WANN UND WIE TV-WERBUNG WIRKT Der Einfluss von Menge ...

WANN UND WIE TV-WERBUNG WIRKT Der Einfluss von Menge ... WANN UND WIE TV-WERBUNG WIRKT Der Einfluss von Menge ...

28.12.2012 Aufrufe

Hauptsitz: publisuisse Giacomettistrasse 15 Postfach 610 3000 Bern 31 Telefon 031 358 31 11 Telefax 031 358 31 00 www.publisuisse.ch webteam@publisuisse.ch Verkaufshauptsitz Zürich: TV-Werbung und Sponsoring publisuisse Wengistrasse 1 Postfach 8026 Zürich Telefon 01 298 22 22 Telefax 01 298 22 00 Agences de Suisse romande: Pour la publicité TV publisuisse Tour TSR 20, quai Ernest-Ansermet Case postale 37 1211 Genève 8 Téléphone 022 705 14 14 Téléfax 022 705 14 00 Pour le sponsoring publisuisse c/o Radio Suisse Romande 40, avenue du Temple Case postale 78 1010 Lausanne Téléphone 021 318 68 54 Téléfax 021 318 19 21 Sede per la Svizzera italiana: Pubblicità TV e sponsoring publisuisse Via San Gottardo 17 Casella postale 6908 Lugano Telefono 091 966 77 55 Telefax 091 966 77 54 IMPACT DOSSIER HINTERGRÜNDE DER MEDIAWELT. EINE PUBLIKATION VON PUBLISUISSE. MAI 2004 WANN UND WIE TV-WERBUNG WIRKT Der Einfluss von Menge und Frequenz auf Aufmerksamkeit und Erinnerung des Publikums.

Hauptsitz:<br />

publisuisse<br />

Giacomettistrasse 15<br />

Postfach 610<br />

3000 Bern 31<br />

Telefon 031 358 31 11<br />

Telefax 031 358 31 00<br />

www.publisuisse.ch<br />

webteam@publisuisse.ch<br />

Verkaufshauptsitz Zürich:<br />

<strong>TV</strong>-Werbung und Sponsoring<br />

publisuisse<br />

Wengistrasse 1<br />

Postfach<br />

8026 Zürich<br />

Telefon 01 298 22 22<br />

Telefax 01 298 22 00<br />

Agences de Suisse romande:<br />

Pour la publicité <strong>TV</strong><br />

publisuisse<br />

Tour TSR<br />

20, quai Ernest-Ansermet<br />

Case postale 37<br />

1211 Genève 8<br />

Téléphone 022 705 14 14<br />

Téléfax 022 705 14 00<br />

Pour le sponsoring<br />

publisuisse<br />

c/o Radio Suisse Romande<br />

40, avenue du Temple<br />

Case postale 78<br />

1010 Lausanne<br />

Téléphone 021 318 68 54<br />

Téléfax 021 318 19 21<br />

Sede per la Svizzera italiana:<br />

Pubblicità <strong>TV</strong> e sponsoring<br />

publisuisse<br />

Via San Gottardo 17<br />

Casella postale<br />

6908 Lugano<br />

Telefono 091 966 77 55<br />

Telefax 091 966 77 54<br />

IMPACT<br />

DOSSIER<br />

HINTERGRÜNDE DER MEDIAWELT.<br />

EINE PUBLIKATION VON PUBLISUISSE. MAI 2004<br />

<strong>WANN</strong> <strong>UND</strong> <strong>WIE</strong><br />

<strong>TV</strong>-<strong>WERBUNG</strong><br />

<strong>WIRKT</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Menge</strong> und Frequenz<br />

auf Aufmerksamkeit<br />

und Erinnerung<br />

des Publikums.


IMPACTDOSSIER INHALT<br />

04 | 05<br />

06 | 09<br />

10 | 13<br />

14 | 19<br />

22 | 23<br />

24 | 27<br />

28 | 29<br />

30 | 31<br />

IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

<strong>WERBUNG</strong> <strong>WIRKT</strong>. publisuisse wollte genau wissen, wie,<br />

und hat zwei Studien in Auftrag gegeben, die mit der Ungewissheit in<br />

Sachen Werbewirkung am Fernsehen aufräumen.<br />

OHNE WERBETRÄGER KEINE BOTSCHAFT. Die Wirkung der Werbung<br />

läuft in mehreren Stufen ab – vom ersten Kontakt mit dem<br />

Werbemittel bis hin zum konkreten Kaufentscheid.<br />

IST DIE KONTAKTQUALITÄT ENTSCHEIDEND? Das ist eine der Fragen,<br />

die publisuisse <strong>von</strong> der empirischen Untersuchung beantwortet haben wollte.<br />

200 Zuschauerinnen und Zuschauer wurden beim Fernsehen beobachtet.<br />

IST DER WERBEBLOCK KURZ, IST DIE AUFMERKSAMKEIT HOCH.<br />

Das ist eines der Resultate, das die empirische Studie erbrachte.<br />

Aber nicht nur die Blocklänge ist entscheidend, auch die Anzahl der<br />

Blöcke spielt eine wichtige Rolle.<br />

WENIG UNTERBRECHER<strong>WERBUNG</strong>, ZUFRIEDENE ZUSCHAUER. Wird ein<br />

Film immer wieder unterbrochen, ärgert das den Zuschauer, und er ist weder<br />

mit dem Programm noch mit der Werbung zufrieden.<br />

BEI WENIG <strong>WERBUNG</strong> BLEIBT DER ZUSCHAUER VOR DEM SCHIRM.<br />

Nur wenige zappen weg oder lassen sich ablenken, wenn die Werbung wie<br />

bei SF DRS dosiert eingesetzt wird.<br />

KURZ <strong>UND</strong> WENIG IST BESSER. So lautet kurz und bündig die<br />

Zusammenfassung der Resultate aller Untersuchungen, Auswertungen und<br />

Studien. Mit einer Botschaft: SF DRS ist im Vorteil.<br />

ALLES FÜR ALLE, DIE MEHR WISSEN WOLLEN. Das Impressum zeigt auf<br />

einen Blick, wer an diesem Dossier mitgearbeitet hat, und die Literaturhinweise<br />

geben einen tieferen Einblick in die Materie «Werbewirksamkeit».<br />

editorial<br />

WER NICHT WEISS, <strong>WIE</strong><br />

<strong>WERBUNG</strong> <strong>WIRKT</strong>, DEM NÜTZT<br />

DIE <strong>WERBUNG</strong> ZU WENIG.<br />

<strong>TV</strong>-Werbung wirkt. Und wie sie wirkt: Die spontanen Erinnerungswerte an Marken und<br />

Produkte sind hoch. Die Kombination <strong>von</strong> Bild und Ton macht Produkte erlebbar. Durch<br />

die emotionale Inszenierung werden Botschaften besser und nachhaltiger im Gedächtnis<br />

der Konsumenten gespeichert.<br />

Welche Faktoren aber beeinflussen die Werbewirkung noch? Entscheidend ist sicher die<br />

Erinnerung der Zuschauer an die Werbebotschaft. Wird diese Erinnerung durch Blocklänge<br />

und Werbemenge beeinflusst? Das werden wir immer wieder gefragt. Wir wollten<br />

es genau wissen und haben bei der htp St.Gallen und dem Institut Isopublic Untersuchungen<br />

in Auftrag gegeben, die auf wissenschaftlicher Basis unter anderem abklären,<br />

unter welchen Bedingungen Werbung den besten Recallwert hat und damit dem Werbetreibenden<br />

für seine Mittel den grössten Nutzen und die höchste Effizienz bringt.<br />

Isopublic hat zwei Gruppen <strong>von</strong> je 100 Zuschauern beobachtet und dann befragt. Die eine<br />

Gruppe schaute sich einen Film unter den Ausstrahlungsbedingungen der deutschen Privaten<br />

an, die andere Gruppe unter den Bedingungen <strong>von</strong> SF DRS und damit exemplarisch<br />

für die Programme der SRG SSR, die alle eine ähnliche Werbestruktur aufweisen.<br />

Die Ergebnisse haben uns nicht überrascht, aber sie haben bewiesen: Werbung am<br />

Fernsehen wird positiv wahrgenommen. Die Zuschauer bleiben während der Werbeblöcke<br />

aufmerksam vor dem <strong>TV</strong>-Schirm sitzen. Erst wer sie mit zu viel Werbung konfrontiert,<br />

provoziert sie zum Wegsehen. Und wer nicht hinschaut, der kann sich auch nicht<br />

erinnern. SF DRS ist hier im Vorteil. Die Werbeblöcke sind kurz. Und die Werbemenge ist<br />

klein. Das beeinflusst die Stimmung des Zuschauers positiv. So erstaunt es nicht, dass<br />

der Recallwert bei SF DRS im Durchschnitt 40 Prozent höher ist. Und das ungestützt.<br />

Die wissenschaftlichen Untersuchungen haben bestätigt, dass es nicht die <strong>Menge</strong> ist,<br />

die wirkt. Nur Qualität schafft einen eindeutigen Mehrwert. In diesem Fall so kurz und<br />

bündig wie die Werbeblöcke in den Programmen der SRG SSR: «Kürzer und weniger»<br />

hält den Zuschauer auch während der Werbung aufmerksam vor dem <strong>TV</strong>-Apparat. Das<br />

erhöht den Erinnerungswert und steigert die Effizienz der eingesetzten Werbemittel.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Lesespass<br />

Martin Schneider, CEO publisuisse<br />

Martin Schneider


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

<strong>TV</strong>-<strong>WERBUNG</strong> SCHAFFT KONTAKT:<br />

ABER NICHT DIE KONTAKTZAHL<br />

ALLEINE ZÄHLT, SONDERN VOR<br />

ALLEM DIE KONTAKTQUALITÄT.<br />

Bewegte Bilder bewegen die Menschen und wirken besser. Aber in<br />

welchem <strong>TV</strong>-Programm wirken die bewegten Bilder der Werbebotschaft<br />

am besten? Hat die Werbeblockgestaltung <strong>Einfluss</strong> auf die Wirkung<br />

des <strong>TV</strong>-Spots? Zwei Fragen unter vielen. Zwei Untersuchungen, <strong>von</strong><br />

publisuisse in Auftrag gegeben, beantworten sie.<br />

Dass Werbung wirkt, ist inzwischen erwiesen. Allerdings ist<br />

es der Werbewirkungsforschung bislang noch nicht gelungen,<br />

eine «Zauberformel», eine allgemein gültige Theorie zu entwickeln,<br />

auf welche Weise Werbung wirkt und welche <strong>Einfluss</strong>faktoren<br />

ihren Erfolg bestimmen. Und so gibt es heute kaum einen<br />

anderen Unternehmensbereich, in dem bei vergleichbarer<br />

Höhe der Aufwendungen eine derartige Ungewissheit über deren<br />

Erfolg besteht. Dabei bezieht sich diese Unsicherheit im Hinblick<br />

auf den Erfolg der Werbemassnahmen nicht nur auf die Wirkungsmechanismen<br />

der Werbung beim Konsumenten, sondern<br />

durchaus auch auf die Frage nach der Operationalisierung und<br />

der Messbarkeit der Werbewirkung.<br />

Die Messbarkeit der einzelnen werblichen Massnahmen erweist<br />

sich nämlich häufig – und für viele Unternehmen überraschend<br />

– als verhältnismässig schwierig. Das Festmachen an<br />

Grössen wie Absatz, Umsatz oder Marktanteil ist alles andere als<br />

einfach. Denn die Veränderung dieser Zahlen wird nicht nur <strong>von</strong><br />

der eingesetzten Werbung, sondern auch <strong>von</strong> zahlreichen anderen<br />

Grössen beeinflusst – so etwa <strong>von</strong> der allgemeinen Wirtschaftslage,<br />

dem Einsatz der übrigen Marketinginstrumente, der<br />

Wettbewerbslage, der Konkurrenz etc. Weil letztlich alle Unternehmenstätigkeiten<br />

auf den Umsatz ausgerichtet sind, ist eine<br />

genaue Zurechnung der erreichten Veränderungen auf einzelne<br />

kommunikative Massnahmen im Nachhinein kaum möglich.<br />

Genauso schwierig erweist sich die Beurteilung der psychischen<br />

Wirkungen der Werbung beim Konsumenten, denn welche Wirkungsmechanismen<br />

hier beim Einsatz der verschiedenen Werbemedien<br />

im Einzelnen zum Tragen kommen, hängt <strong>von</strong> einer<br />

ganzen Reihe individueller und situativer Faktoren ab. Eine<br />

grosse Rolle dabei spielt die Wahl des geeigneten Werbemediums.<br />

04 | 05 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

Bewegte Bilder wirken besser. Das steht in diesem Zusammenhang<br />

fest. Das Fernsehen ist also dasjenige Medium, in<br />

dem die Werbung für den Konsumenten besonders interessant<br />

und abwechslungsreich ist. Gerade wenn es um die Vermittlung<br />

emotionaler Botschaften geht, ist der bilddominanten Kommunikation,<br />

wie sie das Fernsehen pflegt, eine besonders hohe Werbewirkung<br />

zuzusprechen. Einigkeit herrscht in der Werbewirkungsforschung<br />

auch darüber, dass das Fernsehen als Werbemedium<br />

im Hinblick auf die Werbewirkung bei der Ansprache nur<br />

schwach involvierter Zielpersonen und bei der allgemein herrschenden<br />

Informationsüberlastung im Vergleich mit anderen<br />

Werbemedien besonders gut abschneidet – weil es im Gegensatz<br />

zu den anderen Medien mehrere Sinne gleichzeitig anspricht.<br />

Aber selbst wenn man sich nach einem Intermediavergleich dafür<br />

entschieden hat, im Fernsehen zu werben, bleiben noch viele<br />

Fragen offen. In welchem Programm soll geworben werden?<br />

Welches Umfeld ist zu wählen? Welchen <strong>Einfluss</strong> nimmt die<br />

Blockgestaltung des Senders auf die Wirkung des Fernsehspots?<br />

In den beiden Untersuchungen, die <strong>von</strong> publisuisse bei<br />

zwei unabhängigen Instituten in Auftrag gegeben wurden, der<br />

htp St. Gallen Managementberatung, einem Spin-off des Instituts<br />

für Marketing und Handel an der Universität St. Gallen<br />

(HSG), und dem Marktforschungsinstitut Isopublic (Mitglied<br />

<strong>von</strong> Gallup-International), werden diese Fragen beantwortet.<br />

Die wichtigsten und interessantesten Resultate der durchgeführten<br />

Messungen, der ausgewerteten Sekundärstudien, der Beobachtungen<br />

und Befragungen zum Thema «Werbewirkung im<br />

Fernsehen» sind Inhalt dieses Dossiers.


