04.12.2023 Aufrufe

Karriere 2024 - Beruf + Zukunft

Eine großartige Möglichkeit, um spannende und auch ungewöhnliche Berufswege anderer kennenzulernen, ist das mittlerweile zu guter Tradition gewordene Forum BERUF+ZUKUNFT auf der IPM ESSEN. Auf der inzwischen bereits siebten Ausgabe dieser Veranstaltung werden wieder fünf Leute erzählen, wie ihr Weg nach dem Gartenbau-Studium ausgesehen hat und was ihre Tätigkeit heute ausmacht. Nutzen Sie diese schöne Gelegenheit, Impulse zu bekommen, vielleicht für einen Weg, den Sie bisher gar nicht im Blick hatten?!

Eine großartige Möglichkeit, um spannende und auch ungewöhnliche Berufswege anderer kennenzulernen, ist das mittlerweile zu guter Tradition gewordene Forum BERUF+ZUKUNFT auf der IPM ESSEN. Auf der inzwischen bereits siebten Ausgabe dieser Veranstaltung werden wieder fünf Leute erzählen, wie ihr Weg nach dem Gartenbau-Studium ausgesehen hat und was ihre Tätigkeit heute ausmacht. Nutzen Sie diese schöne Gelegenheit, Impulse zu bekommen, vielleicht für einen Weg, den Sie bisher gar nicht im Blick hatten?!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KARRIERE <strong>2024</strong><br />

BERUF+<br />

<strong>2024</strong><br />

SONDERBEILAGE<br />

IN DEGA GARTENBAU 12/2023<br />

ZUKUNFT


PFLANZENSCHUTZ<br />

FÜR GÄRTNER<br />

• Alle wichtigen Krankheiten und Schädlinge zusammengefasst<br />

• Mit zahlreichen Fotos für eine leichtere Diagnose<br />

• Jetzt bereits in 9., aktualisierter Auflage<br />

Änderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />

• Mit diesem Werk erhalten Sie einen ganz<br />

auf die gärtnerische Praxis zugeschnittenen<br />

Überblick über alle relevanten Krankheiten und<br />

Schädlinge an Zier- und Nutzpflanzen<br />

im Gartenbau.<br />

• Über 700 charakteristische Farbfotos ermöglichen<br />

die zielsichere Diagnose der Krankheitserreger<br />

und der durch sie verursachten<br />

Schadbilder.<br />

• Als verlässliche Arbeitsgrundlage zum sicheren<br />

Erkennen und sachgemäßen Behandeln von<br />

Pflanzenschäden leistet es einen wertvollen<br />

Beitrag zur Umsetzung eines umweltgerechten<br />

Pflanzenschutzes.<br />

Pflanzenschutz an Zier- und Nutzpflanzen. Krankheiten und Schädlinge erkennen,<br />

vorbeugen und richtig behandeln. P. Gut, M. Bürki. 9., aktualisierte Auflage 2022. 288 Seiten,<br />

745 Farbfotos, 18 sw-Zeichnungen, 5 farbige Zeichnungen, geb. ISBN 978-3-8186-1440-9.<br />

€ 44,95 [D].<br />

Erhältlich in Ihrer Buchhandlung oder unter www.ulmer.de


BILD: Schuchrat Kurbanov/MESSE ESSEN<br />

Editorial<br />

LIEBE Leserinnen und Leser<br />

wenn ich an meinen eigenen <strong>Beruf</strong>sweg zurückdenke, stelle ich fest: Er war in manchem nicht geplant und vorhersagbar – und<br />

im Rückblick trotzdem ein spannender, für den ich dankbar bin. Es gab freiberufliche Jahre, denen ein <strong>Beruf</strong>sleben als Angestellter<br />

folgte. Der Unterschied im Alltag war und ist gar nicht so groß, wie man meinen könnte. Meine Tätigkeiten waren ganz unterschiedlicher<br />

Art: Am Anfang durfte ich Erfahrungen in der betriebswirtschafltichen Beratung von Unternehmen sammeln, damals<br />

in Sachsen, wo Unternehmen nach der Wende sich ganz neu mit den Herausforderungen der Marktwirtschaft auseinandersetzen<br />

mussten. Jahre im Außendienst von Jungpflanzenunternehmen brachten viele Begegnungen mit Gärtnern, von denen ich bis<br />

heute profitiere. Und die Tätigkeit als Fachredakteur im Verlag Eugen Ulmer ist bis heute abwechslungsreich und ebenfalls mit<br />

vielen Kontakten in unsere wunderbare Branche verbunden. Insofern finde ich es auch immer spannend, von anderen zu hören,<br />

wie ihr <strong>Beruf</strong>sweg bis dato gewesen ist und was die Gründe für berufliche Entscheidungen gewesen sind.<br />

Eine großartige Möglichkeit, um spannende und auch ungewöhnliche <strong>Beruf</strong>swege anderer kennenzulernen, ist das mittlerweile<br />

zu guter Tradition gewordene Forum BERUF+ZUKUNFT auf der IPM ESSEN. Auf der inzwischen bereits siebten Ausgabe dieser<br />

Veranstaltung werden wieder fünf Leute erzählen, wie ihr Weg nach dem Gartenbau-Studium ausgesehen hat und was ihre<br />

Tätigkeit heute ausmacht. Nutzen Sie diese schöne Gelegenheit, Impulse zu bekommen, vielleicht für einen Weg, den Sie bisher<br />

gar nicht im Blick hatten?! Und laden Sie doch auch andere ein, von denen Sie wissen, das könnte<br />

sie interessieren (Seite 9).<br />

Ich freue mich auf jeden Kontakt mit Ihnen auf der IPM ESSEN, gerne auch telefonisch oder per<br />

Mail schon im Vorfeld vereinbart (Telefon 0170 2152326, E-Mail ckillgus@ulmer.de)! Das Interesse an<br />

<strong>Beruf</strong>swegen gilt aber auch sonst und jederzeit – melden Sie sich!<br />

Christoph Killgus,<br />

Gartenbauredaktion<br />

Verlag Eugen Ulmer<br />

START INS BERUFSLEBEN<br />

ARBEITGEBER STELLEN SICH VOR<br />

PORTRÄT<br />

INHALT<br />

4 <strong>Karriere</strong> im Gartenbau<br />

6 Wenn Mitarbeiter kündigen<br />

9 IPM Essen <strong>2024</strong>:<br />

Forum „<strong>Beruf</strong>+<strong>Zukunft</strong>“<br />

12 Dehner<br />

13 Verlag Eugen Ulmer<br />

14 Gartenbau-Versicherung<br />

15 Kurzmeldungen<br />

19 Als Grabkontrolleur<br />

unterwegs für die<br />

Dauergrabpflege<br />

BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023 3


BERUFSSTART<br />

Heute nutzen Gärtner und Gärtnerinnen hochmoderne<br />

Mess-, Regel- und Steuertechnik für ihre Arbeit.<br />

Der Fachkräftemangel auch im Gartenbau ist<br />

in aller Munde. Das hört sich manchmal so<br />

an, als ob es für <strong>Beruf</strong>sanfänger ein Leichtes<br />

wäre, eine gute und zu den eigenen Begabungen<br />

passende Stelle zu finden. Aus Sicht von<br />

Studienabsolventen ist das trotzdem nicht unbedingt<br />

einfach. Fünf Empfehlungen für den Start!<br />

DEN<br />

RICHTIGEN PLATZ<br />

im Gartenbau<br />

finden<br />

AKTIV WERDEN AUF UNTERNEHMEN ZUGEHEN<br />

Auch wenn es bis heute der Standardweg ist, sich auf der Suche<br />

nach einer Stelle auf verschiedenen Stellenbörsen umzusehen, die<br />

heutzutage so gut wie ausschließlich online zu finden sind: Es lohnt<br />

sich insbesondere, wenn man klare Vorstellungen von einer künftigen<br />

Tätigkeit hat oder von einem führenden Unternehmen besonders<br />

angetan ist, auf diesen möglichen Arbeitgeber zuzugehen,<br />

selbst wenn dieser aktuell kein Inserat geschaltet hat. Kaum ein<br />

Unternehmen wird sich bei einer motivierten und qualifizierten<br />

Anfrage heutzutage abweisend zeigen. Lassen Sie sich zu einem<br />

Gespräch einladen, bei dem Ihnen das Unternehmen vorgestellt<br />

wird und Sie Ansprechpartner vor Ort kennenlernen können. Wenn<br />

Ihr Profil zum Unternehmen passt, was sich zum Beispiel durch das<br />

Thema Ihrer Abschlussarbeit dokumentieren lässt, wird man sich<br />

Gedanken machen, ob es nicht Möglichkeiten einer Beschäftigung<br />

gibt. Oder Sie bekommen konkrete Infos dazu, wann aus gegen-<br />

wärtiger Sicht mit einer Stellenausschreibung zu rechnen ist. Falls<br />

das Unternehmen tatsächlich gar keinen eigenen Personalbedarf<br />

hat, ist es seinerseits vernetzt und kann Sie anderen empfehlen.<br />

Und was Sie auf jeden Fall mitnehmen, sind neue Kontakte innerhalb<br />

der Branche! Nicht zuletzt sind solche Kennenlerngespräche<br />

auch weniger aufregend als klassische Vorstellungsgespräche und<br />

geben Ihnen mehr Sicherheit, wenn es dann zu einem solchen<br />

kommt.<br />

FACHMESSEN NUTZEN AUF ZUR IPM!<br />

Während die Kontaktaufnahme zu einzelnen Unternehmen im Zweifelsfall<br />

doch mit einigem Aufwand auch für die Anreise verbunden<br />

ist, bietet eine Fachmesse die Chance, gleich mehrere Unternehmen<br />

mit ihren Ansprechpartnern aufsuchen zu können. Insbesondere<br />

die IPM ESSEN, auf der Sie zahlreiche Unternehmen aus dem<br />

In- und Ausland vorfinden, ist dafür die ideale Gelegenheit. Üblicher-<br />

4 BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023


weise läuft der Kontakt im Blick auf Bewerbungen in Unternehmen<br />

über die Personalabteilung. Die ist auf der Fachmesse meist nicht<br />

vertreten. Das ist für Sie eher ein Vorteil, denn Sie treffen dort die<br />

Fachleute aus dem Gartenbau, die in den Feldern beruflich aktiv<br />

sind, die Sie eben auch interessieren. Diese können Ihnen erklären,<br />

was genau sie tun, wo Chancen und Herausforderungen liegen und<br />

werden Sie, wenn Sie Interesse zeigen und ein paar Stichworte<br />

anbringen können, die Ihren Gesprächspartner aufhorchen lassen,<br />

gern im Unternehmen und dann bei dessen Personalabteilung<br />

empfehlen. Vor einem Messebesuch empfiehlt es sich unbedingt<br />

zu planen, welche Unternehmen Sie auf jeden Fall besuchen<br />

wollen – zu groß ist ansonsten die Gefahr, dass Sie über den vielen<br />

interessanten Angeboten die Zeit vergessen und nicht zu den<br />

Ausstellern kommen, die Sie eigentlich interessieren.<br />

so sicher, in welche Richtung es gehen soll. Das ist kein Nachteil und<br />

keine Schwäche! Entscheiden Sie sich dafür, besonders offen zu<br />

sein für mögliche Tätigkeiten und Jobs. Nehmen Sie Gelegenheiten<br />

wahr, sich über verschiedene <strong>Beruf</strong>swege zu informieren. Fragen<br />

