer Anbieter. Bestätigt<br />
im Amt wurde der Vorsitzende Prof. Dr. Dr.<br />
h. c. Axel Wehrend für die vierte Amtszeit.<br />
Er leitet die Tierklinik für Reproduktionsmedizin<br />
und Neugeborenenkunde der Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen. Als stellvertretenden<br />
Vorsitzenden wählten die Delegierten<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. (Bursa,<br />
Toruń, Stara Zagora) Martin Kramer (Gießen),<br />
der seit 2016 auch Mitglied des BTK-<br />
Präsidiums für das Ressort „Weiterbildung,<br />
Forschung und Industrie“ ist. Als weitere<br />
Vorstandsmitglieder wurden Dr. Annekatrin<br />
Eckart (Buxheim) neu gewählt und Dr.<br />
PERSONEN<br />
Bodo Kröll (Erfurt), Dr. Heidi Kübler (Obersulm),<br />
Dr. Bettina Laub (Horst) und Prof. Dr.<br />
Stephan Neumann (Göttingen) in ihren<br />
Ämtern bestätigt. Die Mitglieder des Vorstands<br />
vertreten eine große Bandbreite<br />
tierärztlicher Tätigkeitsfelder.<br />
Die neue Führungsriege hat ihre Amtsgeschäfte<br />
am 01.11.2<strong>02</strong>3 aufgenommen.<br />
Dr. Siegfried Moder neuer FVE-Präsident<br />
Dr. Siegfried Moder. Foto: bpt<br />
Bei der Frühjahrstagung des Europäischen<br />
Tierärzteverbandes FVE in Zaječí (Tschechi-<br />
sche Republik) wurde der Präsident des<br />
Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte<br />
(bpt), Dr. Siegfried Moder, zum neuen<br />
Präsidenten der Federation of Veterinarians<br />
of Europe (FVE) gewählt. Er ist damit der<br />
oberste Repräsentant der Tierärzteschaft in<br />
Europa und vertritt mehr als 300.000 Tierärztinnen<br />
und Tierärzte. Als Vizepräsidenten/-innen<br />
wurde sein Wunschteam bestehend<br />
aus Dr. Jane Clark (Vereinigtes<br />
Königreich), Dr. Massenzio Fornasier (Italien),<br />
Dr. Piotr Kwieciński (Polen) und Dr. Mette<br />
Uldahl (Dänemark) gewählt. Die Amtszeit<br />
des FVE-Boards läuft bis 2<strong>02</strong>5. Moder wurde<br />
gemeinsam von Bundestierärztekammer<br />
(BTK) und bpt zur Wahl vorgeschlagen.<br />
In seiner ersten Amtszeit will Moder<br />
besonderen Fokus auf die Bekämpfung<br />
des Tierärztemangels in Europa legen.<br />
Außerdem geht es ihm um die Stärkung<br />
der Rolle der Tierärztinnen und Tierärzte in<br />
Tiergesundheit und Tierschutz, z. B. durch<br />
eine europaweit einheitliche Umsetzung<br />
des EU Animal Health Law mit seinen Vorgaben<br />
für regelmäßige Tiergesundheitsbesuche.<br />
Ein wichtiger Punkt seiner Arbeit<br />
wird auch die Etablierung eines europäischen<br />
One Health-Dialoges sein.<br />
Dr. Siegfried Moder ist Rinderpraktiker<br />
und betreibt seine Praxis mit mehreren angestellten<br />
Tierärztinnen und Tierärzten in<br />
Bayern. Seit 2015 ist er bpt-Präsident, Mitglied<br />
des Präsidiums der Bundestierärztekammer<br />
(Ressort Praktische Berufsausübung)<br />
und des Vorstands des Bundesverbands<br />
freier Berufe (BFB). Seit 2019 war Dr.<br />
Moder FVE-Vizepräsident und Schatzmeister.<br />
Ehrendoktorwürde für Prof. Dr. Axel Wehrend<br />
Dem Gießener Veterinärmediziner Prof.<br />
Dr. Axel Wehrend von der Tierklinik für<br />
Reproduktionsmedizin und Neugeborenenkunde<br />
an der Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen (JLU) ist die Ehrendoktorwürde<br />
der Trakia Universität in Stara<br />
Zagora (Bulgarien) verliehen worden. Die<br />
Auszeichnung erfolgte im Mai 2<strong>02</strong>3 im<br />
Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen<br />
Jubiläum der Veterinärmedizinischen<br />
Fakultät der Trakia Universität.<br />
Den Ehrentitel erhielt Prof. Wehrend in<br />
Anerkennung der seit 25 Jahren andauernden<br />
klinischen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit<br />
mit der Veterinärmedizinischen<br />
Fakultät der Trakia Universität auf<br />
dem Gebiet der Reproduktionsmedizin.<br />
Zudem besteht eine enge Kooperation in<br />
Verleihung der Ehrendoktorwürde der Trakia<br />
Universität Stara Zagora an Prof. Dr. Axel<br />
Wehrend (r.) durch Rektor Prof. Dr. Dobri Yarkov.<br />
Foto: Zagoroff<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 93
PERSONEN<br />
der Lehre und der Qualifikation des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses, im Rahmen<br />
derer gemeinsame Lehrveranstaltungen<br />
und wechselseitige Forschungsaufenthalte<br />
stattfinden.<br />
Prof. Wehrend hat seit dem Jahr 2007<br />
die Professur für Klinische Reproduktionsmedizin<br />
an der JLU inne. Nach seinem Studium<br />
der Veterinärmedizin an der Tierärztlichen<br />
Hochschule Hannover und der Approbation<br />
als Tierarzt führte ihn sein Weg<br />
bereits für einige Jahre an die JLU. Im Jahr<br />
20<strong>02</strong> erwarb er den Fachtierarzt für Reproduktionsmedizin<br />
und habilitierte sich ein<br />
Jahr später für das Fachgebiet Physiologie<br />
und Pathologie der Fortpflanzung. Vor seinem<br />
Ruf an die JLU hatte er eine Professur<br />
an der Universität Leipzig inne.<br />
Sein Forschungsinteresse gilt der vergleichenden<br />
Reproduktionsmedizin von<br />
Säugetieren sowie dem Tierwohl bei der<br />
Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere.<br />
Zudem engagiert sich Prof. Wehrend für<br />
den Schutz von Wildtieren.<br />
Prof. Wehrend war von 2009 bis 2016<br />
Leiter der damaligen <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Fortpflanzung<br />
und ihrer Störungen“ (heute<br />
„Reproduktionsmedizin“).<br />
Tierschutzpreis für Prof. Dr. Dr. Michael Erhard<br />
Umweltminister Thorsten Glauber zeichnete Prof. Erhard mit dem Bayerischen Tierschutzpreis aus.<br />
Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz<br />
Tierschutz ist ein hohes Gut und ein bedeutendes<br />
gesellschaftliches Thema. Seit<br />
20<strong>02</strong> ist der Tierschutz als Staatsziel im<br />
Grundgesetz verankert. In Bayern werden<br />
engagierte Bürger und Initiativen mit dem<br />
Tierschutzpreis der Bayerischen Staatsregierung<br />
ausgezeichnet.<br />
Den Sonderpreis 2<strong>02</strong>3 des Staatsministers<br />
erhielt Prof. Dr. Dr. Michael Erhard.<br />
Neben seinem beruflichen Wirken als In-<br />
haber des Lehrstuhls für Tierschutz, Verhaltenskunde,<br />
Tierhygiene und Tierhaltung<br />
der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
zeichnet sich Prof. Erhard durch hohes ehrenamtliches<br />
Tierschutzengagement auf<br />
Bundes- und Landesebene aus. Als Dozent<br />
hat er Generationen von Studierenden die<br />
Bedeutung des Tierschutzes nahegebracht<br />
und sie motiviert, unter seiner Ägide Tierschutzthemen<br />
wissenschaftlich zu beleuchten.<br />
So sind zahlreiche wissenschaftliche<br />
Publikationen entstanden, deren Ergebnisse<br />
den Tierschutz voranbringen<br />
(siehe auch Seite 62).<br />
Die Jury für den Tierschutzpreis setzt sich<br />
aus Vertretern von Staatsministerium, Tierschutzorganisationen,<br />
