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Magazin-2023-4

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Nr. 4 | Dezember <strong>2023</strong><br />

Queen<br />

of Climate<br />

NACHHALTIGE<br />

AGROFORSTWIRTSCHAFT<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT<br />

Warum mehr Mittel nötig sind


Liebe Leser*innen<br />

Andreas Hugentobler<br />

Programmkoordination El Salvador<br />

und Themenverantwortung Nachhaltige<br />

Lebensgrundlagen<br />

Larissa Silva de Oliveira, eine junge Brasilianerin, hat<br />

begonnen, ihr Familienland auf nachhaltige Agroforstwirtschaft<br />

umzustellen. In unserem Schwerpunkt-Artikel<br />

auf Seite 4 des aktuellen <strong>Magazin</strong>s berichtet sie<br />

eindrücklich vom ökologischen und sozialen Wandel,<br />

den es braucht, um den desaströsen Folgen des Klimawandels<br />

entgegenzuwirken und die notwendigen<br />

Lebensressourcen für die Familie zu erwirtschaften.<br />

Überhaupt macht es Mut zu sehen, wie stark das Umweltbewusstsein<br />

gestiegen ist. Besonders unter Jugendlichen<br />

in Süd und Nord. Angesichts des Klimanotstands<br />

ist vielen klar, dass es dringend einen Systemwandel<br />

braucht, das fossile Zeitalter definitiv beendet und neue<br />

Produktionsformen vorangetrieben werden müssen,<br />

um Vielfalt, Resilienz und lokale Ernährungssouveränität<br />

weltweit zu fördern.<br />

Der jahrhundertealte Widerstand von Gemeinschaften<br />

im Globalen Süden, die ihr Saatgut, ihre Böden und<br />

ihr Wissen gegen Privatisierungen geschützt haben,<br />

wird mittlerweile selbst von der UNO anerkannt. Auch<br />

in der Schweiz sind eindrückliche Beispiele von ökologischer<br />

Landwirtschaft wie Gemeinschaftsgärten oder<br />

Vertragslandwirtschaft entstanden, wo sich Produzent*innen<br />

und Konsument*innen begegnen und<br />

neben der Produktivität auch Austausch, gemeinsames<br />

Anpacken und Lernen im Zentrum stehen. Es sind konkrete<br />

Schritte notwendig für den aktiven Umwelt- und<br />

Klimaschutz und den sozialen und ökologischen Wandel.<br />

Ich danke Ihnen, dass Sie mit Ihrer Unterstützung selbst<br />

Teil dieses Wandels sind. Im Namen von terre des<br />

hommes schweiz wünsche ich Ihnen frohe Weihnachtstage.<br />

Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie uns gerne an:<br />

> info@terredeshommes.ch<br />

Inhalt<br />

3 Aktuelles und Kurznews<br />

4 Brasilien Eine Erfolgsgeschichte<br />

7 Schweiz Mohammads Neuanfang<br />

8 Entwicklungzusammenarbeit Mittel nötig<br />

10 Rezept Oliven-Falafel<br />

11 Geschenkshop Sinnvoll schenken<br />

12 Nachgefragt Pedro Nhamitambo<br />

KALENDER<br />

10. Dezember Tag der Menschenrechte<br />

Impressum<br />

magazin terre des hommes schweiz<br />

Ausgabe Nr. 4, Dezember <strong>2023</strong><br />

Kasernenhof 8, CH-4058 Basel<br />

IBAN CH18 0900 0000 4000 0260 2<br />

Auflage: 23 121 Ex.<br />

5 Franken für 4 Ausgaben im Jahr<br />

Redaktion: Valentin Kressler, Loredana Engler<br />

Begleitbrief: Loredana Engler<br />

Visuelle Gestaltung und Bildredaktion: Michèle Minet<br />

Korrektorat: Loredana Engler, Sylvia Valentin<br />

Druck: Gremper AG, Basel/Pratteln<br />

Papier: Amber® Graphic, FSC für Öko-Waldwirtschaft<br />

Titelseite Foto: Tulio Felipe<br />

2 magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>


AKTUELLES UND KURZNEWS<br />

Ein starkes Zeichen<br />

Bern stand am Samstag, 30. September<br />

<strong>2023</strong>, ganz im Zeichen des Klimas: Mehr<br />

als 60 000 Menschen nahmen laut einer<br />

Medienmitteilung der Organisator*innen,<br />

der Klima-Allianz Schweiz, an der<br />

grossen Klima-Demo in der Hauptstadt<br />

teil und forderten Klimagerechtigkeit.<br />

Die Kundgebung begann am Nachmittag<br />

beim Bollwerk, führte mit einem<br />

lebendigen und kreativen Umzug zum<br />

Bundesplatz und endete am Abend auf<br />

dem Waisenhausplatz. Ein starkes<br />

Zeichen für den Klimaschutz!<br />

Mittendrin an der Klima-Demo war auch<br />