Sie nach! Nutzen Sie die Möglichkeiten zum Gespräch mit Leuten.<br />

Sie werden feststellen, dass Sie daraus über kurz oder etwas länger<br />

erkennen, was Sie sich für Ihren eigenen Weg vorstellen können.<br />

TEXT: Christoph Killgus, BILD: Grünes Medienhaus<br />

Tipps für den <strong>Karriere</strong>start<br />

BERUFSNETZWERKE NUTZEN LINKEDIN LOHNT<br />

Viel Musik spielt heutzutuage in den sogenannten sozialen Netzwerken.<br />

Gut aufgestellte Unternehmen sind in aller Regel auch in<br />

mehreren davon unterwegs. Sie finden Seiten auf Facebook, auf<br />

Instagram, eher selten auf X (Twitter), und immer wieder informieren<br />

Unternehmen dort auch, wenn sie Mitarbeiter suchen. Allerdings<br />

gilt das in den genannten Netzwerken nur eingeschränkt, schließlich<br />

sind das keine echten Fachnetzwerke, sondern sind für die breite<br />

Öffentlichkeit gedacht. Besonders lohnend, um digitale Kontakte<br />

zu knüpfen und sich auch über interessante Stellen zu informieren<br />

ist das Business-Netzwerk LinkedIn. Ein Baustein des Erfolgs ist<br />

dort, dass Sie sich mit den fachlichen Dingen präsentieren, die Sie<br />

vorweisen können – das kann das Thema von Studienarbeiten sein,<br />

das können Praktika in Unternehmen sein oder auch Auslandsaufenthalte.<br />

Personalagenturen sind auf LinkedIn sehr aktiv, so kann<br />

es gut sein, dass Sie direkt angefragt werden. Vernetzen Sie sich<br />

dort außerdem mit den <strong>Beruf</strong>spartnern, die Sie schon kennen, mit<br />

Professoren, mit denen Ihr Fachinteresse zusammenhängt und<br />

treten Sie Gruppen bei, deren Themen Sie interessieren.<br />

OFFEN BLEIBEN DER WEG IST VIELLEICHT GANZ ANDERS<br />

Manche <strong>Beruf</strong>sanfänger wissen ganz genau, was sie wollen und<br />

wie ihr <strong>Beruf</strong>sweg aussehen soll. Das ist aber tatsächlich eher eine<br />

Minderheit. Viel häufiger ist man auch nach dem Studium gar nicht<br />

BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023 5


BETRIEBSKLIMA<br />

Wer die Wertschätzung aus dem Team spürt, wer Anerkennung<br />

vom Vorgesetzten erlebt, fühlt sich wohl und ist motiviert.<br />

WENN<br />

Mitarbeiter<br />

kündigen<br />

Mitarbeiter, die nicht kündigen, müssen<br />

auch nicht ersetzt werden. Bei Fachkräftemangel<br />

steht die Bindung der Mitarbeiter<br />

im Blickpunkt, weil sich neue Mitarbeiter<br />

schwer rekrutieren lassen.<br />

Unter dem Begriff „Retention“ (to retain: festhalten,<br />

bewahren) werden Bindungsfaktoren verstanden, mit<br />

denen die Fluktuation der Mitarbeiter verringert wird.<br />

Werden Bindungsfaktoren verstärkt, sinken die Kündigungen<br />

im gleichen Umfang.<br />

URSACHEN FÜR DEN ABBRUCH<br />

Der Entschluss eines Mitarbeiters, selbst zu kündigen, kommt<br />

selten unerwartet. Er bahnt sich langfristig an. Häufig sendet er<br />

lange vorher Signale seiner Unzufriedenheit. Zunächst kommt es<br />

darauf an, dass der Arbeitgeber die „Warnzeichen“ wahrnimmt,<br />

Unzufriedenheit nicht überhört. Ein Gewitter kommt selten<br />

aus heiterem Himmel und ist erkennbar für alle, die das Wetter<br />

beobachten.<br />

Fluktuationsgefährdet sind neu eingestellte Mitarbeiter, wenn<br />

das Team den Neuen skeptisch sieht und es Eingliederungsschwierigkeiten<br />

gibt. Bei der Fluktuation geben sich Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer gegenseitig die Schuld. Mitarbeiter reklamieren<br />

