Magazin-2023-4
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nr. 4 | Dezember <strong>2023</strong><br />
Queen<br />
of Climate<br />
NACHHALTIGE<br />
AGROFORSTWIRTSCHAFT<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT<br />
Warum mehr Mittel nötig sind
Liebe Leser*innen<br />
Andreas Hugentobler<br />
Programmkoordination El Salvador<br />
und Themenverantwortung Nachhaltige<br />
Lebensgrundlagen<br />
Larissa Silva de Oliveira, eine junge Brasilianerin, hat<br />
begonnen, ihr Familienland auf nachhaltige Agroforstwirtschaft<br />
umzustellen. In unserem Schwerpunkt-Artikel<br />
auf Seite 4 des aktuellen <strong>Magazin</strong>s berichtet sie<br />
eindrücklich vom ökologischen und sozialen Wandel,<br />
den es braucht, um den desaströsen Folgen des Klimawandels<br />
entgegenzuwirken und die notwendigen<br />
Lebensressourcen für die Familie zu erwirtschaften.<br />
Überhaupt macht es Mut zu sehen, wie stark das Umweltbewusstsein<br />
gestiegen ist. Besonders unter Jugendlichen<br />
in Süd und Nord. Angesichts des Klimanotstands<br />
ist vielen klar, dass es dringend einen Systemwandel<br />
braucht, das fossile Zeitalter definitiv beendet und neue<br />
Produktionsformen vorangetrieben werden müssen,<br />
um Vielfalt, Resilienz und lokale Ernährungssouveränität<br />
weltweit zu fördern.<br />
Der jahrhundertealte Widerstand von Gemeinschaften<br />
im Globalen Süden, die ihr Saatgut, ihre Böden und<br />
ihr Wissen gegen Privatisierungen geschützt haben,<br />
wird mittlerweile selbst von der UNO anerkannt. Auch<br />
in der Schweiz sind eindrückliche Beispiele von ökologischer<br />
Landwirtschaft wie Gemeinschaftsgärten oder<br />
Vertragslandwirtschaft entstanden, wo sich Produzent*innen<br />
und Konsument*innen begegnen und<br />
neben der Produktivität auch Austausch, gemeinsames<br />
Anpacken und Lernen im Zentrum stehen. Es sind konkrete<br />
Schritte notwendig für den aktiven Umwelt- und<br />
Klimaschutz und den sozialen und ökologischen Wandel.<br />
Ich danke Ihnen, dass Sie mit Ihrer Unterstützung selbst<br />
Teil dieses Wandels sind. Im Namen von terre des<br />
hommes schweiz wünsche ich Ihnen frohe Weihnachtstage.<br />
Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie uns gerne an:<br />
> info@terredeshommes.ch<br />
Inhalt<br />
3 Aktuelles und Kurznews<br />
4 Brasilien Eine Erfolgsgeschichte<br />
7 Schweiz Mohammads Neuanfang<br />
8 Entwicklungzusammenarbeit Mittel nötig<br />
10 Rezept Oliven-Falafel<br />
11 Geschenkshop Sinnvoll schenken<br />
12 Nachgefragt Pedro Nhamitambo<br />
KALENDER<br />
10. Dezember Tag der Menschenrechte<br />
Impressum<br />
magazin terre des hommes schweiz<br />
Ausgabe Nr. 4, Dezember <strong>2023</strong><br />
Kasernenhof 8, CH-4058 Basel<br />
IBAN CH18 0900 0000 4000 0260 2<br />
Auflage: 23 121 Ex.<br />
5 Franken für 4 Ausgaben im Jahr<br />
Redaktion: Valentin Kressler, Loredana Engler<br />
Begleitbrief: Loredana Engler<br />
Visuelle Gestaltung und Bildredaktion: Michèle Minet<br />
Korrektorat: Loredana Engler, Sylvia Valentin<br />
Druck: Gremper AG, Basel/Pratteln<br />
Papier: Amber® Graphic, FSC für Öko-Waldwirtschaft<br />
Titelseite Foto: Tulio Felipe<br />
2 magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>
AKTUELLES UND KURZNEWS<br />
Ein starkes Zeichen<br />
Bern stand am Samstag, 30. September<br />
<strong>2023</strong>, ganz im Zeichen des Klimas: Mehr<br />
als 60 000 Menschen nahmen laut einer<br />
Medienmitteilung der Organisator*innen,<br />
der Klima-Allianz Schweiz, an der<br />
grossen Klima-Demo in der Hauptstadt<br />
teil und forderten Klimagerechtigkeit.<br />
Die Kundgebung begann am Nachmittag<br />
beim Bollwerk, führte mit einem<br />
lebendigen und kreativen Umzug zum<br />
Bundesplatz und endete am Abend auf<br />
dem Waisenhausplatz. Ein starkes<br />
Zeichen für den Klimaschutz!<br />
Mittendrin an der Klima-Demo war auch<br />
terre des hommes schweiz. An einem<br />