terre des hommes schweiz. An einem<br />

gemeinsamen Stand mit Solidar Suisse<br />

auf dem Waisenhausplatz verteilten<br />

Franziska Lauper (Geschäftsleiterin),<br />

Reto Mischler (Leitung Kommunikation<br />

und Fundraising) und Annette Mokler<br />

(Entwicklungspolitik, Programmkoordination<br />

Westsahara) sowie einige<br />

weitere Mitarbeiter*innen Postkarten.<br />

terre des hommes schweiz ist Mitglied<br />

der Klima-Allianz Schweiz.<br />

Im Hinblick auf die grosse Klima-Demo<br />

in Bern formulierte terre des hommes<br />

schweiz zudem Forderungen zur<br />

Klimagerechtigkeit: Diese beinhalten<br />

Die Teilnehmer*innen der Klima-Demo in Bern forderten mehr Massnahmen für eine<br />

klimagerechte Zukunft. Foto Annettte Mokler<br />

unter anderem eine sofortige und effizientere<br />

Umsetzung des Klimaschutzgesetzes,<br />

verursachergerechte Finanzierungsmechanismen<br />

oder zusätzliche<br />

Mittel zur Finanzierung von Anpassungen<br />

an den Klimawandel im Globalen<br />

Süden. terre des hommes schweiz erwartet<br />

von der Schweiz, dass sie sich in<br />

allen internationalen Gremien für den<br />

Klimaschutz einsetzt und hier mit gutem<br />

Beispiel vorangeht. Wir bleiben<br />

dran! Valentin Kressler, Medien und Kommunikation<br />

Welche Ziele haben Sie sich dem Klima<br />

zuliebe gesetzt? Schreiben Sie uns:<br />

info@terredeshommes.ch – wir freuen<br />

uns über Tipps und Anregungen.<br />

Mehr zu Klimagerechtigkeit<br />

Informationsblockade<br />

Der Kurzfilm «3 Stolen Cameras» erzählt<br />

von der Arbeit des Journalisten-<br />

Kollektivs Equipe Media, das in der von<br />

Marokko besetzten Westsahara Menschenrechtsverletzungen<br />

dokumentiert<br />

und versucht, die marokkanische<br />

Informationsblockade zu durchbrechen.<br />

Denn ausländische Berichterstatter*innen<br />

werden nicht in das Gebiet gelassen,<br />

sahrauische Aktivist*innen versucht<br />

man zum Schweigen zu bringen.<br />

terre des hommes schweiz zeigte den<br />

Film im Rahmen der diesjährigen Ausgabe<br />

des spartenübergreifenden Kunstfestivals<br />

Culturescapes im Oktober im<br />

Stadtkino Basel. Anwesend war einer<br />

der Co-Gründer von Equipe Media, Mohamed<br />

Mayara, der in einer Gesprächsrunde<br />

die Fragen von Judith Huber<br />

(SRF) beantwortete. Kolleg*innen von<br />

ihm verbüssen langjährige Haftstrafen<br />

aufgrund ihrer Informationsarbeit, er<br />

selbst wird regelmässig verhaftet und<br />

schikaniert. Physische Gewalt gegen<br />

sahrauische Aktivist*innen ist Alltag.<br />

Auch Mohamed Mayara kennt sie gut.<br />

Unterdrückung funktioniert aber auch<br />

über wirtschaftliche Diskriminierung.<br />

Politisch aktive Sahrauis bekommen<br />

keine Arbeit. Mohamed Mayara verlor<br />

seine erste Stelle bei der Stadtverwaltung<br />

von El Aaiun, nachdem er vor dem<br />

UNO-Menschenrechtsrat in Genf gesprochen<br />

hatte. Danach wurde ihm eine<br />

Stelle als Geschichtslehrer «zugewiesen»,<br />

bei der er den Schüler*innen<br />

Angeregtes Gespräch am Kunstfestival in<br />

Basel: Der sahrauische Journalist Mohamed<br />

Mayara am Kunstfestival Culturescapes mit<br />

Judith Huber von SRF (links im Bild) und<br />

Sylvia Valentin (rechts) von terre des hommes<br />

schweiz. Foto Sheila Glasz<br />

die marokkanische Version der Geschichte<br />

der Westsahara lehren musste.<br />

Er wurde 2016 auch dort entlassen<br />

und gleichzeitig verlor seine Frau ihre<br />

Stelle. Beide haben seither keine neue<br />

Arbeit gefunden und leben mit ihrer<br />

14-jährigen Tochter in der Wohnung<br />

eines Freundes, der diese zurzeit nicht<br />

braucht. Sylvia Valentin, Entwicklungspolitische Kampagnen<br />

Den Kurzfilm online anschauen<br />

magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong> 3


BRASILIEN<br />

Eine brasilianische Erfolgsgeschichte<br />

Gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen setzt sich terre des hommes<br />

