BREMER SPORT Winter 2023/2024
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<strong>Winter</strong> <strong>2023</strong>/<strong>2024</strong><br />
<strong>BREMER</strong> <strong>SPORT</strong><br />
MAGAZIN DES LANDES<strong>SPORT</strong>BUNDES FÜR BREMEN & <strong>BREMER</strong>HAVEN<br />
Ausprobiert<br />
Walking-Football<br />
Sportstiftung<br />
Unterstützung für Athlet:innen<br />
Vereine & Verbände<br />
Aktuelles aus den Klubs<br />
Tabuthema sexualisierte Gewalt<br />
Hilfe für Betroffene
Wir schaffen Bremer<br />
Teamspirit.<br />
Weil’s um mehr<br />
als Geld geht.<br />
Nachwuchstalente, Breitensport, Höchstleistungen<br />
auf internationalem Niveau –<br />
wir fördern zahl reiche Sporteinrichtungen<br />
der Stadt.<br />
www.sparkasse-bremen.de<br />
2<br />
Stark. Fair. Hanseatisch.
Liebe Sportfreundinnen<br />
und Sportfreunde,<br />
EDITORIAL<br />
Ein wahrhaftiges – aber zugleich auch überfälliges –<br />
Vorweihnachtsgeschenk für den Sportstandort Bremen<br />
ist die Entscheidung der Universität Bremen,<br />
das Studienfach Sport zum <strong>Winter</strong>semester <strong>2024</strong>/2025<br />
wiedereinzuführen. Diese überaus positive Nachricht<br />
kommt zu einer Zeit, in der uns verschiedene Herausforderungen<br />
gegenüberstehen – sei es der Mangel an schulischen<br />
Lehrkräften oder der weiterhin bestehende Bedarf<br />
an engagierten Übungsleiter:innen in unseren Vereinen.<br />
Unser Ziel muss es nun sein, gemeinsam mit der Universität<br />
Bremen, möglichst viele Studierende dafür zu begeistern,<br />
sich im Schulsport zu engagieren und langfristig<br />
auch im Vereins- und Breitensport. Es ist wichtig, dass die<br />
Bedeutung des organisierten Sports als Motor für gesellschaftliche<br />
Integration, Gesundheit und persönliche Entwicklung<br />
durch den Sportstudiengang gestärkt wird.<br />
Nach langem Überlegen haben wir uns als Landessportbund<br />
dazu entschieden, die Onlineplattform „X“,<br />
ehemals „Twitter“, zu verlassen und den Account des<br />
Landessportbundes stillzulegen. Die Entwicklung des<br />
Kurznachrichtendienstes seit der Übernahme durch<br />
Elon Musk ist nicht mit unseren Werten vereinbar. Hate-<br />
Speech und Desinformation haben deutlich zugenommen.<br />
Zudem hat Musk angekündigt, aus dem freiwilligen<br />
EU-Abkommen zur Bekämpfung von Desinformation<br />
im Internet auszusteigen. Für den LSB stellt „X“ daher<br />
schlichtweg keine akzeptable Umgebung mehr dar.<br />
Weiterhin begleiten wird uns hingegen das Thema<br />
sexualisierte Gewalt im Sport. Die Entwicklung und<br />
Umsetzung von Schutzkonzepten für Mitgliedsorganisationen<br />
ist eine prioritäre Aufgabe. Wir alle gemeinsam<br />
sollten uns diesem wichtigen Thema weiter öffnen, es<br />
ernst nehmen, andere sensibilisieren, nicht skandalisieren,<br />
aber genau hinschauen, ansprechen und zuhören.<br />
Wir begrüßen in diesem Zusammenhang auch die einstimmige<br />
Verabschiedung des Zukunftsplans Safe Sports<br />
durch die DOSB-Mitgliederversammlung in Frankfurt.<br />
Dies unterstreicht die Bedeutung des<br />
Themas und steht im Einklang mit<br />
dem Ziel des Landessportbundes<br />
Bremen, die Vereine und Verbände<br />
noch mehr für die Präventions- und<br />
Aufklärungsarbeit zu sensibilisieren.<br />
In Bremerhaven hat sich unser<br />
Präsidium im Herbst zu einer Klausurtagung<br />
getroffen. Die finanziellen<br />
Herausforderungen, vor denen wir Eva Quante-Brandt, Präsidentin des<br />
als Landessportbund stehen, erfordern<br />
nicht nur Weitblick, sondern<br />
Landessportbundes Bremen. <br />
konkrete Maßnahmen, um die Zukunft des Sports im<br />
Land Bremen zu sichern. Bereits in der Diskussion zum<br />
Wirtschaftsplan <strong>2024</strong> wurde ersichtlich, dass unsere finanziellen<br />
Ressourcen nicht ausreichend sein werden,<br />
um sowohl die bisherigen Aufgaben als auch die künftigen<br />
Herausforderungen angemessen zu bewältigen. Die<br />
gegenwärtigen Kostensteigerungen lassen sich selbst<br />
durch rigorose Sparmaßnahmen nur begrenzt kompensieren.<br />
Damit der Sport seine unbestrittenen Aufgaben<br />
auch nur annähernd erfüllen kann, bedarf es der Schaffung<br />
entsprechender Rahmenbedingungen. Mögliche<br />
Kürzungen im Bundes- und Landeshaushalt sind für den<br />
LSB daher ein „No-Go“.<br />
Ich möchte mich im Namen des LSB-Präsidiums an<br />
dieser Stelle ganz herzlich bei den vielen Engagierten im<br />
Bremer und Bremerhavener Sport – Sportlerinnen und<br />
Sportler, ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern in Vereinen, Verbänden<br />
und Sportbünden – für ihre umfangreiche Unterstützung<br />
und Arbeit herzlich bedanken. Ihnen allen wünsche ich<br />
ein frohes, ruhiges und erholsames Weihnachtsfest und<br />
ein gesundes, sportliches und glückliches Jahr <strong>2024</strong>.<br />
Rutschen Sie gut rein!<br />
Eva Quante-Brandt<br />
Foto: Sven Peter<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Landessportbund Bremen e. V. (LSB)<br />
Hutfilterstraße 16-18<br />
28195 Bremen<br />
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Verlag und Anzeigen:<br />
WESER-KURIER Mediengruppe<br />
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Redaktion (verantwortlich):<br />
Boris Butschkadoff, Marlo Mintel (LSB)<br />
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Kristina Wiede, Christina Ivanda, Svenja Conrad,<br />
Max Stascheit<br />
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Volker Schleich (verantwortlich),<br />
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Dieter Kück, Anne Zeidler<br />
Grafik/Layout: B.O. Beckmann<br />
Titelbild: LSB NRW / Andrea Bowinkelmann<br />
Druckerei:<br />
Bonifatius GmbH<br />
Druck – Buch – Verlag<br />
Karl-Schurz-Straße 26<br />
33100 Paderborn<br />
Urheberrechte:<br />
Der Nachdruck von Beiträgen ist nur mit<br />
Genehmigung des Verlages und mit<br />
Quellenangabe gestattet.<br />
3
INHALT<br />
TITEL<br />
Das Tabuthema 10<br />
Sexualisierte Gewalt im Sport: Hilfe für Betroffene<br />
LANDES<strong>SPORT</strong>BUND<br />
Wichtige Beschlüsse gefasst 5<br />
Klausurtagung des LSB-Präsidiums in Bremerhaven<br />
Gemeinsam gegen Doping 6<br />
Präventionsworkshop der NADA und des LSB Bremen<br />
4<br />
Foto: LSB Foto: M. Stascheit Foto: TSG<br />
Spitzensport:<br />
Achterbahnfahrt der Gefühle 18<br />
Ausprobiert:<br />
Walking-Football 24<br />
Integration:<br />
Bremen goes Goslar 26<br />
„Ein echter Gewinn“ 9<br />
Wiederaufnahme des Sportstudiengangs in Bremen<br />
<strong>BREMER</strong> <strong>SPORT</strong>JUGEND<br />
Spannender Austausch 12<br />
Die Bedeutung der Internationalen Jugendarbeit im Sport<br />
„Kids in die Clubs 2.0“ 14<br />
Förderung für Kinder aus einkommensschwachen Familien<br />
<strong>SPORT</strong>STIFTUNG<br />
„Helfen, wo die Not am größten ist“ 16<br />
Vertreter:innen der Sportstiftung Bremen im Interview<br />
SIXDAYS<br />
Olympiasiegerin trifft auf „Quadzilla“ 19<br />
Das Warten hat ein Ende: Comeback der Bremer Sixdays<br />
DEUTSCHER OLYMPISCHER <strong>SPORT</strong>BUND<br />
Im Aufwind 20<br />
Der organisierte Sport wächst wieder – auch in Bremen<br />
VEREINE UND VERBÄNDE<br />
Ausgezeichnete Leistungen 27<br />
Ehrungen beim Bremer Leichtathletik-Verband e. V.<br />
Naherholung in Pusdorf 31<br />
Offenes Angebot für Biker und Skater in Woltmershausen<br />
Respektvolle Battles 33<br />
Breaking Event „Schoolyard Breaks“ ein voller Erfolg
LANDES<strong>SPORT</strong>BUND BREMEN<br />
Wichtige Beschlüsse gefasst<br />
Klausurtagung des LSB-Präsidiums in Bremerhaven / Kostensteigerungen sind nur begrenzt aufzufangen<br />
Jens Steinmann (LSB-Vizepräsident ) und LSB-Präsidentin Eva Quante-Brandt. <br />
Das Präsidium des Landessportbundes<br />
Bremen hat in einer Klausurtagung<br />
in Bremerhaven über die<br />
aktuelle Lage und die Herausforderungen<br />
des Sports in Bremen diskutiert und dazu<br />
wichtige Beschlüsse gefasst.<br />
Bereits in der Diskussion zum Wirtschaftsplan<br />
<strong>2024</strong> wurde deutlich, dass die<br />
finanzielle Ausstattung des LSB Bremen<br />
nicht ausreichen wird, um die vielfältigen<br />
bisherigen Aufgaben und zukünftigen Herausforderungen<br />
bewältigen zu können.<br />
Allein die aktuellen Kostensteigerungen<br />
sind selbst durch strikte Sparmaßnahmen<br />
nur begrenzt aufzufangen. Hinzu kommen<br />
zusätzliche materielle Notwendigkeiten für<br />
Themen, die für den LSB und den Sport in<br />
Bremen zukunftssichernd sind.<br />
Die Präsidentin des LSB, Eva Quante-<br />
Brandt, fasst die grundsätzliche Sichtweise<br />
des Präsidiums zusammen: „Damit der<br />
Sport seine, auch von der Politik unstreitig<br />
zugeschriebenen, Aufgaben auch nur annähernd<br />
erfüllen kann, müssen auch die Rahmenbedingungen<br />
dafür geschaffen werden.<br />
Dazu muss sich der Bremer Senat dafür<br />
einsetzen, dass die vorgesehenen Kürzungen<br />
im Bundeshaushalt nicht umgesetzt<br />
werden. Das gilt für die Programme Sport<br />
und Integration, Sport gegen Gewalt und<br />
Kürzungen im Leistungssport ebenso wie<br />
für die geplanten Kürzungen bei den Freiwilligendiensten.<br />
Für den Landeshaushalt<br />
Bremen haben wir die nachdrückliche Forderung<br />
an den Senat, die vorgesehenen unsozialen<br />
Kürzungen im Sport zurückzunehmen<br />
und im Gegenteil dafür zu sorgen, dass<br />
allein für den Substanzerhalt eine kontinuierliche<br />
Mittelaufstockung stattfindet.“<br />
Matthias Reick, verantwortliches LSB-<br />
Präsidiumsmitglied für den Leistungssport,<br />
fordert: „Eine konkurrenzfähige Finanzausstattung,<br />
insbesondere auch für qualifizierte<br />
Trainer:innen, ist ein elementarer<br />
Grundbaustein für einen erfolgreichen<br />
Nachwuchs-Leistungssport der olympischen<br />
wie nicht-olympischen Disziplinen.“<br />
Konkrete Forderungen<br />
an die Politik<br />
Foto: LSB<br />
Konkret hält es das Präsidium für unverzichtbar,<br />
dass die Sportvereine für ihre Vereinsstätten<br />
einen Energiekostenzuschuss<br />
erhalten, der unbürokratisch zur Verfügung<br />
gestellt werden muss. Die im Eckwertebeschluss<br />
vorgesehenen Kürzungen im Bremer<br />
Sporthaushalt müssen zurückgenommen<br />
werden. Die überfällige Erhöhung der<br />
Übungsleiter:innenpauschale und die kos-<br />
tenfreie Ausbildung für Übungsleiter:innen,<br />
die Fortsetzung der Sanierungsprogramme<br />
für die Sportinfrastruktur, sowohl<br />
für öffentliche wie vereinseigene Anlagen,<br />
und die Berücksichtigung der Kostensteigerungen,<br />
insbesondere beim Personal<br />
durch angepasste Zuwendungen, sind notwendige<br />
und im Koalitionsvertrag vereinbarte<br />
Schritte, um es dem Sport auch zu<br />
ermöglichen, seine gesellschaftlichen Aufgaben<br />
wahrzunehmen. Selbstverständlich<br />
muss damit auch das Vorhaben „Prävention<br />
gegen sexualisierte Gewalt“ aufgenommen<br />
werden.<br />
Der LSB plant konkret die Einrichtung<br />
einer Stelle für die Koordination und Entwicklung<br />
der Beteiligung des Sports an<br />
der Ganztagsbetreuung. Mit dem Rechtsanspruch<br />
ab 2026 stehen die Schulen und<br />
Vereine vor großen Herausforderungen, die<br />
auch Chancen mit sich bringen. Der LSB<br />
wird in seiner Aufgabe als Vertreter des<br />
Sports und Unterstützer der Vereine Impulse<br />
setzen und befindet sich bereits in<br />
Gesprächen mit den Akteuren, die weiter<br />
ausgebaut werden sollen.<br />
Schwerpunkt Vereins- und<br />
Verbandsberatung<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vereinsund<br />
Verbandsberatung. Die immer größer<br />
werdenden Aufgaben für das Ehrenamt<br />
machen es zunehmend herausfordernder,<br />
alle Themen und Fragestellungen, aber<br />
auch Möglichkeiten im Blick zu behalten.<br />
Hier braucht es nach Überzeugung des Präsidiums<br />
Ansprechpartner:innen im LSB,<br />
die für alle Fragen der Vereine und Verbände<br />
zuständig sind, Wege aufzeigen, unterstützen<br />
und Netzwerke nutzen, um für die<br />
Vereine und Verbände alle vorhandenen<br />
Möglichkeiten auszuschöpfen.<br />
Der LSB wird Anfang des Jahres <strong>2024</strong><br />
wieder zu einem Sporthearing mit Vertreter:innen<br />
aus Politik und Verbänden einladen.<br />
Dabei soll der bereits zur letzten<br />
Bürgerschaftswahl begonnene konstruktiv-kritische<br />
Dialog weiter fortgesetzt werden.<br />
Jens Steinmann, Vizepräsident des LSB,<br />
bewertet den Ausgang der Tagung positiv:<br />
„Wir haben an beiden Tagen intensiv und<br />
durchgängig konstruktiv diskutiert und im<br />
Ergebnis sehr gute Beschlüsse für den LSB<br />
und die Entwicklung des Sports im Lande<br />
Bremen gefasst.“<br />
5
LANDES<strong>SPORT</strong>BUND BREMEN<br />
Gemeinsam gegen Doping<br />
Präventionsworkshop der NADA und des LSB Bremen in der sportbetonten Oberschule Ronzelenstraße<br />
„Fairwerfen“<br />
Rund 90 Kinder und Jugendliche besuchten den Workshop. <br />
Foto: LSB<br />
Um die Gefahren und Auswirkungen<br />
von Doping ging es beim alljährlichen<br />
Präventionsworkshop des<br />
Landessportbundes Bremen und der Nationalen<br />
Anti-Doping Agentur Deutschland<br />
(NADA). Die Anti-Doping-Veranstaltung<br />
fand wie im vergangenen Jahr in der sportbetonten<br />
Oberschule Ronzelenstraße in<br />
Bremen statt. Rund 90 Kinder und Jugendliche<br />
wurden bei dem Workshop in mehreren<br />
Gruppen umfassend über Nahrungsergänzungsmittel<br />
und entsprechende Anti-<br />
Doping-Maßnahmen aufgeklärt.<br />
Geleitet wurde die Präventionsveranstaltung<br />
– vertreten waren Nachwuchssportlerinnen<br />
und Nachwuchssportler vom<br />
Bremer Handballverband, Bremer Turnverband<br />
(RSG), Bremer Hockeyverband,<br />
Landesschwimmverband Bremen, Bremer<br />
Triathlonverband, Volleyballverband Bremen<br />
und dem Bremer Tanzverband – von<br />
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der NADA-Präventionsstelle „Gemeinsam<br />
gegen Doping“. Vorrangiges Ziel der<br />
Anti-Doping-Schulungen ist es, den teilnehmenden<br />
Nachwuchssportlerinnen und<br />
-sportlern sowie deren Umfeld konkrete<br />
Hilfestellungen im Kampf gegen Doping,<br />
Drogen und Medikamentenmissbrauch im<br />
Sport zu geben.<br />
Gerade junge Talente sollen mit Hilfe der<br />
Schulungen nachhaltig für einen sauberen<br />
Sport sensibilisiert werden. Die NADA-<br />
Referentinnen informierten unter anderem<br />
über die Definition von Doping, den<br />
Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln<br />
und Verbotslisten, das Verhalten im Krankheitsfall<br />
und die gravierenden Folgen von<br />
Doping. Den jüngeren Athleten und Athletinnen<br />
wurden die direkten und negativen<br />
Folgen eines Doping-Vergehens spielerisch<br />
mittels des Planspiels „Fairwerfen“ vermittelt.<br />
Im Zweifel sollten die Sportler/innen<br />
genau wissen, wie man sich im Umgang<br />
mit dem Thema Doping verhalten muss<br />
und welche Informationskanäle zur Verfügung<br />
stehen. Dazu gehören unter anderem<br />
die Onlineangebote der NADA, die auf die<br />
Bedürfnisse von Leistungssportler:innen<br />
abgestimmte NADA-App sowie die Kölner<br />
Liste.<br />
LSB-Leistungssportreferent Daniel<br />
Fangmann: „Die Anmeldezahlen und die<br />
Aktivität der Athlet:innen während der<br />
Veranstaltung verdeutlichen das Interesse<br />
der Zielgruppe. Das zeigt, dass das Thema<br />
Dopingprävention unabhängig vom Alter<br />
eine wichtige Rolle einnimmt. Auch die<br />
gemeinsame Ausrichtung mit der sportbetonten<br />
Oberschule Ronzelenstraße hat<br />
wieder sehr gut geklappt. Schön zu sehen,<br />
wenn die Kinder reflektieren, dass Doping<br />
nicht der richtige Weg ist.“<br />
Gegen Hass und Hetze<br />
Landessportbund Bremen verlässt Social-Media-Plattform „X“<br />
6<br />
Der Landessportbund (LSB) Bremen<br />
stellt seine Aktivitäten auf der Social-Media-Plattform<br />
„X“, ehemals<br />
„Twitter“, ein. Damit reagiert der LSB auf<br />
die Zunahme von Falsch- und Desinformationen<br />
sowie menschenfeindlicher<br />
Inhalte in dem Kurznachrichtendienst.<br />
Ein weiterer Grund für die Entscheidung:<br />
Unter Eigentümer Elon Musk hat sich „X“<br />
aus dem freiwilligen EU-Verhaltenskodex<br />
von Desinformation zurückgezogen. Diese<br />
Gesamtentwicklung möchte der Landessportbund<br />
nicht weiter mittragen. „Aktivitäten<br />
auf einer Plattform, die Raum für<br />
Menschenfeindlichkeit schaffen oder sogar<br />
aktiv unterstützen, stehen nicht im Einklang<br />
mit unserem Selbstverständnis“, erklärt<br />
LSB-Vizepräsident Jens Steinmann.<br />
Für den Landessportbund Bremen stellt<br />
die Social-Media-Plattform kein tragbares<br />
Umfeld mehr dar. Zudem sieht sich der LSB<br />
in einer Vorbildfunktion: Es ist ihm wichtig,<br />
eine positive und respektvolle Atmosphäre<br />
zu schaffen, die allen Mitgliedern<br />
gerecht wird.<br />
Auf Social Media ist der Landessportbund<br />
weiterhin auf Facebook und über die<br />
Bremer Sportjugend auf Instagram aktiv. LSB-Vizepräsident Jens Steinmann. Foto: LSB
LANDES<strong>SPORT</strong>BUND BREMEN<br />
Starke Stimme<br />
Helke Behrendt vom Landessportbund Bremen ist<br />
neue Sprecherin der DOSB-Frauenvollversammlung<br />
LSB-Vizepräsidentin Helke Behrendt ist bei der diesjährigen<br />
DOSB-Frauenvollversammlung in Hamburg zur neuen Sprecherin<br />
gewählt worden. Als eine von insgesamt fünf Sprecherinnen<br />
der Frauenvollversammlung vertritt Behrendt künftig die<br />
Stimmen der Frauen aus den Nord-LSBs und tritt die Nachfolge der<br />
früheren Speerwurf-Olympiasiegerin Silke Renk-Lange an, die heute<br />
Präsidentin des Landessportbundes Sachsen-Anhalt ist.<br />
Weitreichende Änderung<br />
der Geschäftsordnung als Ziel<br />
