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ZKZ 4937<br />

12 I 2023<br />

MAGAZIN FÜR DAS MÖBEL-BUSINESS<br />

Starkes Vorbild<br />

Schweizer Matratzen-Allianz<br />

arbeitet an Recyclingsystem<br />

Ganzheitliche Denke<br />

Wie sich die Massivholzspezialisten<br />

Decker und Thielemeyer dem Markt stellen<br />

Foto: Möbelwerke A. Decker<br />

MÖBELINDUSTRIE<br />

IM SEPTEMBER<br />

14 % MINUS<br />

Franke: Große Bühne in Aarburg<br />

Emma: Will Volksmarke werden<br />

Brüssel: Zufriedene Gesichter<br />

Revive: Secondhand wird Mainstream<br />

Galaxus: Ehrgeiziger Online-Marktplatz<br />

Studie: So kaufen die Digital Natives


PERSÖNLICHPAUL JONAS<br />

Paul Jonas hat Revive 2015 gemeinsam<br />

mit seinem Grundschulfreund<br />

Jonas Brenig gegründet. Heute<br />

beschäftigen beide am Standort<br />

in Köln-Lövenich, wo sich ihr<br />

Showroom, das Lager, die Polsterei<br />

und Näherei sowie das Fotostudio<br />

befinden, rund 30 Mitarbeiter:innen.<br />

18 möbel kultur 12/2023


Foto: Revive<br />

1<br />

möbel kultur: Revive verkauft seit 2015<br />

gebrauchte und aufbereitete Designermöbel.<br />

Wie hat sich der Markt für Secondhand-Einrichtungsgegenständen<br />

in den<br />

vergangenen Jahren entwickelt?<br />

Paul Jonas: Wir merken über die<br />

letzten Jahre, dass das Thema immer<br />

mehr salonfähig wird. Wo früher der<br />

Griff zu gebrauchten Artikeln noch<br />

eher „öko“ war, aus Geldgründen<br />

motiviert oder für Vintage-Produkte<br />

reserviert war, findet heute der Kauf<br />

gebrauchter Produkte immer mehr<br />

seinen Weg in den Mainstream. Es<br />

gibt mittlerweile einige kleinere<br />

Händler, die ähnliche Konzepte<br />

wie wir verfolgen und es gibt mit<br />

Cocoli, Whoppa und Interior Circle<br />

fokussierte Marktplätze, die sich auf<br />

den Zweitmarkt von Interior Produkten<br />

spezialisieren. Wir haben<br />

das erwartet. Was im Automarkt seit<br />

Jahrzehnten ganz normal ist, wird<br />

nach und nach auch in anderen<br />

Branchen normal werden.<br />

möbel kultur: Der Kauf und Verkauf von<br />

2 Secondhand-Artikeln hat etwas mit einer<br />

Haltung zu tun. Wie sieht diese bei Ihnen,<br />

Ihren Partnern und Kund:innen aus?<br />

Paul Jonas: Das stimmt. Genau darum<br />

geht es uns am Ende auch und wir<br />

sehen dies auch bei vielen unserer<br />

Kunden. Wir wollen unsere Zeit und<br />

Ressourcen sinnhaft investieren.<br />

Reparieren und Wiederverwenden<br />

macht Sinn. Da geht es primär<br />

gar nicht um die wirtschaftlichen<br />

Aspekte. Die kommen ganz naturgemäß<br />

im zweiten Schritt. Ich bin<br />

großer Fan von der Wortreihe „sein<br />

- tun - haben“. Haltung entsteht im<br />

Sein. Dort sollte alles beginnen.<br />

3<br />

Wie die große Mehrheit der Möbelhändler<br />

haben Sie von den Einrichtungs käufen<br />

während der Corona-Pandemie profitiert.<br />

Wie sieht die aktuelle Geschäftsentwicklung<br />

aus? Spüren sie die Kaufzurückhaltung<br />

der Konsument:innen?<br />

Paul Jonas: Ganz im Gegenteil. Wir<br />

erleben in diesem Jahr unglaublichen<br />

Aufwind. Seit Mai 2023 konnten wir<br />

jeden Monat das Umsatzziel überbieten.<br />

Der August war der beste<br />

Monat seit unserer Gründung. Im<br />

Oktober haben wir unseren drittbesten<br />

Monat eingefahren.<br />

4<br />

möbel kultur: Worauf führen Sie die<br />

Entwicklung zurück, vor allem auch<br />

im Hinblick darauf, dass der Großteil des<br />

Revive-Gründer Paul Jonas<br />

Secondhand wird<br />

zum Mainstream<br />

Möbelhandels gerade sehr zu kämpfen hat?<br />

Paul Jonas: Wir haben uns in den<br />

letzten Jahren immer mehr auf<br />

das wesentliche konzentriert und<br />

reduziert. Bikes beispielsweise sind<br />

nicht mehr im Angebot – wir fokussieren<br />

uns wieder voll auf Interior.<br />

Zudem haben wir unser Sortiment<br />

um Esszimmerstühle und -tische<br />

sowie Sideboards erweitert. Dazu<br />

sind wir sehr stark geworden, was<br />

unsere Datenanalysen angeht. Wir<br />

schaffen es immer besser, unseren<br />

Kunden genau das Sortiment anzubieten,<br />

welches sie sich wünschen<br />

und bei uns gut läuft. Hinzu kommt<br />

eine progressive Expansion seit Mai.<br />

Wir haben unsere Lagerfläche und<br />

das Sortiment mehr als verdoppelt.<br />

Zusätzlich investieren wir sehr viel<br />

Zeit in unser Sales Team und die<br />

Prozesse dahinter.<br />

5<br />

möbel kultur: Revive betreibt einen Store<br />

und hatte zwischenzeitlich mehrere<br />

Verkaufspartner. Wie sieht Ihre Präsenz im<br />

Handel aktuell aus?<br />

Paul Jonas: Auch hier verfolgen wir<br />

den Ansatz von „weniger ist mehr“.<br />

Wir haben uns in den vergangenen<br />

Jahren mit einem weiteren Store in<br />

Sindelfingen, einem Pop-up-Store<br />

in Köln und kleineren Kooperationen<br />

ausprobiert. Mittlerweile findet<br />

Revive physisch zu 100 Prozent in<br />

Köln-Lövenich statt. Weniger Ablenkung,<br />

mehr Schlagkraft. Von hier aus<br />

versenden wir in die ganze Welt.<br />

6<br />

möbel kultur: Welche Segmente laufen<br />

besonders gut und welche schleppend?<br />

Paul Jonas: Unsere Evergreens sind<br />

Sofas und Sessel. Das sind unsere<br />

2015 in einer Nische gestartet, hat sich Revive zu einem großen Anbieter gebrauchter<br />

Hochwert-Möbel etabliert. 20.000 Produkte fanden durch das Unternehmen ein<br />

neues Zuhause. In der „möbel kultur“ erläutert Gründer Paul Jonas, was das<br />

Erfolgsrezept des Unternehmens ist und warum sich 2023 für ihn zu einem Spitzenjahr<br />

entwickelt hat.<br />

Hauptkategorien. Wirklich gute<br />

Resonanz finden auch unsere neuen<br />

Kategorien Esszimmerstühle, Tische<br />

und Sideboards. Insbesondere von<br />

der Performance bei Stühlen bin<br />

ich überrascht. Wir sind hier weg<br />

vom Angebot von einzelnen Artikeln<br />

mit variabler Stückzahl hin zu<br />

fest definierten 4er, 6er oder 8er<br />

Gruppen übergangen. Das kommt<br />

sehr gut an und lässt uns besser<br />

planen. Als schleppend könnte ich<br />

besonders große Ecksofa-Kombinationen<br />

nennen.<br />

7<br />

Wie groß ist der Warenbestand und von<br />

wo kommen die Produkte? Welche Industriepartner<br />

sind besonders kooperativ?<br />

Paul Jonas: Wir haben aktuell einen<br />

Bestand von ca. 1.000 Möbelstücken,<br />

die bei uns lagern und sofort verfügbar<br />

sind. Die meisten unserer Produkte<br />

werden uns aktiv angeboten.<br />

Das können Privatpersonen oder<br />

Unternehmen sein, die sich verändern<br />

oder aus verschiedensten<br />

Gründen ein Möbelstück verkaufen<br />

wollen. Für einen ausgewählten Teil<br />

an Produkten gehen wir auch noch<br />

selbst aktiv ins Sourcing auf öffentlichen<br />

Marktplätzen – das meiste<br />

wird uns aber tatsächlich mittlerweile<br />

angeboten, ohne, dass wir<br />

hier Marketing betreiben müssen.<br />

Derzeit entwickeln sich auch tolle<br />

neue Partnerschaften. Mit Cor bspw.<br />

bringen wir das „CORever“-Rücknahmeprogramm<br />

für Cor Möbel<br />

an den Start. Mit Bretz arbeiten<br />

wir seit kurzem direkt zusammen<br />

und übernehmen Auslaufmodelle<br />

und Ausstellungsstücke. Mit<br />

Rolf Benz sind wir im Gespräch.<br />

Auch mit Ligne Roset arbeiten wir<br />

schon seit einigen Jahren erfolgreich<br />

zusammen und übernehmen<br />

„Multy“-Schlafsofas, die sonst entsorgt<br />

werden würden. Bei uns finden<br />

sie ein neues Leben.<br />

8<br />

möbel kultur: Wie sehen die weiteren<br />

Schritte im Unternehmen aus, um die<br />

positive Entwicklung fortzusetzen?<br />

Paul Jonas: Aktuell liegt unser Fokus<br />

darauf, den derzeitigen Schritt der<br />

Expansion abzuschließen. Hier wird<br />

noch etwas an Warenbestand aufgebaut<br />

und die neuen Kategorien<br />

werden weiter ausgefüllt. 2024 wird<br />

die nächste Halle fertig, ein ca. 700<br />

qm Neubau, der direkt an unsere<br />

aktuellen Flächen andocken wird.<br />

Ansonsten stärken wir den Kern:<br />

Prozesse und Team. Wenn es hier<br />

läuft, läuft es ganzheitlich.<br />

9<br />

möbel kultur: Wird im Rahmen der<br />

Expansion auch das Team vergrößert?<br />

Paul Jonas: Ja. Initial braucht es für<br />

den Aufbau des Warenbestandes<br />

insbesondere in der Logistik und<br />

Aufbereitung mehr Personal. Einmal<br />

aufgebaut, profitieren wir dann<br />

von unserer etablierten Infrastruktur.<br />

Wir merken jedoch jetzt schon<br />

deutlich die Umsatzsteigerung und<br />

erweitern aktuell unsere Teams des<br />

Verkaufs, Logistik, Aufbereitung und<br />

Lager. In 2024 soll auch der Einkauf<br />

personell erweitert werden.<br />

möbel kultur: Mit welchen Erwartungen<br />

starten Sie ins Jahr 2024?<br />

10<br />

Paul Jonas: Wir sind bestens für die<br />

Zukunft aufgestellt und haben noch<br />

unglaublich viel Potenzial, welches<br />

nur darauf gewartet wird, genutzt<br />

zu werden. DORIS SCHMIDT<br />

www.revive.de<br />

12/2023 möbel kultur 19


TOP-THEMA/MASSIVHOLZMÖBEL<br />

Eine<br />

ganzheitliche<br />

Betrachtung<br />

Ihr 20-jähriges Jubiläum feiert<br />

die „Initiative Pro Massivholz“ in<br />

diesem Jahr. Grund genug für<br />

die IPM, einmal mehr deutlich<br />

zu machen, was die Massivholzmöbelhersteller<br />

ausmacht, wie<br />

sie produzieren, wie nachhaltig<br />

sie sich aufstellen und gleichzeitig<br />

die aktuellen Herausforderungen<br />

des Marktes angehen. Vor Ort<br />

bei den Möbelwerken A. Decker<br />

in Borgentreich-Borgholz und<br />

bei Thielemeyer in Delbrück-<br />

Westenholz.<br />

Fotos: Decker; möbel kultur<br />

Die Leimholzplatte, die bei den Möbelwerken A. Decker selbst gefertigt wird, ist der Ursprung aller<br />