schweiz in mehreren Ländern für eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft<br />

ein. Eine neue Studie aus Brasilien zeigt zudem: Agroforst-Systeme,<br />

die terre des hommes schweiz unterstützt, mindern die Auswirkungen<br />

des Klimawandels.<br />

Queen<br />

of Climate<br />

Die junge Bäuerin<br />

Larissa Silva de<br />

Oliveira mit ihrer<br />

Mutter.<br />

Foto Tulio Felipe<br />

Larissa Silva de Oliveira ist Bäuerin in Brasilien. Die<br />

19-Jährige hat sich anfangs geschämt für ihre Tätigkeit,<br />

jetzt ist sie sichtlich stolz darauf. «Früher<br />

hatte ich eine vorgefasste Meinung und schämte<br />

mich, Bäuerin zu sein. Heute bin ich stolz darauf,<br />

da ich meine eigene Chefin bin», erzählt sie im<br />

Interview. Larissa Silva de Oliveira hat den elterlichen<br />

Hof im trockenen, ländlichen Nordosten Brasiliens<br />

auf nachhaltige Agroforstwirtschaft umgestellt<br />

– die bewusste Einbindung von Bäumen<br />

und Sträuchern in der Landwirtschaft. Indem sie<br />

Acker- und Weideland mit Bäumen mischt, erhöht<br />

sie die Biodiversität und macht die Felder resistenter<br />

gegen den Klimawandel. Seit der Umstellung<br />

wirft der Betrieb wieder Gewinn ab und finanziert<br />

den Lebensunterhalt ihrer Familie.<br />

Gegen Hunger und Klimakrise<br />

Larissa Silva de Oliveira ist kein Einzelfall. Gemeinsam<br />

mit der 1993 gegründeten Partnerorganisation<br />

Centro Sabiá setzt sich terre des hommes<br />

schweiz in Brasilien dafür ein, durch nachhaltige,<br />

agroökologische Landwirtschaft den Hunger<br />

und die Klimakrise zu bekämpfen. Mehreren hundert<br />

Jugendlichen bietet das Centro Sabiá konkrete<br />

Alternativen an, so dass sie sich mit ökologischer<br />

Landwirtschaft Zukunftsperspektiven erarbeiten<br />

und selbst aktiv zur Entwicklung ihrer<br />

4 magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>


Die Handgriffe<br />

stimmen: Die<br />

Familie arbeitet<br />

eng zusammen.<br />

Foto Tulio Felipe<br />

Dörfer beitragen können. Mittels fachlicher Beratung<br />

und Begleitung unterstützt das Centro Sabiá<br />

die jungen Menschen dabei, ihre Agrarökosysteme<br />

so zu gestalten, dass sie Lebensmittel produzieren<br />

und verkaufen können – und damit ihre Ernährungssicherheit<br />

und ihr Einkommen zu verbessern.<br />

In seiner 30-jährigen Tätigkeit hat das Centro<br />

Sabiá bereits über 15 000 Familien beraten und<br />

mehr als 1000 Agroforst-Systeme eingeführt – eine<br />

Erfolgsgeschichte!<br />

Auch Larissa Silva de Oliveira hat sich ihr Wissen<br />

über nachhaltige, agroökologische Landwirtschaft<br />

in den Agroforst-Kursen des Centro Sabiá<br />

erworben. «Das war der Wendepunkt, um eine visionäre<br />

Sichtweise zu bekommen», sagt die junge<br />

Brasilianerin. Sie habe dabei einiges gelernt. Über<br />

das Tierfutter oder das Düngen und vieles mehr.<br />

«Vorher wussten wir nicht viel über die Landwirtschaft.»<br />

Larissa Silva de Oliveira lebt mit ihrem Vater<br />

Antonio, ihrer Mutter Gilda und ihrem Bruder<br />

Danilo zusammen. Heute besitzen sie und ihre Familie<br />

Kühe, Ziegen und Hühner und bauen Mais,<br />

Bohnen, Maniok und Papayas an. Mit Kakteenblättern<br />

ernähren sie die Tiere. Für die Bewässerung<br />

sammeln sie Wasser in einer Zisterne. Auf Pestizide<br />

und das Verbrennen verzichten sie. Aus Kuhmist<br />

produzieren sie Dünger und Biogas und kochen<br />

damit. Alles wird auf dem nahen Markt ver-<br />

kauft oder selbst verwertet. «Ich kann ganz klar<br />

sagen, dass unsere Familie heute von der Landwirtschaft<br />