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

<strong>WERBUNG</strong> <strong>WIRKT</strong>. ABER <strong>WIE</strong>? DA SIND SICH<br />

FORSCHER, MEDIAEXPERTEN <strong>UND</strong> ANWENDER<br />

ALLES ANDERE ALS EINIG. DIE GR<strong>UND</strong>LAGEN.<br />

Die Wörter Werbewirksamkeit, Werbewirtschaftlichkeit,<br />

Werbeerfolg und Werbeeffizienz<br />

beschreiben alle denselben Effekt.<br />

Nämlich denjenigen, der sich mit<br />

Werbung erzielen lässt. In der Verwendung<br />

der verschiedenen Ausdrücke sind<br />

sich Forscher, Anwender und Mediaexperten<br />

aber gar nicht einig. Die Begriffe werden<br />

je nach Kontext unterschiedlich verwendet.<br />

Werbewirkung und -wirksamkeit<br />

umfassen zunächst einmal jegliche Art<br />

<strong>von</strong> Reaktion, mit der die <strong>von</strong> der Werbung<br />

berührten Personen auf die Werbereize<br />

antworten. Diese Reaktion kann sich<br />

in einem konkreten Verhalten wie beispielsweise<br />

dem Kauf eines Produktes äussern,<br />

aber ebenso gut in zunächst nicht<br />

direkt beobachtbaren Prozessen wie der<br />

Veränderung einer Einstellung oder Prä-<br />

06 | 07 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

ferenz bestehen. Man spricht in diesem<br />

Zusammenhang auch vom ausserökonomischen<br />

oder kommunikativen Erfolg einer<br />

Werbemassnahme. Werbewirkung ist<br />

abhängig vom beabsichtigten Ziel. Weil es<br />

mehr als ein mögliches Werbeziel gibt,<br />

gibt es auch mehrere Arten <strong>von</strong> Werbewirkung.<br />

Erinnerung, die Steigerung <strong>von</strong> Bekanntheitsgraden<br />

oder Sympathiegewinne<br />

sind Beispiele für Werbewirkungen.<br />

Werbewirtschaftlichkeit als Begriff<br />

wird dagegen in aller Regel verwendet, um<br />

die wirtschaftlichen Konsequenzen der<br />

Werbemassnahmen zu beschreiben. Massgrössen<br />

hierfür sind vor allem Umsatz, Absatz<br />

oder Marktanteil. Wenn die durch die<br />

Werbung beeinflussten Einstellungen und<br />

Präferenzen also auch in vermehrten<br />

Kaufhandlungen resultieren und somit zu<br />

einem höheren Umsatz oder Marktanteil<br />

des werbetreibenden Unternehmens führen,<br />

spricht man vom ökonomischen Erfolg<br />

einer Werbemassnahme.<br />

Die Werbeeffizienz schliesslich setzt<br />

den ökonomischen Erfolg ins Verhältnis<br />

zu den getätigten Werbeausgaben. Die<br />

zentrale Frage lautet hier: Hat sich der<br />

Einsatz der Werbung gelohnt?<br />

Während sich die Budgetverantwortlichen<br />

in den Unternehmen naturgemäss in erster<br />

Linie für die Werbewirtschaftlichkeit,<br />

das heisst für harte Fakten wie Umsatz<br />

und Marktanteil, interessieren, beschäftigt<br />

sich die Werbewirkungsforschung vor<br />

allem mit dem Bereich der Werbewirksamkeit,<br />

wie den Aspekten des kommunikativen<br />

Erfolgs verschiedener Werbemassnahmen.<br />

Dabei liegt auf der Hand, dass<br />

kommunikativer und ökonomischer Erfolg<br />

der Werbung in einem engen<br />

Zusammenhang stehen. Letztlich sind<br />

Bekanntheit, Image oder Sympathie ja<br />

nur Teilziele auf dem Weg zur Umsatzsteigerung.<br />

Das Untersuchungsobjekt der Werbewirkungsforschung<br />

ist also der Prozess,<br />

der einem Kauf und damit auch dem ökonomischen<br />

Erfolg des werbetreibenden<br />

Unternehmens in aller Regel vorausgeht.<br />

Schliesslich muss die umworbene Person<br />

zunächst einmal physischen Kontakt mit<br />

der Werbebotschaft haben. Die Botschaft<br />

muss dann vom Rezipienten aufgenommen,<br />

verstanden, verarbeitet und gespeichert<br />

werden. Zur Darstellung dieses<br />

Verarbeitungsprozesses wurden zahlreiche<br />

Modelle entwickelt, deren Aufgabe es ist,<br />

die Komplexität der Realität auf ein verständliches<br />

Mass zu reduzieren. Diese<br />

Modelle beinhalten eine vereinfachte Darstellung<br />

da<strong>von</strong>, wie Werbung bei den <strong>von</strong><br />

ihr berührten Adressaten ihre Wirkung<br />

entfaltet.<br />

Seit den sechziger Jahren bekannt und<br />

immer noch aktuell sind vor allem die<br />

zahlreichen Stufenmodelle der Werbewirkung.<br />

Stufenmodelle gehen da<strong>von</strong> aus,<br />

dass die Konsumenten verschiedene, aufeinander<br />

aufbauende Stufen der Beeinflussung<br />

durchlaufen, bevor sie ihre<br />

Kaufentscheidungen treffen. 1<br />

STUFENMODELL DER WERBEWIRKUNG<br />

| 1 | VOM ERSTEN KONTAKT BIS ZUM KAUF<br />

KONTAKT<br />

�<br />

AUFMERKSAMKEIT<br />

�<br />

BEKANNTHEIT<br />

�<br />

PRÄFERENZ<br />

�<br />

VERHALTEN<br />

Reichweite<br />

GRPs<br />

Aktivierung<br />

Involvement<br />

Erinnerung<br />

Wiedererkennung<br />

Image<br />

Sympathie<br />

Interesse<br />

Intention<br />

Kauf<br />

Verwendung<br />

an Produkt/Marke<br />

an das Werbemittel<br />

des Werbemittels<br />

des Produkts / der Marke<br />

Die Abbildung zeigt ein Beispiel für ein Stufenmodell der Werbewirkung. Es wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass<br />

beim Adressaten der Werbung verschiedene Werbewirkungen aufeinander aufbauen: Die umworbene Person<br />

muss zunächst einmal Kontakt mit der Werbebotschaft haben. Die Aufnahme der Werbebotschaft führt zu<br />

einer gewissen Aufmerksamkeit gegenüber dem beworbenen Produkt und damit zur Bekanntheit und zur<br />

Erinnerung an das Produkt. Aus dieser Bekanntheit entwickelt sich im Idealfall eine positive Einstellung<br />

gegenüber dem Produkt, die wiederum zur Präferenz und letztlich zum intendierten Verhalten (z.B. Kauf) führt.<br />

Quelle: htp St. Gallen


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

Ohne Kontakt mit der Werbebotschaft keine Wirkung,<br />

ohne positive Werbewahrnehmung und ohne Markenerinnerung<br />

kein Kaufentscheid.<br />

Den <strong>Einfluss</strong> auf die Werbewirkung<br />

machen verhaltensorientierte Forschungsansätze<br />

(vgl. hierzu etwa Kroeber-Riel<br />

1999 oder Steffenhagen 2000) deutlich.<br />

Sie zeigen, dass bei der Analyse der Werbewirkung<br />

stets auch verschiedene situative<br />

Faktoren und Rahmenbedingungen zu betrachten<br />

sind:<br />

> Situation des Umworbenen<br />

> Gestaltung der Botschaft<br />

> Werbedruck der Kampagne<br />

> Werbemassnahmen der Konkurrenz<br />

> Vorwissen des Adressaten<br />

> Bekanntheit des Unternehmens<br />

Hinzu kommt, dass Verwender einer Marke<br />

anders auf Werbung reagieren als<br />

Nichtverwender, produkterfahrene Verwender<br />

anders als produktunerfahrene,<br />

hoch involvierte Personen anders als<br />

nicht involvierte und so weiter. Die Liste<br />

liesse sich beliebig fortsetzen.<br />

08 | 09 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

Als Indikatoren für das recht abstrakte<br />

Konstrukt der Werbewirkung, das nicht<br />

direkt beobachtbar und daher auch nicht<br />

direkt messbar ist, greift man auf verschiedene<br />

messbare Variablen zurück. Sie<br />

sollen die Werbewirkung umschreiben<br />

und operationalisieren und können je<br />

nach Werbeziel ganz unterschiedlich sein.<br />

Einige Beispiele sind:<br />

> Aufmerksamkeit gegenüber Werbung<br />

> Werbeerinnerung (gestützt/ungestützt)<br />

> Bekanntheit der beworbenen Marke<br />

> Produktinteresse<br />

> Sympathie für ein Produkt, eine Marke<br />

oder einen Werbespot (Likeability)<br />

> subjektive Kaufbereitschaft<br />

> tatsächliches Kaufverhalten oder reale<br />

Verwendung des Produkts<br />

Zu den besonders häufig verwendeten<br />

Indikatoren, die sich auf eine Gedächtnisleistung<br />

des Konsumenten beziehen,<br />

gehören vor allem die gestützte und die<br />

ungestützte Erinnerung (aided/unaided<br />

recall) und die Markenbekanntheit. Sowohl<br />

Erinnerung als auch Bekanntheit<br />

werden in der Regel über schriftliche oder<br />

persönliche Befragungen der Konsumenten<br />

erfasst.<br />

<strong>Der</strong> Kontakt der umworbenen Person<br />

mit der Werbebotschaft ist für jede Art <strong>von</strong><br />

Werbewirkung die Voraussetzung. Findet<br />

dieser Kontakt nicht oder unter ungünstigen<br />

Bedingungen statt, kann Werbung<br />

nicht wirken, denn die anderen Stufen der<br />

Werbewirkung – Aufmerksamkeit, Bekanntheit,<br />

Präferenz, Verhalten – bauen<br />

auf dem Kontakt auf.<br />

<strong>Der</strong> Kontakt bezeichnet in der Sprache der<br />

Medienverantwortlichen nichts anderes<br />

als jede noch so flüchtige Berührung<br />

einer Zielperson mit einem Werbeträger<br />

oder einem Werbemittel. Die standardmässig<br />

erhobenen Kontaktmasse der Werbeträger<br />

– Reichweiten und OTS – lassen<br />

daher für sich allein genommen noch<br />

keinerlei Prognosen über die Werbewirkung<br />

zu.<br />

Die Rahmenbedingungen des werblichen<br />

Kontaktes entscheiden über echte<br />

Anhaltspunkte und detaillierte Informationen<br />

zur Kommunikationsleistung eines<br />

Werbeträgers: Neben der Kontakthäufigkeit<br />

sind das auch Angaben über<br />

die Kontaktverteilung, vor allem aber Informationen<br />

über die Qualität der Kontakte,<br />

denn nicht alle Werbeträger sind<br />

gleichermassen gut geeignet, eine bestimmte<br />

Werbebotschaft wirksam an eine<br />

Zielgruppe zu adressieren.<br />

EINFLUSSFAKTOREN AUF DIE WERBEWIRKUNG AM FERNSEHEN<br />

| 2 | WERBEUMFELD <strong>UND</strong> BLOCKGESTALTUNG BEEINFLUSSEN DIE WERBEWIRKUNG MIT<br />

PROGRAMM<br />

(z.B. Reichweite,<br />

Mediabrand, Image)<br />

�<br />

Im direkten <strong>Einfluss</strong>bereich<br />

des Fernsehprogramms<br />

BLOCK-<br />

GESTALTUNG<br />

(z.B. Länge,<br />

Verteilung der Blöcke<br />

im Programm,<br />

Position des Spots)<br />

�<br />

SENDUNG<br />

(z.B. Nutzen,<br />

Kontext,<br />

Glaubwürdigkeit)<br />

Die Abbildung zeigt schematisch die wichtigsten<br />

<strong>Einfluss</strong>faktoren auf die Wirksamkeit <strong>von</strong> Fernsehwerbung<br />

