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afrika special tansania<br />
buschfieber Philanthropie und safaris treiben Fabia Bausch und Nicolas Negre an. Chem Chem ist das Kind dieser<br />
leidenschaft. stilvoller als in diesen drei lodges kann man der Wildnis nicht näher kommen<br />
k<br />
ennst du die Geschichte von der Akazie und der Giraffe?“<br />
Sokoine ist ein großartiger Geschichtenerzähler. Schon den<br />
ganzen Tag lausche ich seinen Erzählungen. Seit der Massai<br />
mich heute Morgen, bildlich, an die Hand genommen hat,<br />
und mir seitdem sein Afrika zeigt, zumindest einen Teil<br />
davon. Sokoine, „der zum Markt geht, weil ich am Markttag<br />
geboren wurde“, ist mein Guide und marschiert mit mir durch<br />
die Savanne in Richtung ManyaraSee, im Nordosten von Tansania. „Zu Fuß?<br />
Ohne Gewehr?“ Sokoine deutet nur wortlos auf seinen Speer. Das sollte mich<br />
beruhigen? Meine Walking Safari wird eine Lehrstunde par excellence. Zu<br />
jedem Grashalm, zu jeder Tierfährte, jeder Losung kann mein Massai etwas<br />
erzählen, Berührendes, Lustiges, Faszinierendes. Aber die Geschichte mit der<br />
Giraffe kenne ich noch nicht. Also beginnt Sokoine zu erzählen.<br />
„Als der gute Geist alles Leben erschaffen hatte, da war die Akazie noch<br />
ein kleines Bäumchen und die Giraffe nur so groß wie eine Antilope. Ihre Lieblingsspeise<br />
waren die Blätter der Akazie. Da dachte sich die Akazie, ich wachse<br />
zu einem Baum empor, dann erreicht die Giraffe meine Blätter nicht mehr. Die<br />
Giraffe aber tat es ihr nach, streckte die Beine und den Hals und kam so wieder<br />
an die Blätter heran. Nun ließ die Akazie Dornen sprießen an ihren Ästen.<br />
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