leben kann», stellt Larissa Silva de<br />

Oliveira zufrieden fest.<br />

Agroforst-Systeme schützen Klima<br />

Klimagerechtigkeit hat eine grosse Bedeutung für<br />

terre des hommes schweiz (siehe Kasten). Umso erfreulicher<br />

sind vor diesem Hintergrund nicht nur<br />

die Erfolge des Projekts, sondern auch die Resultate<br />

einer neuen Studie der Universität Pernambuco<br />

in Brasilien in Zusammenarbeit mit dem<br />

Centro Sabiá über Agroforst-Systeme und deren<br />

positive Wirkung auf das Klima. Die Studie zeigt,<br />

dass Agroforst-Systeme, die terre des hommes<br />

schweiz unterstützt, wirksam sind und die Auswirkungen<br />

des Klimawandels mindern können.<br />

Erstmals konnte in einer Studie nachgewiesen<br />

werden, dass Agroforst-Systeme der Atmosphäre<br />

bis zu 40 Prozent mehr CO2 entziehen und in Bäumen<br />

speichern können als der traditionelle Anbau.<br />

Die Mischung von Acker- und Weideland mit<br />

Bäumen erhöht die Artenvielfalt und macht die<br />

Felder widerstandsfähiger gegen den Klimawandel.<br />

Bis zu 320 verschiedene Arten werden bei Agroforst-Systemen<br />

gezählt, während bei Monokulturen<br />

nur noch 40 vorkommen. Auch bleiben die<br />

Böden feuchter, brauchen weniger Wasser und<br />

magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong><br />

5


BRASILIEN<br />

Heute ist die<br />

ganze Familie<br />

froh über die<br />

Umstellung auf<br />

die nachhaltige<br />

Agroforstwirtschaft.<br />

Foto Tulio Felipe<br />

regenerieren sich besser. Zudem ermöglichen diese<br />

ökologischen Systeme mit Kreislaufwirtschaft<br />

den Familien Autonomie und sichern ihnen eine<br />

gesunde Ernährung.<br />

Jugendliche sind Multiplikator*innen<br />

Larissa Silva de Oliveira werden diese positiven<br />

Studien-Resultate der Universität Pernambuco bestimmt<br />

ebenfalls freuen. Sie ist heute schon ein<br />

Vorbild für viele Jugendliche in ihrer Region und<br />

möchte diese Rolle künftig noch verstärkt wahrnehmen.<br />

«Mein Traum für die Zukunft ist es, junge<br />

Menschen zu beeinflussen, damit sie eine umfassende<br />

Vision für die Landwirtschaft haben», sagt<br />

sie, die sich selbst als «agrarökologische Multiplikatorin»<br />

bezeichnet.<br />

Besonders am Projekt des Centro Sabiás ist, dass<br />

die Jugendlichen nicht nur die agrarökologische<br />

Produktion auf ihren Grundstücken umsetzen<br />

und ihre Nahrungsmittelvielfalt und ihr Einkommen<br />

erhöhen, sondern gleichzeitig auch als Multiplikator*innen<br />

dieses Wissens in Erscheinung<br />

treten. Das Projekt zielt nämlich nicht zuletzt<br />

auch darauf ab, dass auch andere Gemeinden und<br />

Organisationen von den in den vergangenen 30<br />

Jahren gemachten Erfahrungen profitieren können<br />

– und damit noch möglichst vielen anderen<br />

Jugendlichen Perspektiven aufzuzeigen.<br />

Valentin Kressler, Medien und Kommunikation<br />

Jetzt spenden:<br />

für eine grüne<br />

und lebenswerte<br />

Welt!<br />

Einsatz für die Klimagerechtigkeit<br />

Klimagerechtigkeit hat eine grosse Bedeutung für terre des hommes schweiz, denn der Klimawandel<br />

ist real und seine Folgen treffen die Ärmsten am heftigsten. Viele der Jugendlichen, mit denen und<br />

für die terre des hommes schweiz arbeitet, sind schon längst davon betroffen. Lebensgrundlagen<br />

werden zerstört. Im Nordosten Brasiliens etwa ist die Dürre schlimmer denn je. In den sahrauischen<br />

Flüchtlingslagern in der Wüste Algeriens steigt die Temperatur im Sommer auf 50 Grad an. Und in<br />

