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FINE - Das Weinmagazin - 63. Ausgabe - 04/2023

Hauptthema: KALIFORNIEN Jess Jackson: Das Weltreich des Kaliforniers Weitere Themen dieser Ausgabe EDITORIAL Hohe Kunst und harte Arbeit SONOMA Vérité: Stabwechsel in der Bordeaux-Exklave TASTING The Penfolds Collection 2023: Grenzenlos gut RHEINGAU Wilhelm Weil: Der früh Berufene SÜDAFRIKA Stellenbosch: Aufschwung am Kap SÜDAFRIKA Stark-Condé: Vielfältig an die Spitze CHAMPAGNE Laurent-Perrier Grand Siècle: Harmonie hoch drei CHAMPAGNE Dom Pérignon: Ein königlicher Rosé CHAMPAGNE Moët & Chandon: Vorstoß in die vierte Dimension CHAMPAGNE Mailly Grand Cru: Kollektiv in der Kreide TASTING Vier Schaumwein-Typen: Das große Prickeln TOSKANA Ornellaias Vendemmia d’Artista: Das Auge trinkt mit DAS GROSSE DUTZEND Der Poggio Valente von der Fattoria Le Pupille WEIN & ZEIT Pressburg: Die verlorene Symbiose von Stadt und Wein WEIN & SPEISEN Jürgen Dollase isst im Marburger Esszimmer NTERVIEW Der besondere Spirit bei Steigenberger GENIESSEN Der Blauschimmelkäse Friesisch Blue SÜDTIROL Kellerei Tramin: Der Bergmann und sein Epokale DIE PIGOTT-KOLUMNE Die Dürre im Westen Europas MOSEL Michael Willkomm: Bacchus ist für alle da ABGANG Mut zum Elitären!

Hauptthema: KALIFORNIEN Jess Jackson: Das Weltreich des Kaliforniers
Weitere Themen dieser Ausgabe
EDITORIAL Hohe Kunst und harte Arbeit
SONOMA Vérité: Stabwechsel in der Bordeaux-Exklave
TASTING The Penfolds Collection 2023: Grenzenlos gut
RHEINGAU Wilhelm Weil: Der früh Berufene
SÜDAFRIKA Stellenbosch: Aufschwung am Kap
SÜDAFRIKA Stark-Condé: Vielfältig an die Spitze
CHAMPAGNE Laurent-Perrier Grand Siècle: Harmonie hoch drei
CHAMPAGNE Dom Pérignon: Ein königlicher Rosé
CHAMPAGNE Moët & Chandon: Vorstoß in die vierte Dimension
CHAMPAGNE Mailly Grand Cru: Kollektiv in der Kreide
TASTING Vier Schaumwein-Typen: Das große Prickeln
TOSKANA Ornellaias Vendemmia d’Artista: Das Auge trinkt mit
DAS GROSSE DUTZEND Der Poggio Valente von der Fattoria Le Pupille
WEIN & ZEIT Pressburg: Die verlorene Symbiose von Stadt und Wein
WEIN & SPEISEN Jürgen Dollase isst im Marburger Esszimmer
NTERVIEW Der besondere Spirit bei Steigenberger
GENIESSEN Der Blauschimmelkäse Friesisch Blue
SÜDTIROL Kellerei Tramin: Der Bergmann und sein Epokale
DIE PIGOTT-KOLUMNE Die Dürre im Westen Europas
MOSEL Michael Willkomm: Bacchus ist für alle da
ABGANG Mut zum Elitären!