und stellt die Zusammenhänge zwischen dem<br />

programmatischen Umfeld, der Blockgestaltung auf der<br />

einen, der Aufnahmesituation und der Zusammensetzung<br />

der Zielgruppe auf der anderen Seite dar. publisuisse hat<br />

sich bei ihrer Untersuchung auf die Blockgestaltung konzentriert.<br />

Quelle: htp St. Gallen<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

AUFNAHME-<br />

SITUATION<br />

(z.B. Aufmeksamkeit,<br />

Group Getting,<br />

Involvement)<br />

�<br />

�<br />

ZIELGRUPPE<br />

(z.B. Demographie,<br />

Lifestyle,<br />

Interessen)<br />

�<br />

Indirekter <strong>Einfluss</strong>bereich<br />

des Fernsehprogramms<br />

�<br />

�<br />

SPOT<br />

(z.B. Länge,<br />

Tonalität, Kreativität,<br />

Likeability)<br />

�<br />

PRODUKT<br />

(z.B. Kategorie,<br />

Marke,<br />

Innovationsgrad)<br />

�<br />

�<br />

HERSTELLER<br />

(z.B. Marke,<br />

Image, Branche,<br />

Bekanntheit)<br />

Nicht oder nur bedingt im <strong>Einfluss</strong>bereich<br />

des Fernsehprogramms<br />

� Auf das Medium bezogene <strong>Einfluss</strong>faktoren<br />

� Rezipientenbezogene <strong>Einfluss</strong>faktoren<br />

� Auf die Botschaft bezogene <strong>Einfluss</strong>faktoren<br />

� Absenderbezogene <strong>Einfluss</strong>faktoren


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

WERBEWIRKUNG IM FERNSEHEN: <strong>WANN</strong> SIND<br />

DIE ZUSEHER IM WERBEBLOCK BEI DER SACHE<br />

<strong>UND</strong> <strong>WANN</strong> SCHAUEN SIE AUS DEM FENSTER?<br />

DIE WISSENSCHAFT WEISS EINE ANTWORT.<br />

«Werbewirkung am Fernsehen» war<br />

das Thema, mit dem publisuisse zwei unabhängige<br />

Institute, die htp St. Gallen<br />

Managementberatung, Spin-off des Instituts<br />

für Marketing und Handel an der<br />

Universität St. Gallen (HSG), und das<br />

Marktforschungsinstitut Isopublic (Mitglied<br />

<strong>von</strong> Gallup-International), beauftragte,<br />

verschiedene Sekundär- und Primärstudien<br />

durchzuführen. Diese Studien<br />

sollten die folgenden Fragen beantworten:<br />

> Wie wirkt Fernsehwerbung am besten?<br />

> In welchem Programm soll geworben<br />

werden?<br />

> Welches Umfeld ist zu wählen?<br />

> Welchen <strong>Einfluss</strong> hat die Blockgestaltung<br />

auf die Wirkung der <strong>TV</strong>-Spots?<br />

In diesem Rahmen wurden unzählige<br />

Daten zusammengetragen und detailliert<br />

ausgewertet. Das Kernstück bildete eine<br />

empirische Untersuchung zur Kontaktqualität<br />

der Fernsehwerbung in verschiedenen<br />

Fernsehprogrammen, bei der 200<br />

Zuschauerinnen und Zuschauer zu Hause<br />

beim Fernsehen beobachtet und anschliessend<br />

nach ihrer Meinung zu<br />

Werbung und Programmumfeld und ihrer<br />

Erinnerung an die geschalteten Fernsehspots<br />

befragt wurden (vgl. Abbildung 3).<br />

10 | 11 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

Die Sekundärstudien decken ein breites<br />

Themenfeld der Werbewirkungsforschung<br />

ab. Und auch zu Fragestellungen<br />

der Werbewirkung im Fernsehen existieren<br />

national und international zahllose<br />

Studien und Untersuchungen, die <strong>von</strong><br />

Dritten erhoben wurden. Im Rahmen der<br />

Sekundärforschung wurden an die 50 verschiedene<br />

Studien im Hinblick auf die<br />

hier interessierenden Fragestellungen gesammelt,<br />

analysiert und ausgewertet. Die<br />

Ergebnisse dieser intensiven Sekundärforschung<br />

bilden unter anderem die Grundlage<br />

für die Erarbeitung des Modells der<br />

Werbewirkung im Fernsehen (vgl. Abbildung<br />

2), haben der zielgerichteten Auswertung<br />

der Telecontroldaten gedient und<br />

sind als Arbeitshypothesen in die Konzeption<br />

der empirischen Studie zur Kontaktqualität<br />

eingeflossen.<br />

Mehr zu den Sekundärstudien ist unter<br />

www.publisuisse.ch zu finden.<br />

Die Telecontroldaten, detailliert ausgewertet,<br />

dienten einem Vergleich der folgenden<br />

Programme: SF1 und SF2 sowie<br />

die deutschen Privaten, die Schweizer<br />

Werbefenster aufschalten (RTL, RTL2,<br />

PRO7, SAT1, Kabel1 und VOX). Die Detailauswertung<br />

der Telecontroldaten erfolgte<br />

für den Zeitraum Juli 2002 bis August<br />

2003. Darüber hinaus wurden im November<br />

2003 auch noch sekundengenaue Auswertungen<br />

sämtlicher Telecontroldaten<br />

vorgenommen.<br />

Mit Hilfe dieser Detailauswertungen lassen<br />

sich die folgenden Fragen beantworten:<br />

> Wie sieht ein typischer Tagesverlauf der<br />

verschiedenen Sender aus? Wie häufig<br />

wird in den verschiedenen Zeitfenstern<br />

(Tag, Vorabend, Primetime, Nacht)<br />

Werbung geschaltet?<br />

> Welche durchschnittliche Länge hat ein<br />

Werbeblock in den verschiedenen Zeitfenstern?<br />

Wie hoch ist die durchschnittliche<br />

Anzahl Werbeblöcke pro Tag?<br />

> Wie hoch ist der durchschnittliche prozentuale<br />

Werbeanteil pro Tag in den<br />

einzelnen Programmen?<br />

> Wie viele Zuschauer verfolgen in den<br />

verschiedenen Zeitfenstern durchschnittlich<br />

einen ganzen Werbeblock<br />

vom Anfang bis zum Ende mit (Stick-<br />

View-Werte, durchschnittliche Blocknutzung)?<br />

Eine Primärstudie erhob die qualitativen<br />

Daten der Kontaktqualität, da sich die<br />

Detailauswertung der Telecontroldaten<br />

mit eher quantitativen Aspekten der Werbewirkung<br />

beschäftigte. So wurde das<br />

Marktforschungsinstitut Isopublic beauftragt,<br />

eine empirische Erhebung mit dem<br />

Ziel durchzuführen, Grundlageninformationen<br />

über den physischen Kontakt der<br />

Zuschauer mit den Fernsehspots und den<br />

<strong>Einfluss</strong> der Kontaktqualität auf die Werbewirkung<br />

zu erhalten. Diese Erhebung<br />

analysierte, wie diverse Faktoren, die im<br />

<strong>Einfluss</strong>bereich des <strong>TV</strong>-Programms liegen,<br />

die Wirkung der Werbespots auf die<br />

Zuseher beeinflussten. Die Faktoren:<br />

> die gezeigte absolute Werbemenge<br />

> die Anzahl und die Länge der gezeigten<br />

Werbeblöcke<br />

> die Art der Werbeblöcke (Scharnieroder<br />

Unterbrecherblock)<br />

Die Werbewirkung wurde über folgende<br />

Indikatoren gemessen:<br />

> Aufmerksamkeit und Verhalten der Zuseher<br />

während der Werbung (mittels<br />

Beobachtung)<br />

> Erinnerung an die gesehene Werbung<br />

und subjektive Beurteilung der Werbung<br />

im Hinblick auf die Werbemenge<br />

und die Art der Werbung (mittels persönlicher<br />

Befragung)<br />

Das Untersuchungsdesign präsentiert<br />

sich als eine Beobachtung des Fernsehverhaltens<br />

<strong>von</strong> insgesamt 200 Testpersonen<br />

in zwei strukturgleichen Gruppen. Allen<br />

Testpersonen wurde ein Videoband mit<br />

dem gleichen Spielfilm vorgeführt. Bei<br />

ZWEI UNTERSUCHUNGEN BEANTWORTEN DIE FRAGEN ZUR WERBEWIRKUNG AM FERNSEHEN<br />

| 3 | SO HÄNGEN DIE VERSCHIEDENEN STUDIEN ZUSAMMEN<br />

Studie<br />

Isopublic<br />

Auswertung<br />

Telecontrol<br />

Sekundärforschung<br />

| 4 | SO PRÄSENTIERT SICH DAS UNTERSUCHUNGSDESIGN DER ISOPUBLIC-STUDIE ZUR KONTAKTQUALITÄT<br />

Beobachtung<br />

Kontaktqualität<br />

• Verhalten<br />

• Nebentätigkeiten<br />

• Kommentare<br />

• Emotionen<br />

• Aufmerksamkeit<br />

Befragung<br />

Erinnerung 2<br />

• Unaided Recall 2<br />

• Aided Recall 2<br />

• Recognition<br />

�<br />

�<br />

Beobachtung Befragung<br />

Messung<br />

� � �<br />

KONTAKT AUFMERKSAMKEIT BEKANNTHEIT<br />

�<br />

�<br />

Sekundärforschung<br />

Deutschschweizer Wohnbevölkerung, Fernsehpublikum 15–59 Jahre<br />

STICHPROBE: n = 200<br />

Gruppe A (SF DRS)<br />

n = 100<br />

� ��<br />

Die Abbildung zeigt, wie die einzelnen Studien aufeinander aufgebaut sind. Vor allem die Detailauswertung der<br />

Telecontroldaten ergab in erster Linie quantitative Ergebnisse. Um ein schärferes Bild über die Wirkung <strong>von</strong> <strong>TV</strong>-<br />

Werbung zu erhalten, wurde Sekundärforschung betrieben und eine empirische Untersuchung in Auftrag gegeben.<br />

�<br />

� �<br />

� �<br />

Gruppe B (D-Private)<br />

n = 100<br />

Den untersuchten Programmen <strong>von</strong> SF DRS und den deutschen Privaten (D-Private) folgend, wurden die 200 Testpersonen<br />

in zwei Gruppen aufgeteilt. Sowohl die Gruppe A (SF DRS) wie die Gruppe B (D-Private) waren ausgewogen<br />

und strukturgleich zusammengesetzt und damit direkt vergleichbar. Ihr Fernsehverhalten wurde durch Isopublic<br />

beobachtet und in die Kategorien Verhalten, Nebentätigkeit und Emotionen aufgeteilt. Eine Befragung gab Aufschluss<br />

über gestützte und ungestützte Erinnerung an Werbespots.<br />

Quelle: Isopublic und htp St. Gallen<br />

� �<br />

�<br />


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

Wer sich auf SFDRS einen Spielfilm ansieht, der schaut sich zusätzlich<br />

17 Werbespots in drei Blöcken an. <strong>Der</strong> gleiche <strong>TV</strong>-Testabend mit dem Film<br />

«Catch me if you can» bringt es bei einem deutschen Privatprogramm<br />

auf 56 Spots in fünf Werbeblöcken.<br />

der einen Gruppe enthielt dieses Videoband<br />

nur drei, bei der anderen dagegen<br />

fünf Werbeblöcke – entsprechend einem<br />

«typischen» Spielfilmabend in einem<br />

Programm <strong>von</strong> SF DRS und einem in der<br />

Schweiz zu empfangenden deutschen Privatprogramm.<br />

Die Untersuchung war auf grösstmögliche<br />

Nähe zur Realität ausgerichtet. Das<br />

heisst, es sollte trotz der Testsituation eine<br />

Annäherung an einen ganz normalen<br />

Fernsehabend erreicht werden. Aus diesem<br />

Grund wurde die Untersuchung inhome,<br />

in der Wohnung der Testpersonen,<br />

durchgeführt. <strong>Der</strong> anwesende Beobachter<br />

führte ein sehr kurzes Einführungsinterview<br />

und hielt sich dann während des Filmes<br />

so weit wie möglich zurück, während<br />

er detaillierte Beobachtungsbögen ausfüllte.<br />

Auf eine apparative Aufzeichnung<br />

der Beobachtung (und die damit verbundene<br />

Störung) konnte bei diesem Untersuchungsdesign<br />

verzichtet werden.<br />

Im Anschluss an die Vorführung des Films<br />

wurden die Testpersonen im Einzelinterview<br />

zur Erinnerung an die gesehene Werbung<br />

befragt und um ihre Einschätzung<br />

der Werbemenge und der Art der Werbung<br />

(Scharnierwerbung vs. Unterbrecherwerbung)<br />

gebeten.<br />

Beobachtet wurden vor allem die folgenden<br />

Variablen: das Verhalten der Testper-<br />

12 | 13 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

sonen während des Films und während<br />

der Werbeblöcke (Hinausgehen, Nebentätigkeiten,<br />

Aufmerksamkeit), sichtbare<br />

Emotionen (Freude, Langeweile, Ärger<br />

usw.), positive und negative Kommentare<br />

zu den Werbeblöcken und den einzelnen<br />

Werbespots.<br />

In der anschliessenden Befragung wurden<br />

gemessen:<br />

> die ungestützte markengenaue Erinnerung<br />

(Unaided Recall)<br />

> die gestützte Erinnerung (Aided Recall)<br />

> die Wiedererkennung der in den Werbeblöcken<br />

enthaltenen Werbespots<br />

(Recognition) 2<br />

Bei der Messung der Wiedererkennung<br />

wurden Storyboards zur Hilfe genommen.<br />

Zur Vorbereitung der Erhebung<br />

wurden Abendprogramm und Werbeblöcke<br />

in SF1 und SF2 sowie den in der<br />

Schweiz zu empfangenden Privatprogrammen<br />

mit Schweizer Werbefenster<br />

analysiert und ausgewertet. Anschliessend<br />

wurden Test-Videobänder erstellt, die bis<br />

ins Detail «typische» Fernsehabende<br />

eines Programms <strong>von</strong> SF DRS sowie eines<br />

(deutschen) Privatprogramms widerspiegeln.<br />

Damit wurde sichergestellt, dass die<br />

Test-Videobänder in puncto Anzahl der<br />

Werbeblöcke, Platzierung der Programm-<br />

trailer und Werbeblöcke innerhalb des<br />

Spielfilms sowie Länge der Werbeblöcke<br />

detailgetreu einem durchschnittlichen<br />

und «typischen» Fernsehabend entsprechen.<br />

Die gezeigten Videobänder enthalten<br />

jeweils ein komplettes und im Durchschnitt<br />

typisches Abendprogramm: Sie beginnen<br />

mit den letzten Minuten der vorhergehenden<br />

Sendung, enthalten Trailer<br />

des jeweiligen Programms, Spielfilm,<br />

Werbeblöcke sowie den Beginn der nachfolgenden<br />

Sendung.<br />

Die Werbeblöcke der Testbänder zeigen<br />

Werbespots aus zum Zeitpunkt der Untersuchung<br />

aktuellen und in der Schweiz<br />

bzw. in Deutschland ausgestrahlten Kampagnen.<br />

Um bei der späteren Messung der<br />

Erinnerungswerte Verzerrungen durch<br />

Carry-over- und Spill-over-Effekte möglichst<br />

ausschliessen zu können 3 , wurden<br />

in die Werbeblöcke zusätzlich verschiedene<br />

Testspots integriert, die zum Zeitpunkt<br />

der Untersuchung noch nie oder nur sehr<br />

selten ausgestrahlt wurden. 4 Total enthält<br />

das Testband A (SF DRS) 17 Werbespots<br />

in drei Werbeblöcken, das Testband<br />

B (D-Private) 56 Werbespots in fünf Werbeblöcken.<br />

Die Testsituation musste als Versuch so<br />

angelegt werden, dass die ausgewählten<br />

Testpersonen nicht ahnten, dass es sich<br />

um einen Werbemitteltest handelte, um<br />

unnatürlich hohe Aufmerksamkeitswerte<br />

zu vermeiden. Denn die Frage, ob einem<br />

bestimmten Werbemittel in der Realität<br />

überhaupt Aufmerksamkeit geschenkt<br />

wird, lässt sich nur in einer biotischen<br />

oder quasibiotischen Situation untersuchen.<br />

5<br />

Aus diesem Grund wurde der Zweck der<br />

Untersuchung getarnt. Die Teilnehmer<br />

der Untersuchung wurden vordergründig<br />

für eine Umfrage zum Thema Programmgestaltung<br />

rekrutiert und waren während<br />

der Vorführung der Videobänder der Annahme,<br />

es ginge um die Beurteilung des<br />

gezeigten Spielfilms als <strong>TV</strong>-Premiere –<br />

«Catch me if you can» mit Leonardo di<br />

Caprio und Tom Hanks. Die Zielpersonen<br />

selbst wurden dabei mittels Quotaverfahren<br />

den Merkmalen der Grundgesamtheit<br />

entsprechend ausgewählt. 6 Bei der Vorführung<br />

des Videobandes waren neben<br />

den Zielpersonen dann teilweise auch –<br />

damit die Testsituation so weit wie möglich<br />

einem normalen Fernsehabend entsprach<br />

– Familienmitglieder, Freunde<br />

oder Haustiere anwesend.<br />

DER <strong>TV</strong>-ABEND AUF SFDRS <strong>UND</strong> BEI DEN DEUTSCHEN PRIVATEN<br />