Mosambik führen immer heftigere Zyklone regelmässig zu humanitären Katastrophen. Deshalb setzt<br />

sich terre des hommes schweiz für Klimagerechtigkeit ein und unterstützt Jugendliche in der Schweiz<br />

und in den Projektländern zusammen mit Partnerorganisationen in ihrem Engagement. vks<br />

6<br />

magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>


SCHWEIZ<br />

Zwischen Nostalgie und Neustart<br />

Jugendliche mit Fluchthintergrund sind<br />

mit vielen Herausforderungen konfrontiert,<br />

sie bringen jedoch auch eine Fülle<br />

von Potenzialen und Stärken mit. Mit<br />

dem Projekt «MePower» reagiert terre<br />

des hommes schweiz auf das mangelnde<br />

Angebot an psychosozialer Unterstützung<br />

für junge Geflüchtete in der<br />

Schweiz. Ein Besuch im Sommerlager<br />

zum Thema «Heimat».<br />

Es ist ein kühler Augustmorgen. Graue<br />

Wolken hängen tief über Basel, starker<br />

Regen kündigt sich an. Es ist punkt 9.00<br />

Uhr. Eine Gruppe Jugendlicher steht<br />

am Bahnhofeingang in einem Kreis.<br />

Sie sprechen nicht miteinander, scheinen<br />

sich fremd zu sein. Mir fallen zwei<br />

sportlich gekleidete junge Männer in<br />

Wanderschuhen auf. Mit einem freundlichen<br />

Lächeln reichen sie allen Teilnehmer*innen<br />

die Hand und mustern<br />

sie mit einem neugierigen und offenen<br />

Blick. Die soeben noch zurückhaltende<br />

Stimmung in der Gruppe löst sich<br />

etwas. Gemeinsam machen wir uns auf<br />

den Weg zum Sommerlager des Projekts<br />

«MePower» in Langenbruck (Basel-Landschaft).<br />

Bei diesem Projekt für<br />

junge Geflüchtete sollen die Teilnehmer*innen<br />

ihre Stärken und Handlungsmöglichkeiten<br />

kennenlernen, sodass<br />

sie aus eigener Kraft ihrem Leben<br />

eine positive Wendung geben können.<br />

Als Kommunikationsmitarbeiterin<br />

bin ich ebenfalls dabei, um mich<br />

mit den Jugendlichen über ihre Erfahrungen<br />

und ihre persönlichen Geschichten<br />

auszutauschen.<br />

Ein schwieriger Anfang<br />

Soeben im Lagerhaus angekommen,<br />

eilt mir ein Jugendlicher entgegen. Es<br />

handelt sich um einen der jungen Männer,<br />

die mir bereits am Bahnhof in Basel<br />

aufgefallen sind. Wir kommen ins<br />

Gespräch, und er erzählt mir von seinen<br />

Anfangstagen in der Schweiz. Er<br />

heisst Mohammad Reza Shafai, ist 19<br />

Jahre alt, kommt aus Afghanistan und<br />

lebt seit fast drei Jahren hier. «Es war<br />

für mich sehr schwierig. Ich kannte<br />

keine Leute. Ich konnte kein Deutsch<br />

sprechen. Und das Wichtigste für mich<br />

ist, dass die Leute mich verstehen», sagt<br />

er. Über seine Reise in die Schweiz<br />

Entschlossenheit im Blick: Mohammad wagt einen Neuanfang in der Fremde.<br />

Foto Sheila Glasz<br />

spricht er nur wenig. «Es war eine lange,<br />

schwierige Reise», erklärt er und<br />

wechselt rasch das Thema. Lieber denkt<br />

er an die glücklichen Augenblicke in<br />

seiner Heimat. «Ich erinnere mich daran,<br />