Überforderung und, dass sie andere Vorstellungen von ihrer<br />

Tätigkeit hatten. Bekannt sind die Aussagen: „Man hat sich<br />

nicht um mich gekümmert …“, „Zusagen bei der Einstellung<br />

wurden nicht eingehalten …“, „Ich bin den Aufgaben doch nicht<br />

gewachsen …“. Die Betriebe beklagen dagegen geringe Motiva-<br />

6 BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023


tion, falsche Vorstellungen des Arbeitnehmers und seine mangelnde<br />

Eignung für die Tätigkeit. Überforderung ist die häufigste<br />

Ursache der Abbrüche. Interessant auch, dass die Kollegen<br />

Schuld am Abbruch haben, weil ihre Erwartungen an den neuen<br />

Mitarbeiter zu hoch sind und sie sich nicht voll an der Einarbeitung<br />

beteiligen.<br />

Zufriedenheit mit dem Gehalt (Good Pay) ist für die meisten<br />

wichtig. Wenn Unzufriedenheit mit dem Gehalt zum Stellenwechsel<br />

führt, muss die Differenz schon groß sein. Nimmt man<br />

aber alle anderen Bereiche, die eine Kündigung auslösen zusammen,<br />

steht das Arbeitseinkommen nicht mehr an erster Stelle.<br />

Was nützt besseres Einkommen in einem anderen Betrieb, wenn<br />

dort das Betriebsklima schlecht ist, der Führungsstil autoritär,<br />

die technische Ausstattung nicht auf dem neuesten Stand und<br />

dauernd Überstunden geleistet werden müssen? Wenn alle<br />

Parameter stimmen, und nur das Gehalt etwas abweicht, fällt es<br />

dem Mitarbeiter schwerer, zu kündigen.<br />

FOLGEN EINER KÜNDIGUNG<br />

Durch jede Kündigung entsteht im Betrieb zumindest vorübergehend<br />

ein Personalengpass. Wenn jemand kündigt, sind seine<br />

Kollegen erstaunt und verunsichert. Menschliche Beziehungen im<br />

Team können durch das Ausscheiden eines Kollegen und Neueintritt<br />

des Nachfolgers gestört werden. Bis zur Neueinstellung, und<br />

das kann dauern, müssen die Kollegen die Arbeit des Ausgeschiedenen<br />

mit übernehmen. Die dadurch entstehende Mehrbelastung<br />

erhöht die Fehlerquellen. Es kann auch zur Ketten-Reaktion kommen,<br />

wenn ein Kollege kündigt (Fluktuation fördert Fluktuation).<br />

Unser Angebot<br />

Meister*in in den<br />

Fachrichtungen<br />

• Garten- und Landschaftsbau<br />

• Gemüsebau<br />

• Zierpflanzenbau<br />

• Stauden<br />

Baumpflege<br />

• Fachagrarwirt*in für<br />

Baumpflege – Bachelor<br />

Professional<br />

• European Tree Technician<br />

• European Tree Worker<br />

• FLL - zert. Baumkontrolleur*in<br />

Praxisnahe<br />

Fortbildungsangebote<br />

fortlaufend in den Bereichen:<br />

• Baumpflege<br />

• Garten- und Landschaftsbau<br />

• Gemüsebau<br />

• Zierpflanzenbau<br />

Mitarbeiter halten<br />

KÜNDIGUNGSGRÜNDE DES MITARBEITERS:<br />

Besonderheiten<br />

Arbeitszeiten und Überstunden<br />

Veraltete Technik<br />

Schlechtes Betriebsklima<br />

Unzufriedenheit<br />

mit dem Gehalt<br />

Autoritäre Führung<br />

Ungerechte Aufgaben verteilung<br />

Ständiger Termindruck<br />

Probleme mit Kollegen<br />

Stellenangebote<br />

einer anderen Firma<br />

Misslungene Integration<br />

Nichteinhaltung<br />

von Zusagen<br />

Permanenter Stress<br />

und Hektik<br />

• Kurzzeitklasse:<br />

Vorbereitung auf<br />

die Meisterprüfung in 4<br />

Monaten<br />

• flexibles Bildungsangebot mit<br />

modernster Technik<br />

• Gartenbaulicher<br />

Versuchsbetrieb<br />

Infos und Anmeldung<br />

SORGFALT BEI DER AUSWAHL<br />

Riskante Zusagen zu machen, nur um einen Bewerber einzustellen,<br />

kann zum Abbruch des Arbeitsverhältnisses schon in der<br />

Probezeit führen. Werden Erwartungen enttäuscht, steht die<br />

Kündigung ins Haus, es macht sich auch bei den Kollegen Enttäuschung<br />

breit. Trotz Personalmangel darf nicht jeder Bewerber<br />

eingestellt werden. Oberflächliches „Onboarding“ führt<br />

LVG Heidelberg<br />

Diebsweg 2, 69123 Heidelberg<br />

Tel.: 06221 / 7484-0<br />

Fax: 06221 / 7484-13<br />

E-Mail: poststelle@lvg.bwl.de<br />

Internet: www.lvg-heidelberg.de<br />

BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023 7


BETRIEBSKLIMA<br />

Fluktuation vermeiden – Bindung verstärken<br />

schnell zum „Offboarding“. Je sorgfältiger die Personalauswahl,<br />

desto weniger Abbrüche gibt es. Im schlimmsten Fall stellt man<br />

besser keinen ein, als den Falschen. Zum Vorstellungsgespräch<br />

kann man eine weitere Person als Zuhörer beteiligen. Das kann<br />

ein externer Berater oder ein Mitarbeiter sein. Im Internet gibt<br />

es viele Tipps für ein professionelles Einstellungsgespräch. Als<br />

Alternative zur Einstellung kann man ein kurzes Praktikum oder<br />

zwei Schnuppertage anbieten, damit der Bewerber sich selbst<br />

testen kann.<br />

Flexibilisierung der<br />

Arbeitszeiten<br />

Gute Führung<br />

erlebbar<br />

machen<br />

Einfluss auf Arbeitseinteilung<br />

Entgegenkommen<br />

bei persönlichen<br />

Wünschen<br />

Arbeitgeber-<br />

Marke schaffen<br />

PRÄVENTION VON OFFBOARDING<br />

Man unterscheidet zwei Arten der Prävention. Die primäre Prävention<br />

zielt darauf ab, die Neigung zu einem Abbruch durch<br />

optimale Integration erst gar nicht entstehen zu lassen. Mit der<br />

sekundären Prävention will man den drohenden Abbruch rechtzeitig<br />

erkennen und verhindern. Zur Vorbeugung zählt auch die<br />

Gleichbehandlung aller Mitarbeiter. Wenn Aushilfen und Saisonkräfte<br />

als „drittes Rad am Wagen“ gesehen werden, spüren sie<br />

dies, reduzieren ihr Engagement und suchen eine neue Stelle.<br />

In der Hektik des Alltags denkt man zu wenig daran, dass ein<br />

Neuer auch auf die volle Akzeptanz seiner Kollegen angewiesen<br />

ist. Wer die Wertschätzung auch aus dem Team spürt, wer Anerkennung<br />

vom Vorgesetzten erlebt, fühlt sich wohl und ist motiviert.<br />

Einsteiger brauchen viel Verständnis und Geduld beim<br />

Einlernen, wer anfängt, ist für Kollegen „gewöhnungsbedürftig“.<br />

Es kommt nicht nur darauf an, wie die Kollegen den Neuen wahrnehmen,<br />

sondern wie er die Kollegen wahrnimmt.<br />

ATTRAKTIVITÄT DES JOBS VERSTÄRKT BINDUNG<br />

Die Motive, im Betrieb zu bleiben, sind bei Mitarbeitern individuell<br />

ausgeprägt. Manche legen auf das Betriebsklima besonderen<br />

Wert. Oder auf Handlungsfreiheit bei der Arbeitseinteilung. Oder<br />

auf moderne Betriebsausstattung und Technik. Oder darauf,<br />

dass es nicht durch permanente Überstunden zur Überforderung<br />

kommt. Jüngere Mitarbeiter und Azubis fluktuieren häufiger<br />

als die Generation Y, die am Arbeitsmarkt nicht mehr<br />

Top-Chancen hat.<br />

Bei Eigenkündigung eines Mitarbeiters betreibt man Selbstreflexion:<br />

Was ist die Ursache der Kündigung? Was kann man präventiv<br />

tun? Andererseits lässt man sich durch Forderungen eines Mitarbeiters<br />

nicht erpressen. Jemanden mit „Gewalt und Überredung“<br />

festhalten, funktioniert nur kurzfristig. Wer Zugeständnisse<br />

macht, um ihn zu halten, verliert an Autorität, und wird „ausgenutzt“.<br />

Mitarbeiter lassen sich halten durch Wertschätzung,<br />

durch die Bestätigung, dass jeder durch seine Arbeit Werte<br />

schafft und zum Betriebserfolg beiträgt. Erfreulich, dass dies in<br />

vielen Betrieben realisiert wird.<br />

TIME TO SAY GOODBYE<br />

Der Arbeitgeber nimmt sich Zeit für das Verabschiedungsgespräch,<br />

und zwar auch dann, wenn er selbst enttäuscht und<br />

frustriert über die Kündigung ist. Wenn man sich im Guten<br />

trennt, wird der Mitarbeiter bei seinem neuen Arbeitgeber nicht<br />

schlecht über die letzte Arbeitsstelle sprechen. Eine gute Trennung<br />

hat einen nachhaltigen Effekt auf das Betriebsklima. Der<br />

Ein Wir-Gefühl<br />

erzeugen<br />

Besondere<br />

Leistungen loben<br />

Überforderung vermeiden<br />

Betrieb muss beim Trennungs prozess bewusst darauf achten,<br />

dass das Selbstwertgefühl des Gekündigten bis zum letzten Arbeitstag<br />

erhalten bleibt, damit nicht andere noch Partei für den<br />

Ausgeschiedenen ergreifen.<br />

TEXT UND GRAFIK: Rolf Leicher, Heidelberg, BILD: Grünes<br />

Medienhaus<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

• <br />

• <br />

• <br />

• <br />

• <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

8 BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023


FORUM AUF<br />

DER IPM <strong>2024</strong><br />

„<strong>Beruf</strong>+<strong>Zukunft</strong>“<br />

im Gartenbau<br />

Das Forum „BERUF+ZUKUNFT“ auf der IPM ESSEN stößt<br />

regelmäßig auf großes Interesse, hier eine Aufnahme von<br />

der letzten Veranstaltung im Januar 2023.<br />

Forum <strong>Beruf</strong> + <strong>Zukunft</strong><br />

Zum siebten Mal lädt das Forum „<strong>Beruf</strong>+<strong>Zukunft</strong>“<br />

mit fünf Referentinnen und Referenten auf der<br />

IPM Essen ein, sich über die vielfältigen <strong>Beruf</strong>s- und<br />

<strong>Karriere</strong>wege im Gartenbau zu informieren. In kurzen<br />

Impulsreferaten stellen Absolventen aus dem<br />

Garten bau ihren eigenen <strong>Beruf</strong>sweg vor, berichten<br />

von ihrer aktuellen Tätigkeit und geben Erfahrungen<br />

und Tipps für <strong>Beruf</strong>seinsteiger weiter.<br />

Die Referenten des Forums berichten in einem Überblick über<br />

ihren eigenen beruflichen Lebensweg und darüber, was ihren<br />

heutigen Arbeitsalltag ausmacht. Dabei wird regelmäßig deutlich:<br />

+ + Die Zahl der beruflichen Wege und Möglichkeiten ist viel<br />

größer, als man im Allgemeinen denkt.<br />

+ + <strong>Beruf</strong>swege verlaufen nicht selten anders, als ursprünglich<br />

geplant. Gerade das kann dabei helfen, eine Tätigkeit zu finden,<br />

die zu den eigenen Begabungen und Neigungen passt.<br />

+ + Wo Absolventen beruflich landen, hängt nicht selten davon<br />

ab, wo es schon während der Ausbildung und dem Studium<br />

Kontakte gab, beispielsweise durch ein Praktikum.<br />

Die Beiträge der einzelnen Referenten auf dem Forum sind kurz<br />

und kompakt, schließlich will jeder auf der Fachmesse auch für<br />

sein eigenes Programm unterwegs sein. Wer sich für weitere<br />

Infos interessiert, kann freilich nach dem Forum den Kontakt mit<br />

den Referenten suchen.<br />

Nach der Impulsveranstaltung lädt der Bundesverband der<br />

Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur<br />

e.V. (BHGL) zu einem Rundgang über die IPM Essen<br />

ein. Auf diesem Rundgang werden weitere Unternehmen besucht,<br />

die sich als interessante Arbeitgeber vorstellen.<br />

Im Folgenden ein Überblick zu den Referentinnen und Referenten<br />

des Forums <strong>2024</strong>.<br />

FRIEDERIKE VON FALKEN-<br />

HAYN:<br />

EINKAUF, VERKAUF UND<br />

SOCIAL MEDIA<br />

Nach einer Ausbildung zur Großund<br />

Außenhandelskauffrau bei<br />

vF-Pflanzen von Falkenhayn war<br />

Friederike von Falkenhayn von<br />

2016 bis 2017 als Sales Assistant<br />

bei Deepdale Trees in England tätig.<br />

Es folgte ein Praktikum bei May<br />

Garten- und Landschaftsbau in München. Anschließend studierte<br />

sie Gartenbau (Produktion, Handel, Dienstleistung) in<br />

Weihenstephan. Von 2022 bis 2023 schloss sich eine Baumschulreise<br />

durch Europa an. Im September 2023 trat Friedrike von<br />

Falkenhayn ins familiäre Unternehmen ein (www.vf-pflanzen.de).<br />

Dort gehört zu ihrem Verantwortungsbereich: Der Einkauf bei<br />

regionalen und überregionalen Lieferanten, der Verkauf an<br />

natio nale und internationale Kunden, die Betreuung von Social<br />

Media und die Personalbeschaffung.<br />

BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023 9


IPM ESSEN <strong>2024</strong><br />

NILS FEY:<br />

BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE<br />

INHALTE ANSCHAULICH<br />

AUFBEREITEN<br />

Nils Fey ist gelernter Gemüsegärtner<br />

und hat sich nach seinem<br />

Gartenbaustudium an der HSWT<br />

entschieden, nicht wie geplant<br />

den elterlichen Gemüsebaubetrieb<br />

zu übernehmen, sondern<br />

sich beruflich neu zu orientieren.<br />

Seit diesem Frühjahr ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

zurück am Campus Weihenstephan, wo er für das Verbundprojekt<br />

FiniTo an der Querschnittstelle Betriebswirtschaft arbeitet<br />

(www.hswt.de/forschung/projekt/1837-finito-bwl). Zu seinen<br />

Auf gaben gehört die Erstellung von betriebswirtschaftlichen Inhalten<br />

sowie die Bereitstellung dieser Inhalte über verschiedene<br />

Medien wie Video oder Podcast.<br />

DR. CHRISTIAN FRERICHS:<br />

TORFERSATZSTOFFE<br />

WEITERENTWICKELN<br />

Dr. Christian Frerichs, aufgewachsen<br />

in Ostfriesland, machte<br />

eine Ausbildung zum Zierpflanzengärtner<br />

in Wiesmoor, anschließend<br />

Zivildienst in der<br />

Gärtnerei Birkenhof in Norden.<br />

Es folgten Praxisjahre in der<br />

Gärtnerei Otten, Jever, und bei<br />

Gerhard Schulz Gartenbau in Papenburg, unterbrochen von<br />

einer Zeit an der Meisterschule der LVG Heidelberg. Es folgte<br />

ein Bachelorstudium Produktionsgartenbau und ein Masterstudium<br />

Agrar- und Lebensmittelwirtschaft an der Hochschule<br />

Osnabrück.<br />

Anschließend war Christian Frerichs wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

an der Landwirtschaftskammer NRW in der Kreisstelle<br />

Borken, wo er den experimentellen Teil seiner Dissertation<br />

durchführte. 2023 erhielt er den Doktor-Titel.<br />

Seit 2021 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule<br />

Osnabrück. Dort gehören zu seinen Aufgaben die Leitung<br />

des Nachwuchsforschungsteams ENROK, das sich mit der Weiterentwicklung<br />

von Torfersatzstoffen beschäftigt. Außerdem<br />

hat sich Dr. Christian Frerichs auf die Erfassung und Messung<br />

von Gasemissionen spezialisiert, die aus gemüsebaulich genutzten<br />

Böden, Substraten und Komposten emittieren.<br />

Zum Arbeitsalltag in der Forschung gehören Literaturrecherche,<br />

das Schreiben von Forschungsanträgen, die Kommunikation mit<br />

ProjektpartnerInnen und WissenschaftlerInnen, die Beschaffung<br />

von Versuchsequipment, die Planung/Durchführung/Auswertung<br />

von Versuchen, die Veröffentlichung der Ergebnisse und die Betreuung<br />

von studentischen Projekt- und Abschlussarbeiten. In<br />

näherer <strong>Zukunft</strong> wird Dr. Christian Frerichs auch Aufgaben in der<br />