SF DRS (Testband A)<br />

0:03:44<br />

0:54:27<br />

0:02:06<br />

0:51:23<br />

0:02:59<br />

Quelle: Isopublic<br />

D-Private (Testband B)<br />

0:05:06<br />

0:26:00<br />

0:03:30<br />

0:26:00<br />

0:05:55<br />

0:26:00<br />

0:04:52<br />

0:29:00<br />

0:05:10<br />

| 5 | ABLAUF DER TESTBÄNDER<br />

Die beiden Test-Videobänder widerspiegeln einen<br />

typischen Fernsehabend auf SF DRS und den<br />

D-Privaten. Im Telecontrol wurden dazu die durchschnittliche<br />

Blocklänge, Anzahl Werbeblöcke und<br />

Trailers im Umfeld «Film» in SF1 und SF2 sowie den<br />

D-Privaten mit Schweizer Werbefenstern ermittelt.<br />

Einem realen Filmabend auf SF DRS und den<br />

D-Privaten entsprechend, wurden in die beiden Testbänder<br />

Werbeblöcke, Programmlogos und Trailer<br />

eingebettet: Bei Testband A wurden dazu Logo und<br />

Trailer <strong>von</strong> «SF1», bei Testband B Logo und Trailer<br />

<strong>von</strong> «RTL» verwendet. Länge, Anzahl Werbeblöcke<br />

und Trailer entsprechen dem Durchschnitt aller<br />

D-Privaten mit Schweizer Werbefenster respektive<br />

<strong>von</strong> SF1 und SF2.<br />

� Trailer, Sponsoring, Billboards<br />

� Werbung<br />

� Film «Catch me if you can»<br />

� Vor- und Nachprogramm<br />

| 6 | DIE METHODIK DER ISOPUBLIC-STUDIE<br />

ZUR KONTAKTQUALITÄT IM ÜBERBLICK<br />

Inhalte: Kontaktqualität<br />

Werbeerinnerung<br />

Beurteilung <strong>von</strong> Art und<br />

<strong>Menge</strong> der Werbung<br />

Untersuchungsdesign: teilnehmende Beobachtung<br />

(in-home), strukturiertes<br />

persönliches Interview<br />

(Einzelinterview)<br />

Grundgesamtheit: Deutschschweizer<br />

Wohnbevölkerung,<br />

«Schwiizerdütsch»<br />

sprechendes Fernsehpublikum,<br />

15–59 Jahre<br />

Stichprobe: n = 200<br />

Auswahlverfahren: Quota6 Ort und Zeitraum: Deutschschweiz (Zürich,<br />

St. Gallen, Bern,<br />

Innerschweiz)<br />

17.11.2003 – 9.12.2003<br />

Durchführung: Institut Isopublic AG<br />

(Mitglied <strong>von</strong> Gallup-<br />

International),<br />

Schwerzenbach ZH<br />

Die Untersuchung wurde gemäss den Richtlinien<br />

<strong>von</strong> ESOMAR (Europäische Gesellschaft für Meinungs-<br />

und Marketing-Forschung) und SMS (Verband<br />

Schweizer Marketing- und Sozialforscher) durchgeführt.


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

SRG-SSR-PROGRAMME IM VORTEIL:<br />

JE KÜRZER DER WERBEBLOCK,<br />

DESTO BESSER DIE WIRKUNG.<br />

Die Studien zeichnen ein klares Bild: Wer mit seiner Werbebotschaft<br />

Wirkung erzielen will, der setzt auf Programme mit kurzen Blöcken<br />

und wenig Werbung.<br />

Aus den durchgeführten Studien lassen<br />

sich Aussagen darüber ableiten, welchen<br />

<strong>Einfluss</strong> die Gesamtmenge an Werbung<br />

(Anzahl und Länge der Werbeblöcke, die<br />

in einem Programm gezeigt werden) auf<br />

die Werbewirkung beim Zuseher hat, welchen<br />

<strong>Einfluss</strong> die Art der Werbung (Unterbrecher-<br />

oder Scharnierblock) auf die<br />

Werbewirkung hat und wie sich diese Faktoren<br />

auch auf das selektive Zuschauerverhalten<br />

auswirken.<br />

Anzahl und Länge der Werbeblöcke<br />

haben einen entscheidenden <strong>Einfluss</strong> auf<br />

die Beurteilung der Werbeblöcke durch<br />

die Zuschauer bzw. auf die Toleranz<br />

gegenüber der Werbung. Und auch die Erinnerungswerte<br />

der gezeigten <strong>TV</strong>-Spots<br />

hängen <strong>von</strong> der Gesamtmenge der Werbung<br />

ab. Je kürzer die Werbeblöcke und je<br />

weniger Werbeblöcke insgesamt, desto<br />

besser ist die Werbewirkung!<br />

14 | 15 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

Erinnerung und Einstellung werden<br />

durch Länge und Anzahl der Werbeblöcke<br />

beeinflusst, genauso wie die wahrgenommene<br />

Störung durch die Werbung. Das<br />

geht aus den Untersuchungen zur Kontaktqualität<br />

wie auch aus den Sekundärstudien<br />

hervor. Zusammenfassend kann<br />

festgehalten werden: Je mehr Werbung<br />

insgesamt gezeigt wird, umso schlechter<br />

vermögen sich die Zuschauer an die einzelnen<br />

Spots zu erinnern.<br />

Die Beobachtung der Probanden wurde<br />

in detaillierten Protokollen festgehalten.<br />

Während der Vorführung der Testbänder<br />

wurden Mimik, Körperhaltung und<br />

Nebentätigkeiten vermerkt, ebenso Kommentare<br />

und Äusserungen der Probanden<br />

zum Film sowie zu den Werbeblöcken und<br />

einzelnen Spots. Die Auswertung dieser<br />

Beobachtungsbögen machte deutlich<br />

sichtbar, dass grundsätzlich eine positive<br />

Einstellung gegenüber der <strong>TV</strong>-Werbung<br />

vorherrscht.<br />

Die allgemeine Verärgerung nahm parallel<br />

mit der Anzahl der Werbeblöcke zu. Ab<br />

dem dritten und vierten (<strong>von</strong> insgesamt<br />

fünf Werbeunterbrechungen) fühlt sich<br />

jeder fünfte Zuschauer in der Testgruppe<br />

B (D-Private) zu einem ungehaltenen<br />

Ausruf («Nicht schon wieder!») veranlasst.<br />

Während die Verärgerung mit der<br />

Zahl der Werbeblöcke steigt, kann gleichzeitig<br />

eine sinkende Aufmerksamkeit<br />

beim Betrachten der Werbeblöcke beobachtet<br />

werden (vgl. Abbildung 7).<br />

Die steigende Verärgerung und die nachlassende<br />

Aufmerksamkeit bei zunehmender<br />

<strong>Menge</strong> an Werbung spiegeln sich auch<br />

in den Emotionen der Testpersonen beim<br />

Betrachten der Werbespots. Zwar ist die<br />

Stimmung grundsätzlich gut. In der<br />

Gruppe A (SF DRS), die weniger Werbung<br />

zu sehen bekommt, bleiben die Emotionen<br />

während des gesamten Tests relativ<br />

stabil, in der Vergleichsgruppe B (D-Private),<br />

die mit mehr Werbeblöcken konfrontiert<br />

wird, kommt es zu deutlichen<br />

Stimmungsschwankungen (vgl. Abbildung<br />

8).<br />

LANGE <strong>UND</strong> VIELE BLÖCKE LASSEN DIE AUFMERKSAMKEIT ABSINKEN <strong>UND</strong> DEN ÄRGER WACHSEN<br />

| 7 | AUFMERKSAMKEIT DER ZUSCHAUER WÄHREND DER EINZELNEN BLÖCKE | 8 | POSITIVE EMOTIONEN WÄHREND DER EINZELNEN BLÖCKE<br />

100 n<br />

90<br />

100 n<br />

90<br />

93<br />

91 91<br />

80<br />

70<br />

60<br />

80<br />

71<br />

64<br />

62<br />

80<br />

70<br />

60<br />

86<br />

81<br />

80<br />

75<br />

81<br />

50<br />

57<br />

59<br />

53<br />

50<br />

50<br />

40<br />

41<br />

41<br />

43<br />

48<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

28<br />

20<br />

34<br />

34<br />

30<br />

20<br />

10<br />

13<br />

7<br />

17<br />

19<br />

6<br />

24<br />

16<br />

6<br />

0<br />

SFDRS/D-Private D-Private SFDRS/D-Private D-Private SFDRS/D-Private<br />

0<br />

SFDRS/D-Private D-Private SFDRS/D-Private D-Private SFDRS/D-Private<br />

n = 100 Personen n = 100 Personen<br />

AUFMERKSAMKEIT A/SF DRS AUFMERKSAMKEIT B/D-PRIVATE<br />

EMOTION A/SF DRS EMOTION B/D-PRIVATE<br />

aufmerksam, neutral aufmerksam, neutral<br />

positiv, neutral positiv, neutral<br />

gelangweilt gelangweilt<br />

negativ negativ<br />

Die Aufmerksamkeit nimmt ab dem zweiten Werbeblock (d.h. mit der ersten Unterbrechung<br />

des Spielfilms) in beiden Gruppen ab, die Aufmerksamkeitswerte liegen<br />

in der Gruppe A (SF DRS) aber zu jedem Zeitpunkt deutlich über dem Niveau der<br />

Blöcke 2 und 3 in der Gruppe B (D-Private). Die Zahl der effektiv gelangweilten<br />

Zuschauer in der Gruppe B (D-Private) steigt bis zum Ende des letzten Werbeblocks<br />

auf 48 an.<br />

Quelle: Isopublic<br />

Zu Beginn der Untersuchung kann aus Mimik und Körpersprache in beiden Gruppen<br />

eine gute Stimmung abgelesen werden. Es dominiert allgemein eine positive<br />

Haltung der Testpersonen.<br />

In der Gruppe A (SF DRS) bleibt diese Stimmung stabil. In der Vergleichsgruppe<br />

B (D-Private) kommt es hingegen zu deutlichen Stimmungsschwankungen, vor allem<br />

gegen Mitte des Films. Die zunächst recht positive Haltung in der Gruppe<br />

B (D-Private) sinkt bereits während des zweiten Werbeblocks ab. Gleichzeitig ist<br />

ein klarer Anstieg der negativen Stimmung zu verzeichnen.


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

Die Zuschauer wollen wenige Unterbrechungen und kurze Blöcke.<br />

Dann akzeptieren sie die Werbung als Bestandteil des Programms und<br />

bleiben während der Werbung aufmerksam vor dem <strong>TV</strong>-Apparat.<br />

Häufige Werbeeinblendungen wirken<br />

sich negativ auf die Stimmung und die<br />

Aufmerksamkeit der Zuseher aus. Das<br />

zeigt die Beobachtung auf eindrückliche<br />

Art und Weise. <strong>Der</strong> negative Effekt wird<br />

dabei umso grösser, je länger die Werbeblöcke<br />

dauern und je mehr Werbeblöcke<br />

das Programm unterbrechen.<br />

Diese Ergebnisse der Beobachtung bestätigen<br />

sich auch bei der anschliessenden<br />

Befragung, bei der die Testpersonen in<br />

beiden Gruppen jeweils einzeln um eine<br />

Beurteilung <strong>von</strong> Länge und Anzahl der<br />

Werbeblöcke gebeten wurden. Erneut sind<br />

hier grosse und eindeutige Unterschiede<br />

zwischen beiden Gruppen zu erkennen.<br />

Zunächst wurden die Teilnehmer gebeten,<br />

sich zu erinnern, wie viele Werbeblöcke<br />

sie während ihres Fernsehabends gesehen<br />

hatten. In der Gruppe A (SF DRS) erinnerten<br />

sich die meisten Befragten (insgesamt<br />

81 Prozent) richtig daran, dass es –<br />

neben der Werbung vor und nach dem<br />

Film – genau eine Werbeunterbrechung<br />

während des Films gab.<br />

16 | 17 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

In der Vergleichsgruppe B (D-Private) dagegen<br />

konnten die meisten Testpersonen<br />

die genaue Zahl der Werbeblöcke nicht<br />

benennen. Lediglich 44 Prozent erinnerten<br />

sich (richtig) an einen Block vor dem<br />

Film, einen Block nach dem Film und<br />

drei Werbeunterbrechungen während des<br />

Films. Die übrigen Befragten überschätzten<br />

die tatsächliche Zahl an Unterbrecherblöcken<br />

während des Films, teilweise<br />

sogar in erheblichem Masse. So meinten<br />

40 Prozent, sich an vier Werbeunterbrechungen<br />

während des Films erinnern zu<br />

können, 10 Prozent waren der Meinung,<br />

es seien fünf Werbeunterbrechungen gewesen,<br />

und 5 Prozent fühlten sich durch<br />

die Unterbrecherblöcke so sehr gestört,<br />

dass sie der Ansicht waren, es wären wohl<br />

sechs bis acht Unterbrechungen gewesen.<br />

Entsprechend eindeutig fiel auch das Urteil<br />

über die Anzahl der Werbeblöcke aus.<br />

Fast alle, nämlich rund 92 Prozent der<br />

Teilnehmer in der Gruppe B (D-Private),<br />

waren der Meinung, dass eindeutig zu viele<br />

Werbeblöcke gezeigt wurden. Sie waren<br />

der Meinung, sie hätten «eher zu viel»<br />

(28%) oder «deutlich zu viel» (64%) Werbung<br />

gesehen. Ganz im Gegensatz dazu<br />

beurteilten 64 Prozent aller Testpersonen<br />

aus der Gruppe A (SF DRS) die Anzahl der<br />

Werbeblöcke als «genau richtig» – und<br />

für 4 Prozent hätten es sogar «noch mehr<br />

sein dürfen» (vgl. Abbildung 10).<br />

Die nächste Frage galt der Beurteilung<br />

der Länge der Werbeblöcke. Die Teilnehmer<br />

der Gruppe B (D-Private) äusserten<br />

sich auch hier insgesamt deutlich negativer<br />

und empfanden die Werbeblöcke –<br />

egal ob vor, nach oder während dem Film<br />

– als deutlich zu lang (vgl. Abbildung 9).<br />

Doch Länge und Anzahl der Werbeblöcke<br />

wirken nicht nur negativ auf die Stimmung<br />

und die Aufmerksamkeit der<br />

Zuschauer. Sie haben auch <strong>Einfluss</strong> auf<br />

die spätere Erinnerung der Zuschauer an<br />

die gesendeten Spots.<br />

BEI SFDRS SIND DIE ZUSCHAUER MIT DER <strong>WERBUNG</strong> ZUFRIEDEN<br />

| 9 | BEURTEILUNG DER LÄNGE DER WERBEBLÖCKE VOR <strong>UND</strong> NACH DEM FILM<br />