gemeinsamen Stand mit Solidar Suisse<br />
auf dem Waisenhausplatz verteilten<br />
Franziska Lauper (Geschäftsleiterin),<br />
Reto Mischler (Leitung Kommunikation<br />
und Fundraising) und Annette Mokler<br />
(Entwicklungspolitik, Programmkoordination<br />
Westsahara) sowie einige<br />
weitere Mitarbeiter*innen Postkarten.<br />
terre des hommes schweiz ist Mitglied<br />
der Klima-Allianz Schweiz.<br />
Im Hinblick auf die grosse Klima-Demo<br />
in Bern formulierte terre des hommes<br />
schweiz zudem Forderungen zur<br />
Klimagerechtigkeit: Diese beinhalten<br />
Die Teilnehmer*innen der Klima-Demo in Bern forderten mehr Massnahmen für eine<br />
klimagerechte Zukunft. Foto Annettte Mokler<br />
unter anderem eine sofortige und effizientere<br />
Umsetzung des Klimaschutzgesetzes,<br />
verursachergerechte Finanzierungsmechanismen<br />
oder zusätzliche<br />
Mittel zur Finanzierung von Anpassungen<br />
an den Klimawandel im Globalen<br />
Süden. terre des hommes schweiz erwartet<br />
von der Schweiz, dass sie sich in<br />
allen internationalen Gremien für den<br />
Klimaschutz einsetzt und hier mit gutem<br />
Beispiel vorangeht. Wir bleiben<br />
dran! Valentin Kressler, Medien und Kommunikation<br />
Welche Ziele haben Sie sich dem Klima<br />
zuliebe gesetzt? Schreiben Sie uns:<br />
info@terredeshommes.ch – wir freuen<br />
uns über Tipps und Anregungen.<br />
Mehr zu Klimagerechtigkeit<br />
Informationsblockade<br />
Der Kurzfilm «3 Stolen Cameras» erzählt<br />
von der Arbeit des Journalisten-<br />
Kollektivs Equipe Media, das in der von<br />
Marokko besetzten Westsahara Menschenrechtsverletzungen<br />
dokumentiert<br />
und versucht, die marokkanische<br />
Informationsblockade zu durchbrechen.<br />
Denn ausländische Berichterstatter*innen<br />
werden nicht in das Gebiet gelassen,<br />
sahrauische Aktivist*innen versucht<br />
man zum Schweigen zu bringen.<br />
terre des hommes schweiz zeigte den<br />
Film im Rahmen der diesjährigen Ausgabe<br />
des spartenübergreifenden Kunstfestivals<br />
Culturescapes im Oktober im<br />
Stadtkino Basel. Anwesend war einer<br />
der Co-Gründer von Equipe Media, Mohamed<br />
Mayara, der in einer Gesprächsrunde<br />
die Fragen von Judith Huber<br />
(SRF) beantwortete. Kolleg*innen von<br />
ihm verbüssen langjährige Haftstrafen<br />
aufgrund ihrer Informationsarbeit, er<br />
selbst wird regelmässig verhaftet und<br />
schikaniert. Physische Gewalt gegen<br />
sahrauische Aktivist*innen ist Alltag.<br />
Auch Mohamed Mayara kennt sie gut.<br />
Unterdrückung funktioniert aber auch<br />
über wirtschaftliche Diskriminierung.<br />
Politisch aktive Sahrauis bekommen<br />
keine Arbeit. Mohamed Mayara verlor<br />
seine erste Stelle bei der Stadtverwaltung<br />
von El Aaiun, nachdem er vor dem<br />
UNO-Menschenrechtsrat in Genf gesprochen<br />
hatte. Danach wurde ihm eine<br />
Stelle als Geschichtslehrer «zugewiesen»,<br />
bei der er den Schüler*innen<br />
Angeregtes Gespräch am Kunstfestival in<br />
Basel: Der sahrauische Journalist Mohamed<br />
Mayara am Kunstfestival Culturescapes mit<br />
Judith Huber von SRF (links im Bild) und<br />
Sylvia Valentin (rechts) von terre des hommes<br />
schweiz. Foto Sheila Glasz<br />
die marokkanische Version der Geschichte<br />
der Westsahara lehren musste.<br />
Er wurde 2016 auch dort entlassen<br />
und gleichzeitig verlor seine Frau ihre<br />
Stelle. Beide haben seither keine neue<br />
Arbeit gefunden und leben mit ihrer<br />
14-jährigen Tochter in der Wohnung<br />
eines Freundes, der diese zurzeit nicht<br />
braucht. Sylvia Valentin, Entwicklungspolitische Kampagnen<br />
Den Kurzfilm online anschauen<br />
magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong> 3
BRASILIEN<br />
Eine brasilianische Erfolgsgeschichte<br />
Gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen setzt sich terre des hommes<br />
schweiz in mehreren Ländern für eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft<br />
