Dorfblatt 84 - Gemeinde Hirzel
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Kirchweihzeit!<br />
Die Orgel spielte Didel-dum,<br />
das Karussell, das fuhr rundum,<br />
ein ewig neuer Kindertraum:<br />
im Sattel sitzen und am Zaum<br />
sein Pferd im Kreis zu zügeln,<br />
die Füsse in den Bügeln.<br />
Hoch über all den vielen Köpfen,<br />
den Hüten und den Mädchenzöpfen,<br />
da ritten wir für uns allein<br />
durch die Prärie im Abendschein,<br />
dann durch den Dschungel und die Wüste,<br />
auch weit hinauf bis in die Berge<br />
und oft auch in das Land der Zwerge,<br />
so lange bis die Orgel schwieg,<br />
und jeder stolz vom Pferde stieg.<br />
Im Volksmund hiess es «Fünfermühle»,<br />
das Prachtsgefährt; die Polsterstühle<br />
im Kütschlein waren für die Kleinen,<br />
die drin wie Herrn und Damen scheinen.<br />
Dahinter kam ein roter Schlitten<br />
auf weissem Glitzerzeug geglitten;<br />
im Kreis zerstreut zog hin die Herde<br />
der bunt gezäumten Reitschulpferde.<br />
Am Schlusse schritt, voll Pomp und Tand,<br />
ein grosser grauer Elefant.<br />
Vom «Himmel» hing der Troddelkrims<br />
und Zottelkrams und Firlibims….<br />
Doch eines Tages sprang ich ab,<br />
ein Mädchen hatte mir gewinkt;<br />
ich stürzte, mit verstauchtem Fuss<br />
bin ich der Schönen nachgehinkt.<br />
Es war umsonst; im Marktgetümmel<br />
verlor ich sie, ich armer Dümmel,<br />
sah ein, der Fuss ward immer schlimmer:<br />
wer wagt, gewinnt nicht einfach immer.<br />
Die Brüder lachten schadenfroh:<br />
«Wer liebt, lebt halt mit Risiko!»<br />
Fröhliche Kirchweih!<br />
Noldi