Unter der Leitung von DOSB-Vizepräsidentin Verena Bentele und<br />
DOSB-Vorständin Michaela Röhrbein tagte die Frauenvollversammlung<br />
in Hamburg mit einem großem Ziel: Die Abstimmung<br />
einer weitreichenden Änderung der Geschäftsordnung hin zu einer<br />
offeneren, diverseren Versammlung, die Frauen* vielfältig denkt.<br />
Die Idee der Weiterentwicklung wurde auf der Frauenvollversammlung<br />
2022 eingebracht. Den daraufhin eingeläuteten einjährigen<br />
hoch partizipativen Prozess reflektierten die Delegierten<br />
inhaltlich und organisatorisch als gelungen. Um die zukünftige<br />
intersektionale Ausrichtung des Gremiums auch nach außen hin<br />
Helke Behrendt (links) wurde zur neuen Sprecherin der DOSB-Frauenvollversammlung<br />
gewählt. <br />
Foto: DOSB<br />
sichtbar zu machen, wurde dessen Namensänderung beschlossen:<br />
Eine Konferenz für Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung.<br />
Über die Änderung der Geschäftsordnung hinaus war die Wahl<br />
der neuen Sprecher*innen von zentraler Bedeutung: Neben Helke<br />
Behrendt wurden Sibylle Hampel (Bundesverband Deutscher<br />
Kraftdreikämpfer), Gabriele Kohler (Deutscher Kanu-Verband),<br />
Kloty Schmöller (Bayerischer Landessportverband) und Keren<br />
Vogler (Makkabi Deutschland) für vier Jahre in das Amt gewählt.<br />
Kernaufgabe für die kommende Amtsperiode soll insbesondere<br />
die Weiterentwicklung des Profils der Sprecher*innengruppe sein<br />
und die Begleitung der durch die Frauenvollversammlung im Jahr<br />
2021 festgelegten strategischen Handlungsfelder: Gleichstellung<br />
in Führungspositionen; Frauen im Leistungssport; Schutz vor Gewalt;<br />
Geschlechtergerechte Darstellung in den (Sport-)Medien;<br />
Geschlechtliche/Sexuelle Vielfalt und Schutz vor Sexismus.<br />
JOBBÖRSE<br />
Foto: LSB NRW/Andrea Bowinkelmann<br />
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7
LANDES<strong>SPORT</strong>BUND BREMEN<br />
Gefährdung von<br />
Breite und Spitze<br />
Landessportbünde positionieren sich gegen mögliche Sparpläne des Bundes<br />
Die 16 Landessportbünde haben sich in einer gemeinsamen<br />
Erklärung klar gegen die zum Teil immer noch im Raum<br />
stehenden Sparpläne des Bundes positioniert: Ein Invest in<br />
den Sport bringe ein Vielfaches an gesellschaftlicher Rendite, heißt<br />
es in der Erklärung. Mittelkürzungen im Sporthaushalt gefährdeten<br />
sowohl Breite als auch Spitze. Zudem unterstützt die Konferenz<br />
der Landessportbünde die Arbeit des DOSB an einem Entwicklungsplan<br />
Sport und seine Aktivitäten auf dem Weg zu einer möglichen<br />
deutschen Olympiabewerbung.<br />
Der ursprüngliche Haushaltsentwurf der Bundesregierung sah für<br />
das Jahr <strong>2024</strong> Mittelkürzungen und Nullrunden für verschiedene<br />
Bereiche der Sportförderung vor:<br />
8<br />
X Kürzungen um 27 Millionen Euro beim Leistungssport (von 303<br />
auf 276 Millionen Euro).<br />
X Kein Haushaltsansatz für die geplante Leistungssportagentur<br />
zur Spitzensportförderung.<br />
X Fördermittel für Integration durch Sport sollen von 11,4 auf 10,9<br />
Millionen Euro schrumpfen.<br />
X Um 78 Millionen Euro soll die Förderung der Freiwilligendienste<br />
im Etat des Bundesministeriums für Familie Senioren, Frauen<br />
und Jugend (BMFSFJ) gekürzt werden. Damit würde jede dritte<br />
dieser für die Sportvereine wichtigen Stellen bis 2025 wegfallen.<br />
X Kein Haushaltsansatz für den Entwicklungsplan Sport, der die<br />
Weichen für eine gesunde und nachhaltige Sportlandschaft in<br />
Deutschland stellen soll.<br />
Angesichts einer hohen Inflation, stark gestiegener Personalkosten<br />
und hoher Energiepreise lehnen die Landessportbünde ein mögliches<br />
Spardiktat der Bundesregierung ab. Es sei ein Mehr statt ein<br />
Weniger im Bundeshaushalt für die Förderung der größten Bürgerbewegung<br />
in Deutschland notwendig.<br />
Spitzensport in Deutschland benötigt<br />
Mut und Aufbruch<br />
Zum zweiten Mal seit 2016 haben DOSB und BMI eine Reform der<br />
Spitzensportförderung in Deutschland angekündigt und ein Konzept<br />
dafür vorgelegt. Zentrales Element ist die Errichtung einer<br />
Leistungssportagentur, in der Förderentscheidungen gebündelt<br />
und von sachfremden Einflüssen entkoppelt werden sollen. Wir<br />
sehen darin eine große Chance, überfällige Veränderungen anzugehen.<br />
Der aktuelle Konzeptentwurf sieht allerdings in den Gremien<br />
der Agentur einen fachlichen Letztentscheid des Bundes vor.<br />
Die Landessportbünde fordern deshalb DOSB und BMI auf, mutig<br />
zu agieren und eine strikt managementorientierte Führungsstruktur<br />
für die Agentur umzusetzen. Das Leitungsorgan muss strategische<br />
und operative Verantwortung übernehmen und darf nur dem<br />
sportlichen Erfolg verpflichtet sein. Die Funktion der weiteren<br />
Die 16 Landessportbünde haben sich mit einer Erklärung gegen die im<br />
Raum stehenden Sparpläne des Bundes positioniert. <br />
Foto: LSB<br />
Gremien ist auf die rechtlich notwendige Aufsicht und eine Beratung<br />
des Leitungsorgans zu beschränken.<br />
Energiepreisbremsen für Vereine<br />
weiter notwendig<br />
Die Preisbremsen für Erdgas, Fernwärme und Strom kommen aktuell<br />
den rund 87.000 gemeinnützigen Sportvereinen in Deutschland<br />
spürbar zugute. Besonders bei Sportvereinen mit vereinseigenen<br />
Sportstätten sorgen sie für dringend benötigte, finanzielle<br />
Entlastung. Auch von den Hilfen, die für Heizöl-, Pellet- oder andere<br />
Heizungsarten mit auf den Weg gebracht wurden, profitieren<br />
sie. Folgerichtig müssen die Energiepreisbremsen der Bundesregierung<br />
entgegen anderslautender Pläne verlängert und nicht abgeschafft<br />
werden.<br />
Integration durch Sport (IdS) jetzt stärken<br />
Seit 1989 ist der organisierte Sport einer der größten Integrationshelfer<br />
in Deutschland. Bundesweit gibt es circa 3500 Stützpunktvereine,<br />
die durch das IdS-Programm dabei unterstützt werden,<br />
Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete<br />
zu machen. Die Migration nach Deutschland verstärkt sich aktuell<br />
erneut. Vor diesem Hintergrund wäre eine IdS-Mittelkürzung<br />
das völlig falsche Signal an die Sportbasis. Weiterhin fordern die<br />
Landessportbünde Länder und Kommunen auf, Sportstätten nicht<br />
für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen. Denn Sporträume<br />
sind auch Integrationsräume und für die Arbeit von Sportvereinen<br />
eine unverzichtbare Voraussetzung.
LANDES<strong>SPORT</strong>BUND BREMEN<br />
„Ein echter Gewinn“<br />
Landessportbund begrüßt Wiederaufnahme des Sportstudiengangs an der Universität Bremen<br />
Der Landessportbund Bremen begrüßt<br />
die Entscheidung der Universität<br />
Bremen, das Studienfach Sport<br />
zum <strong>Winter</strong>semester <strong>2024</strong>/2025 wiedereinzuführen.<br />
Mit dem neuen Studienangebot<br />
können an der Uni Bremen künftig<br />
wieder Lehrkräfte für das Schulfach Sport<br />
in Grundschulen sowie für Gymnasien und<br />
Oberschulen ausgebildet werden. „Wir sind<br />
froh und erleichtert, dass die seit Langem<br />
geplante Wiederaufnahme des Sportstudiengangs<br />
jetzt final beschlossen wurde.<br />
Für den Sportstandort Bremen ist das ein<br />
echter Gewinn“, erklärt LSB-Präsidentin<br />
Eva Quante-Brandt.<br />
Studierende für den Vereinssport<br />
gewinnen<br />
Mit dem neuen Sportstudiengang an der<br />
Universität Bremen können der Bremer<br />
Schulsport – und perspektivisch auch der<br />
Vereins- und Breitensport – ab Ende kommenden<br />
Jahres wieder mit qualifizierten<br />
Sportlehrkräften versorgt werden. Vor dem<br />
Hintergrund mangelnder Ressourcen bei<br />
den schulischen Lehrkräften und fehlender<br />
Übungsleiterinnen und Übungsleiter<br />
in den Vereinen sind das nicht nur für den<br />
organisierten Sport in Bremen und Bremerhaven<br />
überaus positive Nachrichten.<br />
„Ziel muss es sein, in Kooperation mit der<br />
Universität Bremen möglichst viele Studierende<br />
für ein Engagement im Vereinssport<br />
zu gewinnen. Der Bedarf an qualifizierten<br />
Übungsleitenden ist nach wie vor groß“, so<br />
Quante-Brandt.<br />
Zusätzlicher Studiengang mit<br />
dem Schwerpunkt Sport und<br />
Gesundheit geplant<br />
Laut Universität Bremen soll der Fokus im<br />
Studienfach „Sport“ zunächst auf den Lehramtsstudiengängen<br />
liegen, perspektivisch<br />
ist zudem ein außerschulischer Studiengang<br />
„Sport und Gesundheit“ geplant. Ab<br />
dem <strong>Winter</strong>semester <strong>2024</strong>/2025 sollen zunächst<br />
je 30 Studierende im Zwei-Fächer-<br />
Bachelorstudium für Lehramt Gymnasien/<br />
Oberschulen und im Bachelorstudiengang<br />
inklusive Pädagogik ihr Studium beginnen<br />
können.<br />
„Die Einrichtung eines zusätzlichen<br />
Studiengangs mit dem außerschulischen<br />
Schwerpunkt ‚Sport und Gesundheit‘ ist<br />
aus Sicht des Landessportbundes ein guter<br />
und richtiger Schritt, da es viele Anknüpfungspunkte<br />
und Gemeinsamkeiten zwischen<br />
beiden Themenfeldern gibt. In diesem<br />
Zusammenhang ist es wichtig, dass die<br />
Universität Bremen schnellstmöglich die<br />
nötigen Mittel und Ressourcen sowie die<br />
Infrastruktur für den Lehrbetrieb zur Verfügung<br />
gestellt bekommt. Je mehr Studierende<br />
in den kommenden Jahren ein Sportstudium<br />
beginnen können, desto besser für<br />
die Schulen und Vereine im Land Bremen“,<br />
so Eva Quante-Brandt.<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Mit den zahlreichen Angeboten im Online-Bildungsportal des LSB<br />
zum LSB-Bildungsportal<br />
Der LSB Bremen, die Bremer Sportjugend und das LSB-Bildungswerk bieten auch in den<br />
<strong>Winter</strong>monaten wieder unterschiedliche Bildungs- und Weiterbildungsformate an. Im<br />
Online-Bildungsportal des Landessportbundes sind aktuell zahlreiche Angebote für die<br />
kommenden Wochen und Monate verfügbar. Dazu zählen Aus- und Fortbildungen sowie<br />
Bildungszeiten und Seminare aus dem Bereich Vereinsmanagement.<br />
Ansprechpersonen im LSB:<br />
Gabriele Vogel<br />
Tel: 0421/79287-17<br />
Tina Brinkmann-Lange Tel: 0421/79287-36<br />
E-Mail: bildungswerk@lsb-bremen.de<br />
9
TITELTHEMA<br />
Das Tabuthema<br />
Sexualisierte Gewalt im Sport – Was Vereine und Betroffene tun können<br />
10<br />
Sexualisierte Gewalt, Machtmissbrauch<br />
sowie verbale und<br />
körperliche Übergriffe gehören<br />
zu den Schattenseiten unserer<br />
Gesellschaft. Sie können überall<br />
dort vorkommen, wo Menschen gemeinsam<br />
agieren, sich aufeinander einlassen<br />
und besonders dort, wo sie voneinander<br />
abhängig sind, also auch im Sport. Viele<br />
Sportvereine sind im Umgang mit dem<br />
Thema „Sexualisierte Gewalt im Sport“ unsicher<br />
und wissen nicht, wie sie mit dem<br />
Thema umgehen sollen. Der Landessportbund<br />
Bremen und die Bremer Sportjugend<br />
möchten das ändern. Denn das Thema „Sexualisierte<br />
Gewalt im Sport“ sollte auf keinen<br />
Fall tabuisiert werden. Im Gegenteil.<br />
Um sexuelle Übergriffe und Missbrauch zu<br />
verhindern oder frühzeitig aufzudecken,<br />
braucht es ein Bewusstsein für die Mechanismen<br />
der Ausnutzung von Machtgefälle<br />
und Abhängigkeiten. Was Vereine<br />
in diesem Zusammenhang tun sollten und<br />
welche Hilfestellungen der Landessportbund<br />
seinen Mitgliedsorganisationen und<br />
Betroffenen geben kann, haben wir im Folgenden<br />
zusammengefasst.<br />
Wie sieht die Präventionsarbeit des Landessportbundes<br />
Bremen in Bezug auf das<br />
Thema „Sexualisierte Gewalt im Sport“<br />
aus?<br />
Der Landessportbund Bremen sieht es als<br />
zwingend notwendig an, den Ausbau von<br />
Schutzkonzepten vor sexualisierter Gewalt<br />
im Sport in den Mitgliedsorganisationen<br />
massiv voranzutreiben. Dazu gehört eine<br />
vertrauliche Anlaufstelle beim LSB, durch<br />
die mögliche Hemmschwellen bei Betroffenen<br />
gesenkt werden können. Darüber hinaus<br />
bietet der LSB seinen Mitgliedsorganisationen<br />
verschiedene Formen der Unterstützung<br />
im Bereich Prävention sexualisierter Gewalt<br />
an: Dazu gehören Informationsveranstaltungen,<br />
um Präventionsmaßnahmen vorzustellen<br />
und mögliche Umsetzungsschritte<br />
zu besprechen. Sportvereine bekommen<br />
individuelle Beratung und Unterstützung,<br />
wenn sie Schutzkonzepte entwickeln und<br />
umsetzen möchten. Des Weiteren werden<br />
Schulungen für Trainer:innen und Mitarbeitende<br />
in Sportvereinen durchgeführt, die das<br />
Bewusstsein für das Thema sexualisierte<br />
Gewalt schärfen und die Teilnehmenden in<br />
die Lage versetzen sollen, Anzeichen zu erkennen<br />
und angemessen zu handeln.<br />
Betroffene von sexualisierter Gewalt benötigen umgehend professionelle Unterstützung.<br />
Wie ist es aktuell um die Präventionsarbeit<br />
in den Sportvereinen selbst bestellt?<br />
Der organisierte Sport arbeitet daran, dass<br />
alle Vereine mindestens eine vertrauenswürdige<br />
und geschulte Person benennen,<br />
an die sich Sportler:innen bei Beschwerden<br />
wenden können. Es wurden Beschwerdeverfahren<br />
geschaffen, über die Vorfälle und<br />
Verdachtsmomente sicher und vertraulich<br />
gemeldet werden können. Um den Schutz<br />
von Kindern und Jugendlichen im Sport zu<br />
fördern, haben manche Vereine klare Verhaltensregeln<br />
für den Umgang mit Kindern<br />
und Jugendlichen aufgestellt. Einige Sportvereine<br />
haben zudem begonnen, ihre Mitarbeitenden<br />
für das Thema sexualisierte<br />
Gewalt zu sensibilisieren und Schulungen<br />
durchzuführen, um die Anzeichen zu erkennen<br />
und zu melden. Alle eingeführten<br />
Präventionsmaßnahmen müssen regelmäßig<br />
überprüft und aktualisiert werden.<br />
Um mögliche Lücken zu erkennen, können<br />
Vereine einen anonymen und unverbindlichen<br />
Selbstcheck auf der Website der Bremer<br />
Sportjugend machen. Dort werden die<br />
Bausteine von Schutzkonzepten abgefragt<br />
und es wird eine Rückmeldung zum aktuellen<br />
Stand der präventiven Maßnahmen des<br />
Vereins gegeben.<br />
Nehmen Sportvereine das Problem sexualisierter<br />
Gewalt ernster als noch vor ein<br />
paar Jahren?<br />
In den letzten Jahren ist das Thema sexualisierte<br />
Gewalt im Sport stärker in den<br />
Fokus gerückt, was zu Veränderungen in<br />
der Art und Weise geführt hat, wie Sportorganisationen<br />
damit umgehen. Beim<br />
Landessportbund melden sich regelmäßig<br />
Personen aus Vereinen, die sich Beratung<br />
bei der Umsetzung von Schutzkonzepten<br />
wünschen. Das ist ein positives Zeichen,<br />
dass die Vereine die Verantwortung für den<br />
Schutz ihrer Mitglieder ernst nehmen und<br />
darin möchten wir sie auch weiterhin ermutigen.<br />
Letztlich tragen eine aufmerksame<br />
Haltung und eine Kultur des Hinsehens,<br />
des Handelns und der Beteiligung in den<br />
Vereinen und Verbänden besonders dazu<br />
bei, dass Präventionsmaßnahmen Wirkung<br />
zeigen. Dafür braucht es Ansprechpersonen<br />
in den Vereinen und geschulte Trainerinnen<br />
und Trainer. Es gibt zudem regelmäßig<br />
Anfragen von interessierten Vereinen und<br />
Verbänden, die das Kinderschutzsiegel der<br />
Bremer Sportjugend beantragen möchten.<br />
Sie lassen sich dann für die Umsetzung der<br />
Kriterien beraten. Auch daran zeigt sich,<br />
dass Vereine und Verbände das Thema Kinderschutz<br />
ernst nehmen und bereits Maß-<br />
Foto: Pixabay
TITELTHEMA<br />
nahmen eingeleitet haben oder sich zumindest<br />
auf den Weg machen.<br />
In Bremerhaven steht derzeit ein Tennistrainer<br />
wegen schwerwiegender Missbrauchsvorwürfe<br />
vor Gericht. Hat dieser<br />
Fall Auswirkungen auf die Präventionsarbeit<br />
des Landessportbundes?<br />
Zukünftig müssen bei Ehrungen von Vereinen<br />
durch den Landessportbund Mindeststandards<br />
zu Schutzkonzepten eingehalten<br />
werden. In zwei Stufen werden so<br />
bis 2026 vollständige Schutzkonzepte für<br />
alle zu ehrenden Vereine vorausgesetzt.<br />
Vereine, die geehrt werden sollen, müssen<br />
künftig als Basis auch eine Vorbildfunktion<br />
für Werte und Standards haben, die<br />
wir im Sport fördern wollen wie Schutz vor<br />
Gewalt, Integrität und Fair Play. Im ersten<br />
Schritt gehört dazu ein geregeltes Verfahren<br />
für die Einsichtnahme in die erweiterten<br />
polizeilichen Führungszeugnisse aller<br />
Personen, die Kontakt mit Kindern und<br />
Jugendlichen haben. Sportvereine müssen<br />
verschiedene Beschwerdewege einrichten<br />
und mindestens eine Ansprechperson benennen,<br />
an die sich Betroffene oder Beobachter:innen<br />
wenden können, um über<br />
Verdachtsmomente und Vorfälle zu berichten.<br />
Diese Personen sollten über das notwendige<br />
Wissen verfügen, um angemessen<br />
zu reagieren. Es besteht die Verpflichtung,<br />
einen Ehrenkodex zum respektvollen Umgang<br />
miteinander zu unterzeichnen und es<br />
müssen klare Verhaltensregeln aufgestellt<br />
werden, um unangemessenes Verhalten zu<br />
verhindern. Ebenso ist es notwendig, einen<br />
verbindlichen Interventionsplan zum Vorgehen<br />
bei Verdachtsfällen und Vorfällen<br />
sexualisierter Gewalt aufzustellen, der Zuständigkeiten<br />
und Entscheidungsbefugnisse<br />
genau regelt.<br />
„Sexualisierte Gewalt beginnt<br />
häufig mit Grenzüberschreitungen,<br />
die als Versehen oder Fürsorge<br />
getarnt werden.“<br />
Gibt es Alarmzeichen, bei denen Vereinsvertreter<br />
oder Eltern hellhörig werden<br />
sollten?<br />
Sexualisierte Gewalt beginnt häufig mit<br />
Grenzüberschreitungen, die als Versehen<br />
oder Fürsorge getarnt werden. Wenn das<br />
Umfeld diese Handlungen duldet und nicht<br />