Möbelstücke in der Produktion, erläuterte Inhaber Andreas Decker. Mit auf der Pressereise waren<br />

neben Evelyne Beckmann und Doris Bauer (v.l.), beide Vincentz Network, u.a. auch alle IPM-<br />

Mitglieder, darunter Bernhard Hartmann und Ulf Thielemeyer (v.l.).<br />

Viel moderne Technologien, aber auch viel handwerkliches Können sind<br />

bei Decker gefragt, um die modernen Massivholzmöbel – seit 2015 auch<br />

Küchen – zu fertigen, (ganz rechts: Wohnen-Programm „Camara“).<br />

20 möbel kultur 12/2023


Nicht nur die Liebe zum Massivholz<br />

und die Fokussierung<br />

auf das natürliche Material,<br />

auch die Fertigung „Made in<br />

Germany“, eine über 100-jährige<br />

Firmengeschichte und die Mitgliedschaft<br />

bei der „Initiative Pro<br />

Massivholz“ verbindet die Möbelwerke<br />

A. Decker und Thielemeyer.<br />

Bei einem Blick in die Produktionen<br />

wird jedoch deutlich, dass es auch<br />

Unterschiede gibt.<br />

Möbel, Andreas Decker nennt es<br />

das „Reinholzgebot“. Der Hersteller<br />

produziert ausschließlich kommissionsweise,<br />

derzeit im Zwei-Schicht-<br />

Betrieb mit mehr als 200 Beschäftigten.<br />

Die Roadmap, also die Vision,<br />

die Decker bereits 2018 formuliert<br />

hat, sieht vor, reibungslos ab Stückzahl<br />

Eins zu produzieren. „Auch<br />

„Kleinstserien sollen beherrschbar<br />

gemacht werden“, erläutert Andreas<br />

Decker. Dabei immer im Blick: Das<br />

MES-Fertigungsmanagement, heißt,<br />

Prozesse, die u.a. dafür sorgen, dass<br />

die Maschinenauslastung gesteigert<br />

wird, die Durchlauf- und Rüstzeiten<br />

optimiert und Lagerbestände verringert<br />

werden sowie die Termintreue<br />

wächst. Der Kunde, gerade im hochwertigen<br />

Segment, wird immer individueller,<br />

hat spezielle Wünsche, die<br />

Decker auch erfüllen möchte – und<br />

zwar mit handwerklicher Sorgfalt.<br />

Von 2018 bis 2021 wurden deshalb<br />

bereits rund neun Millionen Euro<br />

in neue Maschinen und Prozesse<br />

investiert. Aktuell soll das Teilelager<br />

auf ein Drittel seiner jetzigen Größe<br />

reduziert werden. Auch dabei werden<br />

moderne, digitale Technologien<br />

eingesetzt. Doch bei der Verarbeitung<br />

Wir wollen möglichst<br />

viel aus den Brettern<br />

rausholen.<br />

Andreas Decker<br />

von Massivholz wird es immer auch<br />

viele manuelle Tätigkeiten, wie beispielsweise<br />

das Kontrollieren und<br />

Nachschleifen, geben.<br />

Zur DNA von Decker gehören seit<br />

jeher nachhaltige Verhaltens weisen,<br />

die sich auch darin zeigen, dass die<br />

Produkte möglichst langlebig sein<br />

sollen und der Materialeinsatz ressourcenschonend.<br />

Bereits seit 2010<br />

wird ausschließlich Holz aus zertifizierter<br />

Waldwirtschaft (PEFC)<br />

eingesetzt. Seit 2015 fertigt Decker<br />

klimaneutral, u.a. durch ein Biomasseheizwerk<br />

mit 2,5 Megawatt,<br />

Photovoltaikanlagen, deren Heizleistung<br />

900 kWp betragen – weitere<br />

1.000 kWp sind in Planung. Der<br />

Decker-Vertriebsleiter Oliver Niehus<br />

zeigt sich sehr zufrieden mit der<br />

Entwicklung der Decker-Küchen.<br />

Autarkiegrad liegt derzeit bei 30<br />

Prozent. Der selbst erzeugte Strom<br />

wird zu 100 Prozent mit Ökostrom<br />

ergänzt. Darüber hinaus wird die<br />

Abwärme genutzt und auch mit<br />

einer Regenwasserrückgewinnungsanlage<br />

gearbeitet.<br />

Lieferwege, Energieversorgung,<br />

soziale Verantwortung<br />

Und das alles sind Punkte, die<br />

Andreas Ruf, Geschäftsführer der<br />

„Initiative Pro Massivholz“, künftig<br />

in der Kommunikation nach<br />

außen stärker herausheben möchte.<br />

Denn: „Nachhaltigkeit ist viel mehr<br />

als die Produktion von langlebigen<br />

Massivholzmöbeln.“ Das heißt, es<br />

FACTS<br />

❯ Möbelwerke A. Decker, Borgentreich<br />

❯ Gegründet: 1915 (Korbmacher) von<br />

August Decker<br />

❯ Geschäftsführung: Andreas Decker,<br />

Dirk Klasfauseweh<br />

❯ Produktionsstätten: 2, in Borgentreich<br />

und Natzungen: Hauptrohstoff:<br />

Schnittholz (48% aus D, 52% aus<br />

EU-Wäldern)<br />

❯ Produktionsfläche: ca. 50.000 qm<br />

❯ Anzahl der Mitarbeitenden: ca. 230<br />

❯ Sortiment: Wohnmöbel, Homeoffice,<br />

Küchen (seit 2015), Schlafzimmer<br />

(seit 2023)<br />

❯ Vertrieb: vor allem DACH-Region<br />

❯ Siegel: Goldenes M, RAL-Zeichen:<br />

Klimaneutral, Zirkulär nachhaltig,<br />

Schadstoff geprüft, Made in<br />

Germany, PEFC-zertifiziert<br />

❯ Vision: Stückzahl 1<br />

www.decker.de<br />

Leimholzplatte in eigener<br />

Wertschöpfungskette<br />

Decker produziert am Firmensitz in<br />

Borgentreich auf 50.000 qm Fläche<br />

Massivholzmöbel für die Bereiche<br />

Wohnen, Speisen, Schlafen und<br />

Arbeiten, seit 2015 gehören auch<br />

Küchen zum Sortiment, die sich<br />

heute schon in 200 Küchenstudios<br />

finden. Das Alleinstellungsmerkmal<br />

zeigt Firmenchef Andreas Decker<br />

gleich zu Beginn der Werksführung<br />

auf. Denn das Familienunternehmen<br />

ist der einzige Möbelhersteller in der<br />

IPM, der die Fertigung der Leimholzplatten<br />

in die eigene Wertschöpfungskette<br />

integriert hat, wodurch<br />

eine möglichst optimale Nutzung<br />

des Rohstoffs Holz – bei Decker<br />

Eiche, Buche und ganz neu Edelkastanie<br />

– gewährleistet wird. „Das<br />

ist bei uns ein stetiger Prozess“,<br />

betont Andreas Decker, „wir wollen<br />

die Holzausnutzung immer weiter<br />

verbessern und möglichst viel aus<br />

den Brettern rausholen.“ Die Leimholzplatte<br />

ist die Basis aller Deckersoll<br />

mehr als bisher auch um die<br />

Lieferwege, die Energieversorgung<br />

oder die soziale Verantwortung<br />

gehen. Das werde von den Mitgliedern,<br />

zu denen neben Decker<br />

und Thielemeyer auch die Hartmann<br />

Möbelwerke, Wimmer und<br />

das österreichische Unternehmen<br />

Voglauer gehören, schon so gelebt,<br />

doch noch zu wenig an die Öffentlichkeit<br />

transportiert. Ein Zeichen<br />

dafür ist das neue Logo der IPM,<br />

das den ökologischen Fingerabdruck<br />

12/2023 möbel kultur 21


VERBÄNDE<br />

Feierabend nach der Messe: Der<br />

Auftritt von Michael Schulte<br />

begeisterte das Publikum.<br />

Die doppelte EM<strong>MK</strong>-<br />

Doppelspitze (v.l.): Jens Hölper<br />

und Torsten Goldbecker (beide<br />

Garant) mit Ulf Rebenschütz<br />

und Felix Doerr (beide EMV).<br />

EM<strong>MK</strong>: Gemeinsame Sache in Leipzig<br />

Messe als Motor<br />

Am 12. und 13. November luden EMV/KSV und die Garant-Gruppe zum dritten Mal zur<br />

gemeinsamen Ordermesse ein. Mehr als 120 Aussteller und 2.000 Besucher:innen<br />

kamen in die Neue Leipziger Messe – ein Zuwachs von über 30 Prozent gegenüber der<br />

Vergleichsmesse 2021. Auf 15.000 qm gab es Leistungs- und Zuteilungspakete der freien<br />

Sortimente, Exklusivmodelle sowie die verbandseigenen Kollektionsmarken zu sehen.<br />