Lehre übernehmen.<br />

RAPHAEL MAIER:<br />

ZÜCHTUNG UND EINFÜHRUNG<br />

VON KI<br />

Nach dem Abitur war Raphael<br />

Maier zunächst eine Zeit im Ausland.<br />

Es folgte die Ausbildung zum<br />

Gärtner. Danach arbeitete Raphael<br />

Maier im Gemüsebau und im Zierpflanzenbau<br />

sowie in Beratung<br />

und Verkauf sowohl in Deutschland<br />

als auch in Frankreich. Im<br />

Anschluss studierte er Gartenbau in Geisenheim mit einem SBB-<br />

Aufstiegsstipendium und einem Praxissemester in Frankreich<br />

(Melonenzüchtung mit Enza Zaden). In seiner Abschlussarbeit<br />

beschäftigte sich Raphael Maier mit der Züchtung winterharter<br />

Passionsfrüchte (https://amzn.to/3srxw9M).<br />

Heute arbeitet Raphael Maier bei der Firma Lubera in der Züchtung<br />

und im Projektmanagement. Schwerpunkt der Züchtung<br />

sind dabei mehrjährige Bohnen, Ewiger Kohl, Passionsfrüchte,<br />

Melonen, knollige Platterbse und andere Besonderheiten. Zu seinen<br />

Aufgaben im Unternehmen gehören außerdem auch Onlinemarketing,<br />

die Projektleitung zur Expansion auf dem französischen<br />

Markt, die Textredaktion und die Einführung von KI im<br />

Unternehmen.<br />

Fachschule Gartenbau<br />

Bad Zwischenahn<br />

Die Meisterschule im Grünen<br />

Mitten im Gartenbauzentrum<br />

Nordwest-Deutschlands<br />

Gärtnermeister(in) werden:<br />

– Kalkulieren<br />

– Produzieren und verkaufen<br />

– Planen und ausführen<br />

– Mitarbeiter führen und<br />

ausbilden<br />

Wöchentliche<br />

Betriebs besichtigungen<br />

Hogen Kamp 51, 26160 Bad Zwischenahn<br />

Tel. (0 44 03) 6 27 90<br />

info@meisterschule-gartenbau.de<br />

www.bbs-ammerland.de<br />

10 BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023


ULRIKE STROTHMANN:<br />

REDAKTEURIN BEI DER<br />

LANDLUST<br />

Nach einer Ausbildung zur Gärtnerin<br />

im Zierpflanzenbau studierte<br />

Ulrike Strothmann Gartenbau<br />

in Weihenstephan. Es folgte<br />

ein Volontariat in der Gartenbauredaktion<br />

des Verlags Eugen Ulmer.<br />

Anschließend war sie Redakteurin<br />

bei der Zeitschrift GartenEden<br />

in der medienfabrik Gütersloh. Einige Jahre arbeitete Ulrike<br />

Strothmann im Gartencenter der Schwiegereltern mit.<br />

Es folgte eine Zeit als Freie Redakteurin, ehe sie Redakteurin im<br />

Gartenressort bei der Zeitschrift Landlust der Deutschen Medien-<br />

Manufaktur (DMM) wurde, wo sie bis heute tätig ist.<br />

Wir freuen uns sehr, für interessierte Nachwuchskräfte im<br />

Garten bau fünf interessante <strong>Beruf</strong>swege und Tätigkeitsfelder<br />

vorstellen zu können! Nutzen Sie die Gelegenheit, sich für Ihre<br />

eigene berufliche <strong>Zukunft</strong> inspirieren zu lassen und einfach auch<br />

sympathische Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen!<br />

IPM-FORUM BERUF+ZUKUNFT<br />

Donnerstag, 25. Januar <strong>2024</strong><br />

+ 10.30 Uhr: Begrüßung durch die Moderatoren<br />

Marc-Guido Megies (BHGL) und<br />

Christoph Killgus (Verlag Eugen Ulmer)<br />

ORT:<br />

Neues<br />

Congress-<br />

Center Ost<br />

Erdgeschoss<br />

Raum A<br />

Programm Referenten und Referentinnen<br />

+ 10.35 Uhr: Friederike von Falkenhayn, vF-Pflanzen<br />

von Falkenhayn, Bad Zwischenahn: Einkauf, Verkauf<br />

und Social Media<br />

+ 10.50 Uhr: Nils Fey, Hochschule Weihenstephan-<br />

Triesdorf, Betriebswirtschaftliche Inhalte anschaulich<br />

aufbereiten<br />

+ 11.05 Uhr: Dr. Christian Frerichs, Hochschule Osnabrück,<br />

Torfersatzstoffe weiterentwickeln<br />

+ 11.20 Uhr: Raphael Maier, Lubera, Buchs/CH,<br />

Züchtung und Einführung von KI<br />

+ 11.35 Uhr: Ulrike Strothmann, Deutsche Medien-<br />

Manufaktur: Als Redakteurin bei der Landlust<br />

+ 11.50 Uhr: Ausblick<br />

+ 12 Uhr: Ende<br />

Forum <strong>Beruf</strong> + <strong>Zukunft</strong><br />

BILDER: privat<br />

Anschließendes Programm<br />

+ 12 Uhr: Möglichkeit zur Teilnahme am<br />

BHGL-Messerundgang zum <strong>Karriere</strong>einstieg<br />

Landesamt für<br />

Landwirtschaft und<br />

Ländlichen Raum<br />

Führungskraft im Gartenbau<br />

oder Garten- und<br />

Landschaftsbau werden!<br />

Es laden herzlich ein<br />

+ Bundesverband der Hochschulabsolventen/Ingenieure<br />

Gartenbau und Landschaftsarchitektur e. V. (BHGL)<br />

+ Industrieverband Garten (IVG)<br />

+ Messe Essen<br />

+ Verlag Eugen Ulmer, Gartenbauredaktion<br />

Weitere Fragen und Kontakt<br />

+ Christoph Killgus, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart,<br />

E-Mail ckillgus@ulmer.de,<br />

Telefon 0711/4507-181 oder 0170/2152326<br />

Wir bieten die Ausbildung an der<br />

Fachschule für Gartenbau Erfurt zum<br />

• Wirtschafter / Meister oder zum<br />

• Techniker an. Hier hat <strong>Zukunft</strong> Tradition!<br />

Aktualisierte und weitergehende Informationen<br />

zum Programm sind online zu finden auf der Website<br />

www.dega-gartenbau.de.<br />

Geben Sie dort im Suchfeld den Webcode DEGA6013 ein.<br />

Eine Anmeldung ist nicht nötig, aber insbesondere bei<br />

Gruppen für die Vorbereitung hilfreich und erbeten.<br />

Lehr- und Versuchszentrum Gartenbau (LVG)<br />

Leipziger Straße 75 a | 99085 Erfurt<br />

Telefon: +49 361 574157-700<br />

E-Mail: fs.gartenbau@tlllr.thueringen.de<br />

Weitere Informationen unter:<br />

https://tlllr.thueringen.de/bildung/fachschule-erfurt<br />

BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023 11


KONTAKT<br />

Dehner Holding GmbH & Co. KG<br />

Donauwörther Str. 3–5<br />

86641 Rain<br />

ANSPRECHPARTNERIN<br />

Franziska Utschig<br />

T + 49 ( 0 ) 9090 77 72 74<br />

karriere@dehner.de<br />

HIER KANN MAN WURZELN SCHLAGEN<br />

Here you can take root<br />

Dehner bietet seit über 75 Jahren ein berufliches Zuhause<br />

für alle, die es gerne familiär mögen. Wir sind ein moder nes<br />

Familienunternehmen, das auf verantwortungsvolles Wachstum<br />

ausgerichtet ist. Den Markt führen wir mit über 135 Garten-<br />

Centern in Deutschland und Österreich an und begeistern<br />

unsere Kund*innen mit der einzigartigen Dehner-Expertise<br />

für Pflanzen, Garten und Tiere. Darüber hinaus bieten wir über<br />

5.500 Kolleg*innen eine starke Gemeinschaft, die sich gegenseitig<br />

unterstützt und inspiriert.<br />

For over 75 years Dehner has offered a professional<br />

home for all those who like a family atmosphere. We<br />

are a modern family-owned company, which is geared<br />

towards responsible growth. We lead the market with<br />

over 135 garden centres in Germany and Austria and,<br />

with our unique expertise, we are sure to make our<br />

customers enthusiastic about plants, gardening and<br />

animals. In addition, we offer over 5,500 colleagues a<br />

strong supportive and inspiring community.<br />

QUALIFIKATION QUALIFICATIONS<br />

Dehner bietet Arbeitsplätze für unterschiedlichste Qualifikationen<br />

an – von zahlreichen Ausbildungsberufen bis hin zu Führungspositionen.<br />

Begeisterung für den Handel, hohe Kundenorientierung,<br />

Pionier geist und eine selbständige Arbeitsweise sollten<br />

Sie auf jeden Fall mitbringen.<br />

Unsere <strong>Karriere</strong>wege:<br />

+ Direkteinstieg, Fach- und Führungskräfte<br />

+ Traineeprogramm<br />

+ Ausbildung & duales Studium<br />

+ Praktikum<br />

ARBEITSBEREICHE JOB DESCRIPTION<br />

+ Vertrieb<br />

+ E-Commerce<br />

+ Ein- und Verkauf<br />

+ Logistik<br />

+ Verwaltung<br />

STANDORTE LOCATIONS<br />

+ Über 135 Garten-Center in Deutschland<br />

und Österreich<br />

+ Unternehmens zentrale im bayerischen<br />

Rain am Lech<br />

Aktuelle Stellenangebote und weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.dehner.de/jobs<br />

12 BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023


Bild: Barbara Sommer<br />

KONTAKT<br />

Verlag Eugen Ulmer<br />

Wollgrasweg 41<br />

70599 Stuttgart<br />

www.ulmer-verlag.de<br />

FÜR LANDWIRTSCHAFT, NATUR<br />

und Gartenbau<br />

Mit rund 1.600 lieferbaren Büchern, 25 Zeitschriften, vielen takt zu Fachexperten. Ihre Aufgabe ist es auch, wichtige<br />

Webseiten und Datenbanken bietet der Verlag Eugen Ulmer Themen für Publikationen anzustoßen und die Beiträge<br />

Medien in aller Form rund um Gartenbau und Landwirtschaft, für die Leser ansprechend und verständlich aufzubereiten.<br />

