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afrika special tansania<br />
Da sitze ich nun, der Autor dieser Zeilen, mit dem Notebook vor meinem Zelt.<br />
(Eine Reiseschreibmaschine wäre passender, denke ich, schließlich hat die<br />
Szenerie etwas von Hemingways „Schnee auf dem Kilimandscharo“). Vor mir<br />
breitet sich die weite Ebene der Serengeti aus, in gefühlter Armeslänge grast<br />
friedlich eine Herde Gnus. Gestern noch waren Hunderte von ihnen in einer<br />
Stampede haaresbreit am Camp vorbeigestampft. Gott sei Dank vorbei, denn wenn sie in Panik<br />
geraten, trampeln die riesigen Herden alles und jeden nieder. Da rennet, rettet, flüchtet alles, was<br />
Beine hat, egal ob Löwe, Büffel oder Gepard. „Stampede“, notiere ich, und „grandioses Schauspiel“.<br />
Dabei, werde ich später erleben, war das erst das Vorspiel: zur größten „Völkerwanderung“<br />
des Planeten.<br />
Professor Bernhard Grzimeks berühmter Tierfilm aus alten Tagen, „Serengeti darf nicht<br />
sterben“, kommt mir in den Sinn und die dramatischen Bilder Aberhunderter Gnus, die sich<br />
todesmutig in den Mara-Fluss stürzen. Denn auf ihrem Weg von Tansania zu den grünen Weideflächen<br />
der Masai Mara jenseits der Grenze in Kenia müssen sie da durch. Ungeachtet der Gefahr,<br />
dass im Fluss ungezählte Krokodile genüsslich auf ihre Beute warten – circle of life.<br />
In diesem Moment aber sitze ich, genüsslich, nicht weit vom Ort des wiederkehrenden<br />
Dramas, im gefühlt schönsten Zeltlager des Planeten. Das Wilderness Camp Usawa Serengeti<br />
war erst ein paar Tage zuvor an dieser Stelle aufgeschlagen worden. Richtig: aufgeschlagen. Denn<br />
die jüngste der rund fünf Dutzend Lodges umfassenden Wilderness Collection ist die Erste ihrer<br />
Art. Sie wandert mit den großen Herden mit, die mit bis zu zwei Millionen Tieren das vielleicht<br />
größte Naturspektakel des afrikanischen Kontinents bieten.<br />
Die Idee dahinter ist ebenso einfach wie einleuchtend. Man baue ein Camp so, dass man es<br />
ebenso schnell wieder zusammenpacken und an den nächsten Bestimmungsort bringen kann.<br />
Usawa besteht aus nur sechs Ensuite-Zelten für maximal zwölf Gäste und einem großen Zelt, das<br />
Lounge, Messe und Bar überdacht. All das passt in drei Container, die im Hintergrund des Camps<br />
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