Gute Infrastruktur und<br />

problemlos zu erreichen:<br />

Das Leipziger Messegelände<br />

war erneut ein geeigneter<br />

Schauplatz für die Leistungsschau<br />

der EM<strong>MK</strong>.<br />

Jetzt erst recht! Das schien der<br />

Leitgedanke der diesjährigen<br />

EM<strong>MK</strong>-Ordermesse zu sein.<br />

„Mehr denn je gilt es, den mittelständischen<br />

Fachhandel tatkräftig<br />

zu unterstützen und die Verbraucher<br />

zum Kauf neuer Möbel und Küchen<br />

zu bewegen“, schickten die vier Verbandsgeschäftsführer<br />

dem Geschehen<br />

auf dem Messeparkett voraus.<br />

„Die Händler haben das Gefühl,<br />

dass sie sich hier umschauen müssen,<br />

dafür ist die Lage einfach zu volatil<br />

in Bezug auf Sortimente und Preislagen“,<br />

erklärte EMV-Geschäftsführer<br />

Ulf Rebenschütz.<br />

So stimmten alle vier Geschäftsführer<br />

darin überein, dass es auf<br />

dieser Messe ganz entscheidend um<br />

den Sortimentsaufbau für die kommenden<br />

zwei bis drei Jahre ging.<br />

Zumal die jüngsten Turbulenzen, in<br />

die einige Industrievertreter geraten<br />

sind, für Unruhe gesorgt haben, so<br />

waren die Nachrichten von Nolte<br />

Germersheim ein heißes Thema auf<br />

dem Messeparkett. Arco Polstermöbel<br />

war schon gar nicht mehr angereist.<br />

„Für unsere Einkäufer ist das<br />

frustrierend. Die Vielfalt nimmt ab“,<br />

diagnostizierte Garant-Geschäftsführer<br />

Jens Hölper im Hinblick auf die<br />

Ereignisse der vergangenen Wochen.<br />

Zum anderen sorgt die schwächelnde<br />

Konjunktur für Bewegung<br />

im Portfolio, wie er am Beispiel<br />

26 möbel kultur 12/2023


Küche illustrierte: „Der Boom ist<br />

vorbei und die Preise sind von Ende<br />

2021 bis heute kumuliert zwischen<br />

15 und 30 Prozent gestiegen – je<br />

nach Hersteller. In solch einer Phase<br />

sind die Partner auch wieder offen<br />

für neue Lieferanten.“<br />

Vor allem Ulf Rebenschütz konnte<br />

der mitunter trüben Marktlage aber<br />

auch Positives abgewinnen. „Es ist<br />

nicht gut, zu satt zu sein.“ Der Wettbewerb<br />

verschärfe sich wieder und<br />

somit seien neue Ideen und Produkte<br />

gefragt, die für Schwung am<br />

POS sorgen. Und davon mal abgesehen<br />

sei die Möbelwelt auch nicht<br />

komplett schwarz. Zwar liege man<br />

mit den Umsatzzahlen unter dem<br />

Vorjahr, andererseits sei man „locker<br />

auf dem Niveau von 2021“, was<br />

ja bekanntermaßen kein schlechtes<br />

Möbeljahr gewesen ist. Und zumindest<br />

prognostizieren die beiden Mittelstands-Verbände<br />

im kommenden<br />

Jahr „keine weitere Eintrübung“,<br />

wie Garant-Geschäftsführer Torsten<br />

Goldbecker erklärte: „Die Basis wird<br />

2024 gehalten – mit der Ausnahme<br />

von Küche.“<br />

Der erfolgreiche Verkauf der<br />

Sortimente benötige aktuell zusätzliche<br />

Marketingunterstützung auf<br />

allen Kanälen – eine Stärke der vertriebs-<br />

und marketingorientierten<br />

Full-Service-Verbände. Wo während<br />

der letzten Jahre kaum Werbung<br />

notwendig gewesen ist, müsse nun<br />

wieder gezielt investiert werden,<br />

um neue Kunden zu gewinnen. Die<br />

Industrie reagiere darauf mit attraktiven<br />

Programmen und Modellen, die<br />

auf der Messe vorgestellt wurden.<br />

„Dabei profitieren unsere Händler<br />

von der Kraft und dem Einkaufsvolumen<br />

unserer Kooperation“, so<br />

die EM<strong>MK</strong>-Chefs.<br />

Im fünften Jahr ihres Bestehens<br />

war es die dritte Auflage der gemeinsamen<br />

Ordermesse. Die Messe<br />

erstreckte sich auf insgesamt 15.000<br />

qm Ausstellungsfläche in der Halle 5<br />

der Leipziger Messe. Davon umfasste<br />

der Bereich Küche ca. 5.000 qm<br />

Fläche mit 40 Ausstellern verschiedener<br />

Warengruppen. Der Bereich<br />

Wohnen und Schlafen belegte rund<br />

10.000 qm. Neben den Leistungssortimenten<br />

der gemeinsamen<br />

Einkaufsgesellschaft stellten EMV/<br />

KSV und Garant auch ihre eigenen<br />

Kollektionsmarken vor.<br />

Der EMV verfolgte mit der Präsentation<br />

in Leipzig erstmalig das<br />

Prinzip „all in one“, sodass neben<br />

den Leistungssortimenten Neuheiten<br />

aus allen bekannten Marken-Kollektionen,<br />

wie z.B. „Contur“, „Raumfreunde“,<br />

„Global“, „Lebensart“<br />

oder „Natura“ präsentiert wurden.<br />

Die „EMC Collection“ begeisterte<br />

mit fünf neuen Programmen, die<br />

gemeinsam mit Markenbotschafter<br />

Mark Kühler vorgestellt wurden.<br />

Garant zeigte mit „Liva“ und der<br />

„Garant Collection“ Neuheiten in<br />

den Warengruppen Polster, Wohnen,<br />

Speisen und Schlafen. Neue „Liva“<br />

-Modelle wie die Garnitur „Dallas“<br />

ermöglichen es, mit wenigen Platzierungen<br />

eine maximale Bandbreite<br />

an Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten<br />

zu realisieren.<br />

Die Fachhändler<br />

konnten in der Halle<br />

5 des Leipziger<br />

Messegeländes<br />

nicht nur die Kollektionen<br />

von mehr<br />

als 120 Ausstellern<br />

begutachten,<br />

auch Services und<br />

Marketingkonzepte<br />

standen im Fokus.<br />

FACTS<br />

❯ EM<strong>MK</strong>-Messe am 12. und 13.<br />

November 2023 in Leipzig<br />

❯ Mehr als 120 Aussteller auf 15.000<br />

qm Fläche, davon 5.000 qm für Küche<br />

mit 40 Ausstellern<br />

❯ 2.000 Besucher:innen<br />

(+30 Prozent gegenüber 2021)<br />

Garant stellte außerdem neben<br />

bewährten Marketingbausteinen,<br />

die insbesondere digital für messbar<br />

mehr Frequenz im Handel sorgen,<br />

auch neue, imageorientierte Maßnahmen<br />

zur Schärfung der regionalen<br />

Positionierung vor.<br />

„Wir freuen uns, dass die Ordermesse<br />

in diesem Jahr einen so positiven<br />

Zuspruch erfahren hat“, erklärte<br />

die EM<strong>MK</strong>-Geschäftsführung: „Für<br />

unsere Händler ist es eine exzellente<br />

Möglichkeit, alle relevanten<br />

Lieferanten an nur zwei Messetagen<br />

zu treffen und von den Top-Messeangeboten<br />

zu profitieren. Genauso<br />

wichtig ist uns aber der persönliche<br />

❯ Dritte gemeinsame Messe seit dem<br />

fünfjährigen Bestehen der<br />

Einkaufsgemeinschaft<br />

Aspekt: Der aktive Austausch und<br />

die gelebte Partnerschaft zwischen<br />

Handel, Industrie und Verbänden.<br />

Unser EM<strong>MK</strong>-Abend zeigt, dass auch<br />

unsere Händler so denken.“<br />

Zu der Abendveranstaltung waren<br />

insgesamt rund 1.800 Gäste – Händler<br />

wie Aussteller – zusammengekommen,<br />

um bei Musik und Essen<br />

in lockerer Atmosphäre den ersten<br />

Messetag gemeinsam ausklingen<br />

zu lassen. Highlight war dabei der<br />

Unplugged-Konzertauftritt von<br />

Michael Schulte. SASCHA TAPKEN<br />

www.garant-gruppe.de<br />

www.emverbund.de<br />

12/2023 möbel kultur 27


E-COMMERCE/GALAXUS<br />

„Voll im deutschen<br />

Markt angekommen“<br />

Erst im Februar 2022 hat Galaxus Deutschland das Segment Home & Living in seinen Onlineshop integriert – mit 120.000<br />

Produkten. Mittlerweile wurde die Range auf über 345.000 Waren in dem Bereich ausgeweitet. Wie sich der Ableger der<br />

Schweizer Digitec Galaxus AG entwickelt hat und welche Ziele noch erreicht werden sollen, verrät Cristina Reis, Leader<br />

Category Management Home & Living bei Galaxus Deutschland.<br />

Cristina Reis<br />

ist bei Galaxus<br />

international für die<br />

„Wohnen“-Sparte<br />

verantwortlich.<br />

möbel kultur: Frau Reis, Galaxus hat in<br />

den vergangenen Jahren stark expandiert<br />

– trotz der derzeitigen wirtschaftlichen<br />

Herausforderungen. Was ist Ihr<br />

Geheimnis?<br />

Cristina Reis: Galaxus ist nicht nur<br />

Onlineshop, sondern gleichzeitig<br />

Galaxus ist nach<br />

den ersten fünf Jahren<br />

voll im deutschen Markt<br />

angekommen. <br />

Cristina Reis<br />

aktive Community und Magazin. Die<br />

Galaxus-Redaktion ist unabhängig,<br />

testet kritisch und kommuniziert<br />

ehrlich, wenn Produkte nicht<br />

überzeugen – ohne Rücksicht auf<br />

Umsatzeinbußen. Obwohl der branchenweite<br />

Onlinehandel 2022 in<br />

Deutschland im Umsatz zurückgegangen<br />

ist, konnten wir um mehr<br />

als 70 Prozent auf 173 Mio. Euro<br />

wachsen. Und auch 2023 wachsen<br />

wir weiter. Das spricht dafür, dass<br />

unser Konzept gut ankommt, bei<br />

der Kundschaft sowie bei unseren<br />

Partnern.<br />

möbel kultur: Wie funktioniert Ihre Strategie<br />

genau? Was sind die Voraussetzung,<br />

um dort als Händler verkaufen zu können?<br />

Cristina Reis: Wir setzen bei Galaxus<br />

auf ein kuratiertes Händlerprogramm.<br />

Die Händler müssen zur<br />

Marke Galaxus passen und werden<br />

deshalb handverlesen. Sie müssen<br />

bei Galaxus keine Grund- oder Initialgebühren<br />

bezahlen. Pro Verkauf<br />

32 möbel kultur 12/2023


fällt eine Provision an – die Höhe<br />

hängt dabei von der Kategorie ab.<br />

Der Kaufvertrag kommt unmittelbar<br />

zwischen dem Händler und dem<br />

Endkunden zustande. Eingegangene<br />

Kundenbestellungen werden an die<br />

Händler weitergeleitet, diese versenden<br />

die bestellten Produkte direkt<br />

an die Kundschaft. Galaxus fungiert<br />

im Rahmen des Händlerprogramms<br />

auf Platz 65 geklettert. Das Tempo<br />

möchten wir beibehalten.<br />

möbel kultur: Galaxus ist mit Belgien seit<br />

kurzem in 7 Ländern (mit Liechtenstein 8)<br />

vertreten. Welche sollen noch erschlossen<br />

werden?<br />

Cristina Reis: Wir konzentrieren uns<br />

nach den Launches der Shops in<br />

Belgien und den Niederlanden im<br />

Wir wollen in die Top 5.<br />

Es versteht sich von selbst,<br />

dass das ein langfristiges<br />

Ziel ist. <br />

Cristina Reis<br />

als Vermittler. Wir verwalten dabei<br />

die Produktdaten, administrieren<br />

die Bestellungen und übernehmen<br />

den gesamten Bezahlungsprozess.<br />

Unsere Marktplatzpartner profitieren<br />

auch von unserem First-Level-<br />

Kundensupport, den wir für sie<br />

übernehmen, und der sehr positive<br />

Rückmeldungen durch unsere<br />

Kundschaft bekommt.<br />

möbel kultur: Nach den Boom-Jahren<br />

während der Pandemie brechen die Zahlen<br />

auch im E-Commerce ein. Wie sind<br />

die ersten drei Quartale 2023 für Galaxus<br />

gelaufen und wie schließen Sie das Jahr<br />

vermutlich ab?<br />

Cristina Reis: Die ersten drei Quartale<br />

2023 liefen für uns trotz der wirtschaftlichen<br />

Herausforderungen<br />

sehr gut. Galaxus wächst auch<br />

in diesem Jahr weiter, im hohen<br />

zweistelligen Prozentbereich. Das<br />

vierte Quartal ist bei uns mit Black<br />

Friday und der Vorweihnachtszeit<br />

der umsatzstärkste Zeitraum, daher<br />

erwarten wir, dass wir das Jahr ähnlich<br />

erfolgreich wie die Jahre zuvor<br />

abschließen werden.<br />

möbel kultur: Wie sieht die Prognose für<br />

2024 aus?<br />

Cristina Reis: Auch 2024 wollen wir<br />

weiterwachsen. Nach den ersten<br />

fünf Jahren Galaxus Deutschland<br />

sind wir voll im deutschen E-Commerce-Markt<br />

angekommen. Im EHI-<br />

Ranking der größten Onlineshops in<br />

Deutschland sind wir in den letzten<br />

Jahren von Platz 409 über Platz 111<br />

Frühjahr erst einmal auf unsere<br />

bestehenden Shops. Für die nahe<br />

Zukunft sind keine weiteren Markteintritte<br />

geplant.<br />

möbel kultur: Welchen Umsatzanteil<br />

haben Möbel bei Galaxus? Und welche<br />

Produkte bieten Sie an?<br />

Cristina Reis: Über den Umsatzanteil<br />

können wir leider keine Auskunft<br />

geben. Gestartet sind wir mit<br />

120.000 Produkten in der Kategorie<br />

„Wohnen“ im Frühjahr 2022. Mittlerweile<br />

haben wir das Sortiment auf<br />

über 345.000 Produkte ausgeweitet.<br />

Es reicht von Möbeln über Lampen<br />

bis hin zu Deko-Accessoires und<br />

mehr. Wir arbeiten mit Hochdruck<br />

daran, die Relevanz und Breite unseres<br />

Home-&-Living-Sortiments zu<br />

verbessern, und sind weiterhin sehr<br />

an Marken interessiert, die gemeinsam<br />

mit uns wachsen wollen.<br />

möbel kultur: In diesem Jahr feiert<br />

G alaxus sein 5-jähriges Bestehen in<br />

Deutschland. Wie hat sich hierzulande<br />

in der Zeit das Geschäft entwickelt? Was<br />

ist besonders am deutschen Markt?<br />

Cristina Reis: Unsere Ziele waren von<br />

Anfang an groß: Wir wollen in die<br />

Top 5. Es versteht sich von selbst,<br />

dass das ein langfristiges, kein<br />

kurzfristiges Ziel ist. Dass wir im<br />

Ranking der umsatzstärksten Shops<br />

über die Jahre immer weiter hochgeklettert<br />

sind und dieses Jahr zum<br />

ersten Mal in den Top 100 genannt<br />

sind, bestärkt uns in unserem Kurs.<br />

Besonders am deutschen Markt ist<br />

Galaxus Deutschland betreibt in Krefeld zwei Lager, die über eine Gesamtfläche<br />

