Unter der Staleke 232, Winter 2023

EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser unserer Heimatzeitung „Unter der Staleke“,
C privat
FÜRCHTET
EUCH NICHT
das Weihnachtsfest steht kurz vor der Tür! Wir alle sind im hektischen Endjahresspurt
und kaufen vielleicht noch die letzten Geschenke, backen Plätzchen und bereiten den
Essensplan für den Heiligabend vor. Das hört sich nach typischem vorweihnachtlichem
Stress an, wie er jedes Jahr vorkommt.
Doch dieses Jahr ist alles anders. Nach den Corona-Jahren, die an uns allen nicht
unbeschadet vorbeigegangen sind, kommen jetzt bewusster immer mehr Krisen auf
uns zu. Ob u.a. Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt, Klimakrise, steigende Preise, Wohlstandsverlust
oder gesellschaftliche Konflikte – das Leben bringt gefühlt immer mehr
Sorgen und Nöte mit. Unsere privaten, kleinen und großen, Probleme noch gar nicht
mit einkalkuliert.
Damit verbunden sind Ängste über die Zukunft, die viele Menschen in sich tragen.
Angst ist grundsätzlich aber nichts Schlimmes, sondern stärkt unsere Aufmerksamkeit
auf das Leben um uns herum. Die Tageszeitung „die Welt“ schrieb einmal, dass ohne
Angst die Menschheit nicht dort wäre, wo sie heute ist. Sie hat uns in vielen Situationen
in der Menschheitsgeschichte das Leben gerettet. All diese Reaktionen gehen einher
mit dem eigentlichen Nutzen der Angstzustände: der extremen Aufmerksamkeits- und
Leistungssteigerung, die den Körper und Geist in einen Zustand versetzt, der Angst entgegenzutreten.
„Mit der Angst im Nacken läuft es sich beispielsweise schneller“, ist ein
bekanntes Sprichwort. Natürlich ist Angst nur dann ein guter Begleiter, wenn sie sich
nicht dauerhaft festsetzt und beginnt, einen krank zu machen.
Auch in der Weihnachtsgeschichte geht es viel um das Thema „Angst“. Dunkelheit,
Kälte und Not sind auch Ausdruck in dieser Geschichte. Herodes hatte Angst um seinen
Thron, Maria hatte Angst um ihren Verlobten und die Hirten hatten Angst als ihnen die
Engel erschienen. Und trotzdem ist die biblische Weihnachtsgeschichte eine Botschaft
gegen die Angst und ein Sinnbild für Hoffnung und Nächstenliebe. „Fürchtet Euch
nicht“ ist die Botschaft zu Weihnachten. Jesus ist in die dunkle Welt gekommen.
Natürlich kann ich mit der Weihnachtsgeschichte nicht meine Ängste und Sorgen im
hier und jetzt bereinigen, aber ich kann mir bewusst machen, dass es immer Krisen,
Nöte und Ängste gab und dass man auch aus diesen schwierigen Phasen meistens
herausgekommen ist. Niemand weiß, was in Zukunft passiert! Auch wenn das Leben
nicht nach meinen Wüschen und Vorstellungen verläuft, darf ich meinen Blick auf die
Hoffnung nie verlieren. Hoffnung und Liebe, die auch mit der Geburt Jesus in die Welt
und auch in mein Leben gekommen ist. Diese Geschichte sollte für uns, nicht nur zu
Weihnachten, eine Rolle spielen.
Ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, verbunden mit den allerbesten Wünschen
für das JAHR 2024,wünscht Ihnen von ganzem Herzen.
Ihr Gerhard Wüst
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UNTER DER STALEKE WINTER 2023 | 3