� A/SF DRS | � B/D-Private<br />

in % in %<br />

36<br />

8<br />

ok, genau richtig<br />

während 60 Film<br />

10<br />

0<br />

10<br />

0<br />

hätte noch mehr sein können<br />

0<br />

37<br />

30<br />

25<br />

59<br />

| 10 | BEURTEILUNG DER ANZAHL WERBEBLÖCKE WÄHREND DES FILMS<br />

eher zu lang<br />

ganz klar zu lang<br />

ok, genau richtig<br />

hätte noch mehr sein können<br />

eher zu lang<br />

Für 10 Prozent der Teilnehmer aus der Gruppe A (SF DRS) ist die Werbung so gut integriert und stört so wenig, dass sie der Meinung waren, es hätte ruhig noch mehr Werbung<br />

sein können. Niemand aus der Gruppe B schloss sich dieser Meinung an. Eine grosse Mehrheit dieser Gruppe empfand die Werbeblöcke als zu lang.<br />

� A/SF DRS | � B/D-Private<br />

in %<br />

64<br />

8<br />

4<br />

0<br />

15<br />

28<br />

16<br />

64<br />

Quelle: Isopublic<br />

ok, genau richtig<br />

hätte noch mehr sein können<br />

eher zu lang<br />

ganz klar zu lang<br />

BEURTEILUNG DER LÄNGE DER WERBEBLÖCKE WÄHREND DES FILMS<br />

� A/SF DRS | � B/D-Private<br />

18<br />

32<br />

11<br />

58<br />

ganz klar zu lang


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

Sind die Werbeblöcke kurz und hat es nur<br />

wenig Werbung, wie bei SFDRS,<br />

dann sind die Recallwerte bis zu 40 Prozent höher.<br />

Die Erinnerung ist die Messgrösse<br />

für das Werbeziel «Bekanntheit». Zur<br />

Messung der Erinnerung stehen grundsätzlich<br />

drei verschiedene Methoden zur<br />

Verfügung. Dies sind die freie Wiedergabe<br />

(Unaided Recall 2 ), die gestützte Wiedergabe<br />

(Aided Recall 2 ) und die Wiedererkennung<br />

anhand einer Vorlage (Recognition).<br />

Diese drei Methoden messen jeweils<br />

ganz unterschiedliche Gedächtnisleistungen<br />

des Konsumenten. Die sich ergebenden<br />

Werte lassen sich daher nicht miteinander<br />

vergleichen. Fest steht jedoch, dass<br />

die ungestützte Erinnerung (Unaided Recall<br />

2 ) als das «schärfste» und anspruchsvollste<br />

der drei verschiedenen Masse angesehen<br />

werden kann, denn es stellt die<br />

höchsten Anforderungen an die Erinnerung<br />

des Befragten. Mit diesem Mass wurde<br />

in der Isopublic-Studie vorwiegend gearbeitet.<br />

18 | 19 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

Im Anschluss an die Vorführung der Testbänder<br />

wurde in beiden Testgruppen die<br />

ungestützte Erinnerung an die in den<br />

Videobändern enthaltenen Testspots abgefragt.<br />

Dabei wurde in einer ersten<br />

Nennung die richtige Nennung der beworbenen<br />

Marke durch die Testpersonen<br />

registriert, in Folgestufen auch die richtige<br />

Nennung der Produktkategorie oder<br />

<strong>von</strong> richtigen sujetspezifischen Elementen.<br />

Die Erinnerungswerte sind am Fernsehen<br />

generell hoch. Eine erste konkrete Kennzahl<br />

ergibt sich zunächst einmal anhand<br />

der Berechnung der Erinnerungswerte<br />

über alle gezeigten Werbespots je Testband.<br />

Die Teilnehmer der Gruppe A<br />

(SF DRS) erinnerten sich spontan unter<br />

Nennung der richtigen Marke im Schnitt<br />

an 15 Prozent der ausgestrahlten <strong>TV</strong>-<br />

Spots, die Gruppe B (D-Private) nur an 9<br />

Prozent. Wird die Befragung durch das<br />

Vorlegen einer Liste mit gezeigten und<br />

nicht gezeigten Marken- und Produktenamen<br />

gestützt (Aided Recall 2 ), steigen die<br />

Erinnerungswerte in beiden Gruppen<br />

markant – bis auf 60 Prozent. Bei Bildvorlagen<br />

werden gar Wiedererkennungswerte<br />

<strong>von</strong> 70 Prozent erreicht.<br />

Abbildung 11 zeigt nochmals den direkten<br />

Vergleich des spontanen (markengenauen)<br />

Recalls aller in beiden Gruppen jeweils<br />

einfach gezeigten Spots. In 9 <strong>von</strong> 12<br />

Fällen liegen die Erinnerungswerte der<br />

Gruppe A (SF DRS) über den Werten der<br />

Gruppe B (D-Private). Besonders gross<br />

sind die Unterschiede bei den Spots<br />

«SonntagsBlick», «TAG HEUER» und<br />

«Nespresso». Zum Teil lag die ungestützte<br />

markengenaue Erinnerung in der Gruppe<br />

A (SF DRS) um den Faktor 3 höher als in<br />

der Vergleichsgruppe.<br />

Je weniger Werbung insgesamt gezeigt<br />

wird, desto besser erinnert man sich an<br />

den einzelnen Spot.<br />

Als eines der wesentlichen Ergebnisse der<br />

Studie kann festgehalten werden, dass im<br />

direkten Sendervergleich die Recallwerte<br />

im Hinblick auf die marken- bzw. produktgenaue<br />

Erinnerung in der Gruppe<br />

A (SF DRS) um 28 bzw. 40 Prozent höher<br />

liegen als in der Gruppe B (D-Private).<br />

DIE SF-DRS-ZUSCHAUER ERINNERN SICH BESSER AN DIE SPOTS<br />

| 11 | <strong>TV</strong>-SPOTS MACHEN ES MÖGLICH: DIE ZUSCHAUER ERINNERN SICH GUT AN MARKEN (EINFACH GEZEIGTE SPOTS)<br />

� A/SF DRS | � B/D-Private<br />

in %<br />

8<br />

4<br />

16<br />

10<br />

12<br />

9<br />

27<br />

18<br />

8<br />

11<br />

33<br />

17<br />

17<br />

25<br />

17<br />

14<br />

7<br />

10<br />

8<br />

2<br />

21<br />

18<br />

5<br />

2<br />

•A (SF DRS) •B (D-Private) •Faktor Grösserer Recall<br />

(SFDRS/D-Private) SFDRS<br />

Markengenaue Erinnerungen<br />

• Summe der 12 Spots*<br />

(spontane richtige Nennungen)<br />

•178 •140 •1,28 + 28%<br />

Produktgenaue Erinnerungen<br />

• Summe der 12 Spots* •228 •164 •1,40 + 40%<br />

(spontane richtige Nennungen)<br />

Quelle: Isopublic<br />

Canon<br />

Le Gruyère<br />

Michel<br />

Migros<br />

Millionenlos<br />

Nespresso<br />

Orange<br />

Saab<br />

Sharky Tauchschule<br />

SonntagsBlick<br />

Swisscom Vodafone<br />

TAG HEUER<br />

<strong>Der</strong> Recallwert ist bei SF DRS im Schnitt um<br />

40 Prozent höher. Dank kürzeren Blöcken mit weniger<br />

Spots und weniger Unterbrechung blieben den<br />

Zuschauern die Werbebotschaften bei SF DRS<br />

besser in Erinnerung.<br />

* Bei den erwähnten Spots handelt es sich um<br />

jene zwölf, die auf beiden Bändern je einmal gezeigt<br />

wurden.


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

Die beiden Programme <strong>von</strong> SF DRS haben rund 80 Prozent weniger<br />

Werbung und um fast die Hälfte kürzere Werbeblöcke als<br />

die deutschen privaten Programme.<br />

Kurze Blöcke wirken besser als lange<br />

und die Werbewirkung ist umso höher, je<br />

weniger Werbeblöcke das Programm<br />

unterbrechen. Diese Annahmen stützt die<br />

Sekundärforschung. Auch andere Studien<br />

kommen hier zu eindrucksvollen Ergebnissen:<br />

> Im Rahmen eines Experimentes (Rossmann<br />

2000) hatten 52 Personen die<br />

Möglichkeit, eine halbe Stunde lang<br />

fernzusehen und dabei aus fünf Programmen<br />

frei zu wählen. In einer Version<br />

enthielten die Programme jeweils<br />

einen lange Werbeblock <strong>von</strong> ca. acht<br />

Minuten Länge, in einer zweiten Version<br />

enthielten sie drei kurze Werbeblöcke<br />

(jeweils ca. 2.40 Minuten). Insgesamt<br />

sahen die Testpersonen somit in<br />

beiden Versionen die identische Anzahl<br />

Spots. Sämtliche Seh- und Umschaltvorgänge<br />

wurden per Videorecorder<br />

aufgezeichnet und ausgewertet. Es zeigte<br />

sich, dass in der Version mit mehreren<br />

kurzen Werbeblöcken die Werbung<br />

weniger stark gemieden wurde als in<br />

der Version mit dem einen langen<br />

20 | 21 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

Block. Insgesamt sahen die Teilnehmer<br />

in der Version mit den kurzen Werbeblöcken<br />

gesamthaft mehr Werbung und<br />

auch die Anzahl der Kontakte mit einzelnen<br />

Spots war höher als bei langen<br />

Werbeblöcken. Auch fiel während der<br />

kurzen Blöcke die Zuschauerquote<br />

durch Zapping weniger stark ab als<br />

während der langen Werbeblöcke.<br />

> In einer Studie <strong>von</strong> 1997 untersuchte<br />

Xinshu Zhao in den USA Konkurrenzund<br />

Platzierungseffekte bei Fernsehspots<br />

im Rahmen <strong>von</strong> Werbeblöcken<br />

und versuchte zu klären, wie sich die<br />

Anzahl konkurrierender Spots sowie die<br />

Position eines Spots innerhalb eines<br />

Werbeblocks auf die Erinnerungsleistungen<br />

beim Zuschauer auswirken. Dazu<br />

wurden 1134 Personen nach der<br />

Ausstrahlung <strong>von</strong> Werbeblöcken während<br />

eines Footballspiels telefonisch befragt.<br />

Erfasst wurden die ungestützte<br />

und die gestützte Markenerinnerung<br />

sowie die Beurteilung der Werbung. Die<br />

Erinnerungsraten für die einzelnen<br />

Spots schwankten zwischen 50 Prozent<br />

(für die erfolgreichste Marke) und 0<br />

Prozent (für die erfolgloseste Marke).<br />

Die Wiedererkennungsraten lagen entsprechend<br />

zwischen 80 und 6 Prozent.<br />

Spots in längeren Blöcken wurden generell<br />

schlechter erinnert als Spots in<br />

kürzeren Blöcken. Mit jedem zusätzlichen<br />

Spot verringerten sich die Recall-<br />

bzw. Recognitionwerte um 1 bzw.<br />

2,5 Prozentpunkte.<br />

Beim Vergleich der Werbedauer über<br />

die verschiedenen in der Schweiz zu empfangenden<br />

Sender zeigt sich ein eindeutiges<br />

Bild, und zwar sowohl was die tägliche<br />

Gesamtwerbedauer angeht als auch<br />

in Bezug auf die durchschnittliche Länge<br />

der ausgestrahlten Werbeblöcke. Die Auswertung<br />

der Daten <strong>von</strong> Telecontrol sind<br />

vor diesem Hintergrund für Werbetreibende<br />

und Agenturen zweifellos besonders<br />

interessant.<br />

SF DRS strahlt nicht nur insgesamt weit<br />

weniger Werbung aus als die deutschen<br />

Privaten, auch bei der durchschnittlichen<br />

Länge der Werbeblöcke liegen die beiden<br />

Programme mit 1:51 Minuten (SF2) bzw.<br />

2:24 Minuten (SF1) am unteren Ende der<br />

Skala (vgl. Abbildungen 12, 13 und 14).<br />

DIE WERBEBLÖCKE IN DEN PROGRAMMEN DER SRG SSR SIND UM 45 PROZENT KÜRZER ALS BEI DEN DEUTSCHEN PRIVATEN<br />

| 12 | TÄGLICHE GESAMTWERBEDAUER NACH BLOCKLÄNGEN | 13 | DURCHSCHNITTLICHE ANZAHL WERBEBLÖCKE PRO TAG<br />

3:30:00<br />

3:00:00<br />

� 0–90 | � 91–180 | � >180 Länge der Blöcke in Sekunden<br />

3:22:31<br />

3:18:29<br />

3:09:45 3:12:10<br />

3:10:18<br />

2:56:37<br />

70<br />

60<br />

� 0–90 | � 91–180 | � >180 Länge der Blöcke in Sekunden<br />

68<br />

2:30:00<br />

50<br />

50 53<br />

50<br />

2:00:00<br />

1:30:00<br />

1:00:00<br />

0:30:00<br />

0:00:00<br />

Dauer (addiert)<br />

0:51:19<br />

2:24:00<br />

0:36:17<br />

SF1 SF2 RTL Pro7 Sat1 VOX RTL2 Kab1<br />

Die durchschnittliche tägliche Werbedauer bei SF1 und SF2 liegt bei 51 respektive 36 Minuten,<br />

bei den deutschen Privaten zwischen 2:56 Stunden (Kabel 1) und 3:22 Stunden<br />