von 19.500 qm verfügen und rund 120.000 Artikel beherbergen.<br />

Insgesamt 165 Mitarbeiter:innen sind dort beschäftigt.<br />

für uns als Schweizer Unternehmen<br />

zunächst, dass die breite Masse Galaxus<br />

noch nicht kennt. Wir müssen<br />

Partnern, Kunden, Medien etc. erst<br />

einmal uns und unsere Werte erklären.<br />

Es gibt noch weitere Unterschiede<br />

im Detail: Die Deutschen<br />

haben beispielsweise andere Zahlungsvorlieben<br />

als die Schweizer und<br />

andere Anforderungen an Retouren.<br />

Doch im Groben funktionieren die<br />

Märkte ähnlich und Galaxus kommt<br />

auf beiden Seiten der Grenze bei<br />

Onlineshopper:innen gut an.<br />

KRISTINA TAPKEN<br />

www.galaxus.de<br />

FACTS<br />

❯ Unternehmen:<br />

Galaxus Deutschland GmbH<br />

Schützenstraße 5<br />

22761 Hamburg<br />

❯ Muttergesellschaft:<br />

Digitec Galaxus AG<br />

Pfingstweidstraße 60b<br />

CH-8005 Zürich<br />

❯ Onlineshops: Schweiz (Liechtenstein),<br />

Deutschland, Österreich,<br />

Frankreich, Italien, Niederlande,<br />

Belgien<br />

12/2023 möbel kultur 33


E-COMMERCE<br />

Dr. Andreas<br />

Hoerning, CEO von<br />

Westwing, sieht<br />

die Marke gut<br />

aufgestellt.<br />

Westwing: Mit neuer CI und Umsatzprognose<br />

Ein Mix aus Tradition<br />

und Innovation<br />

Eine neue CI und eine verbesserte Umsatzprognose: Westwing scheint in der<br />

Vergangenheit seine Hausaufgaben gemacht zu haben – trotz wirtschaftlich<br />

angespannter Verhältnisse. Was sich im Unternehmen verändert hat, verrät<br />

CEO Dr. Andreas Hoerning gegenüber der „möbel kultur“.<br />

Der erste stationäre Store<br />

von Westwing befindet<br />

sich in Hamburg und<br />

feierte im November sein<br />

1-jähriges Bestehen.<br />

Die Entscheidung, unsere neue<br />

CI in Zeiten wirtschaftlicher<br />

Unsicherheit einzuführen,<br />

fußt auf dem Vertrauen in die von<br />

uns geschaffene Basis und in das<br />

Potenzial, das trotz der aktuellen<br />

Lage im Markt steckt“, konstatiert<br />

Westwing-CEO Dr. Andreas<br />

Hoerning. Im Oktober hatte der<br />

Online-Händler trotz angespannter<br />

Wirtschaftsverhältnisse seine neue<br />

Markenkampagne vorgestellt. „Wir<br />

investieren weiterhin in ein verbessertes<br />

Kundenerlebnis und in unsere<br />

Marke. Die neue CI unterstreicht<br />

dabei den eigenen Anspruch an uns<br />

als führende europäische Premiummarke<br />

im Home & Living-Segment.“<br />

Die neue CI verfügt über eine<br />

klare Designsprache. Sie ist modern,<br />

hochwertig und soll gleichzeitig<br />

Nahbarkeit ausdrücken. „Wir haben<br />

in ihr die Essenz von Westwing<br />

weiter herausgearbeitet und dafür<br />

Logo, Farben sowie Visualität weiterentwickelt<br />

und modernisiert.<br />

Im Wesentlichen ist die neue CI<br />

eine harmonische Mischung aus<br />

Tradition und Innovation“, so der<br />

CEO weiter. Damit spricht Westwing<br />

eine Zielgruppe an, die nicht<br />

nur einen hohen Designanspruch<br />

im Home&Living-Bereich, sondern<br />

auch allgemein im Leben hat. So<br />

soll die Bindung zu den bestehenden<br />

Kund:innen erhalten bleiben,<br />

während gleichzeitig eine verstärkte<br />

Ausrichtung auf das Premiumsegment<br />

angestrebt wird.<br />

Um mit der Customer Journey<br />

ein intuitives Einkaufserlebnis zu<br />

schaffen, wurden die beiden Online-<br />

34 möbel kultur 12/2023


Plattformen Westwing und WestwingNow<br />

zusammengelegt. „Diese<br />

Zusammenführung ist ein entscheidender<br />

Schritt auf unserem Weg,<br />

ein einheitliches Einkaufserlebnis zu<br />

schaffen“, erklärt Dr. Hoerning. „Die<br />

Verbesserung der User Experience<br />

und die Einführung einer neuen CI<br />

sind wichtige Schritte auf dem Weg<br />

zur Umsetzung unserer Vision für<br />

Westwing.“<br />

Darüber hinaus feierte Westwing<br />

den Geburtstag seiner einzigen stationären<br />

Dependance. „Wir sind mit<br />

der Entwicklung unseres Stores in<br />

Hamburg sehr zufrieden. Er hat<br />

sich fest in der Hansestadt etabliert,<br />

was man auch an der wunderbaren<br />

1-Jahres-Feier zusammen mit<br />

vielen Kund:innen sehen konnte“,<br />

betonte Dr. Hoerning. Aufgrund der<br />

positiven Entwicklung sind künftig<br />

auch weitere Standorte in Planung.<br />

Wo diese entstehen sollen, hat der<br />

CEO noch nicht verraten.<br />

Dass es für Westwing wirtschaftlich<br />

wieder besser läuft, zeigen die<br />

aktuellen Zahlen aus dem dritten<br />

Quartal. Mit einem Netto-Umsatz<br />

von 93 Mio. Euro verzeichnet der<br />

Online-Händler ein Plus von 5 Prozent<br />

im Vorjahresvergleich. Damals<br />

kam Westwing auf einen Netto-<br />

Umsatz von 88 Mio. Euro. Darüber<br />

hinaus meldete das Unternehmen<br />

eine bereinigte EBITDA-Marge<br />

von drei Prozent und ein bereinigtes<br />

EBITDA von 2,4 Mio. Euro<br />

(Q3 2022: -4,5 Mio. Euro), was<br />

einem deutlichen Anstieg von 6,8<br />

Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr<br />

entspricht.<br />

Insgesamt erwirtschaftete Westwing<br />

in den ersten neun Monaten<br />

des Jahres 2023 ein bereinigtes<br />

EBITDA von 11,9 Mio. Euro mit<br />

einer bereinigten EBITDA-Marge<br />

von 4 Prozent (9M 2022: -8,5<br />

Mio. Euro und -3 %). Grund für<br />

die verbesserte Rentabilität sei unter<br />

anderem das Wachstum der hauseigenen,<br />

margenstarken Westwing<br />

Collection. Die strategische Priorität<br />

des Unternehmens, diese zügig auf<br />

einen Anteil von über 50 Prozent am<br />

GMV der Gruppe auszubauen, entwickelt<br />

sich weiterhin positiv. Der<br />

Anteil der Westwing Collection stieg<br />

im dritten Quartal 2023 gegenüber<br />

dem Vorjahr um 4 Prozentpunkte auf<br />

ein Allzeithoch von 48 Prozent des<br />

GMV der Gruppe. Die Haupttreiber<br />

für die erfolgreiche Entwicklung<br />

sind das verbesserte Produktsortiment<br />

und die erhöhte Sichtbarkeit in<br />

allen Kanälen. Für das vierte Quartal<br />

2023 wird eine Fortsetzung des<br />

Umsatzwachstums erwartet. Auf der<br />

Grundlage der jüngsten Ergebnisse<br />

und der Erwartungen für das vierte<br />

Quartal 2023 hat die Geschäftsleitung<br />

im November 2023 ihre Prognose<br />

für das bereinigte EBITDA für<br />

das Gesamtjahr 2023 angehoben.<br />

Das Unternehmen erwartet nun ein<br />

bereinigtes EBITDA von +13 Mio.<br />

Euro bis +19 Mio. Euro. Zuvor lag<br />

die Prognose in der oberen Hälfte<br />

der Spanne von +4 Mio. Euro bis<br />

+13 Mio. Euro. Die Umsatzprognose<br />

für das Gesamtjahr 2023 wird in<br />

der oberen Hälfte der Spanne von<br />

390 Mio. Euro bis 440 Mio. Euro<br />

bestätigt.<br />

KRISTINA TAPKEN<br />

www.westwing.de<br />

Die neue CI von<br />

Westwing soll eine<br />

designorientierte<br />

Zielgruppe ansprechen,<br />

bis hin zum<br />

Premiumsegment.<br />

12/2023 möbel kultur 35


E-COMMERCE<br />

Wie shoppen die<br />

Digital Natives in<br />

25 Jahren? Dieser<br />

Frage sind der BEVH<br />

und die Uni Rostock<br />

nachgegangen.<br />

Foto: Pexels.com<br />

BEVH: Neue Studie „Next Generation E-Commerce“ erschienen<br />

So wollen die Digital Natives<br />

künftig kaufen<br />

Jede Generation definiert neu, wie sie einkaufen möchte.<br />

Die 18- bis 25-Jährigen werden in den kommenden 25<br />

Jahren den E-Commerce neu prägen. Doch wie blicken<br />

sie auf die Herausforderungen des Handels, auf seine<br />

Formate und auf neue Technologien? Mit dieser<br />

Ausgangsfrage ist im Kreis des BEVH-Roundtables<br />

„Forschung und Lehre“ die Studie „Next Generation<br />

E-Commerce – Einblicke in das aktuelle und künftige<br />

Kaufverhalten junger Menschen“ entstanden.<br />

Digital Natives – das sind die<br />

18- bis 25-Jährigen, die künftig<br />

das E-Commerce-Kaufverhalten<br />

bestimmen, da sie mit digitalen<br />

Technologien aufgewachsen sind. Die<br />

Universität Rostock unter der Leitung<br />

von Prof. Dr. Christian Brock hat zu<br />

dem Thema eine Umfrage durchgeführt,<br />

die auf einer Stichprobe von<br />

930 Probanden basiert, die nach<br />

dem Jahr 1995 geboren wurden.<br />

Das Durchschnittsalter lag bei 22<br />

Jahren. Folgende fünf Punkte kamen<br />

dabei heraus, die für die Zukunft des<br />

Handels wichtig sind: Technologie,<br />

Datenschutz und Sicherheit, personalisierte<br />

Einkaufserfahrungen, schnelle<br />

Lieferungen im E-Commerce, Nachhaltigkeit<br />

sowie Umweltbewusstsein.<br />

Doch wie schlägt sich das im<br />

Informations- und Kaufverhalten von<br />

Auszubildenden und Studierenden<br />

nieder? Die Ergebnisse zeigen, wie<br />

herausfordernd Digital Natives für<br />

den Handel sind: „Wir sehen in<br />

den Daten eine neue Generation,<br />

die zwar sehr wertebewusst einkauft,<br />

sich allerdings weit weniger disruptiv<br />

zeigt als weithin angenommen.<br />

Es ist eine Generation, die über den<br />

Schutz persönlicher Daten und der<br />

Umwelt nachdenkt. Sie zeigt sich<br />

darin aber durchaus pragmatisch,<br />

pflegt keine Sozialromantik und steht<br />

neuen Technologien im Handel aufgeschlossen<br />

gegenüber“, so Martin<br />

Groß-Albenhausen, Stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer des BEVH.<br />