eingreift, werden Täter:innen solche Grenzüberschreitungen<br />
nach und nach steigern.<br />
Die Übergriffe gehen nicht zwangsläufig<br />
mit Körperkontakt einher. Gewaltausübende<br />
Personen können z. B. auch anzügliche<br />
Bemerkungen machen, das Aussehen, den<br />
Körper und die Sexualität der Betroffenen<br />
kommentieren oder sie beim Umziehen<br />
beobachten. Deutliche Alarmzeichen sind<br />
auch, dass körperliche Kontakte überhandnehmen<br />
und nicht mehr im Zusammenhang<br />
mit dem Sport stehen. Oder das Betroffene<br />
ohne Einwilligung berührt und<br />
umarmt werden sowie häufige Einzelmaßnahmen<br />
hinter verschlossenen Türen. Zu<br />
beachten sind auf der Seite der Betroffenen<br />
plötzliche Verhaltensänderungen wie sozialer<br />
Rückzug und aggressives oder ängstliches<br />
Verhalten. Einige Betroffene leiden<br />
unter Schlafstörungen und Albträumen,<br />
Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen, die<br />
auf die Gewalterfahrungen zurückzuführen<br />
sind. Es gibt allerdings keine eindeutigen<br />
Verhaltensänderungen, die anzeigen, dass<br />
jemand sexualisierte Gewalt erlebt oder<br />
erlebt hat. Gerade Kinder und Jugendliche<br />
teilen sich oft über versteckte Andeutungen<br />
bzw. plötzliche Verhaltensänderungen<br />
mit, sodass solche Auffälligkeiten trotzdem<br />
ernst genommen werden sollten. Insbesondere,<br />
wenn sie zusammen auftreten.<br />
In diesem Fall ist es ratsam, Unterstützung<br />
bei einer Fachberatungsstelle zu suchen,<br />
um gemeinsam einzuschätzen, ob weitere<br />
Handlungsschritte notwendig sind.<br />
Jeder Sportverein sollte ein klares Verfahren<br />
für die Meldung und den Umgang mit<br />
Verdachtsfällen sexualisierter Gewalt haben,<br />
das auch die schnelle Einbindung von<br />
Fachberatungsstellen beinhaltet.<br />
Welche konkreten Hilfestellungen kann<br />
der Landessportbund Vereinen und<br />
Betroffenen von sexualisierter Gewalt<br />
geben?<br />
Der Landessportbund kann Sportvereinen,<br />
in denen ein Fall von sexualisierter Gewalt<br />
offengelegt wurde, unterstützend und beratend<br />
zur Seite stehen. Dabei ist es unerlässlich,<br />
dass Vereine eine externe Fachberatung<br />
und juristische Expertise einholen, damit<br />
eine unabhängige Aufarbeitung stattfinden<br />
kann. Nachdem ein Fall sexualisierter Gewalt<br />
offengelegt wurde, müssen Betroffene<br />
umgehend Unterstützung von professionellen<br />
Beratungsstellen bekommen. Dafür<br />
können sie sich an die unabhängige Ansprechstelle<br />
„Safe Sport“ wenden und sich<br />
dort psychologisch sowie juristisch beraten<br />
lassen. Der Landessportbund kann Betroffenen<br />
eine Erst- und Verweisberatung anbieten<br />
und sie unterstützen, wenn sie auf<br />
Veränderungen in ihren Vereinsstrukturen<br />
hinwirken möchten. Zudem soll die Umsetzung<br />
von Präventionskonzepten innerhalb<br />
der Vereine aktiv vorangetrieben werden,<br />
um Vereinen Handlungssicherheit bei einem<br />
Vorfall oder bei einem Verdacht auf sexualisierte<br />
Gewalt zu geben. So soll zukünftig ein<br />
besserer Schutz vor Gewalt erreicht werden.<br />
ZENTRUM FÜR SAFE <strong>SPORT</strong> ALS NEUE ZENTRALE ANLAUFSTELLE<br />
Das Zentrum für Safe Sport soll künftig bundesweit<br />
eine zentrale Rolle einnehmen, um<br />
den Schutz von Sportler:innen vor sexualisierter,<br />
psychischer und physischer Gewalt<br />
zu gewährleisten. Mitte Juli wurde der erste<br />
Baustein des Zentrums für Safe Sport umgesetzt<br />
und die unabhängige Ansprechstelle Safe<br />
Sport e. V. eröffnet. Dort können sich Menschen,<br />
die sexualisierte, psychische und/oder<br />
physische Gewalt im Breiten- oder Spitzensport<br />
erlebt oder beobachtet haben, psychologische<br />
und/oder juristische Unterstützung einholen.<br />
Das Zentrum kann nicht von Anfang an<br />
seinen vollumfänglichen Betrieb aufnehmen,<br />
der Stufenplan sieht vor, dass der Regelbetrieb<br />
voraussichtlich im Jahr 2026 erreicht sein wird.<br />
Kontakt-, Info- und Beratungsmöglichkeiten<br />
zum Thema „Sexualisierte Gewalt im Sport“<br />
Sportvereine und Verbände, aber auch Eltern<br />
und Betroffene können sich vertrauensvoll<br />
an Lisa Gleis wenden. Sie ist Fachkraft im<br />
Bereich „Prävention vor sexualisierter Gewalt“<br />
im Landessportbund Bremen. Lisa<br />
Gleis ist telefonisch unter der Rufnummer<br />
0421 / 792 87-21 oder unter der E-Mail-Adresse<br />
l.gleis@lsb-bremen.de erreichbar.<br />
Die Ansprechstelle Safe Sport für Betroffene<br />
sexualisierter, psychischer und physischer<br />
Gewalt ist im Juli <strong>2023</strong> eröffnet worden. Die<br />
Telefon-Hotline der Ansprechstelle ist unter<br />
0800 / 11 222 00 erreichbar.<br />
https://www.ansprechstelle-safe-sport.de<br />
Kinderschutz-Zentrum Bremen<br />
Schlachte 32, 28195 Bremen<br />
Tel.: 0421 / 24 01 12 20<br />
Mail: info@dksb-bremen.de<br />
Kinderschutzbund Bremerhaven<br />
Georgstraße 7, 27570 Bremerhaven<br />
Tel.: 0471 / 30 36 39<br />
Mail: info@kinderschutzbund-bremerhaven.de<br />
Online-Selbstcheck für Vereine zum Thema<br />
Prävention sexualisierter Gewalt im Sport<br />
www.bremer-sportjugend.de/Selbstcheck/<br />
Index.aspx<br />
11
<strong>BREMER</strong> <strong>SPORT</strong>JUGEND<br />
Ausgezeichnet<br />
TuS Komet Arsten erhält als erster Verein das<br />
Kinderschutzsiegel der Bremer Sportjugend<br />
12<br />
LSB-Präsidiumsmitglied Uwe Wenzel (rechts) überreichte das Kinderschutzsiegel<br />
an den TuS Komet Arsten. <br />
Foto: BSJ<br />
Die Bremer Sportjugend (BSJ) im Landessportbund (LSB)<br />
Bremen e. V. hat das im April 2022 neu eingeführte Kinderschutzsiegel<br />
zum zweiten Mal verliehen – erstmals an<br />
einen Sportverein im Land Bremen. Die Auszeichnung erhielt der<br />
TuS Komet Arsten für seine herausragende Arbeit im Bereich der<br />
„Prävention vor sexualisierter Gewalt“. Die Urkunde überreichte<br />
Uwe Wenzel, LSB-Präsidiumsmitglied im LSB Bremen, im Rahmen<br />
des Kinderturntages des TuS Komet Arsten.<br />
„An der erfolgreichen Verleihung des Kinderschutzsiegels<br />
zeigt sich, dass der Verein das Thema Kinderschutz ernst nimmt<br />
und bereits viele Präventionsmaßnahmen umgesetzt hat. Die<br />
Auszeichnung trägt auch dazu bei, die Wichtigkeit des Themas<br />
Kinderschutz hervorzuheben und mehr Vereine und Verbände<br />
anzuregen, sich damit zu befassen“, so Wenzel.<br />
Das Kinderschutzsiegel ist im Juni dieses Jahres erstmals von<br />
der Bremer Sportjugend verliehen worden. Die Auszeichnung<br />
ging an den Bremer Judo-Verband.<br />
Umfassendes Konzept<br />
Bremer und Bremerhavener Sportvereine und -verbände können<br />
das Kinderschutzsiegel bei der Bremer Sportjugend beantragen,<br />
sofern sie ein umfassendes Konzept zum Schutz von Kindern und<br />
Jugendlichen vor körperlicher, psychischer, sexualisierter und verbaler<br />
Gewalt in Vereinen entwickelt haben, das verschiedene Kriterien<br />
erfüllt. Dazu gehört etwa die Einrichtung eines Beschwerdeverfahrens.<br />
Kinder und Jugendliche sollen die Möglichkeit haben,<br />
sich bei Problemen oder Konflikten an eine Vertrauensperson im<br />
Verein zu wenden. Diese Vertrauensperson muss geschult sein und<br />
wissen, wie sie mit den Anliegen der Kinder und Jugendlichen umgehen<br />
soll. Zudem muss jede:r Kinder- oder Jugendtrainer:in ein<br />
erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Das Siegel hat<br />
eine Gültigkeit von zwei Jahren und kann anschließend erneut bei<br />
der Bremer Sportjugend beantragt werden.<br />
Bei Bedarf an Unterstützung können sich interessierte Vereine und<br />
Verbände an Lisa Gleis wenden. Sie ist Fachkraft im Bereich „Prävention<br />
vor sexualisierter Gewalt“ im LSB Bremen. Gleis ist telefonisch<br />
unter der Rufnummer 0421 / 7 92 87-21 oder unter der E-Mail-Adresse<br />
l.gleis@lsb-bremen.de erreichbar.<br />
Weitere Informationen zum Kinderschutzsiegel der BSJ gibt es online<br />
unter „Downloads“ auf www.bremer-sportjugend.de.<br />
Haruka ist in Bremen aufgewachsen. <br />
Spannender Austausch<br />
BSJ-Impulsveranstaltung hebt Bedeutung von<br />
Internationaler Jugendarbeit im Sport hervor<br />
In einem spannenden Austausch von Erfahrungen und Perspektiven<br />
hat die Bremer Sportjugend eine Impulsveranstaltung<br />
zum Thema Internationale Jugendarbeit im Sport durchgeführt.<br />
Eigens aus Freising in Bayern war Haruka nach Bremen<br />
angereist, um ihre wertvollen Erfahrungen mit den Anwesenden<br />
in den Räumlichkeiten der Konrad-Adenauer-Stiftung zu teilen.<br />
Angefangen hat alles vor knapp vier Jahren mit einer Ausschreibung<br />
für das deutsch-olympische Jugendlager in Tokio, organisiert<br />
von der Deutschen Sportjugend (DSJ). Die heute 20-Jährige<br />
lebte zu diesem Zeitpunkt in Bremen, betrieb Rhythmische<br />
Sportgymnastik auf Leistungsniveau, bewarb sich und wurde<br />
schließlich ausgewählt. „Olympia hat mich gereizt. Und dann auch<br />
noch Japan. Dort, wo meine Eltern herkommen“, sagte Haruka.<br />
Obwohl die Reise nach Japan aufgrund der Coronapandemie nicht<br />
möglich war, nahm sie kurze Zeit später an einem hybriden Austausch<br />
mit japanischen Teilnehmenden in Frankfurt teil. Im vergangenen<br />
Jahr beteiligte sich Haruka auch an einem deutsch-japanischen<br />
Simultanaustausch. Sie betonte die Bereicherung durch<br />
internationale Austauschprogramme: „Man lernt einfach so viele<br />
Leute kennen. Ich bin dadurch viel offener geworden.“<br />
BSJ plant Reise nach Brüssel<br />
Foto: BSJ<br />
Auch die Bremer Sportjugend ist von den Vorzügen Internationaler<br />
Jugendarbeit im Sport überzeugt. Deshalb hat sie <strong>2023</strong> dieses<br />
wichtige Thema aufgegriffen und erste Schritte unternommen.<br />
Dabei folgt die BSJ der Konzeption der Deutschen Sportjugend,<br />
die das Ziel im Blick hat, allen Kindern und Jugendlichen internationale<br />
Begegnungen zu ermöglichen. Aktiv hat sich die Jugendorganisation<br />
des Landessportbundes Bremen am Coaching im<br />
Baustein „Beratung“ beteiligt und betrachtet die Internationale<br />
Jugendarbeit aus verschiedenen Perspektiven, um über zukünftige<br />
eigene Projekte nachzudenken. Der Vorsitzende der Bremer<br />
Sportjugend, Bernd Giesecke, gab auf der Impulsveranstaltung<br />
einen Einblick in mögliche Zukunftsvisionen, darunter eine<br />
potenzielle Reise nach Brüssel im Jahr <strong>2024</strong>.<br />
Das Event bot zudem Raum für interessante Gespräche, geführt<br />
von Dr. Angela Daalmann, DSJ-Coach für Internationale<br />
Jugendarbeit. Sie sprach mit ihren Interviewgästen, darunter die<br />
Bremerhavener Profi-Golferin Anastasia Mickan, Vertreterinnen<br />
des Sportverbands Kiel, Younis, Dozent an der Uni Brüssel, sowie<br />
Haruka über die Faszination und Bereicherung Internationaler<br />
Jugendarbeit im Sport. Zusätzlich gewährte die Veranstaltung<br />
faszinierende Einblicke in die Delegationsreise des SC Borgfeld<br />
nach Benin. „Wir haben mit dieser Impulsveranstaltung positive<br />
Aspekte gesetzt“, resümierte Bernd Giesecke.
Vertrauen ausgesprochen<br />
Delegierte entlasten BSJ-Vorstand auf der Hauptversammlung<br />
<br />
<strong>BREMER</strong> <strong>SPORT</strong>JUGEND<br />
DREI FRAGEN AN …<br />
„Zu keiner Sekunde<br />
bereut“<br />
… Max Haschenhermes (18) über<br />
sein FSJ im Sport beim SV Werder<br />
Überbrachte die Grüße des LSB-Präsidiums: LSB-Präsidentin Eva Quante-Brandt. <br />
Die diesjährige Hauptversammlung<br />
der Bremer Sportjugend (BSJ) hat<br />
den Vorstand entlastet. In den<br />
Räumlichkeiten der Konrad-Adenauer-<br />
Stiftung Bremen ließ der Vorsitzende,<br />
Bernd Giesecke, in seiner Rede ein ereignisreiches<br />
Jahr Revue passieren. Dabei<br />
hob er die „gelungene“ BSJ-Jugendehrung<br />
in der Oberen Rathaushalle sowie die<br />
Sommerferien-Kinderstadt „Bremopolis“<br />
auf dem Gelände des TV Bremen-Walle<br />
1875 hervor. Giesecke wies sowohl auf die<br />
ersten Schritte der Bremer Sportjugend<br />
im Bereich Internationaler Jugendarbeit<br />
im Sport als auch auf die erfolgreiche<br />
Entwicklung des Sozialprojekts „Kids in<br />
die Clubs“ hin, das einkommensschwachen<br />
Kindern den Zugang zu Sportvereinen<br />
ermöglichen soll.<br />
Eva Quante-Brandt überbrachte die<br />
Grüße des LSB-Präsidiums und unterstrich<br />
in ihrer Rede die Wichtigkeit, sich<br />
mit sexualisierter Gewalt im Sport zu befassen.<br />
Die 63-Jährige betonte die Dringlichkeit,<br />
dieses Thema zu enttabuisieren.<br />
„Wir müssen darüber reden. Das ist der<br />
entscheidende Punkt“, sagte Quante-<br />
Brandt und fügte hinzu: „Wir müssen den<br />
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />
auch immer wieder vergegenwärtigen:<br />
Nein heißt nein.“ Die LSB-Präsidentin<br />
attestierte der Bremer Sportjugend, mit<br />
ihren Schutzkonzepten und ihrem Kinderschutzsiegel<br />
bereits positive Schritte<br />
unternommen zu haben. Ihr Wunsch:<br />
Mehr Vereine und Verbände zu motivieren,<br />
gemeinsam mit der BSJ und dem LSB<br />
die Jugendarbeit im Land Bremen weiter<br />
voranzubringen und in den Austausch zu<br />
kommen.<br />
„Wichtige Impulse“<br />
Foto: BSJ<br />
Jens Wortmann, Vorsitzender der Sportjugend<br />
Nordrhein-Westfalen, hielt ein<br />
Grußwort per Videoübertragung. Er würdigte<br />
die Bremer Sportjugend für die in den<br />
vergangenen Jahren gesetzten „wichtigen<br />
Impulse“, insbesondere für ihre Sensibilisierung<br />
der Langzeitfolgen der Coronapandemie<br />
im Kinder- und Jugendsport.<br />
„Hier hat vor allem Bernd Giesecke persönlich<br />
immer wieder den Finger in die<br />
Wunde gelegt“, honorierte Wortmann.<br />
In seinem digitalen Grußwort lobte<br />
auch Stefan Raid, 1. Vorsitzender der Deutschen<br />
Sportjugend, Giesecke und dankte<br />
ihm für die langjährige, vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit auf Bundesebene. „Er<br />
hat sicherlich vieles im Laufe der Jahre für<br />
den Bremer Sport, insbesondere für die<br />
Kinder und Jugendlichen im Land Bremen,<br />
bewegen können und wird dies auch in der<br />
Zukunft mit viel Einsatz weiter tun“, sagte<br />
Raid, der auch Gieseckes Fachwissen, Zuverlässigkeit<br />
und hohe Einsatzbereitschaft<br />
hervorhob.<br />
Zusätzliche Tagesordnungspunkte der<br />
BSJ-Hauptversammlung waren die Vorstellung<br />
und Erläuterung der Haushaltsrechnung<br />
2022 sowie die Verabschiedung<br />
des Wirtschaftsplans <strong>2024</strong>.<br />
Als weiteren Ehrengast durfte die<br />
Bremer Sportjugend Ralph Haberland,<br />
Vorsitzender des KSB Bremen-Stadt, begrüßen.<br />
Warum hast du dich für einen Freiwilligendienst<br />
im Sport entschieden?<br />
Max: Die Entscheidung für das Freiwillige<br />
Soziale Jahr habe ich getroffen, da ich darin<br />
eine einzigartige Gelegenheit sehe, mich<br />
nach meiner Schulzeit beruflich zu orientieren<br />
und gleichzeitig meine Begeisterung<br />
für den Sport an Kinder und Jugendliche<br />
weiterzugeben. Das FSJ eröffnet mir die<br />
Möglichkeit, einen umfassenden Einblick<br />
in die Abläufe eines großen Sportvereins<br />
zu gewinnen und erste wertvolle Erfahrungen<br />
im beruflichen Alltag zu sammeln.<br />
Ich habe es zu keiner Sekunde bereut.<br />
Was macht dir an deinem Freiwilligendienst<br />
besonders viel Spaß?<br />
Besonders Freude bereiten mir die vielseitigen<br />
Aufgaben, die ich gemeinsam<br />
mit einem äußerst freundlichen Team<br />
bewältigen darf. Die tägliche Arbeit mit<br />
Kindern birgt ständig neue Herausforderungen,<br />
an denen ich kontinuierlich<br />
wachsen kann. Außerdem gefällt es mir,<br />
dass ich in meinem Freiwilligendienst<br />
immer wieder die Möglichkeit habe, an<br />
Workshops und Fortbildungen teilzunehmen<br />
und mich weiterzubilden.<br />
Max Haschenhermes. <br />
Foto: BSJ<br />
Du bist auch Sprecher der aktuellen<br />
Freiwilligendienststaffel. Warum hast<br />
du dich aufstellen lassen?<br />
Mir ist es ein Anliegen, zusammen mit<br />
den anderen Sprecher:innen die Interessen<br />
dieser Staffel zu vertreten. Mein Ziel<br />
ist es, gemeinsam im Team Lösungen für<br />
auftretende Probleme und Herausforderungen<br />
zu erarbeiten. Zudem strebe ich<br />
einen inspirierenden Austausch mit den<br />
Sprecher:innen aus anderen Bundesländern<br />
an, um von deren Erfahrungen zu<br />
profitieren und gemeinsam die Qualität<br />
unserer Freiwilligendienste zu steigern.<br />
13
<strong>BREMER</strong> <strong>SPORT</strong>JUGEND<br />
„Kids in die Clubs“ soll auch Kindern aus einkommensschwachen<br />
Familien die Teilnahme am Vereinssport ermöglichen. Foto: unsplash<br />
Fördermittel verfügbar<br />
„Kids in die Clubs 2.0“: Anträge können auch<br />
rückwirkend noch für <strong>2023</strong> beantragt werden<br />
Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien,<br />
mit Fluchterfahrung sowie aus weiteren sozial<br />
benachteiligen Verhältnissen wird durch das Förderprogramm<br />
„Kids in die Clubs“ der Bremer Sportjugend die Chance<br />
ermöglicht, Sport zu treiben und am Vereinsleben teilzunehmen.<br />
Für das Programm „Kids in die Clubs 2.0“ besteht weiterhin die<br />
Möglichkeit, Fördermittel zu beantragen, auch rückwirkend für<br />
das Jahr <strong>2023</strong>.<br />
Die Antragstellung für „Kids in die Clubs 2.0“ erfolgt direkt<br />
über den Verein. Wenn dieser Geld aus dem Förderprogramm bekommt,<br />
muss er prüfen und nachweisen, dass die Kinder einen<br />
Anspruch auf den Zuschuss haben. Das kann zum Beispiel durch<br />
eine Kopie des Nettoeinkommens oder eine Kopie des Bremen-<br />
Passes erfolgen. Die Nachweise muss der Verein fünf Jahre lang<br />
aufbewahren.<br />