(RTL). Werbeblöcke, die länger als drei Minuten dauern, machen bei SF1 nur 57 Prozent<br />

der Gesamtwerbedauer aus, bei den deutschen Privaten nehmen die langen Werbeblöcke<br />

bis zu 87 Prozent der täglichen Werbedauer ein.<br />

| 14 | DURCHSCHNITTLICHE LÄNGE DER WERBEBLÖCKE IM PROGRAMMVERGLEICH<br />

4:30:00<br />

4:00:00<br />

3:30:00<br />

3:00:00<br />

2:30:00<br />

2:00:00<br />

1:30:00<br />

1:00:00<br />

0:30:00<br />

1:51:00<br />

2:58:00<br />

3:47:00<br />

3:38:00<br />

4:31:00<br />

3:51:00<br />

4:09:00<br />

0:00:00<br />

SF1 SF2 RTL Pro7 Sat1 VOX RTL2 Kab1<br />

Quelle: Telecontrol, 24 Stunden über ein Jahr<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Anz. Blöcke Total<br />

21 20<br />

SF1 SF2 RTL Pro7 Sat1 VOX RTL2 Kab1<br />

Bei SF1 beispielsweise sind <strong>von</strong> 21 täglichen Blöcken nur deren 5 länger als drei<br />

Minuten, bei RTL beispielsweise sind <strong>von</strong> 68 Blöcken 36 länger als drei Minuten.<br />

Da kurze Blöcke bessere Erinnerungswerte generieren<br />

als lange, haben die Blöcke <strong>von</strong> SF1 und SF2 mit<br />

durchschnittlich 2:24, respektive 1:51 Minuten einen<br />

deutlichen Konkurrenzvorteil gegenüber den längeren<br />

Blöcken bei den deutschen Privaten.<br />

44<br />

42


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

SIEHT DER ZUSCHAUER <strong>WERBUNG</strong>?<br />

WIRD ZU VIEL UNTERBROCHEN,<br />

SCHAUT DER KONSUMENT WEG.<br />

Viel Unterbrecherwerbung stört. Wer sich gestört fühlt oder sich gar ärgert,<br />

der erinnert sich schlecht. In den beiden Programmen <strong>von</strong> SF DRS<br />

ärgern sich die Zuschauer dank weniger Unterbrecherwerbung kaum.<br />

Zu viel Unterbrecherwerbung stört.<br />

Das zeigen die Ergebnisse der hier präsentierten<br />

Studien deutlich.<br />

Die Frage, was besser wirkt, Unterbrecherwerbung<br />

oder Scharnierwerbung, war<br />

schon Gegenstand zahlloser Untersuchungen.<br />

Hier einige Beispiele:<br />

> Die Arbeitsgruppe Werbung führte im<br />

Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der<br />

ARD-Werbegesellschaften in den Jahren<br />

1999 und 2001 eine repräsentative Bevölkerungsbefragung<br />

in Deutschland<br />

zum Thema Werbeakzeptanz durch<br />

(n = 2013 Befragte ab 14 Jahren). Dabei<br />

sagen 90 Prozent der Befragten aus,<br />

dass sie es ärgerlich finden, wenn Werbung<br />

mitten in der Sendung kommt.<br />

76 Prozent geben an, Werbung zwischen<br />

den Sendungen als vergleichsweise<br />

weniger störend zu empfinden.<br />

22 | 23 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

> Eine experimentelle Studie (Mattenklott/Bretz/Wolf<br />

1999) verglich die Reaktionen<br />

der Zuseher auf Scharnierund<br />

Unterbrecherblöcke. Hierzu wurden<br />

drei Filmbeiträge verwendet (Serienkrimi,<br />

Comedy, Landschaftsfilm),<br />

in die die zu testenden Werbeblöcke<br />

entweder als Unterbrechung oder als<br />

Scharnierblock integriert waren. 180<br />

Personen im Alter zwischen 17 und 62<br />

Jahren sahen die Filme und gaben anschliessend<br />

Auskunft über ihre Einstellung<br />

gegenüber der Werbung (z.B. Desinteresse,<br />

Ärger), über das Gefallen des<br />

Films, das Wiedererkennen der Spots<br />

sowie ihre Sympathie gegenüber den<br />

Spots. Insgesamt waren die Betroffenen<br />

verärgerter, wenn der Film durch die<br />

Werbung unterbrochen wurde, als wenn<br />

die Werbung am Ende des Films platziert<br />

war. <strong>Der</strong> Ärger war umso intensiver,<br />

je besser den Testpersonen der Film<br />

gefiel. Testpersonen, die sich mehr über<br />

die Werbung geärgert hatten, schnitten<br />

auch bei der anschliessenden Wiedererkennungsaufgabe<br />

schlechter ab. In diesem<br />

Fall gefiel auch die Werbung weniger<br />

gut.<br />

Die Ergebnisse der Isopublic-Studie<br />

zur Kontaktqualität und jene der Sekundärstudien<br />

sind deckungsgleich.<br />

In der sich an den Fernsehabend anschliessenden<br />

Befragung gaben knapp die<br />

Hälfte der Zuschauer in der Gruppe<br />

B (D-Private) an, sich durch die drei<br />

Unterbrecherblöcke «sehr gestört» gefühlt<br />

zu haben. Im Vergleich dazu haben<br />

sich in der Gruppe A (SF DRS) nur 16 Prozent<br />

an dem einen Unterbrecherblock gestört.<br />

Mehr als ein Viertel der Befragten<br />

(26%) fühlte sich durch die einmalige<br />

Unterbrechung des Spielfilms auf SF DRS<br />

sogar überhaupt nicht gestört. Offensichtlich<br />

haben die Zuseher eine gewisse Toleranzschwelle,<br />

was die Anzahl der Werbeunterbrechungen<br />

während des Films<br />

angeht (vgl. Abbildung 15).<br />

DIE WERBEVORGABEN<br />

Sie werden in der Schweiz durch das Bundesgesetz<br />

über Radio und Fernsehen (R<strong>TV</strong>G + R<strong>TV</strong>V)<br />

geregelt. Unterhaltungssendungen, Spielfilme<br />

und Sportübertragungen <strong>von</strong> mehr als 90 Minuten<br />

Länge dürfen nach diesem Gesetz einmal unterbrochen<br />

werden. Bei der Beurteilung der Unterbrecherwerbung<br />

wird nach dem Bruttoprinzip<br />

gezählt, d.h., die Werbung wird in die Berechnung<br />

der Länge der einzelnen Sendung mit einbezogen.<br />

Werbung in natürlichen Pausen <strong>von</strong> Sport-Liveübertragungen<br />

gilt nicht als Unterbrecherwerbung.<br />

In den Programmen der SRG SSR idée suisse darf<br />

die Dauer der Spotwerbung 8 Prozent der täglichen<br />

Sendezeit nicht überschreiten. Je Stunde<br />

dürfen maximal zwölf Minuten Spotwerbung ausgestrahlt<br />

werden.<br />

Andere Regelungen gelten dagegen für die (auch<br />

in der Schweiz zu empfangenden) deutschen Privatsender:<br />

Sie unterliegen dem deutschen Recht,<br />

welches in puncto Unterbrecherwerbung liberalere<br />

Vorschriften enthält. Auch hier darf zwar die<br />

Werbung nur in Blöcken eingefügt werden und<br />

den gesamten Zusammenhang der unterbrochenen<br />

Sendung sowie deren Charakter nicht beeinträchtigen<br />

– der geforderte Abstand zwischen<br />

zwei aufeinander folgenden Unterbrechungen<br />

innerhalb der Sendung beträgt aber lediglich 20<br />

Minuten. Bei der Beurteilung der Unterbrecherwerbung<br />

wird aber nach dem Nettoprinzip gezählt,<br />

d.h., die Werbung wird in die Berechnung der Länge<br />

der einzelnen Sendung nicht mit einbezogen.<br />

Die gesamte Werbedauer darf bis zu 20 Prozent<br />

der täglichen Sendezeit betragen.<br />

EIN UNTERBRECHERBLOCK STÖRT WENIGER ALS VIELE<br />

| 15 | WAHRGENOMMENE STÖRUNG DURCH DIE UNTERBRECHER<strong>WERBUNG</strong><br />

� A/SF DRS | � B/D-Private<br />

in %<br />

26<br />

1<br />

22<br />

6<br />

24<br />

20<br />

12<br />

33<br />

16<br />

40<br />

Je öfter der Film unterbrochen wurde, desto eher fühlten sich die Zuschauer gestört. Bei den deutschen Privaten<br />

wurde der Spielfilm im Laufe des Abends dreimal unterbrochen, bei SF DRS nur einmal. So fühlten sich bei den<br />

deutschen Privaten drei <strong>von</strong> vier Zuschauern durch die Unterbrecherblöcke gestört.<br />

Quelle: Isopublic<br />

überhaupt nicht<br />

nicht<br />

ein wenig<br />

gestört<br />

sehr gestört


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

WER WIRKSAM WIRBT,<br />

WIRBT IN EINEM KURZEN BLOCK<br />

– DAMIT KEINER WEGZAPPT.<br />

Ist der Werbeblock kurz, bleibt der Zuschauer aufmerksam<br />

vor dem <strong>TV</strong>-Schirm sitzen, ohne das Programm zu wechseln<br />

oder die Katze hinter den Ohren zu kraulen.<br />

Als selektives Zuschauerverhalten<br />

wird die Begleiterscheinung der Mediennutzung<br />

offiziell bezeichnet, besser bekannt<br />

unter dem Begriff Zapping. Seit es<br />

Werbung gibt, ist auch der Versuch der<br />

Rezipienten zu beobachten, Werbekontakte<br />

zu vermeiden. Und das gilt für alle Medien,<br />

vom Fernsehspot über Inserate in<br />

Printprodukten bis zu Plakaten. Allerdings<br />

wird das Phänomen beim <strong>TV</strong> am<br />

besten erhoben, ist also messbar.<br />

Das Phänomen der Werbevermeidung, das<br />

Zapping, ist bis in die Alltagssprache vorgedrungen.<br />

Dabei ist Zapping nur eine<br />

<strong>von</strong> mehreren möglichen Ausdrucksformen<br />

selektiven Zuschauerverhaltens. Und<br />

das Fernsehpublikum, so viel vorneweg,<br />

verhält sich nicht nur während der Werbung,<br />

sondern auch während des redaktionellen<br />

Programms selektiv.<br />

Die Spannbreite der Möglichkeiten selektiven<br />

Zuschauerverhaltens in Bezug auf<br />

das Fernsehen ist dabei recht gross: Sie<br />

reicht vom «physischen Zapping» (d.h.<br />

physischer Abwesenheit, etwa durch das<br />

24 | 25 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

Verlassen des Zimmers) über «psychisches<br />

Zapping» (geistiges «Abschalten», z.B.<br />

beim Ausüben <strong>von</strong> Nebentätigkeiten, Gesprächen<br />

während des Fernsehens) bis<br />

hin zum «mechanischen Zapping», den<br />

verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der<br />

Fernbedienung.<br />

Zwar entstehen der Werbewirtschaft durch<br />

solchermassen (per Fernbedienung) zappende<br />

Zuschauer keine finanziellen<br />

Nachteile, da die Tarife für die Fernsehwerbung<br />

stets auf der Sehbeteiligung des<br />

Werbeblocks selbst basieren und nicht auf<br />

der Anzahl der Zuschauer der jeweiligen<br />

Sendung, die vor dem Werbeblock ausgestrahlt<br />

wurde, dennoch ist es wichtig zu<br />

wissen, welche Faktoren das selektive Zuschauerverhalten<br />

begünstigen.<br />

Die zahlreichen Sekundärstudien zum<br />

Thema Zapping 8 kommen hier zu<br />

einem verhältnismässig eindeutigen Ergebnis:<br />

Die Zahl der Zapper nimmt mit<br />

wachsender Blocklänge zu. Dass diese Erkenntnis<br />

auch in der Schweiz gilt, zeigen<br />

die Detailauswertungen der Telecontroldaten<br />

(vgl. Abbildungen 16 und 18).<br />

> <strong>Der</strong> Stick-View gibt den prozentualen<br />

Anteil der Panelmitglieder an, die einen<br />

Werbeblock durchgehend <strong>von</strong> Anfang<br />

bis Ende verfolgt haben. Dieser Anteil<br />

Kontakte wurde also nicht durch Teilkontakte<br />

generiert.<br />

> Die durchschnittliche Blocknutzung<br />

sagt aus, zu wie viel Prozent ein Werbeblock<br />

im Schnitt aller erfassten Zuschauer<br />

gesehen wird. Kürzere durchschnittliche<br />

Blocknutzungen weisen<br />

auf einen höheren Anteil an Teilkontakten<br />

und folglich auf ein aktiveres<br />

Zappingverhalten der Zuseher hin.<br />

EIN HOHER ANTEIL DER ZUSCHAUER VERFOLGT DIE GANZEN WERBEBLÖCKE<br />

| 16 | HOHER STICK-VIEW IN DEN WERBEBLÖCKEN<br />

in %<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0 SF1 SF2 RTL Pro7 Sat1 VOX RTL2 Kab1<br />

| 18 | DURCHSCHNITTLICHE BLOCKNUTZUNG NACH PROGRAMM<br />

in %<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0 SF1 SF2 RTL Pro7 Sat1 VOX RTL2 Kab1<br />

Abbildungen 16, 18: Quelle: Telecontrol, November 2003, Primetime, 15–59, nur CH-Werbefenster bei den<br />

deutschen Privaten berücksichtigt. Abbildung 17: Quelle: Telecontrol, November 2003, 24 Std., 15–59<br />

Bei keinem anderen<br />

Programm verfolgen<br />

mehr als 80 Prozent<br />

der Zuschauer den<br />

Werbeblock <strong>von</strong> Anfang<br />

bis Ende wie bei<br />

SF1.<br />

Je länger der<br />

Block dauert,<br />

desto tiefer sind die<br />

Stick-View-Werte.<br />

Je weniger Werbung,<br />

desto höher ist die<br />

durchschnittliche<br />

Blocknutzung. Bei<br />

SF1 nutzt der Zuschauer<br />

den Block zu<br />

durchschnittlich 75<br />

Prozent, bei Kabel 1<br />

beispielsweise sind es<br />

nur 30 Prozent.<br />

| 17 | STICK-VIEW NACH BLOCKLÄNGE<br />

in %<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0–90<br />

Sek.<br />

91–180<br />

Sek.<br />

>180<br />

Sek.


