MQ+ Winter 2023
Das Artland-Magazin
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NATUR & UMWELT<br />
Biber haben große orangefarbene Zähne,<br />
ähnlich wie Nutrias. Foto: Andreas Schüring<br />
Nutrias haben im Gegensatz zum Biber lange, weiße Barthaare und hervortretende Ohren. Leider wurde<br />
dieser Biber im Nettetal (OS) mit Weißbrot gefüttert, das ist nicht artgerecht.Foto: Alexandra Lüders<br />
Mit der Sanduhrtechnik fällen Biber ganze Bäume.<br />
Foto: Andreas Schüring<br />
Biber bauen große Dämme und stauen damit Wasser auf.<br />
Foto: Andreas Schüring<br />
Auch im <strong>Winter</strong> sind Biber aktiv, hier sieht man gut ihren<br />
platten Schwanz (Kelle). Foto: Gottfried Kohlhase<br />
zenfresser machen keinen <strong>Winter</strong>schlaf<br />
und müssen auch in der kalten Jahreszeit<br />
überleben. Das ist nicht einfach, weil sie<br />
sich nur durch Rinde, Wurzeln und Blätter<br />
von über 300 Hölzern und 150 Kräuterarten<br />
(Sommer) ernähren. Doch dank<br />
ihrer starken Zähne und eines speziellen<br />
Verdauungssystems bilden sie lebenswichtige<br />
Stoffe. Ideal ist es für sie, wenn<br />
an den Ufern Espen, Pappeln, Weiden und<br />
Erlen wachsen. In der Nähe ihrer Burg/<br />
Wohnhöhle horten sie Äste, Stämme und<br />
Zweige, die mit Erde, Gras und Steinen<br />
zur Wasserseite abgedichtet werden, um<br />
<strong>Winter</strong>vorräte bei vereistem Gewässer<br />
zu lagern. Immer wieder bewundert wird<br />
des Bibers Fähigkeit ganze Baumstämme<br />
zu fällen, welche sie rundum in typischer<br />
Sanduhrtechnik abnagen. Natürlich kann<br />
es aufgrund der besonderen Lebensweise<br />
des Bibers zu diversen Schäden an<br />
bedeutenden Baumarten und auf den<br />
Feldern kommen. Auch das Aufstauen<br />
von Gewässern kann diverse Probleme<br />
wie Überschwemmungen, Unterspülungen<br />
und Dammbrüche verursachen,<br />
die aber durch gezielte Maßnahmen<br />
gemildert oder verhindert werden<br />
können. Andererseits wirkt der Biber als<br />
Landschaftsgestalter und Klimaschützer.<br />
Dank seiner Wiedervernässung des<br />
Lahrer Niedermoores (EL) kehrten längst<br />
ausgestorbene Pflanzen zurück und das<br />
durch Dämme zurück gehaltene Wasser<br />
verhinderte das Austrocknen von Äckern<br />
und Feldern. Biber werden sehr häufig<br />
mit Nutrias verwechselt.<br />
Letztere sind an den hervortretenden<br />
Ohren und weißen Barthaaren erkennbar.<br />
Biber haben einen ganz breiten,<br />
abgeplatteten Schwanz, die sogenannte<br />
charakteristische Kelle. Beim Schwimmen<br />
tauchen sie ganz unter Wasser, während<br />
der Rücken von Nutrias oberhalb des<br />
Wassers zu sehen ist.<br />
WEITERE INFOS UNTER<br />
www.emslandbiber.de<br />
Ausgabe <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong> MQ| 45