Die Zusammenarbeit mit Autoren, Betrieben, Ver-<br />

Natur, Tier und Pflanze. Die Mitarbeitenden in Redaktion und<br />

Lektorat haben selbst einen fachlichen Hintergrund und sind bänden, Schulen, Beratern und Lesern sowie mit den<br />

mit der grünen Branche gut vernetzt. Sie sind zu Veranstaltungen<br />

und in Betrieben unterwegs, suchen und halten Kon-<br />

und im Lektorat abwechslungsreich und<br />

Kollegen im Verlag macht die Arbeit in der Redaktion<br />

vielseitig!<br />

QUALIFIKATION DAS BRINGST DU MIT<br />

+ Abgeschlossenes Studium Gartenbau,<br />

Landespflege, Landwirtschaft, Biologie<br />

und verwandte Studiengänge<br />

+ Freude am Schreiben und Fotografieren,<br />

Bereitschaft zum Reisen<br />

ARBEITSBEREICHE DAS ERWARTET DICH<br />

+ Volontäre (24 Monate) Zeitschriften<br />

(Gartenbau/Landwirtschaft)<br />

+ Weitere Möglichkeiten für Volontariate, Praktika<br />

und Werkstudenten in allen Bereichen des Verlags<br />

möglich. Einfach melden!<br />

Weitere Infos im Netz unter:<br />

www.ulmer-verlag.de/<strong>Karriere</strong><br />

ANSPRECHPARTNERIN<br />

Sabine Gutekunst<br />

Personalleitung<br />

personal@ulmer.de<br />

T + 49 ( 0 ) 711 4507 0<br />

BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023 13


KONTAKT<br />

Gartenbau-Versicherung VVaG<br />

Von-Frerichs-Straße 8<br />

65191 Wiesbaden<br />

GARTENBAU-VERSICHERUNG<br />

Aus Liebe zum Grün<br />

Ob in unserer Zentrale in Wiesbaden oder vor Ort bei unseren<br />

Mitgliedsbetrieben in Deutschland und acht europäischen<br />

Ländern – bei uns arbeiten Menschen, deren Herz für die<br />

Natur schlägt. Bei unseren abwechslungsreichen und sinnstiftenden<br />

Aufgaben schützen wir unsere Mitglieder vor Gefahren<br />

aus Natur und Technik. Dabei sind wir offen für neue,<br />

unkonventionelle Wege – so wie die Natur eben auch. Wir sind<br />

kooperativ, solidarisch und respektvoll. Als sozial<br />

denkender Arbeitgeber unterstützen wir deshalb unsere<br />

Mitarbeitenden mit individuellen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und sicheren Perspektiven. In unserem bunten<br />

Team sorgt unsere gemeinsame Liebe zum Grün für Zusammenhalt<br />

und dafür, dass wir allen Herausforderungen<br />

gewachsen sind.<br />

ARBEITSBEREICHE<br />

+ Außendienst<br />

+ IT<br />

+ Versicherungsbetrieb<br />

+ Verwaltung<br />

+ Rechnungswesen<br />

JETZT BEWERBEN!<br />

Beate Gölden<br />

Tel. + 49 ( 0 ) 611 56 94 247<br />

bewerbung@gevau.de<br />

IHRE KARRIEREMÖGLICHKEITEN:<br />

+ Direkteinstieg/Fach- und Führungskräfte<br />

+ Studium/Ausbildung im Gartenbau<br />

+ Studium/Ausbildung im Versicherungswesen<br />

+ Kaufmännische oder IT-Ausbildung<br />

+ Praktikum oder Werkstudierende<br />

+ Stipendium<br />

Aktuelle Stellenangebote und weitere Informationen<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

www.gartenbau-versicherung.de<br />

14 BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023


Das Team von SafranMatters, von links: Frieder Matter,<br />

Lorenzo Di Leo, Andreas Maier, Eliane Maier, Thomas Matter.<br />

Das Start-up SafranMatters<br />

hat eine ehrgeizige Vision:<br />

landwirtschaftliche Prozesse<br />

mit innovativer Technologie effizienter,<br />

nachhaltiger und wirtschaftlicher<br />

zu gestalten. Frieder, Andreas, Eliane,<br />

Lorenzo und Thomas wollen mit Robotik in der<br />

Landwirtschaft den mühsamen Prozess der Safranernte<br />

automatisieren.<br />

START-UP<br />

Safran<br />

Matters!<br />

Ideen und Projekte<br />

Langfristig soll so eine Vielzahl von bodengebundenen Sonderkulturen<br />

durch den Roboter bewirtschaftet werden. Damit lassen<br />

sich nicht nur die Arbeitsbedingungen weltweit verbessern,<br />

sondern auch der Anbau des teuersten Gewürzes in Deutschland<br />

und Europa ermöglichen.<br />

Kurz erklärt: Die Geschäftsidee in 3–5 Sätzen!<br />

Unser Fokus liegt auf einem modularen und präzisen Agrarroboter,<br />

der vor allem Kleinbauern und Nebenerwerbslandwirten<br />

hilft, ihre Prozesse effizient, nachhaltig und wirtschaftlich zu<br />

gestalten. Wir starten mit einem Roboter für die handarbeitsintensive<br />

Safranernte. Langfristig soll eine Vielzahl bodennaher<br />

Sonderkulturen durch den Roboter bewirtschaftet werden.<br />

Neu, anders, besser: Warum hat das Unternehmen Potenzial?<br />

Wir entwickeln einen kompakten, modularen und präzisen<br />

Roboter, der sich klar von großen Landwirtschaftsmaschinen<br />

abgrenzt. Dabei möchten wir ein Produkt mit kurzer Amortisationsdauer<br />

schaffen, welches für jedermann erschwinglich ist.<br />

Dadurch ermöglichen wir auch Kleinbauern ihre Erträge zu skalieren<br />

und ihre Agrargüter lokal, in guter Qualität und wirtschaftlich<br />

rentabel anzubieten.<br />

Inspiration: Wie kommt man denn auf so was?<br />

Eigentlich ganz simpel: Kaffeetrinken mit einem Kollegen. Unser<br />

Gründer Frieder war in einem Praktikum und hat dort erstmals<br />

vom teuersten Gewürz der Welt gehört. Etwas Neugier, Technikbegeisterung<br />

und Erfindergeist haben ihn schließlich auf die<br />

Idee gebracht, den Safranprozess zu automatisieren.<br />

Team: Wer steckt alles hinter SafranMatters?<br />

Wir sind ein interdisziplinäres Team aus zwei Maschinenbauern<br />

(Frieder und Andreas), zwei Wirtschaftsingenieuren<br />

(Eliane und Lorenzo) und<br />

einem Agraringenieur (Thomas).<br />

Neben unserem<br />

Start-up soll die Zeit für<br />

Gott, Familie, Freunde<br />

und Sport natürlich<br />

auch nicht zu kurz<br />

kommen. Die meisten<br />

von uns kannten sich schon vorher, ein richtiges<br />

Team sind wir aber erst durch den Gründerwettbewerb<br />

GROW in Karlsruhe geworden.<br />

Impulse: Wie hat das Studium in Hohenheim euer<br />

Projekt beeinflusst?<br />

Aus unserem Team hat Thomas in Hohenheim studiert.<br />

Er bringt die notwendige Expertise im landwirtschaftlichen<br />

und technischen Bereich mit. Ohne sein<br />

Wissen und Einsatz, vor allem beim Anbau und Pflege<br />

unseres Testfelds, würden wir heute nicht so weit<br />

sein.<br />

Gründer-Gefühle: Was treibt euch an?<br />

Die Entscheidung zu gründen ermöglicht uns vor<br />

allem, unsere Ideen in die Tat umzusetzen. Außerdem<br />

ist es der erste Weg in die Selbstständigkeit, was uns<br />

ermöglicht, eigene Entscheidungen zu treffen, kreativ<br />

zu sein, Risiken einzugehen und flexibel zu sein. Vor<br />

allem motiviert es uns aber, etwas Neues und Innovatives<br />

zu entwickeln und im landwirtschaftlichen Bereich<br />

einen Beitrag für die Allgemeinheit zu leisten.<br />

Rückblick: Was bewegt euch in den letzten Monaten?<br />

Ein großer Wendepunkt im Juli war auf jeden Fall die<br />

Bewilligung des EXIST-Stipendiums in Kooperation<br />

mit der Universität Hohenheim. Dies ermöglicht es<br />

Prototyp im Einsatz.<br />

BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023 15


KURZMELDUNGEN<br />

uns, gemeinsam und Vollzeit am Projekt zu arbeiten, die Entwicklung<br />

weiter voranzutreiben und die hohen Anfangsinvestitionen<br />

zu stemmen. Ein weiteres Highlight war auch, dass ohne<br />

aktive Werbung und Eigeninitiative sehr viele Leute einfach auf<br />

uns zugekommen sind und uns eingeladen haben, bei verschiedenen<br />

Veranstaltungen unser Projekt vorzustellen. Eine große<br />

Herausforderung ist die Entwicklung und der Bau des zweiten<br />

Prototyps bis zur diesjährigen Safranernte.<br />

Die 44-seitige Broschüre kann kostenfrei über den BLE-Medienservice<br />

als Druckexemplar bestellt oder heruntergeladen<br />

werden (DIN-A4, Artikel-Nr. 3807), www.ble-medien service.de.<br />

TEXT und BILD: BLZ<br />

<strong>Zukunft</strong>: Wo seht ihr euer Start-up in einem Jahr?<br />

In einem Jahr möchten wir zwei weitere Prototypen entwickelt<br />

haben, die einem marktreifen Produkt sehr nah kommen. Außerdem<br />

sind wir auf Investoren- und Fördergeldsuche, wobei sich<br />

hoffentlich eine gute Partnerschaft entwickelt und wir mit dem<br />

gesamten Projekt weiter vorankommen. Wenn alles nach Plan<br />

läuft, hat sich unser Team in einem Jahr noch vergrößert.<br />

TEXT: Uni Hohenheim, BILDER: SafranMatters (2), Miltner/<br />

SWR (1)<br />

Website: safranmatters.de<br />

Instagram: www.instagram.com/safranmatters/<br />

Die Broschüre ist kostenfrei erhältlich.<br />

„DIE GRÜNEN 14“<br />

Das Bundesinformationszentrum<br />

Landwirtschaft<br />

(BZL) stellt in<br />

seiner neuen Broschüre<br />

„Die Grünen 14“ Ausbildungsberufe<br />

im<br />

Agrarbereich vor.<br />

Neben der ausführlichen<br />

Beschreibung der 14 grünen<br />

<strong>Beruf</strong>e erfahren junge Menschen,<br />

welche Fähigkeiten<br />

und Interessen man für die<br />

jeweiligen <strong>Beruf</strong>e mitbringen<br />

sollte. Das Angebot<br />

reicht vom Forstbereich über Landwirtschaft bis hin zu Tierberufen<br />

und der Winzerbranche.<br />

Wer einen solchen <strong>Beruf</strong> ergreift, fühlt sich nicht nur verantwortlich<br />

