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ebito Dezember 2023

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Hornhaut<br />

Lichtstrahlen<br />

Normalsicht:<br />

Brennpunkt AUF der Netzhaut<br />

Linse<br />

Netzhaut<br />

Kurzsichtigkeit:<br />

Brennpunkt VOR der Netzhaut<br />

Augen-Zentrum-Nordwest<br />

DIE KURZSICHTIGKEIT BEI KINDERN<br />

Die Kurzsichtigkeit, auch als Myopie bekannt, tritt aufgrund<br />

eines übermäßigen Augenwachstums während der Kindheit<br />

und Jugend auf. Oft ist Myopie vererblich. Daher sollten Eltern,<br />

die selbst kurzsichtig sind, ihre Kinder bereits im Vorschulalter<br />

von einem Augenarzt untersuchen lassen. Myopie<br />

stellt einen bedeutenden Risikofaktor für schwerwiegende<br />

degenerative Augenkrankheiten im späteren Leben dar, wie<br />

beispielsweise Grüner Star, Grauer Star, Makulaerkrankungen<br />

und Netzhautablösung. Aus diesem Grund hat die<br />

Weltgesundheitsorganisation (WHO) Myopie als eine der fünf<br />

Augenkrankheiten zur Beseitigung vermeidbarer Blindheit<br />

identifiziert. In Europa entwickelt heute fast die Hälfte der Bevölkerung<br />

bis zum jungen Erwachsenenalter Myopie, während<br />

in hoch entwickelten Regionen Asiens die Rate bei etwa 80%<br />

liegt. Dieser Trend ist ansteigend.<br />

Was tun gegen Kurzsichtigkeit bei Kindern?<br />

Seit 2014 wurden klinische Studien zu diesem Thema hauptsächlich<br />

in asiatischen Ländern wie China und Singapur<br />

durchgeführt. Neben mindestens zwei Stunden Tageslicht pro<br />

Tag und der Vermeidung eines zu geringen Lese- und Nahsichtabstands<br />

haben spezielle Brillengläser und eine niedrig<br />

dosierte Atropin-Therapie gezeigt, dass sie die Entwicklung<br />

von Kurzsichtigkeit verlangsamen können.<br />

Universitätsklinikum Freiburg, genannt die AIM-Studie, die von<br />

der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.<br />

Das Augen-Zentrum-Nordwest in Ahaus, unter der erfahrenen<br />

Leitung von Frau Dr. med. Stefanie Schmickler und ihrem<br />

Team, ist ein Teil dieses vielversprechenden Projekts. In dieser<br />

klinischen Studie soll in Deutschland geprüft werden, ob eine<br />

niedrig dosierte Atropin-Therapie mit 0,01% oder 0,02% das<br />

Fortschreiten (die Progression) von Kurzsichtigkeit (Myopie) bei<br />

Kindern im Alter von 8 bis 13 Jahren reduzieren oder verlangsamen<br />

kann. Seit Juni 2022 hat das Augen-Zentrum-Nordwest,<br />

Ahaus, bereits 30 Kinder in diese Studie aufgenommen.<br />

Derzeit wird die niedrig dosierte Atropin-Therapie zur Behandlung<br />

von Kurzsichtigkeit bei Kindern nicht von den Krankenkassen<br />

übernommen und muss daher privat finanziert werden. Im<br />

Rahmen dieser AIM-Studie wird die Medikation von der Universitätsapotheke<br />

in Freiburg bereitgestellt. Anfragen für die Studie<br />

nimmt das Augen-Zentrum-Nordwest donnerstags, in der<br />

Zeit von 08:00 Uhr - 12:00 Uhr, unter der Telefonnummer 02561<br />

– 93000 gerne entgegen. Weitere Informationen zur AIM Studie:<br />

finden Sie online unter www.aim-studie.de.<br />

Besonders wirksam erwies sich die Therapie mit Atropin-Augentropfen.<br />

Atropin, ein Wirkstoff, der seit 100 Jahren bekannt<br />

ist und ursprünglich aus der schwarzen Tollkirsche (Belladonna)<br />

stammt, wird heute synthetisch hergestellt und findet seit langem<br />

Anwendung in der Notfallmedizin und der Augenheilkunde.<br />

Erstmals gibt es nun auch in Deutschland ein Projekt dazu am<br />

Augen-Zentrum-Nordwest<br />

Augenpraxis Ahaus<br />

Domhof 15 | 48683 Ahaus<br />

Tel. 02561 93000<br />

studie@augen-zentrum-nordwest.de<br />

www.augen-zentrum-nordwest.de<br />

Sport, Gesund & Fit I 19

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