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Heimspiel-Heft #6

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Trauer um Tore Aleksandersen – Norwegischer Erfolgstrainer stirbt mit 55 Jahren<br />

Es ist ein trauriger Tag nicht nur für den Volleyballsport in<br />

Deutschland. Der Norweger Tore Aleksandersen –<br />

ehemaliger Erfolgstrainer bei Allianz MTV Stuttgart und dem<br />

SSC Palmberg Schwerin – ist am 6. Dezember im Alter von 55<br />

Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Die<br />

Volleyball Bundesliga nimmt Abschied von einem Mann, der<br />

nicht nur ein Meister seines Faches war, sondern auch eine<br />

herausragende Persönlichkeit.<br />

Aleksandersen galt als gelassene Person, der es stets gelang,<br />

ihre Positivität und Energie auf andere zu übertragen. Seine<br />

Krankheit stellte er nicht in den Mittelpunkt, der Volleyball<br />

gab ihm Kraft. Mit schier endlosem Willen erfüllte er seine<br />

Aufgaben mit Leidenschaft und Liebe zum Detail, war stets<br />

ansprechbar für die Bedürfnisse und Gedanken seiner<br />

Spielerinnen und Spieler.<br />

Nach Deutschland kam Aleksandersen erstmals 2003. Drei<br />

Jahre später holte er mit dem SSC Palmberg Schwerin die<br />

Deutsche Meisterschaft, dazu den DVV-Pokaltitel, den er mit<br />

der Mannschaft auch 2007 gewann. Nach fünf Jahren<br />

verabschiedete sich Aleksandersen, ehe er Anfang 2010<br />

zurückkam und ein Jahr später die zweite Meisterschaft<br />

holte. Insgesamt 228-mal stand der Norweger in sieben<br />

Amtsjahren an der Seitenlinie des Schweriner Clubs und war<br />

einer der erfolgreichsten Trainer der Vereinsgeschichte.<br />

Im Dezember 2020 kehrte Aleksandersen nach Deutschland<br />

zurück und übernahm das Traineramt bei Allianz MTV<br />

Stuttgart. Zu dieser Zeit hatte er die Krebsdiagnose bereits<br />

erhalten. Doch Alexandersen war ein Kämpfer, ein Virtuose<br />

an der Seitenlinie, der sich nicht von seiner Aufgabe, die so<br />

viel mehr als ein Job für ihn war, abhalten lassen wollte.<br />

Gleich im ersten Jahr erreichte Stuttgart die Finalserie um<br />

die deutsche Meisterschaft. In der darauffolgenden Saison<br />

führte Aleksandersen das Team zum erstmaligen Gewinn<br />

des nationalen Doubles und zum Einzug in das Finale des<br />

CEV Cups.<br />

Der erneute Meistertitel 2022/23 war der wohl emotionalste<br />

all seiner Titel, nachdem er bereits mehrere Wochen aus<br />

gesundheitlichen Gründen an der Seitenlinie gefehlt hatte.<br />

Zum Saisonende 2022/23 beendete Aleksandersen<br />

krankheitsbedingt seine Laufbahn.<br />

Aleksandersen, der erst vor wenigen Tagen aufgrund seines<br />

Wirkens zum Ehrenmitglied des norwegischen<br />

Volleyballverbandes ernannt wurde, hinterlässt nicht nur in<br />

der Volleyball Bundesliga seine Spuren. Er betreute unter<br />

anderem die norwegische Nationalmannschaft der Männer,<br />

und die finnische Frauenauswahl und holte weitere Meisterund<br />

Vizemeistertitel auf Vereinsebene in Norwegen, Polen<br />

und den USA.<br />

Tore Aleksandersen, der trotz vieler Aufgaben stets ein<br />

Familienmensch gewesen war, starb in seiner norwegischen<br />

Heimat Molde. Er hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder.<br />

Unser Beileid gilt seiner Familie und seinen Angehörigen.<br />

Tore Aleksandersen, 1968-2023 (Foto: Jens Körner)<br />

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