ein. Eine neue Studie aus Brasilien zeigt zudem: Agroforst-Systeme,<br />
die terre des hommes schweiz unterstützt, mindern die Auswirkungen<br />
des Klimawandels.<br />
Queen<br />
of Climate<br />
Die junge Bäuerin<br />
Larissa Silva de<br />
Oliveira mit ihrer<br />
Mutter.<br />
Foto Tulio Felipe<br />
Larissa Silva de Oliveira ist Bäuerin in Brasilien. Die<br />
19-Jährige hat sich anfangs geschämt für ihre Tätigkeit,<br />
jetzt ist sie sichtlich stolz darauf. «Früher<br />
hatte ich eine vorgefasste Meinung und schämte<br />
mich, Bäuerin zu sein. Heute bin ich stolz darauf,<br />
da ich meine eigene Chefin bin», erzählt sie im<br />
Interview. Larissa Silva de Oliveira hat den elterlichen<br />
Hof im trockenen, ländlichen Nordosten Brasiliens<br />
auf nachhaltige Agroforstwirtschaft umgestellt<br />
– die bewusste Einbindung von Bäumen<br />
und Sträuchern in der Landwirtschaft. Indem sie<br />
Acker- und Weideland mit Bäumen mischt, erhöht<br />
sie die Biodiversität und macht die Felder resistenter<br />
gegen den Klimawandel. Seit der Umstellung<br />
wirft der Betrieb wieder Gewinn ab und finanziert<br />
den Lebensunterhalt ihrer Familie.<br />
Gegen Hunger und Klimakrise<br />
Larissa Silva de Oliveira ist kein Einzelfall. Gemeinsam<br />
mit der 1993 gegründeten Partnerorganisation<br />
Centro Sabiá setzt sich terre des hommes<br />
schweiz in Brasilien dafür ein, durch nachhaltige,<br />
agroökologische Landwirtschaft den Hunger<br />
und die Klimakrise zu bekämpfen. Mehreren hundert<br />
Jugendlichen bietet das Centro Sabiá konkrete<br />
Alternativen an, so dass sie sich mit ökologischer<br />
Landwirtschaft Zukunftsperspektiven erarbeiten<br />
und selbst aktiv zur Entwicklung ihrer<br />
4 magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>
Die Handgriffe<br />
stimmen: Die<br />
Familie arbeitet<br />
eng zusammen.<br />
Foto Tulio Felipe<br />
Dörfer beitragen können. Mittels fachlicher Beratung<br />
und Begleitung unterstützt das Centro Sabiá<br />
die jungen Menschen dabei, ihre Agrarökosysteme<br />
so zu gestalten, dass sie Lebensmittel produzieren<br />
und verkaufen können – und damit ihre Ernährungssicherheit<br />
und ihr Einkommen zu verbessern.<br />
In seiner 30-jährigen Tätigkeit hat das Centro<br />
Sabiá bereits über 15 000 Familien beraten und<br />
mehr als 1000 Agroforst-Systeme eingeführt – eine<br />
Erfolgsgeschichte!<br />
Auch Larissa Silva de Oliveira hat sich ihr Wissen<br />
über nachhaltige, agroökologische Landwirtschaft<br />
in den Agroforst-Kursen des Centro Sabiá<br />
erworben. «Das war der Wendepunkt, um eine visionäre<br />
Sichtweise zu bekommen», sagt die junge<br />
Brasilianerin. Sie habe dabei einiges gelernt. Über<br />
das Tierfutter oder das Düngen und vieles mehr.<br />
«Vorher wussten wir nicht viel über die Landwirtschaft.»<br />
Larissa Silva de Oliveira lebt mit ihrem Vater<br />
Antonio, ihrer Mutter Gilda und ihrem Bruder<br />
Danilo zusammen. Heute besitzen sie und ihre Familie<br />
Kühe, Ziegen und Hühner und bauen Mais,<br />
Bohnen, Maniok und Papayas an. Mit Kakteenblättern<br />
ernähren sie die Tiere. Für die Bewässerung<br />
sammeln sie Wasser in einer Zisterne. Auf Pestizide<br />
und das Verbrennen verzichten sie. Aus Kuhmist<br />
produzieren sie Dünger und Biogas und kochen<br />
damit. Alles wird auf dem nahen Markt ver-<br />
kauft oder selbst verwertet. «Ich kann ganz klar<br />
sagen, dass unsere Familie heute von der Landwirtschaft<br />
leben kann», stellt Larissa Silva de<br />
Oliveira zufrieden fest.<br />
Agroforst-Systeme schützen Klima<br />
Klimagerechtigkeit hat eine grosse Bedeutung für<br />
terre des hommes schweiz (siehe Kasten). Umso erfreulicher<br />
sind vor diesem Hintergrund nicht nur<br />
die Erfolge des Projekts, sondern auch die Resultate<br />
einer neuen Studie der Universität Pernambuco<br />
in Brasilien in Zusammenarbeit mit dem<br />
Centro Sabiá über Agroforst-Systeme und deren<br />