Tierärzteschaft, Wissenschaft<br />
und Landwirtschaft zusammen.<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag<br />
Aktuelle Tagungsbände und Publikationen<br />
können im Webshop auf der <strong>DVG</strong>-Homepage<br />
bestellt werden.<br />
Auf Wunsch sind einige Tagungsbände<br />
auch als pdf-Datei erhältlich. Dies können<br />
Sie bei Ihrer Bestellung im Webshop<br />
angeben.<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten 20 Prozent Rabatt<br />
auf alle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag<br />
(excl. Blauer Hund und excl. Online-<br />
Marketing Guide)!<br />
Webshop zur Bücherbestellung:<br />
https://www.dvg.net/verlagshop/<br />
bestellung/fachliteratur/<br />
Die Liste mit allen Publikationen der <strong>DVG</strong><br />
finden Sie aus Platzgründen online unter:<br />
https://www.dvg.net/verlagshop/<br />
buecher-bestell-liste/<br />
94<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
PERSONEN<br />
<strong>DVG</strong>-Vorstand und neue Fachgruppenleitungen<br />
Die <strong>DVG</strong> bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die sich für die <strong>DVG</strong> engagiert und ein Amt ausgeübt haben – häufig über<br />
viele Jahre – bzw. sich dafür zur Verfügung stellen. Durch Sie lebt die <strong>DVG</strong> und ohne Sie wäre die Durchführung der Tagungen und<br />
Kongresse nicht möglich!<br />
<strong>DVG</strong>-Vorstand<br />
Auf der Delegiertenversammlung der <strong>DVG</strong><br />
am 22.11.2<strong>02</strong>3 in Berlin wurden der <strong>DVG</strong>-<br />
Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. (Bursa, Torun,<br />
Stara Zagora) Martin Kramer (Gießen)<br />
sowie der Vizepräsident Prof. Dr. Jörg<br />
Aschenbach (Berlin) im Amt bestätigt. Bereits<br />
zuvor hatten die Fachgruppenvorstände<br />
des Arbeitsgebietes „Grundlagenforschung“<br />
Prof. Dr. Jens Tetens (Göttingen)<br />
in Nachfolge von Prof. Dr. Dr. Johann Schäffer<br />
(München) zum Leiter des Arbeitsgebietes<br />
gewählt. Im Arbeitsgebiet „Klinische<br />
Veterinärmedizin – Kleintiere“ wurde<br />
Prof. Dr. Andreas Moritz (Gießen) in Nachfolge<br />
von Prof. Dr. Michael Pees (Hannover)<br />
zum Leiter gewählt. Damit zogen Prof.<br />
Tetens und Prof. Moritz in den Vorstand der<br />
<strong>DVG</strong> ein; Prof. Schäffer und Prof. Pees schieden<br />
aus. Prof. Dr. Nicole Kemper wurde als<br />
Leiterin des Arbeitsgebietes „Infektionsmedizin<br />
und Hygiene“ bestätigt. Dem<br />
Vorstand gehören weiterhin an: Prof. Dr.<br />
Michael Röcken, Prof. Dr. Thomas Alter und<br />
Dr. Anna-Caroline Wöhr.<br />
Prof. Martin Kramer.<br />
Foto: MIKA-Fotografie, Berlin<br />
Prof. Jörg Aschenbach.<br />
Foto: privat<br />
Prof. Jens Tetens.<br />
Foto: privat<br />
Prof. Andreas Moritz.<br />
Foto: Oliver Nauditt<br />
Prof. Nicole Kemper.<br />
Foto: privat<br />
Fachgruppe „Bakteriologie und Mykologie“<br />
Die Fachgruppe führte am 22.05.2<strong>02</strong>3 im Rahmen ihrer Jahrestagung<br />
eine Mitgliederversammlung in Berlin durch. Zum Leiter<br />
wurde Prof. Dr. Stefan Schwarz (Berlin) gewählt. Prof. Dr. Christa<br />
Ewers wurde als stellvertretende Leiterin bestätigt.<br />
Fachgruppe „Schweinekrankheiten“<br />
Nachdem Prof. Dr. Doris Höltig (Berlin) vor zwei Jahren zur Leiterin<br />
gewählt wurde, stand nun die Wahl der stellvertretenden<br />
Fachgruppenleitung an. PD Dr. Matthias Eddicks (München) kandidierte<br />