Nach ihrem aktuellen Einkaufsverhalten<br />

gefragt, gaben vier von fünf<br />

der befragten jungen Menschen an,<br />

dass sie ihre Einkäufe regelmäßig<br />

über ein Smartphone (84 %) oder<br />

Notebook/PC (75 %) erledigen.<br />

75 Prozent kaufen am liebsten auf<br />

Online-Marktplätzen ein, 13 Prozent<br />

bevorzugen klassische E-Commerce-<br />

Händler und 12 Prozent den Direkt-<br />

kauf bei Markenherstellern. Der<br />

Einkaufsort „Ladengeschäft“ hingegen<br />

scheint für viele in Zukunft<br />

kaum noch relevant zu sein: Danach<br />

gefragt, wie sie sich das Einkaufen<br />

in 25 Jahren vorstellen, gaben knapp<br />

75 Prozent der Befragten an, dass sie<br />

den überwiegenden Teil der Einkäufe<br />

online erledigen werden, rund 50<br />

Prozent wollen nur noch in dringenden<br />

Fällen Geschäfte betreten<br />

und 57 Prozent nur dann, wenn dort<br />

interessante und passende Produkte<br />

verfügbar sind. Schaufensterbummel<br />

– sonst wichtig für den Modehandel<br />

– kommen nur noch wenigen in<br />

den Sinn. 53 Prozent können sich<br />

nicht vorstellen, in 25 Jahren noch<br />

in der Innenstadt Spontaneinkäufe<br />

zu tätigen, weitere 25 Prozent sind<br />

unentschlossen. Es gibt allerdings<br />

Branchen, die auch stationär attraktiv<br />

bleiben. So können sich „nur“<br />

44 Prozent vorstellen, Lebensmittel<br />

und Drogeriebedarf regelmäßig nach<br />

Hause zu bestellen.<br />

38 möbel kultur 12/2023


Die Studie unterstreicht die<br />

Annahme, dass Digital Natives eine<br />

geringe Kundenloyalität aufweisen<br />

und pragmatischer als vorangegangene<br />

Generationen bei der Anbieterauswahl<br />

vorgehen. So würde sich<br />

etwa jeder dritte Befragte als weniger<br />

oder nicht „engagierter“ Kunde<br />

bezeichnen. „Engagiert“ bezieht<br />

sich in diesem Zusammenhang auf<br />

das sogenannte Customer Engagement,<br />

also Aktivitäten, die über die<br />

eigentliche Transaktion hinausgehen<br />

(bspw. Bewertungen, Likes, Kommentare<br />

und Weiterempfehlungen).<br />

Ein Zugehörigkeits gefühl zu einem<br />

bestimmten Händler haben lediglich<br />

19 Prozent der Befragten und eine<br />

positive Bewertung für eines der<br />

gekauften Produkte zu schreiben,<br />

käme nur für 18 Prozent in Frage.<br />

Lediglich 25 Prozent sehen Wechselbarrieren<br />

bei der Suche nach anderen<br />

Händlern.<br />

Sehr differenziert gehen junge<br />

Menschen auch bei der Nutzung von<br />

sozialen Medien vor: Die mit Abstand<br />

beliebtesten Plattformen sind derzeit<br />

YouTube und Instagram mit 94<br />

bzw. 88 Prozent aktiven Nutzer:innen<br />

unter den Befragten. Obwohl<br />

55 Prozent soziale Netzwerke auch<br />

als eine Inspirationsquelle für Einkäufe<br />

bezeichnen, lassen sich nur 20<br />

Prozent auch von Influencer:innen<br />

für Einkäufe begeistern. Wichtigster<br />

Kanal für Inspirationen (für 62 % der<br />

Befragten) und das Entdecken und<br />

Einkaufen (für 55 % der Befragten)<br />

ist Instagram. Für die Informationssuche<br />

wird am häufigsten YouTube<br />

zu Rate gezogen (63 % der Befragten).<br />

TikTok landet in den drei Disziplinen<br />

mit kleinem Abstand auf dem<br />

dritten Platz. Facebook, Pinterest und<br />

Twitch sind hingegen abgeschlagen.<br />

Ökologisch und sozial verantwortlicher<br />

Konsum ist eine Selbstverständlichkeit<br />

für die meisten<br />

jungen Menschen, auch suchen<br />

sie aktiv nach Unternehmen, die<br />

diese Werte teilen. Dennoch: Zwar<br />

geben 80 Prozent an, dass sie der<br />

verschwenderische Umgang mit den<br />

vorhandenen Ressourcen besorgt,<br />

ein Einfluss auf das Einkaufsverhalten<br />

ist jedoch längst nicht bei allen<br />

erkennbar. Vor allem Männer verhalten<br />

sich tendenziell weniger kompromissbereit:<br />

Während 40 Prozent<br />

der Frauen Unannehmlichkeiten in<br />

Kauf nehmen würden, um umweltfreundlicher<br />

einzukaufen, sind es<br />

bei den Männern nur 26 Prozent.<br />

73 Prozent der weiblichen, aber nur<br />

52 Prozent der männlichen Befragten<br />

gaben an, dass eine nachhaltige<br />

Produktion wichtiger sei als die<br />

Strahlkraft einer Marke. 47 Prozent<br />

der Männer würden bei Produkten<br />

eher auf eine gute Qualität achten<br />

als auf Nachhaltigkeit, bei Frauen<br />

stimmten dem nur 26 Prozent zu.<br />

Entsprechend würden nur 37 Prozent<br />

der Männer sagen, dass die<br />

Sorge um die Umwelt ihr Kaufverhalten<br />

beeinflusst, bei den Frauen<br />

sind es mehr als die Hälfte (55 %).<br />

„Der Wunsch, nachhaltiger zu<br />

konsumieren, spiegelt sich häufig<br />

nicht im tatsächlichen Verhalten<br />

wider. In diesem Zusammenhang<br />

gilt es, dass Händler versuchen sollten,<br />

diese Lücke zu verringern. Dabei<br />

zeigt die Forschung, dass bereits die<br />

Bereitstellung von Informationen<br />

über transparente Arbeitsbedingungen<br />

und Umweltverträglichkeit im<br />

Herstellungsprozess der Produkte<br />

eine positive Intention auch in ein<br />

positiveres Kaufverhalten umwandeln<br />

kann“, so Prof. Dr. Christian<br />

Brock.<br />

Allen Befragten der Studie wurden<br />

Praxisbeispiele von neuen<br />

Handelstechnologien vorgeführt,<br />

die sich bereits am Markt etablieren.<br />

Anschließend wurden sie nach<br />

ihrer Nutzungsabsicht befragt.<br />

Positive Einstellungen zeigten sich<br />

besonders gegenüber kassenlosen<br />

Geschäften sowie dem Einkaufen<br />

in virtuellen oder augmentierten<br />

Realitäten. Als wichtigste Motive<br />

für die Nutzung neuer Technologien<br />

wurden der Wunsch nach<br />

mehr Kundenfreundlichkeit – z. B.<br />

Einkaufen rund um die Uhr – und<br />

nach einem nachhaltigeren Konsum<br />

genannt. In den Fragebögen zeigt<br />

sich etwa die Hoffnung, unnötige<br />

Retouren und Überproduktionen<br />

zukünftig zu vermeiden, wenn Produkte<br />

in 3D betrachtet und virtuell<br />

anprobiert werden können.<br />

Allerdings hat auch die Technikaffinität<br />

junger Menschen ihre<br />

Grenzen. Das gilt besonders für das<br />

Shoppen per Gesichtserkennung<br />

und über Sprachassistenten. Die<br />

Datenschutzbedenken überwogen<br />

die Nutzungsabsicht in diesen Fällen<br />

deutlich. 41 Prozent der Befragten<br />

würden ihre persönlichen Daten<br />

in Zukunft nur noch teilen wollen,<br />

wenn sie dafür Geld oder andere<br />

spürbaren Vorteile als Gegenleistung<br />

bekämen.<br />

www.bevh.org<br />

Verteilung der On- und Offline-Käufe<br />

Nutzeranteil soziale Netzwerke<br />

YouTube<br />

Instagram<br />

Snapchat<br />

TikTok<br />

Reddit<br />

Pinterest<br />

Twitter<br />

Twitch<br />

Facebook<br />

LinkedIn<br />

Sonstige<br />

11 %<br />

Tumblr<br />

8 %<br />

Xing 4 %<br />

21 %<br />

37 %<br />

35 %<br />

35 %<br />

33 %<br />

30 %<br />

56 %<br />

53 %<br />

Eine Aufschlüsselung weiterer<br />

sozialer Netzwerke hinsichtlich<br />

ihres Nutzeranteils in der<br />

Datengrundlage.<br />

Nachhaltigkeitseinstellung nach Geschlecht<br />

„Nachhaltigkeit ist für mich nicht so wichtig wie hochwertige Qualität.“<br />

Frauen<br />

Männer<br />

36 %<br />

21 %<br />

38 %<br />

31 %<br />

Trifft (gar/eher) Indifferent Trifft (eher/voll) zu<br />

nicht zu<br />

In Bezug auf die Qualität gaben 47 Prozent der männlichen Probanden und etwa<br />

jede vierte Frau an, dass sie diese über Nachhaltigkeitsaspekte stellen.<br />

94 %<br />

88 %<br />

Einstellung gegenüber neuen Technologien<br />

Nutzungsabsicht<br />

Musik / Film<br />

Elektronische Geräte<br />

Bekleidung & Accessoires<br />

Bücher<br />

Gutscheine<br />

Spielwaren<br />

Büroutensilien<br />

Möbel & Deko<br />

Haustierprodukte<br />

Kosmetika / Parfums<br />

Gesundheits- und Körperpflege<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Lebensmittel<br />

2,91<br />

2,53<br />

Personalisierung anhand<br />

von Gesichtserkennung<br />

1 3 5<br />

Datenschutzbedenken<br />

3,56<br />

2,22<br />

Kassenloses<br />

Einkaufen<br />

Insbesondere beim kassenlosen Einkaufen sowie Virtual & Augmented Reality im<br />

Kaufprozess weisen die Befragten eine akzeptable Nutzungsabsicht auf. Eine kritischere<br />

Haltung haben sie gegenüber Technologien der Gesichtserkennung, was auf gesteigerte<br />

Datenschutzbedenken zurückzuführen sein könnte. Je höher der Wert auf der y-Achse<br />

ausfällt, desto eher haben die Befragten eine Nutzungsabsicht bzw. Datenschutzbedenken.<br />

3,36<br />

26 %<br />

2,33<br />

47 %<br />

Virtual &<br />

Augmented Reality<br />

Je höher der Wert der<br />

x-Achse ausfällt, desto<br />

eher wird die Produktkategorie<br />

über Online-<br />

Kanäle akquiriert.<br />

Grafiken: „möbel kultur“,<br />

Quelle: BEVH-Studie<br />

2,48 2,53<br />

Voice<br />

Commerce<br />

12/2023 möbel kultur 39


KÜCHE<br />

Franke: Marken-Botschaften aus dem Schweizer Headquarter<br />

Große Bühne für die Luftund<br />

Wasserexperten<br />

Mit der Umgestaltung des Showrooms hat Franke Home Solutions das Rebranding vollendet. Wie der<br />

runderneuerte Markenauftritt vom Produkt bis zum Corporate Design jetzt aussieht, wurde Anfang<br />