wie ich mit meiner Familie und<br />

meinen Freund*innen am Tisch sitze,<br />

wir uns unterhalten und gemeinsam<br />

essen», sagt er und lacht, während in<br />

seinen Augen ein Hauch von Nostalgie<br />

schimmert.<br />

Eine neue Chance<br />

Mohammad erklärt, dass es nicht einfach<br />

ist, in der Schweiz Freund*innen<br />

zu finden und neue Kontakte aufzubauen:<br />

«Alles braucht seine Zeit. Die<br />

Sprache zu lernen, die Kultur kennenzulernen.»<br />

Dennoch ist es ihm wichtig,<br />

sich zu integrieren. «Ich gehe zur Schule,<br />

besuche Deutschkurse und knüpfe<br />

Kontakte zu Menschen aus verschiedenen<br />

Ländern», sagt er. Sein grösster<br />

Wunsch ist es, sich in der Schweiz<br />

wohlzufühlen und die Kultur besser<br />

zu verstehen. Mohammad legt besonders<br />

Wert auf einen respektvollen Umgang<br />

miteinander. Da er noch Schwie-<br />

rigkeiten mit der deutschen Sprache<br />

hat, schätzt er es sehr, wenn Mitmenschen<br />

sich Zeit für ihn nehmen, indem<br />

sie beispielsweise langsamer sprechen.<br />

Das Sommerlager ist für ihn eine<br />

gute Möglichkeit, viel zu sprechen und<br />

sich mit anderen Jugendlichen auszutauschen.<br />

Während er von «MePower»<br />

erzählt, schwingt in seinen Worten Begeisterung<br />

mit: «Besonders wichtig ist<br />

es für mich, neue Leute kennenzulernen<br />

und Spass zu haben. Ausserdem<br />

finde ich es spannend, andere Kulturen<br />

zu entdecken.»<br />

Auf die Frage nach seinen Wünschen<br />

für die Zukunft sagt Mohammad beherzt:<br />

«Ich möchte eine Lehrstelle und<br />

einen Job finden – am liebsten als Lastwagenchauffeur.»<br />

Seine Entschlossenheit<br />

zeigt, dass er in der Schweiz einen<br />

Neuanfang wagt.<br />

Sheila Glasz, Digitale Kommunikation<br />

Mehr zum Projekt MePower<br />

magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong><br />

7


ENTWICKLUNGSPOLITIK<br />

Demokratien unter Druck:<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

ist wichtiger denn je<br />

Der Bund will bei der Entwicklungszusammenarbeit<br />

sparen: Im nächsten Jahr<br />

werden die neue Strategie der internationalen<br />

Zusammenarbeit (IZA) 2025 –<br />

2028 und das Budget dafür im Parlament<br />

diskutiert. Die IZA leistet einen<br />

wichtigen Beitrag zur Stärkung der Demokratie<br />

weltweit. In Zeiten des erstarkenden<br />

Autoritarismus auf der ganzen<br />

Welt dürfen die Gelder dafür nicht gekürzt<br />

werden.<br />

Als hoch globalisiertes Land ist die<br />

Schweiz auf eine stabile und sichere<br />

Welt angewiesen. Viele Demokratien<br />

wurden in den letzten Jahren durch<br />

das Erstarken von Populismus und autoritärem<br />

Nationalismus geschwächt.<br />

In zunehmend instabilen politischen<br />

Kontexten, in denen demokratische<br />

Rechte eingeschränkt werden, ist die<br />

Stärkung der Zivilgesellschaft eine<br />

wichtige Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Gerade in autokratisch regierten Ländern<br />