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

Je dosierter die Werbung, desto weniger isst, trinkt, schwatzt und<br />

träumt der Zuschauer. Konzentriert er sich auf den Bildschirm,<br />

kann er sich auch besser an die Werbebotschaft erinnern.<br />

Für die Werbewirtschaft mindestens genauso<br />

gefährlich wie das «mechanische<br />

Zapping» ist jedoch das oben beschriebene<br />

«psychische Zapping», die geistige Abwesenheit<br />

des Zuschauers. Denn diese<br />

Ausdrucksform selektiven Zuschauerverhaltens<br />

ist durch die üblichen Verfahren<br />

besonders schwer zu erfassen. Dass aber<br />

Werbekontakt, Kontaktqualität und damit<br />

auch Werbewirkung durch die geistige Abwesenheit<br />

nicht minder bedroht sind als<br />

durch das – besser erforschte und messbare<br />

– Wegschalten, liegt auf der Hand.<br />

Schliesslich ist die Anwesenheit vor dem<br />

Bildschirm kein Garant für Aufmerksamkeit<br />

gegenüber der Sendung oder der Werbung.<br />

26 | 27 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

Für die Werbewirkung spielt es eine grosse<br />

Rolle, ob das Fernsehen Hauptbeschäftigung<br />

ist oder ob während des Fernsehens<br />

Nebentätigkeiten ausgeübt werden. Aus<br />

der Isopublic-Studie zur Kontaktqualität<br />

geht in diesem Zusammenhang hervor,<br />

dass auch die Aufmerksamkeit der Zuschauer<br />

und die ausgeübten Nebentätigkeiten<br />

in Zusammenhang mit der Anzahl<br />

und der Länge der Werbeblöcke zu sehen<br />

sind.<br />

Die Beobachtung der Testpersonen während<br />

der Vorführung der Testbänder hat<br />

gezeigt, dass in der Vergleichsgruppe<br />

B (D-Private, mit häufigeren und längeren<br />

Werbeblöcken) die Testpersonen öfter<br />

vor sich hin träumen, im Zimmer umherwandern<br />

oder sich mit anderen Personen<br />

unterhalten als in der Gruppe A (SF DRS,<br />

weniger und kurze Werbeblöcke). Auffällig<br />

ist auch, dass in der Gruppe B (D-Private)<br />

häufiger nebenbei gegessen und getrunken<br />

wird.<br />

Während sich in der Gruppe A (SF DRS)<br />

die Nebentätigkeiten gleichmässig auf<br />

Filmsequenzen und Werbeblöcke verteilen,<br />

finden in der Gruppe B (D-Private)<br />

die Nebentätigkeiten konzentriert während<br />

der Werbeblöcke statt. Am grössten<br />

sind die diesbezüglichen Unterschiede<br />

zwischen den Gruppen im mittleren<br />

Unterbrecherblock (vgl. Abbildungen 18<br />

und 19).<br />

Aber auch gegen Ende des Films verhalten<br />

sich die beiden Gruppen verschieden – in<br />

Gruppe B (D-Private) lenken sich bereits<br />

während des letzten Spots viele Personen<br />

durch andere, «den Fernsehabend beendende»<br />

Tätigkeiten ab, in Gruppe<br />

A (SF DRS) bleibt die Aufmerksamkeit bis<br />

zum Schluss der Vorführung bestehen.<br />

WIRD DIE SENDUNG HÄUFIG UNTERBROCHEN, SCHAUT DAS PUBLIKUM WEG<br />

| 19 | NEBENTÄTIGKEITEN WÄHREND DES MITTLEREN BLOCKS<br />

Personen, n = 100<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

| 20 | EINZELNE, ADDIERTE NEBENTÄTIGKEITEN (IM RAUM) WÄHREND FILM <strong>UND</strong> <strong>WERBUNG</strong><br />

Personen, n = 100 � A/SF DRS � B/D-Private<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Quelle: Isopublic<br />

WB Film<br />

mittlerer Block SF DRS<br />

mittlerer Block D-Private<br />

WB Film WB WB Film WB Film WB Film WB Film WB<br />

� blickt ins Leere, träumt (sieht<br />

nicht auf den Bildschirm)<br />

� blättert Zeitung/Post durch<br />

� macht etwas am PC<br />

� räumt im Zimmer auf, giesst<br />

Blumen etc.<br />

� läuft umher, steht auf, sieht aus<br />

dem Fenster etc.<br />

� isst/trinkt<br />

� spricht mit anderen Zielpersonen<br />

über das Gesehene<br />

� spricht mit anderen Zielpersonen<br />

über etwas anderes<br />

� spricht mit anderer Person wie<br />

z.B. den Kindern<br />

� spricht mit / kümmert sich um<br />

Haustiere<br />

� andere Nebentätigkeiten<br />

Nicht nur während der Werbung,<br />

sondern auch während<br />

der Sendung lenken sich die<br />

Zuschauer ab. Allerdings ist<br />

augenfällig, dass die eine<br />

Unterbrecherwerbung auf<br />

SF DRS die Zuschauer kaum<br />

dazu bringt, anderen Tätigkeiten<br />

nachzugehen, während<br />

die vielen Werbeblöcke bei<br />

den deutschen Privaten eine<br />

konstant hohe Nebentätigkeitsrate<br />

aufweisen.


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

<strong>TV</strong>-<strong>WERBUNG</strong> <strong>WIRKT</strong>:<br />

JE KÜRZER <strong>UND</strong> JE WENIGER,<br />

DESTO BESSER – FÜR ZUSCHAUER<br />

<strong>UND</strong> FÜR WERBETREIBENDE.<br />

Programme mit kurzen Blöcken und wenig Werbung halten die<br />

Zuschauer bei Laune. Sie bleiben vor dem <strong>TV</strong>-Schirm sitzen, sind bei<br />

