Lilienthaler - Das Magazin 6-2023

Kompakt
15. Bürgermahl
der Bürgerstiftung
Lilienthal
Die Bürgerstiftung lud ein – und viele kamen.
Nach der Corona-Pause fand in diesem Jahr wieder
das traditionelle Bürgermahl der Lilienthaler
Stiftung im Martinssaal der Diakonie statt.
Die Vorsitzende der Bürgerstiftung, Christa
Kolster-Bechmann hatte mit ihrem Mitarbeiterteam
wieder den bewährten Rahmen des
Bürgermahls geschaffen, der neben einer besonderen
Rede eines eingeladenen prominenten
Gastes allen Geladenen auch ein opulentes
3-Gänge Menü bot. Für das Bürgermahl 2023
konnte Kolster-Bechmann als Festrednerin die
Chefredakteurin des Weser Kuriers Silke Hellwig
gewinnen.
Bei ihrer Begrüßung des Festgastes, des Bürgermeisters
Fürwentsches und aller Geladenen,
von denen viele der Bürgerstiftung verbunden
und in ihr aktiv sind, dankte Christa Kolster-
Bechmann für das Kommen aller Gäste und die
geleisteten Spenden, die die Bürgerstiftung angesichts
ständig wachsender Herausforderungen
so dringend benötige. Das Herzensanliegen
der Stiftung sei es von jeher, besonders den
Kindern Bildungsmöglichkeiten zu bieten, die
diesbezüglich vom Elternhaus geringe oder keine
Unterstützung erfahren. Das Problem sei
groß und weitreichend, die Flüchtlingssituation
verschärfe die bereits vorhandene Situation,
da immer noch die Herkunft der Kinder über
gleiche Bildungschancen entscheide. Kolster-
Bechmann wies auf die Bemühungen der Stiftung
hin, mit Hausaufgabenhilfe, Leseprojekten
und der Kinderakademie dem entgegenzuwirken
und möglichst viele benachteiligte Kinder
zu erreichen. Bildung und Wissen waren die
Stichworte, die die Chefredakteurin Silke Hellwig
in ihrer Rede aufgriff. Eigentlich gebe es,
so Hellwig, eine Fülle von Informationsquellen,
die – bei umfangreicher, kritischer und differenzierender
Nutzung – einen Beitrag zu Wissen
und Bildung leisteten. Aber es komme eben
Die Festgesellschaft des Bürgermahls
Christa Kolster-Bechmann, Vorsitzende der
Bürgerstiftung Lilienthal
Festrednerin Silke Hellwig, Chefredakteurin
des Weser Kurier
darauf an, um welche Informationen es sich
handele, welche Kanäle diese verbreiten und
woher sie stammen. Die Chefredakteurin nannte
die Flut an Bildern und Kurztexten, die über
die sozialen Netzwerke tagtäglich in z.T. ungeordneter
und kaum überprüfbarere Form auf die
Userinnen und User einstürmen. Durch Algorithmen
gesteuert, werden ähnliche, einseitige
Inhalte immer wieder und in verstärkter Form
angezeigt – so bewege man sich bald in einer
Informationsblase, die sich ständig selbst bestätige
und weiter aufpuste. Dies bedeute alles
andere als seriöse Information. Hellwig brach
eine Lanze für das Medium „Zeitung“ - welches
analog oder digital – einen Beitrag zur allgemeinen
Informiertheit und Allgemeinbildung
leisten könne. Um zu erfahren, was in der
nächsten Nähe, im Umfeld des eigenen Wohnortes
passiere, sei die Regionalzeitung eine
gute Informationsquelle, gerade auch für junge
Menschen. „Der Anspruch von uns Zeitungsverantwortlichen
ist es, umfassend und ausgewogen
zu informieren, damit sich Leserinnen
und Leser eine Meinung bilden können. Für die
Demokratie und ein demokratisches Bewusstsein
ist die freie Presse unverzichtbar.“
Im Anschluss wurde an den langen Tafeln noch
angeregt diskutiert, während die Küche ein
köstliches und schmackhaftes Essen servierte,
dass allen mundete. Text & Fotos: Cornelia von Enden
12 Lilienthaler · 6 2023