für dieses Amt und wurde gewählt.<br />
Prof. Stefan Schwarz.<br />
Foto: privat<br />
Prof. Christa Ewers.<br />
Foto: privat<br />
Prof. Dr. Doris Höltig.<br />
Foto: privat<br />
PD Dr. Matthias Eddicks.<br />
Foto: privat<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 95
PERSONEN<br />
Fachgruppe „Epidemiologie und Dokumentation“<br />
Auch die Versammlung dieser Fachgruppe fand während der Jahrestagung<br />
statt. Nachdem die langjährige Leiterin PD Dr. Amely<br />
Campe (Hannover) nicht mehr zur Verfügung stand, wurde die<br />
bisherige Stellvertreterin PD Dr. Roswitha Merle (Berlin) am<br />
07.09.2<strong>02</strong>3 in Leipzig zur Leiterin gewählt. PD Dr. Katja Schulz<br />
(Greifswald-Insel Riems) wurde zur stellvertretenden Leiterin gewählt.<br />
Fachgruppe „Zier-, Zoo- und Wildvögel, Reptilien,<br />
Amphibien und Fische (ZZWRAF)“<br />
Am 08.09.2<strong>02</strong>3 wurde Prof. Dr. Michael Pees (Hannover) in Gießen<br />
im Amt bestätigt. Zur Stellvertreterin wurde PD Dr. Rachel<br />
Marschang (Bad Kissingen) in Nachfolge von Dr. Jens Straub<br />
(Düsseldorf) gewählt.<br />
PD Dr. Roswitha Merle.<br />
Foto: privat<br />
PD Dr. Katja Schulz.<br />
Foto: privat<br />
Prof. Dr. Michael Pees.<br />
Foto: privat<br />
PD Dr. Rachel Marschang.<br />
Foto: privat<br />
Fachgruppe „Versuchstierkunde“<br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses führte die Fachgruppe am<br />
24.11.2<strong>02</strong>3 ihre Jahrestagung und ihre Versammlung durch. Der<br />
langjährige Leiter, Dr. Heinz Brandstetter, stand nicht mehr zur<br />
Verfügung. Zur neuen Leiterin wurde Prof. Dr. Stephanie Krämer<br />
(Gießen) und zu ihrer Stellvertreterin Dr. Dr. Lisa Ernst (Aachen)<br />
gewählt.<br />
Fachgruppe „Klinische Pharmakologie und<br />
Toxikologie“<br />
In dieser Fachgruppe war das Amt der stellvertretenden Fachgruppenleitung<br />
längere Zeit unbesetzt. Umso mehr freute sich<br />
die Leiterin Prof. Dr. Melanie Hamann (Gießen), dass auf der Versammlung<br />
am 24.11.2<strong>02</strong>3 in Berlin PD Dr. Jessica Meißner (Hannover)<br />
für das Amt kandidierte und gewählt wurde.<br />
Prof. Dr. Melanie Hamann.<br />
Foto: privat<br />
Dr. Jessica Meißner.<br />
Foto: privat<br />
Prof. Dr. Stephanie Krämer (links) und Dr. Dr. Lisa Ernst.<br />
Foto: Carmen Körner, Cynthia Ruf<br />
96<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
PERSONEN<br />
Fachgruppe „Kleine Wiederkäuer und Neuweltkamele“<br />
Auf der Versammlung der Fachgruppe am 11.10.2<strong>02</strong>3 in Gießen übernahm der 1. stellvertretende Leiter Dr. Henrik Wagner (Gießen)<br />
turnusgemäß die Position des Leiters. Die bisherige Leiterin Dr. Regina Hannemann (Euskirchen) rückte auf die Position der 2. Stellvertreterin.<br />
Zur neuen 1. Stellvertreterin wurde Dr. Daniela Bürstel (Fellbach) gewählt.<br />
Dr. Henrik Wagner.<br />
Foto: privat<br />
Dr. Daniela Bürstel.<br />
Foto: privat<br />
Dr. Regina Hannemann.<br />
Foto: privat<br />
AG Gastroenterologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Auf der Mitgliederversammlung der AG Gastroenterologie am 25.11.2<strong>02</strong>3 in Berlin wählten die Mitglieder Dr. Anna-Lena Ziese zur<br />
Schriftführerin. Leiterin und Stellvertreter sind weiterhin Dr. Kathrin Busch (München) bzw. Thomas Rieker (Ravensburg).<br />
Dr. Kathrin Busch.<br />
Foto: privat<br />
Thomas Rieker.<br />