positive Wirkung auf das Klima. Die Studie zeigt,<br />
dass Agroforst-Systeme, die terre des hommes<br />
schweiz unterstützt, wirksam sind und die Auswirkungen<br />
des Klimawandels mindern können.<br />
Erstmals konnte in einer Studie nachgewiesen<br />
werden, dass Agroforst-Systeme der Atmosphäre<br />
bis zu 40 Prozent mehr CO2 entziehen und in Bäumen<br />
speichern können als der traditionelle Anbau.<br />
Die Mischung von Acker- und Weideland mit<br />
Bäumen erhöht die Artenvielfalt und macht die<br />
Felder widerstandsfähiger gegen den Klimawandel.<br />
Bis zu 320 verschiedene Arten werden bei Agroforst-Systemen<br />
gezählt, während bei Monokulturen<br />
nur noch 40 vorkommen. Auch bleiben die<br />
Böden feuchter, brauchen weniger Wasser und<br />
magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong><br />
5
BRASILIEN<br />
Heute ist die<br />
ganze Familie<br />
froh über die<br />
Umstellung auf<br />
die nachhaltige<br />
Agroforstwirtschaft.<br />
Foto Tulio Felipe<br />
regenerieren sich besser. Zudem ermöglichen diese<br />
ökologischen Systeme mit Kreislaufwirtschaft<br />
den Familien Autonomie und sichern ihnen eine<br />
gesunde Ernährung.<br />
Jugendliche sind Multiplikator*innen<br />
Larissa Silva de Oliveira werden diese positiven<br />
Studien-Resultate der Universität Pernambuco bestimmt<br />
ebenfalls freuen. Sie ist heute schon ein<br />
Vorbild für viele Jugendliche in ihrer Region und<br />
möchte diese Rolle künftig noch verstärkt wahrnehmen.<br />
«Mein Traum für die Zukunft ist es, junge<br />
Menschen zu beeinflussen, damit sie eine umfassende<br />
Vision für die Landwirtschaft haben», sagt<br />
sie, die sich selbst als «agrarökologische Multiplikatorin»<br />
bezeichnet.<br />
Besonders am Projekt des Centro Sabiás ist, dass<br />
die Jugendlichen nicht nur die agrarökologische<br />
Produktion auf ihren Grundstücken umsetzen<br />
und ihre Nahrungsmittelvielfalt und ihr Einkommen<br />
erhöhen, sondern gleichzeitig auch als Multiplikator*innen<br />
dieses Wissens in Erscheinung<br />
treten. Das Projekt zielt nämlich nicht zuletzt<br />
auch darauf ab, dass auch andere Gemeinden und<br />
Organisationen von den in den vergangenen 30<br />
Jahren gemachten Erfahrungen profitieren können<br />
– und damit noch möglichst vielen anderen<br />
Jugendlichen Perspektiven aufzuzeigen.<br />
Valentin Kressler, Medien und Kommunikation<br />
Jetzt spenden:<br />
für eine grüne<br />
und lebenswerte<br />
Welt!<br />
Einsatz für die Klimagerechtigkeit<br />
Klimagerechtigkeit hat eine grosse Bedeutung für terre des hommes schweiz, denn der Klimawandel<br />
ist real und seine Folgen treffen die Ärmsten am heftigsten. Viele der Jugendlichen, mit denen und<br />
für die terre des hommes schweiz arbeitet, sind schon längst davon betroffen. Lebensgrundlagen<br />
werden zerstört. Im Nordosten Brasiliens etwa ist die Dürre schlimmer denn je. In den sahrauischen<br />
Flüchtlingslagern in der Wüste Algeriens steigt die Temperatur im Sommer auf 50 Grad an. Und in<br />
Mosambik führen immer heftigere Zyklone regelmässig zu humanitären Katastrophen. Deshalb setzt<br />
sich terre des hommes schweiz für Klimagerechtigkeit ein und unterstützt Jugendliche in der Schweiz<br />
und in den Projektländern zusammen mit Partnerorganisationen in ihrem Engagement. vks<br />
6<br />
magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>
SCHWEIZ<br />
Zwischen Nostalgie und Neustart<br />
Jugendliche mit Fluchthintergrund sind<br />
mit vielen Herausforderungen konfrontiert,<br />
sie bringen jedoch auch eine Fülle<br />
von Potenzialen und Stärken mit. Mit<br />
dem Projekt «MePower» reagiert terre<br />
des hommes schweiz auf das mangelnde<br />
Angebot an psychosozialer Unterstützung<br />
für junge Geflüchtete in der<br />
Schweiz. Ein Besuch im Sommerlager<br />
zum Thema «Heimat».<br />
Es ist ein kühler Augustmorgen. Graue<br />
Wolken hängen tief über Basel, starker<br />
