Urlaubsmagazin Wernigerode & Schierke
Zeit, zu bleiben.
Zeit, zu bleiben.
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Zeit, zu bleiben<br />
… FÜR SCHLAULUCHSE<br />
VERTRAUEN IN DIE KRÄFTE DER NATUR:<br />
WIE NATURSCHUTZ IM HARZ GEHT<br />
Von oben betrachtet, ähnelt der Harz an manchen Stellen einem XXL-Mikado: Kahle, umgefallene Bäume<br />
liegen kreuz und quer übereinander. Jedoch sind die Spielregeln hier anders: Es gilt nicht, die meisten<br />
„Holzstäbe“ aufzusammeln, sondern sie bleiben einfach liegen. Mit dem Konzept „Natur Natur sein lassen“,<br />
soll sich aus dem einst bewirtschafteten Wald wieder ein Brockenurwald entwickeln.<br />
Doch wie kam es überhaupt erst dazu, dass<br />
große Teile des Harzwaldes so aussehen? Es<br />
sind die Nachwirkungen des stetigen Holzbedarfs<br />
in Zeiten des Bergbaus und Hüttenwesens,<br />
die die Anpflanzung einer schnellwachsenden<br />
Monokultur erforderlich machte. Diese<br />
Fichtenwälder sind anfällig für Schädlinge und<br />
können mit Klimaveränderungen weniger gut<br />
umgehen. So haben Borkenkäfer, Dürre und<br />
Waldbrände dem Harz in den letzten Jahrzehnten<br />
schwer zugesetzt.<br />
Jedoch kann man bereits jetzt Erfolge sehen,<br />
wie der Nationalpark sich Stück für Stück wieder<br />
erholt. So haben viele Insekten und seltene<br />
Pflanzenarten im sogenannten Totholz einen<br />
neuen Lebensraum gefunden. Bäume wie die<br />
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RANGER-TIPPS<br />
WALD IM WANDEL –<br />
MIT DEM RANGER UNTERWEGS<br />
MIT DEN RANGERN AUF<br />
KLIPPENWANDERUNG<br />
MIT DEM RANGER EINMAL UM DIE<br />
BROCKENKUPPE<br />
DER WEG DES WASSERS –<br />
UNTERWEGS MIT DEM RANGER<br />
Termine & Infos:<br />
nationalpark-harz.de/de/<br />
veranstaltungen/<br />
Buche, die ursprünglich hier ihre Heimat haben,<br />
kehren zurück und wachsen mit ausreichend<br />
Licht und Platz – in ihrem eigenen Tempo.<br />
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Initiativen,<br />
die mit Pflanz- oder Baumspende-Aktionen<br />
den Nationalpark unterstützen, sich wieder in<br />
einen gesunden Mischwald zu verwandeln. In<br />
bestimmten Gebieten ist daher auch eine aktive<br />
Aufforstung erlaubt und erwünscht. Allein<br />
in den letzten Jahren wurden hier über eine<br />
Million Bäume neu gepflanzt!<br />
247<br />
Quadratkilometer groß ist<br />
die Fläche vom gesamten<br />
Nationalpark Harz<br />
Dort, wo es geht, darf jedoch die Natur den<br />
Takt vorgeben und kann sich so auf natürliche<br />
Weise an die veränderten klimatischen<br />
Bedingungen anpassen. Das braucht natürlich<br />
Zeit und Geduld. Aber an vielen Stellen<br />
sehen wir bereits jetzt, dass das Konzept<br />
„Natur Natur sein lassen“ Früchte trägt. Und<br />
mit ein bisschen Glück treffen wir bei einer<br />
Wanderung auch Bewohner wie den Auerhahn<br />
oder den Luchs – eine Begegnung, die<br />
vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen<br />
wäre.<br />
KONTAKT:<br />
Nationalpark Harz<br />
nationalpark-harz.de<br />
Natur-Erlebniszentrum HohneHof<br />
hohnehof@npharz.de<br />
Nationalparkhaus <strong>Schierke</strong><br />
Tel. 039455 8640<br />
©Nationalpark Harz<br />
Führungen mit dem Ranger<br />
©WTG_Polyluchs