für seine Umwelt und die Produktion gesunder Lebensmittel,<br />

sondern interessiert sich auch für Agrartechnik und Computer.<br />

Sie bestimmen heute die Arbeit auf dem Feld, im Gewächshaus,<br />

im Weinberg, im Labor oder im Stall. Auch Kundenbetreuung<br />

und Dienstleistungen stehen bei einigen grünen <strong>Beruf</strong>en<br />

auf der Tagesordnung. Mit einer qualifizierten Ausbildung sind<br />

die <strong>Beruf</strong>saussichten sehr gut, denn in der Agrarbranche werden<br />

dringend Nachwuchs- und Führungskräfte gesucht.<br />

EIN PRAKTIKUM IN JAPAN<br />

Während des mehrmonatigen Fachpraktikums mit<br />

meist familiärer Anbindung lassen sich die Arbeitsund<br />

Lebensbedingungen sowie die Sprache und die<br />

kulturellen Besonderheiten Japans hautnah erleben.<br />

Die Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes<br />

(DBV) bietet ab April <strong>2024</strong> fünf jungen Landwirten<br />

und Gärtnern ein Praktikum in Japan.<br />

Bewerben können sich <strong>Beruf</strong>stätige und Studierende im Alter<br />

zwischen 20 und 30 Jahren. Anmeldeschluss ist am 18. Dezember<br />

2023.<br />

Auslandspraktika fördern die eigenen fachlichen, sprachlichen<br />

und persönlichen Kompetenzen und dienen der Völkerverständigung.<br />

„Dieser interkulturelle Austausch bietet eine einzig artige<br />

Möglichkeit für junge Menschen, über den Tellerrand zu schauen.<br />

Durch die Arbeit im internationalen Kontext sammeln die Teilnehmer<br />

Erfahrungen, von denen sie im späteren <strong>Beruf</strong>sleben<br />

profitieren werden“, unterstreicht Gerald Dohme, DBV.<br />

Magdalena Rohrmeier hat an unserem Programm teilgenommen.<br />

Die 24-jährige Masterstudentin im Bereich Agrarmanagement<br />

ist begeisterter Japan-Fan: „Das Programm kam wie gerufen und<br />

die Schorlemer Stiftung hat für mich die Grundlage für ein sorgenfreies<br />

Praktikum geschaffen. Im Frühjahr meines Praktikums<br />

drehte sich alles um die Reisansaat und das Reispflanzen sowie<br />

die vorhergehende Bodenbearbeitung“, erzählt sie. Den Großteil<br />

16 BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023


der Arbeit verbrachte Magdalena Rohrmeier mit praktischen<br />

Tätigkeiten rund um den Gemüse- und Ackerbau. Durch die<br />

verschiedenen Klimazonen ist die Landwirtschaft in Japan sehr<br />

heterogen – was dieses Land zu einem noch spannenderen<br />

Agrarstandort macht.<br />

Das Praktikum ist in den Bereichen Obst- und Gemüsebau,<br />

Zier- und Topfpflanzenproduktion, Garten- und Landschaftsbau<br />

sowie Landwirtschaft möglich. Sprachlich fit gemacht für die<br />

Ankunft in Japan werden die Praktikanten vorab durch einen<br />

mehrwöchigen Intensivkurs, der in den ersten Tagen in Tokio<br />

fortgeführt wird. Das Programm wird vom Bundesministerium<br />

für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziell unterstützt.<br />

Bei Interesse melden Sie sich bei Anne Drischel, Schorlemer<br />

Stiftung des DBV, 030/31904-288 oder E-Mail a.drischel@bauernverband.net.<br />

TEXT: DBV/Schorlemer Stiftung, BILD: Schorlemer Stiftung<br />

wie sie auf Balkonen oder in kleinen Hinterhöfen Gemüse anbauen<br />

können.<br />

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Garten-Apps, die das<br />

Gärtnern einfacher und effizienter machen. Diese Apps bieten<br />

Funktionen wie Pflanzenerkennung, Pflegehinweise, Gießerinnerungen<br />

und vieles mehr. Während sich diese Angebote vor allem<br />

an Hobby-Gärtner richten, nutzen die Profis im Arbeitsalltag unter<br />

anderem smarte Geräte wie Bewässerungssysteme mit Sensoren,<br />

die den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens messen und die<br />

Bewässerung automatisch anpassen. Daneben gewinnen im<br />

Büroalltag von Betriebsleitern und Mitarbeitern smarte Anwendungen<br />

an Bedeutung. Diese Tools umfassen digitale Dokumentenverwaltung,<br />

Terminplanungs-Apps und Auszubildende können<br />

ihr Berichtsheft online führen.<br />

Der Gartenbau hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt.<br />

So sind Digitalisierung und Automatisierung, aber auch Nachhaltigkeit<br />

und die Anpassung an den Klimawandel zu zentralen<br />

Themen geworden.<br />

Wer Gärtnerin oder Gärtner werden will, hat die Wahl zwischen<br />

sieben verschiedenen Fachrichtungen. Die Palette reicht vom Gemüsebau<br />

bis zur Friedhofsgärtnerei. Bei der Entscheidung hilft<br />

der <strong>Beruf</strong>s-Check auf www.beruf-gaertner.de/berufs-check.<br />

Iddeen und Projekte<br />

TEXT und BILD: Grünes Medienhaus<br />

TOTAL DIGITAL<br />

Gärtnerinnen und Gärtner nutzen heute<br />

jede Menge digitale Tools und moderne<br />

Technologie für ihre Arbeit.<br />

Ob durch den Einsatz von Smartphones und Apps,<br />

Online-Beratung oder den Verkauf von Produkten<br />

über das Internet – Gärtnerinnen und Gärtner des<br />

21. Jahrhunderts zeigen, wie Technologie und Natur<br />

Hand in Hand gehen können.<br />

Immer mehr Gärtnereien betreiben zusätzlich zu ihrem Vor-Ort-<br />

Geschäft einen eigenen Onlineshop, der Kundinnen und Kunden<br />

ermöglicht, Pflanzen und Gartenbedarf bequem von der Couch<br />

aus zu bestellen. Daneben setzen Gärtnereien vermehrt auf<br />

Online-Beratung. Dabei stellen Gärtnerinnen und Gärtner ihr<br />

Fachwissen und ihre Erfahrung digital zur Verfügung, zum Beispiel<br />

in Bezug auf Pflanzenpflege, Gartengestaltung oder Pflanzenschutz.<br />

Die Kundinnen und Kunden können per Videokonferenz<br />

oder Chat direkt mit den Experten in Kontakt treten und individuelle<br />

Ratschläge erhalten. Ein weiterer Trend sind Onlinekurse,<br />

zum Beispiel zur Gestaltung eines eigenen Gemüsegartens auf<br />

kleinstem Raum. In diesen Kursen lernen die Teilnehmenden,<br />

BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023 17


KURZMELDUNGEN<br />

Marc-Guido Megies, Geschäftsbereichsleiter der Fakultät Agrarwissenschaften<br />

und Landschaftsarchitektur, mit Bürgermeisterin Birgit Strangmann<br />

beim Eintrag ins Gästebuch der Stadt Osnabrück anlässlich des<br />

75. Jubiläums des Freundeskreises Hochschule Osnabrück Gartenbau &<br />

Pflanzentechnologie und Landschaftsarchitektur.<br />

schulentwicklung (CHE) schrieben sich im letzten Wintersemester<br />

weniger als 400.000 Menschen bundesweit für Studienangebote<br />

ein. Das sind etwa 10 % weniger als noch vor zehn Jahren.<br />

Im Ländervergleich sind Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg<br />

und Niedersachsen am stärksten von diesem Trend<br />

betroffen. Bei den ausgezeichneten <strong>Beruf</strong>schancen kann ich<br />

jungen Menschen nur empfehlen, „Gartenbauwissenschaften“<br />

oder „Pflanzentechnologie“ zu studieren.<br />

AUSGEZEICHNETE BERUFS-CHANCEN<br />

Nicht zuletzt durch die erst kürzlich wieder durchgeführten<br />

Kontaktstudientage macht sich die<br />

Hochschule Osnabrück in besonderer Weise für den<br />

beruflichen Nachwuchs stark und zeigt <strong>Karriere</strong>wege<br />

auf. Wir sprachen mit Marc-Guido Megies,<br />

Geschäfts bereichsleiter der Fakultät Agrarwissenschaften<br />

und Landschaftsarchitektur in Osnabrück.<br />

+++ Welche Neuerungen gibt es an der Hochschule Osnabrück<br />

bei Studiengängen, die auf Tätigkeiten im und für den Produktionsgartenbau<br />

vorbereiten?<br />

Die Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur<br />

befindet sich in der Vorbereitung der Reakkreditierung für die<br />

Studienangebote, die erstmalig im Wintersemester 2025/26 neu<br />

angeboten werden. Neu am Start ist in diesem Wintersemester<br />

2023/24 der Weiterbildungsbachelorstudiengang „Pflanzentechnologie<br />

in der Agrarwirtschaft (B.Sc.)“ mit 15 Studienplätzen<br />

gegangen, der sehr gut nachgefragt wird. Hier lädt die Hochschule<br />

gerne Interessierte ein, auch einzelne kostenpflichtige<br />

Module auf Zertifikat zu studieren. Infos gibt es unter www.hsosnabrueck.de/studienangebot/bachelor/pflanzentechnologie.<br />

+++ Wie entwickeln sich in Osnabrück die Studierendenzahlen in<br />

diesen Studiengängen für den Produktionsgartenbau?<br />

Die Studienplätze im Bachelor „Angewandte Pflanzenbiologie –<br />

Gartenbau, Pflanzentechnologie“ sind voll besetzt worden. Es<br />

lagen mehr als doppelt so viele Bewerbungen vor. Beim Master<br />

Nutztier- und Pflanzenwissenschaften sind mehr Bewerbungen<br />

als Studienplätze vorhanden gewesen. Fast alle Studienplätze<br />

sind belegt. Viele Studierende arbeiten schon jetzt darauf hin,<br />

das Studienangebot im nächsten WiSe <strong>2024</strong>/25 wahrzunehmen.<br />

Laut einer veröffentlichten Auswertung des Centrums für Hoch-<br />

+++ An welchen Themen und Fächern ist aktuell besonderes<br />

Interesse der Studierenden zu spüren?<br />

Die seit ihrer Einführung im WiSe 2018/19 eingerichtete Vertiefung<br />

Pflanzentechnologie im Studiengang Angewandte Pflanzenbiologie<br />

stößt auf anhaltend sehr großes Interesse. Bundesweit<br />

wird diese Vertiefung ausschließlich in der Fakultät Agrarwissenschaften<br />

und Landschaftsarchitektur an unserer Hochschule<br />

angeboten.<br />

+++ Welche Beobachtungen an der Hochschule dürfen der<br />

grünen Branche Mut machen?<br />

Zahlreiche junge, verantwortungsvolle, sehr engagierte Studierende<br />

bereiten sich an der Hochschule unter anderem mit dem<br />

Besuchen von Lehrveranstaltungen angewandter Wissenschaften,<br />

der Durchführung von berufspraktischen Projekten und Teilnahme<br />

an Exkursionen im In- und Ausland auf den Arbeitsmarkt<br />

vor. Die grüne Fakultät der Hochschule Osnabrück bleibt eine<br />

Präsenzhochschule! Es werden sehr viele Forschungsprojekte in<br />

Kooperation mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen<br />

durchgeführt, aus denen viele Promotionen im gartenbauwissenschaftlichen<br />

Bereich erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

+++ Bei welchen Themenfeldern ist die grüne Branche aus Sicht<br />

der Hochschule besonders herausgefordert – und was sind<br />

dabei Handlungswünsche?<br />

In <strong>Zukunft</strong> soll im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der<br />