November der internationalen Presse präsentiert. Die „möbel kultur“ war vor Ort in Aarburg.<br />

Die „Mythos Masterpieces“<br />

und andere<br />

preisgekrönte Produkte<br />

werden im neugestalteten<br />

Showroom ebenso<br />

in den Blick gerückt wie<br />

die letzten Messenews<br />

von „Active L Twist“ bis<br />

zur „Mythos T Shelf“.<br />

CEO Barbara Borra:<br />

„Wohnküchen sind zu faszinierenden<br />

Bühnen für private<br />

,Kochshows’ geworden – als<br />

Brancheninnovator begegnet<br />

Franke Home Solutions diesem<br />

Trend mit einem integrierten<br />

System, das die Kreativität<br />

beim Kochen freisetzt.“<br />

Vor gut einem Jahr setzte Franke<br />

mit dem Slogan „A great performance<br />

deserves a great<br />

stage.“ das Signal zum Rebranding.<br />

In englischer Sprache, um die internationale<br />

Bedeutung des Schweizer<br />

Konzerns zu unterstreichen, startete<br />

dazu eine Kampagne, die das Zuhause<br />

zur Bühne für kreative Koch- und<br />

Genusserlebnisse erklärte – eben<br />

vor allem auch durch die intelligenten<br />

Lösungen für den Wasserplatz<br />

oder die Kochstelle. Begleitet wurde<br />

der Markenauftritt durch das Versprechen,<br />

dass Franke den rasanten<br />

Wandel, wie er in allen Bereichen des<br />

Lebens stattfindet, als Chance begreift<br />

und in Innovationen umsetzt.<br />

Große Worte, die mit Leben<br />

gefüllt und erklärt sein wollen.<br />

Zunächst verheißen sie eine neue<br />

Dynamik. Sichtbar wurde diese<br />

bereits durch Veränderungen im<br />

Corporate Design, die vom Logo<br />

bis zum Website-Relaunch im einheitlichen<br />

Look & Feel reichen. Und<br />

der letzte Step sei nun der Showroom,<br />

der am 8. November mit<br />

der internationalen Presse offiziell<br />

eingeweiht wurde, wie das Topmanagement<br />

unter Barbara Borra,<br />

Präsidentin und CEO der Franke<br />

Home Solutions, ausführte. Auf 350<br />

qm wurde die Ausstellung im Headquarter<br />

Aarburg komplett umgestaltet,<br />

wobei nicht nur die neuen<br />

Farbwelten (überwiegend in Grau<br />

und Rot) und die Lamellenwand als<br />

durchgängiges CI-Merkmal die Marken-„Bühne“<br />

bestimmen, sondern<br />

52 möbel kultur 12/2023


FACTS<br />

FRANKE HOME SOLUTIONS<br />

❯ Division der Franke Gruppe in der<br />

Artemis Group: Systeme für den<br />

Wasserplatz in der Küche, zum<br />

Vorbereiten, Kochen, zur Entsorgung,<br />

Luftrei5nigung und -aufbereitung<br />

❯ 1,0 Mrd. CHF bzw. 1,1 Mrd. Euro<br />

Umsatz (Gj. 2022); Artemis Group:<br />

2,5 Mrd. CHF (inkl. Foodservice<br />

Systems und Coffee Systems)<br />

❯ 17 Werke, 46 Niederlassungen<br />

❯ 4.400 Mitarbeitende in über 30<br />

Ländern<br />

www.franke.de<br />

auch das Konzept der Zusammenstellung.<br />

In der insgesamt hellen und<br />

transparenten Atmosphäre zeigen<br />

sich Spülen, Armaturen, Abzugshauben<br />

und zum Teil auch Kochfelder<br />

als Lösungseinheit. Denn Franke will<br />

sich noch stärker als Systemanbieter<br />

präsentieren, wie es beim Presseevent<br />

hieß.<br />

Die Aufteilung der flexiblen<br />

Ausstellungs module erfolgt jeweils<br />

nach den drei Produkt familien<br />

„Smart“, „Maris“ und „Mythos“,<br />

nach denen das Sortiment auch im<br />

Preisaufbau klassifiziert ist. Eine<br />

Struktur, die auch im Vertrieb – also in<br />

der Kommunikation zum Handel –<br />

eine klare Orientierung bietet,<br />

indem „Mythos“ für hochwertige<br />

innovative Produkte steht, „Maris“<br />

für die funktionale Ausstattung<br />

der Familien küche und „Smart“<br />

für ein attraktives Preis- Leistungs-<br />

Verhältnis. Gleichzeitig bilden dabei<br />

Design und Farbausführung eine<br />

in sich harmonische Produktwelt.<br />

Wobei Franke nicht mehr von „Kitchen<br />

Systems“ spricht, sondern von<br />

„Home Solutions“, um das Zuhause<br />

als Lebensmittelpunkt zu betonen.<br />

Für deutsche Augen auffällig:<br />

Auch Backöfen, Dampfgarer und<br />

Einbaukaffeeautomaten sind in<br />

Aarburg in einer Küche zu sehen.<br />

Ein Zeichen dafür, dass der Systemgedanke<br />

auch auf ein Vollsortiment<br />

abzielt, inklusive Geschirrspüler und<br />

Kühlgeräten aus OEM-Produktion.<br />

In Italien, Frankreich und Großbritannien<br />

gibt es dies bereits. Noch<br />

ist nicht entschieden, wann auch<br />

Deutschland und das Heimatland<br />

Schweiz folgen. Zumindest ein großes<br />

Ziel steht über allem: In den<br />

37 Ländern, in denen Franke vertreten<br />

ist, soll mindestens ein<br />

„Ankerprodukt“ in jedem Haushalt<br />

platziert sein.<br />

Natürlich soll der Showroom den<br />

Blick der Besucher:innen auch auf<br />

die innovativen Highlights im Franke<br />

Sortiment lenken und inspirieren.<br />

Immerhin sind eine ganze Reihe<br />

darunter, die durch renommierte<br />

Designpreise ausgezeichnet wurden,<br />

wie die „Mythos Masterpieces“, die<br />

„Icon Semi-pro“-Armatur oder das<br />

„All-in“-Zubehör. Neuere Innovationen<br />

sind die „Active L Twist“-Armatur<br />

mit seitlichem Drehknopf zur<br />

Bedienung des Abflussventils und<br />

spritzarmen, leisem Laminarstrahl<br />

oder die „Black Pearl“-Edelstahloberfläche<br />

bei der „Mythos“-Spüle<br />

und entsprechender Arbeitsplatte<br />

mit Lotuseffekt. Eine berührungslose<br />

Sensor-Armatur hat Franke<br />

ebenso im Programm.<br />

Für die Dunstabzugshauben<br />

wurde im Messeherbst eine zusätzliche<br />

Luftverbesserungstechnik<br />

(„Air Hub“) vorgestellt sowie das<br />

Inselmodell „Mythos T Shelf“ mit<br />

Regalergänzung. Eine wichtige Rolle<br />

für den Absatz spielen weiterhin<br />

die gefragten Trinkwassersysteme.<br />

Neben dem dreistufigen Filter für<br />

die laborgetestete Hygiene der<br />

„Clear Water“-Armaturen steht<br />

hier ein Upgrade der „Maris Water<br />

Hub“ für kaltes und auch heißes<br />

Wasser Anfang des zweiten Quartals<br />

2024 in Aussicht. Außerdem gibt<br />

es einen Showcooking-Bereich<br />

in der Aarburger Ausstellung und<br />

diese könnte bald zum Treffpunkt<br />

für den Handel werden. Denn jetzt<br />

will Franke auch wieder verstärkt<br />

in den POS investieren und hat<br />

eigens Marcel Dammberg als Product<br />

& Sales Trainer engagiert. Seit 1.<br />

November frisch im Team, will der<br />

junge Experte (u.a. mit Erfahrung<br />

aus der Berbel Akademie und von<br />

Küchen Aktuell) Küchenprofis zur<br />

Schulung ins Schweizer Headquarter<br />

einladen. Als weitere Location<br />

kommt das House4Kitchen in Löhne<br />

in Frage. Mehr Nähe zum Handel<br />

hat sich zudem Gregory Oswald,<br />

seit Februar 2022 Head of DACH,<br />

für sein 20-köpfiges Vertriebsteam<br />

vorgenommen. Die Marketingpläne<br />

für 2024 sind offenbar noch nicht<br />

konkret. Insgesamt wird sich also<br />

zeigen, wie agil die Schweizer Player<br />

auch auf der deutschen Bühne noch<br />

werden.<br />

HEIKE LORENZ<br />

Gregory Oswald, seit Februar 2022<br />

führender Kopf für die DACH-Region<br />

und schon seit 2015 bei Franke, betonte:<br />

„Wir haben bereits wichtige strategische<br />

Entscheidungen umge setzt in Bezug auf<br />

unsere relevanten Verkaufskanäle –<br />

wie den Austritt aus dem DIY-Kanal<br />

und Fokussierung auf den Fachhandel –<br />

und die Verbreiterung unseres Portfolios<br />

mit den Dunstabzugshauben.“<br />

12/2023 möbel kultur 53


INDUSTRIE<br />

Mit Natur-Inszenierungen wurde das Thema der<br />

Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt gerückt.<br />

Fotos: Möbelmesse Brüssel, möbel kultur<br />

Möbelmesse Brüssel: Zufriedene Gesichter<br />

Nachhaltigkeit<br />

im Fokus<br />

Mit einem kleinen Besucherplus und zufriedenen<br />

Gesichtern ging vom 5. bis zum 8. November die<br />

diesjährige Brüsseler Möbelmesse über die Bühne.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand diesmal das<br />