Um sicherzustellen, dass kein Kind aus Versehen eine doppelte<br />
Förderung erhält, benötigt die Bremer Sportjugend vom Verein<br />
einen Nachweis darüber, idealerweise eine Liste mit den Namen,<br />
welche Kinder durch das Programm „Kids in die Clubs 2.0“ unterstützt<br />
werden. Es ist entscheidend, dass die Nutzung der Mittel<br />
grundsätzlich darauf ausgerichtet ist, dass die Ausgaben ausdrücklich<br />
den unterstützten Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren<br />
zugutekommen.<br />
Anmeldung für<br />
„Bremopolis“ gestartet<br />
Sommerferien-Kinderstadt: Vom 29. Juli bis zum<br />
2. August <strong>2024</strong><br />
Die Sommerferien in Bremen werden auch im kommenden<br />
Jahr wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis für Kinder,<br />
denn die Bremer Sportjugend (BSJ) trägt die sechste Ausgabe<br />
ihrer beliebten Kinderstadt „Bremopolis“ aus. In der letzten<br />
Ferienwoche vom 29. Juli bis zum 2. August <strong>2024</strong> gestalten die<br />
Sechs- bis Zwölfjährigen ihre eigene Stadt, wählen eine eigene<br />
Regierung, bestimmen eine Währung, verabschieden Gesetze<br />
und vieles mehr. In „Bremopolis“ haben schließlich die Kinder<br />
das Sagen!<br />
Die Veranstaltung wird wie in den Vorjahren auf dem Vereinsgelände<br />
des TV-Bremen-Walle in der Hans-Böckler-Straße 1a<br />
ausgetragen. Die Kinder werden während der gesamten Ferienfreizeit<br />
von qualifizierten Betreuer:innen begleitet.<br />
Während der Vormittage haben die jungen Teilnehmer:innen<br />
die Möglichkeit, verschiedene Berufe auszuprobieren, während<br />
der Nachmittag für verschiedene Freizeitangebote vorgesehen<br />
ist. Die Betreuung der Kinder findet von 08:30 bis 15:30 Uhr statt.<br />
Eigenes Geld verdienen<br />
Innerhalb ihrer Berufsgruppen entwickeln die Kinder Problemlösungsfähigkeiten<br />
und erarbeiten Strategien für ihre Stadt. Gleichzeitig<br />
verdienen sie durch ihre Berufe ihr eigenes Geld, das sie im<br />
Rahmen der Kinderstadt wieder ausgeben können.<br />
Anmeldungen sind ab sofort über die Homepage der Bremer<br />
Sportjugend unter www.bremer-sportjugend.de oder per E-Mail<br />
an info@bremer-sportjugend.de möglich. Die Teilnahmegebühr<br />
für „Bremopolis“ beläuft sich auf 120 Euro pro Person. Kinder aus<br />
sozial schwächeren Familien können für 25 Euro teilnehmen,<br />
unterstützt von der „Aktion Hilfe für Bremen“ und unter Vorlage<br />
des Bremen-Passes.<br />
„Bremopolis“ ist ein Netzwerk aus verschiedenen Partnern<br />
der freien Wirtschaft, Kinder- und Jugendhilfe, Sozialverbänden,<br />
Jugendverbänden und vielen anderen mehr unter der Trägerschaft<br />
der Bremer Sportjugend. Weitere Eindrücke zur Kinderstadt<br />
erhalten Interessierte online unter www.bremopolis.de.<br />
14<br />
Förderkriterien<br />
X Zuschuss zu (Wochenend-)Ausfahrten (max. 100 €/Kind/Jahr)<br />
X Zuschuss für individuelles Sportmaterial (max. 100 €/Kind/<br />
Jahr)<br />
X Maßnahmen zum Kinder- und Jugendschutz<br />
Nicht förderfähig<br />
X Beiträge für Mannschaftskassen<br />
X Startgelder für Turniere<br />
X Übertragbares Sportmaterial (Fußbälle, Tore, größere Geräte,<br />
etc., sofern die Anschaffung nicht explizit mit der Förderung<br />
sozialer Teilhabe im Vorfeld inhaltlich begründet werden kann)<br />
X Fachsportartbezogene Aus- und Fortbildungen für Trainer:innen,<br />
Übungsleiter:innen und Jugendleiter:innen<br />
In den Sommerferien eröffnet die Kinderstadt Bremopolis erneut ihre<br />
Tore. <br />
Foto: BSJ
DU BIST <strong>SPORT</strong>BEGEISTERT UND<br />
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Foto: DOSB<br />
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15
<strong>SPORT</strong>STIFTUNG BREMEN<br />
„Helfen, wo die Not am größten ist“<br />
Sportstiftung Bremen: Peter Gagelmann, Anke Precht und Dr. Lars Figura im Interview<br />
Die Sportstiftung Bremen besteht aus<br />
dem Vorsitzenden Peter Gagelmann<br />
sowie den Vorstandsmitgliedern<br />
Anke Precht und Dr. Lars Figura. Die drei<br />
setzen sich für Nachwuchssportler:innen<br />
im Land Bremen ein. Dazu verwaltet die<br />
Sportstiftung Bremen ihr Stiftungsvermögen,<br />
unternimmt Aktionen, sammelt<br />
Spendengelder und schüttet die jährlichen<br />
Überschüsse als Förderung über die bremischen<br />
Sportvereine an die dort gemeldeten<br />
talentierten Sportler aus. Im Rahmen<br />
der Feierstunde der Sportstiftung Bremen<br />
trafen wir das Trio in der Bürgerschaft, um<br />
mehr über die Stiftung, Fördergelder und<br />
Zukunftspläne zu erfahren.<br />
16<br />
Was ist die Sportstiftung Bremen?<br />
Peter Gagelmann: Die Sportstiftung Bremen<br />
hat sich auf die Fahne geschrieben,<br />
den Leistungssport in Bremen in unterschiedlichen<br />
Formen zu unterstützen: Förderungen<br />
von Einzelsportler:innen, für die<br />
wir u. a. auch Paten suchen. Ein gutes Beispiel<br />
dafür ist Karina Schönmaier. Die kam<br />
im Alter von elf Jahren zu uns mit den Worten:<br />
„Ich will zu den olympischen Spielen<br />
nach Paris“. Damals wussten wir gar nicht,<br />
wann die Spiele in Frankreich stattfinden.<br />
Sie begleiten wir jetzt seit sieben Jahren.<br />
Lars Figura: Die Sportstiftung Bremen ist<br />
das, was leider notwendig ist, weil der Leistungssport<br />
in Bremen unter vielen Mängeln<br />
leidet. Es gibt infrastrukturelle Missstände<br />
bei Sporteinrichtungen und Ausrüstung<br />
und auch an finanzieller Förderung mangelt<br />
es. Wir können und wollen dort helfen,<br />
wo die Not am größten ist.<br />
Wie läuft eine Bewerbung auf Fördermittel?<br />
Anke Precht: Der Verein kann einen Antrag<br />
stellen. Im Antrag ist die Projektmaßnahme<br />
zu beschreiben und mit Projektkosten<br />
zu hinterlegen. Projektmaßnahmen können<br />
die Kosten zur Vorbereitung für Meisterschaften<br />
sein bis hin zu den Kosten für<br />
eine Teilnahme an nationalen oder internationalen<br />
Meisterschaften und an Trainingslagern<br />
oder schlichtweg für fehlende<br />
Turnschuhe. Wir setzen uns anschließend<br />
zusammen und stimmen die Anträge mit<br />
unseren geltenden Förderkriterien ab.<br />
Anke Precht, Dr. Lars Figura und Peter Gagelmann. <br />
Um welche Fördersummen geht es da?<br />
Peter Gagelmann: Das ist je nach Fördermaßnahme<br />
unterschiedlich. Der Leistungsstand<br />
und die Perspektive sind bei der<br />
Vergabe auch entscheidend. Die Teilnahme<br />
bei internationalen Wettkämpfen oder sogar<br />
Olympia ist das, was wir fördern und<br />
unterstützen wollen.<br />
Anke Precht: Nicht alles können die Eltern<br />
übernehmen, dadurch fallen im Vorfeld bereits<br />
viele Chancen weg. Wir wollen Chancengleichheit<br />
und eine Zukunft mit Perspektive<br />
für junge Sportler:innen schaffen.<br />
Lars Figura: Einen vorgegebenen Leistungsrahmen<br />
für eine Fördersumme X gibt<br />
es nicht. Maßgebliche Faktoren für die Förderbewilligung<br />
sind: ein Antrag auf eine<br />
bestimmte Fördersumme, das Leistungspotential,<br />
das wir im Einzelfall erkennen,<br />
und die Leistungsfähigkeit der Sportstiftung<br />
Bremen. Wer außergewöhnliche Leistungen<br />
zeigt, bekommt auch außergewöhnliche<br />
Förderungen.<br />
Was plant die Sportstiftung zukünftig?<br />
Peter Gagelmann: Wir müssen die Rahmenbedingungen<br />
in Bremen verbessern:<br />
Ein wesentlicher Faktor für Bremen ist<br />
ein „Haus der Athleten“, wo die einzelnen<br />
Athlet:innen zusammenkommen. Leistungssportler:innen<br />
kommen oftmals aus<br />
sozial schwachen Verhältnissen. Viele von<br />
ihnen gehen aus Bremen weg, weil die Rahmenbedingungen<br />
an einem anderen Ort<br />
besser sind, sei es nur das alleinige Wohnen.<br />
Dort finden sie vielleicht die Ruhe, die<br />
sie benötigen, um zu trainieren. Ein „Haus<br />
der Athleten“ soll genau ein solcher Ort<br />
werden. Das wird die Zukunft zeigen.<br />
Lars Figura: Studien belegen, dass Spitzensportler:innen<br />
tatsächlich häufig aus einem<br />
sozial oder wirtschaftlich schwächeren<br />
Umfeld kommen. Insbesondere für diese<br />
Talente müssen wir da sein, wenn wir sie in<br />
der Stadt beziehungsweise unserem Bundesland<br />
behalten wollen. An dieser Stelle<br />
Foto: Carsten Heidmann<br />
ist auch die Politik stärker gefordert. Wir<br />
wollen, dass die Sportler und Sportlerinnen<br />
gesehen werden, Wertschätzung bekommen<br />
und ihr Talent in Bremen angemessen<br />
gefördert und entwickelt wird.<br />
Wie generieren Sie Ihre Gelder?<br />
Anke Precht: Größtenteils über Spenden,<br />
das funktioniert zum einen über die Sportgala<br />
Bremen, bei der Bremens Sportler:innen<br />
des Jahres geehrt werden sowie über die<br />
Justus Grosse Charity Trophy, ein Golfturnier<br />
mit vielen Prominenten. Wir arbeiten zudem<br />
eng mit der Hanse-Stiftung von Jörg Wontorra<br />
zusammen, nutzen aber auch unser Netzwerk<br />
in der Stadt, um so mit Personen und<br />
Firmen in Kontakt zu kommen, die sich für<br />
junge Nachwuchssportler und Nachwuchsportlerinnen<br />
einsetzen wollen, aber auch an<br />
unsere Arbeit in der Stiftung glauben.<br />
Lars Figura: Selten, aber sehr willkommen,<br />
kommen Bürgerinnen und Bürger auch auf<br />
uns zu. Die Motive sind dabei oftmals ganzunterschiedlich,<br />
meist aber ausgehend von<br />
einem persönlich engen Bezug zum Sport.<br />
Oft auch gepaart mit Wertschätzung für<br />
die von der Sportstiftung Bremen gelebte<br />
Transparenz und Gewissenhaftigkeit in<br />
der Mittelverwendung. Jüngst wurde uns<br />
beispielsweise ein mittlerer sechsstelliger<br />
Betrag anvertraut, von dem wir dann im<br />
kommenden Jahr zwei Sportplätze in benachteiligten<br />
Stadtteilen realisieren werden.<br />
Ein unglaublich wertvolles und großzügiges<br />
Geschenk! Wir hoffen sehr, dass<br />
dieses positive Beispiel Nachahmer:innen<br />
findet, wobei selbstverständlich auch deutlich<br />
kleinere Beträge helfen und jeder Beitrag<br />
auf unsere Anerkennung und Dankbarkeit<br />
stößt.
<strong>SPORT</strong>STIFTUNG BREMEN<br />
Die Sportler:innen mussten bei Moderator Axel Pusitzky Rede und Antwort stehen: Annica Busch; Josh Tietjen; Lena Frerichs und Florian Keller vom<br />
BHC, Emma Luisa Meyer und Christina Kinsvater; Hjördis Sommer und Marit Behrens; Alexander Albien; Kaya Möller, Lea Grätzke, Sebastian Ehleben<br />
und Joana Büsching vom GGC; Jonny Seekamp; Nils Ruttmann und Mitja Kruhl von den Eisbären sowie Leo Fischer (v. l. n. r.). Fotos: Carsten Heidmann<br />
Feierliche Übergabe der Fördergelder<br />
Sportstiftung Bremen überreichte in der Bürgerschaft symbolische Schecks an die Preisträger:innen<br />
Am 4. Dezember wurden in der Bremischen Bürgerschaft<br />
junge Leistungssportler:innen vom dreiköpfigen Vorstand<br />
der Sportstiftung Bremen Peter Gagelmann, Lars Figura<br />
und Anke Precht ausgezeichnet. Bei einer feierlichen Zeremonie<br />
wurden ihre besonderen Leistungen im Jahr <strong>2023</strong> ausgelobt und<br />
von geladenen Gästen gefeiert.<br />
Der Moderator des Abends, Axel Pusitzky, führte durch die<br />
Zeremonie. „Wir haben extra alle Lichter angeschaltet“, schmunzelte<br />
der Radio-Bremen-Reporter mit Blick auf den bunten Weihnachtsmarkt<br />
vor den Scheiben des Saals. „Über das Jahr verteilt<br />
gingen viel Anträge zur Förderung beim Amt ein, manche waren<br />
nicht so gut, da müssen die Vereine noch mal in sich gehen und<br />
nachbessern. Es gab allerdings auch Anträge, die überraschten,<br />
nicht alle Sportler:innen hatten wir auf dem Schirm.“<br />
Neben Belobigungen für viele tolle Platzierungen, national und<br />
international, gab es am Abend auch kritische Worte. „Die Politik<br />
kann mehr tun“, erklärte Lars Figura. „Die größten Talente kommen<br />
oftmals aus sozial schwachen Bereichen. Diese müssen gefördert<br />
werden.“ Deshalb besteh auch weiterhin der Wunsch nach einem<br />
„Haus der Athleten“, um so die besten Talente der Region in der<br />
Stadt halten zu können.<br />
Durch die Sportstiftung Bremen wurden in <strong>2023</strong> mit einer<br />
Gesamtsumme von knapp 44.000 Euro folgende Sportlerinnen<br />
und Sportler gefördert: Annica Busch (Weserstars Bremen, Eishockey),<br />
Emma Luisa Meyer und Christina Kinsvater (ERC Bremerhaven,<br />
Rollkunstlauf), Das weibliche U18-Team des Bremer<br />
Hockey-Club (Hockey), Alexander Albien (TuS Huchting, Karate),<br />
Jonny Seekamp (Wassersportverein Hemelingen, Segeln),<br />
Hjördis Sommer und Marit Behrens (Störtebeker Bremer Paddelsport<br />
e. V. von 1924, Kanu), Lateinformationen GGC (Grün-<br />
Gold-Club Bremen e. V., Tanzen), Leo Fischer (Bremer Sport<br />
Club, Rudern), Nachwuchs-Mannschaft Eisbären (Eisbären Bremerhaven<br />
e. V., Basketball), Josh Tietjen (RadRennGemeinschaft<br />
Bremen e. V., Radsport).<br />
www.rosenberg-bremen.de<br />
„Liebe Schulen,<br />
Vereine und Sportler,<br />
wir sagen Danke<br />
für das Jahr <strong>2023</strong><br />
und freuen uns auf <strong>2024</strong>!“<br />
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17
SPITZEN<strong>SPORT</strong><br />
Herausragend<br />
Bremer Léon Schäfer ist Para-<br />
Sportler des Jahres <strong>2023</strong><br />
Die Lateinformation des GGC Bremen feierte ihre 18. Deutsche Meisterschaft. Für die TSG Bremerhaven<br />
kam es hingegen zum Drama. <br />
Fotos: Sportpicture.net /TSG<br />
Eine Achterbahnfahrt<br />
der Gefühle<br />
Lateinformationen: Grün-Gold-Club Bremen Deutscher Meister /<br />
TSG Bremerhaven verpasst WM-Ticket<br />
Léon Schäfer ist erstmals in seiner<br />
Karriere zum Para-Sportler des<br />
Jahres gewählt worden. Der in Bremen<br />
aufgewachsene Leichtathlet wurde<br />
im Rahmen der Sportlergala des Deutschen<br />
Behindertensportverbandes in<br />
Düsseldorf ausgezeichnet.<br />
Im vergangenen Sommer hatte der<br />
für Bayer Leverkusen startende Schäfer<br />
bei der Para-Leichtathletik Weltmeisterschaft<br />
in Paris seinen Titel im Weitsprung<br />
verteidigt. Dabei verbesserte er<br />
seinen eigenen Weltrekord mit einer<br />
Weite von 7,25 Metern um einen Zentimeter.<br />
Außerdem gewann der 26-Jährige<br />
Bronze im 100-Meter-Sprint.<br />
Schäfers Werdegang hatte in Bremen<br />
seinen Anfang genommen. Als<br />
schneller Außenbahnspieler spielte er<br />
bei Tura Bremen Fußball, erkämpfte<br />
18<br />
Das Land Bremen bleibt trotz des Dramas um die WM-Nominierung der TSG Bremerhaven<br />
eine Hochburg im Formationstanzen. Mit einer beeindruckenden Leistung im<br />
Stile eines Champions holte sich der Grün-Gold-Club Bremen bei der Deutschen<br />
Meisterschaft der Lateinformationen in Braunschweig seinen insgesamt 18. Deutschen<br />
Meistertitel. Die TSG Bremerhaven hingegen stand am Ende mit leeren Händen da.<br />
Grün-Gold tanzt in seiner eigenen Liga<br />
Der mit Spannung erwartete Auftritt des haushohen Favoriten Grün-Gold Bremen war eine<br />
Demonstration der Klasse und an Dominanz nicht zu überbieten. Das A-Team von Cheftrainer<br />
Roberto Albanese begeisterte mit der neuen Choreografie „Freedom und Peace“ und<br />
wurde vom Braunschweiger Publikum lautstark gefeiert. Schon in Vor- und Zwischenrunde<br />
hatte der amtierende Weltmeister in einer eigenen Liga getanzt und am Ende 33,96 Punkte<br />
eingeheimst.<br />
Die von Roberto Albanese zusammengestellte Musik – u. a. „Stand up“ von Cynthia<br />
Erivo, „Freedom!90“ von George Michael, „Man in the Mirror“ von Michael Jackson und<br />
die Ballade „Baraye“ des iranischen Musikers Shervin Hajipour – zog sowohl das Team<br />
als auch die Zuschauer in ihren Bann. Mit der musikalisch toll abgestimmten Hochgeschwindigkeits-Choreografie<br />
untermauerte der Titelverteidiger aus Bremen seine unangefochtene<br />
Position als Nummer eins in Deutschland und geht nun auch als Favorit in die<br />
Mitte Dezember in Hongkong stattfindende Weltmeisterschaft der Lateinformationen.<br />
Mit Blick auf die starke Vorstellung in Braunschweig und die Vorfreude auf die anstehende<br />
Weltmeisterschaft ist die Stimmung im Grün-Gold-Lager super.<br />
Große Enttäuschung bei der TSG Bremerhaven<br />
Ein komplett anderes Stimmungsbild als bei Grün-Gold Bremen herrscht bei der TSG Bremerhaven,<br />
die bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig zwar Dritter wurde, das<br />
schon sicher geglaubte Ticket für die WM in Hongkong aber an den Zweitplatzierten aus<br />
Buchholz abgeben musste. Schlimmer hätte dabei das Timing aus Bremerhavener Sicht<br />
kaum sein können. Erst am Vorabend der DM wurde die TSG von der Nachricht eiskalt<br />
erwischt, dass das Sportgericht des Deutschen Tanzsportverbandes (DTV) einer Klage von<br />
Blau-Weiß Buchholz stattgegeben hatte, wonach die Platzierung bei der aktuellen Meisterschaft<br />
entscheidend war und nicht die Vorjahresplatzierung. Der sicher geglaubte WM-<br />
Startplatz war damit weg.<br />
Léon Schäfer bei der Preisübergabe.<br />
<br />
Foto: R. Kuckuck<br />
sich seinen Platz in der Bremer Auswahl<br />
und schaffte schließlich den Sprung in<br />
den DFB-Stützpunkt Bremen. Schäfers<br />
Traum vom Fußballprofi endete im Alter<br />
von 13 Jahren. Nach einer Knochenkrebserkrankung<br />
musste ihm der rechte<br />
Unterschenkel mitsamt Knie amputiert<br />
werden.<br />
Zweifacher Weltmeister, Paralympics-Silbermedaillengewinner,<br />
Weltrekordhalter,<br />
Bremens Behindertensportler<br />
des Jahres 2015, Eintrag ins Goldene<br />
Buch der Stadt Bremen, nun frisch gekürter<br />
Para-Sportler des Jahres <strong>2023</strong>:<br />
Seine zahlreichen Auszeichnungen haben<br />
Schäfer längst zu einem herausragenden<br />
Botschafter der deutschen Para-<br />
Leichtathletik gemacht. Sein nächstes<br />
großes Ziel: der Gewinn von Olympiagold<br />
bei den Paralympischen Spielen<br />
<strong>2024</strong> in Paris.