Nachhaltigkeit ressourcenschonend Obst und Gemüse produziert<br />

werden, um die Bevölkerung gesund zu ernähren. Die zunehmenden<br />

unbeständigen Wetterverhältnisse in Deutschland<br />

erfordern eine zunehmend geschützte Produktion unter kontrollierten<br />

Bedingungen in vielen Bereichen; Beispiele sind Heidelbeeranbau<br />

unter Folie oder der Salatanbau in der Urban Vertical<br />

Farm! Durch die tropischen Sommernächte kann der Salat in<br />

vielen Regionen Deutschlands unter freiem Himmel nicht mehr<br />

gedeihen. Er „schießt“, weil es nachts zu warm ist. Auch Kräuter<br />

werden geschützt angebaut. Das erfordert einerseits hohe<br />

Inves titionen in den Betrieben und andererseits die Bereitschaft<br />

des Verbrauchers, für gesundes Obst und Gemüse mehr Geld<br />

auszugeben. Es bedarf der Überzeugung aller Beteiligten, diesen<br />

Weg gemeinsam einzuschlagen.<br />

FRAGEN: Christoph Killgus; BILD: Hochschule Osnabrück<br />

18 BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023


Alle Kontrollergebnisse werden per Tablet registriert<br />

und Fotos per Mail an die betreffenden Gärtner<br />

geschickt, falls es etwas zu beanstanden gibt.<br />

fünf Friedhofsgärtnern, von denen alleine einer schon über<br />

180 Pflegegräber hat. Auf anderen Friedhöfen, vor allem außerhalb<br />

der Städte der beiden Bundesländer, hat der Kontrolleur<br />

nur wenige Gräber zu begutachten und besucht dafür viele<br />

Friedhöfe pro Tag.<br />

GENAU GEPLANT UND DOKUMENTIERT<br />

Nicht immer ist es für den Kontrolleur leicht, die Gräber auch<br />

wirklich zu finden – vor allem, wenn es abgelegen von anderen<br />

ist wie das Grab am Rande des Badenstedter Friedhofs unter<br />

einem Baum, halb versteckt zwischen Waldsteinien. „Ich orientiere<br />

mich zwar an Grabnummern und Grabfeldern. Aber das allein<br />

reicht nicht immer. Oftmals helfen mir erst Foto vom letzten<br />

Jahr, die Namen auf den Grabsteinen, die Form der Steine, um<br />

das Grab zweifelsfrei zu identifizieren.“ Und manchmal müsse<br />

auch der zuständige Gärtner beim Finden helfen. Die wenigsten<br />

Gärtner sind allerdings vor Ort, wenn<br />

Pape kommt. Wenn, dann trifft er den einen<br />

oder anderen eher per Zufall dort.<br />

Besondere <strong>Beruf</strong>e<br />

Wie sieht eigentlich die<br />

Arbeit eines Grabkontrolleurs<br />

aus?<br />

Dazu haben wir<br />

Benjamin Pape von<br />

der Treuhandstelle<br />

für Dauergrabpflege<br />

Niedersachsen/Sachsen-<br />

Anhalt einen Tag lang auf<br />

dem Friedhof begleitet. Der<br />

gelernte Landschaftsgärtner<br />

ist über einige Umwege vor zwei<br />

Jahren zur Treuhandstelle nach Hannover<br />

gekommen – und möchte seinen Job als Grakontrolleur<br />

heute nicht mehr missen.<br />

ALS<br />

GRABKONTROLLEUR<br />

unterwegs für die<br />

Dauergrabpflege<br />

Kontrollen von Cuxhaven bis runter<br />

nach Zeitz, 40.000 Autokilometer<br />

pro Jahr, bis zu 15<br />

bis 20 Friedhöfe pro Tag, das<br />

alles von Frühjahr bis Herbst<br />

und möglichst effektiv –<br />

das alles funktioniert nur<br />

mit genauer Planung. Zum<br />

einen mit exakter Tagesund<br />

Routenplanung, zum<br />

Den Job erledigt er nicht nur mit sehr viel Freude – sondern<br />

auch mit Hingabe und Akribie, wie wir bei unserem Besuch auf<br />

dem Friedhof Hannover-Badenstedt beobachten konnten.<br />

Rund 20.000 Gräber pro Jahr kontrolliert Pape darauf, ob Gärtner<br />

ihre vertraglich festgelegte Pflegeverpflichtung im Rahmen<br />

der Dauergrabpflegeverträge genau einhalten. Und kommt dabei<br />

viel herum. Denn auf manchem Friedhof haben gleich mehrere<br />

gärtnerische Partnerbetriebe Pflegegräber – wie auf dem<br />

Badenstedter Friedhof. Hier kontrolliert Pape die Arbeit von<br />

Benjamin Pape hat einen kritischen Blick auf jedes Grab mit<br />

Treuhandvertrag. Nur freitags ist für ihn in der Regel Bürotag in der<br />

Treuhandstelle. Da arbeitet er seine Aufzeichnungen und Beobachtungen<br />

der Woche ab, versendet die Ergebnisprotokolle, plant die<br />

nächste Woche vor. Die startet pünktlich ab sieben Uhr morgens.<br />

BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023 19


BERUFSWEGE<br />

So sollten sie immer sein: Die Dauergrabpflege-Gräber in einem Top-Zustand.<br />

