GICONcret III / 2014 - Das Kundenmagazin

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Seite 8 GICONcret GICONs Verfahrenstechniker mit wichtiger Rolle bei Auslegung, Bau und Betrieb von Anlagen Der Fachbereich Angewandte Verfahrenstechnik ermittelt und bewertet Stoff- und Energieströme und wendet die Ergebnisse bei der Planung und Optimierung von technischen Anlagen an. Dabei bedienen die Ingenieure von den Standorten Leipzig und Cottbus aus Kunden weltweit mit maßgeschneiderten Konzepten. Silvio Knorr beugt sich über ein Blatt mit Symbolen, Zahlen und zahlreichen Verbindungslinien. Ein Laie würde die Skizze nur schwerlich entschlüsseln können aber der GI- CON-Fachbereichsleiter erkennt mit geübtem Blick, ob die dargestellten Verfahren innerhalb der Anlage reibungslos funktionieren oder eventuell verbessert werden können. Sein Team legt in diesem Fall im Auftrag der Storengy Deutschland GmbH Drosselblenden aus, die in den Kondensatsystemen von zwei Erdgasspeichern eingesetzt werden sollen. Ziel ist es, mithilfe der Blenden die Anlagentechnik vor zu schneller Entleerung und einen Sammeltank vor unzulässigem Überdruck zu schützen. Hierzu schauen sich die Verfahrenstechniker eingangs den regulären Betriebszustand der Flüssigkeitsausschleusung an. Wichtig ist außerdem, dass sie Gasdurchschläge berücksichtigen, die am Ende des Vorgangs auftreten können. Nachdem der Druckaufbau im System während einer einzelnen oder parallelen Flüssigkeitsausschleu- ▲ Prinzipskizzen dienen als Grundlage für den Ist-Zustand und die Empfehlungen (Quelle: Storengy GmbH, Roteintragungen: GICON). sung oder eines Gasdurchbruchs berechnet wurde, ziehen die Ingenieure ihre Schlussfolgerungen. Am Rechner tragen sie diese in die bestehende Skizze ein (siehe Prinzipskizze), sodass am Ende eine Empfehlung zur Dimensionierung der Drosselblenden steht. Die Verbesserung existierender Anlagen konnte der Fachbereich in den vergangenen Jahren erfolgreich vorantreiben. Allein in 2014 betrachtete und optimierte Knorrs Team unter anderem zwei Biogaseinspeiseanlagen, ein Entsandungsbecken für Ölschlämme, die mögliche Verwendung eines Erdölbegleitgases, mehrere Tanks sowie Teile von Raffinerien. Vorrangiger Betrachtungsgegenstand ist dabei der Gesundheits- Die Kompetenzen des Fachbereichs Verfahrenstechnik umfassen: Ö Bilanzierung und Auslegung technischer Apparate und Anlagen Ö Verfahrenstechnische Ist-Stand- Aufnahme zur Optimierung der Stoff- und Energieströme Ö Machbarkeitsstudien Ö Konzept- und Prozessentwicklungen einschließlich Modellierungen mit ChemCAD Ö Ausbreitungsbetrachtungen für Stoff- und Wärmefreisetzungen (Gesundheits- und Explosionsschutz) Ö Reaktionstechnische Untersuchungen exothermer Reaktionen und Explosionsschutz im Zusammenhang mit der Ausbreitungen von Gasen. Doch auch bei der Planung neuer Anlagen spielt der Fachbereich eine wichtige Rolle, wenn die Kompetenzen beispielsweise mit der Genehmigungsplanung, Bioenergie oder Sicherheitstechnik kombiniert werden. Auch hier gilt der Anspruch GICONs, komplexe Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten. Mit der Einstellung eines englischen und eines spanischen Mitarbeiters wurde die Abteilung nicht nur fachlich verstärkt. Mit den wertvollen sprachlichen und kulturellen Kenntnissen erschließen sich für GI- CON neue Märkte für diese Dienstleistung. Schließlich können die Methoden der Verfahrenstechniker auf fast jede Anlage weltweit anwenden werden. ■ www Der aktuelle Flyer zum Thema Beratungs- und Ingenieurleistungen ist unter www.gicon.de in den Sprachen Deutsch, englisch und französisch abrufbar. ANSPRECHPARTNER ▲ GICONs Verfahrenstechniker optimieren Verdichteranlage wie diese GICON Großmann Ingenieur Consult GmbH, NL Leipzig, Dipl.-Ing. Silvio Knorr, Fachbereichsleiter Angewandte Verfahrenstechnik T +49 341 90999-61, s.knorr@gicon.de