SIXDAYS<br />
Olympiasiegerin trifft auf „Quadzilla“<br />
Sixdays Bremen: Unter anderem sind Franziska Brauße, Robert Förstemann und Nils Politt in Bremen zu sehen<br />
Sprintstar Robert Förstemann kommt auf die anspruchsvolle und nur 166 Meter lange Bahn in Bremen. <br />
Fotos: M. Meister / ESN/P. Schulz<br />
Vier Tage Radrennsport sind prall gefüllt<br />
mit einem starken Fahrerfeld<br />
und einem hochkarätig besetzten<br />
Unterhaltungsprogramm. Dabei stellt die<br />
Bahn in der ÖVB-Arena mit einer Länge<br />
von nur 166 Meter besondere Ansprüche<br />
an Fahrerinnen und Fahrer.<br />
Einige mögen schon nicht mehr daran<br />
geglaubt haben, doch die „Sixdays Bremen“<br />
feiern nach dreimaliger Absage nun im Jahr<br />
<strong>2024</strong> tatsächlich ihr Comeback. Zwar sind<br />
nur noch vier Tage geplant – Freitag bis<br />
Montag – dafür sind sie prall gefüllt mit<br />
einem starken Fahrerfeld und einem hochkarätig<br />
besetzten Unterhaltungsprogramm.<br />
„Für uns war immer klar, dass es mit<br />
den ‚Sixdays‘ weitergehen wird“, so der<br />
Veranstaltungsleiter Mario Roggow. „Wir<br />
freuen uns, dass wir weitere klangvolle Namen<br />
überzeugen konnten, das Comeback<br />
der ‚Sixdays Bremen <strong>2024</strong>‘ mitzugestalten.<br />
Unser Programm wird immer bunter – angefangen<br />
mit einer tollen Startschützin, die<br />
anschließend auch live performt, über den<br />
‚Kidsday‘ am Samstag bis hin zu den Partyanheizern<br />
von Stereoact. Weiter geht’s rund<br />
mit dem Kultsonntag mit Klaus & Klaus,<br />
dem ‚Tag der Schulen‘ am Montag und dem<br />
großen Finale am Abend mit Ben Zucker.“<br />
Der sportliche Leiter Erik Weispfennig<br />
freut sich derweil auf viele große Namen<br />
der Radsportszene. So ist unter anderem<br />
der Kurzzeitdisziplinen-Spezialist Robert<br />
Förstemann (Foto), der aufgrund seiner extrem<br />
muskulösen Oberschenkel „Quadzilla“<br />
genannt wird, erneut in der ÖVB-Arena<br />
dabei. Dort wird außerdem Nils Politt, der<br />
letztmalige Sieger von 2020, an den Start<br />
gehen. Der Kölner gewann 2021 eine Etappe<br />
bei der „Tour de France“, im selben Jahr<br />
die „Deutschland Tour“ und ist amtierender<br />
Deutscher Meister im Einzelzeitfahren. Mit<br />
Förstemann und Politt gelangen Weispfennig<br />
nach Olympiasiegerin Franziska Brauße<br />
und den Duos Yoeri Havik / Jan-Willem<br />
van Schip und Roger Kluge / Theo Reinhardt<br />
zwei weitere Topverpflichtungen.<br />
Vom 12. bis 15. Januar <strong>2024</strong> in der ÖVB-Arena<br />
VERLOSUNG<br />
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Sie bis zum 2. Januar eine E-Mail mit Ihren<br />
Kontaktdaten sowie dem Betreff „Sixdays“<br />
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Offizielles Fahrerhotel<br />
19
DEUTSCHER OLYMPISCHER <strong>SPORT</strong>BUND<br />
Insbesondere im Altersbereich von 0 bis<br />
14 kann mit fast 450.000 (+11,44 Prozent)<br />
neuen Mitgliedschaften ein enormer Anstieg<br />
verzeichnet werden. Diese junge Altersgruppe<br />
war von der Pandemie besonders<br />
betroffen gewesen, in Sportvereinen<br />
blieben die Neueintritte aus und sorgten so<br />
bundesweit für Mitgliederverluste.<br />
Michaela Röhrbein, DOSB-Vorstand<br />
Sportentwicklung: „Es ist großartig, dass<br />
Kinder und Jugendliche in dieser Stärke<br />
zurück in die Sportvereine strömen. Die<br />
Vereine leisten gerade auch für junge Menschen<br />
einen enorm wichtigen Beitrag zur<br />
Gesundheit und Sozialisation. Aber auch<br />
für die Älteren in unserer Gesellschaft ist<br />
der Vereinssport ein wichtiger Ort, um<br />
körperlich und geistig fit zu bleiben und<br />
Gemeinschaft zu erleben. Wir wissen von<br />
Verbänden und Landessportbünden, dass<br />
es teilweise sogar noch mehr neue Mitglieder<br />
hätten sein können, wenn mit ausreichend<br />
Sportstätten und mehr ehrenamtlicher<br />
Unterstützung im Trainer:innen- und<br />
Übungsleiter:innen-Bereich bessere Rahmenbedingungen<br />
herrschen würden. Hier<br />
werden wir gemeinsam mit der Politik und<br />
dem geplanten Entwicklungsplan Sport daran<br />
arbeiten, die Bedingungen für den Vereinssport<br />
zu verbessern.“<br />
Zuwachs auch in Bremen und<br />
Bremerhaven<br />
Foto: DOSB<br />
20<br />
Im Aufwind<br />
DOSB-Bestandserhebung: Der organisierte Sport wächst wieder – auch<br />
im Land Bremen<br />
Deutschlands Sportvereine haben<br />
sich von dem historischen Corona-<br />
Tief erholt. Das geht aus der DOSB-<br />
Bestandserhebung <strong>2023</strong> hervor (Stichtag<br />
1. Januar <strong>2023</strong>). So können die mehr<br />
als 86.000 Sportvereine im Land aktuell<br />
27.874.195 Mitgliedschaften aufweisen.<br />
Das sind gut 815.000 Mitgliedschaften<br />
(+3 Prozent) mehr als im Vorjahr. Verglichen<br />
mit 2019/20 liegen die Mitgliedszahlen<br />
damit sogar leicht über dem Vor-Corona-Niveau<br />
(27.804.538) und insgesamt auf<br />
dem höchsten Stand seit zehn Jahren.<br />
„Dieses beeindruckende Comeback<br />
zeigt, dass die Sportvereine und -verbände<br />
richtig gute Arbeit leisten und passende<br />
Angebote für Millionen von Sportler:innen<br />
liefern“, so DOSB-Präsident Thomas Weikert.<br />
„Zum anderen wird deutlich, dass die<br />
Menschen wieder richtig Lust auf Sport<br />
und Gemeinschaft im Verein haben. Das<br />
freut uns und gibt uns gleichzeitig den Ansporn,<br />
weiter intensiv daran zu arbeiten,<br />
unsere Gesellschaft in ihrer ganzen Breite<br />
nachhaltig in Bewegung zu bringen. Wir<br />
wollen den vielen sportbegeisterten Menschen<br />
die bestmöglichen Angebote machen<br />
und werden uns auf dem jetzigen Hoch sicher<br />
nicht ausruhen.“<br />
Über den Zeitraum 2020/21 hatte der<br />
organisierte Sport aufgrund der Coronapandemie<br />
und der weitgehenden Schließung<br />
von Sportstätten fast 800.000 Mitgliedschaften<br />
verloren. Dank engagierter<br />
Arbeit der Vereine, vielfältiger Mitglieder-<br />
Gewinnungs-Kampagnen der Verbände<br />
und Unterstützung aus der Politik konnten<br />
diese Verluste nun wieder aufgeholt werden.<br />
Kinder und Jugendliche<br />
strömen in Sportvereine<br />
Die 16 Landessportbünde können im<br />
Schnitt ein Plus von 3,2 Prozent (+749.571)<br />
verzeichnen. Dabei gibt es in ausnahmslos<br />
allen Bundesländern Zuwächse. Mit Baden-Württemberg,<br />
Berlin, Brandenburg,<br />
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und<br />
Sachsen-Anhalt weisen zudem gleich sechs<br />
Landessportbünde ihre höchsten Mitgliedszahlen<br />
seit mehr als zehn Jahren auf.<br />
Auch das Land Bremen trägt zur positiven<br />
Entwicklung bei. Aktuell sind im<br />
kleinsten Bundesland 379 Vereine organisiert,<br />
und diese Zahl hat sich in den vergangenen<br />
drei Jahren nur minimal verändert.<br />
Die aktuelle Bestandserhebung ergab im<br />
Vergleich zum Vorjahr einen Mitgliederzuwachs<br />
von über 5000 Personen. Während<br />
zum Stichtag (1. Januar 2022) insgesamt<br />
142.217 Mitglieder im LSB Bremen registriert<br />
wurden, beläuft sich die Zahl der Mitglieder<br />
aktuell auf rund 147.297 Personen,<br />
was einem Zuwachs von rund 3,5 Prozent<br />
entspricht.<br />
Zuwachs beim Schwimmen<br />
Die Steigerungsraten im LSB Bremen kommen<br />
vor allem durch das Wachstum in einigen<br />
der größeren Fachverbände zustande.<br />
In den traditionell mitgliederstärksten<br />
Verbänden, Fußball und Turnen, sind <strong>2023</strong><br />
deutlich mehr Sportler:innen eingetragen<br />
als 2022. Insgesamt wurden zum Stichtag<br />
im Land Bremen 35.716 eingetragene Fußballer:innen<br />
gezählt, was etwa 6,5 Prozent<br />
mehr als im Vorjahr ist. Im Turnverband<br />
wuchs die Mitgliederzahl um rund 3,5 Prozent<br />
auf 29.203.<br />
Im Vergleich der Altersgruppen im<br />
Land Bremen zeigt sich, dass die Mitgliederzahlen<br />
im vergangenen Jahr insbesondere<br />
im Bereich der Kinder und Jugendlichen<br />
gestiegen sind. Besonders sichtbar<br />
wird dies in der Sportart Schwimmen, bei<br />
der der Zähler bei den angemeldeten Kindern<br />
unter 14 Jahren (3409 Kinder) wieder<br />
anstieg. Im Jahr 2022 waren es sieben Prozent<br />
weniger, und 2021 gar 11,5 Prozent.<br />
In der Altersgruppe 40 bis 60 Jahre sowie<br />
Ü60 hat die Zahl der Mitglieder hingegen<br />
weiter abgenommen, allerdings auf<br />
einem vergleichsweise niedrigen Niveau.<br />
Im Detail: Die gesamte Bestandserhebung<br />
<strong>2023</strong> des DOSB ist online unter<br />
https://bit.ly/47HuKMz zu finden, die Erhebungen<br />
der Jahre 2000 bis 2022 unter<br />
www.dosb.de/medienservice/statistiken.
DEUTSCHER OLYMPISCHER <strong>SPORT</strong>BUND<br />
Wegweisende Beschlüsse gefasst<br />
DOSB-Mitgliederversammlung: Beitragserhöhung stößt in Bremen und Hamburg auf Ablehnung<br />
DOSB-Präsident Thomas Weikert (kl. Foto) forderte bei der Mitgliederversammlung Spitzenbedingungen für den Spitzensport. <br />
Fotos: DOSB<br />
Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />
des Deutschen Olympischen<br />
Sportbundes (DOSB) in<br />
Frankfurt am Main sind eine Reihe von<br />
wegweisenden Entscheidungen auf den<br />
Weg gebracht worden. Unter anderem verabschiedete<br />
die DOSB-Mitgliederversammlung<br />
– der Landessportbund Bremen<br />
wurde in Frankfurt durch Präsidentin Eva<br />
Quante-Brandt, Vizepräsidentin Helke<br />
Behrendt und Geschäftsführer Thomas<br />
Kaessler vertreten – die „Frankfurter Erklärung“,<br />
die den DOSB beauftragt, ein<br />
Bewerbungskonzept für die Olympischen<br />
Spiele zu erstellen. Zudem wurden die Spitzensport-Reform<br />
und die Einführung einer<br />
Frauenquote auf den Weg gebracht.<br />
Mehr Wertschätzung<br />
für den Sport gefordert<br />
DOSB-Präsident Thomas Weikert forderte<br />
auf der Mitgliederversammlung mehr<br />
Wertschätzung für den Sport und die Menschen<br />
im Sport. „Wir wollen Spitzenerfolge?<br />
Also müssen wir Spitzenbedingungen<br />
schaffen. Dazu gehört mehr Geld, dazu gehört<br />
mehr Verlässlichkeit“, sagte Weikert<br />
mit Blick auf die Arbeitsbedingungen von<br />
Trainer:innen und Athlet:innen. Die Politik<br />
forderte Weikert zu mehr Verlässlichkeit bei<br />
der Umsetzung von Großprojekten wie dem<br />
Sportentwicklungsplan und der Leistungssportreform<br />
auf.<br />
Die Politik, die in Frankfurt am Main<br />
durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser<br />
und den hessischen Ministerpräsidenten<br />
Boris Rhein prominent vertreten war,<br />
rief Weikert zu mehr Verlässlichkeit bei der<br />
Umsetzung von Großprojekten wie dem<br />
Sportentwicklungsplan und der Leistungssportreform<br />
auf: „Wir erwarten von der<br />
Bundesregierung und den Regierungsfraktionen,<br />
dass sie auch bei der Umsetzung ein<br />
verlässlicher Partner sind und ihre Zusagen<br />
einhalten. Olympische und Paralympische<br />
Spiele können große Kräfte freisetzen. Für<br />
die Wirtschaft, für die Sportinfrastruktur,<br />
für unsere Athletinnen und Athleten, im<br />
Leistungssport für Kinder und Jugendliche,<br />
die mehr Bewegung und Zugehörigkeit<br />
brauchen und für die gesamte Gesellschaft.”<br />
Die wichtigsten Beschlüsse der<br />
DOSB-Mitgliederversammlung<br />
im Überblick:<br />
X Olympia-Bewerbung: Die „Frankfurter<br />
Erklärung“ beinhaltet den Auftrag an<br />
den DOSB, ein Bewerbungskonzept zu<br />
entwickeln. Dieses soll im Sommer <strong>2024</strong><br />
vorgestellt werden. Darin werden die in<br />
Befragungen und Dialogforen gesammelten<br />
Erwartungen, Wünsche und Kritik<br />
zusammengefasst. Die Entscheidung<br />
über eine Olympia-Kandidatur soll auf<br />
der DOSB-Mitgliederversammlung <strong>2024</strong><br />
in Saarbrücken fallen.<br />
X Spitzensport-Reform: Die DOSB-Mitgliederversammlung<br />
hat dem Feinkonzept<br />
von Bundesinnenministerium und<br />
DOSB für die Reform der Spitzensportförderung<br />
und -steuerung zugestimmt.<br />
Eine unabhängige Sportagentur soll<br />
künftig für mehr Medaillengewinne bei<br />
Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften<br />
sorgen. Dafür soll ein<br />
Sportfördergesetz entstehen. Die Agentur<br />
soll bis 2025 arbeitsfähig sein.<br />
X Beitragserhöhung: Gegen die Stimmen<br />
des Landessportbundes Bremen und<br />
des Hamburger Sportbundes wurde eine<br />
Beitragserhöhung für die DOSB-Mitgliedsorganisationen<br />
von neun auf 14<br />
Cent beschlossen. Mit der Beitragserhöhung<br />
soll ein strukturelles Defizit aufgrund<br />
von Kostensteigerungen und Inflation<br />
im DOSB-Haushalt abgewendet<br />
werden. Der Landessportbund Bremen<br />
hat Verständnis für die Grundproblematik,<br />
hält eine Erhöhung um mehr als<br />
50 Prozent aber für unangemessen hoch<br />
und verweist darauf, dass die Finanzlage<br />
der Vereine teilweise sehr angespannt<br />
ist. Zudem kommt die Beitragserhöhung<br />
über die Spitzenverbände und die Landesverbände<br />
in zweifacher Weise bei den<br />
Vereinen an.<br />
X Frauenquote: Beschlossen wurde eine<br />
verpflichtende Regelung zur Einhaltung<br />
der prozentualen Beteiligung von<br />
Männern und Frauen bei der Entsendung<br />
der Delegierten zur Mitgliederversammlung.<br />
Von 2026 an muss jedes<br />
Geschlecht zu mindestens 30 Prozent<br />
bei den Delegierten einer Mitgliedsorganisation<br />
vertreten sein – ansonsten<br />
droht eine Reduktion der Stimmrechte.<br />
Der Frauenanteil an den Delegierten lag<br />
in den vergangenen Jahren bei maximal<br />
25 Prozent und repräsentiert damit nicht<br />
das tatsächliche Bild der Mitgliedsorganisationen.<br />
Mit der Einführung einer<br />
Quotenregelung wird der Frauenanteil<br />
gestärkt, was der Landessportbund Bremen<br />
ausdrücklich begrüßt.<br />
X Zukunftsplan Safe Sport: Der Zukunftsplan<br />
Safe Sport bildet die Gesamtstrategie<br />
des DOSB zum Schutz vor<br />
Gewalt im Sport und beinhaltet Ziele<br />
und Maßnahmen, die in den nächsten<br />
zehn Jahren umgesetzt werden sollen.<br />
Durch den einstimmig verabschiedeten<br />
Zukunftsplan werden die zentrale<br />
Bedeutung des Themas sowie das Zusammenspiel<br />
mit dem vom Bundesinnenministerium<br />
geführten Prozess zum<br />
Aufbau eines Zentrums für Safe Sport<br />
weiter untermauert.<br />
21
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BALD<br />
AUCH IN<br />
BREMEN!<br />
„Ich sehe jetzt wie ein Adler“<br />
Ein Erfahrungsbericht: Brillenfrei in zehn Sekunden dank neuester Lasertechnik von Smarteye<br />
22<br />
Die uneingeschränkte Sehkraft ist ein überaus wertvolles Gut.<br />
Wie wertvoll sie tatsächlich ist, das wird häufig erst dann bewusst,<br />
wenn sie schwindet. So erging es auch Lennart Starr,<br />
der seit seiner Kindheit auf das Tragen einer Brille angewiesen war.<br />
Der Verlust seines Sehvermögens war fortschreitend. Zuletzt lagen<br />
seine Dioptrienwerte bei etwa minus sieben, die Dicke seiner Gläser<br />
kam Flaschenböden gleich. So griff er aus ästhetischen Gründen<br />
bei besonderen Anlässen zu Kontaktlinsen. Wirklich befriedigend<br />
waren diese Hilfsmittel für den Informatiker allerdings nicht. „Als<br />
der Optiker mir sehr kostspielige Gleitsichtgläser empfahl, war der<br />
Moment gekommen, um über eine Augenkorrektur nachzudenken“,<br />
erinnert sich der 44-Jährige. Geliebäugelt hatte er bereits zu einem<br />
früheren Zeitpunkt mit einer Laserbehandlung, doch vor zehn Jahren<br />
waren diese Korrekturen noch deutlich invasiver als heute. Auf<br />
Empfehlung wandte sich Lennart Starr an Dr. med. Christian Ahlers,<br />
Gründer des Unternehmens Smarteye und erfahrener Spezialist<br />
auf dem Fachgebiet der refraktiven Chirurgie. Dort im Einsatz:<br />
Die neueste Technik in Form des Femtosekundenlasers Visumax<br />
800 aus dem Hause Zeiss, mit dem das risikoarme „SmilePro“-Verfahren<br />
angewandt wird. Wir haben den Patienten Starr auf seinem<br />
Weg zu einer scharfen Sicht in die Ferne begleitet.<br />
Tag 1: Die Voruntersuchung<br />
Ein freundlicher Empfang in hellen Räumlichkeiten in der Verdener<br />
Innenstadt. Großformatige Kunst hängt an den Wänden. Lennart<br />
Starr wird an diesem Sommertag im Juni erstmals voruntersucht.<br />
Dr. med. Christian Ahlers untersucht die Augen des Patienten Lennart<br />
Starr auf seine Eignung für das minimalinvasive Verfahren. FOTOS: KW<br />
Ob seine stark kurzsichtigen Augen für eine Laserkorrektur infrage<br />
kommen? Eine gewisse Anspannung ist spürbar, doch die routinierte<br />
Augenoptikerin Jeanette Markworth lockert mit Humor die<br />
Atmosphäre auf. Während der Voruntersuchung führt sie unter anderem<br />
den Cross-Blurring-Test und eine Scheinflugmessung durch,<br />
erstellt also eine Hornhauttopografie. So kann sie feststellen, ob die<br />
zusätzliche Alterssichtigkeit des Patienten Starr gleich mit behandelt<br />
werden kann. Die Spannung steigt. „Meine größte Sorge ist, dass<br />
meine Augen nicht geeignet sind“, hatte er im Vorfeld verraten. Doch<br />
die Optikerin ist zuversichtlich: Alle Untersuchungsergebnisse sprechen<br />
für die gewünschte minimalinvasive „SmilePro“-Methode. Abschließend<br />
klärt die Refraktiv Managerin Markworth ausführlich<br />
über die unterschiedlichen Verfahren auf, die ein brillenfreies Leben<br />