Dass die Treuhandstelle alle an Verträge gebundenen Gräber<br />

regelmäßig unangekündigt auf ihren Pflegezustand kontrolliert,<br />

ist Vertragsbestandteil, für die Kunden wichtig – und wird transparent<br />

kommuniziert. So besucht auch Pape jeden Friedhof in<br />

auffälliger Treuhandkleidung mit lila Poloshirt und Aufschrift, beanderen<br />

mit einem speziellen EDV-Programm. In diesem sind<br />

alle Kontrollgräber hinterlegt, unter anderem der dazu jeweils<br />

bestehende Vertrag, die Lage, abgerechnete Anzahl und Art der<br />

Pflanzen und die Pflegezustände. Pape kontrolliert, fotografiert<br />

und legt alles, auch Codes für eventuelle Mängel, im Tablet ab.<br />

Die pflegenden Gärtnereibetriebe werden über das Kontrollergebnis<br />

schnell informiert und reagieren in der Regel auch zügig,<br />

beheben die Mängel oder holen nach, was noch gemacht werden<br />

muss – von der Unkrautbeseitigung über Pflanzenaustausch<br />

bis zum Erdauffüllen. Die Gärtner schicken einen Erledigungsvermerk,<br />

manchmal Fotos, zurück, sobald der Mangel<br />

beseitigt ist.<br />

Ob bei einem Grab während der Laufzeit eines Treuhandvertrages<br />

auch einmal eine komplette Neuanlage ansteht, entscheidet<br />

der ausführende Gärtner eigenverantwortlich nach der Laufzeit<br />

und noch vorhandenem Kapital und Zinsen im Vertrag. „Wenn ein<br />

Vertrag in fünf oder zehn Jahren ausläuft, aber das Grab wirklich<br />

nicht mehr schön aussieht und auch nicht mehr gut gestaltbar ist,<br />

geben wir auch mal den Impuls, eine Neuanlage vorzunehmen“,<br />

erläutert Pape. Bleiben am Ende einer Vertragslaufzeit noch kleine<br />

Restsummen übrigen, werden die für soziale Zwecke gespendet.<br />

VIEL FEINGEFÜHL WICHTIG<br />

Ein Blick morgens auf den Ankündigungskasten der Kapelle des<br />

jeweiligen Friedhofs reicht – und Benjamin Pape weiß, wann er<br />

welchen Bereich meiden sollte, um dort möglichst keine Beerdigung<br />

zu stören. „Solche Felder lasse ich aus und kontrolliere sie<br />

zu einer anderen Uhrzeit“, sagt er. Pape benötigt für seine Aufgaben<br />

nicht nur ein geschultes gärtnerisches Auge, sondern<br />

auch eine große Portion Feingefühl: Den Gärtnern gegenüber,<br />

denn er kontrolliert schließlich deren Arbeit – und das unangemeldet.<br />

Er protokolliert und kreidet unter Umständen an. Aber<br />

auch den Angehörigen und Grabkunden gegenüber. Denen, die<br />

sich beschweren, aber auch Friedhofsbesuchern, die sich mit<br />

unterschiedlichsten Anliegen an ihn wenden, auch, wenn er gar<br />

nicht für sie zuständig ist – und sie dann behutsam an die zuständigen<br />

Stellen und Ansprechpartner verweist. Oder solche, die<br />

sich einfach mal kurz am Grab unterhalten möchten.<br />

Seminarangebote 2023/<strong>2024</strong><br />

DEULA Witzenhausen GmbH<br />

Wir vermitteln PRAXISORIENTIERTES WISSEN!<br />

www.deula.de/witzenhausen<br />

+49 5542 600317<br />

20 BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2022


drucktem Dienstauto und Flyer, die am Auto hängen. Dass die<br />

Hinterbliebenen ihn und seine Arbeit durchaus willkommen heißen,<br />

merkt er immer mal wieder an den Reaktionen bei seinen<br />

Besuchen. „Erst kürzlich hat sich jemand richtig gefreut, dass das<br />

Erfüllen seines Vertrages auch wirklich unter die Lupe genommen<br />

wird“, berichtet der Kontrolleur. Das erhöhe die Glaubwürdigkeit<br />

der Dauergrabpflegeverträge für beide Seiten enorm. Jedes<br />

Treuhandgrab wird auf diese Weise in der Regel einmal im<br />

Jahr überprüft. Pape teilt seinen Kontrollbestand dafür in Gruppen<br />

auf und achtet darauf, dass jede Gruppe in jedem Jahr zu<br />

einer anderen Jahreszeit gesichtet wird. „Dass ich den Zustand<br />

bei jeden Besuch genau kontrolliere, ist auch wichtig, falls mal<br />

Kundenbeschwerden kommen. Dann kann ich genau vorweisen:<br />

Am Tag XY sah das Grab so und so aus.“ Letztendlich gebe die<br />

regelmäßige Kontrolle allen Beteiligten ein gutes Gefühl, dass<br />

jemand den Zustand eines Grabes überwacht und wertschätzt –<br />

weit über den Tod hinaus.<br />

Dass es mit der gärtnerischen Pflege bei den Treuhandgräbern<br />

aber wirklich Probleme gibt, ist selten. Bisher habe er nur einen<br />

einzigen Fall erlebt, an dem Pflegegräber einem Gärtner wirklich<br />

weggenommen und an einen anderen Vertragsgärtner weitergegeben<br />

wurden, weiß Pape. Noch seltener sei es notwendig, dass<br />

ein Gärtner wirklich ganz aus den Verträgen der Treuhandstellen<br />

genommen werde. Spürt er Veränderungen auf den Friedhöfen –<br />

beispielsweise in Richtung der Grabgestaltung? „Ja, ganz klar ist<br />

das Klima ein großes Problem: Die Bodendecker trocknen vielfach<br />

aus. Es treten plötzliche Frostschäden an einzelnen Stellen<br />

auf. Es sind einfach immer mehr Extreme, die wir beobachten.“<br />

Solche Einzelschäden toleriert er deshalb häufig bei den Kontrollen,<br />

wenn er aus gärtnerischer Sicht sicher ist, dass sich die betroffenen<br />

Pflanzen wieder erholen. Ansonsten erhält der jeweilige<br />

Gärtner die Aufforderung, die Stellen auszubessern und das per<br />

Foto zu belegen.<br />

EINE BERÜHRENDE ARBEIT<br />

Was mag er an seinem Job besonders? Ist es ihm vielleicht nicht<br />

auch manches Mal zu eintönig, 80 Gräber in Folge zu kontrollieren?<br />

„Nein“, sagt Pape. Denn er schätzt die Vielfalt seiner Arbeit,<br />

den guten Kontakt zu beiden Seiten – Gärtnern wie Kunden, jeden<br />

Tag woanders zu sein, die Freiheit seiner Tätigkeit. Pape<br />

macht seine Arbeit auch deshalb sehr gerne, weil er es liebt,<br />

draußen zu sein, die Atmosphäre der Friedhöfe mag, sich für die<br />

Geschichten, die hinter jedem Grab stehen, interessiert. „Jedes<br />

Grab, auch unsere regelmäßigen Protokolle, erzählen Geschichten:<br />

Wer war der Verstorbene, gibt es Hinterbliebene, kümmert<br />

sich jemand, welche Besonderheiten werden über den Tod des<br />

Verstorbenen hinaus gepflegt? So erzählt Pape von einem Grab,<br />

Besondere <strong>Beruf</strong>e<br />

DEULA-Bildungszentren<br />

Partner in der Aus- und Weiterbildung<br />

Immer in Ihrer Nähe<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

und weitere Lehrgänge <br />

Schulung für ausgewählte Seminare<br />

auch vor Ort möglich:<br />

DEULA Schleswig-Holstein,<br />

<br />

DEULA Mecklenburg-Vorpommern/UFAT,<br />

<br />

DEULA Westerstede, LLFG LLG Iden, <br />

DEULA Freren,<br />

DEULA Hildesheim, DEULA LLFG Westfalen-Lippe,<br />

Quedlinburg, <br />

DEULA Westfalen-Lippe, Rheinland, DEULA DEULA Witzenhausen,<br />

<br />

Rheinland,<br />

DEULA DEULA Rheinland-Pfalz, Witzenhausen, DEULA Baden-Württemberg,<br />

Rheinland-Pfalz, <br />

DEULA Bayern, DEULA Großbeeren<br />

Bundesverband DEULA e. V.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wollen Sie Meister*in oder<br />

Techniker*in werden?<br />

Dann besuchen Sie unseren<br />

Informationstag an der<br />

Staatlichen Meister- und<br />

Technikerschule für Weinbau und<br />

Gartenbau Veitshöchheim<br />

am Samstag, den 16. März <strong>2024</strong>,<br />

von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr.<br />

Anmeldeschluss für den Schulbesuch: 1. April <strong>2024</strong><br />

Weitere Auskünfte:<br />

Staatliche Meister- und<br />

Technikerschule<br />

für Weinbau und Gartenbau<br />

An der Steige 15<br />

Tel. 0931 9801–3203<br />

97209 Veitshöchheim<br />

E-Mail: poststelle@lwg.bayern.de<br />

Internet: www.fachschule-veitshoechheim.bayern.de<br />

BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023 21


BERUFSWEGE<br />

INFOKASTEN<br />

Eine Besonderheit, die ein Hannoverscher Friedhofsgärtner<br />

seinen Kunden bietet: Die Zeit zwischen Bestattung und<br />

neuer Bepflanzung eines Grabes wird mit einer bunten,<br />

tröstenden Bepflanzung überbrückt.<br />

das zu seinem weißen Grabstein immer auch eine weiße Bepflanzung<br />

bekommt. So steht es im Vertrag. „Vielfach ist das festgelegt<br />

und erfolgt, obwohl es keine Angehörigen mehr gibt“, sagt<br />

Pape. Das bewege ihn sehr. Andere wünschen sich integriert in<br />

die Gestaltung immer auch Pflanzen aus dem eigenen Garten des<br />

Verstorbenen. Manche kleinen liebevollen Gesten oder Inschriften<br />

erzählen vom innigen Verhältnis zu dem Verstorbenen. „Mich<br />

berühren solche Dinge immer noch“, sagt Pape. „Ich habe aber<br />

aufgehört, nach den Geburtstagen und Todesdaten zu schauen.<br />

Viel zu oft habe ich da schon mein eigenes Geburtsjahr gesehen“,<br />

sagt der 40-Jährige.<br />

+ Das Interesse an der vertraglich abgesicherten Dauergrabpflege,<br />

Grabmalvorsorge und Bestattungsvorsorge<br />

ist in den vergangenen Jahrzehnten ständig gewachsen,<br />

sagt die Treuhandstelle für Dauergrabpflege. Die Aufgabe<br />

dieser berufsständischen Organisation der<br />

Friedhofsgärtner ist es, die mit den Verstorbenen oder<br />

Hinter bliebenen vereinbarten Leistungen in den Treuhand<br />

verträgen bis zum Ablauf der Verträge zu erbringen<br />

und zu kontrollieren. Im gesamten Bundes gebiet<br />

bestehen solche Einrichtungen. Sie sind zusammengeschlossen<br />

in der Gesellschaft deutscher Friedhofsgärtner<br />

mbH, Berlin. Zu den Hauptaufgaben der Treuhandstelle<br />

gehört es, die Treuhandverträge zu<br />

verwalten, Zinsen zu erwirtschaften, damit die jährlichen<br />

Inflationsraten aufgefangen werden können, die<br />

Leistungen auf den Friedhöfen zu kontrollieren und die<br />

Verträge auf einen Nachfolgebetrieb zu übertragen,<br />

wenn der bisherige Vertragspartner sein Geschäft aufgibt<br />

oder wiederholt schlechte Leistungen erbringt. Zu<br />

den Partnerbetrieben der Treuhandstellen zählen<br />

Bestattungs unternehmen, Friedhofsgärtnereien und<br />

Steinmetzbetriebe. Nach Abschluss eines Treuhandvertrages<br />

und Einzahlung der Vertragssumme – egal, ob<br />

für die Dauergrabpflege oder für Steinmetzleistungen –<br />

führt der Partnerbetrieb alle vertraglich vereinbarten<br />

Leistungen aus. Die Ausführung der Leistungen wird –<br />

soweit möglich – regelmäßig und unangekündigt von<br />

der Treuhandstelle durch einen sachkundigen Kontrolleur<br />

überprüft. Auch die Treuhandstelle selbst wird regelmäßig<br />

und freiwillig durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

kontrolliert. Die Treuhandstelle ist<br />

stets auf der Suche nach neuen Partnerbetrieben. Interessenten<br />

aus Niedersachsen/Sachsen-Anhalt können<br />

sich gerne mit ihr in Verbindung setzen.<br />

TEXT und BILDER: Katrin Klawitter, Wedemark<br />

Titelbilder: privat<br />

„Jedes Grab, auch unsere regelmäßigen Protokolle<br />

erzählen Geschichten“, sagt Benjamin Pape.<br />

Redaktion: Christoph Killgus (verantwortlich), Tel +49 711/4507-181, dega@ulmer.de – www.dega-gartenbau.de<br />

Anzeigen: Marc Alber (verantwortlich), Tel +49 711/4507-126, malber@ulmer.de<br />

Satz&Layout: TextMedia – Eva Maria Weermann<br />

Druck: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Augsburger Straße 722, 70329 Stuttgart<br />

Verlag: Eugen Ulmer KG, Wollgrasweg 41, 70599 Stuttgart (Hohenheim)<br />

IMPRESSUM<br />

22 BERUF+<strong>Zukunft</strong> 2023


GRÜNER<br />

GRÜNER<br />

STELLENMARKT<br />

STELLENMARKT<br />

Die Die für die Die Jobbörse Jobbörse für für die die grüne grüne Branche,<br />

Branche,<br />

für für für Die Gartenbau Gartenbau Jobbörse für und und die Landwirtschaft.<br />

Landwirtschaft.<br />

grüne Branche,<br />

für Gartenbau und Landwirtschaft.<br />

Als Sie<br />

Als Abonnent*in Abonnent*in erhalten erhalten Sie<br />

Sie<br />

Als Abonnent*in 100 100 Euro Euro erhalten Rabatt<br />

Rabatt<br />

Sie<br />

auf auf Ihre Ihre 100 Stellenanzeige.<br />

Stellenanzeige.<br />

Euro Rabatt<br />

auf Ihre Stellenanzeige.<br />

www.gruener-stellenmarkt.de/abo<br />

www.gruener-stellenmarkt.de/abo<br />

www.gruener-stellenmarkt.de/abo<br />

Der Der Der Rabatt Rabatt ist ist pro ist pro pro Abonnent*in Abonnent*in einmal einmal pro pro pro Kalenderjahr Kalenderjahr einlösbar.<br />

einlösbar.<br />

Der Der Rabatt ist ist pro pro Abonnent*in einmal pro pro Kalenderjahr einlösbar.<br />

Der Rabatt ist pro Abonnent*in einmal pro Kalenderjahr einlösbar.<br />

www.gruener-stellenmarkt.de<br />

ist ein www.gruener-stellenmarkt.de<br />

ist ist ein ein Angebot des Verlag Eugen Ulmer<br />

ist ist ein ein Angebot<br />

www.gruener-stellenmarkt.de<br />

des des Verlag Eugen Ulmer<br />

des des Verlag Eugen Ulmer


Seit 175 Jahren versichern wir den professionellen<br />

Gartenbau gegen Gefahren aus Natur und Technik.<br />

Wir sind in 8 europäischen Ländern vertreten und<br />

Teil einer nachhaltigen, innovativen <strong>Zukunft</strong>sbranche.<br />

Die Aufgaben bei uns sind vielfältig und spannend.<br />

Dafür brauchen wir Dich in unserem Team.<br />

Denn gemeinsam sind wir allem gewachsen.<br />

gartenbau-versicherung.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!