GICONcret Seite 9 Umweltbaubegleitung: Ein zunehmend wichtiges Instrument vieler Bauprojekte Die Vermeidung von Umweltschäden auf Baustellen liegt nicht erst seit Inkrafttreten des Umweltschadensgesetzes (USchadG) im Interesse aller Vorhabenträger. Laut Gesetz haften alle Bauverantwortlichen in gleicher Weise für etwaige Umweltschäden. Zudem drohen Bauverzögerungen und Zusatzkosten. Auch deshalb hat sich das Tätigkeitsfeld der Umweltbaubegleitung zu einem wichtigen Instrument bei Bauprojekten entwickelt. Im GICON-Fachbereich Landschaftsplanung arbeiten mehrere fachlich geschulte Umweltbaubegleiter, die vor und während der Realisierung von Bauvorhaben dazu beitragen, nachteilige Umweltauswirkungen zu vermeiden. Dazu unterstützen sie den Bauherren bei der Einhaltung von Kontroll- und Prüfregeln sowie Auflagen des Umwelt- und Naturschutzes. Mögliche Schadensersatzansprüche durch Umweltschäden können so erst gar nicht entstehen und der Weg für eine zügige Vorhabensrealisierung geebnet. Die Aufgaben der Umweltbaubegleitung sind umfangreich und erstrecken sich vom Naturschutz inkl. Artenund Biotopschutz über den Boden-, Gewässer- und Immissionsschutz bis hin zu abfallrechtlichen und technischen Belangen. Der Leistungsinhalt ist jeweils vorhabensbezogen und ergibt sich aus Fachgesetzen sowie den Auflagen der Genehmigungsbescheide. Bei ihrer Arbeit können sich die GICON- Experten auf zahlreiche Projekterfahrungen ▲ Umsiedlung von Zauneidechsen im Windpark Klettwitz. berufen, zum Beispiel im Windpark Klettwitz – einer der derzeit größten Windparkbaustellen Europas. Im Rahmen eines umfangreichen Repoweringvorhabens begleiten sie dort fachlich die Einhaltung der Genehmigungsauflagen u.a. zur Umsetzung des Artenschutzrechtes. Zudem gehören diverse Maßnahmen zum Schutz und zur Vermeidung von Umweltbeeinträchtigungen zum Leistungsumfang. So wurden zum Schutz von Vögeln und deren Brut ornithologische Untersuchungen vor der erforderlichen Rodung von Waldabschnitten und Heckenstreifen ausgeführt, Ameisenbauten im Baufeld in unkritische Bereiche umgesetzt und Zauneidechsen umgesiedelt. Die Umsiedlung der Reptilien gestaltete sich sehr anspruchsvoll, da bereits im Vorfeld ein geeigneter Ersatzlebensraum gefunden und hergerichtet werden musste. So wurde auf einem rund 100 x 200 m großen Areal ein neues Habitat errichtet, welches den Lebensraumansprüchen der Tiere gerecht wird. Dazu wurden unter anderem Sand- und Betonbruchhaufen errichtet, welche den Tieren Besonnungsplätze und gleichzeitig Rückzugsmöglichkeiten bieten. Eine Untersuchung stellte sicher, dass durch die vorhandene Vegetation und das Insektenangebot die Nahrungsversorgung der Tiere im neuen Lebensraum gesichert ist. Für die Umsiedlung wurden an Altstandorten von Windenergieanlagen, an welchen Zauneidechsen vorkamen bzw. ein Vorkommen anzunehmen war, Fangeinrichtungen installiert. Hierfür wurden über 1500 Meter Amphibienschutzzaun aufgestellt und 160 Eimer eingegraben, welche über einen Zeitraum von über vier Wochen zweimal täglich kontrolliert wurden. Die vorgefundenen Tiere wurden in das neu errichtete Habitat umgesiedelt, wodurch das Überleben der lokalen Population gesichert werden konnte. ■ ANSPRECHPARTNER ▲ Ameisenumsiedlung per Radlader GICON Großmann Ingenieur Consult GmbH, Dipl.-Ing. Kristin Schwärig, Fachbereich Landschaftsplanung, T +49 351 47878-48, k.schwaerig@gicon.de