ermöglichen. Gute Aussichten also für den Patienten Starr.<br />
Tag 2: Untersuchung und Aufklärungsgespräch<br />
Dr. med. Christian Ahlers begutachtet seinerseits die Augen. „Ich<br />
möchte sicherstellen, dass die Augen gesund sind“, beginnt der<br />
Facharzt. Seine Erklärungen formuliert er in auch für Laien gut<br />
verständlichem Vokabular und führt aus, wie genau die Kurzsichtigkeit<br />
behoben werden kann. „Ihre Augen sind zu weit in die Länge<br />
gewachsen. Indem wir einen Teil der Hornhaut entfernen, verkürzen<br />
wir den Weg der Lichtbrechung“, so der Privatdozent. Und<br />
wie sieht es mit der beginnenden Altersweitsicht des Patienten<br />
aus? „Die entsteht, weil die Linsenflexibilität im Alter nachlässt.<br />
Sie kann sich nicht mehr vollständig zusammenziehen und weiten.<br />
Wir könnten auch dies korrigieren, indem wir ein Auge an kurze<br />
Entfernungen anpassen. Die Tests haben allerdings ergeben, dass<br />
Sie diese Differenz im Gehirn nicht gut ausgleichen“, macht der<br />
Arzt deutlich. Eine Lesebrille werde also aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach nötig sein. Die Kurzsichtigkeit könne er hingegen komplett<br />
beheben, das permanente Tragen einer Brille würde so der Vergangenheit<br />
angehören.<br />
Der Arzt erklärt daraufhin das Prozedere des „SmilePro“-Verfahrens.<br />
„Nachdem das Auge mit Tropfen lokal betäubt wurde,<br />
löst der Laser innerhalb weniger Sekunden ein dünnes Hornhautscheibchen,<br />
das sogenannte Lentikel, im Inneren der Hornhaut,<br />
das ich anschließend durch eine Öffnung von etwa drei<br />
Millimetern entferne. Diese Methode ist die schnellste und<br />
schonendste, die uns in der refraktiven Chirurgie zur Verfügung<br />
steht. Die Technik hat sich in den vergangenen Jahren enorm<br />
entwickelt.“
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Ganz links: Dr. med. Christian<br />
Ahlers und die Operationsassistenz<br />
bereiten die Augen des Patienten<br />
Lennart Starr auf die Laserbehandlung<br />
vor. Die Bilder in der Mitte<br />
und rechts zeigen den Patienten<br />
kurz vor und wenige Tage nach der<br />
Korrektur seiner Kurzsichtigkeit.<br />
Tag 3: Die Behandlung<br />
Bereits eine Woche später sitzt Lennart Starr im Warteraum des<br />
Ärztezentrums in Walsrode, sein Kopf ist bedeckt von einer sterilen<br />
OP-Haube. Die Optikerin Jeanette Markworth hatte uns vorab<br />
in Empfang genommen und hat mit ihrer unterhaltsamen Art die<br />
Aufregung des Patienten etwas reduziert. Noch wenige Minuten<br />
bis zur LASIK liegen vor Lennart Starr. Er gähnt. Das kommt von<br />
der Tablette, die er am Morgen zur Beruhigung einnehmen sollte.<br />
Nun holt Dr. med. Ahlers ihn ab und führt ihn in den Operationssaal.<br />
Der Patient macht es sich auf der Liege bequem, anschließend<br />
säubert der Arzt das Auge. Dann platziert er den Arm des Lasergeräts<br />
über dem Auge. „Jetzt fokussieren Sie den grünen Punkt“, weist<br />
Dr. med. Ahlers den Patienten an. Zehn Sekunden später entfernt<br />
er seitlich am Auge das winzige Lentikel, reinigt erneut – fertig.<br />
Dann ist das zweite Auge dran. Nach etwa einer Viertelstunde sitzt<br />
Lennart Starr schon wieder im Warteraum. Zwar sind seine Augen<br />
gereizt, doch er kann bereits jetzt ohne Brille in der Ferne gut sehen.<br />
Einige Tage später: Das vorläufige Ergebnis<br />
Zwei Nachuntersuchungen sind positiv ausgefallen, eine dritte<br />
folgt drei Monate nach dem Eingriff. Das größte Risiko, die Infektionsgefahr,<br />
hat der Patient mithilfe entzündungshemmender<br />
Tropfen gebannt. Sein Zwischenfazit: „Es ist unfassbar, ich sehe<br />
wie ein Adler. Als ich zwei Tage nach dem Eingriff den Garten gewässert<br />
habe und alles plötzlich scharf sehen konnte, war das ein<br />
sehr berührender Moment. Die Wassertropfen und den Regenbogen<br />
darin, kleine fliegende Insekten – all das konnte ich vorher<br />
selbst mit Brille gar nicht mehr so genau erkennen“, berichtet Starr.<br />
Im Verlauf der nächsten Wochen wird sich sein Sehvermögen<br />
laut Prognose weiterhin stabilisieren. „Schon jetzt hat mir die<br />
Korrektur meine Autonomie und damit ein großes Stück Lebensqualität<br />
zurückgegeben. Keine Brille rutscht von der Nase, keine<br />
Kontaktlinse verrutscht“, sagt Lennart Starr. Wie wertvoll diese<br />
Unabhängigkeit tatsächlich ist, führt ihm das wiedergewonnene<br />
Sehvermögen von nun an jeden Tag aufs Neue vor Augen.<br />
23
AUSPROBIERT<br />
„Ich freue mich jetzt schon auf nächsten Montag!“<br />
Ausprobiert: Walking-Football in der Werder Halle / Lebensmut und Gesundheit stehen an oberster Stelle<br />
24<br />
Als ich mich mit ehemaligen Mitspielern darüber unterhalte,<br />
dass ich mich für unsere Serie „Ausprobiert“ für das Walking-Football-Training<br />
bei den „Oold Steerns“ von Werder<br />
Bremen angemeldet habe, ließ der Spott nicht lange auf sich warten.<br />
„Das dürfte dir und deiner Spielweise ja entgegenkommen“<br />
und „Hast du die Sportart damals nicht selbst erfunden?“, musste<br />
ich mir anhören. Ich habe jahrelang Fußball gespielt, zuletzt als<br />
Trainer die Spiele meines Sohnes begleitet – der Ballsport spielt in<br />
meinem Leben seit jeher eine große Rolle. Zudem besitze ich noch<br />
immer eine Werder-Dauerkarte. Walking-Football, oder „Gehfußball“,<br />
kannte ich bis dato allerdings noch nicht. So schwer kann das<br />
ja nicht sein, wenn es vornehmlich die über 60-Jährigen spielen,<br />
dachte ich mir. Und mal wieder lag ich nicht ganz richtig.<br />
Als ich die Halle an der Hemelinger Straße betrete, ist diese bereits<br />
gut gefüllt. Auf dem Spielfeld wird trainiert, eine Trillerpfeife<br />
ertönt – langsam gegangen wird hier aber nicht. Und schon werden<br />
wir von Trainer Kalle begrüßt. Ob wir richtig beim Gehfußball<br />
sind, will ich wissen. „Gehfußball finde ich persönlich ein wenig<br />
unglücklich“, erklärt Trainer Kalle Christiansen. „Wir bewegen uns<br />
schon ein bisschen mehr, als nur dem Ball hinterher zu gehen.“ Das<br />
Gelächter ist groß.<br />
Walking-Football, oder Gehfußball, ist altersgerechtes und gesundheitsförderndes<br />
Fußballspielen. Ziel ist es, im Alter länger am<br />
aktiven Sport teilhaben zu können. Mögliche Spielorte sind Fußballfelder<br />
oder Hallen. Wenn es aufgrund von Verletzungen oder<br />
des höheren Alters nicht mehr möglich ist, klassischen Fußball zu<br />
spielen, ist Walking-Football daher eine gute Alternative, um sich<br />
im Rahmen seiner Möglichkeiten bewegen zu können. Walking-<br />
Football wurde 2011 vom FC Chesterfield Community Trust in<br />
Großbritannien initiiert und hat bis heute in zahlreichen Ländern<br />
Anhänger:innen gefunden. Im Oktober 2016 wurde Walking-Football<br />
über WERDER BEWEGT – LEBENSLANG in Kooperation mit<br />
dem European Football for Development Network (EFDN) und<br />
dem European Legends Programme Walking Football beim SV<br />
Werder Bremen ins Leben gerufen.<br />
„Bei uns steht der Spaß an oberster Stelle. Außerdem die Gesundheit<br />
und soziale Komponente. Leistungssportler sind wir hier<br />
alle nicht, aber wir machen das Beste daraus und spielen einfach.<br />
Wir haben auch Mitspieler aus den Bereichen Krebs- oder Herzgruppen“,<br />
sagt Christiansen und reicht mir ein blaues Trikot. „Ganz<br />
ohne Schiedsrichter geht es aber auch nicht“, so Kalle Christiansen.<br />
„Wir halten uns an die Regeln, auch wenn diese noch nicht überall<br />
einheitlich sind.“<br />
Laufen oder Rennen ist untersagt<br />
Ein einheitliches Regelwerk gibt derzeit nämlich noch nicht. In den<br />
einzelnen Ländern herrschen bislang verschiedene Herangehensweisen,<br />
eine Regelvereinheitlichung wird angestrebt. Die oberste<br />
Regel des Spiels ist jedoch überall gleich: Laufen oder Rennen ist<br />
untersagt, ob mit oder ohne Ball. Ein Fuß muss immer auf dem Boden<br />
sein. Zudem darf der Ball nicht über Hüfthöhe gespielt werden,<br />
Kopfbälle sind, ebenso wie Grätschen oder intensiver Körperkontakt,<br />
verboten. Regelverstöße werden mit Freistößen geahndet.<br />
Wenn innerhalb eines Spiels dreimal gegen das Laufverbot verstoßen<br />
wird, geht es auf die Strafbank. Eckbälle müssen nicht zwangsläufig<br />
vom Eckstoßpunkt ausgeführt werden, es steht den Spielern<br />
frei, einen Punkt innerhalb der Torlinie zu benutzen, sofern der Ball<br />
drei Meter vom Tor entfernt abgeschossen wird. Ein klassisches<br />
Abseits gibt es nicht, dafür fliegende Wechsel. Ein weiterer Unter-
AUSPROBIERT<br />
Walking-Football mit den Oold Steerns. Anstrengender als gedacht, dafür immer fair und ohne Körperkontakt. <br />
Fotos: M. Stascheit<br />
schied zum regulären Fußball: Die Tore sind drei Meter breit und<br />
einen Meter hoch. Die Spieldauer beträgt hierzulande 60 Minuten,<br />
gespielt wird in zehnminütigen Runden, dann wird gewechselt.<br />
Langsam wird die Puste knapp<br />
Es ist so weit, ich muss aufs Spielfeld. Nach dem ersten Anstoß folgt<br />
ein energetisches Match beider Teams, der Ball wird alles andere<br />
als langsam über den Hallenboden und durch die Luft geschossen.<br />
Enger Körperkontakt lässt sich nicht immer ausschließen, ich muss<br />
mich teilweise zurückhalten und bin schon ziemlich bald aus der<br />
Puste. „Wie lange ist noch?“, frag ich einen Mitspieler. Der kann<br />
sich bei seiner Antwort „Wir spielen doch erst seit zwei Minuten“<br />
ein Lächeln nicht verkneifen. Nach einigem Ballwechsel fällt das<br />
erste Tor – die Spielerkollegen, die auf dem Zuschauerrang auf ihr<br />
Einwechseln warten, jubeln. Die Stimmung ist freundschaftlich<br />
und locker. Als jemand nach einem misslungenen Schuss zu Boden<br />
fällt, wird das Match sofort unterbrochen, die anderen eilen hilfsbereit<br />
zur Seite. Kameradschaft wird beim Spielen großgeschrieben.<br />
Es fällt mir schwer, mich aufs Gehen zu konzentrieren, als ich<br />
einen Ball weiterspielen will, ertönt ein Pfiff. Ungläubig gucke ich<br />
zum Schiedsrichter. „Du hast den Ball zu hoch gespielt!“ Auch das<br />
noch. Langsam wird die Puste knapp. Meine Mitspieler hingegen<br />
zeigen noch keinerlei Ermüdungserscheinungen. Ich führe das auf<br />
deren regelmäßiges Training zurück, wundere mich aber trotzdem.<br />
Wir gewinnen das Spiel 1:0 dank eines Tores unseres Ältesten.<br />
Eberhard ist 84, Kapitän der Truppe und denkt nicht ans Aufhören.<br />
Ich bin froh, dass das Spiel vorbei ist und versuche erst einmal, wieder<br />
Luft zu bekommen.<br />
„Die meisten sind von Anfang an dabei“, freut sich der Trainer.<br />
„Die Gesellschaft tut uns allen gut, wir halten zusammen.“<br />
Der Gesundheitsaspekt steht bei den „Oold Steerns“ über allem.<br />
Mitspieler Kurt Brinkmann erzählt beispielsweise: „Ich habe eine<br />
künstliche Hüfte und konnte mich nicht gut bewegen. Nach dem<br />
ersten Training war das wie weggeblasen.“ Ein andere Mitspieler<br />
spricht mich beim Verlassen der Halle an. Er leidet seit Jahren an<br />
Parkinson. Das Spielen habe ihm neuen Lebensmut gegeben, seine<br />
Gesundheit merklich verbessert. „Ich freue mich bereits jetzt auf<br />
den nächsten Montag“, erklärt er mit einem freudigen Glanz in den<br />
Augen.<br />
Und auch der Spaß darf bei den „alten Sternen“ natürlich nicht<br />
zu kurz kommen: „Unsere Auswärtsturniere und das gemeinsame<br />
Zusammensein sind wie eine große Klassenfahrt“, erklärt Hartmut<br />
Lührig. „Ob an Spielorten wie Bremen, Holland oder Mallorca – es<br />
geht um den Spaß und den Austausch. Ich möchte es nicht mehr<br />
missen.“<br />
Fazit: Beim Walking-Football wird definitiv Sport getrieben,<br />
aber der Spaß und die Gesundheit stehen im Vordergrund. Eines ist<br />
klar: Ich komme wieder. Spätestens in acht Jahren …<br />
Walking-Football ist speziell für Fußballbegeisterte ab 60 Jahren beiden<br />
Geschlechts. Trainiert wird immer montags, in der Sommersaison (April<br />
bis September) auf Platz 13 A von 14 bis 16 Uhr und in der <strong>Winter</strong>saison<br />
(Oktober bis März) in der Werder Sporthalle Hemelinger Straße von 13<br />
bis 15 Uhr. Weitere Infos:<br />
www.werder.de/der-svw/mitgliedschaft/60plus/walking-football/<br />
VON MARTIN MÄRTENS<br />
BFV-PILOTTURNIER<br />
Am Samstag, 16. Dezember findet in der Zeit von 09:30 Uhr bis 13 Uhr in<br />
der Sporthalle des SVGO Bremen (Sperberstraße 3-5, 28239 Bremen) ein<br />
vom Bremer Fußball Verband veranstaltetes Walking-Football-Turnier<br />
statt. Mehr unter www.bremerfv.de/<br />
25
INTEGRATION<br />
Eine Reisegruppe mit Teilnehmenden aus Bremerhaven und Bremen machte sich auf den Weg in die historische Kaiserstadt. <br />
Foto: LSB<br />
Bremen goes Goslar<br />
Dankeschön-Reise zum Tag des Ehrenamts / Zwischen Schneeballschlacht und historischen Entdeckungen<br />
26<br />
Etwas zu früh, aber zur richtigen Zeit:<br />
Am Sonntag, 3. Dezember – zwei<br />
Tage vor dem Internationalen Tag des<br />
Ehrenamtes – setzte sich eine Gruppe aus<br />
Bremer und Bremerhavener Ehrenamtlichen<br />
im Programm „Integration durch<br />
Sport“ (IdS) in Bewegung, um bei bestem<br />
<strong>Winter</strong>wetter die historische Kaiserstadt<br />
Goslar mitsamt Weihnachtsmarkt und<br />
Umgebung zu erkunden, sich kennenzulernen<br />
und über Projekte auszutauschen.<br />
Im Regionalexpress<br />
nach Hannover<br />
Um 7:30 Uhr starteten die Teilnehmenden<br />
vom IdS-Stützpunktverein OSC Bremerhaven,<br />
dem TuSpo Surheide und der Bremerhavener<br />
Sportjugend in Richtung Bremen,<br />
um dort den Rest der 14-köpfigen Reisegruppe<br />
einzusammeln. Im Regionalexpress<br />
nach Hannover wurde dann die erste<br />
Vorstellungsrunde eingeleitet, die diverse<br />
Anknüpfungspunkte für weitere Unterhaltungen<br />
bereithielt. Boris – einer der mitfahrenden<br />
Eishockeytrainer – hatte sich<br />
extra vor der Fahrt noch die Nähte aus der<br />
gebrochenen Nase entfernt.<br />
Das Scharren der Hufe<br />
Gegen 12 Uhr war Ankunft am Bahnhof in<br />
Goslar – und Zeit für die erste von vielen<br />
historischen Anekdoten zur Stadt: „Der<br />
Rammelsberg, den man vom Bahnhof aus<br />
schon sieht, war Jahrhunderte lang der<br />
Grund für den Reichtum der Stadt Goslar.<br />
Vom Mittelalter bis in die Achtziger wurden<br />
hier Millionen Tonnen Erz gefördert –<br />
und die Legende besagt, dass das Pferd des<br />
Ritters Ramm durch das Scharren seiner<br />
Hufe die Umrisse einer glitzernden Silberader<br />
freigelegt haben soll.“<br />
Dazu fiel Cricket-Trainer Rizwan Anwar<br />
eine ähnliche Geschichte aus seiner Heimat<br />
ein: „That’s funny, in Pakistan there’s also<br />
a legend, that the horse of Alexander the<br />
Great licked stones in the himalayan and<br />
that’s how they discovered the salt domes.<br />
Maybe we should also start riding horses<br />
today to find some cool stuff.“<br />
Über die historische Innenstadt ging es<br />
zu Fuß weiter zur Kaiserpfalz – einem ehemaligen<br />
Herrschaftssitz aus der Zeit des<br />
Reisekönigtums im Spätmittelalter. Hier<br />
teilten sich die Interessen zwischen Geschichte,<br />
Ausblick auf die Stadt und einer<br />
Schneeballschlacht zwischen den Vorstandsmitgliedern<br />
des noch jungen Vereins<br />
FC Riensberg 11.<br />
Eisiger Aufstieg<br />
Es folgte der herausfordernde Teil der Tour<br />
mit dem partiell eisigen Aufstieg zum Restaurant<br />
am Maltermeister Turm, in dem zu<br />
Sportschnack und Essen eingekehrt wurde.<br />
Eine kleine Sonderdelegation stellte sich,<br />
statt einer Nachspeise, einer Begehung des<br />
verschneiten Aussichtspunktes Ramseck<br />
(562 Höhenmeter) und stieß später zu Früchtepunsch<br />
auf dem Weihnachtsmarkt wieder<br />
zur Gruppe. Nach einem wohligen Ausklang<br />
zwischen Lichtern, Punsch und Fichten ging<br />
es gegen 18 Uhr wieder zurück in den Norden.<br />
Der Dank des Landessportbundes geht an<br />
dieser Stelle an alle ehrenamtlich Engagierten,<br />
im Programm „Integration durch Sport“<br />
und auch darüber hinaus!<br />
Das Programm „Integration durch<br />
Sport“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
des Innern und für Heimat (BMI)<br />
und dem Bundesamt für Migration und<br />
Flüchtlinge (BAMF) unterstützt.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.lsb-bremen.de/themen/integration/ids
Foto: Bremer Leichtathletik-Verband e.V.<br />
Ausgezeichnete<br />
Leistungen<br />
Ehrungen beim Bremer Leichtathletik-Verband e. V.<br />
In seiner Sitzung am 23. November <strong>2023</strong> ehrte der Bremer<br />
Leichtathletik-Verband e. V. Athlet:innen aus unterschiedlichen<br />
Disziplinen für ihre hervorragenden Leistungen. So erreichte die<br />
17-jährige Sandy Sakai bei den Deutschen Meisterschaften der<br />
U18 auf den 100-Meter-Hürden Platz 1 und ist somit die amtierende<br />
Deutsche Meisterin in dieser Altersgruppe. Sie gewann mit<br />
einer persönlichen Bestleistung und neuem Bremer Landesrekord.<br />
Auf Grund ihrer besonderen Leistungen wurde sie in den<br />
Bundeskader berufen. Leider konnte sie ihre Auszeichnung nicht<br />
persönlich entgegennehmen, weil sie an einem Lehrgang des<br />
Bundeskaders teilnahm.<br />
<br />
Neuer Präsident<br />
VEREINE & VERBÄNDE<br />
Bremer Fußball-Verband wählt Patrick von Haacke<br />
Björn Fecker (rechts) übergibt an Patrick von Haacke. Foto: S. Peter<br />