leistet die internationale Zusammenarbeit<br />

mit zivilgesellschaftlichen<br />

Akteur*innen einen wichtigen Beitrag<br />

zum Schutz von Menschenrechten,<br />

auch wenn die Zusammenarbeit mit<br />

staatlichen Stellen reduziert oder unmöglich<br />

sein sollte. Eine freie und aktive<br />

Zivilgesellschaft ist eine der<br />

Grundsäulen der Demokratie. Es geht<br />

in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

auch darum, Rechte wie die Redeund<br />

Versammlungsfreiheit zu stärken.<br />

Nachhaltige wirksame Unterstützung<br />

stärkt die Bevölkerung darin,<br />

ihre Stimme zu erheben, um bessere<br />

öffentliche Dienstleistungen zum<br />

Beispiel in Bildung und Gesundheit<br />

zu fordern, auf Transparenz in Budgetfragen<br />

zu bestehen und die Regie-<br />

8 magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>


Der gesellschaftlichen<br />

Spaltung entgegenwirken:<br />

In unseren Projekten üben<br />

junge Menschen eine<br />

demokratische Gesprächskultur.<br />

Foto Timo Orubolo<br />

rungen zur Rechenschaft zu ziehen.<br />

Starke liberale Demokratien zeichnen<br />

sich durch mehr aus als reguläre<br />

Wahlen. Sie beginnen an der Basis und<br />

sind abhängig von einer aktiven Zivilgesellschaft,<br />

die ihre Rechte einfordern<br />

kann.<br />

Programm für Friedenskultur<br />

Organisierte Jugendliche sind gerade<br />

in Ländern mit autoritären Entwicklungen<br />

starke Stimmen gegen Rechtsverletzungen<br />

und antidemokratische<br />

Gegenreaktionen. Wenn Hassreden,<br />

Populismus und politische Polarisierung<br />

zunehmen, ist die Förderung von<br />

demokratischen Werten und Bildungsprogrammen<br />

dazu ein wichtiger Beitrag<br />

zur langfristigen Stabilisierung<br />

von Demokratien.<br />

Mit unserem Programm für Friedenskultur<br />

setzen sich unsere Partnerorganisationen<br />

ein für Werte wie Toleranz<br />

und Debattenkultur und wirken<br />

so grassierender gesellschaftlicher<br />

Spaltung entgegen. Jugendliche üben<br />

in ihren Gruppen einen respektvollen<br />

Austausch zwischen Menschen mit unterschiedlichen<br />

Meinungen. Unsere<br />

Projekte ermöglichen Dialogräume<br />

für eine demokratische Gesprächskultur.<br />

In Trainings werden Jugendliche<br />

auch darin geschult, wie sie sich<br />

auf gewaltfreie Art für ihre Rechte<br />

einsetzen können und wie demokratische<br />

sowie partizipative Entscheidungsprozesse<br />

funktionieren. Sie werden<br />

so ermutigt, in Jugendbeiräten auf<br />

kommunaler Ebene mitzuwirken und<br />

aktiv an politischen Entscheidungsprozessen<br />

teilzunehmen.<br />

Der eingeengte Handlungsspielraum<br />

für die Zivilgesellschaft und die zunehmenden<br />

Polarisierungstendenzen<br />

erhöhen die Risiken für unsere Projekte.<br />

Es wäre jedoch der völlig falsche<br />

Schluss, sich angesichts erhöhter Herausforderungen<br />

zurückzuziehen. In<br />

Zeiten von Instabilität und Bedrohung<br />

werden Prinzipien der langfristigen<br />

Partnerschaften und Grundfinanzierung<br />

der Organisationen wichtiger<br />

denn je. Dadurch ermöglichen wir<br />

vielen Organisationen das Überleben,<br />

auf der Basis von gegenseitigem Vertrauen<br />

und Solidarität.<br />

Ein fatales Signal<br />

In einer stark vernetzten Welt hängen die<br />

Sicherheit und Stabilität der Schweiz<br />

auch von Demokratien im Globalen<br />

Süden ab. Angesichts des weltweiten<br />

Für globale Solidarität<br />

Gemessen an ihrer Wirtschaftskraft leistet die<br />

Schweiz immer weniger Entwicklungszusammenarbeit<br />

in armen Ländern. 2022 hat sie nur<br />

0,4 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens<br />

dafür ausgegeben, das ist deutlich weniger als<br />

im Vorjahr. Das international vereinbarte Ziel<br />

wäre 0,7 Prozent. Angesichts der Mehrfachkrise,<br />

die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen des<br />

Ukraine-Krieges, die Nachwirkungen der Pandemie,<br />

Überschuldung und Klimakrise, braucht es<br />

dringend erheblich mehr Mittel für die Solidarität<br />

mit Ländern des Globalen Südens Deshalb fordert<br />

terre des hommes schweiz zusammen mit Alliance<br />

Sud eine deutliche Erhöhung des Budgets für die<br />

internationale Zusammenarbeit. Aze<br />

Drucks auf Demokratie, Rechtsstaat<br />

und die Zivilgesellschaft wäre die Kürzung<br />

der Mittel für internationale Zusammenarbeit<br />

ein fatales Signal. Ziehen<br />

sich westliche Geberländer zurück,<br />

füllen Autokratien wie Russland<br />

oder China dieses Vakuum. Statt bei<br />

der Entwicklungszusammenarbeit zu<br />

sparen, ist angesichts von weltweiten<br />

Krisen eine Erhöhung der Mittel angezeigt.<br />

Jegliche Kürzungen der Gelder<br />

wären in der aktuellen geopolitischen<br />

Lage verheerend, mit ungeahnten<br />

Folgen für die Schweiz.<br />

Andrea Zellhuber, Entwicklungspolitik und Themenverantwortung<br />

Friedenskultur<br />

Mehr Informationen unter<br />

magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong><br />

9


REZEPT<br />

Oliven-Falafel mit Rosmarin-Sellerie-Püree<br />

«Seit ich während meiner Zeit als junge Köchin im Londoner Hotel Claridge’s an einem Marktstand die<br />

ersten guten Falafel meines Lebens gegessen habe, verbindet mich eine kulinarische Liebesgeschichte<br />

mit den unvergleichlichen Kichererbsenkugeln, und ich habe es mir zur Lebensaufgabe gemacht, die<br />

perfekten Falafel zuzubereiten. Besuche in Tel Aviv und die Hilfe eines ehemaligen Mitarbeiters, der<br />

aus Syrien stammt, haben dabei sehr geholfen. Bei der folgenden Variante sorgen Oliven – am besten<br />