Regen kündigt sich an. Es ist punkt 9.00<br />
Uhr. Eine Gruppe Jugendlicher steht<br />
am Bahnhofeingang in einem Kreis.<br />
Sie sprechen nicht miteinander, scheinen<br />
sich fremd zu sein. Mir fallen zwei<br />
sportlich gekleidete junge Männer in<br />
Wanderschuhen auf. Mit einem freundlichen<br />
Lächeln reichen sie allen Teilnehmer*innen<br />
die Hand und mustern<br />
sie mit einem neugierigen und offenen<br />
Blick. Die soeben noch zurückhaltende<br />
Stimmung in der Gruppe löst sich<br />
etwas. Gemeinsam machen wir uns auf<br />
den Weg zum Sommerlager des Projekts<br />
«MePower» in Langenbruck (Basel-Landschaft).<br />
Bei diesem Projekt für<br />
junge Geflüchtete sollen die Teilnehmer*innen<br />
ihre Stärken und Handlungsmöglichkeiten<br />
kennenlernen, sodass<br />
sie aus eigener Kraft ihrem Leben<br />
eine positive Wendung geben können.<br />
Als Kommunikationsmitarbeiterin<br />
bin ich ebenfalls dabei, um mich<br />
mit den Jugendlichen über ihre Erfahrungen<br />
und ihre persönlichen Geschichten<br />
auszutauschen.<br />
Ein schwieriger Anfang<br />
Soeben im Lagerhaus angekommen,<br />
eilt mir ein Jugendlicher entgegen. Es<br />
handelt sich um einen der jungen Männer,<br />
die mir bereits am Bahnhof in Basel<br />
aufgefallen sind. Wir kommen ins<br />
Gespräch, und er erzählt mir von seinen<br />
Anfangstagen in der Schweiz. Er<br />
heisst Mohammad Reza Shafai, ist 19<br />
Jahre alt, kommt aus Afghanistan und<br />
lebt seit fast drei Jahren hier. «Es war<br />
für mich sehr schwierig. Ich kannte<br />
keine Leute. Ich konnte kein Deutsch<br />
sprechen. Und das Wichtigste für mich<br />
ist, dass die Leute mich verstehen», sagt<br />
er. Über seine Reise in die Schweiz<br />
Entschlossenheit im Blick: Mohammad wagt einen Neuanfang in der Fremde.<br />
Foto Sheila Glasz<br />
spricht er nur wenig. «Es war eine lange,<br />
schwierige Reise», erklärt er und<br />
wechselt rasch das Thema. Lieber denkt<br />
er an die glücklichen Augenblicke in<br />
seiner Heimat. «Ich erinnere mich daran,<br />
wie ich mit meiner Familie und<br />
meinen Freund*innen am Tisch sitze,<br />
wir uns unterhalten und gemeinsam<br />
essen», sagt er und lacht, während in<br />
seinen Augen ein Hauch von Nostalgie<br />
schimmert.<br />
Eine neue Chance<br />
Mohammad erklärt, dass es nicht einfach<br />
ist, in der Schweiz Freund*innen<br />
zu finden und neue Kontakte aufzubauen:<br />
«Alles braucht seine Zeit. Die<br />
Sprache zu lernen, die Kultur kennenzulernen.»<br />
Dennoch ist es ihm wichtig,<br />
sich zu integrieren. «Ich gehe zur Schule,<br />
besuche Deutschkurse und knüpfe<br />
Kontakte zu Menschen aus verschiedenen<br />
Ländern», sagt er. Sein grösster<br />
Wunsch ist es, sich in der Schweiz<br />
wohlzufühlen und die Kultur besser<br />
zu verstehen. Mohammad legt besonders<br />
Wert auf einen respektvollen Umgang<br />
miteinander. Da er noch Schwie-<br />
rigkeiten mit der deutschen Sprache<br />
hat, schätzt er es sehr, wenn Mitmenschen<br />
sich Zeit für ihn nehmen, indem<br />
sie beispielsweise langsamer sprechen.<br />
Das Sommerlager ist für ihn eine<br />
gute Möglichkeit, viel zu sprechen und<br />
sich mit anderen Jugendlichen auszutauschen.<br />
Während er von «MePower»<br />
erzählt, schwingt in seinen Worten Begeisterung<br />
mit: «Besonders wichtig ist<br />
es für mich, neue Leute kennenzulernen<br />
und Spass zu haben. Ausserdem<br />
finde ich es spannend, andere Kulturen<br />
zu entdecken.»<br />
Auf die Frage nach seinen Wünschen<br />
für die Zukunft sagt Mohammad beherzt:<br />
«Ich möchte eine Lehrstelle und<br />
einen Job finden – am liebsten als Lastwagenchauffeur.»<br />
Seine Entschlossenheit<br />
zeigt, dass er in der Schweiz einen<br />
Neuanfang wagt.<br />
Sheila Glasz, Digitale Kommunikation<br />
Mehr zum Projekt MePower<br />
magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong><br />
7
ENTWICKLUNGSPOLITIK<br />
Demokratien unter Druck:<br />