Der Bremer Fußball-Verband (BFV) hat einen neuen Präsidenten<br />
und wählte Patrick von Haacke vom BSC Hastedt zum<br />
neuen Vorsitzenden. Mit von Haacke und Jurij Žigon, dem Vorsitzenden<br />
des Verbandsjugendausschusses, hatten sich zwei Kandidaten<br />
zur Wahl gestellt. Die Delegierten entschieden sich mit<br />
533 zu 161 Stimmen für von Haacke. Der 58-jährige Rechtsanwalt<br />
ist damit der siebte Präsident den BFV. Die Neuwahl eines Präsidenten<br />
war erforderlich, nachdem der vorherige Amtsinhaber<br />
Björn Fecker sein Amt aufgrund seiner Wahl zum Finanzsenator<br />
der Freien Hansestadt Bremen zur Verfügung gestellt hatte. Von<br />
Haacke stellte in seiner Vorstellungsrede den Dienstleistungsgedanken<br />
des Verbandes in den Vordergrund, führte aber auch die<br />
aktuelle Gewaltproblematik und den Mädchenfußball als notwendige<br />
Handlungsfelder an. Mit der Wahl von Haackes ist das<br />
BFV-Präsidium wieder komplett. Neben von Haacke gehören<br />
ihm Henry Bischoff (Vizepräsident und Schatzmeister), Holger<br />
Franz (Vizepräsident), Friedrich Norden (Vizepräsident) und<br />
Ulrike Geithe (Vizepräsidentin) an.<br />
Mit ein wenig Wehmut verabschiedete sich die 30-jährige<br />
Sandra Dinkeldein nach fast zehn aktiven Jahren aus dem Wettkampfgeschehen.<br />
Die Sprinterin kann auf jährliche DM-Teilnahmen<br />
und Finalplatzierungen zurückblicken. Eher auf den langen<br />
Strecken ist Carolin Kirtzel unterwegs. Werders Lauf-Ass wurde<br />
im Dezember 2022 als Ersatzfrau der Mixedstaffel für das Deutsche<br />
Nationalteam nominiert und schnupperte Nationalmannschaftsluft.<br />
Bei den Norddeutschen Hallenmeisterschaften gewann<br />
sie über 1500 Meter und 3000 Meter.<br />
Borna Bujdo trat bei den Deutschen Meisterschaften in der<br />
U20 sowohl in der Kurzhürdendistanz von 110 Metern wie auch<br />
auf der Langhürdenstrecke von 400 Metern an. Bei den Norddeutschen<br />
Meisterschaften in Hamburg pulverisierte der Hürdensprinter<br />
den Bremer Landesrekord der U20. 100-Meter-Sprinter<br />
Noah Olabisi kehrte von den Norddeutschen Meisterschaften aus<br />
Lübeck mit der besten Leistung seiner Karriere zurück. Er belohnte<br />
sich in einer Zeit unter 10,50 Sekunden mit dem Platz 1<br />
und dem Ticket für die DM-Teilnahme. Dort erreichte er das<br />
Halbfinale der besten 16 Sprinter Deutschlands und wurde 13.<br />
der Gesamtwertung. Hoch hinaus sprang Benjamin Heidemann<br />
in der männlichen U18 auf der DM in Rostock. Mit 4,40 Meter erreichte<br />
er im Stabhochsprung Rang 4.<br />
Auf dem Siegertreppchen<br />
MTV „Eiche“ Schönebeck: 61 Jugend-Sportabzeichen<br />
Die Präsidentin des Landessportbundes<br />
Bremen<br />
Dr. Eva Quante-Brandt hat<br />
am 23. November <strong>2023</strong> in der<br />
Schule Schönebeck Schülerinnen<br />
und Schüler mit dem<br />
Jugend-Sportabzeichen ausgezeichnet:<br />
8-mal Gold, 38-<br />
mal Silber und 15-mal Bronze.<br />
Seit 2014 fördern Verein<br />
und Schule den Schulsport.<br />
In dieser Zeit wurden insgesamt<br />
511 Jugend-Sportabzeichen<br />
an die Schülerinnen<br />
und Schüler verliehen.<br />
Der Verein fördert parallel<br />
Schulleiterin Britta Riethmöller,<br />
Werner Meden (MTV-Vorstand), Dr.<br />
Eva Quante-Brandt (LSB-Präsidentin),<br />
Gerhard Dierßen (Kassenwart<br />
MTV „Eiche“), Susanne Dierßen<br />
(Übungsleiterin Kinderturnen),<br />
Edmund Gliedt (Oberturnwart MTV<br />
mit seinem Projekt „Eiche“). <br />
Foto: MTV<br />
„Kinder-Turnabzeichen“ den<br />
Schulsport. Alle Schüler:innen werden in einer Gerätelandschaft<br />
trainiert und geprüft nach den Regeln des Deutschen Turnerbundes<br />
(DTB). Seit dem Schuljahr 2012/2013 wurden 1657 Kinder mit<br />
den Urkunden des DTB ausgezeichnet.<br />
27
VEREINE & VERBÄNDE<br />
Beeindruckend im Wildwasser<br />
Kanusportler Thomas Reys triumphiert bei der Deutschen Kanu-Slalom-Meisterschaft<br />
D<br />
ie diesjährige Deutsche Kanu-Slalom-Meisterschaft in Markkleeberg<br />
bot eine spektakuläre Kulisse für beeindruckende<br />
Wettkämpfe und außergewöhnliche Leistungen. Inmitten dieser<br />
aufregenden Wildwasserveranstaltung stach ein junger Athlet besonders<br />
heraus: Thomas Reys, ein aufstrebender Kanusportler aus<br />
Bremen, der die Herzen der Zuschauer eroberte und Edelmetall im<br />
Einer-Kajak (K1) und Einer-Canadier (C1) in der Altersklasse U16<br />
gewann.<br />
Schon das Halbfinale war gespickt mit technisch extrem anspruchsvollen<br />
Herausforderungen. 22 Tore, von denen drei Torkombinationen<br />
auf Weltcup-Niveau lagen. Nach einigem Bangen<br />
war aber schnell klar, dass es Thomas trotzdem ins Finale im C1<br />
schaffen würde. Auch für seine Teamkolleginnen Oleksandra im C1<br />
und Valentyna in K1 reichte es für das Finale.<br />
Im Finale wuchs Thomas Reys dann geradezu über sich hinaus.<br />
Mit phänomenalen Läufen gewann er die Silbermedaille im C1 und<br />
die Bronzemedaille im K1. Als einer der Jüngsten in einem Feld mit<br />
vielen starken Konkurrenten der Altersklasse U16 überraschte vor<br />
allem die Medaille im Kajak besonders positiv.<br />
Die Medaillen sind nicht nur eine Belohnung für die harte<br />
Arbeit in dieser Saison, sie geben auch Hoffnung auf eine glänzende<br />
Zukunft für Thomas Reys und das Bremer Team. Mit einer<br />
bemerkenswerten mentalen Stärke und eisernem Durchhaltevermögen<br />
haben sie gezeigt, dass sie sich selbst in den schwierigsten<br />
Situationen behaupten können.<br />
Foto: Franz Anton<br />
Training auf dem Trockenen<br />
Kanu-Verein Unterweser e. V. weiht Fitnessraum ein<br />
28<br />
Foto: Tura Bremen<br />
Erfolgreicher Nachwuchs<br />
Taekwondo: Tura Bremen großer Gewinner<br />
A<br />
n dem Drei-Länder-Taekwondo-Turnier im schleswigholsteinischen<br />
Kaltenkirchen nahmen Sportlerinnen und<br />
Sportler aus insgesamt 30 Vereinen aus Dänemark, Finnland und<br />
der Bundesrepublik Deutschland in der olympischen Disziplin<br />
Taeryon (Kampf) teil. Tura Bremen hatte ein kleines Nachwuchsteam<br />
gemeldet, um in den unterschiedlichen Gewichtsklassen<br />
Erfahrungen zu sammeln. Die Trainer Nadine Bullwinkel und<br />
Fabian Adam waren reichlich gefordert: Einige ihrer Schützlinge<br />
starteten erstmalig bei einem Turnier dieser Größenordnung,<br />
entsprechend groß war die Aufregung unter allen Beteiligten. Am<br />
Ende eines langes Turniertages gab es neben vielen Erkenntnissen<br />
für die weitere Trainingsarbeit aber auch den verdienten Lohn<br />
durch den Gewinn von sieben Medaillen: Gold gewann Niklas<br />
Tietjen bei den Senioren in der Gewichtsklasse +80 Kilogramm,<br />
zweimal Silber holten die Geschwister Tümay Üstün, Jugend D<br />
-35 kg und Simay Üstün, Jugend B -44 kg. Über insgesamt viermal<br />
Bronze freuten sich Soraya Tasra, Jugend B +59 kg, Tarek Fidan,<br />
Jugend A +78 kg, Ferhat Kartal, Senioren -80 kg und Jessica<br />
Szkaukellis, Senioren +67 kg.<br />
D<br />
er Kanu-Verein Unterweser e. V. (KVU) in Bremerhaven hat<br />
weiterhin mit einigen Widrigkeiten bei der Sportausübung<br />
zu kämpfen. Ein direkter Zugang zum Wasser vom Grundstück<br />
des Vereinsheims ist auf unbestimmte Zeit nicht möglich und<br />
zwei Bootshäuser sind nicht nutzbar, weil die Kaje an dieser Stelle<br />
aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt bleibt.<br />
Aller schwierigen Umstände zum Trotz konnte sich der Verein<br />
nun einen lange gehegten Wunsch erfüllen: Die Einrichtung<br />
eines eigenen Kraft- und Fitnessraums für alle Mitglieder unweit<br />
des Vereinsheims. Durch großzügige Förderung der WESPA<br />
(Weser-Elbe Sparkasse) sowie der städtischen Projekte „WIN“<br />
(Wohnen in Nachbarschaften) und „Bremerhaven-Plus“ konnten<br />
Trainingsgeräte und Mobiliar angeschafft werden. Den Vereinsmitgliedern<br />
stehen nun ein Freihantelbereich mit Bank, eine<br />
Sprossenwand und ein Latzug zu Verfügung, um gezielt die beim<br />
Paddeln beteiligten Muskelgruppen zu trainieren. Das besondere<br />
Highlight stellen die vier Paddel-Ergometer dar. Mit dieser attraktiven<br />
Aufwertung seines Angebots sieht sich der Kanu-Verein<br />
Unterweser noch besser gerüstet für eine sportliche Zukunft.<br />
Foto: Brigitte Czelusta
Glanzvolle Ehrungen<br />
86. Hochseeseglerabend würdigt Leistungen im Offshore-Segeln<br />
Eva Quante-Brandt, Jan Helms und Michael Rapp (v. l. n. r.) überreichten die Preise für hervorragende<br />
Leistungen während der diesjährigen Saison der Hochseesegler. Foto: Carsten Heidmann<br />
I<br />
m Bremer Rathaus hat der 86. Hochseeseglerabend<br />
der Segelkameradschaft<br />
„Das Wappen von Bremen“ e. V. (SKWB)<br />
stattgefunden. Rund 250 Hochseesegler:innen<br />
sowie Vertreter:innen aus Politik,<br />
Wirtschaft, Sport und Verwaltung zelebrierten<br />
diesen festlichen Anlass. Der<br />
Abend stand unter dem Motto „Sailing in<br />
the course of time“ und bildete den Abschluss<br />
der diesjährigen Hochseesegelsaison,<br />
bei dem die herausragenden Leistungen<br />
im Offshore-Segeln gewürdigt<br />
wurden.<br />
LSB-Präsidentin Eva Quante-Brandt<br />
überreichte die Preise gemeinsam mit Jan<br />
Helms, dem Vorsitzenden des Preisausschusses<br />
Hochseeseglerpreise der SKWB,<br />
sowie Michael Rapp, dem Vorsitzenden<br />
der SKWB.<br />
Offshore-Regatta-Preise<br />
Der Offshore-Preis der Regatta Vereinigung<br />
Seesegeln e. V. (RVS) für die punktbeste<br />
Yacht über alle Klassen der Offshore-Rangliste<br />
der RVS wurde an die SY<br />
„STARDUST“ vom Kieler Yacht-Club e. V.<br />
(KYC) unter ihrem Eigner und Steuermann<br />
Alf Henryk Wulf verliehen. Der<br />
„Rolf-Schmidt-Gedächtnispreis“ ging an<br />
die SY „EDELWEISS“, gesegelt von Eigner<br />
und Steuermann Thomas Reinecke und<br />
seiner Crew.<br />
Hochseeseglerpreise<br />
Der „Franz-Perlia-Seefahrtspreis der Jugend“<br />
wurde an Frederick Nabor und seine<br />
Crew der SY „LÖWE VON BREMEN“<br />
(SKWB) vergeben. Sie ersegelten diesen<br />
Preis für ihre Nordseereise, bei der sie<br />
im Juli von Bremerhaven nach Cowes segelten<br />
und am Fastnet Race teilnahmen.<br />
Nach dem Zieldurchlauf in Cherbourg<br />
setzten sie ihre Reise nach Oostende fort<br />
und legten insgesamt 1533 Seemeilen zurück.<br />
Die Crew der SY „Peter von Danzig“,<br />
ASV Kiel, erhielt den „Tanja Pokal“. An<br />
Bord war Skipper Sören Zopf. Die Yacht<br />
war bereits im Vorjahr in die Karibik überführt<br />
worden. Zwischen St. Maarten und<br />
Havanna legten sie ab Ende April während<br />
eines Monats beeindruckende 1859<br />
Seemeilen zurück.<br />
Der „Silberne Globus“ würdigt ein<br />
Großprojekt, das mit der SY „AMAZO-<br />
NE“ im Frühjahr durchgeführt wurde. Mit<br />
einer restaurierten Hanseat 70 segelte<br />
der Eigner Bernd Franken samt Crew von<br />
Lanzarote via Sao Miguel, Ponto Delgada,<br />
Cherbourg durch den Englischen Kanal<br />
und Belgien nach Bruinisse (NL). Insgesamt<br />
wurden mit einer kleinen Crew<br />
beeindruckende 2559 Seemeilen zurückgelegt.<br />
„Schlüssel-Preis“<br />
Die Laudatio zur Vergabe des „Schlüssel-Preis<br />
der Freien Hansestadt Bremen“<br />
hielt Michael Rapp. Dieser renommierte<br />
Preis wird für Spitzenleistungen deutscher<br />
Yachten bei Hochseeregatten im<br />
Ausland vergeben. In diesem Jahr ging der<br />
Preis an die SY „RED BANDIT“ von Eigner<br />
und Skipper Carl-Peter Forster für den<br />
Gesamtsieg der 70. „Rolex Giraglia.“ Zum<br />
Abschluss wurde die „Ansgarkette“ verliehen.<br />
Dieser traditionsreiche Preis wird<br />
zwischen der SKWB und dem Hamburgischen<br />
Verein Seefahrt e. V. (HVS) ausgesegelt.<br />
Die Yacht „LÖWE VON BREMEN“ trat<br />
für die SKWB an und trat gegen alle drei<br />
Hochseeyachten des HVS an. In drei Regatten<br />
sicherte sich die „LÖWE VON BRE-<br />
MEN“ zwei Siege und brachte die „Ansgarkette“<br />
somit nach Bremen.<br />
<br />
VEREINE & VERBÄNDE<br />
Segelsommer auf<br />
der Ostsee<br />
Mit dem Jugendkutterwerk als<br />
Trainee auf der Schoneryacht Esprit<br />
zwischen Helsinki und Stockholm<br />
Einsame Buchten, knifflige Navigation<br />
und weite See, stolze Hansestädte und<br />
winzige Fischerhäfen – die Ostsee ist bunt.<br />
Die Schoneryacht Esprit vom Bremer Verein<br />
Jugendkutterwerk e. V. wird <strong>2024</strong> die<br />
vielen Facetten dieses schönen Segelrevieres<br />
erkunden. Dabei liegt der Schwerpunkt<br />
in den Sommerwochen auf den kleinen<br />
und großen Inseln zwischen Helsinki und<br />
Stockholm. Bei allen Törns in <strong>2024</strong> ist die<br />
Anreise ohne Flugzeug möglich.<br />
Die Schoneryacht Esprit segelt als Sailtraining-Schiff<br />
oft mit internationaler und<br />
jugendlicher Crew an Bord. Der sportlich-elegante<br />
Schoner bietet dabei Platz<br />
für 16 Personen, wobei stets ein erfahrener<br />
Schiffsführer, sein Stellvertreter und je nach<br />
Törn zwei weitere Stammcrewmitglieder<br />
für einen reibungslosen Ablauf sorgen.<br />
Zwölf Mitsegler:innen – Trainees genannt –<br />
werden in den Bordbetrieb integriert, sodass<br />
ein offenes Führungskonzept und<br />
Teamwork beim Segeln angesagt sind.<br />
Weitere Infos: 0531 / 21 911 808 oder per E-Mail<br />
an office@sailtraining-esprit.de. Törnplan und<br />
Buchung unter: https://sailtraining-esprit.de/<br />
toernplan/<br />
Foto: Jugendkutterwerk e. V.<br />
29
30<br />
Foto: Villa Vital Foto: J. Ennen<br />
VEREINE & VERBÄNDE<br />
Turnkreis-Gala<br />
Grandiose Jubiläumsshow in Bremerhaven<br />
Sprung aufs Treppchen<br />
Villa Vital: Phänomenaler Erfolg für Saphira van der Laan<br />
Saphira van der Laan gelang<br />
bei den Internationalen<br />
Deutschen Meisterschaften<br />
der Sprung auf das<br />
Treppchen. Neben dem Titelgewinn<br />
sicherte sie sich auch<br />
die Qualifikation für die Weltmeisterschaft<br />
Mitte November.<br />
Obwohl Saphira grundsätzlich<br />
mindestens fünfmal pro Woche<br />
trainiert, hat sie in den letzten<br />
Wochen ihr Trainingspensum<br />
noch einmal auf täglich mehrere<br />
Stunden erhöht und startete<br />
daher extrem motiviert und<br />
fit bis in die Haarspitzen ins<br />
Turnier.<br />
Trotz harter Vorrundenkämpfe konnte sie im Halbfinale eine<br />
sehr starke Holländerin schlagen und musste sich erst im Finale<br />
einer an dem Tag stärkeren Portugiesin beugen. Nach kurzer Enttäuschung<br />
überwog dann aber doch die große Freude über den<br />
phänomenalen Erfolg.<br />
„Saphiras größte Stärke ist ihr unbändiger Ehrgeiz, ihr Siegeswille,<br />
ihr extremer Kampfgeist und die notwendige Härte gegen<br />
sich selbst“, so Villa-Vital-Cheftrainer Stefan Buben. Neben dem<br />
Ehrgeiz, ihre eigene sportliche Karriere voranzutreiben, besucht<br />
Saphira die zwölfte Klasse des Gymnasiums und will selbstverständlich<br />
auch ein super Abitur ablegen.<br />
Und da all das der jungen Sportlerin noch immer nicht genug<br />
scheint, findet sie trotz dieser beiden „Karrieren“ immer noch Zeit,<br />
um als Assistenztrainerin beim Kickboxnachwuchs in der Villa Vital<br />
aktiv zu sein und andere Sportler:innen zu unterstützen.<br />
Im festlichen Rahmen des Stadttheaters<br />
Bremerhaven feierte der<br />
Turnkreis Bremerhaven seinen<br />
75. Geburtstag – vor ausverkauftem<br />
Haus präsentierten 15 Gruppen aus<br />
verschiedenen Bereichen des Turnkreises<br />
ihre eindrucksvollen Fähigkeiten<br />
und erstklassigen Performances.<br />
Die Darbietungen umfassten<br />
dabei einen facettenreichen Mix<br />
aus Hochleistungs-, Leistungs- und<br />
Breitensport, der das Publikum begeisterte<br />
und den krönenden Abschluss<br />
eines erfolgreichen Jubiläumsjahres<br />
bildete. Besondere<br />
Highlights waren die Vorführungen<br />
der Turnerinnen vom Bundesstützpunkt<br />
Bremen RSG sowie der Einradfahrerinnen<br />
des TV Loxstedt.<br />
Turnen und Spiele<br />
TV Grohn von 1883 e. V. lud ein zum Aktionstag<br />
Um den aktiven Turnern eine Abwechslung vom allgemeinen<br />
Training zu bieten, hatte die Abteilung „Gerätturnen“ des Turnverein<br />
Grohn von 1883 e. V. am Sonntag, 19. November, ihre aktiven<br />
Sportler zu einem vierstündigen Sondertraining eingeladen. An der<br />
Veranstaltung nahmen insgesamt 17 Aktive und vier Trainer teil.<br />
Los ging es mit einem intensiven Aufwärmprogramm, das die<br />
Teilnehmenden schon ordentlich ins Schwitzen brachte. Danach<br />
ging es an das aktive Turnen an drei Geräten (Boden, Barren und<br />
Reck). Zum Schluss wurden gemeinsame Spiele wie Brennball<br />
oder Völkerball angeboten – ein runder Abschluss eines gelungenen<br />
Sporttages, sowohl Turner als auch Trainer zeigten sich begeistert<br />
von der erfolgreichen Sonderaktion. Schließlich wurden<br />
den Trainern noch kleine Präsente überreicht, während die Turner<br />
sich über einen Weihnachtskalender freuen durften.<br />
Foto: TV Grohn
VEREINE & VERBÄNDE<br />
Naherholung auf der „Pusdorfer Meile“<br />
Offenes Angebot für Biker und Skater auf neu geplantem Gelände in Woltmershausen<br />
Der Verein „Pumptrack Bremen e. V.“ will<br />
in den kommenden Jahren ein kleines<br />
Paradies für Mountainbiker, BMXer und<br />
Skater auf eine brachliegende Grünfläche<br />
an der Senator-Apelt-Straße in direkter<br />