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DER FRÜH<br />

BERUFENE<br />

DASS ER DAS RHEINGAUER WEINGUT ROBERT WEIL MIT<br />

SEINEN ERSTKLASSIGEN RIESLING-LAGEN EINMAL ÜBERNEHMEN<br />

WÜRDE, WAR DEM URENKEL DES GRÜNDERS EIGENTLICH<br />

IMMER SCHON KLAR GEWESEN. WAS DER SO ZIELSTREBIGE WIE<br />

ZURÜCKHALTENDE WILHELM WEIL DANN DARAUS MACHTE,<br />

ÜBERTRAF JEDOCH ALLE ERWARTUNGEN<br />

Von PATRICIA ENGELHORN<br />

Fotos ARNE LANDWEHR<br />

<strong>Das</strong> Weingut Robert Weil ist ein einzigartiges Gebilde: ein imposantes neugotisches Gutshaus, bei dem sich<br />

britisches Tudor-Fachwerk mit regionalen Motiven mischt, eine moderne, minimalistisch-kühl gestaltete<br />

Vinothek mit wandhohen Verglasungen, eine drei Stockwerke tiefe unterirdische State-of-the-Art-Kellerei<br />

und natürlich die berühmten Riesling-Weinberge, deren Geschichte rund 900 Jahre zurückgeht. Dieses<br />

ungewöhnliche und zugleich völlig natürlich wirkende Zusammenspiel von Tradition und Zukunftsvision<br />

prägt auch die hier produzierten Weine sowie den Stil des Hausherrn Wilhelm Weil, der in dunklen Jeans,<br />

weißem Hemd und blau kariertem Sakko den Verkostungsraum betritt.<br />

Mit einem freundlichen »Hallo, da seid ihr ja« geht der<br />

1963 geborene Winzer über die fast einstündige Verspätung<br />

seiner Besucher hinweg und führt uns auf die<br />

große Sonnenterrasse mit Cinemascope-Aussicht in die Landschaft.<br />

An den Hängen der Großen Lage Gräfenberg sammeln<br />

noch ein paar versprengte Erntehelfer die letzten Trauben<br />

dieses vermutlich wieder einmal grandiosen Jahrgangs ein.<br />

Links davon ragt der mittelalterliche Turm der einstigen Burg<br />

Scharfenstein in die Höhe; der Kiedricher Turmberg zu seinen<br />

Füßen sowie der Gräfenberg am rechten Teil des Hanges sind<br />

als Erste Lagen klassifiziert, und was dort wächst, gehört wohl<br />

zum Besten, was Deutschland an Reben zu bieten hat.<br />

»<strong>Das</strong> alles ist eher zufällig entstanden«, erzählt Wilhelm<br />

Weil, »mein Urgroßvater war Germanist und Professor an der<br />

Pariser Sorbonne. <strong>Das</strong> Weingut hat er 1875 gegründet. Als<br />

er Frankreich aufgrund des Deutsch-Französischen Krieges<br />

verlassen musste, ließ er sich hier nieder, kaufte Weinberge in<br />

bester Lage und startete ein neues Abenteuer.« Mit »hier« ist<br />

der preußische Rheingau gemeint, genau gesagt der 4000-Seelen-<br />

Ort Kiedrich mit seinem mittelalterlich geprägten Kern und<br />

der eindrucksvollen gotischen Kirche. Aus dem »Abenteuer«<br />

ist in den letzten rund 150 Jahren ein weltweit bekannter Be -<br />

trieb geworden, auf dessen 90 Hektar ausschließlich Riesling<br />

wächst. Die etwa 700 000 Flaschen mit Gutswein, Ortswein<br />

sowie den Lagenweinen von Klosterberg, Turmberg und Gräfenberg<br />

zählen jeweils zur Spitze hierzulande und haben erheblich<br />

dazu beigetragen, Deutschlands Weißweine in den internationalen<br />

Rankings nach oben zu bringen.<br />

Wilhelm Weil betreibt das Familiengut in vierter Generation,<br />

und obwohl er das selber nie so sagen würde, ist er es, der<br />

die Weichen für dessen kometenhaften Aufstieg gestellt und<br />

nebenbei dem Rest der Region einen Aufschwung beschert<br />

RHEINGAU <strong>FINE</strong> 4 | <strong>2023</strong> 37

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