der Sache – und sie erinnern sich besser.<br />

Kontakt ist nicht gleich Kontakt,<br />

das haben die vorangegangenen Ausführungen<br />

mehr als deutlich gezeigt: <strong>Der</strong><br />

physische Kontakt eines Zuschauers mit<br />

einem Werbespot sagt für sich alleine genommen<br />

noch nichts über die Werbewirkung<br />

ebendieses Spots aus. Für die Wirkung<br />

der Fernsehwerbung beim Zuseher<br />

entscheidend ist vielmehr die Kontaktqualität.<br />

Unter diesem Begriff lassen sich<br />

die situativen Rahmenbedingungen des<br />

Kontaktes zusammenfassen, die zwar nur<br />

schwer messbar und schlecht in Zahlen<br />

auszudrücken sind, aber eben doch den<br />

entscheidenden Beitrag zur Werbewirkung<br />

liefern.<br />

Zur Kontaktqualität gehören Aspekte wie<br />

die Aufmerksamkeit, die der Zuseher Programm<br />

und Werbeblock entgegenbringt.<br />

Unterhält er sich während der Werbepausen,<br />

träumt er vor sich hin, verlässt er das<br />

Zimmer oder ist er mit Nebentätigkeiten<br />

beschäftigt? Zur Kontaktqualität zählt<br />

aber auch die Stimmung des Zuschauers:<br />

Ist er positiv gespannt, ist er gelangweilt<br />

oder ist er sogar verärgert, weil zum x-ten<br />

Mal seine Lieblingssendung mit Werbung<br />

unterbrochen wird?<br />

publisuisse hat sich bemüht, dem Phänomen<br />

der Kontaktqualität mit verschiedensten<br />

Untersuchungsmethoden auf die<br />

28 | 29 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

Spur zu kommen, und die Ergebnisse sind<br />

ebenso deutlich wie erfreulich.<br />

Entscheidend für die realisierte Werbewirkung<br />

ist die Qualität des Kontaktes. Und<br />

die Qualität des Kontaktes wiederum<br />

hängt <strong>von</strong> Länge, Art und Anzahl der gezeigten<br />

Werbeblöcke ab. Je weniger Werbung<br />

insgesamt gezeigt wird, je kürzer die<br />

Werbeblöcke sind, umso besser ist die Erinnerung<br />

an jeden einzelnen Spot. In der<br />

Isopublic-Studie hat sich so ein durchschnittlich<br />

40 Prozent höherer Recallwert<br />

für SF DRS ergeben.<br />

Daraus kann eigentlich nur ein Schluss<br />

gezogen werden: Eine Prognose über die<br />

Werbewirkung und eine entsprechende<br />

Mitteleinsatzplanung sind alleine anhand<br />

<strong>von</strong> rein quantitativen Messgrössen der<br />

Werbeträger (z.B. Reichweiten, OTS, CPP,<br />

GRP etc.) nicht sinnvoll. Werbung, die<br />

sich lohnen soll, muss Wirkung zeigen.<br />

Deshalb müssen auch im Intramediavergleich<br />

stets die «Soft Facts» des Mediums<br />

betrachtet werden. Und was die Kontaktqualität<br />

angeht, stehen die beiden Programme<br />

<strong>von</strong> SF DRS ganz vorne.<br />

Das Wichtigste im Überblick:<br />

> Die Werbeerinnerung (Aided und Unaided<br />

Recall) im <strong>TV</strong> ist hoch, je kürzer<br />

die Blöcke sind, desto besser der Erinnerungswert.<br />

Jeder zusätzliche Spot<br />

im Block senkt die Recallwerte.<br />

> Die Werbeerinnerung (Aided und Unaided<br />

Recall) ist umso besser, je weniger<br />

Werbung insgesamt gezeigt wird.<br />

> Unterbrecherwerbung wird grundsätzlich<br />

als störender empfunden als Scharnierwerbung.<br />

Je grösser der Ärger über<br />

die Werbeunterbrechung, desto schlechter<br />

die Werbeerinnerung.<br />

> Häufige Unterbrechungen werden negativ<br />

wahrgenommen. Die Zuschauer<br />

reagieren negativ und ablehnend auf<br />

jede weitere Unterbrechung. Dies wirkt<br />

sich auf die Werbeerinnerung negativ<br />

aus.<br />

> Je mehr Werbeblöcke gezeigt werden<br />

und je länger die Werbeblöcke sind,<br />

desto weniger aufmerksam sind die Zuschauer.<br />

Mit jedem zusätzlichen Werbeblock<br />

nimmt die Langeweile zu, die<br />

Anzahl der Nebentätigkeiten steigt, die<br />

Aufmerksamkeit nimmt ab.<br />

> Je länger der Werbeblock, desto mehr<br />

wird gezappt, desto niedriger sind<br />

Stick-View und die durchschnittliche<br />

Blocknutzung.<br />

DIE ENTSCHEIDENDEN FAKTEN<br />

Fernsehwerbung wirkt:<br />

> <strong>TV</strong>-Werbung ist erlebbar – die Botschaften<br />

erzielen hohe Recallwerte<br />

> <strong>TV</strong>-Werbung wird positiv erlebt – hohe Aufmerksamkeit<br />

bei wenigen und kurzen Blöcken<br />

> <strong>TV</strong>-Werbung gefällt – drei Viertel bleiben dabei<br />

und zappen nicht weg<br />

Das unterscheidet SF DRS <strong>von</strong> deutschen Privaten:<br />

> 40 Prozent höhere spontane Spot-Recallwerte<br />

bei SF DRS 2<br />

> Die Programme <strong>von</strong> SF DRS haben 80 Prozent<br />

weniger Werbung als die deutschen Privaten 1<br />

> Die Werbeblöcke sind um 45 Prozent kürzer 1<br />

> Die Blocknutzung ist um 55 Prozent höher 1<br />

> 7 <strong>von</strong> 10 Zuschauern finden die Anzahl<br />

und die Länge der Unterbrecherwerbung<br />

bei SF DRS richtig 2<br />

> 9 <strong>von</strong> 10 Zuschauern beurteilen die<br />

Werbeunterbrechungen bei den deutschen<br />

Privaten als zu lang 2<br />

> 3-mal mehr Nebentätigkeiten bei den<br />

deutschen Privaten als bei SF DRS 2<br />

> 3-mal mehr negative Kommentare<br />

(«Nein, nicht schon wieder Werbung ...»)<br />

bei den deutschen Privaten als bei SF DRS 2<br />

> 4-mal mehr negative Kommentare zu den<br />

einzelnen Spots bei den deutschen Privaten 2<br />

Auswertung der Telecontroldaten<br />

Ergebnisse der Isopublic-Studie<br />

1<br />

2<br />

FUSSNOTEN<br />

1 Auch die klassische AIDA-Regel (Attention – Interest<br />

– Desire – Action) <strong>von</strong> Lewis (1898) ist ein<br />

Beispiel für ein solches Stufenmodell. Erweiterte<br />

Stufenmodelle wurden z.B. <strong>von</strong> Colley (1961),<br />

Behrens (1963) oder Seyffert (1966) entwickelt.<br />

2 Die Bekanntheit als Werbeziel lässt sich über<br />

die Erinnerung an die Werbebotschaft messen.<br />

Hierzu stehen grundsätzlich drei verschiedene<br />

Methoden zur Verfügung: Die freie Wiedergabe<br />

(Unaided Recall), die gestützte Wiedergabe<br />

(Aided Recall) und die Wiedererkennung (Recognition).<br />

Dabei stellt die Methode des Unaided Recalls<br />

sicherlich die höchsten Anforderungen an<br />

die Gedächtnisleistung des Befragten und kann<br />

somit als das «schärfste» Mass angesehen<br />

werden. In einer ersten Stufe wurde dabei die<br />

richtige Nennung der Marke selbst registriert, in<br />

Folgestufen auch die richtige Nennung der Produktkategorie<br />

oder <strong>von</strong> richtigen sujetspezifischen<br />

Elementen.<br />

3 <strong>Der</strong> Carry-over-Effekt (auch: Verzögerungseffekt)<br />

beschreibt das «Nachklingen» einer zeitlich<br />

vorgelagerten Marketingmassnahme. Als Spillover-Effekte<br />

werden dagegen die gegenseitigen<br />

sachlichen Ausstrahlungseffekte bezeichnet, die<br />

<strong>von</strong> inhaltlich verwandten Marketingmassnahmen<br />

in zeitlicher Nähe ausgehen können. Im vorliegenden<br />

Fall könnten Carry-over- oder Spillover-Effekte<br />

dann eintreten, wenn die Probanden<br />

den im Test gezeigten Werbespot bereits früher<br />

einmal gesehen hätten und sich daher dann auch<br />

in der Testsituation besonders gut daran erinnern<br />

würden oder wenn eine zeitgleich geschaltete<br />

grössere Printkampagne die gemessene Werbewirkung<br />

der Fernsehspots beeinflussen und verfälschen<br />

würde.<br />

4 Dies waren Testspots der folgenden Marken:<br />

Le Gruyère, Migros Clubschule, Orange, Saab,<br />

Sharky Tauchschule und TAG HEUER.<br />

5 Beobachtungsmethoden können nach dem Bewusstseinsgrad<br />

des Beobachteten differenziert<br />

werden. Bei offener Beobachtung kennt der Beobachtete<br />

den Untersuchungszweck, die <strong>von</strong> ihm<br />

zu erledigende Aufgabe, und er weiss, dass er<br />

beobachtet wird. Bei nichtdurchschaubarer<br />

Beobachtung ist nur noch die Rolle als Versuchsperson<br />

bekannt, und bei biotischer und quasibiotischer<br />

(verdeckter oder fast verdeckter)<br />

Beobachtung herrscht völlige oder fast völlige<br />

Unkenntnis über Ziel, Aufgabe und Tatbestand<br />

der Beobachtung.<br />

6 Das Quotaverfahren ist ein Auswahlverfahren<br />

für Stichproben, bei dem die Grundgesamtheit<br />

über Quoten für ausgewählte relevante Merkmale<br />

(hier Alter, Geschlecht, Bildung) beschrieben<br />

wird. Die Auswahl der Stichprobe erfolgt<br />

über die Erfüllung der Quoten.<br />

7 Dem normalen Sendeverlauf entsprechend<br />

wurden im Testband B (D-Private) einige Werbespots<br />

doppelt belegt.<br />

8 Besonders hervorzuheben sind hier die Untersuchungen<br />

<strong>von</strong> Rossmann (2000) sowie die Studie<br />

«Zapping und Werbung» der Media-Gruppe<br />

München (MGM), eine Untersuchung <strong>von</strong> 2323<br />

Werbeblöcken in Programmen unterschiedlicher<br />

Sender und Genres auf Basis der GfK-Reichweitenmessung.


IMPACTDOSSIER WERBEWIRKUNG<br />

LITERATUR <strong>UND</strong> IMPRESSUM FÜR NEUGIERIGE,<br />

VIELLESER <strong>UND</strong> FÜR ALLE, DENEN<br />

ES NIE GENUG INFORMATION SEIN KANN.<br />

QUELLEN<br />

> A. C. Nielsen (Hrsg.): Single Source. <strong>Der</strong><br />

neue Weg in der Marketingforschung.<br />

Unterlagen zum sekundengenauen Reichweitenverlauf<br />

innerhalb <strong>von</strong> Werbeunterbrechungen.<br />

Frankfurt am Main 1993.<br />

> Arbeitsgruppe Werbung (Hrsg.): Werbeakzeptanz<br />

2001. <strong>Der</strong> Stellenwert der Werbung<br />

in Alltag und Fernsehen. Eine Repräsentativumfrage.<br />

Frankfurt 2001.<br />

> Brosius, Hans-Bernd: Werbewirkung im<br />

Fernsehen. München: Reinhard Fischer<br />

1998.<br />

> Ching Biu Tse, Alan/Lee, Ruby P. W.: Zapping<br />

behavior during commercial breaks.<br />

In: Journal of Advertising Research 41,<br />

3/2001, S. 25–30.<br />

> Danaher, P. J.: What Happens to Television<br />

Ratings during Commercial Breaks? In:<br />

Journal of Advertising Research 1/1995,<br />

S. 37–47.<br />

> Diller, Hermann (Hrsg.): Vahlens grosses<br />

Marketinglexikon, 2. Auflage. München,<br />

C. H. Beck/dtv 2001.<br />

> Duke, Charles R./Carlson, Les: A conceptual<br />

approach to alternative memory<br />

measures for advertising effectiveness.<br />

In: Journal of Current Issues and Research<br />

in Advertising 15, 2/1993, S.1–14.<br />

Details zu den Studien auf www.publisuisse.ch<br />

30 | 31 IMPACT DOSSIER MAI 2004<br />

WEITERFÜHRENDE LITERATUR<br />

> Engelsing, Erna: <strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> der Werbeblocklänge<br />

auf die Werbewirkung <strong>von</strong> <strong>TV</strong>-<br />

Spots – 3 Minuten versus 7 Minuten. Frankfurt<br />

am Main 1987.<br />

> Franz, Gerhard/Hofsümmer Karl-Heinz: Recency<br />

Planning und Selektivseher, in: Media<br />

Perspektiven 6/2003, S. 250–257.<br />

> Franzen, Giep: Advertising effectiveness.<br />

Findings from empirical research. Oxfordshire<br />

1994.<br />

> Friedrichsen, Mike/Jenzowsky, Stefan<br />

(Hrsg.): Fernsehwerbung. Theoretische<br />

Analysen und empirische Befunde. Opladen:<br />

Westdeutscher Verlag 1999.<br />

> Hofsümmer, Karl-Heinz/Müller, Dieter K.:<br />

Zapping bei Werbung – ein überschätztes<br />

Phänomen. Aktuelle Ergebnisse der Werbewirkungsforschung.<br />

Eine Bestandsaufnahme<br />

des Zuschauerverhaltens vor und<br />

während der Fernsehwerbung. In: Media<br />

Perspektiven 6/1999, S. 296–300.<br />

> IP Deutschland: Zapping – Zum selektiven<br />

Umgang mit Fernsehwerbung. Kronberg<br />

1998.<br />

> Isopublic/publisuisse: Kontaktqualität.<br />

Empirische Erhebung, Bern 2004.<br />

> Koschnick, Wolfgang J.: Lexikon Werbeplanung<br />

– Mediaplanung – Marktforschung<br />

– Kommunikationsforschung – Mediaforschung,<br />

3. Auflage. München: Focus Magazin<br />

Verlag 2003.<br />

> Kroeber-Riel, Werner/Weinberg, Peter:<br />

Konsumentenverhalten, 7. Auflage.<br />

München: Verlag Franz Vahlen 1999.<br />

> Kroeber-Riel, Werner: Strategie und Technik<br />

der Werbung. Verhaltenswissenschaftliche<br />

Ansätze, 4. Auflage. Stuttgart: Verlag<br />

Kohlhammer 1993.<br />

> McDonald, Colin: Single Source. Neue<br />

Möglichkeiten der Untersuchung <strong>von</strong> Werbeeffizienz.<br />

In: planung & analyse 5/1995,<br />

S. 52–59.<br />

> Mattenklott, Axel/Bretz, Johannes /Wolf,<br />

Doris: Die kommunikative Wirkung <strong>von</strong><br />

Fernsehspots, in: Friedrichsen, Mike/Jenzowsky,<br />

Stefan (Hrsg.): Fernsehwerbung.<br />

Theoretische Analysen und empirische Befunde.<br />

Opladen: Westdeutscher Verlag<br />

1999, S. 357-376.<br />

> Moriarty, Sandra E./Everett, Shu-Ling:<br />

Commercial Breaks: A Viewer Behavior<br />

Study. In: Journalism Quarterly 71, 2/1994,<br />

S. 346–355.<br />

> Ottler, Simon: Zapping. Zum selektiven<br />

Umgang mit Fernsehwerbung und dessen<br />

Bedeutung für die Vermarktung <strong>von</strong> Fernsehwerbezeit.<br />

München 1998.<br />

> Pepels, Werner: Werbeeffizienzmessung.<br />

Stuttgart: Schäffer-Poeschel 1996.<br />

> Pieters, Rik G. M./Bijmolt, Tammo H. A.:<br />

Consumer memory for television advertising:<br />

A field study of duration, serial position,<br />

and competition effects. In: Journal of<br />

Consumer Research 23, 3/1997, S. 362–371.<br />

> Roberts, Andrew: tvSpan – recency, frequency<br />

and the duration of sales effects<br />

of <strong>TV</strong> advertising, in: Better Research for<br />

Better Media Decisions, ESOMAR Monography<br />

7/1999.<br />

> Rossmann, Raphael: Werbeflucht per<br />

Knopfdruck. Ausmass und Ursachen der<br />

Vermeidung <strong>von</strong> Fernsehwerbung, in: Angewandte<br />

Medienforschung – Schriftenreihe<br />

des Medieninstituts Ludwigshafen,<br />

Bd. 15. München: Reinhard Fischer 2000.<br />

> Steffenhagen, Hartwig: Wirkungen der<br />

Werbung. Mainz/Aachen: Wissenschaftlicher<br />

Verlag 2000.<br />

> Teichmann, Johanna /Burst, Michael:<br />

Mehr Absatz mit geballter Kampagnenpower,<br />

in: Ab-satzwirtschaft 11/2000,<br />

S. 136–142.<br />

> Wisniewski, Marcin: Influence of the<br />

Length of the Commercial Block and the<br />

Position of the Spot within the Block on<br />

Ad Retention, in: EGTA News,<br />

November/December 2003, S. 12–13.<br />

ISOPUBLIC HTP ST. GALLEN<br />

Dr. Claudia Gross-Wandl<br />

(Projektleitung Isopublic)<br />

Geboren 1967, Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

mit Schwerpunkt Marketing und Rechnungswesen<br />

in Linz. 1992–1995 Mitarbeiterin<br />

am Institut für Handel, Absatz und Marketing<br />

der Universität Linz. 1994 Promotion über die<br />

«Einführung des Marketings in den Unternehmungen<br />

der österreichischen Wirtschaft».<br />

1995–2002 Projektleiterin am Österreichischen<br />

Gallup-Institut. Seit 2002 Projektleiterin bei<br />

Isopublic, Institut für Markt- und Meinungsforschung,<br />

Schweiz.<br />

ISOPUBLIC Das Institut wurde 1943 als ISOP in<br />

Lausanne gegründet, ist seit 1949 Mitglied <strong>von</strong><br />

Gallup-International und firmiert seit 1967 als<br />

Isopublic AG. 1968 übersiedelte das Institut<br />

nach Zürich und hat seinen Sitz heute in<br />

Schwerzenbach ZH. Isopublic ist ein selbstständiges<br />

Familienunternehmen, und das<br />

Schweizer Mitglied des internationalen Netzwerkes<br />

Gallup-International. <strong>Der</strong> internationale<br />

Verbund erlaubt einen regelmässigen Knowhow-Transfer<br />

und eine effiziente, auf den gleichen<br />

Qualitätsstandards beruhende Kooperation<br />

bei internationalen Studien.<br />

Impressum<br />

Dr. Kerstin Schoegel<br />

(Projektleitung htp St.Gallen / Texte)<br />

Geboren 1972, Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

mit Schwerpunkten Marketing, Versicherungsbetriebslehre,<br />

Markt- und Werbepsychologie in<br />

München. 1997-2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Institut für Marketing der Ludwig-<br />

Maximilians-Universität München, freie Dozentin<br />

an der IHK München und der European Business<br />

School International. Im Jahre 2000 Promotion<br />

über «Geschäftsmodelle – Konstrukt,<br />

Bezugsrahmen, Management». Seit 2001 Projektleiterin<br />

bei der htp St.Gallen. Arbeitsschwerpunkte:<br />

strategisches Marketing,<br />

Marktforschung, Kundenzufriedenheit.<br />

HTP ST. GALLEN Die htp St.Gallen wurde 1997<br />

als Spin-off der Universität St.Gallen durch<br />

Prof. Dr. Torsten Tomczak, Direktor des Instituts<br />

für Marketing und Handel an der HSG, gegründet.<br />

Das Unternehmen beschäftigt 10 Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen und berät Kunden aus<br />

der Schweiz, Österreich und Deutschland in<br />

strategischen und operativen Fragen aus den<br />

Bereichen Marketing und Vertrieb.<br />

HERAUSGEBERIN publisuisse, Giacomettistrasse 15, Postfach 610, 3000 Bern 31,<br />

Telefon 031 358 31 11, Fax 031 358 31 00, www.publisuisse.ch<br />

IMPACT DOSSIER erscheint in Deutsch und Französisch<br />

Projekt und Redaktion > Gregor Doser, Dave Elsasser, Marcel Graf, Markus Hollenstein, Nicole Rogenmoser, publisuisse<br />

Produktion > Claudia Berke, archipress.ch Texte > Kerstin Schoegel, htp St. Gallen Management AG Übersetzung > Catherine Riva<br />

Gestaltung > schwerzmannrothenfluh.com, Renate Kindler Titelbild > Rita Palanikumar, Zürich Druck > Ritz Druck, Bern<br />

Urheberrecht > Die Verwendung <strong>von</strong> IMPACT-DOSSIER-Beiträgen ist nur mit Quellenangabe gestattet<br />

Leserbriefe > impact@publisuisse.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!