Nachbarschaft zum Tabakquartier und mit<br />
bester Verkehrsanbindung schaffen.<br />
13.000 Quadratmeter hat der Verein für<br />
die nächsten 25 Jahre dafür von der Stadt<br />
gepachtet. Der Bauantrag für das Gesamtprojekt<br />
mit anspruchsvollem Asphalt-<br />
Pumptrack und großem Dirtbereich sowie<br />
verschiedensten Aufenthaltsmöglichkeiten<br />
ist bereits bewilligt, ganze 4000 Kubikmeter<br />
Erde wurden bereits verbaut. Im<br />
Frühjahr <strong>2024</strong> wird der erste Bauabschnitt<br />
(Jumpline & Kidstrack) offiziell eröffnet.<br />
Das Besondere an der neuen Anlage:<br />
Sie soll als niedrigschwelliges Bewegungsund<br />
Naherholungsangebot der gesamten<br />
Öffentlichkeit frei zugänglich sein. Eine<br />
Vereinsmitgliedschaft ist optional und<br />
bietet neben einem aktiven Vereinsleben<br />
mit Trainingseinheiten und Ausflugsmöglichkeiten<br />
auch diverse Vorteile über<br />
die Vereins-App, darunter Leih-Equipment<br />
und Ermäßigungen in Bikeparks.<br />
Für das bisherige Engagement wurde der<br />
Verein für den Nachbarschaftspreis <strong>2023</strong><br />
nominiert.<br />
Foto: Pumptrack Bremen e. V.<br />
Foto: Bremer Karate Verband<br />
Kleiner Landesverband ganz groß<br />
Der Bremer Karate Verband konnte bei den Deutschen Meisterschaften in Kaiserslautern erneut abräumen<br />
Der Bremer Karate Verband braucht<br />
sich nicht zu verstecken“ ist einer der<br />
gern zitierten Sätze des BKV-Präsidenten<br />
Reiner Zimbalski. Als einer der kleinsten<br />
Landesverbände im Deutschen Karate Verband<br />
belegen Nachwuchssportlerinnen<br />
und -sportler aus Bremen und Bremerhaven<br />
immer wieder vordere Plätze bei den<br />
Deutschen Meisterschaften. So auch am<br />
11. und 12. November <strong>2023</strong> in Kaiserslautern.<br />
Mit 4 × Gold, 2 × Silber, 3 × Bronze und<br />
4 × 5. Platz liegt der Karate Verband aus dem<br />
Norden sportlich betrachtet im Medaillenspiegel<br />
gleich hinter den ganz großen Landesverbänden<br />
Thüringen, NRW, Bayern und<br />
Baden-Württemberg auf Platz 5.<br />
Die Platzierungen im Einzelnen:<br />
Deutscher Jugendmeister <strong>2023</strong>: Alexander<br />
Albien (Kata Einzel Jungen); Deutscher<br />
U21-Meister: Aidan Lück (Kata Einzel Herren);<br />
Deutsche U21-Meister: Andrew Lück,<br />
Aaric Lück und Aidan Lück (Kata-Team);<br />
Deutsche Junioren-Meisterin: Letice Weidinger<br />
(Kumite Einzel Mädchen +66 kg);<br />
Deutscher Junioren-Vizemeister: Andrew<br />
Lück (Kata Einzel Jungen); Deutsche Junioren-Vizemeister:<br />
Asim Malsagov, Adrian<br />
Hinkel, Michael Jakobi und Viktor Frasch<br />
(Kata-Team); 3. Platz U21: Aaric Lück (Kata<br />
Einzel Herren); 3. Platz Junioren: Diana<br />
Preisel (Kumite Einzel Mädchen +66 kg);<br />
3. Platz U21: Alina Preisel (Kumite Einzel<br />
Damen -61 kg).<br />
31
VEREINE & VERBÄNDE<br />
Rollkunstlauf in Südamerika<br />
Fünf Bremer Rollkunstläufer und Rollkunstläuferinnen bei der WM in Kolumbien dabei<br />
Foto: FR<br />
Fünf Bremer Rollsportler:innen vom Eisund<br />
Rollsportverein Bürgerweide Bremen<br />
(ERB) durften Deutschland Ende September<br />
im rund 1300 Meter hoch gelegenen<br />
Ibagué in den kolumbianischen Anden bei<br />
den Rollkunstlaufweltmeisterschaften vor<br />
bis zu 8000 begeisterten Zuschauenden ihr<br />
Können repräsentieren. Die Wettbewerbe<br />
fanden bei tropischer Hitze in der neu erbauten<br />
Sporthalle „Coliseo Mayor“ statt.<br />
Ein Höhepunkt waren die Tanzwettbewerbe<br />
in der Meisterklasse, die traditionell von<br />
den Südeuropäer:innen dominiert werden.<br />
Bei den Damen waren im Solotanz gleich<br />
zwei Bremer Rolltänzerinnen am Start: Die<br />
22-jährige Palmira Seeger Suarez leistete<br />
sich im Style Dance, dem Pflichtprogramm<br />
der Tanzenden, ein paar Unsauberkeiten<br />
und landete auf dem zwölften Platz. Mit<br />
einer grandiosen Kür konnte sie aber drei<br />
Plätze gut machen und ihren Wettkampf auf<br />
einem 9. Rang beenden. Die Medizinstudentin<br />
war damit nach ihrer Verletzungspause<br />
die große Überraschung. Lisa Welik,<br />
die 20-jährige Debütantin in der höchsten<br />
Klasse, lief einen soliden Style Dance und<br />
eine saubere Kür und beendete ihre WM-<br />
Premiere in der Meisterklasse auf Platz 16.<br />
Michael Seeger Suarez (20), der erst spät<br />
nachnominiert wurde, war bei den Herren<br />
am Start. Er erwischte beim Style Dance<br />
einen schlechten Tag, stürzte und wurde<br />
16. In der Kür konnte er sich mit einer guten<br />
Leistung noch auf den 14. Platz verbessern.<br />
Im Paartanz gingen Lisa und Michael<br />
in einem starken Feld, darunter Welt- und<br />
Europameister, an den Start. Die beiden<br />
tanzen schon seit elf Jahren zusammen, für<br />
sie war es bereits die dritte WM-Teilnahme.<br />
Nach dem Pflichtprogramm lagen sie auf<br />
einem guten 8. Platz, den sie mit ihrer Kür<br />
zur Musik von „Ghost“ verteidigen konnten.<br />
Im Junioren-Paartanz machten Erik Welik<br />
(17) und Nalani Dronia (18) bei ihrer ersten<br />
WM-Teilnahme als Neunte ihre Sache gut.<br />
Erik war außerdem auch als Einzelkämpfer<br />
am Start. Er beendete seinen Wettkampf als<br />
Neunter und blieb damit etwas hinter seinen<br />
Möglichkeiten zurück. Trainer Andreas<br />
Nickel, der mit seiner Frau Viktoria die Bremer<br />
Rolltänzer zur nationalen und internationalen<br />
Spitze geführt hat, zeigte sich am<br />
Ende aber alles in allem sehr zufrieden mit<br />
den Leistungen seiner Schützlinge.<br />
32<br />
Foto: FR<br />
Hockeymeister<br />
Club zur Vahr freut sich über gleich zwei<br />
Regionsmeister aus der Hockeyjugend<br />
Die Mädchen wU14 des Club zur Vahr spielten in der Feldsaison<br />
<strong>2023</strong> gegen sieben Oberligamannschaften und wurden<br />
am Ende Tabellenerste. Am 09. September <strong>2023</strong> fand das Halbfinale<br />
um den Meisterschaftstitel im Club zur Vahr statt. Das Mädchenteam<br />
von Trainer Dennis Ströder siegte souverän mit 4:0<br />
gegen den Bremer Hockey Club und landete damit tags darauf im<br />
Finale gegen den MTV Braunschweig. Auch dieses Spiel konnten<br />
die wU14 mit 3:2 für sich entscheiden und strahlten am Ende des<br />
Tages um die Wette: Wir sind Meister, Feld <strong>2023</strong> Weibliche U14!<br />
Anfang Oktober zog dann auch die Jungenmannschaft mU12<br />
von Trainer Josef Holm nach, die ebenfalls auf eine sehr erfolgreiche<br />
Saison zurückblicken konnte. Bei der Endrunde in Hannover<br />
setzten sie sich erfolgreich gegen die Gastgeber DTV Hannover,<br />
den Braunschweiger THC sowie den HC Delmenhorst durch. Damit<br />
darf sich das Team der Jahrgänge 2011/2012 in der Feldsaison<br />
<strong>2023</strong> ebenfalls „Meister Niedersachen-Bremen“ nennen.<br />
Training der Wölfe<br />
Volleyball-Wölfe-Challenge beim SFL Bremerhaven<br />
Die Trainer der Volleyball Wölfe des SFL Bremerhaven e. V. sind<br />
immer wieder auf neuen Wegen unterwegs, um Kinder an den<br />
Sport heranzuführen. Das neueste Projekt war die Wölfe-Challenge:<br />
Dafür wurde ein Trainingsprogramm erarbeitet, dass sechs<br />
Wochen aufeinander aufgebaut war und verschiedene Fertigkeiten<br />
der Spielenden trainierte. Zu Beginn wurden bei den Kids<br />
Reichhöhe und Sprunghöhe gemessen, um eine Ausgangsbasis zu<br />
haben. Dann konnte die Wölfe-Challenge endlich beginnen: Jede<br />
Woche gab es einen neuen Trainingsplan, der den teilnehmenden<br />
Kindern ein dreimal pro Woche stattfindendes kurzes Sondertraining<br />
abverlangte.<br />
Nach den sechs Wochen wurde dann geprüft, in welchem<br />
Bereich sich die jungen Wölfe verbessert hatten: Koordination,<br />
Ausdauer, Kognitive Fähigkeiten oder Sprungkraft. Und siehe da:<br />
Jeder Teilnehmer stellte fest, dass sich das Extratraining gelohnt<br />
hatte! Als Belohnung gab es für die ersten Plätze sogar Wolfs-<br />
Challenge-Volleyball-Medaillen in Gold, Silber und Bronze.<br />
Foto: FR
VEREINE & VERBÄNDE<br />
Respektvolle Battles<br />
Breaking Event „Schoolyard Breaks“ ein voller Erfolg<br />
Das interkulturelle Breaking Event „Schoolyard Breaks“, in Kooperation<br />
mit dem Gemeinschaftszentrum und Bürgerhaus<br />
Obervieland und dem AWO Funpark Bremen, vom 1. bis 3. September<br />
<strong>2023</strong>, war ein voller Erfolg. Junge Tänzerinnen und Tänzer<br />
aus ganz Deutschland konnten in familiärer und friedlicher Atmosphäre<br />
ihre künstlerischen Qualitäten und ihre Kreativität in verschiedenen<br />
Wettbewerben unter Beweis stellen.<br />
Am ersten Freitag des Monats September startete das Hip-<br />
Hop-Wochenende im Funpark Bremen. Während DJ Azuhl aus<br />
Kapstadt heiße Beats auflegte, wurde auf dem Asphalt getanzt.<br />
Der Samstag begann direkt mit der Qualifikation für das 1 gegen<br />
1 Junior-Battle bis 14 Jahre. Die Kleinen tanzten wie die Großen<br />
und schenkten sich im Battle nichts. So viel Power in einer Junior-<br />
Qualifikation ist selten, das war extrem beeindruckend. Die Jury<br />
hatte keine leichte Aufgabe und musste die 16 besten Tänzer:innen<br />
von über 40 Teilnehmer:innen für die KO-Runden herausfiltern.<br />
Schlussendlich gab es ein starkes Finale, indem sich „Jonah“<br />
aus Düsseldorf gegen den Hamburger „Timor“ knapp durchsetzte.<br />
Im „No Hand Battle“ gewann der Leipziger „Laser J“, während die<br />
dritte Trophäe für das „Davy Back Battle“ an die Indigo Crew aus<br />
Bremen ging.<br />
Zwischen den Battles unterstützten sich alle gegenseitig beim<br />
Trainieren. Getreu des „Each one teach one“-Mottos standen Spaß,<br />
Respekt und interkultureller Austausch im Vordergrund. Großer<br />
Dank geht an alle, die das Event unterstützt haben: Fotograf:innen,<br />
Video Maker, Ehrenamtliche, Eltern, Trainer:innen und Betreuer:innen.<br />
Spezieller Dank gilt den Sponsoren: Beirat Obervieland,<br />
Sparkasse Bremen, Firma Tandler und Attitude Skateshop.<br />
Wer Interesse am Breaking-Anfängerkurs beim ATSV Habenhausen hat,<br />
kann sich in der Geschäftsstelle (info@atsvhabenhausen.de) melden<br />
oder samstags ab 13 Uhr in der Steinsetzer Straße 10 zum Probetraining<br />
vorbeischauen.<br />
Foto: FR<br />
Erfolgreiche Entwicklung<br />
Lara Bento startet Ausbildung zur Sportfachfrau<br />
Der TV Bremen-Walle 1875 freut sich über eine bemerkenswerte<br />
Erfolgsgeschichte innerhalb der eigenen Reihen. Die ehemalige<br />
Freiwillige im Sozialen Jahr (FSJ), Lara Bento, hat sich dazu<br />
entschlossen, den Weg einer Ausbildung zur Sportfachfrau einzuschlagen.<br />
Seit dem 1. September <strong>2023</strong> ist sie nun Auszubildende<br />
beim Verein.<br />
„Es war uns ein Anliegen, diejenigen, die sich mit so viel Engagement<br />
in den Verein einbringen, auch auf ihrem individuellen<br />
Weg zu fördern. Als Lara den Wunsch äußerte, eine Ausbildung zur<br />
Sportfachfrau zu absolvieren, haben wir sie ermutigt, diesen Weg<br />
zu gehen“, sagt Andrea Besser, 1. Vorsitzende des TV Bremen-Walle<br />
1875 e. V.<br />
Die Überzeugungsarbeit und Unterstützung des Vereins zahlten<br />
sich aus: Bento ist die erste Auszubildende, die der Verein für<br />
die neu geschaffene Stelle gewinnen konnte. Der TV Bremen-Walle<br />
1875 e. V. bietet eine hervorragende sportliche Infrastruktur und<br />
ermöglicht die Verbindung von theoretischem Fachwissen mit<br />
praktischer Erfahrung im Bereich Sportmanagement.<br />
Foto: TV Bremen-Walle 1875<br />
33
Foto: TuS Huchting<br />
VEREINE & VERBÄNDE<br />
Positive Bilanz<br />
Erfreuliche Mitgliederzahlen beim TuS Huchting<br />
Auf aktuell 2499 Mitglieder kommt der Großsportverein TuS<br />
Huchting laut seinem 1. Vorsitzenden Reinhold Hübner.<br />
„Damit sind wir deutlich über dem Coronastand“, verkündete<br />
Hübner stolz auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung.<br />
Neben den ordnungsgemäßen<br />
Punkten fanden im Rahmen der<br />
Versammlung beeindruckende Ehrungen<br />
statt: Für ihre 25-jährige<br />
Mitgliedschaft wurden Rita Goretzki<br />
und Anneliese Bader, für ihre<br />
40-jährige Mitgliedschaft Andreas<br />
Will und Bernd Diederichs, für ihre<br />
50-jährige Mitgliedschaft Gunda<br />
This, Nicole Buse, Kerstin Bechtold,<br />
Reinhold Hübner, Silke Langer und Sven Kienke, für 60 Jahre<br />
Werner Damke und für unglaubliche 70 Jahre Mitgliedschaft Karin<br />
Jensen geehrt. Nicht für die Vereinstreue, dafür aber für einen<br />
fantastischen Start ins Vereinsleben, wurde die Abteilungsleiterin<br />
Michaela Redlich der Cheerleader (siehe Foto) geehrt. Ihrer<br />
Abteilung ist es innerhalb eines Jahres gelungen, eine Größe von<br />
150 Mitgliedern zu erreichen. Sportlich konnten sie es dabei sogar<br />
bis zur deutschen Meisterschaft bringen.<br />
Für seinen Einsatz und Erfolg in der Sportart Armwrestling,<br />
die der TuS Huchting zwar nicht anbietet, aber entsprechende<br />
Trainingsmöglichkeiten stellt, wurde Roland Kamtschiev ausgezeichnet.<br />
Er wurde Europameister und im September sogar Weltmeister<br />
in der Disziplin „linksseitiges Armdrücken“.<br />
Frist bis Ende Februar<br />
Hallennutzungsanträge in Bremerhaven<br />
Der Hallenausschuss des Stadtsportbundes Bremerhaven und<br />
das Amt für Sport und Freizeit weisen darauf hin, dass Hallennutzungsanträge<br />
an Wochenenden im <strong>Winter</strong>halbjahr <strong>2024</strong>/2025<br />
vom 15. August <strong>2024</strong> bis 30. April 2025 bis zum 29. Februar <strong>2024</strong><br />
an das Amt für Sport und Freizeit (sportamt@magistrat.bremerhaven.de)<br />
zu richten sind.<br />
Sportartenbezogene Veranstaltungen sowie Turniere der Vereine<br />
sind dem betreffenden Kreisfachverband Bremerhaven zusätzlich<br />
zur Kenntnis weiterzuleiten. Ende Mai <strong>2024</strong>/Anfang Juni<br />
<strong>2024</strong> findet eine Vorabbesprechung unter den Ballsport betreibenden<br />
Fachverbänden über die Hallenvergabe im <strong>Winter</strong>halbjahr<br />
<strong>2024</strong>/2025 statt.<br />
Die endgültige Vergabe durch den Hallenausschuss des Stadtsportbundes<br />
Bremerhaven und das Amt für Sport und Freizeit<br />
ist für Juli <strong>2024</strong> vorgesehen. Über das Ergebnis werden die Antragsteller<br />
im Juli/August <strong>2024</strong> vom Amt für Sport und Freizeit<br />
schriftlich informiert. Es wird darauf hingewiesen, dass bei verspätet<br />
gestellten Anträgen Terminwünsche nicht mehr berücksichtigt<br />
werden können.<br />
Foto: Sportamt BHV<br />
Foto: Bremer Kegler-Verein<br />
Neues Domizil<br />
Renovierte Kegelanlage in Hastedt<br />
Der Bremer Kegler-Verein von 1890<br />
hat eine neue Heimat. Nach der Aufgabe<br />
der großen Halle in der Neustadt<br />
wurde ein neues Domizil am Hastedter<br />
Osterdeich 225 gefunden. Die dortige, fast<br />
50 Jahre alte Vier-Bahnen-Anlage haben<br />
die Vereinsmitglieder und einige Handwerksbetriebe<br />
in acht Monaten zu einer<br />
modernen, sportgerechten Kegelanlage mit<br />
neuer Technik und frischem Design umgestaltet.<br />
Die Sportklubs und die Kinder- und<br />
Jugendabteilung trainieren dienstags bis<br />
donnerstags in gemischten Gruppen sowie<br />
in Frauen- oder Männerklubs. Von Freitag<br />
bis Sonntag stehen die Bahnen für gelegentliche<br />
und regelmäßige Buchungen den<br />
Freizeit- und Spaßkeglern offen. Bis zum<br />
Jahresende sind allerdings nur noch wenige<br />
Termine frei. Ab dem nächsten Jahr kann<br />
die renovierte Kegelanlage auch als Partylocation<br />
inklusive Musikanlage gebucht<br />
werden.<br />
Informationen zu den Sportklubs über<br />
Trainingszeiten und Gruppenzusammensetzungen<br />
gibt Axel Brocks unter<br />
0160 / 53 54 562, Infos zur Kinder- und Jugendabteilung<br />
Susanne Spalteholz-Nürge<br />
unter 0176 / 24 00 40 26 und Infos zu Buchungen<br />
im Freizeitbereich Uwe Bechtel<br />
unter 0172 / 403 75 71.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.bremerkeglerverein.de<br />
Vereins- und Verbandsberichte im <strong>BREMER</strong> <strong>SPORT</strong><br />
Gerne veröffentlichen wir in unserem Magazin Meldungen und Neuigkeiten aus den Bremer und Bremerhavener Sportvereinen und -verbänden.<br />
Das können zum Beispiel besondere sportliche Leistungen, Ehrungen, Jubiläumsveranstaltungen oder die Einweihung einer neuen Sportstätte sein.<br />
Schicken Sie Ihre Texte bitte per E-Mail mit einem entsprechenden, druckfähigen Bild an pr@lsb-bremen.de.<br />
Wichtig: Achten Sie bei der Einsendung Ihrer Texte und Bilder darauf, dass Sie keinerlei Rechte Dritter (Urheberrechte, Persönlichkeitsrechte, Datenschutzrechte<br />
etc.) damit verletzen. Sollten Personen oder personenbezogene Daten enthalten bzw. abgebildet sein, lassen Sie sich die Berechtigung<br />
zur Veröffentlichung derselben im <strong>BREMER</strong> <strong>SPORT</strong> vorab von den Berechtigten nachweisbar genehmigen.<br />
Die Frühjahrsausgabe des <strong>BREMER</strong> <strong>SPORT</strong> ist für März <strong>2024</strong> geplant. Bitte beachten Sie: Wir versuchen, möglichst viele Artikel im Magazin zu<br />
berücksichtigen. Einen Anspruch auf Veröffentlichung gibt es allerdings nicht.<br />
34
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Wir senken zum 01.10.<strong>2023</strong><br />
unseren Beitragssatz.<br />
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