Foto: Leonie Lorenz<br />
Dr. Anna-Lena Ziese.<br />
Foto: privat<br />
Im Amt bestätigt:<br />
Fachgruppe AVID<br />
Auf der Versammlung der Fachgruppe im<br />
Rahmen der Jahrestagung im Kloster Banz<br />
wurden die Vorstände Virologie PD Dr.<br />
Kerstin Wernike und Dr. Nelly Scuda am<br />
14.09.2<strong>02</strong>3 im Amt bestätigt (siehe Seite<br />
55).<br />
Im Amt bestätigt:<br />
AG Computertomographie<br />
(AG-CT) der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Der Vorstand der AG-CT wurde auf der<br />
Versammlung der AG am 13.10.2<strong>02</strong>3 in<br />
Göttingen komplett bestätigt. So bleiben<br />
Dr. Michael Mihaljevic (Ravensburg) weiter<br />
1. Vorsitzender, Dr. Andreas Brühschwein<br />
(München) 2. Vorsitzender, Dr. Felix Sonntag<br />
(Ravensburg) Sekretär und Dr. Andrea<br />
Gessler (Göttingen) Budgetverwalterin<br />
(siehe Bericht auf Seite 30).<br />
Im Amt bestätigt:<br />
AG Kardiologie der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Die AG Kardiologie führte am 23.11.2<strong>02</strong>3<br />
in Berlin ihre Mitgliederversammlung<br />
durch. Prof. Dr. Matthias Schneider (Gießen)<br />
wurde im Amt als Leiter bestätigt. Zur<br />
stellvertretenden Leiterin wurde erneut Dr.<br />
Imke März (Hofheim) gewählt.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 97
PERSONEN<br />
Im Amt bestätigt:<br />
Fachgruppe „Verhaltensmedizin<br />
und Bissprävention“<br />
Die bisherige Leiterin Dr. Hildegard Jung<br />
(München) und ihre Stellvertreterin PD Dr.<br />
Dorothea Döring (München) wurden auf der<br />
Fachgruppenversammlung am 24.11.2<strong>02</strong>3<br />
in Berlin im Amt bestätigt.<br />
Neugründung:<br />
Fachgruppe „Bildgebende<br />
Verfahren“<br />
Die Gründungsversammlung der 41. und<br />
bislang jüngsten Fachgruppe der <strong>DVG</strong><br />
fand im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
am 22.11.2<strong>02</strong>3 in Berlin statt. Zur Leiterin<br />
wurde Dr. Kerstin von Pückler (Gießen) gewählt,<br />
zum Stellvertreter Dr. Ingmar Kiefer<br />
(Leipzig), siehe auch den Bericht auf<br />
Seite 4.<br />
TAGUNGSKALENDER 2<strong>02</strong>4<br />
Tagungen 2<strong>02</strong>4 <br />
Neugründung:<br />
AG Innere Medizin der Fachgruppe<br />
„Pferdekrankheiten“<br />
Auf der Gründungsversammlung dieser<br />
neuen Gruppierung am 25.11.2<strong>02</strong>3 in Berlin<br />
wurde Prof. Dr. Heidrun Gehlen (Berlin)<br />
zur Leiterin und Prof. Dr. Kerstin Fey (Gießen)<br />
zur stellvertretenden Leiterin gewählt<br />
(siehe Seite 4).<br />
Titel der Tagung Fachgruppe/Arbeitskreis Datum Ort<br />
32. InnLab-Tagung FG InnLab <strong>02</strong>. – 03.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>4 Hannover<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Progress, Modul 3 Onkologie FU Berlin, JLU Gießen, <strong>DVG</strong>, DGK-<strong>DVG</strong> 09. – 10.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>4 Berlin<br />
57. Jahrestagung Physiologie und Pathologie<br />
der Fortpflanzung, gleichzeitig<br />
49. Vet.-Hum.med. Gemeinschaftstagung<br />
FG Reproduktionsmedizin, DGRM,<br />
FU Berlin<br />
28.<strong>02</strong>. – 01.03.2<strong>02</strong>4 Berlin<br />
<strong>DVG</strong>-Tierschutztagung FG Tierschutz 29.<strong>02</strong>. – <strong>02</strong>.03.2<strong>02</strong>4 München<br />
Tagung der FG Didaktik und Kommunikation FG Didaktik und Kommunikation 05. – 06.03.2<strong>02</strong>4 online<br />