Entwicklungszusammenarbeit<br />
ist wichtiger denn je<br />
Der Bund will bei der Entwicklungszusammenarbeit<br />
sparen: Im nächsten Jahr<br />
werden die neue Strategie der internationalen<br />
Zusammenarbeit (IZA) 2025 –<br />
2028 und das Budget dafür im Parlament<br />
diskutiert. Die IZA leistet einen<br />
wichtigen Beitrag zur Stärkung der Demokratie<br />
weltweit. In Zeiten des erstarkenden<br />
Autoritarismus auf der ganzen<br />
Welt dürfen die Gelder dafür nicht gekürzt<br />
werden.<br />
Als hoch globalisiertes Land ist die<br />
Schweiz auf eine stabile und sichere<br />
Welt angewiesen. Viele Demokratien<br />
wurden in den letzten Jahren durch<br />
das Erstarken von Populismus und autoritärem<br />
Nationalismus geschwächt.<br />
In zunehmend instabilen politischen<br />
Kontexten, in denen demokratische<br />
Rechte eingeschränkt werden, ist die<br />
Stärkung der Zivilgesellschaft eine<br />
wichtige Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Gerade in autokratisch regierten Ländern<br />
leistet die internationale Zusammenarbeit<br />
mit zivilgesellschaftlichen<br />
Akteur*innen einen wichtigen Beitrag<br />
zum Schutz von Menschenrechten,<br />
auch wenn die Zusammenarbeit mit<br />
staatlichen Stellen reduziert oder unmöglich<br />
sein sollte. Eine freie und aktive<br />
Zivilgesellschaft ist eine der<br />
Grundsäulen der Demokratie. Es geht<br />
in der Entwicklungszusammenarbeit<br />
auch darum, Rechte wie die Redeund<br />
Versammlungsfreiheit zu stärken.<br />
Nachhaltige wirksame Unterstützung<br />
stärkt die Bevölkerung darin,<br />
ihre Stimme zu erheben, um bessere<br />
öffentliche Dienstleistungen zum<br />
Beispiel in Bildung und Gesundheit<br />
zu fordern, auf Transparenz in Budgetfragen<br />
zu bestehen und die Regie-<br />
8 magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>
Der gesellschaftlichen<br />
Spaltung entgegenwirken:<br />
In unseren Projekten üben<br />
junge Menschen eine<br />
demokratische Gesprächskultur.<br />
Foto Timo Orubolo<br />
rungen zur Rechenschaft zu ziehen.<br />
Starke liberale Demokratien zeichnen<br />
sich durch mehr aus als reguläre<br />
Wahlen. Sie beginnen an der Basis und<br />
sind abhängig von einer aktiven Zivilgesellschaft,<br />
die ihre Rechte einfordern<br />
kann.<br />
Programm für Friedenskultur<br />
Organisierte Jugendliche sind gerade<br />
in Ländern mit autoritären Entwicklungen<br />
starke Stimmen gegen Rechtsverletzungen<br />
und antidemokratische<br />
Gegenreaktionen. Wenn Hassreden,<br />
Populismus und politische Polarisierung<br />
zunehmen, ist die Förderung von<br />
demokratischen Werten und Bildungsprogrammen<br />
dazu ein wichtiger Beitrag<br />
zur langfristigen Stabilisierung<br />
von Demokratien.<br />
Mit unserem Programm für Friedenskultur<br />
setzen sich unsere Partnerorganisationen<br />
ein für Werte wie Toleranz<br />
und Debattenkultur und wirken<br />
so grassierender gesellschaftlicher<br />
Spaltung entgegen. Jugendliche üben<br />
in ihren Gruppen einen respektvollen<br />
Austausch zwischen Menschen mit unterschiedlichen<br />
Meinungen. Unsere<br />
Projekte ermöglichen Dialogräume<br />
für eine demokratische Gesprächskultur.<br />
In Trainings werden Jugendliche<br />
auch darin geschult, wie sie sich<br />
auf gewaltfreie Art für ihre Rechte<br />
einsetzen können und wie demokratische<br />
sowie partizipative Entscheidungsprozesse<br />
funktionieren. Sie werden<br />
so ermutigt, in Jugendbeiräten auf<br />
kommunaler Ebene mitzuwirken und<br />
aktiv an politischen Entscheidungsprozessen<br />
teilzunehmen.<br />
Der eingeengte Handlungsspielraum<br />
für die Zivilgesellschaft und die zunehmenden<br />
Polarisierungstendenzen<br />
erhöhen die Risiken für unsere Projekte.<br />
Es wäre jedoch der völlig falsche<br />
Schluss, sich angesichts erhöhter Herausforderungen<br />
zurückzuziehen. In<br />
Zeiten von Instabilität und Bedrohung<br />
