Lebenszeichen 2023/04
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8 ê SO HILFT STERNSINGEN<br />
Guatemala<br />
KINDERSCHUTZ<br />
UND AUSBILDUNG<br />
500 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika werden mit<br />
Sternsingerspenden unterstützt. Auch in Guatemala. Hier erhalten<br />
Kinder und Jugendliche eine Perspektive und lernen, ihr Leben selbst in<br />
die Hand zu nehmen.<br />
Kinder wie Linsi und Christofer<br />
erhalten fürsorgliche Betreuung.<br />
Nach langen Jahren des Bürgerkrieges herrscht nun zwar Frieden,<br />
doch das Land steht vor vielen Herausforderungen. Rund 60 Prozent der<br />
Bevölkerung Guatemalas lebt in Armut, ein Viertel davon sogar in extremer<br />
Armut. Das fruchtbare Land ist ungleich verteilt. Der Staat vertritt<br />
die Interessen der Reichen, anstatt in das Bildung und Gesundheit zu<br />
investieren. Kriminelle Netzwerke nutzen ihre engen Verbindungen zu<br />
Wirtschaft, Politik sowie Justiz und betreiben üble Geschäfte: Menschenhandel,<br />
Drogenkartelle, Schutzgelderpressung oder Auftragsmorde.<br />
Der Großteil der Bevölkerung wird ihrer Lebenschancen beraubt: Es<br />
fehlt der Zugang zu sauberem Trinkwasser, die Preise für die Grundnahrungsmittel<br />
explodieren, die Gesundheitsversorgung ist mangelhaft.<br />
Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche<br />
Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. Die 12-jährige Linsi<br />
lebt in Mixco, einem Außenbezirk der Hauptstadt Guatemala City. Sie<br />
erzählt von der schwierigen finanziellen Situation in ihrer Familie. Linsis<br />
Bruder ist immer wieder krank und benötigt Medikamente. Diese<br />
sind jedoch sehr teuer, das Geld fehlt dann an anderer Stelle. Oft geht sie<br />
hungrig ins Bett.<br />
Guatemala steht bezüglich chronischer Unterernährung von Kindern<br />
in Lateinamerika an erster Stelle. Jedes zweite Baby in Guatemala bekommt<br />
zu wenig zu essen, berichtet unsere Projektpartnerin Ninfa Alarcón,<br />
Leiterin bei ODHAG, dem Menschenrechtsbüro der Erzdiözese<br />
Guatemala. Unter- und Mangelernährung führen langfristig zu gesundheitlichen<br />
Schäden, viele Kinder sind durch diese Situation in ihrer körperlichen<br />
und geistigen Entwicklung beeinträchtigt. Dazu kommen oftmals<br />
Gewalterfahrungen, deren Auswirkungen von schlechten<br />
schulischen Leistungen, Drogenabhängigkeit, geringem Selbstwertgefühl<br />
bis hin zu negativen emotionalen und körperlichen Auswirkungen<br />
reichen.<br />
Kinderrechte verteidigen, Kinderschutz sichern/Engagement für Bildung<br />
und Kinderrechte<br />
Unsere Partnerorganisation ODHAG, das Menschenrechtsbüro der Erzdiözese<br />
Guatemala, steht den betroffenen Kindern zur Seite und bietet<br />
tatkräftige Unterstützung. Bildung ist entscheidend, um Armut zu überwinden.<br />
Kinderschutz steht im Fokus. „Kindern werden ihre Rechte bewusst<br />
gemacht und es werden Strategien zur Verhinderung von Gewalt<br />
entwickelt. Dabei arbeiten wir nicht nur mit den Kindern, sondern auch<br />
mit den Eltern und Lehrer*innen zusammen“, betont Ninfa Alarcón. Fa-<br />
Von Gewalt betroffene Familien<br />
werden psychologisch betreut.<br />
Eine glückliche Kindheit braucht<br />
Spiel.