67. Jahrestagung und 29. Schnittseminar<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Pathologie<br />
FG Pathologie 08. – 10.03.2<strong>02</strong>4 Fulda<br />
Arthroskopie-Seminar FG Chirurgie 08.03. – 09.03.2<strong>02</strong>4 Gießen<br />
Tagung der AG Eutergesundheit AG Eutergesundheit 18. – 19.03.2<strong>02</strong>4 Schwäbisch Gmünd<br />
25. Workshop des AK Respiratorisches System AK Respiratorisches System 20.03.2<strong>02</strong>4 Mannheim<br />
2. Düppler Infektions- und Resistenztage 2<strong>02</strong>4 <strong>DVG</strong>-Fachgruppen, TZR 12.04.2<strong>02</strong>4 Berlin<br />
106. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten <strong>02</strong>. – 03.05.2<strong>02</strong>4 Hannover<br />
Ettlinger Thementage der DGK-<strong>DVG</strong>:<br />
Hämatologie bei Hund und Katze<br />
DGK-<strong>DVG</strong> 24. – 26.05.2<strong>02</strong>4 Ettlingen<br />
Tagung der FG Physiologie und Biochemie FG Physiologie und Biochemie 07. – 09.06.2<strong>02</strong>4 Hannover<br />
Surgical oncology meeting 2<strong>02</strong>4 FG Chirurgie, AG Onkologie 14. – 15.06.2<strong>02</strong>4 Gießen<br />
CARO (Campylobacter, Arcobacter &<br />
Related Organisms)<br />
Tagung der FG Parasitologie und<br />
parasitäre Krankheiten<br />
Charité, FU Berlin, Bayerisches<br />
Landesamt für Gesundheit &<br />
LM-Sicherheit<br />
FG Parasitologie und parasitäre<br />
Krankheiten<br />
01. – <strong>02</strong>.07.2<strong>02</strong>4 Tutzing<br />
08. – 10.07.2<strong>02</strong>4 Hannover<br />
Tierärztetag West - Der Kammerkongress<br />
(Kleintiere, Nutztiere, Pferde,<br />
Öffentlicher Dienst, TFA)<br />
<strong>DVG</strong> und Tierärztekammern 30.08. – 01.09.2<strong>02</strong>4 Dortmund<br />
98<br />
<strong>DVG</strong>-Forum <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
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Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
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(siehe Seite 2). Bei ermäßigten Beiträgen bitte Nachweis beifügen!<br />
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Kleintierpraxis – das Journal der DGK-<strong>DVG</strong> – möchte ich abonnieren.<br />
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noch kein Abonnement bestanden hat. Danach (und wenn schon ein<br />
Abonnement besteht) erhalte ich 25 % Rabatt auf den zu diesem Zeitpunkt<br />
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(Hannover) erhoben wird. Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem<br />
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Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das Abo nicht automatisch, sondern muss separat bei<br />
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Tierärztliche Praxis – das Journal der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen InnLab, Pathologie,<br />
Anästhesie, kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel, Bienen sowie Zier-, Zoound<br />
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische, möchte ich abonnieren. Als<br />
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Ausgabe K Ausgabe G Ausgabe K + G<br />
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gekündigt werden.<br />
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E-Mail: info@dvg.de I Tel.: 0641 984446-0<br />
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