afrika special tansania KEIN SCHÖNER ZELT IN DIESER WELT die Teppiche und Kissen, Tische und sofas der sieben Zelte fertigen Handwerker nach entwürfen der britischen designerin Charlotte Berney vor ort. Für safari-gemäßes Buschfrühstück sorgt stevie, Guide, Tracker und wandelndes lexikon 62 Traveller‘s World
Horn an Horn, mit nickenden Köpfen und Dauergebrüll. Dieses Muhen, Blöken und Röhren, das sich wie „gnuuu“ anhört, erzählt Stevie weiter, hat ihnen bei den Massai ihren Namen eingebracht. Und aufgrund ihres Erscheinungsbildes noch wenig Follower auf Instagram, kann ich mir nicht verkneifen. Die Massai wissen dazu eine schöne Geschichte: Ihr zufolge wurde das Gnu aus Teilen geschaffen, die übrig geblieben waren, als die Götter die Tiere schufen: der Kopf von einer Heuschrecke, die Streifen am Hals vom Zebra, der Schwanz eines Pferdes, die Hörner vom Büffel und das Geläuf von der Hyäne. So zusammengeschustert, gewinnt das Gnu zwar keinen Schönheitswettbewerb, hat aber dafür andere Qualitäten: die Muskulatur extrem leistungsfähig, die Nase so fein, dass es Wasser wie Fressfeinde schon aus weiter Ferne wittert, der Rücken abfallend wie ein Porsche-Heck für eine hocheffiziente Lauftaktung, die auf bis zu 80 Stundenkilometer beschleunigen kann (Hyänen und Löwen können da nicht mithalten). Und das Ökosystem braucht sie: Denn weil Gnus das Gras kurz weiden, halten sie Buschfeuer im Zaum. Mit Tonnen an Exkrementen düngen sie zudem den Boden für neues Leben, das Wachstum von Gras und Bäumen, das Insekten, Vögeln und Säugetieren Lebensräume und Nahrungsquellen schenkt, vom Schmetterling bis zum Elefanten. Auch für den Autor wird es Zeit für den Lunch. Jimson, der gute Geist des Camps, serviert ihn stilgerecht unter einer großen Schirmakazie vor dem Hauptzelt. Und Jackson, der Koch, hat wieder mal gezaubert. Ihm gelingt immer wieder mit einfachsten Mitteln eine erstaunlich grandiose Küche, auch der Weinkeller kann sich sehen lassen, meist gefüllt mit südafrikanischen Tropfen. Und zum Sundowner oder zur abendlichen Zigarre passt die breite Auswahl an Whiskys, Wodkas und Gins. Wobei die Ladys, verrät Jimson, ganz süchtig nach Amarula sind, einem Sahne-Likör aus den Früchten des Marula-Baums, der leicht nach Karamell schmeckt. Des Autors Blick wandert über den gedeckten Tisch hinweg über das weite Land. Ein Geschenk der Götter, denke ich. Und ja: auch ein Verdienst von Bernhard Grzimek, der dafür sorgte, dass die Serengeti am Leben blieb. TW UND DAS WÄRE IHR PREIS GEWESEN Wilderness UsaWa serengeti, sechs Zelte für zwölf Personen, einschließlich Mahlzeiten, Pirschfahrten, Walking safaris etc., von 870 bis 1280 euro pro Person und nacht, wildernessdestinations.com. die lufthansa-tochter discover airlines verbindet Frankfurt direkt mit Kilimanjaro airport, discover-airlines.com Traveller‘s World 63