werden Prinzipien der langfristigen<br />
Partnerschaften und Grundfinanzierung<br />
der Organisationen wichtiger<br />
denn je. Dadurch ermöglichen wir<br />
vielen Organisationen das Überleben,<br />
auf der Basis von gegenseitigem Vertrauen<br />
und Solidarität.<br />
Ein fatales Signal<br />
In einer stark vernetzten Welt hängen die<br />
Sicherheit und Stabilität der Schweiz<br />
auch von Demokratien im Globalen<br />
Süden ab. Angesichts des weltweiten<br />
Für globale Solidarität<br />
Gemessen an ihrer Wirtschaftskraft leistet die<br />
Schweiz immer weniger Entwicklungszusammenarbeit<br />
in armen Ländern. 2022 hat sie nur<br />
0,4 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens<br />
dafür ausgegeben, das ist deutlich weniger als<br />
im Vorjahr. Das international vereinbarte Ziel<br />
wäre 0,7 Prozent. Angesichts der Mehrfachkrise,<br />
die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen des<br />
Ukraine-Krieges, die Nachwirkungen der Pandemie,<br />
Überschuldung und Klimakrise, braucht es<br />
dringend erheblich mehr Mittel für die Solidarität<br />
mit Ländern des Globalen Südens Deshalb fordert<br />
terre des hommes schweiz zusammen mit Alliance<br />
Sud eine deutliche Erhöhung des Budgets für die<br />
internationale Zusammenarbeit. Aze<br />
Drucks auf Demokratie, Rechtsstaat<br />
und die Zivilgesellschaft wäre die Kürzung<br />
der Mittel für internationale Zusammenarbeit<br />
ein fatales Signal. Ziehen<br />
sich westliche Geberländer zurück,<br />
füllen Autokratien wie Russland<br />
oder China dieses Vakuum. Statt bei<br />
der Entwicklungszusammenarbeit zu<br />
sparen, ist angesichts von weltweiten<br />
Krisen eine Erhöhung der Mittel angezeigt.<br />
Jegliche Kürzungen der Gelder<br />
wären in der aktuellen geopolitischen<br />
Lage verheerend, mit ungeahnten<br />
Folgen für die Schweiz.<br />
Andrea Zellhuber, Entwicklungspolitik und Themenverantwortung<br />
Friedenskultur<br />
Mehr Informationen unter<br />
magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong><br />
9
REZEPT<br />
Oliven-Falafel mit Rosmarin-Sellerie-Püree<br />
«Seit ich während meiner Zeit als junge Köchin im Londoner Hotel Claridge’s an einem Marktstand die<br />
ersten guten Falafel meines Lebens gegessen habe, verbindet mich eine kulinarische Liebesgeschichte<br />
mit den unvergleichlichen Kichererbsenkugeln, und ich habe es mir zur Lebensaufgabe gemacht, die<br />
perfekten Falafel zuzubereiten. Besuche in Tel Aviv und die Hilfe eines ehemaligen Mitarbeiters, der<br />
aus Syrien stammt, haben dabei sehr geholfen. Bei der folgenden Variante sorgen Oliven – am besten<br />
der Sorte Kalamata – für eine besondere mediterrane Würze.» Tanja Grandits<br />
Foto Lukas Lienhard, AT Verlag<br />
Falafel<br />
340 g Kichererbsen<br />
3 Knoblauchzehen, geschält, halbiert<br />
Olivenöl<br />
1 Zwiebel, geschält und fein gewürfelt<br />
100 g schwarze Oliven (Kalamata), fein geschnitten<br />
1 EL Koriandersamen, grob gemörsert<br />
½ TL Kreuzkümmelsamen, grob gemörsert<br />
½ TL schwarzer Pfeffer, grob gemörsert<br />
1 Prise Chiliflocken<br />
1½ TL Salz<br />
½ TL Backpulver<br />
Erdnussöl zum Frittieren<br />
Rosmarin-Selleriepüree<br />
1 Knolle Sellerie (ca. 350 g)<br />
3 Zweige Rosmarin<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1 unbehandelte Zitrone, fein abgeriebene Schale und Saft<br />
100 g Crème fraîche<br />
3 EL Olivenöl<br />
2 EL Rosmarin, fein geschnitten<br />
Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />
3 EL Rosmarinnadeln, frittiert nach Wunsch<br />
Tipp: Die Rosmarinnadeln am besten als Erstes frittieren und<br />
das Öl für das Selleriepüree verwenden.<br />
Sie möchten unsere<br />
Arbeit unterstützen?<br />
Tanja Grandits ist Botschafterin<br />
unseres Partnerprojekts Ebli für<br />
Teenage-Mütter in Tansania.<br />
Das Rezept stammt aus ihrem<br />
Kochbuch «Tanja vegetarisch».<br />
Für 60 Franken inklusive<br />
Spende erhalten Sie das<br />