der Sorte Kalamata – für eine besondere mediterrane Würze.» Tanja Grandits<br />

Foto Lukas Lienhard, AT Verlag<br />

Falafel<br />

340 g Kichererbsen<br />

3 Knoblauchzehen, geschält, halbiert<br />

Olivenöl<br />

1 Zwiebel, geschält und fein gewürfelt<br />

100 g schwarze Oliven (Kalamata), fein geschnitten<br />

1 EL Koriandersamen, grob gemörsert<br />

½ TL Kreuzkümmelsamen, grob gemörsert<br />

½ TL schwarzer Pfeffer, grob gemörsert<br />

1 Prise Chiliflocken<br />

1½ TL Salz<br />

½ TL Backpulver<br />

Erdnussöl zum Frittieren<br />

Rosmarin-Selleriepüree<br />

1 Knolle Sellerie (ca. 350 g)<br />

3 Zweige Rosmarin<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 unbehandelte Zitrone, fein abgeriebene Schale und Saft<br />

100 g Crème fraîche<br />

3 EL Olivenöl<br />

2 EL Rosmarin, fein geschnitten<br />

Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />

3 EL Rosmarinnadeln, frittiert nach Wunsch<br />

Tipp: Die Rosmarinnadeln am besten als Erstes frittieren und<br />

das Öl für das Selleriepüree verwenden.<br />

Sie möchten unsere<br />

Arbeit unterstützen?<br />

Tanja Grandits ist Botschafterin<br />

unseres Partnerprojekts Ebli für<br />

Teenage-Mütter in Tansania.<br />

Das Rezept stammt aus ihrem<br />

Kochbuch «Tanja vegetarisch».<br />

Für 60 Franken inklusive<br />

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Vegi-Kochbuch mit persönlicher<br />

Signatur von Tanja Grandits.<br />

1. Die Kichererbsen über Nacht einweichen, am folgenden<br />

Tag abgiessen und in den Cutter oder Standmixer geben.<br />

Den Knoblauch in wenig Olivenöl rösten, zusammen mit<br />

der Zwiebel zu den Kichererbsen geben und fein mixen.<br />

Dann die restlichen Zutaten hinzufügen und kurz weitermixen.<br />

Die Masse in eine Schüssel füllen und zugedeckt 40<br />

Minuten ziehen lassen.<br />

2. Erdnussöl in einem Topf auf 170 Grad erhitzen. Mit zwei<br />

Teelöffeln Nocken von der Falafelmasse abstechen und im<br />

heissen Öl goldbraun frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen<br />

lassen.<br />

3. Für das Selleriepüree den Sellerie schälen, in grobe Würfel<br />

schneiden und zusammen mit den Rosmarinzweigen in<br />

Salzwasser weichkochen.<br />

4. Kurz ausdampfen lassen, dann mit den restlichen Zutaten<br />

fein pürieren.<br />

5. Wer mag, kann noch 3 Esslöffel Rosmarinnadeln in 3<br />

Esslöffel Olivenöl knusprig frittieren.<br />

10 magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>


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unserem Webshop<br />

Weihnachten steht vor der Tür und Sie überlegen noch, was Sie Ihren Liebsten schenken<br />

möchten? Diese Geschenke kommen von Herzen und unterstützen gleichzeitig Jugendliche<br />

in Afrika und Lateinamerika.<br />

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Kochbuch unserer Botschafterin<br />

Tanja Grandits.<br />

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= CHF 90<br />

Beanie – das Must-have für<br />

die kalten Wintertage. Sie<br />

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landwirtschaftliches Jugendprojekt<br />

in Mosambik.<br />

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Im ersten Kochbuch von<br />

Tanja Grandits gibt es viele<br />

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Rezepte zu entdecken.<br />

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Chocolatier Aeschbach.<br />

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magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong><br />

11


«Nach dem Zyklon Idai 2019 verlor ich mein Zuhause. Mit einer Ausbildung<br />

und einer Nähmaschine eröffnete ich 2022 ein Nähgeschäft.<br />

Nun sichere ich das Einkommen für meine Familie und unterstütze<br />

auch meine Mutter und meinen Bruder. Die Nachfrage ist gross, bald<br />

kann mein Bruder selbstständig arbeiten.» Pedro Nhamitambo, 27, Schneider, Mosambik<br />

Mosambik zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, fast zwei Drittel der<br />

Bevölkerung lebt von weniger als zwei Franken pro Tag. Die Klimakrise<br />

verschärft die Lage, da das Land zunehmend von Naturkatastrophen<br />

betroffen ist. In der Küstenstadt Beira bildet unsere Partnerorganisation<br />

Mahlahle Jugendliche in prekären Situationen aus, um ihnen die Chance<br />

zu geben, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen und sich eine Zukunft<br />

aufzubauen.<br />

Mehr zu unseren Projekten in Mosambik<br />

Aufzeichnung und Foto: Hafid Derbal<br />

12 magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>

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