<strong>GICONcret</strong><br />

Seite 9<br />

Umweltbaubegleitung: Ein zunehmend wichtiges Instrument<br />

vieler Bauprojekte<br />

Die Vermeidung von Umweltschäden auf<br />

Baustellen liegt nicht erst seit Inkrafttreten<br />

des Umweltschadensgesetzes (USchadG)<br />

im Interesse aller Vorhabenträger. Laut Gesetz<br />

haften alle Bauverantwortlichen in gleicher<br />

Weise für etwaige Umweltschäden. Zudem<br />

drohen Bauverzögerungen und Zusatzkosten.<br />

Auch deshalb hat sich das Tätigkeitsfeld<br />

der Umweltbaubegleitung zu<br />

einem wichtigen Instrument bei Bauprojekten<br />

entwickelt.<br />

Im GICON-Fachbereich Landschaftsplanung<br />

arbeiten mehrere fachlich geschulte<br />

Umweltbaubegleiter, die vor und während<br />

der Realisierung von Bauvorhaben dazu<br />

beitragen, nachteilige Umweltauswirkungen<br />

zu vermeiden. Dazu unterstützen sie<br />

den Bauherren bei der Einhaltung von Kontroll-<br />

und Prüfregeln sowie Auflagen des Umwelt-<br />

und Naturschutzes. Mögliche Schadensersatzansprüche<br />

durch Umweltschäden<br />

können so erst gar nicht entstehen und<br />

der Weg für eine zügige Vorhabensrealisierung<br />

geebnet. Die Aufgaben der Umweltbaubegleitung<br />

sind umfangreich und erstrecken<br />

sich vom Naturschutz inkl. Artenund<br />

Biotopschutz über den Boden-, Gewässer-<br />

und Immissionsschutz bis hin zu abfallrechtlichen<br />

und technischen Belangen. Der<br />

Leistungsinhalt ist jeweils vorhabensbezogen<br />

und ergibt sich aus Fachgesetzen sowie<br />

den Auflagen der Genehmigungsbescheide.<br />

Bei ihrer Arbeit können sich die GICON-<br />

Experten auf zahlreiche Projekterfahrungen<br />

▲ Umsiedlung von Zauneidechsen im Windpark Klettwitz.<br />

berufen, zum Beispiel im Windpark Klettwitz<br />

– einer der derzeit größten Windparkbaustellen<br />

Europas. Im Rahmen eines umfangreichen<br />

Repoweringvorhabens begleiten<br />

sie dort fachlich die Einhaltung der Genehmigungsauflagen<br />

u.a. zur Umsetzung<br />

des Artenschutzrechtes. Zudem gehören diverse<br />

Maßnahmen zum Schutz und zur Vermeidung<br />

von Umweltbeeinträchtigungen<br />

zum Leistungsumfang.<br />

So wurden zum Schutz von Vögeln und<br />

deren Brut ornithologische Untersuchungen<br />

vor der erforderlichen Rodung von<br />

Waldabschnitten und Heckenstreifen ausgeführt,<br />

Ameisenbauten im Baufeld in unkritische<br />

Bereiche umgesetzt und Zauneidechsen<br />

umgesiedelt. Die Umsiedlung<br />

der Reptilien gestaltete sich sehr anspruchsvoll,<br />

da bereits im Vorfeld ein geeigneter Ersatzlebensraum<br />

gefunden und hergerichtet<br />

werden musste. So wurde auf einem rund<br />

100 x 200 m großen Areal ein neues Habitat<br />

errichtet, welches den Lebensraumansprüchen<br />

der Tiere gerecht wird. Dazu wurden<br />

unter anderem Sand- und Betonbruchhaufen<br />

errichtet, welche den Tieren Besonnungsplätze<br />

und gleichzeitig Rückzugsmöglichkeiten<br />

bieten. Eine Untersuchung<br />

stellte sicher, dass durch die vorhandene Vegetation<br />

und das Insektenangebot die Nahrungsversorgung<br />

der Tiere im neuen Lebensraum<br />

gesichert ist. Für die Umsiedlung<br />

wurden an Altstandorten von Windenergieanlagen,<br />

an welchen Zauneidechsen vorkamen<br />

bzw. ein Vorkommen anzunehmen<br />

war, Fangeinrichtungen installiert. Hierfür<br />

wurden über 1500 Meter Amphibienschutzzaun<br />

aufgestellt und 160 Eimer eingegraben,<br />

welche über einen Zeitraum von über<br />

vier Wochen zweimal täglich kontrolliert<br />

wurden. Die vorgefundenen Tiere wurden<br />

in das neu errichtete Habitat umgesiedelt,<br />

wodurch das Überleben der lokalen Population<br />

gesichert werden<br />

konnte. ■<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

▲ Ameisenumsiedlung per Radlader<br />

GICON Großmann Ingenieur Consult GmbH,<br />

Dipl.-Ing. Kristin Schwärig, Fachbereich<br />

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