Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Angelpunkt der legendären Weihrauchstraße, eine der ältesten<br />
Handelsrouten der Welt. Ruhm und Reichtum beruhten<br />
auf zwei Geheimnissen: dem Wissen über den Weihrauch und<br />
der Kenntnis über den halbjährlich wechselnden Rhythmus<br />
der Monsunwinde. Von ihnen angetrieben, kreuzten die Araber<br />
nach Indien, Südostasien oder Ostafrika und brachten auf<br />
ihren hölzernen Segelschiffen, den Dhaus, Schätze wie Seide,<br />
Porzellan, Gewürze und Edelsteine zurück nach Dhofar. Dort<br />
wurden die Kostbarkeiten in die Packtaschen Hunderter Kamele<br />
umgeladen, die damit als „Schiffe der Wüste“ durch die<br />
Arabische Halbinsel bis ans Mittelmeer zogen.<br />
Heutige Besucher treffen in Dhofar überall auf die Hinterlassenschaften<br />
des einstigen Weihrauch-Imperiums, etwa die<br />
ehemaligen Handelszentren Taqah und Mirbat oder den antiken<br />
Weihrauchhafen Samhuram, der auf einer kleinen<br />
Anhöhe an einer der schönsten Lagunen der<br />
Region liegt. Er zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe,<br />
ebenso wie die 5000 Jahre alte Karawanserei<br />
Shisr, die als „Atlantis der Wüste“ bezeichnet wird<br />
und deren steinerne Überreste man besuchen kann.<br />
Doch damit nicht genug der Attraktionen.<br />
Naturliebhaber staunen nahe dem Wadi Hinna<br />
über einen Wald aus Baobabs, jenen Bäumen, die<br />
man nur aus Afrika kennt und die mit ihren kahlen<br />
Ästen so aussehen, als hätte sie jemand falsch<br />
herum in die Erde gesteckt. Und sie wundern sich<br />
über die Wasserfontänen, die in Al Mughsail aus<br />
Felslöchern schießen. Der dortige Strand gilt mit<br />
feinstem Sand und kristallklarem Wasser zudem<br />
als einer der schönsten des Landes.<br />
Die größte Überraschung in Dhofar aber bereiten<br />
die Sommermonate. Während überall auf der<br />
Arabischen Halbinsel unerträgliche Hitze<br />
herrscht, nieselt es in Dhofar – bei Temperaturen<br />
von 25 Grad Celsius – den ganzen<br />
Tag. Mit dem Südwestmonsun kommen<br />
dichte Wolken aus Indien und bleiben an<br />
den bis zu 2000 Meter hohen Bergen hängen.<br />
Die Omanis beglückt dieses Wetter.<br />
Sie packen Picknickkörbe, fahren ins Grüne<br />
und machen Party im Regen. Auch Europäer<br />
profitieren von der wasserreichen<br />
Saison. Der Regen stoppt Mitte September,<br />
doch die Berge und Wadis mit ihren Quellen<br />
und Wasserfällen sind bis tief in den<br />
Winter üppig grün.<br />
TW<br />
Text XXXXX XXXXXX<br />
Traveller‘s World<br />
43