Thema Nachhaltigkeit, das nicht nur von den<br />

Veranstaltern aufmerksamkeitsstark in Szene gesetzt<br />

sondern auch von den Herstellern in zahlreichen<br />

Produktentwicklungen überzeugend umgesetzt<br />

wurde. Die „möbel kultur“ war vor Ort und gibt einen<br />

Überblick über das belgische Möbel-Event.<br />

Links: Topstar präsentierte neue Stoffe<br />

für „Sitness 4D“. Oben: Mobitec setzte bei<br />

seinem Auftritt auf frische Farben.<br />

Rechts: Filip De Jaeger, CEO Fedustria,<br />

Messedirektor Glenn De Maeseneer und<br />

Thomas Hibert, Marketing Manager der<br />

Brüsseler Möbelmesse (v.l.) freuen sich<br />

über eine gelungene Veranstaltung.<br />

60 möbel kultur 12/2023


The Future is Furnature“ lautete<br />

das diesjährige Motto<br />

der Brüsseler Möbelmesse,<br />

die vom 5. bis zum 8. November<br />

in die belgische Hauptstadt lockte.<br />

Und eines war schon direkt beim<br />

Betreten der Messehallen klar: Der<br />

Slogan ist Programm. Aufmerksamkeitsstarke<br />

Natur-Inszenierungen, in<br />

denen Möbel harmonisch integriert<br />

wurden, erzeugten bei den Besucher:innen<br />

beeindruckende Blicke,<br />

während Blätter, Baumstämme,<br />

Pflanzen und sogar detailgetreue<br />

Nachbildungen von Singvögeln<br />

inklusive Zwitscherlauten eine<br />

angenehme Wohlfühl-Atmosphäre<br />

kreierten.<br />

Das Thema der Nachhaltigkeit<br />

war damit auf der ganzen Messe<br />

präsent, denn auch die Hersteller<br />

hatten sich Gedanken gemacht, wie<br />

sie mit ihren Entwicklungen noch<br />

mehr zum Umweltschutz beitragen<br />

können. Revor beispielsweise<br />

präsentierte mit „Circular“ eine<br />

Matratze, deren Materialien quasi<br />

endlos wiederverwertet werden<br />

können. „Wenn die Matratze ausgetauscht<br />

werden soll, kann sie zu uns<br />

zurückgeschickt werden. Wir recyceln<br />

jede Komponente und nutzen<br />

sie erneut“, erläuterte Marketing<br />

Manager Robin Saelens.<br />

Ebenfalls eine komplett recycelbare<br />

Matratze stellte Polypreen<br />

vor. Hergestellt aus Tonnentaschenfedern,<br />

dem Bezug „Eco Solve“<br />

und bereits wiederverwertetem<br />

Schaum, besteht sie aus nur drei<br />

Komponenten. Da die Pockets durch<br />

Hitze verklebt sind, kann bei dem<br />

Modell komplett auf Leim verzichtet<br />

werden. „Die Matratze ist bereits<br />

lieferbar und wir haben sehr gute<br />

Reaktionen auf das Produkt“, freute<br />

sich René Angenent, verantwortlich<br />

für die DACH-Region. Auch insgesamt<br />

zeigte er sich mit der Veranstaltung<br />

mehr als zufrieden: „Brüssel ist<br />

eine gute Ordermesse und wichtig<br />

für den Austausch.“<br />

Diese Meinung teilten auch viele<br />

andere Aussteller – so beispielsweise<br />

Thomas Mack, Exportleiter von<br />

Hukla. „Es ist das erste Mal, dass<br />

Hukla und Oschmann hier in Brüssel<br />

zusammen ausstellen. Wir sind sehr<br />

zufrieden und wollen in Benelux<br />

weiter Gas geben“, betonte er.<br />

Das sich das Engagement lohnt,<br />

bestätigte u.a. Paul Rom, CEO von<br />

Rom. „In den Niederlanden haben<br />

wir ein kleines Wachstum“, freute er<br />

sich. Um dieses weiter anzutreiben,<br />

Rechts: René Angenent von<br />

Polypreen erläuterte den Aufbau<br />

der recycelbaren Matratze.<br />

Unten: Setzen bei Rom auf<br />

Maßarbeit: Julian Schäfers,<br />

Gebietsverkaufsleiter Nord,<br />

Designer Paul Falkenberg und<br />

CEO Paul Rom (v.l.).<br />

Rechts: Brüssel-Premiere<br />

feierte auch Thomas Mack,<br />

Exportleiter von Hukla, mit den<br />

Marken Hukla und Oschmann.<br />

Oben: Adam Mester, Geschäftsführer<br />

von Wima Polstermöbel, stellte zum<br />

ersten Mal in Brüssel aus.<br />

Links: Robin Saelens, Marketing<br />

Manager der Revor Group, vor einem<br />

Bett mit komplett recycelbaren<br />

Aluminiumrahmen.<br />

stellte er das Thema der Maßarbeit in<br />

den Fokus seiner Präsentation. „Wir<br />

machen die Produkte passend.“<br />

Einen wachsenden Markt in<br />

Belgien und den Niederlanden verzeichnet<br />

auch Bega. Und bei Topstar<br />

beobachtet man ebenfalls, dass die<br />

Umsätze in beiden Ländern langsam<br />

wieder anziehen.<br />

Somit war die Stimmung insgesamt<br />

gut. „Wir stellen eine deutlich<br />

zum Ausdruck gebrachte Zufriedenheit<br />

bei der übergroßen Mehrheit<br />

der Aussteller fest. Zufrieden mit<br />

der Beteiligung, zufrieden mit den<br />

getätigten Geschäftsabschlüssen,<br />

zufrieden mit den Anstrengungen,<br />

die Messe zum Erlebnis zu machen,<br />

mit der Widerstandskraft und der<br />

Anpassungsfähigkeit unseres Sektors“,<br />

resümierte Messechef Glenn<br />

De Maeseneer.<br />

Obwohl die belgische Möbelindustrie<br />

aktuell wie die in anderen<br />

Ländern auch mit zahlreichen<br />

Herausforderungen und einem<br />

nachlassenden Konsumverhalten<br />

zu kämpfen hat (siehe auch S. 62),<br />

zeigten insgesamt 229 Unternehmen<br />

in den Brüsseler Messehallen<br />

Flagge. Verglichen mit der Ausgabe<br />

2022 ist das eine Zunahme von<br />

14 Herstellern. Insbesondere aus<br />

Belgien (+10) und den Niederlanden<br />

(+7) konnten neue Gesichter<br />

begrüßt werden. Entsprechend<br />

der Ausstellerzahl wuchs auch die<br />

belegte Gesamtfläche um fast 5.000<br />

qm an. Am auffälligsten dabei ist<br />

die Vergrößerung des Schlafen-Segmentes<br />

in Halle 6 um 350 qm. „Mit<br />

Ausstellern wie Hilding Anders, Nill<br />

Spring, Haarhuis & Jansen, Hukla,<br />

Aya of Sweden, Dauny, Elsach und<br />

Arctic Living, die zum ersten Mal in<br />

Brüssel ausstellen oder nach Abwesenheit<br />

zurückkehren, können wir<br />

sogar von einer eindeutigen Qualitätsverbesserung<br />

sprechen“, freute<br />

sich Glenn De Maeseneer.<br />

Und auch bei den Besucherzahlen<br />

war die Entwicklung positiv.<br />

Mit 17.643 internationalen Gästen<br />

kamen 1,04 Prozent mehr als 2022.<br />

Dabei konnte neben Belgien und<br />

Luxemburg auch ein Plus an Besucher:innen<br />

aus den Niederlanden,<br />

Frankreich und der DACH-Region<br />

verzeichnet werden. Die nächste<br />

Ausgabe der Brüsseler Möbelmesse<br />

findet vom 3. bis 6. November<br />

2024 statt.<br />

<br />

DORIS SCHMIDT<br />

www.moebelmessebruessel.be<br />

12/2023 möbel kultur 61


SCHLAFEN/MATRATZEN-ALLIANZ<br />

Aus einer Initiative des Pionierfond von Migros ist die<br />

Matratzen-Allianz in der Schweiz entstanden. Sie arbeitet<br />

aktuell an der Einführung eines Recyclingsystems.<br />

Starker<br />

Vorbild-<br />

Charakter<br />

Das Recycling von Matratzen rückt auf EU-Ebene immer stärker in den Fokus.<br />

Und es steht außer Frage, dass die Anforderungen an Hersteller und Händler<br />

in den nächsten Jahren steigen werden. Anstatt abzuwarten, bis Gesetze<br />

erlassen sind, haben sich Branchen-Player in der Schweiz dazu entschieden,<br />

selbst aktiv zu werden. Sie haben vor zwei Jahren die Matratzen-Allianz<br />

gegründet und arbeiten aktuell an der Einführung eines Recyclingsystems.<br />

Die Gesetzgebungen in der EU<br />

und der Schweiz sind aktuell<br />

noch in der Entwicklung,<br />

doch die Richtung hinsichtlich der<br />

Kreislauffähigkeit von Matratzen<br />

und des Recyclings ist klar: Die<br />

Verantwortung der Hersteller und<br />

Händler wird steigen. Und es<br />

besteht das Risiko, dass die Politik<br />

Gesetze erlässt, die für die Branche<br />

nur schwer umsetzbar sind. „Wenn<br />

wir passiv abwarten, werden andere<br />

uns eine Lösung überstülpen“, ist<br />

Jens Fischer, Director Marketing,<br />

Development und E-Commerce bei<br />

Hilding Anders Switzerland, überzeugt.<br />

Deshalb sei es von großer<br />

Bedeutung, proaktiv zu agieren und<br />

aus der Branche heraus eine Lösung<br />

zu präsentieren.<br />

Und genau das macht jetzt<br />

die Schweizer Matratzen-Allianz.<br />

Gegründet wurde sie vor zwei<br />

Jahren. Der Impuls kam von der<br />

Stiftung Pusch (Pusch = Praktischer<br />

Umweltschutz) im Rahmen<br />

der vom Migros Pionierfond unterstützten<br />

Initiative „Make Furniture<br />

Circular“. Diese hatte die Unternehmen<br />

entlang der Matratzen-Wertschöpfungskette<br />

zunächst zu einem<br />

einmaligen Workshop eingeladen.<br />

„Dabei wurde uns Teilnehmer:innen<br />

schnell klar, wie sinnvoll ein kontinuierlicher<br />

Austausch wäre. So realisierten<br />

wir zunächst in regelmäßigen<br />

Abständen Workshops, an denen das<br />

Interesse zunehmend wuchs. Das<br />

führte dann zur Gründung der Matratzen-Allianz“,<br />

erklärt Jens Fischer,<br />

der inzwischen Vorstandsmitglied<br />

des Vereins ist. Aktuell gibt es rund<br />

20 Mitglieder – darunter Hersteller<br />

wie Aquinos, Hilding Anders, Hüsler<br />

Nest, Robusta und Swissfeel, Händler<br />

wie Ikea, Micasa (Migros) und Möbel<br />

Märki sowie E-Commerce-Anbieter<br />

wie Emma – The Sleep Company.<br />

Aktuell steht der Aufbau eines Recyclingprogramms<br />

im Fokus. Um dieses<br />

Ziel zu erreichen, ist die Kooperation<br />

von Unternehmen nötig, die<br />

zueinander im Wettbewerb stehen.<br />

Ist das realistisch? „Trotz Konkurrenz<br />

sind Offenheit und Lernwille<br />

spürbar. Neue Geschäftsmodelle aufzubauen,<br />

ist inhaltlich wie zeitlich<br />

64 möbel kultur 12/2023


herausfordernd und oft mit Innovation<br />

verbunden – da macht Zusammenarbeit<br />

einfach Sinn“, betont<br />

Jens Fischer. Gleichzeitig achtet der<br />

Verein stark auf kartellrechtliche<br />

Themen, denn: „Natürlich wollen<br />

wir den Wettbewerb nicht verhindern<br />

oder beeinflussen, sondern klar<br />

die Verantwortung als Wertschöpfungsersteller<br />

übernehmen.“<br />

Im ersten Schritt hat der Verein<br />

ein Pilotprojekt gestartet, das bis<br />

Anfang 2024 läuft. Alt-Matratzen<br />

werden gesammelt und in die Niederlande,<br />

die bei diesem Thema zu<br />

den Vorreitern gehört, zu einem<br />

Recyclingunternehmen gebracht.<br />

Ziel ist es herauszufinden, wie sich<br />

ein solches Konzept umsetzen lässt.<br />

Geplant ist dann ein landesweites<br />

Sammelsystem mit einer bis zwei<br />

Recyclinganlagen in der Schweiz.<br />

Das Marktvolumen umfasst rund<br />

eine Million Matratzen pro Jahr.<br />

Inzwischen gibt es auch einen<br />