Vegi-Kochbuch mit persönlicher<br />
Signatur von Tanja Grandits.<br />
1. Die Kichererbsen über Nacht einweichen, am folgenden<br />
Tag abgiessen und in den Cutter oder Standmixer geben.<br />
Den Knoblauch in wenig Olivenöl rösten, zusammen mit<br />
der Zwiebel zu den Kichererbsen geben und fein mixen.<br />
Dann die restlichen Zutaten hinzufügen und kurz weitermixen.<br />
Die Masse in eine Schüssel füllen und zugedeckt 40<br />
Minuten ziehen lassen.<br />
2. Erdnussöl in einem Topf auf 170 Grad erhitzen. Mit zwei<br />
Teelöffeln Nocken von der Falafelmasse abstechen und im<br />
heissen Öl goldbraun frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen<br />
lassen.<br />
3. Für das Selleriepüree den Sellerie schälen, in grobe Würfel<br />
schneiden und zusammen mit den Rosmarinzweigen in<br />
Salzwasser weichkochen.<br />
4. Kurz ausdampfen lassen, dann mit den restlichen Zutaten<br />
fein pürieren.<br />
5. Wer mag, kann noch 3 Esslöffel Rosmarinnadeln in 3<br />
Esslöffel Olivenöl knusprig frittieren.<br />
10 magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>
GESCHENKSHOP<br />
Sinnvolle Geschenkideen aus<br />
unserem Webshop<br />
Weihnachten steht vor der Tür und Sie überlegen noch, was Sie Ihren Liebsten schenken<br />
möchten? Diese Geschenke kommen von Herzen und unterstützen gleichzeitig Jugendliche<br />
in Afrika und Lateinamerika.<br />
Brandneu!<br />
Verschenken Sie das neue<br />
Kochbuch unserer Botschafterin<br />
Tanja Grandits.<br />
Unterstützen Sie dabei ihr<br />
Herzensprojekt in Tansania.<br />
CHF 62 CHF reine Spende<br />
CHF 28 für das Kochbuch<br />
= CHF 90<br />
Beanie – das Must-have für<br />
die kalten Wintertage. Sie<br />
unterstützen damit unser<br />
landwirtschaftliches Jugendprojekt<br />
in Mosambik.<br />
CHF 14 reine Spende,<br />
CHF 31 Beanie<br />
= CHF 45<br />
Daheim ausdrucken – fertig!<br />
Im ersten Kochbuch von<br />
Tanja Grandits gibt es viele<br />
familien- und alltagstaugliche<br />
Rezepte zu entdecken.<br />
Unterstützen Sie dabei ihr<br />
Herzensprojekt in Tansania.<br />
CHF 32 CHF reine Spende<br />
CHF 28 für das Kochbuch<br />
= CHF 60<br />
Schreiben Sie der*dem<br />
Beschenkten einen persönlichen<br />
Gruss auf die Banderole<br />
der Schokoladentafel von<br />
Chocolatier Aeschbach.<br />
CHF 7.45 reine Spende<br />
CHF 7.55 für die Schokolade<br />
= CHF 15 Franken<br />
Das perfekte Last-Minute-<br />
Geschenk für Verwandte und<br />
Freund*innen, die schon<br />
alles haben. Wunschtext<br />
eingeben, Spende bestimmen,<br />
ausdrucken und fertig ist Ihr<br />
persönliches Geschenk.<br />
Betrag frei wählbar<br />
Swarm-Socks – vielleicht<br />
bald auch Ihr neuer Schwarm?<br />
Sie unterstützen damit unser<br />
landwirtschaftliches Jugendprojekt<br />
in Mosambik.<br />
CHF 10 reine Spende<br />
CHF 11 Socken<br />
= CHF 21<br />
magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong><br />
11
«Nach dem Zyklon Idai 2019 verlor ich mein Zuhause. Mit einer Ausbildung<br />
und einer Nähmaschine eröffnete ich 2022 ein Nähgeschäft.<br />
Nun sichere ich das Einkommen für meine Familie und unterstütze<br />
auch meine Mutter und meinen Bruder. Die Nachfrage ist gross, bald<br />
kann mein Bruder selbstständig arbeiten.» Pedro Nhamitambo, 27, Schneider, Mosambik<br />
Mosambik zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, fast zwei Drittel der<br />
Bevölkerung lebt von weniger als zwei Franken pro Tag. Die Klimakrise<br />
verschärft die Lage, da das Land zunehmend von Naturkatastrophen<br />
betroffen ist. In der Küstenstadt Beira bildet unsere Partnerorganisation<br />
Mahlahle Jugendliche in prekären Situationen aus, um ihnen die Chance<br />
zu geben, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen und sich eine Zukunft<br />
aufzubauen.<br />
Mehr zu unseren Projekten in Mosambik<br />
Aufzeichnung und Foto: Hafid Derbal<br />
12 magazin terre des hommes schweiz Nr. 4 <strong>2023</strong>