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BERUFSWEGE
So sollten sie immer sein: Die Dauergrabpflege-Gräber in einem Top-Zustand.
Dass die Treuhandstelle alle an Verträge gebundenen Gräber
regelmäßig unangekündigt auf ihren Pflegezustand kontrolliert,
ist Vertragsbestandteil, für die Kunden wichtig – und wird transparent
kommuniziert. So besucht auch Pape jeden Friedhof in
auffälliger Treuhandkleidung mit lila Poloshirt und Aufschrift, beanderen
mit einem speziellen EDV-Programm. In diesem sind
alle Kontrollgräber hinterlegt, unter anderem der dazu jeweils
bestehende Vertrag, die Lage, abgerechnete Anzahl und Art der
Pflanzen und die Pflegezustände. Pape kontrolliert, fotografiert
und legt alles, auch Codes für eventuelle Mängel, im Tablet ab.
Die pflegenden Gärtnereibetriebe werden über das Kontrollergebnis
schnell informiert und reagieren in der Regel auch zügig,
beheben die Mängel oder holen nach, was noch gemacht werden
muss – von der Unkrautbeseitigung über Pflanzenaustausch
bis zum Erdauffüllen. Die Gärtner schicken einen Erledigungsvermerk,
manchmal Fotos, zurück, sobald der Mangel
beseitigt ist.
Ob bei einem Grab während der Laufzeit eines Treuhandvertrages
auch einmal eine komplette Neuanlage ansteht, entscheidet
der ausführende Gärtner eigenverantwortlich nach der Laufzeit
und noch vorhandenem Kapital und Zinsen im Vertrag. „Wenn ein
Vertrag in fünf oder zehn Jahren ausläuft, aber das Grab wirklich
nicht mehr schön aussieht und auch nicht mehr gut gestaltbar ist,
geben wir auch mal den Impuls, eine Neuanlage vorzunehmen“,
erläutert Pape. Bleiben am Ende einer Vertragslaufzeit noch kleine
Restsummen übrigen, werden die für soziale Zwecke gespendet.
VIEL FEINGEFÜHL WICHTIG
Ein Blick morgens auf den Ankündigungskasten der Kapelle des
jeweiligen Friedhofs reicht – und Benjamin Pape weiß, wann er
welchen Bereich meiden sollte, um dort möglichst keine Beerdigung
zu stören. „Solche Felder lasse ich aus und kontrolliere sie
zu einer anderen Uhrzeit“, sagt er. Pape benötigt für seine Aufgaben
nicht nur ein geschultes gärtnerisches Auge, sondern
auch eine große Portion Feingefühl: Den Gärtnern gegenüber,
denn er kontrolliert schließlich deren Arbeit – und das unangemeldet.
Er protokolliert und kreidet unter Umständen an. Aber
auch den Angehörigen und Grabkunden gegenüber. Denen, die
sich beschweren, aber auch Friedhofsbesuchern, die sich mit
unterschiedlichsten Anliegen an ihn wenden, auch, wenn er gar
nicht für sie zuständig ist – und sie dann behutsam an die zuständigen
Stellen und Ansprechpartner verweist. Oder solche, die
sich einfach mal kurz am Grab unterhalten möchten.
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