Investor, der Interesse hat, eine entsprechende<br />

Anlage zu bauen.<br />

Da derzeit das Sammeln und<br />

Aufbereiten von Matratzen ausschließlich<br />

mit dem Verkauf der<br />

zurückgewonnenen Rohstoffe nicht<br />

realisierbar ist, fiel als nächstes die<br />

Entscheidung über die Finanzierung.<br />

Die Matratzen-Allianz setzt auf einen<br />

„vorgezogenen Recyclingbeitrag“.<br />

Dieses System gibt es in der Schweiz<br />

zum Beispiel bei PET- Flaschen oder<br />

Wenn wir abwarten,<br />

werden andere uns eine<br />

Lösung überstülpen.<br />

elektronischen Geräten. Dabei beinhaltet<br />

jedes verkaufte Produkt bereits<br />

eine Summe fürs Recycling. „Der<br />

Hersteller oder Importeur würde<br />

das Geld an den Treuhänder abführen,<br />

der für das Recycling zuständig<br />

ist“, führt Jens Fischer aus. Für<br />

Händler und Endverbraucher:innen<br />

entstehen keine zusätzlichen<br />

Kosten. Bisher müssen sie bei der<br />

Entsorgung der Alt-Matratzen im<br />

Wertstoffhof zahlen – künftig zahlen<br />

sie diese Summe bereits beim<br />

Kauf. Ein Problem dagegen seien<br />

die „Trittbrettfahrer“. „Wie hoch<br />

muss der Beitrag sein, damit wir<br />

die, die nicht mitmachen, mitfinanzieren<br />

können, und wie niedrig,<br />

damit möglichst viele mitmachen?“<br />

Die derzeitigen Pläne pendeln zwischen<br />

15 und 20 Franken. Weitere<br />

zentrale Herausforderungen sind die<br />

Logistik, die zurzeit erarbeitet wird,<br />

und die Kommunikation gegenüber<br />

den Endkund:innen. „Wir müssen<br />

sensibilisieren und aufklären und<br />

die Konsument:innen motivieren,<br />

ihre Matratze zu einer Sammel-<br />

Jens Fischer, Hilding Anders Switzerland<br />

stelle zu bringen. Das braucht eine<br />

intensive Kommunikation, insbesondere<br />

zu Beginn der Einführung.<br />

Das ist vorgesehen, sobald der vorgezogene<br />

Recyclingbeitrag startet.“<br />

Und dies wird bereits ganz konkret:<br />

Laut Jens Fischer soll der Beitrag ab<br />

2024 umgesetzt werden. Für 2025<br />

ist dann der Bau der ersten Recyclinganlage<br />

geplant.<br />

Mit seiner klaren Ziel- und<br />

Marschrichtung und seiner Entschlussfreude<br />

hat das Projekt der<br />

Matratzen-Allianz starken Vorbild-Charakter<br />

für andere Länder.<br />

„Gelingt es uns, das Recyclingsystem<br />

erfolgreich in der Schweiz zu etablieren<br />

– wovon ich fest ausgehe –,<br />

sind wir offen, unsere Erfahrungen<br />

mit anderen Initiativen zu teilen und<br />

mitzuhelfen, vergleichbare Systeme<br />

woanders zu etablieren“, betont<br />

Fischer abschließend.<br />

<br />

SILJA BERNARD<br />

FACTS<br />

❯ Gründung: 2021, entstanden aus<br />

einer Initiative des Migros<br />

Pionierfond<br />

❯ Mitglieder: rund 20 Schweizer<br />

Hersteller und Händler, E-Commerce-Anbieter<br />

sowie Importeure<br />

❯ Vorstand: Martin Klöti, Glärnischtextil,<br />

Martin Frutig, Aquinos<br />

Bedding Switzerland, Jens Fischer,<br />

Hilding Anders Switzerland, Claudio<br />

Juen, Micasa, und Manuel Rotzinger,<br />

Ikea Schweiz<br />

❯ Vorgezogener Recyclingbeitrag: Beim<br />

Kauf einer Matratze ist eine Summe<br />

für das Recycling bereits integriert.<br />

www.matratzen-allianz.ch<br />

Jens Fischer,<br />

Director Marketing,<br />

Development und E-Commerce<br />

bei Hilding Anders<br />

Switzerland, gehört zum<br />

Vorstand der Allianz. Er ist<br />

überzeugt von der Idee<br />

des Vereins.<br />

Fotos: Matratzen-Allianz, Hilding Anders<br />

12/2023 möbel kultur 65


SCHLAFEN<br />

Bei der Shoperöffnung in Köln: Frieder Damm, Head<br />

of Sales DACH, Henk Waninge, Head of Growth Retail<br />

Europe, Co-Gründer und CEO Manuel Müller und<br />

Anna-Maria Buchner, Head of E-Commerce Marketing<br />

Deutschland und Österreich (v.l.).<br />

Emma – The Sleep Company: Erster Store hierzulande<br />

„Wir wollen eine<br />

Volksmarke sein“<br />

Premiere in Köln: Am 10. November öffnete in attraktiver Lage der erste deutsche<br />

Emma Store seine Tore. Auf rund 160 qm erleben die Besucher:innen in stylischem<br />

Ambiente das gesamte Portfolio der Schlafenmarke. Weitere Shops hierzulande und<br />

europaweit sollen 2024 folgen. Ziel ist es laut Co-Gründer und CEO Manuel Müller,<br />

noch näher an die Kund:innen zu kommen.<br />

Umgeben von Marken wie<br />

Aigner, Tesla, The Kooples<br />

und Zara Home liegt der neue<br />

Flagshipstore von Emma – The Sleep<br />

Company mitten in Köln. Es ist das<br />

erste stationäre Geschäft hierzulande<br />

und nach dem Standort in Den Haag,<br />

der im Februar dieses Jahres ans Netz<br />

gegangen ist, der zweite in Europa.<br />

In einer wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeit durchaus ein mutiger Schritt.<br />

„Wir sind überzeugt davon, dass es<br />

gerade jetzt richtig ist, noch näher<br />

an unsere Kund:innen zu rücken<br />

und auch die Interessenten abzuholen,<br />

die sich eine Beratung vor<br />

Ort wünschen“, unterstreicht CEO<br />

Manuel Müller. Analysen des Nutzerverhaltens<br />

auf der Website hätten<br />

ergeben, dass rund ein Drittel der<br />

Besucher:innen zwar an den Produkten<br />

interessiert war, aber nicht<br />

online kaufen wollte. Der „typische<br />

Emma-Kunde“ komme aus der Mitte<br />

der Gesellschaft und sei weniger digital<br />

als erwartet. Großes Potenzial, das<br />

jetzt verstärkt in den Blick genommen<br />

wird, erläutert Henk Waninge,<br />

Head of Growth Retail Europe.<br />

2013 gegründet, hat das Unternehmen<br />

eine rasante Entwicklung<br />

erlebt. Mittlerweile ist es in mehr<br />

als 30 Ländern vertreten – zuletzt<br />

kamen 2022 Dänemark und Polen<br />

hinzu. Eigene Büros gibt es in Frankfurt,<br />

Lissabon, Mexiko, Shanghai und<br />

Manila, die Zahl der Mitarbeiter:innen<br />

ist auf über 1.250 gestiegen.<br />

Und aus dem reinen E-Commerce-<br />

Anbieter ist längst auch stationär ein<br />

Global Player geworden. Rund 200<br />

Handelspartner vertreiben aktuell in<br />

ca. 3.500 Geschäften weltweit die<br />

Emma-Produkte. Im vergangenen<br />

Jahr erwirtschaftete das Unternehmen<br />

einen Umsatz von 873 Mio.<br />

Euro. Das entspricht einem Plus<br />

von 35 Prozent (228 Mio. Euro)<br />

im Vergleich zu 2021. „In diesem<br />

Jahr wollen wir die 1-Mrd.-Euro-<br />

Marke knacken“, gibt Müller das<br />

Ziel vor. Das Portfolio umfasst neben<br />

Matratzen auch Betten (Boxspring<br />

und Rahmenvarianten), Bettwaren<br />

und ganz neu Schlafsofas sowie<br />

Bett wäsche. Das Bettwäsche-Angebot<br />

soll 2024 deutlich ausgebaut<br />

werden, um den Kund:innen eine<br />

ganzheitliche Sortiments-Welt bieten<br />

zu können.<br />

Ein Querschnitt des Programms<br />

lässt sich nun in Köln entdecken<br />

– verteilt auf zwei Etagen in stylischem<br />

Look. Deutlich wird hierbei<br />

die Entwicklung der Marke in den<br />

höherwertigeren Bereich. Der POS<br />

ist großzügig und modern gestaltet,<br />

Deko und Accessoires lassen eine<br />

Emma-Welt entstehen. „Mit der<br />

,Emma One‘ können wir nur einen<br />

Teil des Marktes bedienen. Mit unseren<br />

anderen Produkten erreichen<br />

74 möbel kultur 12/2023


wir weitere Zielgruppen.“ Das ist<br />

Emma wichtig, denn, wie der CEO<br />

betont: „Wir wollen eine Volksmarke<br />

sein.“ Dabei setzt er auf eine Ein-<br />

Marken-Strategie. Dunlopillo passte<br />

deshalb laut Müller nicht mehr ins<br />

Portfolio. Das Unternehmen wurde<br />

zum 1. Oktober von einem Hamburger<br />

Family Office übernommen.<br />

Die Eröffnung in Köln war<br />

gleichzeitig der Startschuss für den<br />

europaweiten Ausbau des eigenen<br />

Store-Netzes. Allein in Deutschland<br />

sind im kommenden Jahr rund zehn<br />

neue Geschäfte geplant, in „allen<br />

relevanten Großstädten“, wie Henk<br />

Waninge erklärt.<br />

Um die Bekanntheit bei den Endverbraucher:innen<br />

weiter zu steigern,<br />

realisiert Emma – The Sleep<br />

Company zudem einen breiten<br />

Marketingmix. „Niemand in der<br />

Schlafenbranche hierzulande investiert<br />

so viel in Marketing wie wir“,<br />

betont Anna-Maria Buchner, Head<br />

of E-Commerce-Marketing Deutschland<br />

und Österreich. Fast täglich ist<br />

die Marke mit Spots im Fernsehen<br />

vertreten sowie im Print-Bereich<br />

und auf allen relevanten Social-<br />

Media-Kanälen aktiv.<br />

Auch dem Thema Nachhaltigkeit<br />

widmet sich das Unternehmen verstärkt.<br />

So arbeitet es daran, immer<br />

mehr recycelte Schäume einzusetzen<br />

und kreislauffähige Modelle zu<br />

entwerfen. Gleichzeitig stärkt es sein<br />

Angebot an „Second-Life“-Produkten.<br />

Dabei handelt es sich um<br />

Matratzen, die Kund:innen innerhalb<br />

der 100-Tage-Garantie zurückgeben.<br />

Diese können dann über die<br />

Refurbished-Plattform der Marke<br />

günstig erworben werden. „Global<br />

gesehen schicken acht Prozent der<br />

Käufer:innen ihre Matratze zurück“,<br />

erklärt Müller.<br />

So aufgestellt, sehen sich der CEO<br />

und sein Team gut für die Zukunft<br />

gerüstet. Ob 2024 neue Länder<br />

erschlossen werden, steht noch<br />

nicht fest. Jetzt liegt der Fokus in<br />

Europa erst einmal auf den stationären<br />

Geschäften. „Und wir sind überzeugt<br />

davon, dass wir mit unserer<br />

Strategie auch in schwierigen Zeiten<br />

wie diesen weiter wachsen werden.“<br />

<br />

SILJA BERNARD<br />

Wertig und frisch wirkt das Ambiente des Kölner Emma-Stores. Im Fokus der 160 qm großen Fläche stehen die Matratzenund<br />

Betten-Sortimente. Daneben gewinnen die Bettwaren und -wäsche an Bedeutung (Foto oben). Beide Segmente sollen<br />

im kommenden Jahr deutlich ausgebaut werden, um den Kund:innen ein ganzheitliches Schlaferlebnis zu bieten.<br />

FACTS<br />

❯ Gründung: 2013 (unter Bettzeit),<br />

2015 Eigenmarke Emma Matratzen<br />

❯ Gründer: Manuel Müller und<br />

Dr. Dennis Schmoltzi<br />

❯ Umsatz 2022: 873 Mio. Euro<br />

❯ Zahl der Mitarbeitenden: 1.250<br />

❯ Länder: rund 30<br />

❯ Handelspartner weltweit: rund 200<br />

mit mehr als 3.500 Standorten<br />

❯ Flagship-Store Köln: 160 qm<br />

www.emma-sleep.com<br />

12/2023 möbel kultur 75


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